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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Cloud Computing Desaster


Pompos
2010-07-06, 22:01:16
Hej,

ich bin auf der Suche nach ein paar Fallbeispielen, die die Gefahren von Cloud Computing verdeutlichen. Also wie z.B. der Datenverlust (http://www.heise.de/mobil/meldung/Microsoft-Tochter-und-T-Mobile-USA-informieren-Sidekick-Kunden-ueber-Datenverlust-821251.html) bei Danger oder die Probleme der Coghead Schließung (http://www.informationweek.com/news/services/saas/showArticle.jhtml?articleID=214600083). Kennt ihr vielleicht noch ein paar weitere Beispiele? Ich bekomme mit Google nur Grütze :(

Monger
2010-07-06, 22:11:19
Da fällt mir doch spontan die Kindle Löschungen (http://www.pcgameshardware.de/aid,696539/Kindle-Amazon-zahlt-150000-US-Dollar-wegen-Loeschung-von-E-Books/Internet/News/) ein. Hat indirekt auch was mit Cloud Computing zu tun, weil das ein ähnlich zentralisiertes Netzwerk ist. Ein einziger Fehler kann sich auf das gesamte Netzwerk erstrecken.

(del)
2010-07-06, 22:19:23
Undurchsichtige Sicherheitsarchitektur: Der Endanwender hat nur selten Einblick in die Sicherheitssysteme des Dienstanbieters. Daraus ergibt sich möglicherweise Mißtrauen/Ablehnung und getrennte (doppelt aufwändige) Datenhaltung. Geheime unternehmenswichtige Daten werden häufig auf gewohnte Weise seperat gepflegt und verwaltet.

Andererseits bestehen auch konkrete Ängste vor Wirtschaftsspionage. Durch die physische Abgabe von Unternehmensdaten auf fremde Netzwerke gibt man seine wichtigsten Ressourcen aus der Hand. Man hat i.d.R. kaum administrative Möglichkeiten über eigene Daten in einer Cloud, denn die Administration der Cloud selbst durch die Sysadmins ist noch zwei-drei Stufen höher angesiedelt.

Ein weiteres Problem ist die Abhängigkeit vom Flaschenhals Standleitung. Die meisten Unternehmen haben zwar exklusive Supportverträge aber keine Zweitabstützung, die einen Ausfall einer Leitung durch "Failover" kompensieren kann. Somit liegt das Wohlergehen vieler Unternehmen in der Hoffnung, keinen technischen Defekt an ihren Telekommunikationseinrichtungen zu erleiden. Das ist zwar auch bei internen Serverparks zu befürchten, allerdings liegt hier die Verantwortung und die Entstörung innerhalb des Unternehmens und kann daher zeitgerecht erfolgen. Angewiesen auf externe Dienstleister zu sein, ist immer sehr kritische Angelegenheit.

Pompos
2010-07-07, 12:19:15
Da fällt mir doch spontan die Kindle Löschungen (http://www.pcgameshardware.de/aid,696539/Kindle-Amazon-zahlt-150000-US-Dollar-wegen-Loeschung-von-E-Books/Internet/News/) ein. Hat indirekt auch was mit Cloud Computing zu tun, weil das ein ähnlich zentralisiertes Netzwerk ist. Ein einziger Fehler kann sich auf das gesamte Netzwerk erstrecken.
Hmm... so richtig glücklich bin ich damit leider nicht :( Ich habe auch schon an Apples MobileMe Startschwierigkeiten gedacht. Aber letztendlich ist es ja auch nichts anderes als Service Provider Probleme, die nicht's spezifisches mit Clouds zu tun haben. Letztendlich suche ich halt reelle Vorfälle, der von blurks beschriebenen theoretischen Problemfälle.

ernesto.che
2010-07-07, 23:42:17
Es muss schon viel passieren, damit das bekannt wird. Der Dienstanbieter wird keine Pressemitteilung herausgeben und der Kunde will das so lange wie möglich still handhaben. Nicht das es noch heißt, er habe eine Fehlentscheidung getroffen.
"Das" Netz ist zwar kritisch, jedoch meist nicht schuld an einer schlechten end user experience. Da ist eher die Applikation/der Dienst oder der Server Bremse.
Sinnvoll ist daher nicht nur ein obligatorisches Monitoren des Netzes (Schnittstellen und Ende zu Ende) sondern auch Transaktionen der relevanten Applikationen permanent zu simulieren und zu überwachen. Dann kann zumindest ein Normalzustand definiert werden und anhand von realistischen Schwellwerten bei nachlassender Performance ein Supporter benachrichtigt werden. Dann kann ggf eine Tragödie verhindert werden.