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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Billig-Filme, woran leiden sie bezüglich Kameras etc.


Lyka
2010-07-28, 21:21:33
Hi,

ich versuchte gerade den Film Dragon Quest - The Fire Dragon anzuschauen. Dabei fiel mir auf (neben dem schlechten Film allgemein), dass man anscheinend fast immer unterscheiden kann

Film-Aufnahmen, wie in Blockbustern oder selbst allgemeinen Filmen im TV
gute Film-Aufnahmen fürs Fernsehen, wie in großen Serien wie z.B. House, NCIS, CSI, Monk etc.
schlechte Film-Aufnahmen, wie z.B. für Fernsehproduktionen von kleineren Sendern mit relativ spürbar "schlechter" CGI.

Hier ist mir aufgefallen, dass bei 3. z.B. zwar mit dem Versuch, Hochglanz zu erzeugen gearbeitet wird, aber nichts wirkt echt, die Auflösung ist teilweise grotesk hoch. Ich mag zwar z.B. Merlin, den Zweiteiler, aber man sieht förmlich irgendwie, dass er nicht als Film gedreht worden ist,selbst wenn man ihn cutten würde zu einem Teil.

Diese Billig-Filmchen also leiden an was? An übermässiger Sauberkeit, an zu hoher unrealistischer Auflösung? Warum sehe ich sowas z.B. nicht dem Film "Primer" an? Der war sehr billig :D

Ein Fluch von Digitalvideo? Warum leiden dann nicht alle billigen Filme darunter? Nicht jeder filmt noch mit Band...

Selbst Mariachi hatte da mehr Stil :|

Grey
2010-07-28, 21:48:18
Das ist doch der Trick beim PP (und generell jeder artifiziellen Computer-Grafik): Es muss qualitativ hochwertig sein, aber auch dreckig und chaotisch genug um realistisch zu wirken. Erfordert vor allem Erfahrung die halt Geld kostet.

Digital oder Analog spielt halt auch noch mal ne Rolle, wobei Digital-Film trotz "Hochglanzoptik" nicht zwangsläufig auch scheiße aussehen muss. PP wird ohnehin immer gemacht. Daran liegt es imo auch am häufigsten, wie am Ende ein Film wirkt. Kamerararbeit und Equipment ist im Regelfall hochwertig genug.

NameLessLameNess
2010-07-28, 21:51:39
Ich finde Filme wirken billiger wenn man sie auf 200HZ anschaut. Kommen dann so rüber wie schlecht abgefilmt.

Lyka
2010-07-28, 22:13:34
alt-Billig-Trashig, aber geil:http://www.youtube.com/watch?v=uPi23unabtM

neu, billig-trashig-nichtgeil: http://www.youtube.com/watch?v=xgj4eBrq5Dw&feature=related

daher kam ich auf die Frage nach dem Material

AHF
2010-07-28, 22:23:15
Bei diesem Beispiel hier fallen mir nur die hirnlosen Dialoge und die schlechten Schauspieler auf.

AtTheDriveIn
2010-07-28, 22:58:56
Der Unterschied vom 16mm (für viele Serien, Dokus, Billig Filmen) und 35mm (und mehr für Kino) Filmformat sorgt schon für einen deutlichen Unterschied.

fdk
2010-07-29, 12:35:55
Gerade gelesen:
Nolan: Klar, für kleine Produktionen. Aber bei einem Film wie "Inception" kann Bedienungsfreundlichkeit kein Kriterium sein. Wir haben schließlich die Ressourcen. Wir haben alle Möglichkeiten. Selbst mit den etwas sperrigen IMAX-Kameras kann man sehr intime Szenen drehen, das haben wir schon bei "The Dark Knight" gezeigt. Aber man muss sich anstrengen. Wir müssen wieder für handwerkliche Qualität sorgen. Vor einiger Zeit habe ich an der University of California in L. A. eine Kopie von "Blade Runner" vorführen lassen. Es war beschämend zu sehen, wie weit er vielen der heutigen Filme an Schärfe und Bildqualität überlegen ist. Man könnte glauben, das Kino habe sich seither zurück entwickelt.
http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,708883-2,00.html

Ash-Zayr
2010-07-29, 12:52:17
Ein Film wirkt billig, wenn er schon von Werk aus den "Soap Effekt" mitbringt...also nicht jenen Effekt eines falsch eingestellten Flat TV, bei dem selbst Herr der Ringe dann wie GZSZ aussieht, sondern Filme, denen irgendwie Motion Blur und analoge Grobkörnigkeit fehlt...die gesamte Anfangssequenz von Gladiator ist da für mich Referenz des echten Kino-Looks...der Nebel, der Wald, der blau-Schimmer im gesamten Bild..!
Ich habe mal aus Versehen angefangen, "Bloodreign" von Uwe Boll zu sehen....abgesehen davon, dass selbst oben beschriebenes filmisches aussehen den Film nicht hätte retten können, dafür war Drehbuch, Story, Kullise, Requisiten, Kostüme und Schauspieler zu schlecht, fehlte dem Film eben diese Körnigkeit und sah aus, als wäre er direkt mit einem Cam-Corder im Studio mitgeschossen worden....was wiederum die Studio-Atmosphäre offensichtlicher machte.

