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Mosher
2010-08-21, 03:43:00
Hi community.

Kurzer Umriss:

Seit ch ca. 10 bin, war/bin ivh psychisch auffällig. Hängt auch damit zusammen, dass meine Mutter damals schwer erkrankte und deshalb berufsunfähig wurde.

Mit der Zeit manifestierte sich bei mir Alkoholmissbrauch und Depression (Es heißt, die Muter färbt gern ab, aber sie ist gottseidank vom Alkoholismus verschont geblieben, aber viele männliche Verwandte aus der Familie meiner Großmutter mütterlicherseits sind(nahe dran)Alkoholiker)l (Mein Großvater war einer, hat die Kinder geschlagen, is besoffen beim Baden untergegangen, weil er nicht auf die Familie hören wollte)


Ich versuchs, kurz zu machen..

Jedenfalls, bin ich seit ich 10 bin, psychisch auffällig gewesen (PN?, Späterer Post?)

Seit 13,5 Alkholohmäßig auffällig.

Ab 15 Medikamentenmissbrauch (Nicht verschrieben, aber die Antidepressiva meiner Mutter geklaut [ Sie ist körperlich und psychisch sehr krank geworden, nachdem sie durch einen extrem blöden Zufall und durch langjähriges Im-Dunkeln-Tappen der Aärzte scher erkrankte und Arbeitsunfähig wurde]

Kurrz: Bis ich ca. 19 war hab ich ziemlich viele Drogen ausprobiert.


massiver Alkoholmissbrauch - massiver Medikamentenmissbrauch (Antidepressiva, Benzodiazepina, Ritalin, Opiate/Opioide [Codein, Tramadol], und hab´die "falschen" Leute kennengelernt --> Speed, noch mehr Benzos, Heroin, IV-Konsum, Kriminalität.

Begleitend scheiß Familienverhältnisse (Schwester schwanger --> Vater überfordert, auch schon mit depressiver Ehefrau --> unschöne Situation --> alkohol induzierte Dramen, ausgehend von mir...
usw. und so fort...
etliche pychiatrische Behandlungen folgten.... mir wurde prophezeit, alles wprde schlimmer werden(Bei mir)

.. Mehr Drogen, mehr Alkohol, --> Herzstillstand.



-- Schnit ---

Hab mich freiwillig zur Therapie gemeldet.


-- Kürzung ---

Viel über mich erfahren, imt Eltern ausgetauscht...., Therapie ging mit Entgiftung 38 wochen.

Hab´ danach paar Hobbies entwickelt, die mir auch Freude bereitet haben, bin komplett nüchtern geblieben, etc. etc. "aständiges Leben" hal (sorry, weiß nicht, wie ichs besser kurrz fassen soll)

Danach blieb ich ich 2 Jahre und4 Monate komlett nüchtern und clean.

--> Rückfall, Liebesinduziert.. etc. etc.

Dann immer wieder Hin- und Her..

Mal Sport, Disziplin, Ernärung.


Mal Leichtsinn, Alkohol, Schwermut, Zigaretten.


Immer im Rhythmus.

Mittlerwile hab´ ich wieder Angst, dass sich was einschleicht.

Im Prinzip "passt schon alles",

sprich, Studium, Nebenjob, Hobbies, Kontakte.., halt die gesellschaftlichen Konstanten, die man von mir erwartet, laufen alle.

Aber ich spiele sehr, sehr viel Theater. Ich trinke heimlich, und manchmal viel. Oft viel.
Drogen nehme ich nach wie vor keine mehr, aber der Alkohol reicht schon.

Ich will in eine Selbsthilfegruppe, auch wenn ich "sowas" immer abgelehnt habe.

Aber ich wills mir zumindest anschauen.

Aber bittte keine AA´s, der Blauews Kreuz. --> schechte Erfahrungen.

Kann mir jemand etwas in der Gegend (http://maps.google.de/maps?f=q&source=s_q&hl=de&geocode=&q=erlangen&sll=49.599937,11.0063&sspn=0.151977,0.308647&g=erlangen&ie=UTF8&hq=&hnear=Erlangen,+Bayern&ll=49.60626,11.011047&spn=0.037989,0.077162&t=h&z=14)

geben?


War bewusst zu lazy zum googeln, weil ich erstens too drunk bin, und weitens auch einfach mal ein Thema starten wollte.

Thx,

Mosher
(P.S.: ich wollte eigtl. schon vor 2 Wochen oder so diesen Thread erstellen, aber heute ab´ich die Promille dazu) Außerdem mein ich´s echt ernst, also bitte, wer über Alkoholiker o.ä. bashen will, plz. anderer Thread


Mosher

DerGroße
2010-08-23, 22:16:10
also ich schliesse mal aus, dass du deinem Alkoholkonsum irgenwie alleine gewachsen sein wirst!

nach google gibts in Erlangen die AA, BK, hast aber schon erwähnt, die Guttempler und die A1 Anon-Angehörigengruppe!?

keine Ahnung ob es bei dir sowas gibt, aber vllt gibt es auch betreute Wohngruppen für alkoholiker, wo trockene Alkohliker nach einem erfolgreichen Entzug das Leben ohne Alkohol erlernen sollen/können, habe zumindest schon mal davon gehört.

Mir persönlich kommt es so vor, dass Du es zumdindest selbst einsiehst, dass idhc der Alk kaputtmacht, ist doch schonmal der erste kleine Schritt, arbeite dran und lass dich ncith unterkriegen!

Verwunderlich ist, dass bisher niemand ausser mir was dazu geschrieben hat, jemadnen zu helfen denunziert einen ja noch nicht selber zu einem Alkoholiker!

