PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gewerbetaugliches C/C++ IDE für Windows und Linux


Zephyroth
2010-09-19, 21:23:34
Ich suche ein wenig Rat für die Entscheidung eines C/C++ IDE für unsere Firma. Als komerzielles Produkt verwenden wir Keil µVision, wir suchen aber auch ein freies, kostenloses IDE.

Das IDE sollte unter Windows und Linux verfügbar sein und mit verschiedenen Compilern zurechtkommen (derzeit verwenden wir GCC und SDCC).

Derzeit gibt's bei uns Eclipse und Codeblocks, auch Netbeans ist im Gespräch. Während Eclipse und Netbeans auch wunderbar mit Python zurechtkommen, punktet Codeblocks mit der Auswahl an Compilern und der einfachen Handhabung.

Ich bin kein Softwarespezialist, deshalb bitte ich um ein paar Ratschläge und Anregungen.

Gruß und Dank,
Zephyroth

Shink
2010-09-20, 09:29:39
Alles was mir dazu einfällt ist dass das erwähnte Eclipse durchaus brauchbar und weit verbreitet ist beim genannten Einsatzzweck. Es erfüllt die erwähnten Anforderungen und bietet ein Plugin für GCC und SDCC sodass man damit mehr oder minder komfortabel mit GCC- und SDCC-Projekten arbeiten kann.

Dass es für Netbeans eine SDCC-Integration gibt ist mir neu, hatt aber noch nicht damit zu tun.

Frucht-Tiger
2010-09-20, 09:52:20
Niemand weiß was Oracle mit NetBeans anstellen wird, zwischen denen beiden würde ich Eclipse/CDT in jedem Fall vorziehen.

Binary Outlaw
2010-09-20, 11:01:51
Wenn es nur um C und C++ geht sollte Codeblocks, die richtige Wahl sein.

Exxtreme
2010-09-20, 11:45:43
Niemand weiß was Oracle mit NetBeans anstellen wird, zwischen denen beiden würde ich Eclipse/CDT in jedem Fall vorziehen.
Die haben schon angekündigt es nicht sterben zu lassen. ;)

Coda
2010-09-20, 13:09:46
Eclipse CDT. Eindeutig.

Zephyroth
2010-09-20, 14:24:09
Eclipse CDT. Eindeutig.

Warum? Was ist an Eclipse so empfehlenswert?

Grüße,
Zeph

Coda
2010-09-20, 14:40:34
Hat praktisch die gleichen Features wie JDT, d.h. sehr guter graphischer Debugger, integriertes Refactoring etc. Dürfte von den Open Source IDEs für C/C++ das ausgereifteste sein.

Im Prinzip ist es sogar mächtiger als Visual C++. Man muss halt Eclipse mögen.

Shink
2010-09-20, 15:20:03
Man muss halt Eclipse mögen.
Anders gesagt: Man muss sich daran gewöhnen und sollte keine allzu lahme Maschine verwenden. Zumindest bei mir waren die CDT nochmal ein Stück langsamer als die JDT.

Mögen tut man es wohl nicht wenn man es zum ersten Mal sieht.

Zephyroth
2010-09-20, 15:43:11
Ich hab' mit Python und Eclipse gearbeitet, wahre Begeisterungsstürme hat's bei mir nicht ausgelöst.

Ich bin auch kein Softwerker, bin eher hobbymäßig dazu gekommen und programmiere halt jetzt auch im Beruf unsere Demoboards.

Als ich eben gesucht habe (für mich privat) fiel mir eben Codeblocks auf, es läuft nativ (nicht unter Java, was Performance bedeutet) und MinGW kommt gleich mit dazu. Es war ideal um mit C/C++ anzufangen.

Grüße,
Zeph

Exxtreme
2010-09-20, 16:00:56
Eclipse sollte OK sein. Da fehlt aber AFAIK ein GUI-Builder. Und zweitens, wenn man sich einmal in die Plugin-Hölle begibt ...

Shink
2010-09-20, 16:05:16
Eclipse sollte OK sein. Da fehlt aber AFAIK ein GUI-Builder. Und zweitens, wenn man sich einmal in die Plugin-Hölle begibt ...
Ich nehme mal an der GUI-Builder ist verzichtbar wenn man einen SDCC und Keil µvision verwendet.:freak:
Die Plugin-Hölle für CDT kocht AFAIK nicht allzu heiß; da muss man schon in Java entwickeln um sich die Finger zu verbrennen.

noid
2010-09-28, 16:32:25
Eclipse sollte OK sein. Da fehlt aber AFAIK ein GUI-Builder. Und zweitens, wenn man sich einmal in die Plugin-Hölle begibt ...

