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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Suche Psychologen (PN Austausch)


haferflocken
2010-10-29, 15:49:29
So vorweg: ganz egal ob Computer Forum oder nicht, sind ja alles Menschen hier also ist egal wo ich das poste

Hab mal meinen kompletten Lebenslauf und Probleme aufgeschrieben, da ich nicht besonders gut im sprechen bin, in der Hoffnung dass ich endlich den richtigen Psychologen für mich finde, und dieser Psychologe wird den Text auch bekommen. War nämlich schon 2 Mal beim Psychologen in meinem Leben und bis jetzt hab ich noch nie so eine Vorbereitung getroffen. Hat 6341 Wörter.. Ist aber sicher nicht vollständig weil immer noch etwas dazukommen könnte.

Jetzt suche ich weitere Hilfe.

Ich würde jedem der ehrlich daran Interesse hat und dieses zeigt, per PN den Text zuschicken, vielleicht mit ein bisschen Verzögerung (weil evtl. würd ich vorher noch was (dazu)editieren, vielleicht wirds auch nicht heute sondern morgen).

Und dann könnt ihr's mir geben in Form von:



welcher Psychologe ist der beste für mich (Spezialisierungsgebiet)
welcher psychologische Behandlungsmethode ist die Beste für mich (also gibt ja verschiedene Therapieformen, bis jetzt hatte ich nur die Behandlungform "Gespräch" ... lol )
alles sonstige Wichtige


Und wer einfach nur Interesse hat wer ich bin und das glaubhaft macht, schick ich den Text auch zu

Alles nur per PN. Könnt auch hier etwas schreiben, aber dann bitte mit GEFÜHL

Nochmal: einfach so werd ich keinem etwas zuschicken

NameLessLameNess
2010-10-29, 15:55:07
Zu den 6341 Wörtern kannst du noch hinzuschreiben das es ein Fehler war das in einem Hardwareforum zu suchen.

haferflocken
2010-10-29, 15:57:33
Ich wollts eigentlich in soziale Angelegenheiten posten. Aber Offtopic != Hardware. Und siehe ersten Satz vom Anfangspost.

NameLessLameNess
2010-10-29, 16:11:16
Dir ist aber schon klar das es wesentlich bessere Foren für sowas gibt, die nicht durchtränkt sind von Sensationsgeilheit an den Schwächen anderer?

haferflocken
2010-10-29, 16:15:32
Kannst du mir eine PN zukommen lassen mit den links? Wäre super. Kenn halt nur generelle Medizin Foren

edit: egal such ich google

edit2: könnt mir aber trotzdem links zukommen was ihr empfehlt..

Unioner86
2010-10-29, 16:18:24
Ganz ehrlich TE: Hier bist du vollkommen falsch.Begib dich an deinen örtlichen Sozialpsychiatrischen Dienst (gibt es in jeder größeren Stadt),oder versuch Kontakt mit deiner Krankenkasse aufzunehmen.Da bist du in besseren Händen als es jedes Forum im Internet !

Pana
2010-10-29, 16:35:12
Hey Haferflocken, so wie ich Dich kenne brauchst Du keinen Psychologen. Mehr als eine Gesprächstherapie wird er Dir kaum bieten können. Deine Probleme sahen in der Vergangenheit für Außenstehende sehr besorgniserregend aus, z. B. Deine ausgeprägte Hypochondrie.

Ich würde an Deiner Stelle nach einer psychiatrischen Tagesklinik in der Nähe suchen und dort vorstellig werden.

Alles Gute wünsche ich Dir!! Gute Besserung.

haferflocken
2010-10-29, 16:42:21
Hey Haferflocken, so wie ich Dich kenne brauchst Du keinen Psychologen. Mehr als eine Gesprächstherapie wird er Dir kaum bieten können. Deine Probleme sahen in der Vergangenheit für Außenstehende sehr besorgniserregend aus, z. B. Deine ausgeprägte Hypochondrie.

Ich würde an Deiner Stelle nach einer psychiatrischen Tagesklinik in der Nähe suchen und dort vorstellig werden.

Alles Gute wünsche ich Dir!! Gute Besserung.

Vielleicht kannst du ausführen warum du meinst ich könnte mit Medikamenten behandelt werden. Mir ist sehrwohl der Unterschied zwischen Psychiater und Psychologe bekannt..

Du kennst meinen Lebenslauf auch gar nicht..

Pana
2010-10-29, 16:50:46
Nein, Deinen Lebenslauf kenne ich nicht, aber einige Deiner Probleme schon. Du hast diese ja mehrfach schon hier thematisiert (auch ungewollt). Und auch die Tatsache, dass Du an einem Manifest Deiner Probleme schreibst, klingt für mich nicht mehr nach einer "Verstimmung", die man mit einem Psychologen lösen könnte. Außerdem hast Du ja schon seit sehr langer Zeit mit Deinen Problemen zu kämpen, auch ein Argument für eine psychiatrische Untersuchung.

Ich bin kein Fachmann, es ist nur mein Laien.Tipp für Dich. Wie gesagt, ich wünche Dir ehrlich alles Gute.

haferflocken
2010-10-29, 17:02:34
Na dann du musst ja ne Ahnung haben. Ich fasse mal kurz bisschen zusammen was in meinem Lebenslauf steht: Krankheit und Tod meiner Mutter, soziale Ängste, bisschen Gewalt ... Manches ist noch heftiger das schreib ich nicht...

Meinst du echt komplexe Probleme lassen sich einfach durch ein Medikament beseitigen. Wow, dann verstehn die Pharmazeuten die Funktionsweise des Gehirns echt völlig, das grenzt an ein Wunder. Wenn überhaupt, werden nur die Symptome beseitigt, das geht aber auch mit Alkohol oder irgend was anderes.

Ach und hatte ich fast vergessen: http://www.youtube.com/watch?v=xd5b-ZP2QyQ&feature=youtube_gdata hier siehst du mal was die Hurensöhne von Psychiatern den "Patienten" mit Beruhigungsmitteln usw. antun. Die haben ja selbst keine Ahnung was sie da machen, solang die Patienten ruhiggestellt sind, ist alles in Ordnung.

Meld dich echt mal per PN wenn du meinen Lebenslauf lesen willst, ist vielleicht ganz interessant für dich.