Ich kenne selber nicht nur vom sehen welche und es ist echt schade, was der Missbrauch anzurichten vermag und einen Menschen im Wesen verändert, von daher hoffe ich zumindest bei einem jetzt etwas erreichen und bewegen zu können.

Das wichtigste ist zuerst mal, dass du ein Problem in deinem Konsummuster siehst und selber davon weg willst, sonst kann dir keiner helfen...


Bashen ist hier auf jeden Fall genauso fehl am Platz, wie die Verherrlichung des Konsums, beides bringt dem TS herzlich wenig

gut wäre zu wissen, wie dein aktuelles Konsummuster sich genau äussert, ohne etwwas zu schönen, menge. temporärer Abstand etc

urfaust
2010-08-23, 22:21:16
Ich versuchs, kurz zu machen..

Herzlichen Glückwunsch. Im Gegensatz zu einigen stubenhockenden
Pickelfressen hier, hast du GELEBT.

pest
2010-08-23, 23:13:53
willst du Trinken oder nicht Trinken?

Djudge
2010-08-23, 23:23:48
mit Sport, Disziplin, Ernärung.


Auch wenn wir neulich aneinander gerasselt sind und es platitüdenhaft klingt, dies ist der Schlüssel.

Vieles von dem was Du geschrieben hast, kenn ich sehr gut. Und meist hilft nur ein kompletter Tapetenwechsel + Erfolg in Dingen eigener Zielsetzung.
Jedenfalls ist Einsicht der Weg.

na denn, pack ma´s...

Simon Moon
2010-08-23, 23:35:55
Tu was du willst, soll das ganze Gesetz sein.

Wenn du nicht trinken willst... so einfach ist das. Jupp.

Fetza
2010-08-23, 23:38:03
Herzlichen Glückwunsch. Im Gegensatz zu einigen stubenhockenden
Pickelfressen hier, hast du GELEBT.

Herzlichen glückwunsch, du hast den dümmsten post des tages geliefert...

@mosher

Du hast ja schon einiges durchgemacht, rein familiär. Wieviel trinkst du denn genau und vor allem wie regelmäßig. Wer zwei-drei bier am abend trinkt ist ja kein alkoholiker, aber so wie ich dich hier verstehe, trinkst du warscheinlich vor allem auch die harten sachen. Da du wie du sagst oft heimlich trinkst, scheinst du dich dafür zu schämen. Manchmal kann es aber auch helfen, offen mit freunden darüber zu reden, da es ansonsten im freundeskreis ja meist einen latenten drang zum glorifizieren des alkoholkonsums gibt. Aber wenn dann wirklich jemand schildert, was bei ihm bisher so im leben abging, wirkt das meist verantwortungsgenerierend (wenn es echte freunde sind).

Ansonsten könntest du doch auch nochmal eine ambulante therapie versuchen, oder macht da die krankenkasse dicht?

Letztlich würde mich vor allem interessieren, was du selbst denkst, warum du alkohol trinkst. Bist du einsam? Ist es der druck durch studium und nebenjob (ich find mein studium alleine manchmal schon stressig, ohne nebenjob). Gibt es einen grund, warum du zur flasche greifst, etwa weil du eventuell etwas vergessen willst?

Sascha von Bornheim
2010-08-24, 01:03:52
ich kann dir keine alki tips geben, aber da ich selbst wegen meinen eltern depressionen durchgemacht habe, kann ich dir eines sagen, naemlich es gibt zwei fragen die du dir stellen musst:

- wessen schuld ist es dass ich alki/depressiv bin?
- wessen problem ist es?

ich bin jahrelang an frage 1 haengen geblieben, bis ich gemerkt habe das die antwort scheissegal ist.. nur frage 2 zaehlt, denn nur mit frage 2 kommst du weiter.

Mosher
2010-08-24, 09:18:24
Vielen Dank für die Posts.

Nun ja, es ist so, dass ich 2006 insgesamt 40 Wochen auf DrogenTherapie war und danach auch ca. 2,5 Jahre komplett sauber geblieben bin.

In so einer Nachsorge-WG für trockene war ich von diesen 2 ,5 Jahren, so die ersten 1,5 und es war echt eine super Zeit mit den Leuten.

Also, was ich hauptsächlich in der ganzen Therapiezeit gelernt habe, ist Selbstreflexion. Ich bin da mittlerweile echt richtig gut drin geworden, vielleicht sogar ZU gut :) Es gibt kaum eine kleine Entschedung im Alltag, die ich nicht sofort hinterfrage.
Jedenfalls bin ich mir meines problematischen Konsums durchaus bewusst. Ich schilder mal, wie es immer ca. abläuft:


irgendeine Feier, ich nehme mir vor (!), mich zu besaufen:

--> 15+ Bier, ein wenig Schnaps, aber vom Verhalten noch eher normal.

Danach hab ich meistens wieder geschmack am Alkohol gefunden, vernachlässige spürbar andere Lebensbereiche (Ernährung, soz. Kontakte, Haushalt etc.) Meistens kommt dann eben wieder irgendeine Situation angerauscht, in der ich es als meine Pflicht ansehe, mich übermäßig zu betrinken. Da sprechen wir dann auch von

-->16+ Bier, Schnaps, alles, was mir in die Quere kommt.

