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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Atommüll - Frankreich kippt ihn ins Meer - Wohin damit?


Goser
2010-09-22, 14:15:47
Es ist einfach grausam wie sehr die Menschen vom Geld getrieben sind und nicht "mehr" auf ihre Umwelt achten.

Frankreich leitet zich tausende von Tonnen Atommüll in Meer.

In Russland bleibt das Zeug einfach Tonnen weise auf einem Schrottplatz liegen.
http://www.tagesschau.de/ausland/atommuellfrankreich104.html

Und die Mafia versenkt es einfach gleich mit ganzen Schiffen voll Giftmüll.
http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/mafia-soll-atommuell-ins-meer-gekippt-haben/1603626.html

Salzbergwerke die jetzt schon total verseucht sind und nie für Atommüll geeignet waren und sind.


Ok, dass überrascht die meisten jetzt nicht all zu sehr, aber warum ist es verdammt noch mal so schwer ein Endlager zu finden?

Was wäre denn wenn man ein Stück Land nehmen würde und dieses mit Hallen, groß wie Flughäfen, der passenden militärischen Überwachung, und allen Problemen die Atommüll mitbringt, bauen würde?
Dorthin kommt dann der gesamte Europäische Atommüll.
USA und Asien tun dem dann gleich.

Machbar wäre das in meinen Augen, und die Zeit dafür ist schon längst gekommen.

Muss ich mich etwa der Sache annehmen und ein Stück Land nahe Tschernobyl kaufen und das ganze dort bauen? Warum findet sich denn kein Investor oder warum rotten sich die Staaten die ALLE das gleiche Problem haben nicht mal zusammen und finden eine Lösung.

Achja die Antwort hatte ich ja schon im ersten Satz gegeben :(

Dead Man
2010-09-22, 14:22:43
Wenn schon ins Meer, dann in den Golf von Mexico. Da ist eh nicht mehr viel zu versauen.

MfG Dead Man

Surrogat
2010-09-22, 14:40:11
Wenn schon ins Meer, dann in den Golf von Mexico. Da ist eh nicht mehr viel zu versauen.

MfG Dead Man

wieso, der ist doch dank der Turbobakterien schon wieder sauber :ucrazy3:

@Atommüll: Am besten wäre natürlich eine Lagerung in der Sonne, nur blöd das man dafür erstmal ins All muss und Raketen explodieren eben auch gerne mal....

drexsack
2010-09-22, 15:29:53
[x] Afrika

Philipus II
2010-09-22, 15:33:29
Atommüllexporte sind politisch aktuell nicht gerade in der Wählergunst. Wirtschaftlich sinnvoll wäre es auf jeden Fall, den Müll im Ausland zu den dortigen Vorschriften zu entsorgen. Den deutschen Atommüll müsste man aber unbedingt erst aufarbeiten, um kein Plutonium zu liefern...

drexsack
2010-09-22, 15:35:54
Stimmt, an den Iran werden wir ihn vielleich sogar umsonst los :uponder:

dreas
2010-09-22, 15:37:17
Atommüllexporte sind politisch aktuell nicht gerade in der Wählergunst. Wirtschaftlich sinnvoll wäre es auf jeden Fall, den Müll im Ausland zu den dortigen Vorschriften zu entsorgen. Den deutschen Atommüll müsste man aber unbedingt erst aufarbeiten, um kein Plutonium zu liefern...

klar, liefern wir den müll doch gleich an den iran. der vergräbts oder baut damit eigene atomwaffen und macht gleich noch israel und palästina platt. wieder ein problem gelösst. hinterher können ja dann wieder die chinesen einmarschieren und den achso pöhsen diktator plattmachen und nebenbei die ölquellen übernehmen. fehlt nur noch der globale showdown china gegen usa. heisa ist die welt spannend!

Nakai
2010-09-22, 15:40:39
Ok, dass überrascht die meisten jetzt nicht all zu sehr, aber warum ist es verdammt noch mal so schwer ein Endlager zu finden?


Weil der Atommüll über Jahrzehnte hinweg noch alles verstrahlt.
Ein Endlager muss also seeeehr lange halten.


Was wäre denn wenn man ein Stück Land nehmen würde und dieses mit Hallen, groß wie Flughäfen, der passenden militärischen Überwachung, und allen Problemen die Atommüll mitbringt, bauen würde?
Dorthin kommt dann der gesamte Europäische Atommüll.
USA und Asien tun dem dann gleich.


Ja die deutsche Politik ist bezüglich dieser Sache relativ mies. Kein Politiker will die Verantwortung tragen. Wenn was schief läuft, dann ist die Höhle los(siehe Gorleben).
Man könnte es niemals neben einer Siedlung bauen, die Einwohner wären da strikt gegen. Ebenso würde einem ja die Opposition in der Luft zerreissen, also "zu teuer", "zu unsicher", "bla bla bla". So ein Projekt wäre jedoch verdammt wichtig aus meiner Sicht...


mfg

Philipus II
2010-09-22, 15:43:40
klar, liefern wir den müll doch gleich an den iran. der vergräbts oder baut damit eigene atomwaffen und macht gleich noch israel und palästina platt. wieder ein problem gelösst. hinterher können ja dann wieder die chinesen einmarschieren und den achso pöhsen diktator plattmachen und nebenbei die ölquellen übernehmen. fehlt nur noch der globale showdown china gegen usa. heisa ist die welt spannend!
Ordentlich wiederaufgearbeiteter Atommüll enthält kaum Plutonium und nur sehr wenig spaltbares Uran. Von daher eignet sich Atommüll nicht als Grundlage für eine Kernwaffe.

dreas
2010-09-22, 15:46:26
Ordentlich wiederaufgearbeiteter Atommüll enthält kaum Plutonium und nur sehr wenig spaltbares Uran. Von daher eignet sich Atommüll nicht als Grundlage für eine Kernwaffe.

jetzt mach hier nicht meinen sarkastischen beitrag kaputt. ;)

pest
2010-09-22, 15:49:16
kp...ne schmutzige Bombe mit Cäsium-137 ist bestimmt auch hässlich in ihrer Wirkung

Surrogat
2010-09-22, 15:51:11
blöde Frage, kann man es nicht irgendwo in die unterirdische Lava leiten auf der die Kontinentalplatten schwimmen? Radioaktive Elemente sind doch relativ schwer, würden die dann nicht eher tief in die Lava einsinken und damit weg von der Oberfläche? Und da der flüssige Erdkern gigantische Ausmasse hat, wäre auch eine große verteilung und damit Verdünnung gegeben, ein Vulkanausbruch also kein problem...

Cyphermaster
2010-09-22, 15:53:14
Ok, dass überrascht die meisten jetzt nicht all zu sehr, aber warum ist es verdammt noch mal so schwer ein Endlager zu finden?

Was wäre denn wenn man ein Stück Land nehmen würde und dieses mit Hallen, groß wie Flughäfen, der passenden militärischen Überwachung, und allen Problemen die Atommüll mitbringt, bauen würde?
Dorthin kommt dann der gesamte Europäische Atommüll.
USA und Asien tun dem dann gleich.

Machbar wäre das in meinen Augen, und die Zeit dafür ist schon längst gekommen.

Muss ich mich etwa der Sache annehmen und ein Stück Land nahe Tschernobyl kaufen und das ganze dort bauen? Warum findet sich denn kein Investor oder warum rotten sich die Staaten die ALLE das gleiche Problem haben nicht mal zusammen und finden eine Lösung.Deine Hallen halten vielleicht Jahrhunderte (man bedenke: wegen den Strahlungswerten des Inhalts ist eine Instandhaltung bzw. Renovierung praktisch unmöglich...), aber nicht so lange, wie hochradioaktiver Müll braucht, um sich auch nur auf halbwegs erträgliches Strahlungsniveau zu senken. Das heißt, vorausgesetzt du schaffst es, die Hallen so sicher zu bauen, daß kein Unwetter, kein Erdbeben oder sonstige Einflüsse (inklusive Terroranschläge) diese Hallen beschädigen. Ach ja, und nebenbei müßten diese Hallen auch noch irgendwo stehen, wo sie Jahrtausende gegenüber geologischen Veränderungen des Untergrundes unempfindlich sind...

Das sind nur ein paar der offensichtlichsten Probleme. Also alles gaaanz simpel, oder nicht? :rolleyes:
Ordentlich wiederaufgearbeiteter Atommüll enthält kaum Plutonium und nur sehr wenig spaltbares Uran. Von daher eignet sich Atommüll nicht als Grundlage für eine Kernwaffe.Nicht für eine Kernspaltungs- oder -fusionswaffe. Wohl aber für schmutzige Bomben. Joa, und einiges an abgereichertem Resturan kann man ja noch locker zu DPU-Munition verarbeiten, und auf "internationalem UN-Stabilisierungseinsatz" in irgendeinem Konfliktland massenweise verschießen, siehe Irak.

Vento
2010-09-22, 16:13:31
Weil der Atommüll über Jahrzehnte hinweg noch alles verstrahlt.
mfg

Du bist lustig, Jahrzehnte, Jahrtausende bis hin zu Jahrmillionen trifft es da schon eher.;D
Die Halbwertzeiten der radioaktiven Bestandteile hängen natürlich von der Art und Strahlungsintensität des Atommülls und den darin enthaltenen radioaktiven Elementen ab, in der Regel handelt es sich da in Zwischenlagern aber immer um ein Coktail.