Pana
2010-10-29, 17:12:39
Ich habe eine Freundin und einen guten Freund, die beide auch über Jahre schwere Probleme hatten; Sozialphobie, massive Antriebslosigkeit, heftiger Tod des Vaters, Depressionen und bei dem Mädchen eine schwere Borderlinestörung.

Beide haben mit Psychologen gearbeitet, völlig erfolglos. Erst die Mischung aus Therapie (Gespräche, Aufgabenorientiert usw.) und psychiatrische Behandlungen mit Medikamenten haben geholfen. Es ist jetzt besser kontrollierbar, von Heilung sind sie weit entfernt.

Ich bin dadurch zur Meinung gelangt, dass Psychologen wertvoll sind, wenn man temporäre innere Verspannungen lösen möchte, jedoch alleine nichts ausreichen, wenn es um ernsthafte Probleme - also diagnostizierte Krankheiten - geht. Vermutlich trägst Du ein Trauma mit Dir herum :( Und genau das war mein Rat, es kostet nichts und mit Medikamten wird Dich niemand einfach so vollpumpen. Es hat sich einiges getan in den letzten Jahren.

Deathcrush
2010-10-30, 10:22:44
Meinst du echt komplexe Probleme lassen sich einfach durch ein Medikament beseitigen. Wow, dann verstehn die Pharmazeuten die Funktionsweise des Gehirns echt völlig, das grenzt an ein Wunder. Wenn überhaupt, werden nur die Symptome beseitigt, das geht aber auch mit Alkohol oder irgend was anderes.

Ich glaube du verstehst den Sinn der Medikamente nicht so ganz. Zu dem hat sich in den letzten Jahren sehr viel getan, verdammt viel. Vor allem die Alltagstauglichkeit hat sich stark verbessert (SSRI) und die Nebenwirkungen haben sich verringert.

Aber, das beste Medikament bringt nichts, wenn auf eine Therapie verzichtet wird! Medikament und Therapie ergänzen sich nun einmal. Das sollte man nicht vergessen. Eigentlich geht man wie folgt vor. Man bekommt Medikamente (je nach Schweregrad der Erkrankung) und parallel dazu eine Therapie. Während der Therapie setzt man das Medikament dann nach und nach ab und schaut, wie man im Alltag damit zurecht kommt. Man lernt quasi in kleinen Schritten seine Krankheit in Schach zu halten.

Es ist jetzt besser kontrollierbar, von Heilung sind sie weit entfernt.


Borderline z.B. kann man auch nicht heilen ;) nur die Symptome soweit abschwächen, das man sozial Verträglich ist ;)

haferflocken
2010-10-30, 11:32:00
Naja ich glaub so krank bin ich nicht wenn ich bedenke dass ich mich heute immerhin zum Schwimmen gequält habe und heute zu meinem Kumpel fahre, gestern meinen Perso abgeholt habe und zur Post gegangen bin. Nach Depression klingt das nicht gerade, weil man mit Depris überhaupt kein Antrieb hat. Dennoch bedrückt mich etwas. War bisher das Semester gar nicht an der Uni 3 Wochen lang, weil es mich nicht interessiert. Ich glaub ich wart noch etwas.

NameLessLameNess
2010-10-30, 12:57:24
Nach Depression klingt das nicht gerade, weil man mit Depris überhaupt kein Antrieb hat.

Wer hattn dir das erzählt?

Dennoch bedrückt mich etwas. War bisher das Semester gar nicht an der Uni 3 Wochen lang, weil es mich nicht interessiert. Ich glaub ich wart noch etwas.
Für wen ist das Leben schon immer 100% intressant und nicht zeitweise langweilig? Auch wenns kein Bock macht und eigentlich keinen Sinn ergibt?

haferflocken
2010-11-01, 12:31:12
Das wird immer schlimmer hab ich das Gefühl

Hab jetzt den Lebenslauf zu der psychologischen Studienberatung an meiner Uni geschickt ( http://www.tu-dortmund.de/uni/studierende/beratung/psychologische/index.html ) und geh dann dahin sobald sie offen haben. Ja dann wollt ich heute noch bei dem Krisenzentrum Dortmund anrufen ( http://www.krisenzentrum-dortmund.de/page.php ), aber heute ist Feiertag so ein Mist.

Diese innere Unruhe frisst mich auf, ich habe das Gefühl dass irgendwas seelisches in mir überläuft. Ich wander manchmal nervös in meinem Zimmer rum, und reiße meine Haut auf vor Unruhe. Kann fast nichts machen, weil ich an nichts Lust finde.

Ich hatte gestern im Bett auch diese Unruhe, dauernd an meiner Haut gepuhlt, bis es wirklich wehtat, bevor ich endlich zu müde wurde und einpennte. Und ich hatte und habe immer noch das Gefühl langsam wahnsinnig zu werden weil es immer schlimmer wird.

Ey ich hoffe das wird besser. Besser ist, sonst weiss ich nicht was noch passiert. Glaub dieses Semester ist hin.

edit: hab gerade das hier gefunden über Depressionen:

Zum typischen Erscheinungsbild gehört neben der Niedergeschlagenheit aber auch Antriebslosigkeit, die oft mit unerträglicher innerer Unruhe verbunden ist, sowie Interesseverlust, Konzentrationsschwäche, und und und. Das Erscheinungsbild der Depression ist sehr vielseitig. Meistens ist der Betroffene stark eingeschränkt in seinem Leben, er kann kaum noch den alltäglichen Pflichten nachgehen.
Dennoch vermögen die Kranken häufig sehr gut, die Symptome zu vertuschen. Sie schämen sich für ihre Krankheit und denken, sie können diese "Schwäche" nicht zugeben. Und nur bei einem Teil der Patienten kommt die Depression in Haltung, Bewegung und Aussehen zum Ausdruck. Oft hört der Betroffene Sätze wie: "Es kann dir doch nichts fehlen, du siehst doch so gut aus."
Auch wenn in ganz schweren Fällen bei Depressionen Wahnvorstellungen als Symptom hinzukommen, ist es trotzdem ein verbreiteter Irrtum, dass Depressionen in Demenz und Schizophrenie enden. Depressionen sind heute kein lebenslanges Leiden mehr, auch wenn eine unbehandelte Depression sich über Jahre hinwegziehen kann.
Ein weiteres Symptom ist das Gefühl der Leistungsunfähigkeit, der Betroffene denkt, er könne gar nichts, würde versagen, nichts leisten, werde nicht gemocht, nicht geliebt und macht sich schwere Selbstvorwürfe.
In einem Satz zusammengefasst:
"Ich kann nichts, ich bin nichts, man mag mich nicht und schuld bin ich auch noch selber daran."

