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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Versicherung Schaden melden...


AtTheDriveIn
2010-10-29, 09:33:51
Hi,

folgende Situation: Mitte August habe ich die Mauer meines Nachbarn mit meinem Wagen beschädigt. Wir sind dann überein gekommen das wir die Kosten klein halten und ich es selbst begleiche, ohne Versicherung und Hochstufung.

Der Schaden ist auf den ersten Blick nicht sehr groß. Ein oberes Stück (1 Reihe Klinkersteine + Deckplatte aus Beton) ist auf 50cm länge von dem Rest der Mauer gebrochen. Zur Zeit liegt es ob drauf und man sieht den Schaden kaum.
Damals wurde wie gesagt abgemacht, das ich die Kosten selber trage und der Nachbar mir bescheid gibt.

Diese Woche, also 2.5 Monate später ruft mich der Nachbar an und meldet mir einen Kostenvoranschlage eines örtlichen Bauunternehmers mit Kosten von 700€. Das hat imo mit Kosten klein halten nichts mehr zu tun, aber nun gut. Ich werde es aber dann doch über die KFZ Haftpflicht laufen lassen. Kann es zu Problemen kommen wegen der 2,5 Monate?

Plutos
2010-10-29, 09:39:46
Normalerweise nicht, ich hab' auch mal einen ungefähr 1 Jahr alten Steinschlag-Schaden reparieren lassen...sollte also von daher kein Problem sein.

Surrogat
2010-10-29, 11:12:03
nette Nachbarn hast du da :rolleyes: für 700 Tacken lass ich mir ne ganze Mauer bauen...10 Meter lang!

hadez16
2010-10-29, 11:18:30
man bezahlt soviel KFZ-versicherung und meldet m.M. nach so wenig...da hat die auch nicht zu interessieren wann das passiert ist.

The_Strip
2010-10-29, 17:35:20
man bezahlt soviel KFZ-versicherung und meldet m.M. nach so wenig...da hat die auch nicht zu interessieren wann das passiert ist.Nur bezahlt man hinterher noch mehr!

Wenn das nur zwei, drei Steine sind, kannst du die nicht selber draufklatschen?

Skorpion
2010-10-29, 20:17:27
Nur bezahlt man hinterher noch mehr!

Wenn das nur zwei, drei Steine sind, kannst du die nicht selber draufklatschen?
Tja will aber der Nachbar wohl nicht... der will wohl ne neue Mauer :)

AtTheDriveIn
2010-10-29, 23:03:20
Nur bezahlt man hinterher noch mehr!

Wenn das nur zwei, drei Steine sind, kannst du die nicht selber draufklatschen?

Tja an so eine reparatur dachte ich anfangs auch. Das problem des nachbarn ist die deckplatte. Die ist leider gebrochen und müsste wohl erneuert werden. Der bauunternehmer erwähnte wohl einen 2 tage job und absperrung etc. Klang für mich erst nach realsatire ; -)

raschomon
2010-10-30, 11:18:01
... überein gekommen das wir die Kosten klein halten ... mit Kosten von 700€. Das hat imo mit Kosten klein halten nichts mehr zu tun, ...

OT

Wie weit ist es mit unserer Gesellschaft nur gediehen, wenn schon die harmlosen niedersächsischen Marunde-Landeier so miteinander umspringen? Zum Heulen!

OT over

FeuerHoden
2010-10-30, 17:30:55
Ich schätze hier will der Bauunternehmer möglichst viel Gewinn mitnehmen.
Kannst ja mal selber einen Bauunternehmer fragen wieviel er dafür verlangen würde und ob die Summe gerechtfertigt ist, wenn er selber einen niedrigeren Preis veranschlagt kannst du den Nachbarn ja fragen ob er sich nicht noch einen Kostenvoranschlag holen will.
Alternativ: Den Nachbarn mit Plattformen wie MyHammer vertraut machen ;)

Stormtrooper
2010-10-30, 19:11:11
deswegen meldet man einen Unfall immer der Versicherung ...
dann hast du glaub ich ein halbes Jahr Zeit die Schadenssumme zurückzuzahlen um nicht hochgestuft zu werden.
Denke nicht das es noch klappt, den Schaden jetzt über die Versicherung laufen zu lassen, da Haftpflichtschäden innerhalb von einer Woche gemeldet werden müssen.

gasmeister
2010-10-30, 19:27:41
Für 700€ sollte eine Hochstufung eigentlich nicht lohnen. Du bist ja quasi 20 Jahre lang ein par Schadensfreiheitsklassen niedriger(bis es eben nicht mehr niedriger geht). Das würde ich nochmal durchkalkulieren, aber ich glaube, die Versicherung muss dir das ohnehin sagen.

mfG

AtTheDriveIn
2010-11-02, 21:38:17
So ich komme gerade von dem Nachbarn, hatte nochmal versucht mit ihm zu reden. Er hat mir einen Kostenvoranschlag präsentiert von 740 Euro Netto also irgendwas mit 900Euro Brutto.

