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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frage zu Arbeitsverträgen! Wichtig!


HuskyGirl
2010-06-01, 11:24:43
Hallo,

ich bräuchte mal eine Info von euch. Und zwar liegt mir jetzt ein Arbeitsvertrag vor, den ich natürlich in den nächsten Tagen unterzeichnet an meinen neuen Arbeitgeber zurücksenden muss. Jetzt bin ich allerdings nochmal zu einem anderen Vorstellungsgespräch eingeladen worden, wo ich gerne nochmal vorstellig werden möchte.

Wie sieht das aus, wenn ich jetzt den Arbeitsvertrag, der mir bereits vorliegt, unterzeichne, und dann aber von der anderen Firma ebenfalls eine Anstellung erhalte, und ich mich dann für diese Umentscheiden sollte? Kann ich dann noch ohne weitere Schwierigkeiten eine Rücknahme des unterzeichneten Vertrages veranlassen, und den Anderen antreten? Oder ist das nicht mehr möglich?

Danke für eure Hilfe!

Lg HuskyGirl

Melbourne, FL
2010-06-01, 12:00:40
Ohne es genau zu wissen wuerde ich denken, dass das schwierig ist...mit dem unterzeichneten Vertrag gelten dann Kuendigungsfristen. Eventuell kann man dann noch auf Kulanz hoffen...oder auf Probezeit in der kuendigen einfacher ist.

Alexander

synergie
2010-06-01, 12:15:39
Solltest du den Vertrag unterzeichnen, so gibt es doch sicherlich Kündigungsfristen. In der Probezeit beträgt diese, wenn nicht anders vereinbart, 1 Woche.
Du könntest aber auch bei der ersten Firma um eine längere Bedenkpause bitten um den Vetrag zurück zuschicken.

PHuV
2010-06-01, 13:28:50
Ich würde hier auch mehr Bedenkzeit erbitten. Der AG rechnet ja mit Dir, und dann wäre es nicht fair, erst mal zu unterschreiben, und dann doch wieder alles rückgängig zu machen.

HuskyGirl
2010-06-01, 13:41:34
Vielen Dank für eure Antworten.

Jetzt hätte ich allerdings nochmal eine andere Frage.

Welches wäre denn die Beste Formulierung an den Arbeitgeber, ohne Ihn in irgendwelcher Weise vor den Kopf zu stoßen? Will ja auch nicht den Arbeitsplatz riskieren!

flagg@3D
2010-06-01, 13:44:20
Das merkt der eh wenn er nicht auf der Brotsuppe hergeschwommen kommt, also mit offenen Karten spielen sprich die Wahrheit sagen.

Gast
2010-06-01, 14:12:37
Das merkt der eh wenn er nicht auf der Brotsuppe hergeschwommen kommt, also mit offenen Karten spielen sprich die Wahrheit sagen.

Das ist richtig

@ Husky Girl:
Es fängt schon damit an "Formulieren" so zu schrieben, wie es in der Deutschen Sprache vorgesehen ist.

Juristisch kann ich dir ebenfalls auch nur wärmstens anraten, mit offenen Karten - sowohl bei Arbeitgeber A als auch bei Arbeitgeber B zu spielen.
Das zeigt den Personalern, dass du ein anständiger, verantwortungsvoller Mitarbeiter bist. Und zugleich signalisierst du ja auch noch einen gewissen eigenen Marktwert. Zudem hat der AG noch die Möglichkeiten "Ersatzkandidaten" für dich anzuwerben oder er schickt zumindest mal keine Absagen an die andere Bewerber raus!
Es ist ganz wichtig, das aus AG-Sicht zu betrachten und zu verstehen.

Im Zweifel ist die eleganteste Lösung nämlich ein Aufhebungsvertrag, der allerdings nur im ggs. Einverständnis geschlossen werden kann. Und nun rate mal wie er sich am ehesten darauf einlässt.

Bei einem Arbeitgeber, der nicht bereit ist soetwas mitzumachen würde ich übrigens erst gar nicht anfangen. Der ist dann nämlich vermutlich auch zu ganz anderen Dingen im Stande...

Die ander legale, aber hässlichere Variante ist die Kündigung gemäß der Kündigungsfristen unmittelbar nach Arbeitsantritt. Allerdings kann ich hiervor nur warnen. Das sieht kein AG gerne. Das kann sogar soweit gehen, dass du in der Region auf die "schwarze Liste" kommst und bei keinem AG mehr glücklich wirst.