Hm das passt sogar zu 99% auf mir. Naja wie gesagt Hilfe ist auf dem Weg. Spätestens morgen.

hasufell
2010-11-01, 12:36:03
Ich wollts eigentlich in soziale Angelegenheiten posten. Aber Offtopic != Hardware. Und siehe ersten Satz vom Anfangspost.
Ich find es passt trotzdem besser ins soziale Angelegenheiten -Forum, weil es ja schon ein Hilfethread ist.
Deshalb verschoben

Pana
2010-11-01, 12:36:49
Und worauf willst Du jetzt warten? Dass Du nicht mehr nur rumpulst, sondern Dir Klingen aus dem Rasierer bricht?

haferflocken
2010-11-01, 12:41:04
Und worauf willst Du jetzt warten? Dass Du nicht mehr nur rumpulst, sondern Dir Klingen aus dem Rasierer bricht?

Vielleicht mich ablenken bis der Feiertag vorbei ist?

Pana
2010-11-01, 12:44:39
Achso! Ich hatte Dich dann anders verstanden. Wenn Du Dich um Hilfe kümmerst, dann bist Du auf dem richtigen Weg! Erst wenn man sich aufgibt, ist man verloren :)

Zieh Dich doch warm an und setz Dich aufs Fahrrad und fahr einfach mal drauf los, mach ich gerne, wenn der Kopf zu voll wird!

haferflocken
2010-11-01, 19:07:11
Hm Lebenslauf hat schon 8600 Wörter, puh. Ich glaub ich schick das einfach auch meinem Vater. Und hier Post ich es auch einfach rein, wer Lust hat, einfach lesen. Ist ein bisschen durcheinander geschrieben, aber was solls. Ich bin auf die heftigsten Kommentare vorbereitet, nicht zuletzt deswegen, weil sie eh gelöscht werden :biggrin: Ok muss den text in 2 Teile teilen...



Ich puhle wieder an meinem Daumen herum, es blutet etwas, irgendetwas bedrückt mich, aber ich weiss nicht genau was, aber ich weiss es ist eine Kombination aus vielen Problemen, die meisten Plagen mich seit vielen Jahren. Lange Zeit schon reisse ich die Haut an meinem Finger und Ellenbogen auf, manchmal blutet es dadurch, weil ich es übertreibe. Denn ich halte irgendeine seelische Unruhe in mir nicht aus und muss mich deswegen selbst verletzten. In letzter Zeit ist es besonders schlimm geworden. Mir ist klar dass dies Alarmsignale sind. Ich führe sehr oft Selbstgespräche, aber das geht schon jahrelang so, wohl wegen der Einsamkeit, weil ich niemanden habe, aber das ist nur eine Vermutung, vielleicht ist es auch hier nur der Schmerz und Unruhe in mir... Ich spüre eine ungeheuere Unruhe, manchmal laufe ich für kurze Zeit nervös durch mein Zimmer, weil ich glaube irgendetwas machen zu müssen, mir fällt aber nichts ein und setzte mich dann wieder vor den PC, wo ich die meiste Zeit verbringe. Die Unruhe frisst mich auf. Ich erledige nur noch gewisse elementare oder notwendige Dinge in meinem Leben (wichtige Post, sssen, schlafen). Selbst an PC Spielen habe ich keinerlei Freude mehr. Uni fällt seit Semesterbeginn flach, da ich keinen Antrieb habe. Essen nutz ich als Stimmungsaufhellung und Ablenkung, ich fühle mich direkt besser, aber nur kurz. Es wird mit jedem Tag schlimmer, vermute ich. Ich spüre eine überwältige Macht von Dingen und Gedanken und Pflichten gegen die ich nicht ankomme. Ich lebe nur noch vor mich hin. Das geht schon jahrelang in etwa so, jedoch bis jetzt nie in diesem Ausmaß, dass ich den Antrieb vollkommen verloren hatte.