Darin enthalten ist eine Rollabdeckung über die komplette Mauer von ~6m länge, 100Steine, Entsorgung der alten Deckplatte(n) auf gesamter Länge usw

Ich habe den Nachbar gefragt was ich mit der Rollabdeckung und 100Steinen zu tun habe und er meinte das er die Punkte aus der Rechnung streicht (~300Euro), was im Endeffekt 600Euro für mich macht. Wobei ich denke das noch viel mehr raus müsste, da ich effektiv ja nur zwei Klinker und eine 3m Betonplatte beschädigt habe.

Bilder

Gebrochen sind nur zwei Klinger und die erste Deckplatte
1 (http://dl.dropbox.com/u/998404/1.jpg)
So sieht es nun und seit 2.5 Monaten aus
2 (http://dl.dropbox.com/u/998404/2.jpg)
Hier sieht man das die Deckplatte aus zwei rund 3m langen Teilen besteht
3 (http://dl.dropbox.com/u/998404/3.jpg)


Ich hab ihm 300€uro bar angeboten mit denen er dann machen kann was er will. Darauf lässt er sich aber nicht ein. Mein Plan ist nun morgen den Versicherungsvertreter meines Vertrauens anzurufen ihm Bilder des Schadens zu senden und ihn darauf hinweisen, was ich beschädigt habe und was der Geschädigte nun haben will. (Ich dachte bei Sachschäden geht es immer um Zeitwerte)
Dann lass ich es über meine Versicherung laufen und hoffe das sie nur einen weitaus geringeren und imo angemesseren Schaden begleicht und ich dann über den 6 Monats Ausgleich eine Hochstufung umgehen kann.

Der Nachbar wird dann definitiv vor Gericht gehen aber das ist ja dann nicht mehr mein Problem oder? Irgendwelche Anmerkungen zu meinem Master Plan? :)

MasterMaxx
2010-11-02, 22:00:02
So ich komme gerade von dem Nachbarn, hatte nochmal versucht mit ihm zu reden. Er hat mir einen Kostenvoranschlag präsentiert von 740 Euro Netto also irgendwas mit 900Euro Brutto.

Darin enthalten ist eine Rollabdeckung über die komplette Mauer von ~6m länge, 100Steine, Entsorgung der alten Deckplatte(n) auf gesamter Länge usw

Ich habe den Nachbar gefragt was ich mit der Rollabdeckung und 100Steinen zu tun habe und er meinte das er die Punkte aus der Rechnung streicht (~300Euro), was im Endeffekt 600Euro für mich macht. Wobei ich denke das noch viel mehr raus müsste, da ich effektiv ja nur zwei Klinker und eine 3m Betonplatte beschädigt habe.

Bilder

Gebrochen sind nur zwei Klinger und die erste Deckplatte
1 (http://dl.dropbox.com/u/998404/1.jpg)
So sieht es nun und seit 2.5 Monaten aus
2 (http://dl.dropbox.com/u/998404/2.jpg)
Hier sieht man das die Deckplatte aus zwei rund 3m langen Teilen besteht
3 (http://dl.dropbox.com/u/998404/3.jpg)


Ich hab ihm 300€uro bar angeboten mit denen er dann machen kann was er will. Darauf lässt er sich aber nicht ein. Mein Plan ist nun morgen den Versicherungsvertreter meines Vertrauens anzurufen ihm Bilder des Schadens zu senden und ihn darauf hinweisen, was ich beschädigt habe und was der Geschädigte nun haben will. (Ich dachte bei Sachschäden geht es immer um Zeitwerte)
Dann lass ich es über meine Versicherung laufen und hoffe das sie nur einen weitaus geringeren und imo angemesseren Schaden begleicht und ich dann über den 6 Monats Ausgleich eine Hochstufung umgehen kann.

Der Nachbar wird dann definitiv vor Gericht gehen aber das ist ja dann nicht mehr mein Problem oder? Irgendwelche Anmerkungen zu meinem Master Plan? :)

http://dc258.file.qip.ru/img/jCFqmQmH/d564f43d12.jpg?sizeM=3

Das soll 900€ kosten 0.o

cartman5214
2010-11-02, 22:11:30
Wenn ich nicht zu teuer wäre ;) würde ich dir ein wunderbares Gutachten dazu schreiben.