Bei diesen Zuständen hab ich auch immer wieder Blackouts und kann mein Verhalten so gut wie garnicht mehr Kontrollieren. Ich bedrohe Leute, ich zerstöre Dinge, werden sentimental, rufe eine Bekannte an (Die das alles schon vor Jahren mitgemacht hat, als sie ich immer 5 Uhr nachts "DRAUF WIE EIN OCHSE" auf Ritalin anrief :// )

Nächster Tag: Reue, Kopfschmerzen, die Erkenntnis, dass das so nicht weitergehen kann

und trinke die nächsten 2 Wochen hin und wieder mal paar Bier

--> 2-4 Bier

Irgendwann nervt mich dieser Zustand, ich hab das Gefühl, GENAU JETZT den Schalter drücken zu müssen, drücke den Schalter und stelle schlagartig mein Leben gerade. Oft fängt´s damit an, dass ich die komplette Wohnung putze, 90 Minuten joggen gehe und was tolles zu Essen zaubere. Die nächsten 3 Wochen verlaufen meistens sportlich, diszipliniert und einfach gut.

--> 0,0 Alkohol


Bis ich halt dann mal wieder einfach das Gefühl habe, mich jetzt abballern zu müssen und ich die nächstbeste Party dazu missbrauche. (Mich wunderts schon, warum manche Leute mich überhaupt noch einladen)



Dieses Verhalten hat schon viel mit Laden und Entladen zu tun, ich seh halt nur noch net den Schlüssel dazu, wie ich dieses Bedürfnis vermeiden kann, mich dermaßen abzuschießen.

Oder anders: Heute Quartalssäufer
Früher Dauerkonsument jeglicher Drogen

Achja und @ Fetza: Weil dus wissen wolltest:

Worauf ich relativ empfindlich reagiere sind die Besuche zu Hause bei meinen Eltern. Ich erlebe einfahc immer, dass meine Mutter psychisch fertig ist und fange mittlerweile sogar an, den Therapeuten zu spielen, obwohl ich ja durchaus fast die gleichen probleme hab, wie sie. Und mit meinem Vater ist das sone Sache. Vater-Sohn-Drama vom Feinsten. Es kam früher zwischen uns oft zu körperlichen Auseinandersetzungen, wenn ich betrunken war. Einmal hab ich sogar ein Messer nach ihm geworfen und die ganze Zeit "Ich bring dich um, die wertloser Wurm" gerufen.
Wir haben während der Therapie mal über das alles gesprochen, aber trotzdem ist unser Verhältnis eher eisig und seeeehr seehr vorsichtig.
Mich stimmen deshalb die Besuche bei meinen Eltern immer ziemlich düster und ich merke schon auf der Zugfahrt nach Hause, wie sich ein Gewitter in meinen Gedanken anbahnt.


Djudge, du hast was von Tapetenwehcsel geschrieben und ich weiß genau, was du meinst. Ich bin in den letzten Jahren sehr oft umgezogen, und hab mich jedes Mal wieder sehr viel besser gefühlt durch die neue Umgebung, die neue Wohnung. Diese Äußerlichkeiten schufen dann aber auch immer wieder Impulse, auch an sich neue Dinge zu probieren. War dann auch immer so eine Eintrittskarte "Raus aus dem Trott"

Vielleicht müsst´ ich mich auf öfter mal auskotzen, weil ich eigtl. hier zu Hause fast nie die Gelegenheit dazu hab. Deswegen kam mir da ja die Idee mit der Selbsthilfegruppe.

Die Nacht, als ich den Thread eröffnet hab, war wieder so eine, wo ich mich eigentlich aus einem freudigen Anlass mit einer Freundin getroffen hab und geendet hat der Abend dann, dass ich nach ner ganzern Flasche 54-Rum, paar Gläsern Prosecco und einigen Bieren mit einem ebenso besoffenen Straßenmusikanten auf dem Boden saß und gesoffen hab. Dieses Einschleichen des immer heftigeren Konsums verläuft zwar deutlich langsamer, als mit 15/16 Jahren, als ich ja dann auch immer wieder in die Klapse kam, aber es ist spürbar. Und ich hab bissl Schiss, dass das Ganze außerhalb meiner Kontrolle gerät.


Hm, also ich schließ mal damit.
Sorry übrigens, ich kann einfach nicht besonders gut lange Beiträge verfassen und mit gewähltem Ausdruck auf den Punkt kommen. Dazu brauchts wohl noch Übung :)

V2.0
2010-08-24, 09:33:37
Ich sage es ungern, aber Du bist schon wieder abhängig. Sowohl von der Menge als auch von der Häufigkeit.

Simon Moon
2010-08-24, 10:01:31
Ich sage es ungern, aber Du bist schon wieder abhängig. Sowohl von der Menge als auch von der Häufigkeit.

So ein Quatsch. Sein Problem besteht in Leuten wie dir, die ihm die ganze Zeit ein schlechtes Gewissen machen.

Tja, er hat den Stoff nunmal entdeckt und sein Gehirn kennt die Wirkung, das lässt sich nicht rückgängig machen. Das ist nichts Schlimmes, dann trinkt er eben Regelmässig aber bewusst und geniessend etwas, statt es aufzustauen und dann unkontrolliert sich zu besauffen.

radi
2010-08-24, 10:29:40
Ich glaube es dabei so ähnlich wie mit jeder Sucht. Man weiß, es ist ungesund, man weiß, man schmeißt Geld aus dem Fenster. Man mag es an einem selbst nicht, aber wenns drauf ankommt landet man immer wieder bei dieser Sache.

So ging es mir mit Zigaretten. Ich glaube das ist genau das gleiche. Warum man abhängig wird ist extrem individuell, aber die Problematik davon loszukommen ist meist sehr ähnlich.