Ich sitze weiter vor dem PC und ich habe im Kopf eine Leere, schau fast nur auf eine Stelle auf dem Schreibtisch, habe keine Idee was ich unternehmen sollte, damit ich wieder Freude an irgendetwas finde, werde ein klein wenig nervös dabei, ich denke das hängt mit der Antriebslosigkeit und Leere im Kopf zusammen. Klar könnt ich wieder schwimmen gehen, aber die Rückschläge die ich bisher hatte, sagen mir, dass dies keinen großen Sinn macht, bevor ich nicht weitere Vorkehrungen treffe, die einen Erfolg garantieren. Jedoch weiss ich nicht welche Vorkehrungen dies sein müssten, damit ich endlich vollständig abnehmen kann. Jedesmal wenn ich schwimmen gehe und alleine schwimme, macht es mir keinen Spaß, ich weiss jedoch dass es notwendig ist, deswegen mach ich dann weiter sobald meine Knochen wieder schmerzen, aber es bereitet mir keine Freude. Mir ist bewusst, dass es WIRKLICH hunderte, wenn nicht tausende, Gründe gibt, abzunehmen, ich kann sie sogar Punkt für Punkt aufschreiben, aber ich kann es nach meinen Rückschlägen nicht mehr, zudem habe ich keinen Spaß daran, ich vollkommen leer im Kopf sobald ich wieder irgendwas unternehme, es hat kein Sinn versuchen abzunehmen solang andere Probleme mich daran hindern. Ich weiss, wenn ich es wieder versuche, geht es maximal 2 Monate gut (einmal habe ich sogar 5 Monate abgenommen, 19kg!) und ich nehme vielleicht 10 kg ab, dann kommt wieder irgendeine Kleinigkeit in mein Leben, und ich fange deswegen wieder an zu fressen. Ein Packung Süßes aus dem Supermarkt und ich häng wieder wochenlang an der Sucht. Ich spüre den Sog der mich wieder und wieder zu den Süßigkeiten im Supermarkt führt, wenn ich nur einmal daran probiert habe. Gestern saß ich wieder so wie jetzt in meinem Zimmer vor meinem PC, ohne etwas am PC zu machen, habe in das Zimmer gestarrt und wieder diese Leere gespürt, ich wusste nichtmal was ich am PC machen sollte, hatte nichtmal Lust auf PC Spiele, oder Fernsehn zu gucken, wie sonst. Dann überkam mich wieder die Idee etwas zu essen zu kaufen damit es mir besser geht. Und das war eindeutig der Fall. Danach ging es mir wieder schlechter weil ich mich noch völliger fühlte als zuvor. Dennoch vergesse ich die negativen Effekte davon am nächste Tag wieder und kaufe dann wieder etwas weil ich die Leere wieder nicht ertrage. In mir ist eine unglaubliche Unruhe. Mag das ein Zeichen auf eine Depression sein? Ich viele Sorgen: evtl. falsches Studienfach, Krankheit/Tod meiner Mutter, keine Freunde/Freundin, wenig Geld (ja ich brauch dringend ne neue Spezialbrille für 500 Euro, Matraze für 200 etc., alles sinnvolle Dinge), keine Zukunftsaussicht auf Grund langer Studiendauer und kein Interesse auf nichts, Übergewicht, soziale Ängste, evtl. soziale Phobie, teilweise großer Hass auf die Menschen um mich, da ich sehr empfindlich gegenüber viele Geräusche durch Menschen geworden bin, Probleme mit meinem Ohr (geschädigt durch Krankenwagensirene), Probleme mit meinem kleinen Finger (fokale Dystonie), große Müdigkeit den ganzen Tag über, große Probleme, mich selbst meiner Familie anzuvertrauen, Computer Sucht, usw usw usw. Es ist unmöglich alles detalliert zu beschreiben und zu behandeln. Vielmehr bräuchte man einen Ankerpunkt, an den man dreht, damit es mir besser geht. Ich weiss nicht ob ein solcher existiert. Es ist eine riesige Liste von Probleme, die sich einzeln nicht lösen lassen, so scheint mir. Und es tun sich tagtäglich neue Probleme auf, neue Sorgen. Kleine Probleme wachsen zu riesigen Problemen heran. Auf Grund dieser vielen Probleme erscheint es mir unmöglich irgendetwas zu lösen, da andere Probleme mich daran hindern, es sind schlicht zuviele Probleme die ich nicht lösen kann. Manchmal denke ich es sei alles nicht so schlimm, da das Leben zum Glück nicht ewig dauert und ich notfalls dahinsiechen kann, irgendwann bin ich zum Glück tot, notfalls helfe ich nach. Der Tod ist für mich derselbe Zustand wie vor meiner Geburt, darum kann er nicht schlimm sein. Manchmal kommt mir der Gedanke dass ich wohl Selbstmord begehen würde, sobald mein Vater Tod ist, da ich dann keinen Grund mehr zu leben habe. Akute Selbstmord Gedanken habe ich nie gehabt. Interessehalber habe ich mich aber in einem Selbstmord Forum eingelesen und mich informiert (Stickstoff und Kohlenstoffmonoxid), allerdings ohne irgendwelche konkrete Hintergedanken. Es beruhigt mich allerdings innerlich dass es diese einfachen Möglichkeiten gibt. Und ich kann wirklich nachvollziehen wie es zu Selbstmord kommen kann. Der psychische Leidensweg ist für mich klar geworden. Es ist mir klar geworden, welche Leidensgeschichte einem Selbstmord vorrausgehen kann. Es gibt ignorante Menschen die davon keine Ahnung haben, aber das ist überall so. Ich möchte nicht dass es soweit kommt, ich möchte leben. Darum muss man mir helfen.

Gerade gehen wieder Menschen durch das Wohnhaus, und ich höre selbst die Tür, die 2 Türen hinter den anderen Türen ist (die Eingangstür zum Wohnhaus) immer und immer wieder. Immer wieder kommen Menschen rein und raus. Mich überkommt eine Mischung aus Hass und extremer Verzweifelung wenn ich diese Geräusche höre. Ich empfinde einen extremen Durst nach Ruhe vor den Geräuschen meiner Mitmenschen. Ich kann nicht dauernd Ohrenstöpsel tragen da ich mich dabei Unwohl fühle, evtl. keine Musik hören kann etc.. Es ist etwas dem ich nicht entkommen kann, ja es ist eine Folter für mich geworden, so Leben zu müssen. Ich werde wohl bald in eine Einzelwohnung versetzt (hoffe ich), allerdings habe ich große Angst dass die Geräuschempfindlichkeit eher ein spezifisches Problem von mir ist und NICHT das Problem der Umgebung. Ich habe daher Angst dass ich nie mehr meine Ruhe finden werde, selbst wenn ich versetzt werde. Es sei denn mir wird geholfen. Wenn ich meine Mitbewohner in der Wohnung höre, überkommt mich schlagartig eine noch größere Verzweifelung und falle für kurze Zeit in ein Loch. Eine kleine Depression, die meine eh schon vorhandene (so denke ich) Depression verstärkt, die Sekunden später wieder abklingt. Kurzzeitig, zum Zeitpunkt des Geräusches, empfinde ich sehr sehr viel Hass für die Person, aber kann mich glücklicherweise absolut nicht dazu überwinden, ihnen z.b. ins Gesicht zu schlagen, was ich manchmal gerne täte, um auszudrücken dass mir dringend geholfen werden muss. Jedoch manchmal komme ich aus meinem Zimmer zu dem Zeitpunkt wo ich es höre, wenn sie nach Hause kommen (und wieder mal die Tür ins Schloss fallen lassen, was ich übrigens selbst nicht tue), eigentlich in der Absicht ihnen zu sagen, ob sie das nicht sein lassen können, aber mir gelingt es dann nicht, irgendetwas zu sagen und ich tue stattdessen so als ob ich etwas vom Kühlschrank holen wollte. Meine soziale Angst ist dazu zu groß, ihnen ihr Verhalten vor die Augen zu halten.

Heute als ich wieder aufgestanden bin um 9 Uhr (manchmal ist es später, manchmal früher), bin ich wieder wie immer, sehr müde aufgestanden, ohne zu Wissen woran es liegt. Es kann daran liegen dass ich die letzten Wochen wieder jeden Tag sehr sehr viel Cola Light getrunken habe, oder es liegt an meinen psychischen Problemen, vielleicht an der Depression, die ich bei mir vermute. Ich vermute eher letzteres.