Plugin-Hölle?
Verwende täglich Tasking VX (basiert auf Eclipse CDT), und muss sagen, dass Eclipse ganz ok ist.
Es gibt _einiges_ was VS besser kann, aber einiges ist auch unter Eclipse ganz nett. Ein Hybrid, der beide zusammenbringt wäre ne Idee. Wird sich aber sicherlich nicht etablieren.

PS: Habe bisher auch nur ein Plugin geschrieben, weil Eclipse ja so "geil" ohne GUI läuft.

edit: warum nicht "misch-masch" und sucht euch lieber ein vernünftiges buildsystem im Hintergrund? Meine Erfahrung ist, dass es viel wichtiger ist ein unabhängiges buildsystem zu verwenden als seinen Editor(!) dahinzubiegen, dass er bauen kann.
Debugger löst ihr wie, btw?

Gast
2011-03-28, 15:22:05
Hältst Du es für anständig, eine kostenlose Software für gewerbliche(!) Projekte einzusetzen?
Warum erwartest Du, dass Deine Arbeit bezahlt wird, die Arbeit der Anderen soll aber kostenlos erhältlich sein???

Bzgl. Eclipse CDT Nutzer: Man nehme eine Java IDE, um damit C++ zu programmieren! Ja, wenn Java so toll ist, warum programmiert Ihr dann nicht gleich alles in Java?

Baalzamon
2011-03-28, 15:34:18
Ich würde auch für Eclipse/CDT plädieren, auch wenn ich Codeblocks nicht kenne. Auch für Eclipse/CDT gibt es ein Komplettpaket (http://code.google.com/a/eclipselabs.org/p/wascana/) mit MinGW usw. Entpacken - läuft.

Hältst Du es für anständig, eine kostenlose Software für gewerbliche(!) Projekte einzusetzen?
Warum erwartest Du, dass Deine Arbeit bezahlt wird, die Arbeit der Anderen soll aber kostenlos erhältlich sein???
Was sollte daran verwerflich sein, wenn die Entwickler es explizit dafür freigegeben haben?

Bzgl. Eclipse CDT Nutzer: Man nehme eine Java IDE, um damit C++ zu programmieren! Ja, wenn Java so toll ist, warum programmiert Ihr dann nicht gleich alles in Java?
Eclipse ist mitnichten eine reine Java-IDE. Zwar wurde es ursprünglich mal dafür entwickelt, aht sich aber inzwischen deutlich von seine Wurzeln emanzipiert.

Odal
2011-03-28, 18:02:56
ja nach projectgrösse evtl. codelite (stark an codeblocks angelehnt mit besserer code completion)

eclipse/CDT empfand ich das letzte mal als ich es nutzte als krampf (kann sich aber weiterentwickelt haben)

Baalzamon
2011-03-28, 18:52:49
eclipse/CDT empfand ich das letzte mal als ich es nutzte als krampf (kann sich aber weiterentwickelt haben)
Eclipse/CDT hat sich in den letzten 2 Jahren deutlich weiterentwickelt. Als ich damals damit angefangen hatte (muss so Version3 gewesen sein) war das echt keine Freude. Inzwischen geht das aber locker flockig von der Hand.

Senior Sanchez
2011-03-28, 19:22:44
Hmm, also jetzt macht ihr mich schwach. ;)

Ich nutze auf Arbeit Visual Studio und eigentlich läuft das soweit auch, aber die Bedienung ist manchmal fürchterlich. Allen voran der Debugger ist aus meiner Sicht eine Katastrophe. Da sehne ich mich richtig nach dem Eclipse-Debugger. Verrichtet der auch bei CDT besser seinen Dienst als die VS-Variante?

RMC
2011-03-28, 20:17:17
Eclipse/CDT hat sich in den letzten 2 Jahren deutlich weiterentwickelt. Als ich damals damit angefangen hatte (muss so Version3 gewesen sein) war das echt keine Freude.