So geht's halt im Leben. Oftmals sind eben solche "Hü oder Hott"- Entscheidungen gefragt. Klar, einer Frau fällt sowas besonders schwer... ;D

Daher meine Empfehlung: Sei ehrlich und versuch' ein wenig Zeit für deine abschließende Entscheidung zu schinden. Wenn dein ersten potentieller Arbeitgeber eben vorhat die Stelle so schnell wie möglich zu besetzen, dann wird's schwierig. Dann musst du eben das Risiko eingehen und diese Chance vorbeiziehen lassen oder du freust dich über den unbefristeten (davon gehe ich jetzt mal aus) Vertrag un nimmst an.

Man kann sich keine Stellen "warmhalten".

HuskyGirl
2010-06-01, 15:23:59
Wie sieht das aber aus, wenn ich denen jetzt mitteile, dass ich die Vertragsunterzeichnung bis zum anderen Vorstellungsgespräch aufschieben möchte... Kann dann nicht der Arbeitgeber sagen, ok die nehmen wird nicht mehr, da sie scheinbar nicht will - wegen vllt Vertrauensbruch oder so? Will echt den Job jetzt nicht riskieren aber vllt bekomme ich ja doch noch ein besseres Angebot!?

Monger
2010-06-01, 15:45:07
Ich würde denen nicht aufs Brot schmieren, dass du das Angebot der Konkurrenz abwartest. Die sind ja nicht doof, die können schon zwischen den Zeilen zählen.
Andersrum argumentiert: das könnte dir übel genommen werden, wenn es so aussieht als wolltest du beide Angebote gegeneinander ausspielen. Die wenigsten Personalchefs lassen sich gerne erpressen.

Ich würde dort telefonisch erstmal nachfragen, ob sie damit einverstanden wären, die Rückmeldefrist zu verlängern. Du erbittest dir aus persönlichen Gründen noch etwas mehr Zeit. Du solltest dann auch einen zeitnahen Alternativtermin parat haben.

Wenn sie sich darauf nicht einlassen wollen... naja. Musst du eventuell eine Entscheidung treffen. Aber ganz ehrlich: ich finde das keinen guten Stil. Du bist ja kein Bittsteller, die Firma sollte an dir ein ebenso hohes Interesse haben wie umgekehrt. Wenn die dich schon beim Arbeitsvertrag dermaßen überrollen und dermaßen unflexibel sind, solltest du dich fragen ob du dort arbeiten willst.
Aber im Normalfall sollte der Personalchef das verstehen. Ist ja keine ungewöhnliche Bitte.

JaDz
2010-06-01, 16:17:42
… Kündigungsfristen. In der Probezeit beträgt diese, wenn nicht anders vereinbart, 1 Woche. …
Zwei Wochen.

Serendipity
2010-06-01, 16:51:39
Du kanns auch mal hier (http://www.internetratgeber-recht.de/Arbeitsrecht/frameset.htm?http://www.internetratgeber-recht.de/Arbeitsrecht/kuendigung/kuendigung_beschaeftigungsbeginn.htm)kucken, da steht mehr über die Rechtslage, falls du einen bereits unterschriebenen Vertrag vor Arbeitsantritt kündigen würdest.

HuskyGirl
2010-06-01, 17:51:03
Super! Vielen Dank für eure Hilfe! :)

Lg HuskyGirl

Mad-Marty
2010-06-01, 21:04:06
Das Leben ist nicht Fair.
Schluss aus Ende.

Nimms an oder nicht.
Geh zu deinem 2ten Vorstellungsgespräch.

Wenns hier ausschließlich um die Entlohnungshöhe geht:

Firmen drücken schließlich auch wo sie können, wenn AG2 mehr bietet und AG1 nicht höher will geh zu AG2.

Das hat auch nichts mit Moral zu tun, das ist simple Marktwirtschaft ... auch wenns in der Form AG's nicht passen mag ...

asc
2010-06-01, 23:02:22
ich würde eher versuchen das 2te vorstellungsgespräch vorzuverlegen. dort anrufen/mail schreiben dass du aufgrund eines anderen angebots zeitdruck hast (kannst das auch begründen "wirtschaftliche lage... bla.. kein angebot ausschlagen... bla... bitte um verständnis... bla...") ob sie das nicht vorverlegen können.
wenn sie da nicht mitmachen sagst du ihnen ab und nimmst die andere stelle fristgerecht an.