An deiner Stelle würde ich mir die 0,0 Regel setzen. Einfach NICHTS mehr trinken. Weder zu hause noch auf Partys (ja das geht) noch sonst wo. Denn du rutschst, wenn du mal wieder angefangen hast, immer wieder in dieses Schema rein. Erstmal die Menge zu reduzieren macht keinen Sinn, weil du damit in deinem Unterbewusstsein den Wert des Alkohols steigerst und die Hürde des Aufhörens automatisch höher wird. Deswegen ganz oder garnicht. Das ist auch der Knackpunkt, wenn du aufgehört hast, der nächste Tropfen bringt dich unweigerlich wieder rein, weil deine Sucht direkt wieder aktiviert wird. Das wird auch, glaub ich, nie wieder anders sein.

Aber, um an den Punkt zu kommen, braucht es jede Menge Mut. Denn, so blöd es klingt, die Vorstellung so einen Einschnitt zu machen, ist ein bissl ein Sprung ins Ungewisse, der auch etwas Angst macht. Schließlich gibt man einen Teil seines Lebens auf und man fragt sich ob man es so leben kann wie vorher.

Wie schon erwähnt, bei mir war es das Rauchen, aber imo ist es egal wo von man süchtig ist, die Symptome sind die gleichen.

Nakai
2010-08-24, 10:38:28
@Mosher: Also was dir alles passiert ist, da muss man schon sagen, dass du noch sehr gefasst und distanziert wirkst. Meinen vollsten Respekt dazu.

Nun zum eigenen Problem. Ja, die Lebensphasen kenn ich selber persönlich. Die Frage ist eher, wie man es sieht. Sich hin und wieder wehzuhaun ist eigentlich noch vollkommen in Ordnung. Die Regel darf es nicht werden.
Du musst dich auf einen angenehmen Alkoholkonsum einstellen. 3 Bier an einem Abend ist ja nicht schlimm. Außerdem solltest du da noch die Kontrolle über dich haben können.;)


Irgendwann nervt mich dieser Zustand, ich hab das Gefühl, GENAU JETZT den Schalter drücken zu müssen, drücke den Schalter und stelle schlagartig mein Leben gerade. Oft fängt´s damit an, dass ich die komplette Wohnung putze, 90 Minuten joggen gehe und was tolles zu Essen zaubere. Die nächsten 3 Wochen verlaufen meistens sportlich, diszipliniert und einfach gut.

Man kommt von so einer Sucht nicht so schnell weg. Einige Leute können es, aber die sind einfach nur knallhart. Deswegen sollte man eher versuchen damit Leben zu können. Ergo geh mit einer vollkommenen anderen Einstellung ran. Sag dir eher, ich Leb ab jetzt besser und vernünftiger, aber lass mir den Spaß auf keinen Fall verderben. Spaß != Alkohol. Aber Spaß schließt Alkohol auch nicht aus. ;)

Lern zu Leben, dass solche Phasen nicht mehr kommen:
Bis ich halt dann mal wieder einfach das Gefühl habe, mich jetzt abballern zu müssen und ich die nächstbeste Party dazu missbrauche. (Mich wunderts schon, warum manche Leute mich überhaupt noch einladen)


Wenn das getan ist, kann man weitere Schritte unternehmen.



mfg


€:
So ging es mir mit Zigaretten. Ich glaube das ist genau das gleiche. Warum man abhängig wird ist extrem individuell, aber die Problematik davon loszukommen ist meist sehr ähnlich.

Jap, ich sehe mich selber nicht als süchtig, ich brauch es grundsätzlich nicht. Aber der Körper und der Geist kennt es und will es. Tja, und viele Wege führen nach Rom. Man kommt meistens irgendwie darauf zurück...

An deiner Stelle würde ich mir die 0,0 Regel setzen. Einfach NICHTS mehr trinken. Weder zu hause noch auf Partys (ja das geht) noch sonst wo. Denn du rutschst, wenn du mal wieder angefangen hast, immer wieder in dieses Schema rein. Erstmal die Menge zu reduzieren macht keinen Sinn, weil du damit in deinem Unterbewusstsein den Wert des Alkohols steigerst und die Hürde des Aufhörens automatisch höher wird. Deswegen ganz oder garnicht. Das ist auch der Knackpunkt, wenn du aufgehört hast, der nächste Tropfen bringt dich unweigerlich wieder rein, weil deine Sucht direkt wieder aktiviert wird. Das wird auch, glaub ich, nie wieder anders sein.


Ja, das ist klar. Aber dieser Sprung ist einfach wirklich krass. Einige Leute können das. Aber die sind, wie gesagt, knallhart. Was einem da hilft, ist die Gewissheit, dass es nicht schlechter wird. Eine Sucht wird eher zur Sucht, weil man sich damit auch an positive Sachen erinnert. Wie man mit Kollegen einen Kaffee trinkt(und dabei eine raucht^^). Wann man tolle Erlebnisse hat...usw. Die Sucht war meistens dabei. Der gravierende Einschnitt ist eher, dass man sagt, dass diese Erlebnisse nicht verschwinden. Dann fehlt mal die Zigarette oder der Alkohol. Muss es deswegen schlechter sein?

Gast
2010-08-24, 11:09:05
Und ich hab bissl Schiss, dass das Ganze außerhalb meiner Kontrolle gerät. Du trinkst obwohl du das nicht willst. Sicher das du die Kontrolle überhaupt noch hast?

