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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hauskauf und Vollfinanzierung


cartman5214
2010-10-22, 09:09:15
Kurz zum Hintergrund:
Bin vor zwei Jahren mit dem Studium fertig geworden und im Ländle gelandet. nächsten Sommer gehts zurück in die Heimat. Berlin ich komme!!! Verheiratet mit der tollsten Frau von allen und demnächst zu dritt.
Jetzt habe ich durch Zufall, obwohl zunächst Mietwohnung geplant, das Top-Haus gefunden. In der Stadt, schönes Grundstück, gute Bausubstanz. Mein Konto ist allerdings so leer wie nur irgendwas. Ergo Vollfinanzierung wäre nötig.

Details:

-Einkommen:
Ich aktuell ca. 2.100 netto mit 14 Monatsgehältern + Dienstwagen, Gehaltserhöhung dieses Jahr evtl. zweistelliger %-Betrag. Familienunternehmen in welchem ich fest im Sattel sitze. Unbefristeter Vertrag seit 2 Jahren. Werde dort auch noch die nächsten 40 Jahre bleiben wenn alles gut geht.
Meine Liebste kassiert demnächst ca. 1.000 Elterngeld inkl. Kindergeld. Danach ist definitiv wieder arbeiten geplant, sicher rechnen wir mit 500,00 netto nach Abzug Kinderbetreuung.
Verfügbar davon sind aktuell nach Abzug aller (noch optimierbaren) Ausgaben ca. 750,00 die bislang überwiegend in den reinen Konsum und Tilgung Studienkredit geflossen sind.
Kaltmiete, welche dann entfallen würde sind aktuell 550,00. Planbare Belastung mit Sicherheit für eine Rate: ca. 900,00 zzgl. anfallende Überschüsse für Sondertilgung.
-Vermögen
kurz und knapp: nichts wesentliches. Kleiner Altersvorsorge die festliegt stehen bei mir noch knapp 5.000 Studienkredit gegenüber, der nach laufender Planung in 2012 weg ist. Riestervertrag existier auch noch, der würde aber dann in die Finanzierung soweit möglich einfließen und als "Wohnriestern" weitergeführt werden.
-Objekt
120m² Haus mit Keller aus 1929, Elektrik, Sanitär, Heizung und Fassade sind neu. Bauzustand ist ansonsten i.O.. Werde aber da nochmal mit nem Baugutachter von uns durchgehen (hat Vorteile wenn man in nem Gutachterbüro arbeitet). 650² Grundstück in guter Lage, innenstadtnah in Berlin. KP 159.000 mit Luft nach unten. Klingt bislang nach zerstrittener Erbengemeinschaft die das Haus loswerden wollen.
-Der Kredit
Mit Nebenkosten und Mitteln für renovieren und umbauen fallen 200.000 an, welche durch eine Bank übernommen werden. Bei Zinsbindung auf 10 Jahre aktuell 4,3% effektiv mit Option auf 5% Sondertilgung jährlich (bislang erste und einzige Anfrage, denke da geht auch noch einiges). Teil davon könnte auch noch ein KFW-Kredit werden (Programm 124, was bei der Bank zu einem Zins von 2,6% auf einen Anteil von ca 50.000 führen würde)

Jetzt brauche ich den Teufel auf der Schulter. Eigentlich war das Eigenheim erst für 2020 geplant, dann mit genug eigenen Mitteln. Allerdings ist das hier das absolute Traumgrundstück und das Haus ist einfach schick. Zinsen sind aktuell niedrig und Einkommenssituation ist safe bei mir. Jetzt warten, nem Vermieter Geld in den Rachen werfen um dann in 10 Jahren mit Eigenkapital 6% Zinsen zahlen zu dürfen?

Was spricht dagegen? Wer kennt Vollfinanzierer?

Gouvernator
2010-10-22, 09:22:02
Das Haus ist zu alt. Da musst du jeden Tag damit rechnen das du etwas neu machen musst egal ob Dach, Putz oder irgendwelches Holzmaterial. Sprich du brauchst IMMER ein gutes Geldpolster für Reparaturen. Bei einem neuen Haus bekommst du Planungssicherheit das du die nächsten 20 Jahre nichts machen musst. An deiner Stelle würde ich noch die Finanzkrise abwarten und sehen wie die ausgeht. Es ist heute ein großes Risiko Schulden aufzuladen.