Die Halbwertzeit von Uran-235 liegt nach aktuellen Wissenstand bei 700 Millionen Jahren.


Hier auch nochmal zum Thema Atommüll + Meer ein Auszug aus Wiki und da geht es nur um publizierte "legale" Entsorgung.

"Legale Entsorgung in den Weltmeeren

Radioaktive Abfälle konnten legal im Meer verklappt werden, bis diese Vorgehensweise zumindest für Feststoffe 1994 von der International Maritime Organisation (IMO) verboten wurde. Sämtliche Atommüll produzierenden Länder haben bis dahin in weniger als 50 Jahren mehr als 100.000 Tonnen radioaktiven Abfall im Meer versenkt. Die Briten haben hierbei mit 80 % den größten Anteil beigesteuert, gefolgt von der Schweiz, die bis 1982 schwach- und mittelaktive Abfälle sowie radioaktive Abfälle aus Medizin, Industrie und Forschung unter der Führung der OECD im Nordatlantik versenkt hat. Die USA haben gegenüber der Internationalen Atomenergieorganisation eingeräumt, von 1946 bis 1970 über 90.000 Container mit radioaktivem Abfall vor ihren Küsten versenkt zu haben. Aus Deutschland wurden einige hundert Tonnen Atommüll im Meer entsorgt.

Die direkte Einleitung von radioaktiven Abwässern in das Meer ist jedoch nach wie vor legal und wird auch noch praktiziert: Die Wiederaufarbeitungsanlage La Hague spült über ein viereinhalb Kilometer langes Rohr täglich 400 Kubikmeter radioaktives Abwasser in den Ärmelkanal.
Auch in Sellafield werden ganz legal radioaktive Abwässer in die Irische See eingeleitet. Diese Einleitungen übersteigen die Einleitungen aus La Hague für fast alle Nuklide."


Hier etwas zum Thema illegale Entsorgung, b.z.w. zu den wenigen Fällen wo illegale Entsorgung publik geworden ist.

"Illegale Entsorgung

Im September 2009 wurde 28 Kilometer vor der Küste Süditaliens das Wrack eines 110 Meter langen Frachters mit 120 Behältern Atommüll an Bord entdeckt. Damit wurde der seit Jahrzehnten bestehende Verdacht bestätigt, dass die italienische Mafia Giftmüll im Mittelmeer entsorgt.
Mindestens 32 Schiffe mit Gift- und Atommüll sollen auf diese Weise in der Adria, dem Tyrrhenischen Meer und vor den Küsten Afrikas versenkt worden sein. Die Herkunft des radioaktiven Materials ist bislang nicht geklärt.

Im Jahr 1990 ist das Schiff 'Jolly Rosso' an der Küste Kalabriens gestrandet. Die Ladung wurde nie identifiziert, jedoch vermutlich in der Nähe der Gemeinde Amantea illegal vergraben. Nachdem sich in den Folgejahren die Krebsfälle in der Region häuften, fanden Techniker in der Nähe die vermeintliche Schiffsladung und stellten dort erhöhte Radioaktivität und eine Erwärmung des Erdreichs um sechs Grad fest."

In der Ostsee wurden zwischen 1991 und 1994 radioaktive und chemische Altwaffen aus sowjetischen Beständen illegal versenkt."

Philipus II
2010-09-22, 16:24:04
DPU-Munition verarbeiten, und auf "internationalem UN-Stabilisierungseinsatz" in irgendeinem Konfliktland massenweise verschießen, siehe Irak.
DPU Munition ist deswegen üblich, weil sie optimale Durchschlagskraft bietet. Dieses Leistungsniveau ist bisher mit anderen Materialien nicht übertreffbar.
Zudem ist das abgereicherte Uran sehr preiswert erhältlich und damit idealer Rohstoff für die Munitionsproduktion im Bereich panzerbrechende Wuchtgeschosse.
Munition aus anderen Materialien ist deutlich teurer, weniger durchschlagskräftig und zudem ebenfalls oft stark giftig.

Für schmutzige Bomben ist Atommüll eine gute Grundlage. Staaten wie der Iran oder eigentlich fast jedes andere Land kann jedoch problemlos selbst schmutzige Bomben bauen. Es geht also nur um nichtstaatliche Organisationen.
In einem unbevölkerten Gebiet ist aber die Sicherung einfach: 2 Patroullienflüge am Tag, und alles was sich im Sperrgebiet befindet wird ausgeschaltet.

Shink
2010-09-22, 16:24:17
Was wäre denn wenn man ein Stück Land nehmen würde und dieses mit Hallen, groß wie Flughäfen, der passenden militärischen Überwachung, und allen Problemen die Atommüll mitbringt, bauen würde?
Dorthin kommt dann der gesamte Europäische Atommüll.
USA und Asien tun dem dann gleich.
Wer arbeitet dort denn freiwillig in der Überwachung?:freak:

Mal als Beispiel was aus so einem Vorhaben werden kann:
http://de.wikipedia.org/wiki/Karatschai-See
Zwischen 1978 und 1986 wurde der See mit Beton aufgefüllt und vollständig abgedeckt. [...] Es kann für die Zukunft nicht ausgeschlossen werden, dass das Wasser des Sees über Grundwasserströme in Kontakt mit dem Fluss Tetscha und damit dem Ob kommt. Auf diese Weise könnte die Radioaktivität auch den Arktischen Ozean erreichen. „Wenn sich die Radioaktivität des Karatschai-Sees in den Arktischen Ozean, eine der letzten großen Wildnisse, ergießen sollte, könnte sie die halbe Erde erreichen.“

Demogod
2010-09-22, 16:24:25
Tjo also sind nichtmal (nur) die gesunken Atom-Uboote die einzigen tickenden Strahlungsbomben sondern quasi ALLE Gewässer um Europa (Italien, Frankreich,England usw) und Amerika herum sehe ich das richtig?

MRM
2010-09-22, 16:26:58
Du bist lustig, Jahrzehnte, Jahrtausende bis hin zu Jahrmillionen trifft es da schon eher.;D
Die Halbwertzeiten der radioaktiven Bestandteile hängen natürlich von der Art und Strahlungsintensität des Atommülls und den darin enthaltenen radioaktiven Elementen ab, in der Regel handelt es sich da in Zwischenlagern aber immer um ein Coktail.

Die Strahlungsintensität hängt allerdings auch von der Halbwertszeit ab - um so länger die Halbwertszeit, um so schwächer die Strahlung je Zeiteinheit. Die Isotope mit den Jahrmillionen-Halbwertszeiten sind schwach Radioaktiv.

Die Halbwertzeit von Uran-235 liegt nach aktuellen Wissenstand bei 700 Millionen Jahren.

Gerade dieses Isotop würde man wohl eher nicht wegwerfen ... ;)

Joa, und einiges an abgereichertem Resturan kann man ja noch locker zu DPU-Munition verarbeiten, und auf "internationalem UN-Stabilisierungseinsatz" in irgendeinem Konfliktland massenweise verschießen, siehe Irak.

Wobei sich gerade das abgereicherte Uran für eine Endlagerung im Meer eignen würde. Es befinden sich bereits Millarden (!) Tonnen Uran im Meer- natürlichen Ursprungs. Prozentual würde das was wir dort hinzufügen nicht ins Gewicht fallen - selbst wenn sich alles im Meer lösen würde. Zudem könnte man das Uran in Glaskügelchen einschmelzen. Diese würden aufgrund der hohen Dichte des Urans im Schlick versinken. Sicher, keine elegante Lösung, aber eine Lagerung an Land - in der Nähe von Siedlungen - ist IMHO die deutlich schlechtere Lösung.

Eine andere Lösung als Endlager wäre IMHO ein Stollen in einem ANtarktischen Hochgebirge - von dort aus dürfte es so schnell nicht Menschen und Tiere gefährden. Und Terroristen kommen da bei -50°C auch schlecht ran ;)

PS. Mir ist schon klar das ich "Jehova" gesagt habe ... :D

Chemiker
2010-09-22, 16:31:34
Der Atommüll muss über hunderttausende Jahre sicher gelagert werden. Bis dahin ist die Halle längst eingestürzt, sämtliche Staaten zerfallen, jegliches Wissen was da eigentlich drin lagert und warum wahrscheinlich verloren.

Es ist sehr unwahrscheinlich, dass eine Zivilisation auch nur annähernd so lange besteht, dass sie das Zeug sicher gelagert und bewacht bekommt.

Frage mich auch ob man das nicht in einer Magmablase entsorgen könnte. Durch die hohe Dichte dieser Materialien sollte das in die Tiefe sinken und dort auch ziemlich lange bleiben.

Andere, allerdings absolut unbezahlbare Möglichkeit, wäre es auf den Mond oder sonstwohin zu schießen. Außerdem würde man dabei wohl mehr Energie verbrauchen, als man je aus dem Zeug rausgeholt hat.

Das ist eben das wesentliche Problem bei der Energieerzeugung mittels Kernspaltung. Es ist unglaublich schwierig das Zeug sicher zu entsorgen.

Letztlich wird man es wohl einfach ins Meer werfen. Vielleicht spekuliert man ja auch drauf, dass es in 100 Jahren eh vorbei ist mit der Zivilisation, dann störts auch keinen mehr.