Für die Zeiträume in denen du nüchtern bist vielleicht. Aber spätestens wenn du dir bei deiner Vorgeschichte vornimmst (!) dich mal zu besaufen hast du sie schon abgegeben. Du scheinst doch genau zu wissen was du da tust und wo dich das hinführt.

Hast du dir schon eine der Gruppen die Der Große genannt hat angesehen?

V2.0
2010-08-24, 11:13:41
So ein Quatsch. Sein Problem besteht in Leuten wie dir, die ihm die ganze Zeit ein schlechtes Gewissen machen.

Tja, er hat den Stoff nunmal entdeckt und sein Gehirn kennt die Wirkung, das lässt sich nicht rückgängig machen. Das ist nichts Schlimmes, dann trinkt er eben Regelmässig aber bewusst und geniessend etwas, statt es aufzustauen und dann unkontrolliert sich zu besauffen.

Es geht nicht um das Gewissen, sondern um die Fähigkeit zur Kontrolle. Wer Reue empfindet und sich danach nicht gut fühlt und trotzdem trinkt, der hat ein Problem, auch wenn er phasenweise trocken ist.

Ansich ist die Nutzung von Drogen jeglicher Art für mich ein unverzichtbarer Teil des Lebens. Wer es aber mehr oder weniger gegen seinen eigenen Willen tun muss hat ein Problem.

Simon Moon
2010-08-25, 02:36:55
Es geht nicht um das Gewissen, sondern um die Fähigkeit zur Kontrolle. Wer Reue empfindet und sich danach nicht gut fühlt und trotzdem trinkt, der hat ein Problem, auch wenn er phasenweise trocken ist.

Und wieso empfindet er diese Reue? Da gibts 2 Gründe:

1. Wenn er nach einer Abstinenzphase wieder viel zu viel trinkt und scheisse macht.
2. Wenn er regelmässig geringe Mengen trinkt, weil er sich eben dafür schämt "regelmässig etwas zu trinken" und das in der Gesellschaft eben verpöhnt ist.

Bei Ersterem ist die Reue wohl wirklich, bei Letzterem vorallem durch das Umfeld induziert. Dadurch führt es zu erzwungener Abstinenz, was aber ebensogut geht, wie wenn du mal einen Monat nicht fickst oder onanierst. Möglich ists, aber irgendwann ist deine Spannung so gross...

Garnichts trinken ist längerfristig wohl die einfachste Lösung, aber das kann man nicht so forcieren, auch wenn es die Mediziner so am liebsten sähen. Erfahrungsgemäss brauchen viele Alkoholiker sowieso einen Punkt, an dem sie so weit unten sind, dass sie einsehen, dass es nicht mehr so weiter geht - und selbst dieser Prozess kann dann noch Jahre dauern. Solange er also nicht vollkommen überzeugt ist, nicht mehr trinken zu wollen, wird ihn diese Selbstbelügung nach jedem Rückfall nur tiefer reinbringen. Von daher, halte ichs besser, wenn aufhört Jojo zu spielen und sich ohne äusseren Druck diesem Entwicklungsprozess hingibt.

V2.0
2010-08-25, 07:15:04
Und wieso empfindet er diese Reue? Da gibts 2 Gründe:

1. Wenn er nach einer Abstinenzphase wieder viel zu viel trinkt und scheisse macht.
2. Wenn er regelmässig geringe Mengen trinkt, weil er sich eben dafür schämt "regelmässig etwas zu trinken" und das in der Gesellschaft eben verpöhnt ist.

Bei Ersterem ist die Reue wohl wirklich, bei Letzterem vorallem durch das Umfeld induziert. Dadurch führt es zu erzwungener Abstinenz, was aber ebensogut geht, wie wenn du mal einen Monat nicht fickst oder onanierst. Möglich ists, aber irgendwann ist deine Spannung so gross...

Garnichts trinken ist längerfristig wohl die einfachste Lösung, aber das kann man nicht so forcieren, auch wenn es die Mediziner so am liebsten sähen. Erfahrungsgemäss brauchen viele Alkoholiker sowieso einen Punkt, an dem sie so weit unten sind, dass sie einsehen, dass es nicht mehr so weiter geht - und selbst dieser Prozess kann dann noch Jahre dauern. Solange er also nicht vollkommen überzeugt ist, nicht mehr trinken zu wollen, wird ihn diese Selbstbelügung nach jedem Rückfall nur tiefer reinbringen. Von daher, halte ichs besser, wenn aufhört Jojo zu spielen und sich ohne äusseren Druck diesem Entwicklungsprozess hingibt.

Natürlich aber mir ging es um die ungewollten Vollabstürze. Es muss lernen seinen Konsum zu kontrollieren. Das bedeutet für mich nicht nicht zu trinken, denn das ist imho einer der größeren Fehler im normalen Entzug.

DerGroße
2010-08-25, 17:10:09
Ich finde es nicht förderlich zu sagen, dass seine Vorgeschichte toll ist Leute!
es bringt ihm garnichts, genauso wie du musst es genau so oder so angehen und der und der weg ist richtig/falsch

@ TS dein Konsummuster deutet doch deutlich darauf hin, du kannst aufhören wenn du willst, die Willensstärke hast du ja anscheinend,
bloss ist die Rückfälligkeit doch extrem... bzw. du BIST Alkoholiker, auch wenn es sich unschön anhört, es ist eine deutliche Regelmäßigkeit vorhanden, du versteckst dich zum trinken um es zu verbergen... wie du selber erwähnt hast: Quartalssäufer

und wie du halt geschrieben hast Angst davor zu haben komplett ausser Kontrolle zu geraten, such einer der Gruppen oder eine Suchtberatungsstelle auf, da kann dir wohl auch besser geholfen werden als in diesem Forum

Mosher
2010-08-25, 21:06:09
@ all

Ich hatte gestern zufällig mal ein ernstes Gespräch mit meinem Mitbewohner. Da gings auch um Alkohol bzw. dass ich in letzter Zeit immer wieder mal besoffen haimgekommen wäre und hiemlich tränke.

