PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Interpretieren, wie denn nun?


Craig
2003-01-08, 19:24:16
Wir schreiben am Freitag ne Textinterpretation über "die Räuber" von Schiller. Der Lehrer gibt uns Fragen vor, und wir müssen die Fragen dann im zweiten Teil unserer Interpretation beantworten.

Zuerst ne kleine Einleitung über Autor, Jahr, historischen Hintergrund.

Dann ne kleine Inhaltsangabe/Textbeschreibung.

Aber nun der schwierigste Teil, dort wo eigentlich unsere komplette Klasse, laut Deutschlehrer versagt. Interpretieren, anhand der Fragen. Er meint wir könnten dies nicht, wenn wir mal einen Gedanken haben, führen wir diesen nicht richtig aus.

Der Schluss muss ja mit der korrekten Einordnung der Textstelle in den kompletten Kontext gestartet werden. Anschließend eine Bewertung.


Habt ihr Tipps für das sogenannte Interpretieren? Auch generelle Tipps zur Einleitung, und wie man mit ner Bewertung über das Buch beim Lehrer in der Beurteilung glänzen kann, wären sehr wünschenswert. :)

Asaraki
2003-01-08, 19:52:59
Interpretieren ist schwer, besonders wenn man noch jung (unter 50) ist und einen die Materie nicht sonderlich interessiert.

Am besten ist es wohl, wenn du dich einfach mal fragst, was der Autor wohl gemeint haben könne. Habe die Räuber leider nicht gelesen, kann dir deswegen kein konk. Beispiel liefern.

Aber imaginär :
Frage : Warum trägt Professor Ticklediteckle immer einen Hut wenn er sein Haus verlässt?

Antwort : Weil er eine Glatze hat => Minderwertigkeitskomplex => um sich nicht zu blamieren, sich vor den anderen besser darzustellen als er es eignetlich ist, zumindest denkt er das... und dann mit viel blabla rundherum und dann passt des schon

schrieb einfach möglichst so, dass es aussieht als hättest du fett die gedanken dazu gehabt... du musst nicht des lehrers interpretation abgeben, sondern DEINE!


siehste? ein posting ohne sinn aber mit viel bla bla :D du brauchst bloss sinnvoll spammen ^^

gerry7
2003-01-08, 19:56:47
Originally posted by dreizehn
siehste? ein posting ohne sinn aber mit viel bla bla :D du brauchst bloss sinnvoll spammen ^^

Stimmt so bin ich in Deutsch durchs ABI gekommen, wenig genaues mit viel Fülsel drumherum.

Craig
2003-01-08, 20:01:23
Deine Ansätze waren schon mal sehr klasse :)

"fragst, was der Autor wohl gemeint haben könne"

Hm, genau das will er nicht, dass wir das machen. WIr haben in der UnterStufe gelernt, zu schreiben " Der Autor will damit ausdrücken,...bla bla..."

"Der Autor will damit gar nichts ausdrücken...." kommt immer von unserm Lehrer :-/

nggalai
2003-01-08, 20:03:21
Hi Craig,

Aaah. Textinterpretation. Der Knochen im Hundezwinger, den man auch "Literaturstudium" nennt. Richtig machen kann man's eigentlich nie allen, Du musst einfach hoffen, dass der Lehrer fair bleibt. Generelle Tipps kann man aber schon geben, einfach, damit man das Problem "korrekt" angeht.

Den wichtigsten Punkt hat der Lehrer bereits angesprochen: Gedanken fertigdenken und, vorallem, auch fertig ausschreiben. Geh einfach davon aus, dass dich der Leser nicht kennt, und absolut keine Ahnung hat, wovon Du sprichst. Also keine Andeutungen machen, welche für dich selbsterklärend zum Schluss führen, sondern den Schluss auch hinschreiben und begründen, in deiner Argumentation.

Argumentation. Wichtiger Punkt. Versuche, logisch schlüssig zu argumentieren, und im Idealfall deine Argumente und Schlüsse irgendwie zu belegen, z.B. durch zusätzliche Textstellen ausm Räuber oder Sekundärliteratur (sofern ihr sowas für die Arbeit benutzen dürft).

Bring eigene Ideen rein, das macht's für den Lehrer interessanter zum Lesen. Also nicht einfach den Unterrichtsstoff runterbeten, sondern kreativ an die Sache herangehen. Wenn Du am Prüfungstag nicht 100% "da" bist, wird das aber recht viel Zeit beanspruchen--in dem Fall besser auf der "sicheren Seite" bleiben: Besonders, weil Du ja eben deine Argumentation zu Ende führen und begründen sollst, was bei einem neuen Ansatz, den der Lehrer nicht kennt, extra Arbeit kostet. Also nicht unbedingt eine Frage über den "Schweizer" im Text mit einer Interpretation über Nazi-Gold beantworten, wenn Du dir nicht sicher bist, dass Du die Argumentation auch zu Ende führen kannst . . . ;)

Rechtschreibung. Ich bin zwar in der Hinsicht auch nicht gerade ein Musterknabe, aber bemühe dich, keine allzu krassen Fehler zu übersehen. Das macht einen schlechten Eindruck, egal wie gut dein Text ist, und egal wie sehr der Lehrer "Form" von "Inhalt" zu trennen vermag.