Erschreckend in dieser Hinsicht: auf dem ollen 70cm Röhren TV im Schlafzimmer hatte ich vor einigen Tagen vor dem Einschlafen noch mal gezappt....und ich dachte...hui...eine BBC Doku über die Highlands? aber nein...es war tatsächlich "Braveheart"...aber es sah so glatt und nach TV aus...gruselig!! Nun muss ich erstmal meine Braveheart DVD rausholen und gucken, ob der Film tatsächlich diesen erwähnten Sopa-Scheiss-Look hat....;)

Ash

-Saphrex-
2010-07-29, 16:51:49
Der Effekt ist bekannt und kommt größtenteils vom Shutter der Kamera. Während die Filme, die auf 35mm aufgenommen werden diesen Effekt haben, haben es die Digitalkameras nicht mehr. Dann bekommt die Aufnahme diesen Soap-Look. Die teueren Digitalkameras haben diesen Effekt übrigens als eine Aufnahmeoption eingebaut.

Was ein absolutes No-Go für mich ist, sind die ganzen Bildverschlimmbesserer wie 100Hz etc. Der Regisseur hat sich dabei schon was gedacht, den Film mit Shutter-Effekt rauszubringen. Schaut euch mal den Film Public Enemies an. Der wirkt sowas von billig. Und das liegt nicht am Setting. Selbst das Abspielen auf einem 35mm Projektor kann die digitale Aufnahme nicht vertuschen.

Lyka
2010-07-29, 17:00:19
stimmt, -Saphrex-, hab P.E. versucht anzuschauen, aber irgendwas hat mich so gestört, dass ich ihn abgebrochen habe.

rade0n
2010-07-29, 17:22:10
"Bloodreign" von Uwe Boll zu sehen
eigentlich hast du ja recht mit deinem post, aber DAS kann man nicht stehen lassen wenn man BLOODRAYNE jemals selbst am pc gezockt hat : p

Ash-Zayr
2010-07-29, 20:15:32
....wird das Spiel sicher gut finden und sich umso mehr ärgern, was für ein Kack-Film, wie üblich für solche PC-Game-Verfilmungen, es geworden ist.....? Oder meinst Du, man muss sich zwingen, einen Film gut zu finden, nur weil man ein Game liebte?

Ash

rade0n
2010-07-30, 05:45:15
nein garnicht, habe den film aufgrund der miesen kritiken nichtmal gesehen. das spiel hat aber (damals zumindest) richtig spaß gemacht (der erste teil, glaub gibt auch nen zweiten).
...wird das Spiel sicher gut finden und sich umso mehr ärgern, was für ein Kack-Film, wie üblich für solche PC-Game-Verfilmungen, es geworden ist.....?
joa, auch wenn das spiel nicht viel "story" für nen film hergibt

mir gings eig nur um die schreibweise ; )

Sven77
2010-07-30, 06:39:21
Der Effekt ist bekannt und kommt größtenteils vom Shutter der Kamera. Während die Filme, die auf 35mm aufgenommen werden diesen Effekt haben, haben es die Digitalkameras nicht mehr. Dann bekommt die Aufnahme diesen Soap-Look. Die teueren Digitalkameras haben diesen Effekt übrigens als eine Aufnahmeoption eingebaut.

Was ein absolutes No-Go für mich ist, sind die ganzen Bildverschlimmbesserer wie 100Hz etc. Der Regisseur hat sich dabei schon was gedacht, den Film mit Shutter-Effekt rauszubringen. Schaut euch mal den Film Public Enemies an. Der wirkt sowas von billig. Und das liegt nicht am Setting. Selbst das Abspielen auf einem 35mm Projektor kann die digitale Aufnahme nicht vertuschen.

Exakt.. dabei ist der Unterschied zwischen 16 oder 35mm Film kaum zu unterscheiden, zumindest im TV

Hab hier (http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?p=7507692#post7507692) schonmal genauer was über die Arbeitsweise des Shutters und dessen Auswirkungen geschrieben

-Saphrex-
2010-07-30, 11:41:00
Genau, dieses "Ruckeln" ist quasi so erwünscht. Man sieht an Public Enemies dass man mit 24fps auch sehr flüssiges Bild haben kann. Nur macht es sonst keiner und das ist auch gut so.

PET
2010-07-31, 18:56:02
alt-Billig-Trashig, aber geil:http://www.youtube.com/watch?v=uPi23unabtM

neu, billig-trashig-nichtgeil: http://www.youtube.com/watch?v=xgj4eBrq5Dw&feature=related

daher kam ich auf die Frage nach dem Material


Naja Film ist eben eine Kunst und da sind viele Elemente sehr wichtig.