Ja, so hab ich das auch in Erinnerung mit 3.x vor einigen Jahren. Vielleicht sollt ich mir das bei Gelegenheit auch mal wieder anschauen, wenn sich was getan hat kanns ja nur besser sein ;)


Ich nutze auf Arbeit Visual Studio und eigentlich läuft das soweit auch, aber die Bedienung ist manchmal fürchterlich. Allen voran der Debugger ist aus meiner Sicht eine Katastrophe.

Findest du? Kommt drauf an was man gewohnt ist. VS hat sicher auch seine Macken, aber nur als Beispiel: als ich einige Zeit lang in xCode gearbeitet hab (müsste dir als Mac-Crack ja bekannt sein :)) wurde mir erst richtig bewusst wie ausgereift VS + Debugger eigentlich sind, vorallem mit Visual Assist wird die Umgebung nochmals deutlich freundlicher.

Naja, bin dank neuer Middleware eh wieder zurück auf VS ;)

Senior Sanchez
2011-03-28, 20:36:09
Findest du? Kommt drauf an was man gewohnt ist. VS hat sicher auch seine Macken, aber nur als Beispiel: als ich einige Zeit lang in xCode gearbeitet hab (müsste dir als Mac-Crack ja bekannt sein :)) wurde mir erst richtig bewusst wie ausgereift VS + Debugger eigentlich sind, vorallem mit Visual Assist wird die Umgebung nochmals deutlich freundlicher.

Naja, bin dank neuer Middleware eh wieder zurück auf VS ;)

XCode habe ich auch nicht lange auf dem Mac genutzt. Das fand ich auch ziemlich unkomfortabel und ich war da auf Eclipse CDT gewechselt.

Sicherlich kommts drauf an, was man gewohnt ist, aber scheinbar hab ich hohe Ansprüche. :D Wir nutzen auf Arbeit noch VS 2005 + Visual Assist X. Das ist nun nicht mehr die neueste Kombination und da hat sich sicherlich auch etwas getan, aber was mir der Debugger manchmal für einen Müll darstellt geht auf keine Kuhhaut. Selbst bei einfachen Ganzzahlen zeigt der manchmal den totalen Mumpitz als Wert an, sodass dann häufig nur ein cout hilft um zu überprüfen, ob ein Zwischenergebnis stimmt.

RMC
2011-03-28, 20:53:52
XCode habe ich auch nicht lange auf dem Mac genutzt. Das fand ich auch ziemlich unkomfortabel und ich war da auf Eclipse CDT gewechselt.

Ah eh. Ich würds auch niemandem ankreiden ;) xCode ist gut gemeint, aber man merkt die Entwicklungsstadien schon deutlich.


Sicherlich kommts drauf an, was man gewohnt ist, aber scheinbar hab ich hohe Ansprüche. :D Wir nutzen auf Arbeit noch VS 2005 + Visual Assist X. Das ist nun nicht mehr die neueste Kombination und da hat sich sicherlich auch etwas getan, aber was mir der Debugger manchmal für einen Müll darstellt geht auf keine Kuhhaut. Selbst bei einfachen Ganzzahlen zeigt der manchmal den totalen Mumpitz als Wert an, sodass dann häufig nur ein cout hilft um zu überprüfen, ob ein Zwischenergebnis stimmt.

Hm naja Visual Studio 2005 nutze ich auch seit ca. 5 und Visual Assist X seit ca. 2 Jahren ;) Wenn mir der Debugger jemals richtigen Speichermüll angezeigt hat war das meistens ein Hinweis auf eine Heap Corruption ;D

Senior Sanchez
2011-03-28, 21:58:30
Ah eh. Ich würds auch niemandem ankreiden ;) xCode ist gut gemeint, aber man merkt die Entwicklungsstadien schon deutlich.

Ich mag vor allem gerade bei XCode das Programmlayout nicht. Es geht nichts über diese klassische Ansicht wie bei Eclipse und VS. Das konnte man bei XCode nicht so konfigurieren und das hat schon genervt. Dazu eben die mangelnde Unterstützung für Sachen wie z.B. CUDA.


Hm naja Visual Studio 2005 nutze ich auch seit ca. 5 und Visual Assist X seit ca. 2 Jahren ;) Wenn mir der Debugger jemals richtigen Speichermüll angezeigt hat war das meistens ein Hinweis auf eine Heap Corruption ;D

...was bei lokalen Variablen, die somit auf dem Funktionsstack liegen eigentlich nicht passieren sollte. Tut's aber bei mir. ;)

RMC
2011-03-28, 22:15:19
Ich mag vor allem gerade bei XCode das Programmlayout nicht.