Versuche NICHT, mit Fachausdrücken und komplizierten, akademischen Wendungen zu glänzen--ausser, wenn das eh deinem Schreibstil entspricht. Sowas wirkt schnell aufgesetzt, macht einen Text (wenn falsch angewandt) schwer zu lesen, und führt so u.U. dazu, dass deine eigentlich gute Interpretation falsch verstanden oder als nicht-schlüssig angesehen wird.

Noch ein Hinweis zur schlüssigen Interpretation / Argumentation der Interpretation: Es kann hilfreich sein, wenn Du auf einem separaten Blatt Papier die Interpretation irgendwie schematisch visualisierst. Je nach Interpretations-Ansatz kann das alles heissen von Flussdiagramm zeichnen bis zu Mindmap basteln, Stichworte aufführen oder ein Bild kritzeln.

Ansatz: hier wird's schwierig. Ich weiss nicht, auf welcher Schulstufe Du dich befindest, aber bei dem Thema tippe ich mal auf Mittelschule (i.e. -> Abitur, irgendwann mal). Hier wird von den Lehrern meist der Ansatz des "New Criticism" gelehrt, welcher vorwiegend formalistischer Natur ist. i.e. Texstellen werden rein nach dem geschriebenen Wort (Inhalt) interpretiert, eventuell angereichert mit Geschichtlichem Hintergrund zur erzählten Epoche, oder der Zeit, in welcher der Schriftsteller lebte. Also nutze dein Hintergrundwissen über Schiller--wie waren seine Familienverhältnisse zur Zeit, als er "Die Räuber" schrieb, wo wohnte er, was ist da so passiert, was ist der geschichtliche Hintergrund zu "Die Räuber" etc.

Alternative Ansätze, welche man auch wählen könnte, wären z.B. "reiner" Formalismus (die Sätze, Worte und Situationen selbst interpretieren, ohne "Hintergrund"--e.g. weshalb benutzt Schiller an DER Stelle genau DIE Redewendung), marxistische / kolonialistische Literaturtheorie (welche Machtverhältnisse bestehen zwischen den Figuren, wo liegen die Unterschiede zwischen den "inneren" und den "fremden" Einflüssen und Mächten etc.) oder ein strukturalistischer Ansatz ("Funktionen" der Figuren und Situationen, Verhältnismuster etc.). Wichtig hier ist, dass Du dich für einen Interpretationsansatz entscheidest, und nicht wild verschiedene Literaturtheorien vermischst. Das kann man in einem langen Paper machen, aber nicht überzeugend in einem Aufsatz. Ich würde von postmodernen Ansätzen wie z.B. Dekonstruktionismus oder psychologische Analogie Abstand nehmen, es sei denn, dass ihr das in der Klasse besprochen habt oder das für dich persönlich der "natürliche" Ansatz ist.

Hope this helps,
-Sascha.rb

nggalai
2003-01-08, 20:04:43
Originally posted by dreizehn
schrieb einfach möglichst so, dass es aussieht als hättest du fett die gedanken dazu gehabt... du musst nicht des lehrers interpretation abgeben, sondern DEINE!Geeeenau. Das ist wohl einer der besten Ratschläge, den man geben kann. :)

ta,
-Sascha.rb

Asaraki
2003-01-08, 20:20:25
Originally posted by nggalai
Geeeenau. Das ist wohl einer der besten Ratschläge, den man geben kann. :)

ta,
-Sascha.rb

Fühle mich geehrt, Prof. E. ;)

Craig
2003-01-08, 20:34:47
Danke für die vielen tollen Tipps. Werd mal den Interpretationsübungsaufsatz auf morgen schreiben, und dann mal hier reinposten!

Bis nachher :)

Dr.Doom
2003-01-08, 20:59:34
Originally posted by dreizehn
schrieb einfach möglichst so, dass es aussieht als hättest du fett die gedanken dazu gehabt... du musst nicht des lehrers interpretation abgeben, sondern DEINE!
Oh, oh, das kann aber auch nach Hinten losgehen!

Damals im Deutschunterricht in der Schule (Gymnasium, Oberstufe) mussten(!) wir "RICHTIG" interpretieren.
Das Problem dabei ist aber, dass man als junger Mensch manchmal (oder öfters) einfach nicht weiss, was der Autor sagen wollte.
Daher habe ich (und andere in meiner damaligen Klasse) natürlich das aufgeschrieben, von dem wir meinten, dass es korrekt ist; wir haben halt interpretiert.
Als Note gabs dann meistens eine 5 oder 4(-), da wir - laut Lehrer - nicht richtig interpretiert hatten...