Ich denke immer noch häufig an meine Mutter, die letzten Jahr im Dezember gestorben ist. Es macht mich unglaublich zu schaffen, keine Mutter gehabt zu haben nach meinem 9 Lebensjahr, und ich kann mich nicht vorstellen, jemals nicht mehr daran zu leiden. Ich werde meiner Meinung nach niemals so leben können wie ein normaler Mensch. Ich werde mir niemals verzeihen können, dass ich sie nur selten besucht habe (manchmal ein Jahr nicht), obwohl ich weiss, ich konnte es zu dem Zeitpunkt gar nicht beeinflussen, da ich selbst Probleme hatte. Einmal war ich bei ihr, sie lag in ihrem Bett im Pflegeheim, ich saß daneben, sie hat etwas geweint und hatte mich gebeten sie möglichst schnell wieder zu besuchen und es mir mehrmals gesagt. Ich habe auf dem Nachhause weg im Auto auch sehr stark geweint, und mir dabei geschworen, sie schnell wieder zu besuchen. Das hatte ich am Tag darauf wieder vergessen und sie einige Monate nicht wieder besucht. Ich weiss nicht was in mir vorgeht dass das passiert ist. Warum habe ich meiner Mutter das angetan? Alle möglichen Sachen gehen mir durch den Kopf, wo ich meine Mutter schlecht behandelt haben könnte. Es geht mir auch dauernd durch den Kopf, WARUM ist sie krank geworden, warum musste das passieren. WIE sähe die Welt für mich aus wenn das nicht passiert wäre, WIE sähe ICH innerlich aus, wenn das nicht passiert wäre. Ich würde meine Mutter heute GESUND besuchen wenn das nicht passiert wäre, wie ein normaler Mensch. Ich zerbreche dran. Und ich weine manchmal wenn mir so Gedanken kommen, jedoch selter als früher. Doch das vermutlich schon 17 Jahre andauernde Trauma bleibt unverarbeitet. Vor dem Tod meiner Mutter hatte ich auch immer an sie gedacht und manchmal deswegen geweint aber darüber bewusst geworden, dass viele viele (vielleicht alle) Probleme die ich jetzt habe damit zusammenhängen, bin ich erst geworden, nachdem sie starb.

Gerade eben höre ich wieder leisere Töne von der Mieterin über mir und ich bekomme manchmal sehr flüchtige Gedanken, ihr echt etwas antuen zu wollen, so dass sie im Krankenhaus landet. Ich spüre wieder richtige Verzweifelung in mir auf Grund dieser jetzt jedoch sehr leisen Geräusche, die eigentlich niemanden stören sollten. Meine Gedanken lassen sich nicht mehr von den Geräuschen fernhalten und selbst wenn ich in eine neue Wohnung ziehe, ist das Problem vielleicht nicht weg. Auch da werde ich wahrscheinlich dieselben psychischen Probleme haben auf Grund der Mieter, die oberhalb von mir laufen. Ich kann dem nicht entfliehen, es trägt dazu bei dass ich wahnsinnig werde, ich spüre es, wie ich immer mehr innerlich durchdrehe. Ich habe mir Gedanken gemacht, ihr Fenster mit einem Stein einzuschlagen, ihr Regal, das direkt vor ihrem Fenster steht, umzukippen, wenn sie schläft (dort steht ein Baugerüst, auf das man klettern kann), usw. Manchmal wünsch ich ihr Todesangst an den Hals. Ist es ein gewisser Hass vor Menschen generell? Ich hatte mit diesem Gefühl schon öfter zu kämpfen, dass ich für alle Menschen ausser meinen Verwandten und meinen wenigen "Freunden" (eher Bekannte) Hass empfand.

Ich möchte mal etwas über meinen Vater reden. Jetzt wo meine Mutter tot ist, bedeutet er alles für mich (ich sagte schon ich würde sehr wahrscheinlich Selbstmord begehen wenn er sterben würde, da ich ihn nicht damit belasten will und ich sonst ausser meinem Vater keinen Rückhalt habe), daher belastet es mich umso mehr, dass ich ihn so belaste mit meinen "Wehwehchen" (Geld Probleme, lange Studienzeit, etc). Dafür dass ich ihn belaste kann ich jedoch nichts, ich wünschte das würde aufhören, ich wünschte ich könnte, dass ich mein Studium bewältigen könnte. Ich möchte mit ihm gerne über Dinge reden, die auch ein normaler Sohn mit seinem Vater reden können sollte. Ich wünschte ich könnte es. Es geht aber nicht. ES GEHT NICHT, ich trau mich nicht, und man kann dieses Problem nicht auf banale Weise erklären. Manche Sachen würde er wahrscheinlich nicht verstehen, vielleicht weil er Akademiker ist, vielleicht weil er nie wirklich liberal war, vielleicht weil er mich nicht gut kennt, vielleicht weil er junge Menschen nicht kennt, vielleicht weil er selbst oft gestresst ist, vielleicht weil ... . Es hat mich immer sehr verstört wenn er für gewisse Dinge kein Verständnis zeigt, die mir wichtig sind, es ist eine große Angst vor Enttäuschungen aller Art vorhanden, eben WEIL er mir soviel bedeutet. Das ist kein Widerspruch. Er bedeutet mir alles, daher darf ich ihn nicht NOCH weiter enttäuschen, als ich es eh schon gemacht habe (und dafür kann ich nichts. Manch ignorante Person würde sagen ich kann etwas dafür weil ich ich [zweimal "ich"] selbst bin, aber es ist ein komplex psychologisches Problem, vielleicht auch ein psychiatrisches). Mir mangelt es ein einem echten Gefühl für Liebe und absoluter Geborgenheit, das ich wirklich nur bis zu meinem 9ten Lebensjahr erfahren habe (als meine Mutter gesund war), aber mein Vater kann nichts dafür, dass er es mir nie wirklich geben konnte, denn er ist vielleicht nicht dafür geschaffen, oder nie gelernt. Vielleicht werde ich selbst nie irgendwem Liebe vermitteln können, ich bin daher auch nicht schlechter als andere Menschen. Aber ich liebe ihn über alles. Ich habe ungeheuerliche Angst vor seinem Tod, ich denke allerdings nie daran, weil ich nicht daran denken möchte. Ich habe soviel Angst davor was dann mit mir passieren würde, dass ich es nicht in Worte ausdrücken kann. Trotz des von mir aus äußerst verstörten Verhältnisses zu meinem Vater (das aus meiner Unfähigkeit heraus resultiert, und nicht beabsichtigt ist), bedeutet er mir alles. Obwohl ich regelmäßig mit meinem Vater ins Kino gehe, kann ich mir ihm nie annähern, wie ich es gerne täte. Ich kann auch insbesondere nicht weiterleben, wenn er stirbt, ohne dass sich in dieser Richtung irgendetwas tut. Was soll ich tun wenn er stirbt? Ich möchte nicht sterben. Ich habe sonst niemanden.