Layout war noch ganz okay wenn man sich mal zurecht findet, aber sobald ans Debuggen geht war der Spaß vorbei. Vom externen Memory-Viewer angefangen über Singlestepping wars eigentlich vermehrt buggy. Positiv fand ich das Allocation/Leak-Tool, wenn man prinzipielle Library-Leaks ignorieren kann.


...was bei lokalen Variablen, die somit auf dem Funktionsstack liegen eigentlich nicht passieren sollte. Tut's aber bei mir. ;)

Srysly? Da habts ihr wohl ein paar gröbere Probleme am Start ;)

Exxtreme
2011-03-28, 23:38:30
Hältst Du es für anständig, eine kostenlose Software für gewerbliche(!) Projekte einzusetzen?
Warum erwartest Du, dass Deine Arbeit bezahlt wird, die Arbeit der Anderen soll aber kostenlos erhältlich sein???
Jo mei, wenn IBM meint Eclipse verschenken zu müssen. Macht Oracle mit Netbeans und JDeveloper ja auch. Und ich könnte noch etliche andere kostenlose Entwicklungsumgebungen aufzählen.
Bzgl. Eclipse CDT Nutzer: Man nehme eine Java IDE, um damit C++ zu programmieren! Ja, wenn Java so toll ist, warum programmiert Ihr dann nicht gleich alles in Java?
Eclipse ist bissl mehr als eine Java IDE. ;)

Demirug
2011-03-28, 23:59:16
Srysly? Da habts ihr wohl ein paar gröbere Probleme am Start ;)

Oder den optimierten Releasebuild debugged. Damit hat auch der 2010 noch immer so seine Probleme.

Senior Sanchez
2011-03-29, 07:24:22
Oder den optimierten Releasebuild debugged. Damit hat auch der 2010 noch immer so seine Probleme.

Japp, das wird wohl der Fall sein, wie mir gerade auffällt.
Ich werde bei Gelegenheit mal den Debug-Zweig wählen.

RMC
2011-03-29, 09:49:55
Oder den optimierten Releasebuild debugged. Damit hat auch der 2010 noch immer so seine Probleme.

Naja, da ich vorausgesetzt hab dass man weiß das bei einem Releasebuild keine aussagekräftige Debuginformation zur Verfügung steht (das ist ja nicht auf VS beschränkt), bin ich von was Gröberem ausgegangen.

Ich werde bei Gelegenheit mal den Debug-Zweig wählen.

Bei Gelegenheit mal ;)

Coda
2011-03-29, 16:11:38
Japp, das wird wohl der Fall sein, wie mir gerade auffällt.
Ich werde bei Gelegenheit mal den Debug-Zweig wählen.
Sorry, aber :facepalm:

Senior Sanchez
2011-03-29, 19:03:34
Sorry, aber :facepalm:

Warum?
Das im Release-Zweig der Debugger nicht gerade das absolut nützlichste Tool ist, ist logisch. Aber ich bitte dich: So etwas popeliges, wie die richtigen Variablenwerte der aktuellen Funktion vom Stack zu holen, sollte meiner Ansicht nach auch im Release-Zweig möglich sein.

Ich habe aber noch mal nach geschaut und die Probleme treten teilweise auch in der Debug-Konfiguration auf.

Exxtreme
2011-03-29, 19:19:12
Warum?
Das im Release-Zweig der Debugger nicht gerade das absolut nützlichste Tool ist, ist logisch. Aber ich bitte dich: So etwas popeliges, wie die richtigen Variablenwerte der aktuellen Funktion vom Stack zu holen, sollte meiner Ansicht nach auch im Release-Zweig möglich sein.

So einfach ist das nicht. Denn Compiler drehen da manchmal echt krasse Dinge wenn man mittels Release-Version die Optimierungen einschaltet. Kann gut sein, dass dein Programm nachher nicht das tut was du programmiert hast sondern lediglich äquivalente Ergebnisse liefert.

Senior Sanchez
2011-03-29, 19:23:51
So einfach ist das nicht. Denn Compiler drehen da manchmal echt krasse Dinge wenn man mittels Release-Version die Optimierungen einschaltet. Kann gut sein, dass dein Programm nachher nicht das tut was du programmiert hast sondern lediglich äquivalente Ergebnisse liefert.