Was auch grausam war: Wir mussten mal Gedichte verfassen.
Mein Gedicht war nicht gut, also gab es eine 5 ...
Tolle Sache, Erzwingen von Kreativität, reichlich unfair :eyes:

Asaraki
2003-01-08, 21:07:18
Originally posted by Dr.Doom

Oh, oh, das kann aber auch nach Hinten losgehen!

Damals im Deutschunterricht in der Schule (Gymnasium, Oberstufe) mussten(!) wir "RICHTIG" interpretieren.
Das Problem dabei ist aber, dass man als junger Mensch manchmal (oder öfters) einfach nicht weiss, was der Autor sagen wollte.
Daher habe ich (und andere in meiner damaligen Klasse) natürlich das aufgeschrieben, von dem wir meinten, dass es korrekt ist; wir haben halt interpretiert.
Als Note gabs dann meistens eine 5 oder 4(-), da wir - laut Lehrer - nicht richtig interpretiert hatten...


Was auch grausam war: Wir mussten mal Gedichte verfassen.
Mein Gedicht war nicht gut, also gab es eine 5 ...
Tolle Sache, Erzwingen von Kreativität, reichlich unfair :eyes:

Ob das nicht eher die Inkompetenz des Lehrers ist wage ich kaum anzuzweifeln ;)

Dr.Doom
2003-01-08, 21:10:16
Originally posted by dreizehn
Ob das nicht eher die Inkompetenz des Lehrers ist wage ich kaum anzuzweifeln ;)
Muss wohl an der feministisch veranlagten Deutschlehrerin gelegen haben.
EDIT: Jetzt fällt es mir wie Schuppen von den Haaren: Daran (s.o.) muss es gelegen haben!

nggalai
2003-01-08, 21:21:44
Originally posted by Dr.Doom

Muss wohl an der feministisch veranlagten Deutschlehrerin gelegen haben.
EDIT: Jetzt fällt es mir wie Schuppen von den Haaren, daran (s.o.) muss es gelegen haben! Hehehe. Ja, kann's sehr wohl. Wie ich oben schon andeutete, Interpretation macht nur bei fairen Lehrern Spass. Das war mit unter auch ein Grund, weshalb ich mein Musikwissenschaften-Studium nach 3 Semestern gegen Altnordisch eintauschte--der Musik-Professor wollte genau eine Art Interpretation sehen (formalistisch), alles andere war per Definition "falsch" und wurde mit Nacharbeiten bestraft. Idiotisch, sowas.

Andererseits waren meine Literatur-Profs immer äusserst fair--auch wenn deine Interpretationen den ihrigen komplett widersprachen: wenn die Interpretation in sich schlüssig war, und die Argumentationskette gültig, gab's dennoch ein "hervorragend." Da ich schon immer ein sehr "kreativer" Kritiker gewesen bin, hab' ich da wohl mit meinen Profs Glück gehabt und kam auch mit ein paar seeehr schrägen Sachen problemlos durch. Ich vergess' wohl nie meine Shakespeare-Arbeit. Wir mussten drei Papers zu verschiedenen Themen schreiben, durchs Semester, und zusammen wurden die dann als Semesterarbeit gezählt. Die Themen standen aber zu Beginn nicht fest, sondern wurden während des Kurses bestimmt--also drei Einzelarbeiten. Meine Paper jedoch hiessen alle "Saxper--a Real Experiment in Three Parts", und waren als "Kapitel" eines grossen, "potentiellen" Papers konzipiert, strukturell und formell. War echt spassig, als nach Paper 2 (Romeo and Juliet) ausgerechnet "The Tempest" als 3. Thema kam. ;D

ta,
-Sascha.rb

Dr.Doom
2003-01-08, 21:29:25
Originally posted by nggalai
wenn die Interpretation in sich schlüssig war, und die Argumentationskette gültig, gab's dennoch ein "hervorragend."
Genau, so sollte das aussehen.
Bei uns war es aber so, dass man noch so wortgewandt argumentieren konnte, wenn man aber nicht in die "korrekte" Richtung interpretierte, dann hatte man automatisch verloren.

Ich mag es falsch verstehen, aber ist das Thema "Interpretation" in der Schule nicht dazu gedacht, dass man die InterpretationsTECHNIK erlernt (oder wie man es auch nennen mag); der Schluss oder das Fazit einer Interpretation sollte doch genaugenommen recht irrelevant sein!

nggalai
2003-01-08, 21:44:12
Hi Dr.Doom,Originally posted by Dr.Doom
Ich mag es falsch verstehen, aber ist das Thema "Interpretation" in der Schule nicht dazu gedacht, dass man die InterpretationsTECHNIK erlernt (oder wie man es auch nennen mag); der Schluss oder das Fazit einer Interpretation sollte doch genaugenommen recht irrelevant sein! Theoretisch ja, respektive das wäre der "richtige" Ansatz. Die Leute müssen sich ja zuerst mal mit verschiedenen Techniken und Ansätzen auseinandersetzen, bevor sie gross, hmm, Paradigmawechsel-auslösende Arbeiten schreiben können. ;)

An der Uni z.B. hast Du in der Regel zuerst mal ein bis drei Semester "Theorie der Literaturkritik" (je nach Uni und Kurs), wo's um nix anderes geht, als die verschiedenen Ansätze und Techniken kennenzulernen und zu üben--z.T. an total einfachen Beispielen. Wir mussten mal eine St.Pellegrino Mineralwasser-Reklame strukturalistisch analysieren, z.B.. Sowas macht absolut Sinn.