Mit meinem Bruder ist das ähnlich. Ich habe ein für mich etwas verstörtes Verhältnis zu meinem Bruder, weil ich ihn völlig komisch und für mich psychologisch nicht erklärbar behandelt habe, als mein Bruder noch jünger war, 8-16 Jahre vermute ich. Ich habe ihm damals häufiger mit meiner gestreckten Handinnenfläche über seine Fingerknöchel gestreichelt, als er am Computer saß und seine (diese) Hand auf der Maus hatte. Dabei hab ich Sachen zu ihm gesagt, die so klangen, als würde ich zu einem Baby sprechen (wie "süß" er doch sei usw). Ihn hat das generft, irritiert oder beides. Es war meine Schuld. Ich finde das äußerst verstörend von mir. Es irritiert mich sehr. Ich möchte nichts mehr verdrängen, da alles was ich verdränge weiter Probleme in meinem Unterbewusstsein hervorruft. Ich möchte es verarbeiten. Ich möchte alles verarbeiten damit ich leben kann. Zusätzlich ist noch etwas erwähnenswertes mit mir und meinem Bruder vorgefallen. Nachdem er zum 1. oder 2. Mal Alkohol probiert hatte und betrunken auf dem Boden in der Wohnung lag, habe ich habe ein paar Mal auf ihn eingetreten. Im nachhinein tut es mir sehr leid, habe es meinem Bruder noch nie gesagt, und weiss auch nicht wie und ob ich ihm das sagen soll oder ob er davon überhaupt noch weiß, ich weiss nichtmal mehr wie hart ich zugetreten habe. Nein das hatte keine Folgen, aber es verstört mich sehr. Das bin ich gewesen. Was ging in mir vor? Warum habe ich soetwas schreckliches gemacht?

[bis hierhin wurde verschiedenes geschrieben, folgender Text gehört dazu, ist aber eher chronologisch gehalten]

Ich wurde am 13. Oktober 1983 als Sohn deutscher Eltern geboren. Die Zeit bis etwa zu meinem vierten bis siebten Lebensjahr (geschätzt) kann ich nicht aus einiger Errinnerung beschreiben, weil ich es vergessen habe. Mein Bruder wurde 2,5 Jahre nach meiner Geburt geboren, er ist also jünger als ich. Meine Mutter wurde 1954 geboren, mein Vater 1951.

1988 zog ich mit meiner Familie nach Cambridge, England, da meinem Vater eine Stelle an der Cambridge University angeboten wurde. In meiner Kindheit hat meine Mutter mit meinem Bruder und mir sehr viel zusammen unternommen und ich errinnere mich an vieles, wenn auch nur an Bruchstücke und kurze Episoden. Meine Mutter, mein Bruder und ich haben selten mit meinem Vater zusammen etwas unternommen, da er die allermeiste Zeit an normalen Tagen seiner Karriere der Forschung an der Universität nachging, und wir ihn nicht so oft zu Gesicht bekommen haben.

Es war hauptsächlich nur meine Mutter (und mein Bruder) an die ich mich in meiner Kindheit wenden konnte. Wir drei (meine Mutter, mein Bruder und ich) sind sehr oft, als wir zusammen waren, durch die Natur gewandert oder mit dem Fahrrad gefahren, oft sehr lange am Stück. Manchmal waren wir drei zusammen auf dem Flohmarkt, da meine Mutter second-hand Ware liebte. Als wir drei zusammen in unserer Wohnung waren, hat sie auf das Verlangen von mir und meinem Bruder oft Musik im Schallplatten Spieler aufgelegt als ich alleine oder mit meinem Bruder spielte. Sie war die liebswerteste Person die man sich als Mutter vorstellen kann. Sie hat sich sehr für unsere und auch ihre Gesundheit eingesetzt und hat sich und uns fast immer sehr Gesund ernährt. Meine Mutter ist mit mir zum Schwimmverein und Karateverein gegangen bzw. wir sind zusammen mit dem Fahrrad dahin gefahren. Meine Mutter hat oft mit mir gespielt. Ich kann mir daran errinnern dass meine Mutter eines Tages als ich genau wie dort auf dem Schoss meiner Mutter saß irgendwie auf das Thema "Sterben" zu sprechen kam und ich sie dann wohl gefragt haben muss ob jeder sterben muss, und sie das bejahen musste. Ich musste richtig weinen, und ich kam zu diesem Zeitpunkt (ich war ja noch ein Kind) überhaupt nicht damit klar. Öfters haben wir die Geschwister meiner Mutter besucht, dabei war oft mein Vater dabei. Meine Mutter hatte vier Schwester und einen Bruder. Manchmal haben wir auch meine Großmutter mütterlicherseits und Großvater väterlicherseits besucht (die anderen zwei Großeltern sind lange verstorben gewesen).

In meiner Kindheit hatte ich viel mit Lego gespielt, zusammen mit meinem Bruder, wie hatte es immer an Geburtstagen geschenkt bekommen und haben sehr lange damit gespielt. Wir haben auch irgendwann einen Nintendo Gameboy geschenkt bekommen. Mein Bruder und ich waren nach einer Zeit so besessen danach, dass mein Vater diese irgendwann vor unseren Augen mit einem Hammer zertrümmert hatte. Allerdings hat er uns später, vermutlich zu Weihnachten, neue Gameboys geschenkt.

Schon als Kind hatte ich auf Grund der Tätigkeit meines Vaters an der Uni auch Kontakt mit Computern und habe mich auch mit diesen auseinandergesetzt, wenn auch die ersten Jahre im gesunden Maß.