Surrogat
2010-09-22, 17:08:43
Frage mich auch ob man das nicht in einer Magmablase entsorgen könnte. Durch die hohe Dichte dieser Materialien sollte das in die Tiefe sinken und dort auch ziemlich lange bleiben.

Plagiator!
http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showpost.php?p=8283361&postcount=12

Alexander
2010-09-22, 17:48:48
blöde Frage, kann man es nicht irgendwo in die unterirdische Lava leiten auf der die Kontinentalplatten schwimmen? Radioaktive Elemente sind doch relativ schwer, würden die dann nicht eher tief in die Lava einsinken und damit weg von der Oberfläche? Und da der flüssige Erdkern gigantische Ausmasse hat, wäre auch eine große verteilung und damit Verdünnung gegeben, ein Vulkanausbruch also kein problem...
Wie soll das klappen? Du kannst doch gar nicht so tief bohren. Und natürliche Öffnungen kommen nicht in Frage, da das Magma dort empor steigt. Lava nennt man das Zeug übrigens erst wenn es an der Oberfläche ist.

Man könnte das Zeug vielleicht in den Tiefseegräben versenken, da dort die Kontinentalplatten aufeinander zuwandern und der Müll so in extreme tiefen gelangen würde. Dauert aber ein Weilchen. :D
Allerdings befinden sich die meisten Tiefseegräben ganz dicht an den Küsten. Außer dem Mariannen- und dem Tongagraben (bei Neuseeland).

Zudem könnte man das Uran in Glaskügelchen einschmelzen. Diese würden aufgrund der hohen Dichte des Urans im Schlick versinken.
Würden die Galskügelchen das Absinken auf 10km Tiefe überstehen?

Goser
2010-09-22, 18:00:28
Deine Hallen halten vielleicht Jahrhunderte (man bedenke: wegen den Strahlungswerten des Inhalts ist eine Instandhaltung bzw. Renovierung praktisch unmöglich...), aber nicht so lange, wie hochradioaktiver Müll braucht, um sich auch nur auf halbwegs erträgliches Strahlungsniveau zu senken. Das heißt, vorausgesetzt du schaffst es, die Hallen so sicher zu bauen, daß kein Unwetter, kein Erdbeben oder sonstige Einflüsse (inklusive Terroranschläge) diese Hallen beschädigen. Ach ja, und nebenbei müßten diese Hallen auch noch irgendwo stehen, wo sie Jahrtausende gegenüber geologischen Veränderungen des Untergrundes unempfindlich sind...


Das wäre aber immer noch wesentlich besser als das was heute läuft.
Zumindest hätte man dann den ganzen Dreck mal beieinander und die Technik entwickelt sich ja auch weiter.
Oder sollen wir es wieder in einem Bergwerk wie Gorleben verscharren, nur um es dann 30 Jahre später wieder unter immensen Kosten auszubuddeln? Sehr wirtschaftlich und vernünftig. :/

Der Atommüll muss über hunderttausende Jahre sicher gelagert werden. Bis dahin ist die Halle längst eingestürzt, sämtliche Staaten zerfallen, jegliches Wissen was da eigentlich drin lagert und warum wahrscheinlich verloren.

Es ist sehr unwahrscheinlich, dass eine Zivilisation auch nur annähernd so lange besteht, dass sie das Zeug sicher gelagert und bewacht bekommt.


Das ist reine Utopi, wir müssen etwas dagegen unternehmen und warum sollten die Hallen bei Regelmäßiger Wartung/Bewachung einstürzen.
Klar ist das kein einfaches vorhaben, und es gibt viele Risiko Faktoren, aber zumindest wäre es doch ein Anfang der Sache Herr zu werden.

Mark3Dfx
2010-09-22, 18:08:49
Kann man nicht die ollen Space Shuttles damit vollpacken und per Fernsteuerung
in die Sonne schießen? Natürlich ist der Kurs so zu setzen das bei einem Absturz nur Afrika betroffen wäre. ;)

MRM
2010-09-22, 18:18:28
Würden die Galskügelchen das Absinken auf 10km Tiefe überstehen?

Sollten sie IMHO. Wenn evakuierte (!) Glaskugeln bis 6000m durchhalten


Als Auftriebskörper dienen evakuierte Glashohlkugeln von ca. 45 cm im Durchmesser, die zum Schutz vor Beschädigung mit Kunststoffschalen versehen sind. Diese Glaskugeln sind im druckfest bis 6.000 m Wassertiefe und erstaunlich robust. Jede Kugel liefert einen Auftrieb von etwa 25 kg. Über dem Grundgewicht der Verankerungskette befinden sich die sogenannten Releaser

http://www.awi.de/de/forschung/tiefsee/tiefsee_technologie/verankerungen/

Sollte das für (aus)gefüllte kein Problem sein, da sich dort dann ja kein Hohlraum befindet, der zusammengequetscht werden kann. Mann sollte natürlich vorher Tests mit harmlosen Metallen machen, bezweifle allerdings, das es da große Schwirigkeiten macht.

Bessere Ideen sind natürlich willkommen ;). Aber letztendlich müssen wir das Zeug halbwegs sicher loswerden, da es nun einmal schon vorhanden ist. Da hilft es wenig einfach gegen alles zu sein.

Kann man nicht die ollen Space Shuttles damit vollpacken und per Fernsteuerung
in die Sonne schießen? Natürlich ist der Kurs so zu setzen das bei einem Absturz nur Afrika betroffen wäre.

EIne große Menge wirst du auf diese Weise nicht loswerden. Zudem explodieren die meisten Raketen eher unmittelbar nach dem Start und ob die Shuttels überhaupt dafür geeignet sind das Schwerefeld der Erde zu überwinden, selbst wenns ein One Way Flug ist ... ?

Cyphermaster
2010-09-22, 20:44:16
DPU Munition ist deswegen üblich, weil sie optimale Durchschlagskraft bietet. Dieses Leistungsniveau ist bisher mit anderen Materialien nicht übertreffbar.
Zudem ist das abgereicherte Uran sehr preiswert erhältlich und damit idealer Rohstoff für die Munitionsproduktion im Bereich panzerbrechende Wuchtgeschosse.
Munition aus anderen Materialien ist deutlich teurer, weniger durchschlagskräftig und zudem ebenfalls oft stark giftig.Klar, und weil die Wirkung anderer Materialien so viel geringer und das Uran praktisch auch nicht gefährlicher als die Alternativen ist, nehmen bis auf die USA, Rußland und afair China das scheißteuere, aber nicht strahlende, Wolfram für solche Waffenanwendungen... Wirkung ist nicht alles, vor allem nicht, wenn sie durch Nebenwirkungen erkauft wird. Es gibt Regionen, da wurden irakische Panzerverbände von A-10 zerlegt; da ist die "natürliche Hintergrundstrahlung" um 3-4 Zehnerpotenzen in die Höhe geschnellt, genau wie die Krebsrate. Ein idealer Rohstoff, wirklich.
In einem unbevölkerten Gebiet ist aber die Sicherung einfach: 2 Patroullienflüge am Tag, und alles was sich im Sperrgebiet befindet wird ausgeschaltet.Brauchen wir also zusätzlich zu den obigen, bislang nicht technisch erfüllbaren Anforderungen noch eine weitere...
Die Strahlungsintensität hängt allerdings auch von der Halbwertszeit ab - um so länger die Halbwertszeit, um so schwächer die Strahlung je Zeiteinheit. Die Isotope mit den Jahrmillionen-Halbwertszeiten sind schwach Radioaktiv.Schon klar, nur handelt es sich beim Atommüll um eine gute Mischung aus solchen und hochaktiven Isotopen - und auch 10.000 Jahre sind nicht gewährleistbar.
Eine andere Lösung als Endlager wäre IMHO ein Stollen in einem ANtarktischen Hochgebirge - von dort aus dürfte es so schnell nicht Menschen und Tiere gefährden. Und Terroristen kommen da bei -50°C auch schlecht ran ;)Gebirge sind nicht geologisch stabil, und wenn nach einigen tausend Jahren mit dem Schnee/Eis der Gletscher freigewitterte und mitgetragene Material in die Weltmeere gelangt, viel Freude mit den dreiäugigen Fischen. Auch dort ist das Zeug nur "kurzfristig" sicher gelagert.
Das wäre aber immer noch wesentlich besser als das was heute läuft.
Zumindest hätte man dann den ganzen Dreck mal beieinander und die Technik entwickelt sich ja auch weiter.Es hat keinen Vorteil, das alles auf einen Haufen zu werfen - und auch seit den 1960ern, seitdem die Meiler laufen, hat sich die Technik weiterentwickelt. Wir haben weder die erwarteten Mondkolonien, noch Kernfusion, noch eine Lösung für die Endlagerung...
Oder sollen wir es wieder in einem Bergwerk wie Gorleben verscharren, nur um es dann 30 Jahre später wieder unter immensen Kosten auszubuddeln? Sehr wirtschaftlich und vernünftig. :/Gorleben ist genausowenig eine endgültige Lösung wie alles andere, was man kennt. Der, der so eine Lösung finden würde, wäre wohl ein gemachter Mann.
warum sollten die Hallen bei Regelmäßiger Wartung/Bewachung einstürzen.Weil sich über Jahrtausende und Jahrzehntausende sogar ganze Kontinente verändern? Weil man bei so immens hohen Strahlungswerten in solchen Lagern kaum einfach mal einen Bautrupp reinschicken kann? Schau dir doch mal den Betonsarg in Tschernobyl an, der bröckelt jetzt schon auseinander - und beim Nachfolger haben die Ingenieure größte Bedenken, auch nur 100 Jahre Lebensdauer zu garantieren. Wie willst du dann das Tausendfache erreichen? Klar kannst du auch einfach immer wieder neue Hallen bauen - aber die haben wir bereits, als Zwischenlager. Ist nun mal keine endgültige Lösung.
Kann man nicht die ollen Space Shuttles damit vollpacken und per Fernsteuerung
in die Sonne schießen? Natürlich ist der Kurs so zu setzen das bei einem Absturz nur Afrika betroffen wäre. ;)Nicht nur unwirtschaftlich, sondern auch technisch unmöglich. Weder würden die Steuersysteme heutiger Raketen die Strahlung von hochradioaktivem Müll lange genug aushalten, noch wäre bei einem Absturz bzw. einer Explosion nur eine bestimmte Region betroffen. Dank Wind und Wetter würden sich die Partikel ziemlich flott um den Globus verteilen. Bei einer Explosion in größerer Höhe könnte man da wahrscheinlich sogar zusehen, da die Jetstream-Winde sich mit mehreren hundert km/h um die Erde bewegen.

