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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Farbräume Bilder/Diagramme für Druck


Foramin
2010-05-25, 11:17:39
Hallo zusammen,
ich bin grad am Überlegen, wie ich meine Bilder und Diagramme für meine Doktorarbeit speichern soll, um ein perfektes Druckergebnis zu bekommen. Perfekt heißt für mich, dass es nach dem Digitaldruck genauso aussieht wie auf'm Bildschirm. Allerdings kenn ich mich mit Farbräumen, Farbprofilen so gut wie gar nicht aus, so dass ich eure Hilfe brauche:redface:.

Die Bilder/Diagramme werden mit Illustrator erstellt, anschließend exportiert, in Word eingefügt und dann mit Adobe Pro ein pdf erstellt, was an die Druckerei geschickt werden soll.
Bisher habe ich RGB-Dateien erstellt, diese als png exportiert, in Word eingebunden und dann im Adobe Pro die "Standard"-Konvertierung gewählt.

Sieht dann eigentlich sehr gut aus, aber jetzt hab ich gelesen, dass man eigentlich immer alles als CMYK formatieren sollte, da sonst in der Druckerei die Farben konvertiert werden und nicht mehr exakt stimmen...

Welche Vorschläge habt ihr wie ich was speichern/konvertieren sollte?

Danke schonmal!

XtraLarge
2010-05-25, 18:30:29
Wenn ich jetzt einfach mal davon ausgehe, dass dein Bildschirm profiliert ist oder zumindest anhand eines Testbildes manuell kalibriert, dann würde ich mir einfach eine Druckerei suchen, die Farbmanagement anbietet, dir das Softproofprofil runterladen und das ganze entsprechend gestalten.

Wie du das ganze bestellst und was du tun musst, wenn der Postmann klingelt weißt du wahrscheinlich selbst :wink:

That´s it!

eViLsTieFel
2010-05-25, 18:54:32
Ich verweise dabei auch mal auf diesen Thread (http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?p=8001257), weil es dabei um ein ähnliches Problem ging. Vielleicht hilft dir das ja.

nggalai
2010-05-25, 18:57:41
Wenn ich jetzt einfach mal davon ausgehe, dass dein Bildschirm profiliert ist oder zumindest anhand eines Testbildes manuell kalibriert, dann würde ich mir einfach eine Druckerei suchen, die Farbmanagement anbietet, dir das Softproofprofil runterladen und das ganze entsprechend gestalten.

Wie du das ganze bestellst und was du tun musst, wenn der Postmann klingelt weißt du wahrscheinlich selbst :wink:

That´s it!
Yup. (y)

Und falls die Digi-Druckerei zu billig/klein sein sollte und keine Profile anbietet, geh von sRGB aus. Immer mehr Digidrucker sind froh, wenn da kein CMYK geliefert wird, das sie dann für ihre Maschinen eh wieder konvertieren müssen und setzen dermaßen aufs Massengeschäft, dass sRGB ahoi gilt.

Einfach mal anrufen. Der Drucker kann Dir schneller und genauer sagen, womit sie am wenigsten Probleme haben werden und Dir so Geld sparen können.

Cheerio,
-Sascha

Foramin
2010-05-27, 10:03:26
Danke für die Antworten!
Ich hab jetzt mal bei der Druckerei angerufen, und dort wurde mir gesagt, dass es bei ihnen keinen Unterschied macht, ob die Bilder als CMYK oder RGB vorliegen...
Dann bleibe ich jetzt bei RGBs, die ich als pngs in die Word-Datei einfüge und im PDF-Maker schalte ich das Farbmanagement aus, richtig?

MadManniMan
2010-05-28, 19:51:02
Aaaah! Farbmanagement in Word? Aaaah!

Was Word mit Farben genau anstellt, ist schwerlich zu reproduzieren. Zumal: welches Word?

Einerlei. PNGs werden von Natur aus auf sRGB ausgegeben, zumindest kann man diesen als Standardzielfarbraum annehmen.
Problem: RGB hat weitaus gesättigtere Farben, als durch normale Druckfarben dargestellt werden kann. Selbst Vielfarbdruck hat das Problem, dass die eben immer nur indirekt leuchten.

Darf ich fragen, mit welchen RGB-Werten Du hauptsächlich arbeitest? Oder ist's ein Potpouri?


Wie immer gilt: korrigiert mich!

Foramin
2010-05-28, 20:08:13
Ich hab jetzt nochmal ein wenig rumgespielt und festgestellt, dass ich mit RGB tatsächlich die geringsten Probleme hab - zumindest was die Farben in Word, im pdf und auf'm Farblaserdrucker betreffen... Was beim Digitaldruck entsteht entzieht sich noch meiner Kenntnis:)....
CMYK sah (wegen den Farbprofilen?) überall anders aus...

