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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 1378(km) - Modifikation zur deutschen Einheit


CrashOberbreit
2010-09-30, 13:22:16
Da schafft ein Student etwas interessantes und schon zerreißen sich die Medien das Maul. Habt ihr sicher mitbekommen. Wenn nicht, gibt jetzt einige Links zum Aufklären:

Was ist 137(km) (hat Kollege Gaca ganz gut zusammengefasst):
http://www.gamereactor.de/Blogs/christian+gaca/426/

Berichte in den Non-Gaming-Medien:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,720281,00.html
http://www.bz-berlin.de/aktuell/berlin/aufregung-um-mauer-als-baller-spiel-article991473.html

Fernsehbeitrag gab es wohl auch.

Berichte aus Medien der neuen Medien (Was ein Wortspiel!)
http://www.golem.de/1009/78306.html
http://www.videospielkultur.de/news/1378-kilometer-trennen-deutschland/

Jeweils mit einigen interessanten Blicken auf das Projekt (negativ und postiv interessant wohlgemerkt. Nahezu überall findet man auch den dazugehörigen Trailer).

StarGoose
2010-09-30, 14:42:00
Also ich finde die Idee Jugendliche da "abzuholen" wo sie sich sowieso aufhalten und ihnen damit auch geschichtliches Wissen zu vermitteln seht gut. Wenn es auch nur 2 Sekunden Nachdenken über allgemeine Moral, die nähere deutsche Geschichte und das Leben in der DDR erzeugt ist das schon ein Sieg.

Allgemein sieht man anhand der Reaktionen das die Geschichte und das Volksempfingen weder über das Problem "KillerSPIEL" noch über die Mauertoten, Mauerschützen und Republikflüchtige endgültig beschieden hat.
Das es eine Hochschularbeit war und außer dem sichtbaren Ergebnis daraus da sicherlich noch ne ganze Ecke mehr drinsteckt wird leider nur am Rande behandelt.

Davon ab das die Geschichte immernoch der Sieger schreibt.. und der ist im Falle der DDR nunmal schlicht "der Westen".
Ich frage mich im Umkehrschluß z.b. wenn ein Soldat in Afgahnistan aus Menschrechtssicht die Bombardierung der Tanklaster verweigert hätte. Würde der dann auch im Nachgang gelobt oder schon im Vorfeld auf den unteren Dienstebenen schlicht wegen Befehlsverweigerung Verurteilt?

Eidolon
2010-09-30, 14:45:31
Leider werden Spiele, zu unrecht, immer noch nicht als Kunst wahr genommen. Wenn das ganze so als Film gemacht worden wäre, wäre es hoch gelobt worden. Aber da es ein "böses" Spiel ist, bzw. als Spiel angesehen wird, ist es natürlich verachtenswert.

No.3
2010-09-30, 15:21:57
Leider werden Spiele, zu unrecht, immer noch nicht als Kunst wahr genommen. Wenn das ganze so als Film gemacht worden wäre, wäre es hoch gelobt worden. Aber da es ein "böses" Spiel ist, bzw. als Spiel angesehen wird, ist es natürlich verachtenswert.

das unterschreib ich doch glatt! :up:

Baalzamon
2010-09-30, 16:04:25
Leider werden Spiele, zu unrecht, immer noch nicht als Kunst wahr genommen. Wenn das ganze so als Film gemacht worden wäre, wäre es hoch gelobt worden. Aber da es ein "böses" Spiel ist, bzw. als Spiel angesehen wird, ist es natürlich verachtenswert.
Dem kann ich mich auch anschliessen.

Zum Glück muss man ja aber auch sagen, daß es (ganz offensichtlich) auch nur in den 'mainstream' Medien so ist. Der Student hat dieses Ding, wen ich das richtig gelesen habe, als Diplomarbeit eingereicht und hat da insgesamt über zwei Jahre innerhalb der Uni dran gearbeitet.

Das macht man nicht wenn man keinerlei unterstützung durch den Lehrkörper erfährt. Zumal die Arbeit ja auch mit einer Bestnote ausgezeichnet wurde.

Ich denke man kann also festhalten, das es in der 'Bildungsgesellschaft' durchaus schon soweit ist, das Computerspiele als eine Kunstform angesehen werden können. Nur der Rest der Gesellschaft hat das noch nicht gepackt. Aber das wird mMn mit Sicherheit mit der Zeit auch kommen.

Filme sind schon deutlich über 100 Jahre alt, Computerspiele noch nicht mal 40.

Worf
2010-09-30, 17:02:09
Die Veröffentlichung des Spieles ist erst mal abgesagt:
http://www.golem.de/1009/78324.html

Eidolon
2010-09-30, 18:48:00
Die Veröffentlichung des Spieles ist erst mal abgesagt:
http://www.golem.de/1009/78324.html

Was einige, wahrscheinlich älteren Jahrgangs, dort und anderswo nicht verstehen, es ist kein Spiel. Wäre das ganze als eine Dokumentation im Fernsehen gezeigt worden, wäre es in den Himmel gelobt worden.
Nun hat der Student aber eine modernere Form der Gestaltung gewählt, nämlich auf der Grundlage einer Spieleengine (HL2) und prompt ist das Geschrei wieder groß.
Es geht weniger um das Thema an sich, sondern viel mehr um das nicht verstehen des Mediums PC als Kunst.

blackbox
2010-10-03, 23:23:14
Ich denke, der Fehler liegt eindeutig bei der Hochschule. Es wurde schlichtweg im Vorfeld falsch kommuniziert.
Man wusste nicht viel über das "Spiel". Selbst jetzt weiß so keiner, was im Spiel genau vor sich geht. Und dann hat man es auch noch symbolisch auf den 3. Oktober gelegt. Alles im allen ein Desaster für die Hochschule, denn die Idee des Studenten ist an sich nicht zu bemängeln.

Hätte man im Vorfeld klipp und klar gesagt, dass dieses Spiel Kunst ist und die heutige Jugend aufrütteln soll, hätte man der Presse vorher Exemplare verschickt, das Ganze wäre vermutlich anders aufgenommen worden.

fdk
2010-10-03, 23:34:38
Mit anderen Worten: Hätte man der Presse wie üblich ihre Brötchen vorgebacken wäre es vermutlich anders aufgenommen worden.

Zu erwarten war natürlich auch der Pauschbash ohne auf Inhalte einzugehen der aus weiten Teilen der politischen Landschaft kommt (oder denen die auch mal wieder ihren Namen in der Presse erwähnt haben wollen). Naja zuindest Peter Frankenberg, Baden-Württembergs Minister für Wissenschaft, Forschung und Kunst dürfte seinen Job wohl eh bald los sein ... wenn auch aus völlig anderen Gründen.

blackbox
2010-10-03, 23:41:49
Mit anderen Worten: Hätte man der Presse wie üblich ihre Brötchen vorgebacken wäre es vermutlich anders aufgenommen worden.

Nicht unbedingt.
Jedoch hätte man wissen müssen, dass das Thema 1. sensibel ist und 2. man es in ein Computerspiel verpackt hat. Dass dann schon im Normalfall darüber kontrovers diskutiert wird, dürfte klar sein. Bei Kunst sowieso. Aber: scheinbar hat man eben doch nicht daran gedacht.