Aber viele Lehrer machen sich's halt einfach, und "lehren" nicht wirklich was, sondern machen nix anderes als Beschäftigungstherapie . . .

ta,
-Sascha.rb

Asaraki
2003-01-08, 22:34:10
Originally posted by nggalai
Aber viele Lehrer machen sich's halt einfach, und "lehren" nicht wirklich was, sondern machen nix anderes als Beschäftigungstherapie . . .


Traurig, aber wahr... aber dass du Glück mit den Profs hattest ist mir ja nix neues ;)

Craig
2003-01-08, 23:15:58
Aufgabe: (Dritter Akt, erste Szene) Ordnen sie diese Szene in den Handlungsverlauf ein. Liebesverhältnis im Gedicht von Amailias Gedicht zu Karl.
Wieso wagt Franz einen dritten (Anmach)Versuch zu Amaiia?


"Meine Einleitung, gefällt mir aber noch nicht so"

In der ersten Szene des dritten Aktes von Friedrich Schillers Werk "Die Räuber", geschrieben im Jahr 1781, lassen sich wesentliche Indikatoren der "Sturm und Drang"-Phase wieder finden .Dem Geschehen dieser Szene geht eine Intrige Franzens gegen seinen Vater, so wie seinen Bruder voraus, die es ihm ermöglichte, seinem Bruder die Gunst des Vaters zu entreißen. Mit der Absicht Alleinerbe der väterlichen Güter zu werden, versucht er nun den Todesstoß zu erzwingen gegen seinen Vater zu erzwingen.
"Unterschiede Textbeschreibung, Inhaltsangabe, wie finde ich da den Übergang?
Karl, mittlerweile Hauptmann einer der gefürchtesten Banden, macht sich mit seinen Gefolgsleuten eines Tages auf den Weg, um Bandenmitglied Roller zu helfen, welcher gefangen wird. Ihr Plan, die Bürger der Stadt zu verängstigen und zu verwirren, indem sie an allen Ecken der Stadt Feuer legen, geht auf. In Sorge um ihr Hab und Gut eilen diese zu ihren Häusern. Doch schon kurz darauf umringen böhmische Soldaten das Räuberlager. Durch einen Pater wird die Auslieferung Karls verlangt, doch dieser und seine Bande bleiben standhaft, denn sie wollen ihre Freiheit nicht verlieren. Sie gewinnen einen für scheinbar unmöglichen Kampf gegen die übermächtigen Truppen des Königs.
Anfang Interpretation
Amalia sitzt bei wunderschönem Wetter im Garten des Schlosses und spielt auf ihrer Laute ein Liebelied für Karl, in dem sie all ihre Gefühle für ihn verarbeitet. (S.76 / Z.6 „himmlisch mild wie Maiensonne“). Ihre Liebe für Karl ist unsterblich und sie macht ihr weiteres persönliches Schicksal, von der zerbrochenen Liebe zu Karl ab. Ohne Karl, den sie in den Arm nehmen konnte (S.76 / Z.7 „sein Umarmen – wildes entzücken“), bei dem ihr Herz klopfte (S.76 / Z.8 „Mächtig feurig klopfte Herz an Herz,“) und es all die schönen und unbeschreiblichen Assoziationen in ihr weckten, sind nun nicht mehr da. Sie kann sich niemand anderes mehr als Karl an ihrer Seite vorstellen..
Franz versucht mittlerweile seinen dritten Versuch, die Gunst der Amalia zu bekommen. Seinen Mut beziehungsweise seine Hoffnung schöpft er daraus, dass sein Vater nun endlich gestorben sei und ihm zur Vollkommenheit nur noch Amalia fehlt. Franz wirft Amalia vor, dass sie die Liebe die ihm der Vater gab (S.77 / Z.14 „Die Liebe meines Vaters musst du in seinen Söhnen belohnen, und Karl ist tot – staunst du?“) nun an die Söhne von Maximilian weitergeben muss. Und da Karl auch tot sei bleibt nur noch er übrig, der den Dank der Amalia in Empfang nehmen kann. Franz hofft, in dem er auf Amalias Tränendrüse drückt, doch noch Amalias umstimmen zu können, die Frau an seiner Seite zu werden. Amalia sei doch nun eine Waise, sie hat Karl verloren, ihren „Vater“ Moor und er bietet ihr nun an, sanftmütig zu sein und sie aufzunehmen (S.77 / Z.18 „Franz kommt und bietet einer armen, ohne ihn hülflosen Waise….“). Franz hat dies durchaus berechnet. Aber er hat wohl nicht mit Amalias grenzenloser Liebe zu Karl gerechnet, welche bis hin über den Tod hinaus reicht. (S.78 / Z.31 „Sieh du, Bösewicht, was ich jetzt aus dir….“). Sie fasst beinahe Energie daraus und schafft es den verwirrten Franz von sich zu weisen, und behält die Hoheit über ihr eigenes Ich. Franz hat dem nicht mehr viel entgegen zusetzen und ist so durcheinander, dass er an diesem Tag kampflos aufgibt. Da er aber eine solch verbissener Charakter ist, lässt es vermuten dass er es bestimmt noch einmal versuchen wird.
Einordnung, bereite mir am meisten Schwierigkeiten
Diese Szene stellt noch einmal die Tragik dar, in welcher sich Amalia befindet. Amalia zu Tode getrübt, vielleicht auch mit Suizidgedanken, da ihr wertester Karl tot sei. Doch es bekommt eine überraschende Wendung, als Herrmann, der Diener von Franz erscheint und Amalia die wahre Geschichte über den Verbleib Karls erläutert. So wird noch einmal Spannung erzeugt und man hofft, dass sich nun doch noch alles zum Guten wendet und Karl den Retter spielen wird, der zu Amalia zurückkehrt, Erbe des väterischen Erben nimmt und Rache an seinem Bruder Franz verübt.
Irgendwelche "Schleimer-Tipps eurerseits? Wie man Punkte beim Lehrer sammeln kann?
Es ist eine Szene von die von Dramatik geprägt ist. Viele emotionale Gesichtspunkte und wechselnde Stimmungen in Franz und Amalia, machen diese Szene interessant. Amalias starke Position empfinde ich als ungewöhnlich zu dieser Zeit, da doch die Frau eher dem Mann respektvoll gegenüber trat. Gerade Hermann spielt eine wichtige Schlüsselrolle, da er Amalias Gefühlsstand um 180° wenden kann.