Zeitwertabzug klingt in diesem Fall zunächst verlockend, aber der tatsächliche Vorteil "neu für alt" in Form der erneuerten Deckplatte ist relativ gering. Die Lebensdauer der Mauer erhöht sich schließlich nicht wesentlich. Ebenfalls wird kein technischer, optischer o.Ä. Vorteil erzeugt. Daher sind durch die Reparatur entstandene Kosten zum größten Teil zu ersetzen.
So wie der Schaden allerdings aussieht sollte das ganze durch Aufmauern mit neuen Ziegeln und Verwenden der alten Deckplatte problemlos zu beheben sein. Mörtel runter und anschließend ne schöne neue Trennfuge an der Bruchstelle. Die alten Steine für die Wiederverwendung aufarbeiten kostet wahrscheinlich mehr als neue zu beschaffen.
Der verbleibende Schaden ist rein optisch und bei einer alten Mauer mit dem Vorzustand hinnehmbar. Immerhin haben wir hier keine Mauer mit besonderer dekorativer Bedeutung oder besonderer optischer Gestaltung.

Klar kann dein Nachbar die volle Mauer bei der Gelegenheit neu machen, das ist aber nicht dein Problem.

deadkey
2010-11-02, 22:17:15
Also der Schaden beträgt maximal und mit viel gutem Willen 50€ (wenn überhaupt) + Arbeitslohn, sollte dafür jemand engagiert werden. Da will wohl jemand auf deine Kosten seine Einfahrt sanieren;)
Das würde ich auf keinen Fall mitmachen. Wenn du eine kostengünstige Lösung findest und dein Nachbar nicht darauf eingeht, dann ist es in der Tat sein Problem. Bis dahin bist du allerdings derjenige, der als Schadensverursacher in der Bringschuld steht.

Mit etwas handwerklichem Geschick kann man das für 10€ sanieren, solange man nicht darauf aus ist, die Patina originalgetreu nachzubilden ;P

The_Strip
2010-11-02, 22:33:23
Also die "neue" Fuge ist ja wohl mal viel ansehnlicher als die originale!

cartman5214
2010-11-02, 22:44:20
Material: ca. 30€
Arbeitszeit: 2 Mann, je ca. 2h á 45€ = 180€
Fahrtkosten: ca. 1h + 50km á 1,00€ =140€

Summe wäre 350€, die Arbeitszeit hab ich mit 4 Mannstunden denk ich mal großzügig angesetzt. Stundenpreise variieren je nach Ort und Unternehmen, im Osten kann man auch mal 25€ ansetzen. Das wäre aus dem Bauch raus die Obergrenze vorbehaltlich einer richtig guten Erklärung.

Die Reparatur durch einfaches bündiges ranstellen des ausgebrochenen Blockes wäre nicht fachgerecht, worauf der Nachbar aber Anspruch hätte. Der Spalt in den Steinen muss sauber verfugt werden, der zusätzliche Überstand der Fuge der dadurch entsteht muß korrigiert werden.

gasmeister
2010-11-02, 22:55:46
Was ist das denn für ne scheiß Mauer :D
Also ich würde es drauf ankommen lassen...900€ für dieses selbstgebaute Scheißding, das ist doch lächerlich.

duty
2010-11-02, 23:01:49
zwei ganz ganz einfache Regeln ,
wenn man sich einigt und den Schaden selber trägt ist man nicht verpflichtet die Versicherung zu informieren, damit hat man u.a. spätere Ansprüche verwehrt,
ansonsten ist am gem der AGB gegenüber der Versicherung verpflichtet unverzüglich "innerhab von 2 Tagen z.b. " und nicht verspätet den Schaden zu melden , da kommt den ein Sachverständiger raus, der den wirklichen Schaden schätzt .
wenn man den Schaden zu späht anzeigt kann es sein das man den Versicherungs Anspruch komplett verliert .

ganz ganz wichtig ist, wenn man sich einigt, das schriftlich bestätigen zu lassen
wo man den Schaden verursacht hat und die Höhe mit angeben ist,
das kann man auch mündlich machen wenn man Zeugen hat , schriftlich ist aber immer besser weil es da kein wenn und aber gibt ´.

AtTheDriveIn
2010-11-02, 23:07:09
Wenn ich nicht zu teuer wäre ;) würde ich dir ein wunderbares Gutachten dazu schreiben.