Der Fünfte Elefant
2010-10-22, 09:26:55
Kurz gesagt: Finger weg. Vollfinanzierung ist immer bedenklich, bei deinem (sicheren) Einkommen ist es der direkte Pfad in die finazielle Katastrophe. Wenn nur das kleinste bischen schief läuft ist euer weiteres Leben ruiniert und das bei einer glücklichen jungen Familie. Willst du das wirklich riskieren? :eek:

cartman5214
2010-10-22, 09:48:47
Das Haus ist zu alt. Da musst du jeden Tag damit rechnen das du etwas neu machen musst egal ob Dach, Putz oder irgendwelches Holzmaterial. Sprich du brauchst IMMER ein gutes Geldpolster für Reparaturen. Bei einem neuen Haus bekommst du Planungssicherheit das du die nächsten 20 Jahre nichts machen musst. An deiner Stelle würde ich noch die Finanzkrise abwarten und sehen wie die ausgeht. Es ist heute ein großes Risiko Schulden aufzuladen.
Dach ist i.O., Substanz ist soweit ich weiß auch i.O. Allerdings werde ich aus genau diesen Gründen auch noch einmal mit einem Bausachverständigen durchgehen. Gekauft wird nur wenn die wesentlichen Sachen tipptop sind. Ich will und werde mir keine Dauerbaustelle zulegen.

Kurz gesagt: Finger weg. Vollfinanzierung ist immer bedenklich, bei deinem (sicheren) Einkommen ist es der direkte Pfad in die finazielle Katastrophe. Wenn nur das kleinste bischen schief läuft ist euer weiteres Leben ruiniert und das bei einer glücklichen jungen Familie.
Risiko gibt es auch bei Eigenkapital, wobei ich hier tatsächlich in der 120%-Beleihung etwas vorsichtig bin. Einwand insofern zur Kenntnis genommen.
Was ist an dem Gehalt auszusetzen? Dank Steuerfreibeträgen für Frau und Kind sind es ab der Geburt ca. 2.500. Risiko-Lv und BU-V sind vorhanden. Jobverlust ist natürlich als Risiko da, aber auf Grund der Unternehmensstruktur als eher untergeordnet zu betrachen (konjunkturunabhängiges Familienunternehmenm, Inhabergeführt in 3. Generation)

bleipumpe
2010-10-22, 09:58:02
Das Haus ist zu alt. Da musst du jeden Tag damit rechnen das du etwas neu machen musst egal ob Dach, Putz oder irgendwelches Holzmaterial. Sprich du brauchst IMMER ein gutes Geldpolster für Reparaturen. Bei einem neuen Haus bekommst du Planungssicherheit das du die nächsten 20 Jahre nichts machen musst. An deiner Stelle würde ich noch die Finanzkrise abwarten und sehen wie die ausgeht. Es ist heute ein großes Risiko Schulden aufzuladen.
Das kann man so nicht unterschreiben. Sehr viel hängt vom Pflegezustand und Bausubstanz ab. Wir haben auch gerade ein Haus gekauft (gebaut Ende 90er) und müssen einen Großteil des Kellers ausgraben und die Feuchtigkeitssperre erneuern lassen. Wir haben uns Häuser mit BJ 1928 und 1952 angeschaut, die in einem sehr guten baulichen Zustand sind. Nachteil ist meist die bescheidene Raumaufteilung und der hohe finanzielle und bauliche Aufwand, um dem Abhilfe zu leisten. Zusätzlich kann man nicht immer nach Belieben eine Isolierung aufbringen, da das Haus "atmen" muss: Stichwort Holzdecken.
Unser Baugutachter (guter Freund und 40 Jahre Erfahrung) meinte zudem: was heute an Häusern neu gebaut wird bzw. wie das gebaut - oftmals die reinste Katastrophe. Komplette Keller mit Fertigwänden, die Ecken dann Stoß auf Stoß uws.

mfg b.

EmrysDragon
2010-10-22, 10:20:12
Für 200 000 Euro bekommt man kein vernünftiges! Haus mit Grundstück (Neubau).
Die "günstigen" Häuser in Neubaugebieten zB sind baulich oft eine einzige Katastrophe. Und ja ich kann das beurteilen. Ich habe an ca. 400 Häusern in einem kompletten Neubaugebiet Rohbauabnahmen gemacht.
Meistens kommt es drauf an wie Geld"gierig" die Bauunternehmen sind.