Ich verwende Word2007 und Acrobat Pro 9. Und ja, es ist ein Potpouri, auch wenn manche Farben in Diagrammen häufiger vorkommen. Wichtig wäre z.B. die gute Darstellung von RGB 0/128/0 und 160/255/160, also dass aus dem Lindgrün nicht auf einmal Ocker oder so wird

Sailor Moon
2010-05-28, 20:17:48
Wenn du willst, schick mir eine PN. Ich lasse dir dann per Mail ein RGB-Target zukommen, das du mit dem Drucker ausdruckst und mir zusendest. Das kann ich ausmessen und dir dann das ICC-Profil geben. Damit kannst du einen geeigneten Softproof machen, bzw. es für die Ausgabe nutzen. Idealerweise läßt sich zu diesem Zweck jedes druckerseitige Farbmanagement deaktivieren.

edit: Die Anwendung aus der gedruckt werden soll, muß farbmanagementfähig sein. Einfach das ICC-Profil als Druckerprofil zu hinterlegen brächte es nicht.

Gruß

Denis

MadManniMan
2010-05-28, 20:18:29
Böse Falle, mit diesen Farben wirst Du kein Glück haben.

Beide Werte sind viel zu gesättigt, der zweite Wert zudem arg zu hell - das wird nichts!

160 / 255 / 160
http://www.abload.de/img/vorher4p3s.png

Photoshop teilt mit dem Warndreieck ("Farbraumwarnung") links unter OK mit, dass diese Farbe nicht im eingestellten CMYK-Raum darstellbar ist. Ich verwende eciRGBv2 (vergrößerter RGB-Farbraum) und ISOcoatedv2 (Offsetdruck-CMYK-Farbraum). Da ich davon ausgehe, dass Du mit sRGB arbeitest, wird das Ergebnis bei Dir nicht ganz sooo übel werden, aber dennoch ... klicke auf dieses Dreieck und Photoshop ermittelt für Dich Werte, welche sich im eingestellten CMYK-Arbeitsfarbraum darstellen lassen. In diesem Fall wäre das folgendes:

http://www.abload.de/img/nachheruose.png

Übel, hm?


Was den Digitaldruck anbelangt: jeder Lexmark-Tintenpisser für 30 € wäre per Definitionem schon Digitaldruck ;) Du kannst auch richtig tief in die Tasche greifen und Farben bekommen, die einem Auflagendruck in kaum etwas nachstehen, aber es kann auch richtig scheiße aussehen.


Edith: Sailor Moon, hast Du Erfahrungen mit Druckerprofilierungen?

Sailor Moon
2010-05-28, 20:29:30
Edith: Sailor Moon, hast Du Erfahrungen mit Druckerprofilierungen?
Auch wenn ich eher mit Displays zu tun habe, ist mein Workflow hier zu Hause "natürlich" von Ein- bis Ausgabe durchprofiliert. Möchte da einfach die Kontrolle haben. Nutze selbst dafür die XTreme Version vom EyeOne Pro, das ist ja softwareseitig komplett freigeschaltet und kann vor allem auch für die CMYK-Ansteuerung vernünftig genutzt werden (das ColorMunki ist ja beispielsweise in der Anzahl der Patches sehr beschränkt).

Was den Digitaldruck anbelangt: jeder Lexmark-Tintenpisser für 30 € wäre per Definitionem schon Digitaldruck Du kannst auch richtig tief in die Tasche greifen und Farben bekommen, die einem Auflagendruck in kaum etwas nachstehen, aber es kann auch richtig scheiße aussehen.
Auf jeden Fall. Man muß ein wenig aufpassen, dass man nicht bei einem Farblaserdruck "endet". Digitaldruck wäre für mich etwas in der Richtung HP Indigo. Darauf sollte man achten, dann wird es auch vernünftig.

Gruß

Denis

MadManniMan
2010-05-28, 20:39:55
That's really interesting! Ich verfüge weder zu Haus noch auf Arbeit über brauchbare Hardware, beschäftige mich aber dennoch mit Kalibrierung, so es möglich ist.

Zu meiner Überraschung fand sich in unserer Firma ein EyeOne Pro! Das sagen mir die Honks aus der Röntgenabteilung natürlich nicht, aber wie kann man auch auf die Idee kommen, dass ein Mediengestalter-Stift sich mit Kalibrierung auskennen sollte :eyes:
Einerlei, unsere Lizenz ist nur für Displays und Kameras …

Vor ein paar Tagen habe ich auf MGI einen Thread angeworfen, der mein Verständnisproblem mit allem außer Monitorkalibrierung aufweist … http://www.mediengestalter.info/forum/60/buerodrucker-profilieren-ablauf-verstehen-143571-1.html

Kannst Du da vielleicht was zu sagen?

Sailor Moon
2010-05-28, 20:50:56
Kannst Du da vielleicht was zu sagen?
Hab es mal eben kurz überflogen - melde mich deswegen nochmal. Mit den HP Treibern für die CLJ (nutze selbst den 9500) ist das immer großes Kino ;-).