Einige Male haben mein Bruder und ich Geld von dem Portmonee unserer Mutter gestohlen und sind damit Süßigkeiten einkaufen gegangen. Meiner Mutter war damit leider ziemlich überfordert und hat dann in dem Fall immer meinen Vater anrufen, der an der Uni war. Daraufhin kam mein Vater immer zu meiner Mutter gefahren und sie sind uns beide (mich und meinen Bruder) in der Nachbarschaft zu Fuß suchen gegangen. Sie fanden uns dann jedesmal und zu Hause hat mein Vater uns dann beiden eine Trachtprügel verpasst. Das kam jedesmal vor als wir die paar Male Geld gestohlen hatten. Im nachhinein hat sich mein Vater dafür entschuldigt, wenn auch nur als er betrunken war.

Ich verbinde sehr sehr glückliche Momente mit allen diesen Ereignissen aus meiner Kindheit, mit Ausnahme der paar Trachtprügeln, der Zertrümmerung der Gameboys und vielleicht Dinge an die ich mich nicht mehr errinnere. Es kommt mir unwirklich und weit entfernt vor, wenn ich daran zurückdenke, aber vielleicht ist das bei jedem so wenn man sich an seine Kindheit errinnert.

Ich führte bis 1993 mit meiner Familie ein ziemlich normales Leben und alles was ich bisher erzählt habe rührt nicht über das Jahr 1993 hinaus. Im Mai 1993 passierte es dann dass bei meiner Mutter ein gutmütiger (d.h. kein Krebs) Tumor im Vorderkopf zwischen den Augen diagnostiziert wurde, ziemlich groß. Vorher wollte sie lange Zeit nicht zum Arzt, war auf dem einen Auge schon fast blind, bis sie dann von ihrer Mutter (meiner Oma) überredet wurde, doch zum Arzt zu gehen. Im Vorfeld der Operation hatte ich mittbekommen (ich glaube es nur gehört zu haben vom Flur aus) wie sie im Wohnzimmer (immer noch in England) in Anwesenheit meines Vaters ihre Seele ausgeheult hat, ich habe ihre Angst vor der Operation richtig gespürt. Ich wusste damals glaube ich auch noch gar nicht was meine Mutter hatte, warum sie geheult hatte. Sie wurde dann operiert.

Meine Mutter lag dann einige Zeit im Koma. Und meinem Vater wurde später mitgeteilt dass die Ärtze nur die Wahl hatten entweder nur einen Teil des Tumors herauszunehmen oder alles vom Tumor, mit Risiko der Zerstörung eines Blutgefäßes. Meine Mutter war dann von dort an auf Grund einer Komplikation bei der Operation halbseitig gelähmt und an den Rollstuhl gefesselt (ähnlich eines Schlaganfalls). Sie wurde zum Pflegefall.

Als mein Vater, ich und mein Bruder sie dann die paar Mal besuchten, nachdem sie vom Koma aufgewacht war, waren ich und mein Bruder scheinbar in keiner Weise vom Schicksal unserer Mutter beeinträchtet. Im Krankenhaus hatten sie eine Videospielkonsole, wir hatten uns kaum um unserer Mutter gekümmert, für uns war alles wie immer (Kinder halt). Aber ich sah wie sehr sich unsere Mutter gefreut hatte uns zu sehen, sie hatte wahrlich die Lebensfreude von früher. Auch sie schien äußerlich in keinster Weise betrübt, ihr war ja nicht klar was noch kommen würde, und sie hatte uns Kinder noch.

Da unsere Mutter von jetzt an nicht mehr bei uns zu Hause sein konnte (im Krankenhaus oder sonstwo, unser Haus war auch nicht Rollstuhl-geeignet), waren mein Bruder und ich alleine mit meinem Vater zu Hause. Ich weiss nicht genau wie das organisatorisch ablief, weil die ganze Zeit alleine gelassen hat er uns wohl nicht. Ich kann jedoch einiges zu der Zeit sagen, die der Krankheit meiner Mutter gefolgt ist. Mein Vater hat sich sehr oft betrunken, immer und immer wieder, laut Musik gehört (diese Musik löst jetzt bei mir genau diese verschiedenen Errinnerungen aus der Zeit hervor), die Atmosphäre war sehr negativ. Dies tat er immer wenn es ihm besonders negativ ging. Die ganze Zeit hat mich sehr geprägt, es war ein extrem großer Kontrast zu der Zeit vorher. All die schönen Ausflüge mit meiner Mutter Vergangenheit, diese Geborgenheit war nicht mehr vorhanden. Es war ein schlimmer Umschwung. Es wirkte alles sehr viel düsterer.

In der Zeit hat mein Onkel, der Bruder meines Vaters, uns mal in England besucht. Auch hier ist wieder viel negative Atmosphäre entstanden, nachdem unser Onkel dann irgendwann von unserem Grundstück mit seinem Auto wieder vorzeitig weggefahren ist, auf Grund eines persönlichen Verletztheitsgefühls durch eine unbeabsichtigte Bemerkung meines Vaters heraus. Zeitnah, ich glaube kurz danach, hat mich mein Vater, der natürlich betrunken war, an das Steuer seines Autos gesetzt und mich als Kind durch die Gegend fahren lassen. Irgendwann wurde es dann meinem Vater vermutlich zu gefährlich oder brisant, und hat es dann beendet. Auf jeden Fall hat sich vieles zum negativen gewendet, eine solche Stimmung wie vom Himmel in die Hölle hatte ich noch nie zuvor erlebt, auch wenn mein Vater seine Trauer und Wut nie gegen uns Kinder gerichtet hat. Ich kann nicht sagen, inwieweit das mich geprägt hat, da ich nicht in mich hineinsehen kann. Ich kann nur meine äußerst beunruhigende Entwickung jedoch nicht die Ursachen erkennen.