Die Sache ist, dass ich ja eigentlich niemanden brauche, der mir sagt, dass ich eventuell früher oder später wieder massive Probleme mit meinem Trinkverhalten bekommen könnte - DAS weiß ich selbst und verdränge es auch nicht in den Hintergrund.

Es ist vielmehr so, dass ich gar nicht komplett vom Alkohol ablassen will, anscheinend.

Wie gesagt, die 28 Monate nach der therapie hats wunderbar geklappt. Natürlich hatte ich das ein- oder andere Mal Lust, was zu saufen, habs aber einfahc nicht gemacht und im Großen und Ganzen ging es mir sehr sehr gut mit dieser Einstellung.

Auch, als ich dann meinen ersten Rückfall hatte und die nächsten paar Monate nur hin- und wieder ein Genuss- oder Feierabendbier getrunken hatte: N0 Pr0blem0.

Fakt ist aber auch, dass ich mich manchmal extrem unter Druck versetzt fühle, so wie es schätzungsweise 99% der Menschen geht.
Und da is dann nix, von wegen "mach Sport, such dir Hobbies, red mit jmd. power dich aus", denn dieses Repertoire hab ich in solchen Situationen meistens schon ausgeschöpft.

Ich explodier innerlich einfach regelmäßig, wie gesagt bei den Besuchen bei meinen Eltern.
Wenn mich mal wieder ne Woge des Zweifels überrollt, ob ich mein Studium finanziell hinkriege. Ohne Kindergeld und mit minimal BaFög wird das nämlich auch MIT Jobs ziemlich schwer, zumal die Studiengebühren ja auch nicht ohne sind (542€/Semester)

Naja, und so weiter und so fort.

Es kotzt mich einfach an, dass ich anscheinend nicht normal trinken kann.
Es ist natürlich hinderlich, sich das selbst immer wieder vorzuhalten, denn dann ist "normal " trinken scheint´s schier unmöglich. Aber ich versuchs halt immer wieder, weil ich mich ernsthaft nicht damit abfinden kann, mein restliches Leben nüchtern zu verbringen.

Dabei ist es ja nicht Angst, ohne Laster zu leben, oder so.

Rauchen ist garkein Problem, da hör ich regelmäßig immer wieder mal paar Monate auf, fang wieder an, immer nach Lust und Laune, von heute auf morgen.
Also Disziplin ist shcon da. Der Alkohol ist bei mir irgendwie sone Art

"Ursehnsucht", die bisher keine andere Droge bei mir hervorgerufen hat, egal, wie extrem ich sie konsumiert habe.

Ist echt ne verzwickte Situation.
Ich kann mich doch net in ne Selbsthilfegruppe reinhocken und sagen "Hm, ja eigentlich will ich ja schon was tirnken, aber halt nimmer so viel"

://

Naja, ´nen Monat nehm ich mir jetz vor und es wird mit ziemlicher Sicherheit auch klappen

Simon Moon
2010-08-26, 00:33:17
@ TS dein Konsummuster deutet doch deutlich darauf hin, du kannst aufhören wenn du willst, die Willensstärke hast du ja anscheinend,
bloss ist die Rückfälligkeit doch extrem... bzw. du BIST Alkoholiker, auch wenn es sich unschön anhört, es ist eine deutliche Regelmäßigkeit vorhanden, du versteckst dich zum trinken um es zu verbergen... wie du selber erwähnt hast: Quartalssäufer

Ich find das immer wieder geil, wie man triumphierend bekundet "du BIST Alkoholiker" - Als ob es DEN Alkoholiker gäbe ;D

Mosher ist übrigens kein Quartalssäufer, sondern Rauschtrinker. Und ich würde sagen, das trifft sogar auf über die Hälfte der Alkoholkonsumenten mehr oder weniger ausgeprägt zu, legt sich aber häufig mit zunehmendem Alter. Ich kannte das früher leider auch, dass ich soff bis zum Umfallen. Hab mir da aber nie gross Gedanken drum gemacht, irgendwann hat ich einfach genug - ist eben angenehmer, wenn man noch genau weiss, wie man nachhause kam. Ich bereu also keineswegs, diesen Trieb bis zum verleiden ausgelebt zu haben...

Avalance
2010-08-26, 08:26:41
Hi Mosher,

ich würde mal versuchen ohne in Depressionen zu fallen, in eine Entzugsklinik zu fahren / gefahren zu werden, wo man sich freiwillig melden kann und freiwillig dort ne ganze Zeit verbringt, mit Gruppensitzungen, anbau von Pflanzen für Nahrung und div. anderen Dingen.

Allerdings ist der Winterzeitpunkt relativ blöd, denn viele "Obdachlose" sind in diesem Zeitraum auch da, so das es sein kann, dass man da irgendwie hinten runter fällt.

Die Sache mit dem Sport ist relativ gut, musst halt aufpassen, das nicht über zu bewerten, jedoch wenn man sich da Ziele setzt (zB marathon oder beim biken und ab und zu mal wo anmeldet und ein paar plätze vor krabbelt) ist das durchaus motivierend.

Oder setzt dir ein Ziel "fetter Wettkampf in x Monaten unter den ersten 10" ... das funktioniert.