Hm, möglich. Ich werde mal verstärkt drauf achten, wann die Probleme genau auftreten. Aber ich hatte diese Probleme teilweise eben auch schon bei Debug-Versionen.

Gast
2011-03-30, 16:21:25
Jo mei, wenn IBM meint Eclipse verschenken zu müssen. Macht Oracle mit Netbeans und JDeveloper ja auch. Und ich könnte noch etliche andere kostenlose Entwicklungsumgebungen aufzählen.

Eclipse ist bissl mehr als eine Java IDE. ;)
Stimmt alles, aber warum heißt es so schön: "Was nichts kostet, ist nichts wert." oder "Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul."
Abgesehen davon werden Ottonormalverbraucher nur mit kostenlosen Versionen beglückt, weil die Firmen davon ausgehen, dass die Normalsterblichen sich eh nichts von ihnen leisten können. Ich seh dieses "Alles ist kostenlos" eher als Beleidigung oder als "sich lustigmachen über die kleinen Würsterl".
So arm bin ich nicht, dass ich um milde Gaben von Großkonzernen bitten müsste. Ich brauch ja auch keine Autogramme von meinen Volksvertretern!

Baalzamon
2011-03-30, 16:28:29
Das ist zwar wunderbare Spekulation von dir, aber das hat wohl kaum etwas mit dem Threadthema zu tun und es ist auch größtenteils nicht korrekt.

Ein Produkt Open-Source zu machen kann sich auch für Firmen durchaus aus unterschiedlichsten Gründen rentieren und 'bitten' musst du auch nicht. Es wird zur Verfügung gestellt wenn du es nicht willst, musst du es ja nicht benutzen. ;)

anderer Gast
2011-03-30, 16:52:31
Stimmt alles, aber warum heißt es so schön: "Was nichts kostet, ist nichts wert." oder "Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul."
Abgesehen davon werden Ottonormalverbraucher nur mit kostenlosen Versionen beglückt, weil die Firmen davon ausgehen, dass die Normalsterblichen sich eh nichts von ihnen leisten können. Ich seh dieses "Alles ist kostenlos" eher als Beleidigung oder als "sich lustigmachen über die kleinen Würsterl".
So arm bin ich nicht, dass ich um milde Gaben von Großkonzernen bitten müsste. Ich brauch ja auch keine Autogramme von meinen Volksvertretern!

Wenn du über deine Gefühle, die du bei der Verwendung von kostenfreier Software hast, reden willst währe ein Thread im Forum "soziale Angelegenheiten" sinnvoller.

Ectoplasma
2011-03-30, 17:00:37
Aber ich bitte dich: So etwas popeliges, wie die richtigen Variablenwerte der aktuellen Funktion vom Stack zu holen, sollte meiner Ansicht nach auch im Release-Zweig möglich sein.

Fail Herr Sanchez. Manche Variablen können auch komplett wegoptimiert sein. Sogar die ein oder andere Funktion/Methode könnte ausgelöscht sein. Wie will man da debuggen?

Aber ich gebe dir zumindist darin Recht, dass VS auch im Debug-Modus manchmal Fehler macht. Zumindist ist mir das bei VS2005 aufgefallen. Bei VS2008 habe ich noch keinen Fehler entdeckt.

Gast
2011-03-30, 17:34:50
Das ist zwar wunderbare Spekulation von dir, aber das hat wohl kaum etwas mit dem Threadthema zu tun und es ist auch größtenteils nicht korrekt.

Ein Produkt Open-Source zu machen kann sich auch für Firmen durchaus aus unterschiedlichsten Gründen rentieren und 'bitten' musst du auch nicht. Es wird zur Verfügung gestellt wenn du es nicht willst, musst du es ja nicht benutzen. ;)
Hm...da muß ich dich jetzt aber auf einen Artikel im eclipse Magazin 2.10 Seite 4 hinweisen. Titel: "Open Source in der Krise?" danach: "Auch aus dem Lager der Open-Source-Aktivisten lassen sich zunehmend Klagen vernehmen, dass die Technologie, die sie entwickeln, zwar geschätzt werde und auch massenhaft zum Einsatz komme, dass aber die erhofften geschäftlichen Effekte, nämlich der Einkauf von Dienstleistungen beim Urheber der Software, ausblieben. 'Lange können wir es uns nicht mehr leisten, bei unserem Open-Source-Projekt ins Blaue zu investieren', sagte ein Geschäftsführer einer Open-Source-Firma neulich."