Auch sonstige Anregungen erwünscht

nggalai
2003-01-08, 23:34:01
Hi Craig,

nur kurz, bin nicht mehr lange on--daher komme ich vielleicht ein wenig "brutaler" 'rüber als ich's meine. ;)

"In der ersten Szene des dritten Aktes von Friedrich Schillers Werk "Die Räuber", geschrieben im Jahr 1781, lassen sich wesentliche Indikatoren der "Sturm und Drang"-Phase wieder finden." --> ja, welche denn? i.e. fertig argumentieren, schon in der Einleitung ein paar "z.B." aufführen, ansonsten wirkt das ziemlich deplaziert--der Lehrer hat ja ned nachm Stück gefragt, sondern nach der ersten Szene, dritter Akt. i.e. die Information, die Du da gibst (Sturm und Drang) muss irgendwie begründet zur Frage passen.

Generell zum Text eine Frage--ich kenne ja den Lehrer nicht, kann also seine Aufgabe nur wörtlich interpretieren:

Aufgabe: (Dritter Akt, erste Szene)
Ordnen sie diese Szene in den Handlungsverlauf ein. Liebesverhältnis im Gedicht von Amailias Gedicht zu Karl.

Wieso wagt Franz einen dritten (Anmach)Versuch zu Amaiia? Hier musst Du als erstens die Szene "einordnen"--weshalb findet an der Stelle im Stück die Szene statt? welche Funktion hat die Szene im weiteren Handelsverlauf? Was hat zu dieser Szene geführt (nicht Vorgeschichte, sondern weshalb spricht Franz mit Amailia)? Weshalb reagieren die Charaktere so, wie in der Szene beschrieben (Unterschiede zwischen den Gedichten und dem Liebesverhältnis etc.)? Das fehlt mir alles ein wenig in deinem Text--Du hast zwar den Rahmen gut beschrieben (was bis zur Szene geschah etc.), aber nicht erklärt, weshalb denn nun Franz konkret mit Amailia spricht. Ist er einfach nur geil? Oder verspricht er sich durch Amailias Zuneigung mehr als nur eine Frau, z.B. Einfluss auf den Alten?
Die Teilaufgabe solltest Du mit einem "einfachen Grund" als Antwort abschliessen. Ja, weshalb denn versucht Franz es ein drittes mal? Glaubt er, damit durchzukommen oder nicht? Ist er einfach Liebestrunken, oder steckt mehr dahinter? Und dann deine Antwort begründen.