Zeitwertabzug klingt in diesem Fall zunächst verlockend, aber der tatsächliche Vorteil "neu für alt" in Form der erneuerten Deckplatte ist relativ gering. Die Lebensdauer der Mauer erhöht sich schließlich nicht wesentlich. Ebenfalls wird kein technischer, optischer o.Ä. Vorteil erzeugt. Daher sind durch die Reparatur entstandene Kosten zum größten Teil zu ersetzen.
So wie der Schaden allerdings aussieht sollte das ganze durch Aufmauern mit neuen Ziegeln und Verwenden der alten Deckplatte problemlos zu beheben sein. Mörtel runter und anschließend ne schöne neue Trennfuge an der Bruchstelle. Die alten Steine für die Wiederverwendung aufarbeiten kostet wahrscheinlich mehr als neue zu beschaffen.
Der verbleibende Schaden ist rein optisch und bei einer alten Mauer mit dem Vorzustand hinnehmbar. Immerhin haben wir hier keine Mauer mit besonderer dekorativer Bedeutung oder besonderer optischer Gestaltung.

Klar kann dein Nachbar die volle Mauer bei der Gelegenheit neu machen, das ist aber nicht dein Problem.

Danke für den Text. Er will keine neue Trennfuge, da ihn die Alte (ursprüngliche 6m Platte ist nach 3m schon einmal gebrochen [Bild 3]) schon stört.
Mein Vater ist gelernter Maurer, er hat vorgeschlagen die Platte abzuflexen, die Steine aufzumauern und darüber eine 40cm Platte neu anzugießen. Den Vorschlag hat der Nachbar aber abgelehnt, da er wie erwähnt keine weitere Fuge akzeptiert.
Der Plan meine Versicherung auf den Fall anzusetzen. Gute oder blöde Idee?

Ric
2010-11-02, 23:20:25
Ich will ja nicht zu euphorisch sein sein:
Hast du den Schaden schon gemeldet. Nach dem VVG und den darauf basierten AGB deiner Versicherung hast du die Pflicht, einen Schaden innerhalb von 2 Wochen nach dem Schadensereignis zu melden:

http://www.gesetze-im-internet.de/vvg_2008/__104.html

AtTheDriveIn
2010-11-02, 23:24:58
Ich will ja nicht zu euphorisch sein sein:
Hast du den Schaden schon gemeldet. Nach dem VVG und den darauf basierten AGB deiner Versicherung hast du die Pflicht, einen Schaden innerhalb von 2 Wochen nach dem Schadensereignis zu melden:

http://www.gesetze-im-internet.de/vvg_2008/__104.html
Ich hab den Schaden noch nicht gemeldet. Erklärung: siehe Eingangsposting

Mein Plan ist jetzt ihn der Versicherung zu melden, sie auf den geringen Schaden hinzuweisen, die werden ja nicht freiwillig mehr bezahlen als notwendig und nachdem sie ihn (den geringen Schaden) beglichen hat, mit Hilfe der 6Monats Rückzahlung die Hochstufung zu umgehen.

cartman5214
2010-11-02, 23:53:34
Also, der Versicherer kann da ganz klar ablehnen. Pflichtverletzung ist Pflichtverletzung, was ne gute Begründung für das Zögern ist, liegt nicht in deinem Ermessensspielraum. Zumindest wenn du Geld vom Versicherer haben willst. Je nach Makler und Sachbearbeiter kann das aber immer noch funktionieren. Wegen solchen Kleinschäden ruiniert sich niemand seinen Kundenstamm.

Zweitens: Risiko ist natürlich das der Versicherer sich auf keine große Diskussion mit dem Nachbarn einlässt und einen Betrag reguliert der, egal ob objektiv oder subjektiv, überhöht erscheint. Wenn der Nachbar 900,00 will, die Versicherung 400,00 bietet und sich beide auf 500,00 einigen, kannst du nur sehr schwer (geht, aber schwer) dagegen angehen.
Es gibt Sachbearbeiter die kämpfen um 50,00€ bis aufs letzte Messer wenn sie da andere Auffassungen vertreten als die jeweiligen Anspruchsteller. Da werden ohne Probleme bei reklamierten 1.000,00€ Schaden wovon 500,00 definitiv berechtigt sind 2.000,00€ für Gutachten rausgehauen. Andere Sachbearbeiter sagen sich ganz einfach: Schaden ist da, 300€ sind mind. zu zahlen, 300,00 stehen auf der Kippe. Der Aufwand um das auf 300,00 zu drücken ist höher>regulieren.