/Nachtrag: Wer das Zeug in Magma versenken will, vergißt, daß Magma fließt, und auch schwere Elemente damit über Vulkanschlote usw. nach oben getragen werden. "Versinken" kann man also knicken. Sogar wenn man sowas also schaffen würde - wenn's dumm liefe, kommt der Müll binnen ein paar Jahren sozusagen postwendend zurück...

basti333
2010-09-22, 20:50:26
Ich bin für eine Oberirdische, gut geschützte, nationale lagerung. Man soll aufhören mit den milliarden teuren erkundungen und bergwerksspielereien. Einfach einen der vielen unbenutzten bunker irgendwo im wald wieder in betrieb nehmen und dort gut geschützt den atommüll einlagern. Irgendwann in den nächsten 1000 Jahren können wir ihn dann sicherlich ins All befördern.

Besser als das er unkontrollierbar für 50.000 jahre in irgendeinem berg verottet. Aber das würde ja nur die hilflosigkeit der Politik deutlich machen, da lässt man einfach weiter irgendwelche schächte erkunden...

Surrogat
2010-09-22, 21:28:50
ich verstehe eigentlich nicht wieso man sich Gedanken darüber macht wie man den Müll für paar tausend Jahre lagern soll, sol lange hat die Menschheit nicht mehr, zumindest nicht auf einem Niveau auf dem uns dieses Problem noch interessieren würde

Goser
2010-09-23, 18:19:16
Achja die Menschen gehen ja eh drauf. Also scheiss auf alles und nach mir die Sintflut oder wie?
Schmeißen wir einfach das ganze Zeug in nen Berg und ins Meer, du wärst bestimmt auch damit einverstanden wenn dein Trinkwasser verseucht wäre, wie?

Surrogat
2010-09-23, 18:23:43
Achja die Menschen gehen ja eh drauf. Also scheiss auf alles und nach mir die Sintflut oder wie?
Schmeißen wir einfach das ganze Zeug in nen Berg und ins Meer, du wärst bestimmt auch damit einverstanden wenn dein Trinkwasser verseucht wäre, wie?

Du hast mich komplett falsch verstanden, Schade...

Chemiker
2010-09-23, 20:10:29
Das ist reine Utopi, wir müssen etwas dagegen unternehmen und warum sollten die Hallen bei Regelmäßiger Wartung/Bewachung einstürzen.
Klar ist das kein einfaches vorhaben, und es gibt viele Risiko Faktoren, aber zumindest wäre es doch ein Anfang der Sache Herr zu werden.
Wer soll denn über hunderttausende Jahre diese Hallen bewachen und warten? In tausend Jahren steigen Zivilisationen auf und wieder ab.
Diejenigen die diese Halle bewachen sollen müssen dazu motiviert werden. Man wird sie bezahlen. Wer bezahlt die? Die älteste Institution die ich kenne ist die katholische Kirche. Und die gibt es in halbwegs organisierter Form auch erst etwa 1700 Jahre und es ist nicht gesagt, dass die noch einmal tausend Jahre drauflegen können.
Staaten? China vielleicht? Zwar gibt es den Staat schon sehr lange, aber die Richtung der Politik hat sich im Laufe der Zeit immer wieder stark verändert.
Wer weiss denn wie z. B. Deutschland in 100 oder 1000 Jahren aussieht? Vielleicht leben wir dann wieder alle als Schafhirten, sind allesamt Analphabeten und haben nicht den Hauch einer Ahnung was in dieser komischen Halle drin ist. Was war denn hier vor tausend Jahren? Finsteres Mittelalter.
industriegesellschaften gibt es vielleicht seit etwa 200 Jahren. Die liberale Gesellschaft die wir kennen seit gut 50 Jahren. Nicht einmal ein Menschenalter. Was in den letzten hundert Jahren (das ist nichts gegen die Zeit die das sicher gelagert werden muss) alles passiert ist, wer will das absehen, wer will da eine sichere Lagerung garantieren? Lager in Polen und die Deutschen marschieren ein. Oder man wirft ein paar Bomben drauf um den Feind zu verseuchen. Oder oder oder...

Es gibt viele gute Gründe anzunehmen, dass die Zivilisation nicht einmal mehr hundert Jahre durchhält.
Rohstoffverknappung: Realität, kein Ammenmärchen. Öl wird seltener und damit teurer, ebenso Gas und Kohle, während der Verbrauch steigt. Da wir für so gut wie alle Produkte Öl brauchen, wird das unbeschreiblich dramatische Folgen haben, wenn das Zeug so richtig teuer wird. Zuvor etliche Kriege zwischen den Großmächten.
Klimawandel: Kein(!) Mensch weiss, wie heftig dieser wird und was genau die Folgen sein werden.
Demographische Entwicklung: Europa verliert seine einheimische Bevölkerung, welche ersetzt wird durch wenig gebildete, meist sehr religiöse moslemische Einwanderer. Dass wird Europa massivst verändern. Es ist durchaus denkbar, dass die Industriegesellschaft mit diesen Leuten in Europa ein Ende findet. Es sieht ja schon irgendwie nach weltweitem Kalifat aus.

Kann alles gut gehen, kann alles klappen. Aber wie wahrscheinlich ist das? Was soll denn das Öl ersetzen? Oder das Gas? Oder die Kohle? Energie wird auf fossiler Basis extrem teuer werden. Es wird Kriege um die Rohstoffe geben. Teure Rohstoffe werden uns ärmer machen.
Der expansive, extremistische Islam, wer soll den aufhalten? Allein durch die hohen Geburtenraten haben die in hundert Jahren Europa. Glaubt jemand wirklich, dass das jetzt irgendwie doch noch liberale, fortschrittliche Europäer werden?

Philipus II
2010-09-23, 21:46:18
Man muss Atommüll nicht für immer bewachen bzw. dafür planen. Der Herrscher der Region wird schon darauf achten, dass seine Leute keine schmutzigen Bomben bauen, wie er das macht, ist sekundär. Ich halte daher die Anforderung dauerhafter Sicherung für unnötig.
Es reicht meiner Ansicht nach aus, wenn wir hier und heute verhindern, dass sich jeder daran bedienen kann.

esqe
2010-09-23, 22:09:44
Ich als Unwissender kann mir irgindwie nicht vorstellen, das etwas, was soviel Einfluss ausübt, nicht energiebringend verwendet werden kann.

Plutos
2010-09-23, 22:14:20
Ich persönlich fänd's ja ziemlich cool, das Zeug einfach im Marianengraben zu versenken...elf Kilometer unter der Wasseroberfläche, in einer Subduktionszone, wo der Müll innerhalb von wenigen hundert oder tausend Jahren immer weiter Richtung Erd-Inneres befördert wird - wo ist das Problem? Klar sollte man das Zeug nicht gerade ins Wattenmeer kippen oder so, aber dort unten?

Bisher waren sechs Mal (!) so viele Menschen auf dem Mond (!) wie am tiefsten Punkte der Ozeane! Wer würde dadurch gefährdet werden? Ernsthaft...radioaktives Material ist (wenn auch nicht in dieser Menge und Konzentration) eh allgegenwärtig in der Erdkruste. Warum geben wir es nicht "Mutter Natur" zurück?



http://www.abload.de/img/usa_sm40faw5qf6coa.gif

Schrotti
2010-09-23, 23:53:51
blöde Frage, kann man es nicht irgendwo in die unterirdische Lava leiten auf der die Kontinentalplatten schwimmen? Radioaktive Elemente sind doch relativ schwer, würden die dann nicht eher tief in die Lava einsinken und damit weg von der Oberfläche? Und da der flüssige Erdkern gigantische Ausmasse hat, wäre auch eine große verteilung und damit Verdünnung gegeben, ein Vulkanausbruch also kein problem...

Die Idee finde ich cool.

Machbar?