Scheint sich also nicht so zu rentieren.

Was das mit dem Thema "Gewerbetaugliches C/C++ IDE für Windows und Linux" zu tun hat? Erstmal nichts, aber die Frage nach "kostenlos" schließt den Kreis.
Fangen wir mal ganz vorne an: Die Großkonzerne werfen kostenlose Software auf den Markt und ruinieren damit die Firmen, die nicht über das nötige Kapital verfügen um diesen Preiskrieg auszuhalten. Jeder der eine kostenlose Software einsetzt unterstützt die Großen am Markt. Die kleineren Unternehmen gehen Pleite und werfen ihre Angestellten raus. Am Ende bleiben zwei, drei Großkonzerne übrig und die können dann die Preise bestimmen. Als Nebeneffekt gibt es mehr Arbeitslose, die durch höhere Abgaben der arbeitenden Schicht finanziert werden müssen. Gleichzeitig fällt Kaufkraft weg, so daß weitere Firmen ihr Geschäft aufgeben müssen.
Am Ende betteln wir um Arbeitsplätze, Löhne und ein letztes Stückchen Würde. Und alles nur, weil "kostenlos" als Waffe von Großkonzernen am Markt eingesetzt und von Ottonormalverbrauchern dankbar unterstützt wird.

Fortschritt wird nur durch Leistung erreicht und die kostet nun mal Geld.
Die Frage nach einer gewerbetauglichen IDE, die kostenlos verfügbar ist, ist somit ein Schuß ins eigene Bein. Entweder verschenke auch ich meine Software, dann braucht die IDE nicht gewerbetauglich zu sein, oder aber ich verkaufe meine Software, dann muß ich mich aber fragen, wer und warum man das dann kaufen soll. Irgendwer bietet sicher ein ähnliches Produkt "kostenlos" in der selben Qualität an.

Wenn ich also als Firma gewerblich Software entwickeln will, muß diese besser sein als die kostenlosen Versionen der Konkurrenz. Dazu brauche ich aber ordentliches Handwerkszeug inkl. Support und Bug-Korrektur. Und das gibt es alles nicht kostenlos.

Vielleicht macht ja das folgende Beispiel klar, was ich meine:
Wenn Du operiert werden mußt, dann gehst Du ja auch zum Chirurgen ins Krankenhaus und nicht zum Metzger, nur weil bei dem der Aufschnitt heute billiger ist?!?

Senior Sanchez
2011-03-30, 22:16:24
Fail Herr Sanchez. Manche Variablen können auch komplett wegoptimiert sein. Sogar die ein oder andere Funktion/Methode könnte ausgelöscht sein. Wie will man da debuggen?

Die Variablen wurden nicht wegoptimiert. Insofern wohl kein Fail. ;)

Exxtreme
2011-03-30, 23:12:34
Stimmt alles, aber warum heißt es so schön: "Was nichts kostet, ist nichts wert." oder "Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul."
Abgesehen davon werden Ottonormalverbraucher nur mit kostenlosen Versionen beglückt, weil die Firmen davon ausgehen, dass die Normalsterblichen sich eh nichts von ihnen leisten können. Ich seh dieses "Alles ist kostenlos" eher als Beleidigung oder als "sich lustigmachen über die kleinen Würsterl".
So arm bin ich nicht, dass ich um milde Gaben von Großkonzernen bitten müsste. Ich brauch ja auch keine Autogramme von meinen Volksvertretern!
Naja, zumindest Oracle und MS machen es so, dass sie mehrere Versionen anbieten. Von Visual Studio gibt es die kostenlose Express-Version und es gibt mehrere kostenpflichtige Varianten. Oracle fährt den gleichen Kurs bei fast allen ihren Produkten sei es Openoffice, Glassfish, MySQL, Virtualbox oder gar ihren "großen" Datenbanken. Gut, Netbeans ist eine Ausnahme aber ich rechne fest damit, dass sie früher oder später eine kostenpflichtige Version rausbringen mit paar Zusatzfeatures und Support.