Ich hab' leider Die Räuber schon seit bald 10 Jahren nicht mehr gelesen, kann dir also keine konkreten, Inhaltlichen Ratschläge geben. :(

ta,
-Sascha.rb

Craig
2003-01-08, 23:49:46
Danke mal vorab. Nur noch kurzes Fragchen. Was sind wesentliche Indikatoren der Sturm und Drang Phase? Dass das Geschehen nicht an einem Tag spielt, nicht an einem Ort. etc?

Craig
2003-01-08, 23:59:46
Bin dann auch mal schlafen! Schreib die Arbeit am Freitag, falls jemand von euch noch ne gute Einleitung auf Lager hat, her damit, kann ich mir ja ins Büchle schreiben ;)

Craig
2003-01-09, 19:56:33
Also mein Lehrer meinte, meine Interpretation wäre total misslunegn. Einleitung nicht gut genug, dann schreibe ich zuviel unützes zeug, nicht was der Szene explizit vorausgeht. Dann hätte ich zwar einige richtige Gedankenansätze, aber ich würde sie nie richtig ausführen und wieder zur Inhaltsangabe fallen.Zuviel Inhaltsangabe, zu wenig Interpretiert. Falsche Gedankenansätze bei der Interpretation. Auch die Einordnung, die muss direkt nach der normalen Inhatlsangabe folgen
usw :((((((

Ich brauche Rat bis morgen*g*!!!

Craig
2003-01-09, 20:13:05
Ah ja und der Lehrer meinte zu nggalai Aussagen was interpretieren sei, (Bsp. mit dem Mann) er habe wohl Oranierprobleme.....rofl

nggalai
2003-01-09, 20:21:06
Hi Craig,

wie ich schon sagte--Du hast den Rahmen gut beschrieben, aber leider etwas wenig interpretiert.

Mein Beispiel mitm Mann war genau das: ein Beispiel eines möglichen Interpretationsansatzes, den man dann aber auch durchziehen muss. Und vor solchen freien Interpretationen habe ich dich gewarnt. ;) Was ich nicht ganz verstehe ist, wie man von "welche Beweggründe hat Karl? Sex oder Einfluss?" auf "Onanierprobleme" schliessen kann, aber ich kenne deinen Lehrer ja auch nicht . . .

Was hast Du dem Lehrer denn konkret abgegeben? Den Text da oben?

ta,
-Sascha.rb

Craig
2003-01-09, 20:24:21
Originally posted by nggalai
Hi Craig,

wie ich schon sagte--Du hast den Rahmen gut beschrieben, aber leider etwas wenig interpretiert.

Mein Beispiel mitm Mann war genau das: ein Beispiel eines möglichen Interpretationsansatzes, den man dann aber auch durchziehen muss. Und vor solchen freien Interpretationen habe ich dich gewarnt. ;) Was ich nicht ganz verstehe ist, wie man von "welche Beweggründe hat Karl? Sex oder Einfluss?" auf "Onanierprobleme" schliessen kann, aber ich kenne deinen Lehrer ja auch nicht . . .

Was hast Du dem Lehrer denn konkret abgegeben? Den Text da oben?

ta,
-Sascha.rb

Ne habs dir doch per PM geschrieben ;)

Hab ihm dein Bsp, von interpretation erzählt, das Bsp. mit dem mann und dem Hut. Da meinte er, du würdest wohl oranierprobleme haben ;)

Hast du Tipps zur Bewertung des Aufsatzes bzw Interpretation?

nggalai
2003-01-09, 20:28:48
Hi Craig,
Originally posted by Craig
Hab ihm dein Bsp, von interpretation erzählt, das Bsp. mit dem mann und dem Hut. Da meinte er, du würdest wohl oranierprobleme haben ;)

Hast du Tipps zur Bewertung des Aufsatzes bzw Interpretation? Nochmals, wie schon in der PM: Wovon sprichst Du? Ich habe gar nie was von einem "Mann mit Hut" erzählt. Ich habe auch keine Interpretationsbeispiele genannt, hier im Thread--nur Interpretationsansätze, und die auch nur theoretisch, ohne Beispiele.

Verwechselst Du mich mit wem? ???

Anyway, zu deiner Frage--wie man Interpretationen bewerten kann hab' ich schon weiter vorn geschildert: müssen schlüssig sein und Sinn ergeben. Wie man einen Aufsatz bewerten kann? Das hängt vom leser ab. Ich bewerte Aufsätze höher, die mich selbst zum Denken anregen als solche, welche einfach Altbekanntes runterkurbeln und, well, langweilig sind. ;) Aber die Interpretation im Aufsatz und die Argumente müssen schlüssig sein, auf alle Fälle.

ta,
-Sascha.rb

nggalai
2003-01-09, 20:31:43
Aaaah, hab's gefunden:Aber imaginär :
Frage : Warum trägt Professor Ticklediteckle immer einen Hut wenn er sein Haus verlässt?