Cyphermaster
2010-09-24, 09:45:58
Man muss Atommüll nicht für immer bewachen bzw. dafür planen. Der Herrscher der Region wird schon darauf achten, dass seine Leute keine schmutzigen Bomben bauen,(...)Ne, is klar :rolleyes:
Es gab, gibt und wird auch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit weiter Leute geben, die Interesse an solchen Dingen haben. Du kannst noch nicht mal sicherstellen, daß nicht die Machthaber der Region selber irgendwann solches Interesse entwickeln. Sich grade auf den Menschen und sein vernünftiges Handeln zu verlassen, ist in meinen Augen keine gute Idee.
Ich als Unwissender kann mir irgindwie nicht vorstellen, das etwas, was soviel Einfluss ausübt, nicht energiebringend verwendet werden kann.Die Reststrahlung könnte vielleicht mit viel Glück ausreichen, um Niedertemperatur-Sterlingmotoren anzutreiben. Aber das funktioniert nur mit dem "potenteren" Anteil des Mülls, und leider ist der Aufwand, den man für so eine Anlage betreiben müßte (sozusagen AKW im Kleinformat) so riesig, daß das nicht lohnt. Davon abgesehen, daß man durch die Aktivierung der Kraftwerksteile über die Strahlung des Atommülls dann wieder neuen Müll erzeugen würde...
Die Idee finde ich cool.

Machbar?Leider nicht mal im Ansatz. Wir kriegen ja noch nicht mal ein winziges Leck im Seeboden auf 1500m vernünftig dicht. Wir könnten höchstens den Dreck an einer Subduktionskante deponieren, und dann vielleicht noch etwas verscharren. Der Rest wäre Hoffen und Beten, daß durch ein unterseeisches Beben sich grade die Spalte, wo der Müll liegt, komplett und restlos schließt, und mit nach unten abwandert. Und wehe, die Spalte schließt nicht dicht dabei, sondern erlaubt noch Wasserzutritt zu den dann wahrscheinlich aufgeplatzten Sicherheitscontainern... Und auch dann ist es nicht gesagt, daß im Erdmantel sich beim Aufschmelzen die Materialien komplett verteilen - da unten gibt es ja keinen Mixer. Keiner könnte garantierten, daß das Material nicht relativ gehäuft wieder an die Oberfläche "gespült" würde. Und ich denke nicht, daß es so besonders optimal wäre, wenn z.B. dann der gesamte mittelatlantische Rücken eine Generationszone für radioaktives Wasser bzw. Sediment wird, und so nebenbei tonnenweise höchst (auch chemisch!) toxisches Plutonium in die maritime Nahrungskette gelangt.

Haarmann
2010-09-24, 10:18:10
Export aufs Bikini Atoll oder sowas in der Art wär ja nur logisch, aber das darf man ja nicht...

Da gibts so schöne und verstrahlte Atomtestgelände und keiner will se als Endlager nutzen.

Goser

Findest die US Version besser? Brennstäbe abreichern und zu 30mm Geschossen machen - in ne A10 laden und irgendwo auf der Welt Krieg spielen...

Simon Moon
2010-09-24, 10:25:52
Atommüllexporte sind politisch aktuell nicht gerade in der Wählergunst. Wirtschaftlich sinnvoll wäre es auf jeden Fall, den Müll im Ausland zu den dortigen Vorschriften zu entsorgen. Den deutschen Atommüll müsste man aber unbedingt erst aufarbeiten, um kein Plutonium zu liefern...

Manche würden in dieser Argumentation nun den Beweis sehen, dass der Neokapitalismus bescheuert ist ... die Mafia sieht darin aber natürlich nur ein weiteres Geschäftsfeld...

edit: ich bin sicher, die deutschen Vorschriften für Atommüll sind nur zur Behinderung der hiesigen Wirtschaft gemacht worden und ölologische Überlegungen haben da nicht mit eingespielt ;)

MRM
2010-09-24, 10:49:16
Schon klar, nur handelt es sich beim Atommüll um eine gute Mischung aus solchen und hochaktiven Isotopen - und auch 10.000 Jahre sind nicht gewährleistbar.

Das ist schon richtig, bedeuitet aber eben auch, daß der Müll in einigen Jahrhunderten schon bedeutend weniger "heiß" ist - sicher noch nicht harmlos, aber so fiese Sachen wie Strontium 90 und Caesium 137 sind dann schon mal weg.

Gebirge sind nicht geologisch stabil, und wenn nach einigen tausend Jahren mit dem Schnee/Eis der Gletscher freigewitterte und mitgetragene Material in die Weltmeere gelangt, viel Freude mit den dreiäugigen Fischen. Auch dort ist das Zeug nur "kurzfristig" sicher gelagert.

Schon nach ein paar tausend Jahren - wie hat das Gebirge es nur geschaft 65 Millionen Jahre alt zu werden?

http://de.wikipedia.org/wiki/Transantarktisches_Gebirge

- Ich bin kein Geologe - aber du ganz sicher auch nicht. ;) Ich denke das wird schon deutlich länger dauern ( wenn man die Stollen nur tief genug in den Felsen bohrt.

btw, ragen einige Gipfel und auch einige Trockentäler über die Gletscher hinaus ( wegen Trockenheit ) . Dann könnte so schnell auch kein Gletscher alles wieder freibuddeln.

Klar kannst du auch einfach immer wieder neue Hallen bauen - aber die haben wir bereits, als Zwischenlager. Ist nun mal keine endgültige Lösung.

Die eleganteste endgültige Lösung wäre natürlich man würde die Laufwellenreaktoren mal hinbekommen. Dann würden nur die kurzlebigen Spaltprodukte übrigbleiben und man könnte aus den alten verbrauchten Brennstäben auch noch Energie gewinnen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Laufwellen-Reaktor

Cyphermaster
2010-09-24, 11:29:21
Das ist schon richtig, bedeuitet aber eben auch, daß der Müll in einigen Jahrhunderten schon bedeutend weniger "heiß" ist - sicher noch nicht harmlos, aber so fiese Sachen wie Strontium 90 und Caesium 137 sind dann schon mal weg.Reduziert sicher die Gefährlichkeit um ein Stück - würde aber auch voraussetzen, daß kein neuer Müll produziert wird. Außerdem würde wahrscheinlich auch die "geringe" Strahlungsintensität der langlebigen Isotope bei Lagerung in solchen Mengen nicht so schnell auf unkritische Werte fallen.
Schon nach ein paar tausend Jahren - wie hat das Gebirge es nur geschaft 65 Millionen Jahre alt zu werden? Gebirge haben die Angewohnheit, von unten geologisch hochgedrücktes Material zu sein, das oben langsamer durch das jeweilige Klima (Gletscher braucht es dazu nicht) wegverwittert, als der geologische Hub Material nachliefert. Ich kann natürlich nicht sagen, wie lange es bis zur Freilegung eines bestimmten Stollens in einem bestimmten Berg dauern würde (Einbrüche durch unregelmäßiges Auffalten nicht mal beachtet); aber auch Stollen in den Alpen, den Anden oder so wären dann ja möglich. Hat man aber auch wegen mangelnder Stabilität verworfen; ich denke, nicht nur aus schlechter Tageslaune heraus.
Die eleganteste endgültige Lösung wäre natürlich man würde die Laufwellenreaktoren mal hinbekommen. Dann würden nur die kurzlebigen Spaltprodukte übrigbleiben und man könnte aus den alten verbrauchten Brennstäben auch noch Energie gewinnen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Laufwellen-ReaktorJa, wäre ähnlich charmant wie Kernfusion. Ist aber bislang nicht Realität, und hinterläßt trotzdem sekundär strahlendes Material = das Zeug, das durch die beim Abreagieren erzeugten Partikel aktiviert wird, usw.

aspron
2011-03-13, 02:50:42
Wobei sich gerade das abgereicherte Uran für eine Endlagerung im Meer eignen würde. Es befinden sich bereits Millarden (!) Tonnen Uran im Meer- natürlichen Ursprungs. Prozentual würde das was wir dort hinzufügen nicht ins Gewicht fallen - selbst wenn sich alles im Meer lösen würde. Zudem könnte man das Uran in Glaskügelchen einschmelzen. Diese würden aufgrund der hohen Dichte des Urans im Schlick versinken. Sicher, keine elegante Lösung, aber eine Lagerung an Land - in der Nähe von Siedlungen - ist IMHO die deutlich schlechtere Lösung.

Eine andere Lösung als Endlager wäre IMHO ein Stollen in einem ANtarktischen Hochgebirge - von dort aus dürfte es so schnell nicht Menschen und Tiere gefährden. Und Terroristen kommen da bei -50°C auch schlecht ran ;)


Das mit dem in Glas einschmelzen und großflächig versenken finde ich nicht verkehrt! man müsste natürlich dafür sorgenm dass es entsprechend hartes ausdauerndes langzeitstabiles Glas ist,aber verkehrt wäre das imho nicht! Spricht irgendwas dagegen?

Demogod
2011-03-13, 03:52:22
Nene aus den Augen aus dem Sinn ist ganz schlecht. Oberirdisch kontrolliert lagern halte ich immer noch für die Beste Idee.

Demogod
2011-11-04, 11:38:12
Sehr geil... nun ist es endlich soweit.... Atommüll wird unsere Meere verseuchen (nachdem es die Plastikgranulate die nächsten Jahre auch schon tun werden) (http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-14059-2011-11-02.html). Habt Spass solange es noch geht. x(

Lawmachine79
2011-11-04, 11:41:20
Nene aus den Augen aus dem Sinn ist ganz schlecht. Oberirdisch kontrolliert lagern halte ich immer noch für die Beste Idee.
Wieso? Da randlieren doch nur wieder die Körnerfresser.