MfG
aVa

pest
2010-08-26, 14:25:44
Es ist vielmehr so, dass ich gar nicht komplett vom Alkohol ablassen will, anscheinend.


das ist das Problem

und Simon Moons destruktive Kommentare bitte ausblenden ;)

Turiz
2010-08-26, 14:53:55
Ich vermute, dass der Alkohol gar nicht das eigentliche Problem ist. Das wirkliche Problem sind die Depressionen. Der Alkohol und die anderen untauglichen Mittel werden, wie so oft, benützt um das Leiden etwas zu mildern. Meistens kommen die Stimmungstiefs mit dem Kater aber stärker zurück als sie vorher waren. Wenn man die Depressionen wegbekommt, löst sich das vermeintliche Alkoholproblem oft von alleine.

Fetza
2010-08-26, 15:04:27
Achja und @ Fetza: Weil dus wissen wolltest:

Worauf ich relativ empfindlich reagiere sind die Besuche zu Hause bei meinen Eltern. Ich erlebe einfahc immer, dass meine Mutter psychisch fertig ist und fange mittlerweile sogar an, den Therapeuten zu spielen, obwohl ich ja durchaus fast die gleichen probleme hab, wie sie. Und mit meinem Vater ist das sone Sache. Vater-Sohn-Drama vom Feinsten. Es kam früher zwischen uns oft zu körperlichen Auseinandersetzungen, wenn ich betrunken war. Einmal hab ich sogar ein Messer nach ihm geworfen und die ganze Zeit "Ich bring dich um, die wertloser Wurm" gerufen.
Wir haben während der Therapie mal über das alles gesprochen, aber trotzdem ist unser Verhältnis eher eisig und seeeehr seehr vorsichtig.
Mich stimmen deshalb die Besuche bei meinen Eltern immer ziemlich düster und ich merke schon auf der Zugfahrt nach Hause, wie sich ein Gewitter in meinen Gedanken anbahnt.

Die Nacht, als ich den Thread eröffnet hab, war wieder so eine, wo ich mich eigentlich aus einem freudigen Anlass mit einer Freundin getroffen hab und geendet hat der Abend dann, dass ich nach ner ganzern Flasche 54-Rum, paar Gläsern Prosecco und einigen Bieren mit einem ebenso besoffenen Straßenmusikanten auf dem Boden saß und gesoffen hab. Dieses Einschleichen des immer heftigeren Konsums verläuft zwar deutlich langsamer, als mit 15/16 Jahren, als ich ja dann auch immer wieder in die Klapse kam, aber es ist spürbar. Und ich hab bissl Schiss, dass das Ganze außerhalb meiner Kontrolle gerät.
Es ist vielmehr so, dass ich gar nicht komplett vom Alkohol ablassen will, anscheinend.

Fakt ist aber auch, dass ich mich manchmal extrem unter Druck versetzt fühle, so wie es schätzungsweise 99% der Menschen geht.
Und da is dann nix, von wegen "mach Sport, such dir Hobbies, red mit jmd. power dich aus", denn dieses Repertoire hab ich in solchen Situationen meistens schon ausgeschöpft.

Ich explodier innerlich einfach regelmäßig, wie gesagt bei den Besuchen bei meinen Eltern.
Wenn mich mal wieder ne Woge des Zweifels überrollt, ob ich mein Studium finanziell hinkriege. Ohne Kindergeld und mit minimal BaFög wird das nämlich auch MIT Jobs ziemlich schwer, zumal die Studiengebühren ja auch nicht ohne sind (542€/Semester)

Naja, und so weiter und so fort.

Es kotzt mich einfach an, dass ich anscheinend nicht normal trinken kann.
Es ist natürlich hinderlich, sich das selbst immer wieder vorzuhalten, denn dann ist "normal " trinken scheint´s schier unmöglich. Aber ich versuchs halt immer wieder, weil ich mich ernsthaft nicht damit abfinden kann, mein restliches Leben nüchtern zu verbringen.

Dabei ist es ja nicht Angst, ohne Laster zu leben, oder so.

Rauchen ist garkein Problem, da hör ich regelmäßig immer wieder mal paar Monate auf, fang wieder an, immer nach Lust und Laune, von heute auf morgen.
Also Disziplin ist shcon da. Der Alkohol ist bei mir irgendwie sone Art

"Ursehnsucht", die bisher keine andere Droge bei mir hervorgerufen hat, egal, wie extrem ich sie konsumiert habe.

Zu deinem vater: Hat er dich früher denn schlecht behandelt? Oder warum neigst du zu solchen gewaltausbrüchen? Was glaubst du überhaupt, woran es liegt, das du zur gewalt neigst, wenn du getrunken hast? Viele menschen trinken ja auch deshalb alkohol, weil sie gerade enthemmt sein wollen, weil sie die maske, die sie in der gesellschaft tragen loswerden wollen.

Freud postulierte einmal, es gäbe zwei triebe im menschen, den lebens- und den todestrieb. Bei dir habe ich das gefühl, das sich der todestrieb dann entfaltet, wenn du dich einfach nur abschießen willst, um deine sorgen zu vergessen. Das korrespondiert glaube ich auch sehr gut mit deinem beitrag im "eure peinlichsten erlebnisse" thread, als du gesagt hast, du wolltest dich nur noch "zerstören", nachdem dir der vater des bekannten gesagt habe, er fürchte, er sei schwul und er hätte dir aufs gemächt gestarrt. Das daher rauchen bei dir kein problem ist, erscheint klar, denn du kannst dich nicht abschießen damit. Auch deine sorgen bezüglich deines studiums passen sehr gut ins bild, ich kenn das übrigends selbst ein bisschen, prüfungsstress, bzw. prüfungsangst gehören ja auch dazu.