Die Komposition ist beim ersten stimmiger, beim zweiten ist vieles "falsch".
Also Synchro<>Stimmen> Text im Vergleich zum Schnitttempo und wenn das ein Trailer sein soll, viieeel zu lang, zu viel blabal und zu
viele Füllbilder drin. Durch nen guten Cutter könnte man da sicherlich
noch eniges rausholen.

Sicherlich macht richtiger "Film" deutlich mehr für das Auge her als jede bescheuerte Digicam, auch die Highend Dinger haben Schwierigkeiten diesen speziellen "Look" zu erzeugen.
Die Unschärfe von Vorder- und Hintergrund wird dann in der Post reingematscht, aber so richtig geile Schärfeverlagerungen und gewollte Unschärfen kriegt man da nur bedingt genauso hin wie mit richtigem Filmmaterial.
Es gibt oft Filme, da passt einfach der sterile, hochauflösende Look der HD Kameras nicht zum Stoff der vermittelt werden soll, umgekehrt natürlich genauso.

"ehrlich trashig" wirkt glaubhafter als Trash aufgeblasen auf Highend.
Man kann nicht das Bild aufwerten bis zum Anschlag und der Rest bleibt eine ganze Stufe darunter. (Story, Darsteller, Effekte, Kostüme).
Das wirkt aufgesetzt und der Zuschauer merkt sofort, dass Diskrepanzen vorhanden sind die jeden Film unrund wirken lassen.

Matrix316
2010-07-31, 19:06:30
Die ganzen TV Filme wirken irgendwie im Vergleich zu richtigen Kinofilmen irgendwie steril. Da fehlt irgendwas.

Lyka
2012-01-01, 23:36:10
habe wieder ein Filmbeispiel gefunden: My Bloody Valentine

der Film scheint auf GZSZ-TV-Art gedreht worden zu sein. Gerade die Szenen in der Mine sind "billig". Sieht für mich eher wie eine Folge aus "Eureka" aus :eek:

Dasselbe habe ich übrigens auch bei "Red Cliff" gesehen... als ich die BD mit Phuv über Beamer angesehen habe -.-

€: hier gibts was interessantes aus dem Forum, ist mir auch aufgefallen^^ (bei der Beamer-Sache)
http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=504424

Neosix
2012-01-01, 23:49:37
Gerade wo hier NCIS als guter Beispiel ran-gebracht wurde. Stimme ich sehr zu. Genial die Serie und ein absolut gutes Bild.

Die Nachfolgeserie NCIS:LA die wohl Digital aufgenommen/gedreht wurde, kann ich nicht angucken, es sieht einfach billig aus, als ob jemand in der Garage mit der Digitalcam die Serie aufgenommen hätte. Ich weiß bis heute nicht genau wieso die Serie bei mir diesen Eindruck erweckt, aber wird wohl die Kombination auf vielen der hier Genannten gründen sein. Traurig. Fortschritt stelle ich mir anders vor.

ngl
2012-01-02, 09:54:32
Billig Filme haben in erster Linie nicht an Kameras leiden zu müssen. Schaut euch mal die IMHO fantastische Serie Pioneer One an. Sie ist komplett kostenlos und kostet pro Folge knapp 3000€. Trotzdem ist die Bildqualität fantastisch. Den 35er Effekt kann man kopieren.

Woran aber gespart werden muss sind Kulissen und Effekte. Mittlerweile kommt selbst in der billigsten Serie mindestens 10-15mal CGI vor. Bei Serien wie House zB kommen Effekte wie Blut mittlerweile komplett aus dem Computer. Ich wette das das noch niemand bemerkt hat. In Serien wie Covert Affairs, die laut Plot am Brandenburger Tor oder Istanbul Taksim spielen, setzen die Schauspieler nicht einen Fuß aus dem Studio heraus.
Je günstiger CGI wird, umso schwieriger wird es allerdings werden billige Produktionen zu erkennen, wenn Talent an der Kamera sitzt. Das merkt man zB sehr gut an Uwe Boll Filmen. Die Kamera verursacht Kopfschmerzen durch das gewackel (ansonsten habe ich damit kein Problem) und er verhunzt für jede noch so gute Pointe durch die Schnitte das Timing.

IMHO sind wir an einem Punkt in 10 Jahren, wo man wahrscheinlich Monumentalfilme wie Herr der Ringe für 20-60mio$ drehen können wird staat 600mio $. Das sieht man sehr gut an 300. Vor 20 Jahren wäre das eine 200mio $ Produktion geworden. Gedreht wurde es aber komplett im Kanadischen Studio, wo auch Serien gefilmt werden für 65mio $. Das merkt man dem Film zwar noch an, aber die hohe Produktionsqualität lässt sich durchaus sehen.