Und wenn man selbst Stein auf Stein bauen lässt bekommt man nichts zu dem Preis.

Ausserdem geht man nicht von 20 Jahren ohne Reperaturen aus sondern 10.
Selbst ne Heizung hält heute keine 20 Jahre mehr sondern eher 15 oder weniger.

Gouvernator
2010-10-22, 10:22:44
Das kann man so nicht unterschreiben. Sehr viel hängt vom Pflegezustand und Bausubstanz ab. Wir haben auch gerade ein Haus gekauft (gebaut Ende 90er) und müssen einen Großteil des Kellers ausgraben und die Feuchtigkeitssperre erneuern lassen. Wir haben uns Häuser mit BJ 1928 und 1952 angeschaut, die in einem sehr guten baulichen Zustand sind. Nachteil ist meist die bescheidene Raumaufteilung und der hohe finanzielle und bauliche Aufwand, um dem Abhilfe zu leisten. Zusätzlich kann man nicht immer nach Belieben eine Isolierung aufbringen, da das Haus "atmen" muss: Stichwort Holzdecken.
Unser Baugutachter (guter Freund und 40 Jahre Erfahrung) meinte zudem: was heute an Häusern neu gebaut wird bzw. wie das gebaut - oftmals die reinste Katastrophe. Komplette Keller mit Fertigwänden, die Ecken dann Stoß auf Stoß uws.

mfg b.

Ja gut das stimmt schon. Die eigentliche Bausubstanz habe ich nicht so gemeint. Es sind eben die Kleinigkeiten die zuerst nicht nach sonderlich viel aussehen die aber später viel mehr Arbeit und Geld beanspruchen als man je gedacht hat. Man sieht z.B. ah da muss was gemacht werden... man macht es und während man es macht stößt man meistens auf weiteres , die ebenfalls gemacht werden muss usw. Es läuft immer darauf hinaus wie schon Jesus sagte Kein neuer Wein in alte Schläuche.

Killerspielspieler
2010-10-22, 10:32:51
Wir haben es gemacht

Ähnliche Situation wie Du. (Ähnliches Einkommen, Frau und 1 Kind) Wir haben uns eine schöne Immobilie (Wohnung im EG, Top Lage im schönsten Stadtteil, BJ 2000, 130 qm mit eigenem Garten etwas teurer als dein Haus aber 100% ohne Renovierungsbedarf) gekauft und mussten ca. 95% des Kaufpreises als Kredit aufnehmen.
Auch mit der Belastung sind wir hingekommen. Vorher 550 Euro kalt 75 qm jetzt ~900 Euro Rate. Passt.
Die Bank hat auch zugestimmt weil die Wohnung lt. Gutachter mehr wert ist, aber es war ein Notverkauf von Bekannten deswegen war es für uns relativ günstig.
Wir haben auch erst in 7 Jahren geplant etwas eigenes zu kaufen aber jetzt haben wir unsere zwei Bausparer vorfinanziert.
Es ist klar, dass man wenn man Bausparer vorfinanziert draufzahlt oder einen langfristigen Kredit aufnimmt hohe Zinsen zahlt aber es lohnt sich wenn man die Traumimmobilie gefunden hat.

Das Problem ist bei Vollfinanzierungen ist, dass die Bank meistens 2% Anfangstilgung verlangt. Ist zur Sicherheit vielleicht nicht verkeht aber das treibt die Rate in die Höhe. (bei 200.000 Euro zu 4,3% sind das statt 890 € (bei 1%) 1050€ (bei 2%) wenn ich jetzt richtig gerechnet habe)

Und was ist nach den 10 Jahren? Da ist nämlich immer die Frage.

Wir haben die Variante mit Bausparer vorfinanzieren gewählt - Kredit mit Zinsbindung 15 Jahre aufgenommen - die Beiden bestehenden Bausparer aufgestockt auf diesen Betrag - in dieser Zeit wird der Bausparer "gefüttert" und Zinsen bezahlt (ohne Tilgung) - in den 15 Jahren ist der Bausparer "gefüttert" und man kann den Bausparkredit zu den recht günstigen Zinsen aufnehmen. Vorteil - man kann immer einzahlen beim Bausparer ansparen oder auch beim Tilgen des Bausparers.