Pana
2011-11-04, 12:27:24
Der Dokumentarfiln Into Eternity behandelt auch kurz die Frage nach dem Versenken. Dies ist keine Option, die Wissenschaftler sehen. Der Ozean ist nach herrschender Überzeugung Quelle irdischen Lebens und außerdem ein dynamisches Medium. Es wird aber gerade das Gegenteil gesucht, also eine hochfeste, dauerhafte, von der biosphäre abgeschottete Umgebung.

In Finnland wird übrigens gerade das erste Endlager der Welt (für hochradioaktive Stoffe) gebaut. Onkala (http://www.youtube.com/watch?v=BN25RTYjjIg).

Demogod
2012-05-24, 09:58:18
Neues aus der Welt der Strahlungsinfos... (http://www.heise.de/tp/artikel/36/36991/1.html)

soLofox
2013-04-11, 22:07:35
am 23.04. um 20.15 Uhr im arte themenabend: "Endlager Meeresgrund"

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/atommuellfaesser-im-aermelkanal-entdeckt-a-893776.html


einfach nur irre.

soLofox
2013-04-12, 08:30:54
http://www.tagesschau.de/ausland/atommuell-aermelkanal100.html

einige fässer sind schon durchgerostet, andere noch intakt. frage ist nur, wie will man die denn bergen? ich vermute, sobald man sie falsch belastet, würden sie durchbrechen oder aufreißen.

ux-3
2013-04-12, 10:05:30
Mit einem oberirdischen Endlager könnten wir leicht die Menschheit auslöschen. Es muss nämlich nicht nur Naturgewalten und der Zeit widerstehen, sondern auch Primitiven. Sollten die das Ding finden und knacken, werden leuchtende Körperfarben und Schmuck unseren Nachkommen den Darwin Award sichern!

Surrogat
2013-04-12, 10:15:29
Mit einem oberirdischen Endlager könnten wir leicht die Menschheit auslöschen. Es muss nämlich nicht nur Naturgewalten und der Zeit widerstehen, sondern auch Primitiven. Sollten die das Ding finden und knacken, werden leuchtende Körperfarben und Schmuck unseren Nachkommen den Darwin Award sichern!

du meinst so wie in Goiania (http://de.wikipedia.org/wiki/Goi%C3%A2nia-Unfall) :D

ux-3
2013-04-12, 10:25:42
du meinst so wie in Goiania (http://de.wikipedia.org/wiki/Goi%C3%A2nia-Unfall) :D

Ja. Und man bedenke, dies geschieht in einer Zivilisation, welche die Kernkraft kennt. Man möge sich den Effekt bei wirklich primitiven Völkern vorstellen. Die sind hin!

Ash-Zayr
2013-04-12, 10:50:18
Die Diskussion hat immer im Fokus, dass jegliche Lagerung so lange anzudauern hat, bis das Zeugs quasi strahlungsfrei geworden ist....hundertausende Jahre und mehr.
Habt ihr mal bedacht, dass sich die Spezies Mensch, egal in welcher Zivilisationsformen die Menschen dann noch existieren, mit Sicherheits auch rein evolutionär weiterentwickelt hat...wer weiß, ob Menschen dann nicht so aussehen wie Aliens, wie wir sie uns heute vorstellen...immun gegen Strahlung aller Art, und der Atommüll von heute ist vielleicht sogar so begehrt und lecker als Snack wie ein alter sauteurer Rotwein jetzt?
Sprich; die realen Endlager-Gedanken, die die Menschen jetzt quälen, sind unlösbar, weil sie im Grundsatz einen Zeit-Bereich abdecken und prognositieren wollen, der de facto dann einer Utopie entgegensieht.
Somit bleibt eigentlich nur, sich gänzlich Versuchen dieser Prognose zu entziehen, die ohnehin die Situation jetzt nur verschlimmern, und sich stattdessen auf den Nahbereich zu konzentrieren, den man realistisch abschätzen und belegen kann. Ein günstiges Lager für z.B. 500 Jahre...für mehr kann die jetzige Generation dann halt nicht garantieren und eine Versicherung abgegeben....die Menschen in 500 Jahren müssen dann sehen, wie sie die Situation handhaben, wie immer sie sich dann darstellt. Dann ist weder unethisch noch sonstwas...das ist Realismus und Pragmatismus, und verbürgende Weitsicht ist keine Eigenschaft, die dem Menschen innewohnt, also müssen wir uns auch nicht dafür schämen, wenn das Wohl zum Zeitpunkt der Gegenwart stets höher wiegt als das imaginäre Wohl einer weit entferten Zukunft unbekannten Ausmasses und Beschaffenheit.

Ash

EL_Mariachi
2013-04-12, 10:56:49
einfach Munition draus machen und rumballern... Feinde gibt es ja genug!

http://www.youtube.com/watch?v=PL9_TCjuk-Y

WIN WIN !

.

alkorithmus
2013-04-12, 11:58:26
Mit einem oberirdischen Endlager könnten wir leicht die Menschheit auslöschen. Es muss nämlich nicht nur Naturgewalten und der Zeit widerstehen, sondern auch Primitiven. Sollten die das Ding finden und knacken, werden leuchtende Körperfarben und Schmuck unseren Nachkommen den Darwin Award sichern!

Du meinst Goreleben? Weil da stehen Behälter zum "abkühlen" und das solange bis eine "Endlösung" gefunden ist. Zu viel Fail - für mein Geschmack.

Geist
2013-04-12, 12:31:03
@Ash-Zayr

Keiner kann die Entwicklung der Zivilisation über einen Zeitraum von 500 Jahren auch nur annähernd prognostizieren, das schaffen wir nicht mal für die nächsten 100 Jahre.

Eisenoxid
2013-04-12, 14:25:35
Warum löst man so ein gigantisches Problem eigentlich nicht international?
Ich denke, wenn man weltweit suchen und dort ein paar gute potentielle Endlagerstätten finden würde, in welchen der Müll gesammelt gelagert werden kann, hätten alle Beteiligten weniger Kosten und dazu wäre die Lösung wohl sicherer als wenn jeder Popelstaat auf seinem eigenen Gebiet (mangels anderer Möglichkeiten) eine eher schlecht-als-recht-Lösung zusammenfabriziert...
Die Kosten müssten natürlich anteilig an eingelagertem Material aufgeteilt werden, und die Nation, auf deren Gebiet schlussendlich das Lager steht müsste natürlich in irgendeiner Form entschädigt werden.

Was machen denn bspw. die Japaner mit ihrem Atommüll? Diese geologisch hoch aktive Region dürfte sich wohl kaum als geeingter Lagerort erweisen.

Ash-Zayr
2013-04-12, 14:41:11
ähmmm....warum lösen wir gigantische Probleme wie Verschuldung, Arbeitslosigkeit, Naturkatatrophen, Dürre, Epedimien, etc. eigentlich nicht international?

Tolle Idee, aber praxisfern, nicht gewollt und undurchführbar, und kommt mir jetzt nicht mit der sowas wie der EU als Beispiel....die kratzt doch nur an einigen Themen zum Schein eines "am einen Strang ziehen", löst doch aber nicht wirklich hoheitlich als Instanz allen Anhängern gemeinsame Probleme, gleichartig umgesetzt dann auch lokal bei allen Zugehörigen.

Die Welt ist nicht solidarisch, zumindest nicht bei so einem provinziellem Popelkram wie Atom-Müll.....da muss schon sowas wie bei "Independent day" geschehen, damit die Welt zusammenrückt, so aber ist es schlicht Träumerei.

Knuddelbearli
2013-04-12, 14:41:53
ja alles nach afrika schicken und gut ^^

sakul
2013-04-12, 14:46:59
Das Problem existiert eigentlich garnicht :D
Ich meine das Zeugs kommt ja aus der Natur wir fördern das rafinieren und konzentrieren das soweit bis man es in Brennstäbe packen kann.
Mann müsste den Prozess einfach wieder umkehren das zeugs so stark verdünen und wieder großflächig verteilen das es nicht mehr gefärlich ist.
Dafür muss man halt Geld in die Hand nehmen und das is der Haken daran es is einfach billiger das Zeugs wegzukippen :freak:

Mal davon abgesehen ich könnte mir vorstellen das man bis in 300 Jahren, das Zeugs auch irgendwie bestrahlen kann das es schneller zerfällt in 10 -20 jahren und nicht erst in Milionen von Jahren. Oder das man es als wertvollen Rohstoff wieder mühsam aus der Tiefsee und den Saltzberkwerken fördern muss wo wir es achtlos hingeworfen haben. Also oberirdisch aufbewahren is garnicht ma so unatraktiv.

Eisenoxid
2013-04-12, 14:52:15
ähmmm....warum lösen wir gigantische Probleme wie Verschuldung, Arbeitslosigkeit, Naturkatatrophen, Dürre, Epedimien, etc. eigentlich nicht international?
Jeder Staat vertritt erstmal seine Interessen. Bei den angesprochenen Themen gibts immer Gewinner und Verlierer.