Gruß

Denis

HeldImZelt
2010-05-28, 21:51:34
Mit einem profilierten Scanner (z.B. IT8 Target, ab 10Eur, eBay) kann man gewissermaßen auch den Drucker profilieren. Die Methode ersetzt zwar keine echte Profilierung, kann sich dieser aber u.U. deutlich nähern. Poor man's colorimeter: http://www.argyllcms.com/doc/Scenarios.html#PP4

Wenn man nur Diagramme oder ähnliches mit einer handvoll Farben erstellen möchte, kann man gezielte Farben auch aus Farbbibliotheken ableiten (z.B. Pantone (http://de.wikipedia.org/wiki/Pantone), HKS (http://de.wikipedia.org/wiki/HKS-Farbf%C3%A4cher)) und blind zuordnen. Kostenlose Farbmuster bekommt man evtl. bei Druckereien, Baumärkten und Möbel-/Küchenhandel.

http://www.abload.de/img/colorlibs25ze.png

Monkey
2010-05-29, 00:41:56
Wenn du willst, schick mir eine PN. Ich lasse dir dann per Mail ein RGB-Target zukommen, das du mit dem Drucker ausdruckst und mir zusendest. Das kann ich ausmessen und dir dann das ICC-Profil geben. Damit kannst du einen geeigneten Softproof machen, bzw. es für die Ausgabe nutzen. Idealerweise läßt sich zu diesem Zweck jedes druckerseitige Farbmanagement deaktivieren.

edit: Die Anwendung aus der gedruckt werden soll, muß farbmanagementfähig sein. Einfach das ICC-Profil als Druckerprofil zu hinterlegen brächte es nicht.

Gruß

Denis


Heißt das, wenn ich dein RGB-Target ausdrucke und dir das Bild schicke könntest du mir ein Profil für das Papier, auf das ich gedruckt habe, erstellen?
Die Frage ist rein theoretischer Natur :) (Wobei du damit rechnen müßtes das ich auf das "Angebot" zurückgreifen würde weil ich das nämlich nicht kann und das unter umständen gerne hätte bzw für meine Gesellenprüfung gebrauchen könnte :))

Sailor Moon
2010-05-29, 00:44:49
Teilweise gab es ja in dem Thread schon antworten, aber ich greife nochmal ein paar Sachen auf.

Wie kann ich ganz allgemein das Farbmanagement meines Druckers beeinflussen?
Letztlich nur über den Druckertreiber. Es macht auch keinen Sinn das erstellte Profil nachher als Druckerprofil zu hinterlegen. Denn der Treiber müßte ja auch noch das korrekte Quellprofil auswerten können. Insofern empfiehlt sich eigentlich: Alles was geht im Treiber zu deaktivieren und das Druckerprofil dann in der gemanagten Applikation als Ausgabe-/ Proofprofil zu nutzen. Die kümmert sich dann um die Transformationen inkl. Gamut-Mapping nach ausgewähltem Rendering-Intent. Wobei Vorsicht geboten ist: Man kann durchaus auch mit einigen Einstellungen experimentieren. Wenn der Drucker sich in einem bestimmten Modus linearer verhält und der erreichte Farbraum ausreichend ist, sollte man diesen wählen. Mit der Profilierung durch ein Testchart versuche ich ja nur, den Drucker durch das LUT-Profil zu beschreiben (also vgl. dem was ich im Rahmen der Profilierung und nicht Kalibrierung bei Bildschirmen mache).

Bei meinem HP 9500 ergeben folgende Einstellungen für den PCL-Treiber (das Teil kann natürlich in CYMK per PS angesteuert werden) das "nativste" Verhalten mit größtem Farbraum (also RGB-Farbe: Gerät und Farbmanagement über den Treiber abschalten).

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/69/1896769/6365663736623766.jpg

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/69/1896769/3338376234383937.jpg

Das Problem bei HP sind u.a. die sich ändernden Optionen je nach Treiber. Mit diesen neuen generischen PCL-Treibern, die man wahlweise in Windows Vista/7 nutzen kann, bekomme ich gar keinen Ausdruck mehr ohne geräteinternes sRGB Mapping hin.


Die "üblichen" Testcharts selbst … sind sie "profillos"? Oder wie oder was?
Ja.

Heißt das, wenn ich dein RGB-Target ausdrucke und dir das Bild schicke könntest du mir ein Profil für das Papier, auf das ich gedruckt habe, erstellen?
Ja, wäre kein Problem.

Gruß

Denis

MadManniMan
2010-05-30, 15:24:30
Danke schonmal! Zumindest mit den DELLs dürfte es also funktionieren, sofern wir die Lizenz erweitern könnten …

Empfiehlt sich denn generell, eher auf Postscript denn PCL zu setzen, wenn es um bessere Farben geht?


Und nochwas: kennst Du Dich auch mit Kameraprofilierung aus?