Vorteil: Man muss über die gesamte Laufzeit nicht umschulden d.h. die Raten bleiben immer gleich und man hat immer Zinssicherheit. Selbst wenn die Zinsen ein historisches Hoch über 10 Jahre halten. Riester-Rente und VWL gehen voll mit rein - man kanns praktisch von der mtl. Rate abziehen. Nachteil - insgesamt teuer als eine Vollfinanzierung.

bleipumpe
2010-10-22, 11:10:12
Ja gut das stimmt schon. Die eigentliche Bausubstanz habe ich nicht so gemeint. Es sind eben die Kleinigkeiten die zuerst nicht nach sonderlich viel aussehen die aber später viel mehr Arbeit und Geld beanspruchen als man je gedacht hat. Man sieht z.B. ah da muss was gemacht werden... man macht es und während man es macht stößt man meistens auf weiteres , die ebenfalls gemacht werden muss usw. Es läuft immer darauf hinaus wie schon Jesus sagte Kein neuer Wein in alte Schläuche.
Das stimmt natürlich. Den Faktor darf man nicht vergessen. Aber selbst ein vernüftiger Neubau muss gehegt und gepflegt werden. Bausubstanz darf man nicht verkommen lassen. Holz muss gestrichen werden, Dachrinnen müssen frei sein, vom Garten will ich gar nicht erst anfangen. Wenn man aber Spaß am Handwerken und nicht gerade 2 linke Hände hat, kann man einiges selber machen. Ich rechne immer so: kann ich das wirklich? Was kostet das bei Beauftragung eines Handwerkers? Und selbst wenn ich das selber kann: bekommt man das in einem vernünftigen Zeitrahmen hin?
Ein Haus mit Grundstück ist irgendwie immer eine Bausstelle...Eigentum verpflichtet nun einmal.

mfg b.

Philipus II
2010-10-22, 11:31:35
Bezüglich des Hauses:
Obs was taugt, können wir hier nicht beurteilen. Dafür hast du aber ja deinen Profi an der Hand. Wenn der grünes Licht gibt, kann man darüber nachdenken.
Sagt der "Glücksspiel" oder rät direkt ab, lass es!

Bezüglich der Finanzierung:
Wirst du doch arbeitslos, wirst du das Haus verlieren und wahrscheinlich darüberhinaus noch Schulden haben. Dieses Risiko muss dir bewusst sein.

Ich rate auf jeden Fall zu langfristiger Zinsbindung. In deiner Situation geht Zinssicherheit m.M.n. über die Ersparnis für kürzere Bindungen. Eine Zinserhöhung kann dich ruinieren.

FeuerHoden
2010-10-22, 11:48:00
Lieber jetzt sparen und die nächsten Jahre soviel auf die Seite legen wie möglich. Auch wenns nicht viel ist aber mit Urlaubs- und Weihnachtsgeldern + Steuerrückzahlungen sollte da schon was zusammenkommen.
Wenn du im Familienbetrieb tätig bist und der Job sicher ist scheint es der Familie ja gut zu gehen, also lieber zuerst die Familie fragen ob sie dich finanziell unterstützen würden.
Jeder Tausender der zusammenkommt reduziert den Kredit, die Rate und die Kosten. Vorallem bist du unabhängiger!

Bedenke: Schmuckstücke und Schnäppchen gibts immer wieder. Ich habe über 2 Jahre lang nach einer Wohnung gesucht und einige Perlen abgelehnt weil ich keinen Kredit aufnehmen wollte. Es gibt eigentlich laufen Objekte die (vermeintlich) unter Wert angeboten werden.

Wurschtler
2010-10-22, 11:59:37
Wow ist Berlin billig. Da zahl ich ja im Kaff im Münchener Umland mehr. :frown:

Zu deiner Frage: Lass es!
Ich hatte selbst mal so eine Schnappsidee, habs dann zum Glück sein gelassen.
Hier der Thread, wenn du mal lesen willst. ;)
http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=471411

Ich habs also weiter in die Zukunft verschoben und spare weiter.
Traumobjekte kommen immer wieder.

