Diskussion zu: Corsair Obsidian 700D Review [Archiv]

puntarenas

2010-06-23, 10:23:55

Wenn ich mir ein paar Anmerkungen erlauben darf... und wenn nicht, dann auch. :D

4x USB
Okay, noch gibt es keine passenden Mainboards mit Boardanschlüssen für USB3.0, aber Gehäuse mit entsprechenden Buchsen gibt es bereits. Daher finde ich, es sollte deutlich differenziert werden. Gehäuse überdauern oft mehrere Hardwaregenerationen, ich für meinen Teil hätte die Frontanschlüsse vielleicht ketzerisch als "4x USB (Legacy)" bezeichnet, aber "2.0" hätte es natürlich auch getan.

Fixiert werden die beiden Seitenwände nicht mit schnöden Schrauben, sondern mit einer im Inneren liegenden Verriegelungsschiene, die nach einem Druck auf die am Heck angebrachten Knöpfe die Seitenteile freigibt. Das System hinterlässt einen sehr soliden Eindruck und funktioniert prima.
Das ist spannend, warum gibt es ausgerechnet zu diesem spektakulären Alleinstellungsmerkmal keine Detailaufnahmen?

Das Netzteil wird einmal mehr auf dem Boden untergebracht. Da der Hersteller den Innenraum in zwei Kammern aufteilt, ist diese Positionierung sinnvoll.
Warum, wo ist der Zusammenhang? Ist die Positionierung am Boden ohne Kammeraufteilung nicht oder weniger sinnvoll?

Ich finde die Kammeraufteilung sehr sinnvoll, denn dadurch kann man das Netzteil bedenkenlos kopfüber montieren und muss sich nicht um herabregnende Kleinteile sorgen. Schaltnetzteile sollen auf leitfähige Schrauben im Inneren der Elektronik mitunter ein wenig humorlos und spröde reagieren und bei der Wasserkühlermontage soll auch schon mal ein Tröpfchen nach unten geregnet sein. Dazu kommt der Bodenstaubsaugereffekt, der durch die umgedrehte Montage ausgeschaltet wird.

Wenn das Kammersystem die Positionierung am Boden adelt, dann fehlt aber im Review neben einem erläternden Satz auch noch ein entscheidendes Kriterium. Wurde denn die umgedrehte Montage des Netzteils seitens Corsair ermöglicht, sind entsprechende Schraublöcher vorhanden?

Noch ein Punkt, im Sinne der flexiblen Kopfübermontage. Wo sind denn die wohlgeformten Abdeckungen für die Bodenlöcher unter dem Netzteil? Ich bleibe dabei, wer Löcher sägt, sollte auch Abdeckungen mitliefern, das würde die Flexibilität des Kunden bei der Nutzung des Gehäuses merklich verbessern und sollte besonders in der 200€-Klasse ins Budget passen.

Ich habe Caseking mal vorgeschlagen, solche Abdeckungen wenigstens in den Zubehör-Katalog aufzunehmen. Im Grunde würde ein einfaches schwarzes Blech in den Standardgrößen für Gehäuselüfter den Zweck erfüllen. Verschrauben könnte man es in den Lüfterbohrungen, eine gummierte Einfassung der Ränder würde für einen sauberen Abschluss und eine zweckmäßige Entkopplung sorgen.

Dem Obsidian würden mehrere dieser Abdeckungen gut zu Gesicht stehen, denn im Deckel befindet sich Platz für einen Triple-Radi, aber womöglich möchte nicht jeder Kunde alle drei Öffnungen im Deckel bestücken, gerade für schlichte Luftkühlung ist das Overkill.