Antwort : Weil er eine Glatze hat => Minderwertigkeitskomplex => um sich nicht zu blamieren, sich vor den anderen besser darzustellen als er es eignetlich ist, zumindest denkt er das... und dann mit viel blabla rundherum und dann passt des schon Das war dreizehn. Die Sau. ;D

ta,
-Sascha.rb

ga.rp
2003-01-09, 20:33:29
Originally posted by Craig
Ah ja und der Lehrer meinte zu nggalai Aussagen was interpretieren sei, (Bsp. mit dem Mann) er habe wohl Oranierprobleme.....rofl

meinst du oNanierprobleme?

was hast du bitte für nen lehrer? naja, ich hab in letzter zeit oft über das nachgedacht, was uns so in der schule beigebracht wurde.
es ist klar, daß die nicht alles so tiefgründig behandeln können und auch sollten (keiner braucht das, und wenn, dann kann er ja mal in die richtung studieren), aber so manches ist einfach falsch gewesen und das finde ich nicht mehr so richtig lustig.

die ansicht deines lehrers, daß ihr beim interpretieren nicht fragen sollt, warum der autor gerade das so geschrieben hat, finde ich auch gelinde gesagt merkwürdig.
wenn's so wäre, bräuchtet ihr ja auch nicht lernen, was in der entsprechenden epoche passiert ist und wieso und die biograpihie des autors könntet ihr euch auch sparen...
im endeffekt hat so ein buch dann für mich auch nur noch die hälfte seines wertes, wenn es mir eh egal ist, was den autor dazu bewogen hat, es zu schreiben.

alles ganz schön eigenartig. im endeffekt will man doch verstehen, worum es in dem buch eigentlich geht und das ist meiner meinung nach sehr eng verstrickt mit dem, was der autor ursprünglich mal dazu bewogen hat, es zu schreiben...
der autor legt doch auch meistens wert darauf, daß der leser versteht, wie seine haltung zu einigen dingen ist. wenn man das alles ignoriert kann man auch gleich das radio anmachen oder dieter bohlens gesammelten werke als hörspiel hören (ist zuviel energieverschwendung so'n müll zu lesen).

und wenn ich grad dabei bin, mich aufzuregen, ein lehrer sollte, und da kann er sich noch so cool und überlegen vorkommen, immer ne gewisse vorbildfunktion einnehmen und da paßt so ein spruch - so er denn wirklich so gefallen ist - echt nicht in den unterricht. wenn er das echt so gesagt hat, ist das eine abwehrreaktion gewesen, weil er sich selbst überfordert und überrumpelt gefühlt hat.

ich lasse mich übrigens gerne in sachen interpretation korrigieren, ich bin da trotz deutsch-lk etwas aus der übung gekommen, weil ich in letzter zeit durch das studium eigentlich nur noch mathe hab...

nggalai
2003-01-09, 20:39:32
FULL! ACK zu ga.rp. Das war, wie bereits erwähnt, für mich auch ein Grund, einen Studiengang (wir haben in der Schweiz "Hauptstudium" plus zwei "Nebenstudiengänge") zu wechseln.

ta,
-Sascha.rb

Craig
2003-01-09, 20:42:22
Originally posted by nggalai
FULL! ACK zu ga.rp. Das war, wie bereits erwähnt, für mich auch ein Grund, einen Studiengang (wir haben in der Schweiz "Hauptstudium" plus zwei "Nebenstudiengänge") zu wechseln.

ta,
-Sascha.rb

Ups Sorry, dass ich dich mit 13zehn verwechselt habe...

nggalai
2003-01-09, 20:50:44
no problem. Aber eben: was konkret hast Du dem lehrer abgegeben? Den Text weiter vorn?

ta,
-Sascha.rb

Thowe
2003-01-09, 20:56:25
Die Kunst der Interpretation liegt daran, nicht das zu wissen was der Autor gemeint hat, sondern das was man selber darunter versteht.

Da gibt es so ein schönes Beispiel von einem Künstler, dessen Gemälde in einer Galerie ausgestellt werden. Auf einem Bild ist nichts zu sehen, ausser das dieses komplett rot angemalt ist.

Was will uns der Künstler mit diesem Gemälde sagen?

----- erst überlegen, dann weiterlesen




Die Frage wurde auch den Künstler gestellt, seine ehrliche und auf ihre Art vermutlich schockierende Antwort war: Nichts, ich hatte einfach das Bedürfnis ein komplett rotes Bild zu malen. Ohne jeglichen Gedanken dahinter.

Und hier liegt auch immer der größte Fehler von Interpretationen, häufig versucht man zuviel in die Aussagen hereinzuinterpretieren und doch ist es meist nicht viel mehr als das, was dort zu sehen oder lesen ist. Im gleichem Atemzug muss man hier die "Unfähigkeit" vieler Lehrer sehen, die einfach davon ausgehen das ihre Form der Interpretation in Art und Inhalt korrekt ist und das ist nuneinmal niemals die Wahrheit.

Wenn ich schreibe: "Er konnte den Unfall von weitem sehen. Schnell lief er zum Unfallort und kaum angekommen, konnte er seine Tränen nicht mehr zurückhalten."