Sven77
2010-10-22, 12:00:03
Dieses "leg was zur Seite" ist immer ein gut gemeinter Ratschlag, kommt aber immer auf die Umstände an. Wir zahlen z.Z. soviel Miete, da könnte man locker ein Haus davon tilgen, wenn man da noch was beiseite legt lebt man schnell auf H4 Niveau. Wir schauen uns auch gerade um, leider sind die Immobilienpreise hier in der Region wahnwitzig.. vielleicht wirds günstiger wenn S21 richtig losgeht.
Uns wurde übrigens eine Vollfinanzierung angeboten, wenn meine Eltern mit ihrem Haus bürgen würden. Wollte ich aber nicht, dann wart ich lieber bis sie das Zeitliche segnen, und mach das Haus dann zu Geld.

Dykstra
2010-10-22, 12:00:26
Wenn du im Familienbetrieb tätig bist und der Job sicher ist scheint es der Familie ja gut zu gehen, also lieber zuerst die Familie fragen ob sie dich finanziell unterstützen würden.

Er arbeitet bei einem Familienunternehmen, ist aber nicht selbst Mitglied dieser Familie. ;)

@cartman5214
Am Wichtigsten ist wirklich die genau Prüfung der Bausubstanz. Es darf auch in 5 Jahren keine unliebsame (und vor allem teure) Überraschung geben, da dich diese dann wahrscheinlich ruiniert.

Wenn das geklärt und für positiv entschieden ist, spricht bei deiner Situation eigentlich nichts gegen die Vollfinanzierung. Selbst wenn du jetzt 10 Jahre alles was geht auf die Seite legst, kann es dir passieren, dass du 2020 mit 10% Zinsen finanzieren musst. Und dann hast du durch das 10-jährige Warten mehr verloren als gewonnen.

Wurschtler
2010-10-22, 12:18:30
Dieses "leg was zur Seite" ist immer ein gut gemeinter Ratschlag, kommt aber immer auf die Umstände an. Wir zahlen z.Z. soviel Miete, da könnte man locker ein Haus davon tilgen, wenn man da noch was beiseite legt lebt man schnell auf H4 Niveau. Wir schauen uns auch gerade um, leider sind die Immobilienpreise hier in der Region wahnwitzig.. vielleicht wirds günstiger wenn S21 richtig losgeht.
Uns wurde übrigens eine Vollfinanzierung angeboten, wenn meine Eltern mit ihrem Haus bürgen würden. Wollte ich aber nicht, dann wart ich lieber bis sie das Zeitliche segnen, und mach das Haus dann zu Geld.

Die Miete entspricht normal nicht mehr als die Zinsen bei einer Finanzierung.
Die Tilgung muss man so oder so zusätzlich erbringen.
Eigentum gibts nunmal nicht geschenkt.

Wenn man schon zur Miete auf einem hohen Standard lebt, dann tut man sich natürlich schwerer mit dem Sparen. Eine kleinere/billigere Wohnung in der Sparphase wäre da schon hilfreich.

Auch meine früheren Konsum-Orgien habe ich radikal auf ein absolutes Minimum heruntergefahren und so eine deutlich höhere Sparquote.

Sven77
2010-10-22, 12:23:42
Die Miete entspricht normal nicht mehr als die Zinsen bei einer Finanzierung.

Das kann hier niemals stimmen.
Von Konsumorgien spricht auch keiner wenn man schon Familie hat. Eine anständige Wohnung in der man als Familie leben kann kostet hier min. 8-900 Eur im Monat, alles darunter ist hausen. Und wenn man entsprechend drauflegt ist die Finanzierung einer viel besseren Unterkunft kein Problem.

P2oldi
2010-10-25, 13:03:17
Bedenke auch, daß Du die Ausgaben für Grundbuch, Notar, Grunderwebssteuer etc. in den meisten Fällen nicht von der Bank geliehen bekommst, sondern selbst aus Eigenmitteln beisteuern mußt. Bin auch grad dabei mich zu informieren, und das ist zumindest die Aussage des ersten Beraters gewesen mit dem ich gesprochen habe.

Man sollte da wohl so 11,5% von der Kaufsumme veranschlagen, was bei Deinen genannten 159.000 € immerhin 18.285 € entspricht.