Wie bereits kurz angesprochen, kommt das Netzteil in die untere der beiden Kammern. Hier liegt es auf zwei großen Schienen auf und schwebt etwa 1 cm über dem Boden.
Ich finde wirklich erstklassig, dass du die Sockelhöhe angibst. Auch wenn sich dank Kammerdesign in diesem Fall der Einbau kopfüber anbietet, ist das grundsätzlich eine wertvolle Information. :up:

Anmerkung: Da wir bei unserem Testsystem das Mainboard getauscht haben, sind Messergebnisse aus früheren Tests nicht mehr ohne Weiteres vergleichbar!
Was macht das Diagramm dann im Review? Es suggeriert zwangsläufig Vergleichbarkeit, wo keine ist.

Im Übrigen finde ich, dass du Differenzen zur Umgebungstemperatur an Stelle von absoluten Temperaturwerten angeben solltest. Naja, eigentlich finde ich sogar, dass die Temperaturmessungen ganz aufgegeben werden sollten, denn mit deiner Testhardware kommt es für die Gehäuselüftung nicht wirklich zum Schwur.

Interessant wäre, wie gut sich ein Gehäuse schlägt, wenn der Innenraum von einem fiesen Quadcore und meinetwegen einer HD5870 oder GTX480 ohne "Direct Heat Exhaust" Kühlsystem (die beliebten "Herstellerdesigns" ) aufgeheizt würde. Da könnte man womöglich nach einer halben Stunde Furmark nebst Prime95 wirklich die Hitzestauspreu vom Airflowweizen trennen.

Ich sehe ein, dass derartige Testhardware nicht vorhanden sein mag, außerdem ist dein derzeitiges Testsystem flexibler, da es auch Reviews von Micro-ATX-Gehäusen gestattet. Es ist auch okay, es zeigt einem wo nach dem Schrauben das Mainboard im Gehäuse sitzt und gibt einen ungefähren Eindruck von den Dimensionen.

Für überlange Grafikkarten stehen bis zu sagenhaften 395 mm zur Verfügung. Der Pixelbeschleuniger, der diesen Raum vollständig ausnutzt, muss erst noch entwickelt werden.
Nun gibt es solche Grafikkarten nicht, aber gerade Wasserkühlerfreunde werden sich über den Platz freuen und nicht lange suchen müssen, wo ein Ausgleichsbehälter Platz finden kann. Wasserkühlung ist ja ein großes Thema bei dem Gehäuse und zieht sich als roter Faden durch das Review, warum also nicht noch konsequenter? Ist denn beispielsweise die untere Kammer hoch genug für eine Aquastream oder muss sie leigend montiert werden?

Fixiert werden die Geräte dabei mit einem auf der linken Seite angebrachten Plastikschieber. [...] Optional kann auf der rechten Seite mit Schrauben nachgeholfen und das lästige Wackeln abgestellt werden.
Das ist bitter und sollte meiner Meinung nach als zusätzlicher Minuspunkt ins Fazit. "Schnellmontageschwachsinn zu locker" ist eine Sache, aber wenn man neben der unnützen Checklisten-Innovation nicht mal alternativ vollwertig verschrauben kann, dann ist das Murks.

Die Festplatten werden in beiden Fällen in Träger aus Kunststoff gesteckt und einfach in den gewünschten Käfig eingeschoben, vier gummigelagerte Metallstifte sorgen dabei für den nötigen Halt.
Ich mag deine Reviews, aber an dem Punkt kriege ich regelmäßig Schreikrämpfe. Festplattenvibrationen sind ein wesentliches Ärgernis im PC-Bereich und Plattekäfige folglich eine der neuralgischen Stellen bei Gehäusen.

Bitte besorg dir eine fiese, vibrerende Festplatte und setze sie gezielt in deinen Reviews ein. Erst dann kannst du sagen, ob ein Käfig etwas taugt und damit kannst du auch entlarven, ob sich womöglich das schöne Aluchasis mit seinen hübsch lackierten Flatterwänden zu nervenzerreibenden Körperschallkonzerten aufschwingt. Zwei Zeilen und ein Photo sind an dieser Stelle einfach bedeutend zu wenig, noch sind klassische Festplatten weitverbreitet. :mad:

Keep on rockin'
punta