Was ist der Grund für die Tränen? Ist es der schockierende Unfall oder ist es das er an etwas wie einen Unfall den seine Eltern hatte errinnert wurde? Kannte er die Person oder hat er einfach ein weiches Herz? Auch viele weitere Fragen sind möglich, abhängig auch davon was man selbst als Leser schon erlebt hat. Jemand der persönlich einen sehr schlimmen Unfall gesehen hat fängt vielleicht selbst an zu weinen.

Man kann es drehen und wenden wie man will, in diesem Fall passt eigentlich nur das, was auch zu lesen ist und niemals das, was man meint reininterpretieren zu müssen oder können.

nggalai
2003-01-09, 21:15:14
Hi Thowe,
Originally posted by Thowe
Man kann es drehen und wenden wie man will, in diesem Fall passt eigentlich nur das, was auch zu lesen ist und niemals das, was man meint reininterpretieren zu müssen oder können. Genau--jede Interpretation ist individuell und persönlich. Man kann selbst nach Interviews mit Künstlern und Schriftstellern nicht wissen (oder besser: erfahren), was sie bezweckten. Jeder macht "seine" Interpretation.

In der Literaturkritik sollte es daher eigentlich nur darum gehen, diese eigene Lesung dem Leser verständlich zu machen. Bewerten kann man Interpretationen nur sauber, wenn man formelle Kriterien heranzieht--ist die Interpretation schlüssig oder nicht. Alles weitere wäre dann eine Interpretation einer Interpretation, welche der Kritiker macht. Leider sehen das viele Menschen nicht so, und beharren auf die "korrekte" Lesung. Einige Interpretationen sind zwar naheliegender als andere, aber zwei schlüssige Interpretationen sind immer gleich gültig.

ta,
-Sascha.rb

Craig
2003-01-09, 21:22:24
Originally posted by nggalai
no problem. Aber eben: was konkret hast Du dem lehrer abgegeben? Den Text weiter vorn?

ta,
-Sascha.rb

Ne, nur das Zitat von 13zehn

Thowe
2003-01-09, 21:26:52
Originally posted by nggalai
Einige Interpretationen sind zwar naheliegender als andere, aber zwei schlüssige Interpretationen sind immer gleich gültig.

Ja, deshalb auch das rote Gemälde

Sagst du, der Autor hat einfach ein rotes Gemälde gemalt, dann sagen alle das du falsch liegst. Denn sie "wollen" es nicht akzeptieren das es keine weitere Aussage gibt.

Aber sagt jemand, das der Autor den Blutrausch darstellen wollte, kann dies sein.

Sagt jemand das der Author die Leere darstellen wollte die auftritt wenn man zu lange gedacht hat und nichts mehr gedanklich halten kann. So kann auch dies sein.

Ein dritter mag das Zentrum eines Feuers im Bild sehen, aber auch das kann sein.

Ein vierter vielleicht das Blut von Jesus oder das der Erde, mag auch sein.

ga.rp
2003-01-09, 22:30:48
Originally posted by Thowe


Ja, deshalb auch das rote Gemälde

Sagst du, der Autor hat einfach ein rotes Gemälde gemalt, dann sagen alle das du falsch liegst. Denn sie "wollen" es nicht akzeptieren das es keine weitere Aussage gibt.

Aber sagt jemand, das der Autor den Blutrausch darstellen wollte, kann dies sein.

Sagt jemand das der Author die Leere darstellen wollte die auftritt wenn man zu lange gedacht hat und nichts mehr gedanklich halten kann. So kann auch dies sein.

Ein dritter mag das Zentrum eines Feuers im Bild sehen, aber auch das kann sein.

Ein vierter vielleicht das Blut von Jesus oder das der Erde, mag auch sein.

alles sehr richtig, ich meinte nur, daß der ansatz, von anfang an überhaupt nicht über die hintergründe des autors nachzudenken, mindestens genauso falsch ist wie wilde rumdeuterei.
die möglichkeit, daß jemand ganz spontan ein bild malt, ein buch schreibt oder ein lied aufnimmt oder ... ist ja immer gegeben. nur wenn man eh schon die biographie des künstlers/autors kennt, sollte man meiner meinung nach wenigstens anfangen (dürfen) zu überlegen, ob sein werk nicht persönliche hintergründe hat. es ist ja auch ein unterschied, ob ich schreibe "derjenige welcher wollte damit dieses und jenes ausdrücken, da bin ich hundertprozentig sicher..." oder sinngemäß "ich könnte mir vorstellen, daß er aus diesem und jenem grund folgendes ausdrücken wollte, weil er/sie dazu folgenden hintergrund hatte..."

im endeffekt ist es ja fast immer spekulation, das kann ja schließlich auch spaß machen (und mit einer gewissen wahrscheinlichkeit auch korrekt sein...) :jump1: