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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : günstiger "Raid1 Ersatz" aus SSD+HDD?


HPVD
2010-09-12, 11:24:36
Hallo Experten

Um das System/ die Daten zu sichern (Verfügbarkeit) ist ein Raid 1 ein gutes Mittel.

SSDs sind schön schnell aber teuer. Für ein Raid 1 benötigt man dann auch immer gleich die doppelte Menge des teuren Speichers.
(Raid 5 braucht weniger, bringt aber andere Herausforderungen...)

Der Kostenreduzierungsansatz in Raid 1 mit unterschiedlich schnellen Datenträgern z.B. aus einer SSD und einer HDD aufzubauen lässt die Vorteile des schnellen Datenträgers verschwinden.

Wäre es jedoch denkbar, dass man eine SSD als Hauptplatte betreibt und diese stets komplett mittels rsync auf eine mittlaufende konventionelle Festplatte sichert, und zwar derart dass man im Falle eines defektes der SSD nur die Bootreinfolge im Bios ändern muss?

Dann hätte man fast Raid 1 Sicherheit zu einem wesentlich günstigeren Preis :-)

Gruß HPVD

Iruwen
2010-09-12, 14:45:05
rsync ist in dem Fall zu ineffizient, dafür gibt es IMON/FAM.

HPVD
2010-09-12, 15:11:28
rsync hat den vorteil dass es auch unter windows läuft (hatte das vergessen zu erwähnen, da es mir erstmal um die prinzipielle machbarkeit ging.)

Also ist das ganze prinzipiell möglich? Ist die Festplatte dann direkt bootbar?

Gruß HPVD

Gnafoo
2010-09-12, 15:43:22
Wenn du vorher eine 1:1-Kopie der Partition mit Acronis o. ä. machst und als Basis verwendest könnte ich mir vorstellen, dass es funktioniert. Wenn du die Basis-Kopie dagegen mit rsync machst, hapert es vermutlich an den Boot-Dateien, MBR etc.

Im laufenden Betrieb hast du dann wohl das Problem, dass du nicht auf offene Dateien zugreifen kannst. Das könnte man mit einer Schattenkopie umgehen, dürfte dann aber etwas umständlicher werden. (Persistente Schattenkopien gibt es iirc nur mit Windows Server, aber man kann das mit vshadow.exe aus dem VSSDK und dosdev.exe umgehen.)

Nevermore4ever
2010-09-12, 23:21:57
Bremst denn die SSD die HDD zwangsläufig aus? Sicherlich ein wenig, aber je nachdem, wie man das Caching einstellt und wie der Controller arbeitet, könnte die HDD ja auch einfach der SSD stets "hinterherrennen", während der PC derweil schon mal weiterarbeitet.

Gerade wenn viele Daten gelesen und nur wenige geschrieben werden müssen, sollte die Bremswirkung schwach ausfallen. Der Computer verwendet die Daten von der Platte, von der er sie als erstes kriegt; manche Controller können Lesezugriffe sogar so steuern, dass sich die Datentransferrate der Laufwerke addiert - nur beim Schreiben funktioniert das logischerweise nicht.

Exec
2010-09-13, 00:40:49
Hallo Experten
Der Kostenreduzierungsansatz in Raid 1 mit unterschiedlich schnellen Datenträgern z.B. aus einer SSD und einer HDD aufzubauen lässt die Vorteile des schnellen Datenträgers verschwinden.


Nicht zwingend...
http://storageadvisors.adaptec.com/2010/06/01/you-did-what-to-a-mirror/

Now in mirrors gone by the theory was that reads came evenly from both drives, but the reality is that reads more often come from only one drive. So why not just force the mirror to read only from the fastest drive. When dealing with SAS/SATA combinations the performance improvement would have only been marginal to say the least, but with SSD its a different story.

SSD read speeds are way up and above those of SATA drives, and it makes sense to take advantage of that.

So that’s the way it works. Writes to both disks, reads only from the SSD. Of course if the SSD fails (heaven forbid I just said that), then the reads will switch over to the SATA drive and all will continue to work as normally expected in a mirrored environment.


Mit nem entsprechenden Adapter hast du trotzdem weiterhin die IOPS der SSD beim lesen. Das schreiben ist natürlich durch das langsamste Gerät limitiert.

HPVD
2010-09-13, 07:36:45
Nicht zwingend...
http://storageadvisors.adaptec.com/2010/06/01/you-did-what-to-a-mirror/
Mit nem entsprechenden Adapter hast du trotzdem weiterhin die IOPS der SSD beim lesen. Das schreiben ist natürlich durch das langsamste Gerät limitiert.

Klingt sehr sehr interessant.
Habe gleich mal den Hersteller meines Raidadapters (areca) geschrieben...

Prinzipiell wäre das doch auch einfach in software Raid adapter (onboard Intel/AMD) zu implementieren. Leistung kann das ja nicht viel kosten...

Gruß HPVD

puntarenas
2010-09-13, 08:10:58
Ich habe den Thread ins Hardware-Hilfe Forum verschoben. :)

HPVD
2010-09-13, 08:56:21
Ich habe den Thread ins Hardware-Hilfe Forum verschoben. :)
Danke :-)

HPVD
2010-09-13, 08:58:01
Klingt sehr sehr interessant.
Habe gleich mal den Hersteller meines Raidadapters (areca) geschrieben...
Gruß HPVD

und schon die Antwort - so schnell- Respekt:

Dear Sir/Madam,

we have such plan to implement hybrid array products but no confirmed
schedule on this project yet.


xxxxxx

Areca Technology Tech-support Division
Tel : 886-2-87974060 Ext. 223
Fax : 886-2-87975970
http://www.areca.com.tw
Ftp://ftp.areca.com.tw
Mirror Ftp :
ftp://areca.starline.de


wenn auch andere bereits darüber nachdenken, scheint das doch ein sinniger Weg!

Gruß HPVD

DavChrFen
2010-09-20, 00:09:21
Aber: Hardware-Raid-Controller unterstützen noch kein TRIM. Also ist zur Zeit da Software-Raid vielleicht die bessere Lösung.

HPVD
2010-09-20, 06:27:53
Aber: Hardware-Raid-Controller unterstützen noch kein TRIM. Also ist zur Zeit da Software-Raid vielleicht die bessere Lösung.

ja das stimmt. Scheint irgendwie auch noch etwas zu brauchen bis das kommt....

Ein andere (für mich) wichtiger Nachteil eines Hardware Raids in der Praxis mit einem Areca 1222:
sowohl die Boot-, als auch die Aufwachphase aus dem Standby werden deutlich verlängert.
Grund hierfür: der Controller bootet und initialisiert sich jedesmal.

Die Folge ist, das man die Workstation nicht wie vorher üblich bei jeder Arbeitsunterbrechung (Meeting, Pause, etc...) einfach schlafen legt (wenn sie nicht gerade im Hintergrund rechnet), sondern sie wach hält.
Das Resultat sind ein höherer Stromverbrauch und mehr Wärme und Geräusch im Sommer im Büro (mehrere Workstations, vorher bestimmt 25% aus)

Gruß HPVD