Bei der Atommüllfrage aber hätten alle Beteiligten was davon. Sogar der Staat, in dem das Teil dann letzendlich stehen würde, denn die bräuchten wohl ohnehin eines für ihren eigenen Müll. Sie könnten sich beispielsweise die Bau- & Unterhaltskosten finanzieren lassen und bekämen evtl. noch Einnahmen zusätzlich, zur "kostenlosen" Lagerung ihres eigenen Mülls.
Klar ist internationale Zusammenarbeit immer etrem schwierig (siehe: "Klimakonferenzen"). Aber es gibt und gab ja auch genug internationale "Großprojekte" (ISS, ITER, LHC...).
Ein derartiges Projekt wäre sicher von ganz anderer Größenordnung, das stimmt natürlich.

Mann müsste den Prozess einfach wieder umkehren das zeugs so stark verdünen und wieder großflächig verteilen das es nicht mehr gefärlich ist.
Dafür muss man halt Geld in die Hand nehmen und das is der Haken daran es is einfach billiger das Zeugs wegzukippen :freak:
Nö, man konzentriert ja das Zeug nicht nur auf, man "verändert" es ja auch. Aus zunächst harmlosem Uran 235/238 werden radioaktive Isotope...da ist nichts mit "verdünnen"...

Mal davon abgesehen ich könnte mir vorstellen das man bis in 300 Jahren, das Zeugs auch irgendwie bestrahlen kann das es schneller zerfällt in 10 -20 jahren und nicht erst in Milionen von Jahren. Oder das man es als wertvollen Rohstoff wieder mühsam aus der Tiefsee und den Saltzberkwerken fördern muss wo wir es achtlos hingeworfen haben. Also oberirdisch aufbewahren is garnicht ma so unatraktiv.
Stimmt, komplett unzugänglich fände ich auch keine gute Idee.

BluessMan
2013-04-12, 18:21:41
Das Problem existiert eigentlich garnicht :D
Ich meine das Zeugs kommt ja aus der Natur wir fördern das rafinieren und konzentrieren das soweit bis man es in Brennstäbe packen kann.
Mann müsste den Prozess einfach wieder umkehren das zeugs so stark verdünen und wieder großflächig verteilen das es nicht mehr gefärlich ist.


Richtig! Und dafür gibt's sogar ausgearbeitete Konzepte, von denen unsere grünen Kasperle aber nix mitbekommen wollen ;)

Die realistischste Möglichkeit, die in Fachkreisen diskutiert wird: das Zeug zu kleinen Kugeln formen (Durchmesser ungefähr 5mm) und mit einer druckfesten "Glasschicht" überziehen. Dann mit diesem radioaktiven Schüttgut Transportschiffe und Flugzeuge beladen und es großflächig über Tiefsee(gräben) verstreuen. Das Zeug sinkt einige km zu Boden und versinkt im Tiefseeschlamm. Dort unten im Schlamm tangiert es niemanden mehr. Gefahr gebannt. Mögliche austretende Radioaktivität wird im Meer auf unbedenkliche Werte verdünnt.

Tausendmal besser als das Zeug hochkonzentriert und in riesigen Mengen in irgendwelchen Stollen zu lagern. Wenn da in Zukunft(und wir reden hier von Äonen) was schiefgeht, dann werden eure Ur^x-Enkel ganze Länder abwracken müssen :freak:

EDIT: Was die Franzacken da aber geritten hat, das Zeug 3km vor der Küste im Flachwasser abzuwracken... :rolleyes: So weit haben die's ja nicht bis zur Tiefsee...

ngl
2013-04-12, 18:50:11
Tausendmal besser als das Zeug hochkonzentriert und in riesigen Mengen in irgendwelchen Stollen zu lagern. Wenn da in Zukunft(und wir reden hier von Äonen) was schiefgeht, dann werden eure Ur^x-Enkel ganze Länder abwracken müssen :freak:

Es gibt Gebiete auf der Welt, die nachweislich für die nächsten Hunderttausend bis Millionen Jahre geologisch stabil sind. Auch in Deutschland. Was spräche also dagegen das Zeug dort zu lagern?

No.3
2013-04-12, 18:57:38
Das Zeug sinkt einige km zu Boden und versinkt im Tiefseeschlamm. Dort unten im Schlamm tangiert es niemanden mehr. Gefahr gebannt.

Du weisst aber schon, dass z.B. die Alpen mal Meeresboden waren und manche radioaktiven Substanzen seeeehr lange strahlen? ;)

(wie auch immer, bis der Meeresboden wieder nach oben kommt dürften dennoch viele Halbwertszeiten vergehen + Verdünnungseffekt, so dass man dann wieder bei der "natürlichen Strahlung" angekommen ist)

was man aber auch nicht vergessen darf, in den Tiefseegräben, da gibt es Lebewesen...

ceed
2013-04-12, 19:22:07
Die Diskussion hat immer im Fokus, dass jegliche Lagerung so lange anzudauern hat, bis das Zeugs quasi strahlungsfrei geworden ist....hundertausende Jahre und mehr.
Habt ihr mal bedacht, dass sich die Spezies Mensch, egal in welcher Zivilisationsformen die Menschen dann noch existieren, mit Sicherheits auch rein evolutionär weiterentwickelt hat.
Ash

Ich hab die Vermutung das ein Endlager keine Tausend Jahre halten muss. Bis dahin wird es sicher Mittel und Wege geben diesen Müll vielleicht so zu behandeln das er keiner mehr ist. Oder ist das so undenkbar?!?

BluessMan
2013-04-12, 19:39:40
Es gibt Gebiete auf der Welt, die nachweislich für die nächsten Hunderttausend bis Millionen Jahre geologisch stabil sind. Auch in Deutschland. Was spräche also dagegen das Zeug dort zu lagern?

Die politische Situation ist aber für die nächsten 100 000 Jahre nicht stabil.

Du weisst aber schon, dass z.B. die Alpen mal Meeresboden waren und manche radioaktiven Substanzen seeeehr lange strahlen? ;)
Sicher, aber sowas dauert ein paar Milliönchen Jahre und bis dahin ist das Zeug nur noch schwach strahlend.

Und die radioaktiven Substanzen, die "seeeehr lange" strahlen, strahlen dafür verhältnismäßig schwach.

was man aber auch nicht vergessen darf, in den Tiefseegräben, da gibt es Lebewesen...
Deswegen die Glasummantelung und das Versinken im Schlamm. Großflächig. Oder hausen im Tiefseeschlamm viele Würmer?

Geist
2013-04-12, 19:59:24
Ich hab die Vermutung das ein Endlager keine Tausend Jahre halten muss. Bis dahin wird es sicher Mittel und Wege geben diesen Müll vielleicht so zu behandeln das er keiner mehr ist. Oder ist das so undenkbar?!?
Durchaus möglich, es kann aber genauso gut sein, das die Menschheit durch eine Katastrophe (natürlichen Ursprungs oder Menschen gemacht), auf einen Vorindustriellen Stand zurückfällt. Da die Zukunft in 100 Jahren und schon gar nicht in 1000 Jahren prognostizierbar/vorhersehbar ist, kann man sich nicht auf mögliche Entwicklung stützen, die heutige Probleme wohl möglich lösen könnten.

looking glass
2013-04-12, 21:44:12
Ach kommt, das ganze Thema ist doch eine Jauchegrube sonders gleichen - z.B. gibt es den technischen Ansatz das Zeug weniger lang strahlend und gefährlich zu machen, Transmutation, falls schon mal gehört.

http://de.wikipedia.org/wiki/Transmutation

Aber nicht mal dafür kommt Geld international zusammen, den da ist noch ordentlich Grundlagenforschung zu betreiben, müssen Versuchsmeiler gebaut werden, blablabla.

Tatsache ist doch, das die Politik, in deren Zuständigkeitsbereich dies fällt, nur in Legislaturperioden denkt, wenn man dahingehend eine konsistente, dauerhafte Lösung wünscht, an der tatsächlich gearbeitet wird (und nicht auf die nächste Legislatur verschoben), dann bleiben da nur zwei Möglichkeiten, entweder man nimmt das der Politik komplett aus den Händen und übergibt das der Wissenschaft (mit einer finanziellen Unterfütterung, von der sich niemand drücken kann), oder aber man muss ständig und ewig Druck ausüben und zwar mit der sprichwörtlichen Knarre auf der Brust.

BlueI
2013-04-13, 09:43:56
Die Belgier haben da bereits einen Versuchsreaktor mit Teilchenbeschleuniger am Laufen (MYRRHA (http://en.wikipedia.org/wiki/Lead_cooled_fast_reactor#Belgium)) und wollen bereits 2014 einen "richtigen" (100MW) Reaktor bauen.
Allerdings ist es mit oben Atommüll reinwerfen und zuschauen auch nicht getan: Zu dem ganzen System gehört eine komplette Wiederaufarbeitung inklusive übrig bleibendem Plutonium, das man ja wiederum für Atomwaffen verwenden kann.
Gibt einen kleinen Artikel dazu in der aktuellen TR Energie Sonderausgabe.

Geist
2013-04-13, 09:55:03
Die Transmutation ist nicht neue und extrem aufwendig, die Anlangen extrem teuer, die Aufbereitung des hochradioaktiven Mülls ist extrem aufwendig (trennung der radioaktiven Stoffe) und damit ebenfalls extrem teuer und bei der Menge nur an hoch radioaktiven Mülls, bräuchte man entweder viele Anlagen oder es würde zeitlich Jahrhunderte dauern. Derweil laufen die Analgen wie ein AKW mit ebenso hohem Restrisiko und am Ende bleibt immer noch ein Teil Abfall den man irgendwo Lagern muss, genauso wie die Anlagen selbst, die nach beenden der Aktion rückgebaut werden müssten.