In jedem fall bin ich nicht simon moons ansicht und kann dich auch nur davor warnen, es quasi als ok und temporäre lebensphase einzuordnen. Das ist es bei dir sicher nicht. Ich bin z.b. ein mensch, der auch gerne mal was trinkt, aber wenn, dann werde ich nie agressiv - ich trinke auch nie soviel (bzw. mir ist es nur 3-5 mal in meinem leben passiert), das ich mich übergeben mußte, oder derbe ausfallerscheinungen hatte. Bei dir scheint aber wie gesagt gerade die latente absicht im alkoholkonsum zu sein, sich komplett abschießen zu wollen. Wenn alkohol nicht mehr etwas mit genuss zu tun hat, wird es gefährlich, aber das weisst du selber, du musst es nur noch umsetzen.

Mosher
2010-08-27, 00:19:57
vergessen. Das korrespondiert glaube ich auch sehr gut mit deinem beitrag im "eure peinlichsten erlebnisse" thread, als du gesagt hast, du wolltest dich nur noch "zerstören", nachdem dir der vater des bekannten gesagt habe, er fürchte, er sei schwul und er hätte dir aufs gemächt gestarrt.


Sorry, ich will gleich ins Bett und deshalb will ich jetz keine Antwort auf die lettzten beiträge "hinrotzen"

Aber auf diesen Einwand, Fetza, muss ich schon noch antworten.

Zerstören wollte ich net, weil ich unter massiver Homophobie leide, oder der Blick auf mein Teil für mich ein Riesendrama gewesen ist, sondern weil sich der Mann, der vorher eine so unzerstörbare Hülle hatte, plötzlich (Es war wirklich innerhalb einer halben Stunde, als er gekippt ist) so weinerlich offenbart hat. Ich war einfach absolut nicht auf so eine Situation vorbereitet und da ich ein Mensch bin, der immer sehr viel Anteilnahme zeigt, hat´s mich halt getroffen wie ein Pfeil (nicht Amors)
Manche Anwesenden dachte schon, ich hätte wieder irgendeine Psychotour herausgekehrt und den armen Mann damit schockiert.

Mosher
2010-08-28, 08:26:44
Servus Community.

Der langen Rede kurzer Sinn:

Ich hab´ mich einfach mal ganz dreist bei meinem alten Einzeltherapeuten gemdeldet und dem meine Situation geschildert.

Werde jetzt wieder eine Zeit lang ambulant bei ihm in Therapie gehen.

Das coole an ihm ist, dass der die Sache mit dem Alkohol nie herunterspielt, aber auch net mit erhobenem Zeigefinger rumläuft.

Ich kann zwar auch nicht ewig bei ihm in Behandlung bleiben, aber vorerst ist es eine wertvolle Stütze.

(Oh Mann, ich bin noch im Tiefschlaf, der Postbote hat mich rausgeklingelt. Naja was solls, komm ich halt mal mit Frühstück im Magen zur Arbeit) :popcorn:

Gast
2010-08-29, 03:54:20
Ich kenne deine Situation bzw, kann mich da reinfühlen. Im Gegensatz zu den Belehrern hier im Thread, die hauptsächlich über angelesenes Wissen verfügen, und im weitgehenden Einklang mit Simon rate ich aber von jeglicher Selbstgeißelung ab.
Wenn man das eigentliche Problem erkennt, und das ist wohl nur ganz selten der Alkohol (die Sucht) an sich, kann man seinen Konsum kontrollieren und nach und nach reduzieren. Es gibt keinen Grund, 16 Biere zu trinken, aber genauso wenig muss man vollständig auf Alkohol verzichten, sollte man keinen kapitalen Leberschaden haben.
Bei mir waren es über viele Jahre die berüchtigten Feierabendbiere, deren 6 an der Zahl pro Tag. Von Hochprozentigem hab ich noch nie was gehalten.
Jedenfalls hab ich dann rationiert und bin auf 3 runter, was immernoch recht viel ist. Der eigentliche Witz ist, dass ich mich einfach nur ans beständige Trinken gewöhnt habe, statt Bier auch gut Mineralwasser hernehmen kann und dann halt mit 4,5l Wasser wesentlich besser schlafe, als mit 6 Bier. Das ist ein unheimlicher Gewinn an Lebensqualität, weil man einfach ausgeschlafener ist und fit im Beruf steht.
Suche Dinge, die dich an deinem Konsum stören und dann setze dem Ganzen Schranken. Sich gelegentlich mal abzuschießen, ist einfach eine Lebensart, genau wie das Rauchen, was ich in dem Zuge gleich mit abgestellt habe, weil es stinkt.
Ratsam ist allerdings zu versuchen, den "Gut-drauf-Zustand" in die Nüchternheit zu übertragen, d.h. etwaige Hemmungen grundsätzlich abzulegen. Besoffen ist man schließlich nicht zu mehr fähig, als im nüchternen Zustand (Stichwort: "Partykanone", "Frauenschwarm" etc)

Die Rückfallquote bei professioneller Beratung, Therapie und Selbstgeißelung ist unglaublich hoch. Man macht dabei einfach viel zu selten eine persönliche Schlüsselerfahrung und wird eher mit irgendwelchen Allgemeinplätzen, wie hier im Thread, konfrontiert, die sehr wenig mit der individuellen Situation zu tun haben. Denk dran, du hast die Flasche in der Hand!