Coda
2011-03-31, 00:25:55
Warum?
Das im Release-Zweig der Debugger nicht gerade das absolut nützlichste Tool ist, ist logisch. Aber ich bitte dich: So etwas popeliges, wie die richtigen Variablenwerte der aktuellen Funktion vom Stack zu holen, sollte meiner Ansicht nach auch im Release-Zweig möglich sein.
Der Variablenwert muss überhaupt nicht auf dem Stack liegen, sondern kann auch in ein Register optimiert sein etc. pp.

Das Problem hat jeder Native-Code-Debugger. Was glaubst du warum es die Option Debug-Builds zu erzeugen überhaupt gibt?

Zephyroth
2011-03-31, 10:19:55
Hältst Du es für anständig, eine kostenlose Software für gewerbliche(!) Projekte einzusetzen?
Warum erwartest Du, dass Deine Arbeit bezahlt wird, die Arbeit der Anderen soll aber kostenlos erhältlich sein???

Huh? Da spielt jemand Totengräber...

Nun, eines vorweg, wir haben uns für CodeBlocks in Verbindung mit dem SDCC entschieden. Eclipse war auf einfachem Weg nicht dazu zu bewegen mit SDCC zusammenzuarbeiten, während CodeBlocks das sehr gut macht.

Nein, ich halte es nicht für verwerflich, wenn es dafür frei gegeben ist. Wir haben parallel dazu auch eine gewerbliche IDE (Keil μVision 4.0), aber nur eine begrenzte Anzahl von Lizenzen. Codeblocks steht unter der GPL 3.0, kann also von jedem frei genutzt werden, solange Veränderungen am Programm ebenfalls für jeden frei zugänglich sind. Da wir aber nur Nutzer sind, wird es keine Änderungen geben.

Programme die mit Codeblocks erstellt werden stehen jedoch nicht unter der GPL. Abgesehen davon verwenden wir es hauptsächlich zum Erstellen von Test- und Demoprogrammen, deren SourceCode sowieso an Kunden geht.

Im Gegenzug bietet Codeblocks auch keine systematischen Updates und Support an. Sprich, wenn es Probleme gibt, dann steht man alleine da.

Grüße,
Zeph

Nasenbaer
2011-03-31, 11:30:42
Huh? Da spielt jemand Totengräber...

Nun, eines vorweg, wir haben uns für CodeBlocks in Verbindung mit dem SDCC entschieden. Eclipse war auf einfachem Weg nicht dazu zu bewegen mit SDCC zusammenzuarbeiten, während CodeBlocks das sehr gut macht.

Nein, ich halte es nicht für verwerflich, wenn es dafür frei gegeben ist. Wir haben parallel dazu auch eine gewerbliche IDE (Keil μVision 4.0), aber nur eine begrenzte Anzahl von Lizenzen. Codeblocks steht unter der GPL 3.0, kann also von jedem frei genutzt werden, solange Veränderungen am Programm ebenfalls für jeden frei zugänglich sind. Da wir aber nur Nutzer sind, wird es keine Änderungen geben.

Programme die mit Codeblocks erstellt werden stehen jedoch nicht unter der GPL. Abgesehen davon verwenden wir es hauptsächlich zum Erstellen von Test- und Demoprogrammen, deren SourceCode sowieso an Kunden geht.

Im Gegenzug bietet Codeblocks auch keine systematischen Updates und Support an. Sprich, wenn es Probleme gibt, dann steht man alleine da.

Grüße,
Zeph
Halte ich dennoch für keine sinnvolle Entscheidung so wie du sie schilderst. Was nutzt ihr als dahinterliegendes Build-System? Vermutlich die Projektverwaltung von CodeBlocks selbst, wenn ihr es unter Win und Linux nutzt?!
Das wäre nämlich ne fatale Entscheidung. Ich würde ganz klar empfehlen, dass ihr als Buildsystem CMake verwendet, dann könnt ihr später immer mal wieder die IDE wechseln wie ihr lustig seid. Sollte CodeBlocks nämlich mal nicht weiterentwickelt werden (ist schließlich OpenSource) oder nen dämlichen Bug haben, dann ist es kein Problem auf Netbeans/Eclipse/VisualStudio umzuschwenken. Größere Linux-Projekte nutzen CMake immer öfter, bspw. KDE4 und wesentlich leichter als die Verwendung der klassichen Make-Files ist es auch allemal.