Transmutation ist theoretisch und im Labor eine elegante Lösung, praktisch sieht das dann nicht mehr so toll aus und schon wegen der Kosten wird es meiner Meinung scheitern. Die Forschung in dieser Richtung wird sicher weitergehen - das ist auch ok, Wissen ist wichtig - es wird sicher auch die eine undr andere Versuchsanlage gebaut werden, aber an eine wirkliche Lösung des Atommüll-Problems durch Transmutation glaube ich nicht.

Impia
2013-04-13, 10:37:15
Deswegen die Glasummantelung und das Versinken im Schlamm. Großflächig. Oder hausen im Tiefseeschlamm viele Würmer?

Glas als dauerhafter Isolator ist eher ungeeignet. Stichwort Glaskorrosion.

ux-3
2013-04-13, 11:21:16
http://de.wikipedia.org/wiki/Rubbiatron

Das wäre eine solche Lagerzeitverkürzungsmaschine.

looking glass
2013-04-13, 15:44:12
Die Transmutation ist nicht neue und extrem aufwendig, die Anlangen extrem teuer, die Aufbereitung des hochradioaktiven Mülls ist extrem aufwendig (trennung der radioaktiven Stoffe) und damit ebenfalls extrem teuer und bei der Menge nur an hoch radioaktiven Mülls, bräuchte man entweder viele Anlagen oder es würde zeitlich Jahrhunderte dauern. Derweil laufen die Analgen wie ein AKW mit ebenso hohem Restrisiko und am Ende bleibt immer noch ein Teil Abfall den man irgendwo Lagern muss, genauso wie die Anlagen selbst, die nach beenden der Aktion rückgebaut werden müssten.

Transmutation ist theoretisch und im Labor eine elegante Lösung, praktisch sieht das dann nicht mehr so toll aus und schon wegen der Kosten wird es meiner Meinung scheitern. Die Forschung in dieser Richtung wird sicher weitergehen - das ist auch ok, Wissen ist wichtig - es wird sicher auch die eine undr andere Versuchsanlage gebaut werden, aber an eine wirkliche Lösung des Atommüll-Problems durch Transmutation glaube ich nicht.


Sry aber die Kosten anzuführen ist bei dem Jahrtausende währenden Verseuchungsrisiko lächerlich und nur ein politisches Problem der Jetztzeit - für mich kein Argument, nur eine scheinheilige Ausrede.

ux-3
2013-04-13, 15:49:09
Sry aber die Kosten anzuführen ist bei dem Jahrtausende währenden Verseuchungsrisiko lächerlich und nur ein politisches Problem der Jetztzeit - für mich kein Argument, nur eine scheinheilige Ausrede.

Solange noch billig Müll hergestellt wird, ist das schon ein Punkt.

ngl
2013-04-13, 16:38:19
Die politische Situation ist aber für die nächsten 100 000 Jahre nicht stabil.


Und? Dem Müll kann es egal sein unter wem es begraben ist. Ist ja nicht so das die Eroberer des politisch unstabilen Deutschland erst einmal nach Atommüll graben um Krank zu werden.

Surrogat
2013-04-13, 16:42:35
http://de.wikipedia.org/wiki/Rubbiatron

Das wäre eine solche Lagerzeitverkürzungsmaschine.

eigentlich müsste so ein Teil gleich neben jedes AKW gebaut werden..... und das AKW gleich den Saft dafür liefern

BluessMan
2013-04-13, 16:44:43
Und? Dem Müll kann es egal sein unter wem es begraben ist.
Dem Müll kann es egal sein, dem Rest der Menschheit allerdings nicht :freak:


Ist ja nicht so das die Eroberer des politisch unstabilen Deutschland erst einmal nach Atommüll graben um Krank zu werden.

oder sie holen's hoch um es als ABC-Waffe einzusetzen ;)

Besser: http://de.wikipedia.org/wiki/Tiefsee

EDIT: Optimal wäre es, das Zeug in einen Raumtransporter zu packen und es in einem unserer 4 Gasriesen zu versenken. Aber bis wir soweit sind und sowas kosteneffizient und sicher hinbekommen, vergehen bestimmt noch mindestens 200 Jahre...

Geist
2013-04-13, 21:50:37
Sry aber die Kosten anzuführen ist bei dem Jahrtausende währenden Verseuchungsrisiko lächerlich und nur ein politisches Problem der Jetztzeit - für mich kein Argument, nur eine scheinheilige Ausrede.
Ob du das wahrhaben willst oder nicht, in unserem Wirtschaftssystem sind die Kosten sehr wohl relevant. Die Kosten für die Transmutation wären gewaltig und dazu würden trotzdem noch die Kosten für ein Endlager kommen, für den radioaktiven Restmüll und diese enormen Kosten muss ja irgendjemand tragen...

looking glass
2013-04-13, 22:09:30
Einfache Risiko-Nutzen-Analyse, gut, wer auf seine Kinder und Kindeskindes mehrerer hundert Generationen scheissen kann und will, wird sich dahingehend natürlich heute wie ein Arsch verhalten.

Geist
2013-04-13, 23:06:29
Die Transmutationsanlagen würden für die Zeit ihres Betriebs ein Risiko darstellen, zwar nicht in dem Maß wie ein AKW, aber ein Restrisiko ist vorhanden. Wenn man die Pros und Kontras gegeneinander abwägt, ist es meiner Meinung fraglich ob die Transmutation sinnvoll ist.

Die Stromerzeugung mit Kernenergie hätte nie in Serie gehen dürfen, denn die Risiken dieser Technologie und die Endsorgungsprobleme waren klar, auch das ein AKW aus diesen Gründen wirtschaftlich nicht sinnvoll ist, waren klar, doch Wirtschaft und Politik wollten die Kernenergie, die Bürger wurden getäuscht und belogen...

ngl
2013-04-14, 03:01:54
Dem Müll kann es egal sein, dem Rest der Menschheit allerdings nicht :freak:

Da wird sich keiner aus versehen 2000m in einen Stollen verlaufen der versiegelt ist. Und in hundert tausenden von Jahren wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit auch keine Menschen mehr geben.



oder sie holen's hoch um es als ABC-Waffe einzusetzen ;)


In der Regel wird ja auch nicht wieder aufbereitbares Material gelagert. Denn das kann man ja noch einmal in einem Reaktor nutzen.
Und dann müsste man es ja auch noch wieder aufbereiten.

Und wenn Deutschland erobert wird, dann kann man davon ausgehen das wir schon einen Atomkrieg hinter uns haben.

Das Terroristen oder alles andere als ein Staat sich jetzt in einen gesicherten und versiegelten Stollen über Jahre hinweg durchgräbt um an spaltbares Material zu kommen, daß halte ich jetzt eher für Hollywood.

Da kommt man wahrscheinlich viel einfacher ran mit einem Uranbergwerk und Zentrifugen. Wenn AlQuaida die Ressiourcen hat Uran oder Plutonium anzureichern, dann kommen die immerhin auch an Zentrifugen ran.
Da braucht man nicht Deutschland erobern oder ähnliches.


EDIT: Optimal wäre es, das Zeug in einen Raumtransporter zu packen und es in einem unserer 4 Gasriesen zu versenken. Aber bis wir soweit sind und sowas kosten effizient und sicher hinbekommen, vergehen bestimmt noch mindestens 200 Jahre...

Die kann man aber auch kapern... ;) Mit Weltraumpiraten.
Oder realistischer wäre einfach ein technischer Defekt. Da wäre ein versiegelter Lagerort der mit 30km/h fahrenden Zügen beliefert wird deutlich günstiger, sicherer, billiger und umweltschonender.

soLofox
2013-04-24, 19:03:06
am 23.04. um 20.15 Uhr im arte themenabend: "Endlager Meeresgrund"

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/atommuellfaesser-im-aermelkanal-entdeckt-a-893776.html


einfach nur irre.

jetzt verfügbar in der mediathek: http://www.arte.tv/guide/de/046923-000/versenkt-und-vergessen?autoplay=1

Goser
2013-04-24, 19:50:49
jetzt verfügbar in der mediathek: http://www.arte.tv/guide/de/046923-000/versenkt-und-vergessen?autoplay=1

Das ist doch einfach nur dreist was die Atomlobby da vom Stapel lässt.
Welche normal denkende Mensch glaubt noch an den Schwachsinn den die labern?

Beängstigend auch das interne Dokumente Leukämie als Hauptkrankheit von Strahlenbelastung dokumentieren und die Atom Verantwortlichen weiterhin alles beschönigend. Lügen nur Lügen.
Selbst in den 80er, vor über 30 Jahren, das muss man sich mal rein ziehen, gab es die ersten fälle von Leukämie an dem Strand in England (siehe Doku).
Und die behaupten immer noch allen ernstes der Strand wäre Bade tauglich.

Inzwischen sind wie in der Doku gesagt weite Teile von Englands Küsten kontaminiert und selbst in Norwegen ist das noch nachweisbar.
Ebenso Frankreich mit ihrem Atommüll der an Deutschlands Küsten nachweisbar ist.

Dann noch die Geschichte mit den Fässern... lächerlich.

ICH KOTZE SO DERMAßEN.

Die gehen bewusst über Leichen für Profit und die Regierungen stecken mit drin.