Lasse mich da aber auch gerne eines Besseren belehren und verhau dann den Berater :freak:

Surrogat
2010-10-25, 16:01:09
Die "günstigen" Häuser in Neubaugebieten zB sind baulich oft eine einzige Katastrophe. Und ja ich kann das beurteilen. Ich habe an ca. 400 Häusern in einem kompletten Neubaugebiet Rohbauabnahmen gemacht.

dann kann ich nur annehmen das du bei einem kommunalen Bauamt arbeitest, die müssen ja die Gewerke inkl. Rohbau auch offiziell abnehmen, wobei zumindest bei uns der "richtige" Gutachter über die städtische Abnahme nur gelacht hat, das hat wohl eher symbolischen Charakter....

foobi
2010-10-25, 23:11:18
@cartman5214
Konkret zu dem Haus kann hier niemand etwas schreiben, da es keiner kennt. Daher empfehle ich dir nur soviel: Kauf dir ein Buch (oder miete es :)), das sich kritisch mit Immobilienkäufen auseinandersetzt, zB Kommer - Kaufen oder mieten (ISBN 3593390809). Wenn du danach immer noch davon überzeugt bist, dass ein Kauf der richtige Weg für dich ist, hast du auf jeden Fall schon einige mögliche Probleme durchdacht und beiseite geräumt.

Das kann hier niemals stimmen.
Was stimmt, ohne auf genaue Zahlen einzugehen: Die Zins- und Tilgungsrate zum Kauf eines Objekts ist höher als die Mietzahlung für dasselbe Objekt. Wenn du also monatlich 900 EUR Kaltmiete für deine Wohnung zahlst, würdest du bei einem finanzierten Kauf auf eine vierstellige Monatsrate kommen.

Eine anständige Wohnung in der man als Familie leben kann kostet hier min. 8-900 Eur im Monat, alles darunter ist hausen.Naja was erwartest du, Stuttgart hat die zweithöchsten Grundstückspreise in Deutschland. Das ist der Preis für die kurzen Wege, kannst ja alternativ auch 30km nach Norden, Osten, Süden, Westen ziehen.

Palpatin
2010-10-26, 12:40:31
Was stimmt, ohne auf genaue Zahlen einzugehen: Die Zins- und Tilgungsrate zum Kauf eines Objekts ist höher als die Mietzahlung für dasselbe Objekt. Wenn du also monatlich 900 EUR Kaltmiete für deine Wohnung zahlst, würdest du bei einem finanzierten Kauf auf eine vierstellige Monatsrate kommen.

Das stimmt zwar im Prinzip für Neubauten, nicht aber für alte Gebäude da eben die Renovierungskosten hier die große Unbekannte ist, die nicht in die Finanzierung reingehen.

Sven77
2010-10-26, 12:47:53
Ich habe aber auch das Gefühl, das die Mieten in Stuttgart gegenüber den Immobilienpreisen exorbitant gestiegen sind, da die Menschen im Moment weniger kaufen. Bestes Beispiel ist der Seepark in Möhringen mit ca. 500 Wohnungen in bester Lage. Irrwitzige Preise, es ging das Gerücht rum das nur eine einstellige Zahl verkauft wurden -> Insolvenz für den Baumagnaten Häussler.

Deswegen glaube ich, das man diesen Satz:
Die Zins- und Tilgungsrate zum Kauf eines Objekts ist höher als die Mietzahlung für dasselbe Objekt.
nicht immer gelten lassen kann.

cartman5214
2010-10-26, 14:26:08
So, habe die ganze Situation nochmal mit dem Onkel meiner Frau durchgesprochen, der ist Bauingenieur und Statiker. Die Fotos die ich gemacht habe sehen so gut aus, das er nächstes WE sich ins Auto setzt und mit dem Makler das ganze nochmal begehen wird.

Der Makler selbst verkauft zugehörend zu dem Objekt noch angrenzend ca. 2000m² Baugrund. Ist tatsächlich ne Erbengemeinschaft die Omas Haus und Garten (2.700m² gesamt!) loswerden will. Da er nen Festpreis auf alles erzielen soll und die Grundstücke gut weggehen, hätte er wohl noch Spielraum, ergo ich würde 100m² on Top ohne Aufpreis bekommen.

