Netbook: Atom N450 vs. Celeron-M 900

[Kennung Eins]

Ich möchte hier in einem sehr subjektiven Kurzbericht zwei unterschiedliche Netbooks vergleichen.

[der Alte]
Im Januar 2008 habe ich mir das Ur-Netbook gekauft, den eeePC 701 4G.
Er war folgendermaßen ausgestattet (nach ein paar Modifikationen):
- Celeron-M 900 Mhz (@900 Mhz und nicht bei den üblichen 630 Mhz)
- GMA950 Grafik
- 2 GB Ram
- WinXP
- Original 5200 mAh Akku
- interner zusätzlicher USB Hub für Touchscreen und Bluetooth

[der Neue]
Ich wollte auf ein modernes Netbook umsteigen. Meine Wahl wurde ein Samsung N220.
- Atom N450 (@1.67Ghz)
- GMA3150 Grafik
- 2 GB Ram
- Win7 Professional
- Original 5900 mAh Akku

[der Vergleich]

Akkulaufzeit:

eeePC: Mit dem eeePC kam ich auf ca. 3,5 Stunden Akkulaufzeit ohne WLAN im reinen Office-Modus (Textverarbeitung zB. in der Bahn). Wenn ich Flatout2 gespielt habe lief der Akku maximal 1,5 Stunden. Da ich dienstlich ab und zu in der Bahn unterwegs war und die Reisezeiten in Richtung >5h tendierten, ist mir das zu wenig.
N220: Mit dem neuen Netbook erreiche ich Laufzeiten, die ich für unmöglich gehalten hätte. Ich komme im reinen Office-Betrieb (Textverarbeitung) auf für mich sehr eindrucksvolle 11 Stunden (dabei wurde das Gerät zwischendurch mehrfach an und aus geschaltet). Spiele habe ich noch nicht im Dauereinsatz getestet.

Performance:

eeePC: Der Celeron basiert auf dem Pentium-M Kern, hat daher eine recht gute pro-Mhz-Leistung. Ja er war langsamer als mein 1,5Ghz Celeron-M, den ich im großen Rechner eine Zeitlang hatte. Das "Look-and-Feel" unter WindowsXP war jedoch "normal".
N220: Beim Umstieg vom Celeron auf den Atom sowie von XP auf Windows 7 war mein erster Eindruck: "Mann ist das langsam!" Ich habe es auf Windows 7 geschoben und daher XP auf das N220 installiert. Doch auch hier blieb mein Eindruck. Das N220 ist fühlbar langsamer als der eeePC 701. Daher Win7 Starter wieder drauf, eine Win7 Prof. Lizenz hatte ich noch, damit das System per Anytime Upgrade erweitert. Doch auch damit bleibt mein negativer Eindruck.

Arbeiten mit den Geräten: Natürlich ist hier der N220 dem kleinen eeePC um Längen voraus. Die Tastatur ist benutzbar und auf den Bildschirm passen die Anwendungs-GUIs endlich komplett. Ein bisschen viel Glanzlack auf dem Deckel des N220, da sieht man die Fingerabdrücke gut. Die große Festplatte des N220 ist schon ein Luxus gegenüber den 4 GB des eeePC.


[Das Fazit]
Ich bin ziemlich zwiegespalten wegen des neuen Gerätes. Die Akkulaufzeiten sprechen echt für sich. TOP! Ich bin jedoch sehr vom Atom N450 enttäuscht. Dass die Leistung UNTERHALB des Celeron liegt, finde ich sehr krass.
Ich habe mich vorher nicht über die Leistungsdaten informiert, dachte mir einfach, der neuere Prozessor wird mindestens die Leistung des alten Celeron haben. Aber falsch gedacht.

Mein Fazit für alle, die sich überlegen ein Netbook zu holen:
Ausgiebig das Netbook vorher testen (Mediamarkt o.ä.).