Arghh, ich weiß das das mit der Ausgangslage nicht rosig ist, aber 750m² in (für uns) optimaler Lage in Berlin! Das reizt, da ansonsten immer nur Randbereich (Frohnau, Bohnsdorf und Staaken sind nicht Berlin) oder Handtuchgröße verfügbar sind...

Azubi
2010-10-26, 14:47:58
Allerdings ist das hier das absolute Traumgrundstück und das Haus ist einfach schick.

Wenn es dir und deiner Frau so gut gefallen hat dann (denke ich) sollte man auch mal etwas riskieren. Bei eurem Einkommen sind ca. 160.000€ für ein Haus überschaubar. Immer noch besser als für 300.000€ neu zu bauen und 50.000€ Eigenkapital nur zu haben.

Arghh, ich weiß das das mit der Ausgangslage nicht rosig ist, aber 750m² in (für uns) optimaler Lage in Berlin! Das reizt, da ansonsten immer nur Randbereich (Frohnau, Bohnsdorf und Staaken sind nicht Berlin) oder Handtuchgröße verfügbar sind...

Gut, ich spiele mal den Teufel auf der Schulter. "Nimm es , nimm es!"

Spaß beiseite, im Leben kann immer sehr viel passieren. Man kann einfach nicht auf alles vorbereitet sein. Ich denke bei der geringen Summe solltet ihr es dennoch riskieren wenn ihr euch in das schicke kleine Häuschen und das Grundstück eh verkuckt habt. Die Kaufsumme ist überschaubar und bei eurem Einkommen kalkulierbar. Ich würde es auch riskieren - aber ich bin auch risikofreudig veranlangt und muß nicht alles von A - Z kalkuliert und organisiert haben und bin auch schon auf die Schnauze gefallen damit.

edit
Ist es diese kleine Villa im alten Charme (Johannisthal)? Gefällt mir auf den Bildern auch sehr gut. Aber ist da vom Preis nicht noch gut was drin? Ich kenne nicht die Preise in Berlin - aber da hätte ich ca. 125.000€ für angesehen. Handeln würde ich definitiv versuchen.

Gunslinger
2010-10-26, 16:21:37
Mir kommt die Kalkulation der Investitionskosten ehrlich gesagt zu knapp vor. Wenn ich alleine von mind. 10 % Nebengebühren ausgehe, bleibt dir nicht mehr viel Luft für Sanierungsarbeiten und Einrichtung.

Für den von dir genannten Kaufpreis bekommt man nicht mal bei uns am Land was Ordentliches. Und bei uns sind die Grundkosten sicher lächerlich im Vergleich zu Berlin. Wenn man also von einem entsprechenden Preis des Grundstückes ausgeht, ist der Wert des Objektes selbst wohl äußerst gering.

Mir wäre die Sache ehrlich gesagt zu heiß, gerade im Hinblick auf das Alter und die Bausubstanz. Sehr wichtig ist auch, dass ihr eine ehrliche Einnahmen/Ausgaben Aufstellung macht, die nicht allzu knapp kalkuliert ist und Spielraum für Unvorhergesehenes bietet.

Bei einer Finanzierung von 200k komme ich bei 4,3 % Zinsen auf 25 Jahre auf eine Rate von 1.090,--. Bei 220k sind es schon 1.200,--.
http://www.zinsen-berechnen.de/kreditrechner.php

Wenn ihr es wagt, empfehle ich euch als Einstimmung noch diesen Film anzusehen. :biggrin:
http://www.youtube.com/watch?v=YFEOhcgJI7M

Dunkeltier
2010-10-26, 17:50:30
Wenn das Objekt und die Lage was hermacht, auf jeden Fall kaufen. Ich habe meine 87m² Eigentumswohnung inklusive TG-STellplatz (55.000 Euro Kaufpreis mitsamt neuwertiger Einbau-Küche) auch fast voll finanziert. 10.000 Euro hatte ich auf der Kante liegen, 5.000 Euro gingen direkt in Bar an die Verkäufer, weitere 5.000 Euro gingen für Gerichtskosten, Notar und Makler-Courtage drauf.

Ich zahle diese nun regulär 8 Jahre lang mit 595 Euro im Monat ab. Würde ich hier zur Miete wohnen, würde die Wohnung 495 Euro kosten. Das wäre über die 8 Jahre verschenktes Geld von dem ich nichts mehr habe.