Man sagt zwar immer "die Atoms sind langsamer" aber wie langsam die wirklich sind, davon sollte man sich erstmal selbst nen Eindruck verschaffen. Wenns ein Alltags-Laptop werden soll, dann vielleicht auch sowas (http://geizhals.at/deutschland/a454382.html) in Betracht ziehen, da könnte man ggf. mehr Freude dran haben und das kostet auch nur 300 Euro.

[07.08.10]
Ich hab das N220 wieder verkauft .. und mir dafür lieber ein DualCore x100e (http://geizhals.at/deutschland/a536634.html) geholt. Das ist nicht viel teurer, ebenfalls klein und hat dafür ordentlich Leistung bei ca. 5h Akkulaufzeit.

[Undertaker]

Wenn du beide Netbooks noch hast fahr doch einfach mal ein paar praktische Benchmarks, um den subjektiven Eindruck auch mit Zahlen zu untermauern. Das bessere "Look & Feel" könnte auch durch die SSD des alten eee begründet sein, die trotz ihres absoluten Low-Cost Anspruches beim Punkt Zugriffszeit jede HDD um Längen schlägt.

[Air Force One]

I
Man sagt zwar immer "die Atoms sind langsamer" aber wie langsam die wirklich sind, davon sollte man sich erstmal selbst nen Eindruck verschaffen.

Merkst du etwas?
Mit deinem Beitrag hast du damit nichts geändert.
Dabei hast du die Möglichkeiten dazu (Hardware).

[Kennung Eins]

Wenn du beide Netbooks noch hast fahr doch einfach mal ein paar praktische Benchmarks, um den subjektiven Eindruck auch mit Zahlen zu untermauern. Das bessere "Look & Feel" könnte auch durch die SSD des alten eee begründet sein, die trotz ihres absoluten Low-Cost Anspruches beim Punkt Zugriffszeit jede HDD um Längen schlägt.
Ich habe den eeePC verkauft und mir dann den neuen geholt - daher kann ich es leider nicht mit Fakten hinterlegen. Die langsame SSD ist definitiv ein Element, was alles auf dem eeePC langsam macht, da hast du Recht. Aber nachdem Spiele geladen / Anwendungen gestartet wurden, d.h. wenn keine / kaum Festplattenaktivität nötig war, war es performancetechnisch auf dem eeePC annehmbar.

Ich weiß noch, dass Flatout2 auf dem eeePC mit diesen Einstellungen (http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?p=7003607#post7003607) spielbar ist - damit läuft es auf dem N220 jedoch noch nicht spielbar. Hier muss ich die Sichtweite noch auf 50% reduzieren, damit es spielbar wird.
Merkst du etwas?Nein, siehe oben.

Noch ein Kommentar dazu: Die Benchmarks, die man im Netz findet, sind zwar nett - aber man erhält keinen echten Eindruck davon, was das eigentlich bedeutet. Es ist nicht so, dass Anwendungen "etwas" langsamer sind. Sie sind KRASS langsamer als das, was man heute so an halbwegs potetenten Desktop-PCs hat.

[Gast]

Wenn SMT und SSE nicht greift, geht natürlich ein 1,6GHz In-Order-Atom gegen eine leistungsfähig Out-of-Order-Architektur wie Dothan unter.

Wer abseits des Mainstream-Netbookings agieren will und aufwendigere Spiele und Anwendungen nutzen möchte, der sollte doch eher zu einer ULV-OoO-CPU greifen, die mittlerweile auch für ~300€ erhältlich sind.

[RavenTS]

Wäre jetzt natürlich interessant zu wissen ob ein DualCore-Atom da etwas besser abschneidet, viel mehr Takt gibt es ja immer noch nicht per Default (OC?)...

[Shink]

Bei MultiThreading-Anwendungen sollte der Atom ja ohnehin schon flüssiger sein. Dort wo der Atom wirklich lahm ist (Singlethreading-Spiele) hilft auch ein zweiter Kern wenig.