1994 sind wir dann wieder von England nach Deutschland gezogen. Mein Vater wurde Professor an der Ruhr-Universität Bochum und wir bezogen eine Mietwohnung in Witten. Ich kam auf das Gymnasium in die 5te Klasse in Bochum, mein Bruder kam auf die Grundschule in die 3te Klasse. Meine Mutter wurde auch mit nach Deutschland geholt und lebte erstmal bei uns mit in der Wohnung in Witten, denn es war Rollstuhltauglich. Sie konnte alleine mit dem Rollstuhl umherfahren und auch alleine auf die Toilette, denn wir hatten Bänke entlang der Wand des Badezimmers aufgestellt wo sie zur Kloschüssel hin entlang rutschen konnte. Ich war in der Schule ausgesprochen fleissig. Ich habe eine solche Motivation seitdem in mir nie mehr gespürt, ich hatte extreme Freude an der Schularbeit, dass es mir von meinem heutigen Standpunkt sehr verwunderlich erscheint. Irgendetwas hatte mich ausserordentlich angetrieben (damals war ich 9 oder 10 Jahre alt), und ich wurde in der nachfolgenden Zeit in der Schule und, fortgesetzt, im Studium graduell immer weniger leistungsfähig/belastbar, ausgenommen von kurzzeitigen Höhen und Tiefen. Es ist mir bis heute ein Rätsel wie ich so extreme Hingabe an den Tag legen konnte. Ich wurde jeden morgen durch meinen Vater zur Schule in Bochum gefahren. Im Auto übte ich mit meinem Vater laufend das kleine und große 1-mal-1. Dabei war mein Vater aussergewöhnlich streng mit mir, was mir etwas zugesetzt hat. Wenig später wurde ich jeden morgen mit dem Taxi zur Schule gefahren.

Eines Tages, irgendwann im Jahr 1994 oder 1995, wenn ich mich korrekt errinnere, sah ich meine Mutter auf der Holzbank im Toilettenraum rutschen (die Tür war offen), um auf die Toilettenschüssel zu gelangen. Kurz Zeit später bemerkte ich (es kann sein dass es ich sah, statt nur ihren Schrei hörte, ich weiss es nicht mehr), wie sie mit dem Kopf auf den Boden oder eine harte Oberfläche stürzte. Zuvor hatte ich eine gewisses Unsicherheit/Wackeln der Holzbank bemerkt. Ich dachte mir im nachhinein immer wieder, und nach ihrem Tod 2009 häufiger, dass ich evtl. ihren Sturz hätte verhindern können, weil ich ja doch eine gewisse Menge des Geschehens oder der Gefahr, die dazu führte, durch meine Sinne ja wahrgenommen hatte. Ich tat es jedoch nicht. Ich frage mich immer wieder insbesondere, ob sie sich anders entwickelt hätte ohne diesen Sturz, ob sie glücklicher gelebt hätte, wenn sie auf Grund eines nicht vorhandenen Sturzes nicht die Wohnung verlassen hätte und stattdessen weiter bei uns geblieben wäre.

Meine Mutter wurde nach diesem Ereignis bewusstlos, ich habe laut geschrieen, mein Vater kam gleich oder später noch hinzu, irgendjemand (wir hatten auch noch eine Haushaltshilfe und/oder einen Zivildienstleistenden im Haus) alarmierte einen Notarzt und sie kam aufs Bett wo sie dann bewusstlos lag. Auch das ganze war wieder ein traumatisches Ereignis für mich. Meine Mutter wohnte ab diesem Zeitpunkt nicht mehr Zuhause. Nach einiger Zeit war sie wieder ansprechbar und in einem Gemeindezentrum oder Heim, wo wir sie besucht haben. Mein Vater hatte mir neulich erzählt, als ich ihn danach gefragt habe, dass die Ärzte ihn angerufen hätten, irgendwann nachdem sie abtransportiert wurde, und gefragt hätten, ob mein Vater wirklich wollte dass meine Mutter weiterleben sollte, nach allem was ihr widerfahren war. Mein Vater sagte natürlich sollte sie das. Das erwähne ich hier ohne Hintergedanken, weil ich nicht weiss, was besser gewesen wäre. Aber dass von den Ärtzen nachgefragt wurde, hat mich etwas schockiert.

Von dem Ereignis an hat unsere Mutter nie wieder bei uns gewohnt und wir haben seitdem quasi keinen Kontakt mehr mit unserer Mutter gehabt, abgesehen von den Besuchen bei ihr im Heim und an Weihnachten. Es hat mich auch gewiss traumatisiert, wie unsere Mutter immer im Rollstuhl saß, ihre Situation bemitleidet hat, manchmal geweint hatte, insbesondere als sie an Weihnachten wieder von Hause wegtransportiert wurde, hat es mich geschmerzt. Ich kann solche Errinnerung niemals vergessen und sie beeinflussen mich nachhaltig negativ in meinem Leben. Meine Mutter wurde nicht behandelt, wie man eine Mutter behandeln sollte, sie wurde einfach in ein Heim gesteckt und hat uns kaum zu Gesicht bekommen, sie konnte uns nie aufwachsen sehen, usw. Was ist das für ein Leben? Andere behinderte Menschen mit Verwandten leben zu Hause, wir hatten jedoch kein zu Hause für sie, wo sie mitwohnen konnte. Mein Vater hatte auch die Kraft dazu, deswegen kann ich ihm keinen Vorwurf machen. Ich weiss nicht wie ich darüber denken soll, ausser dass ich unendlich traurig darüber bin, wie alles abgelaufen ist. Ich wünschte es wäre anders verlaufen. Wie kann ich diese Gedanken aus dem Kopf löschen damit ich endlich leben kann?

1995 sind wir (mein Vater, mein Bruder und ich) nach Bochum gezogen und mein Vater hatte sich in seine Sekretärin verliebt, die ca. 18 Jahre älter war als er. Es war ein schönes Haus. Meine Mutter kam nach Köln in ein Pflegeheim. Meine Mutter bekam ich kaum mehr zu sehen, ich habe manchmal im Bett geheult über ihr Schicksal. Ich habe alles unbewusst in mich hineingefressen, vielleicht verdrängt. Aber ab und zu habe ich im Bett darüber geheult. Manchmal dachte ich an meine Mutter und bracht manchmal wenn niemand hingeschaut hat heimlich in Tränen aus. Aber normal habe ich es verdrängt. Nicht bewusst. Ab und zu fuhr ich mit meinem Vater zu meiner Mutter um sie zu besuchen. Ich war hab alles in mich hineingefressen, ich habe die Situation verdrängt, anders wär ich in der Zeit damit nicht klargekommen.

1995, in den Sommerferien, bin ich auf "Anordnung" meines Vaters und seiner neuen Frau mit einer Gemeinschaft von Gleichaltrigen für drei Wochen nach Norddeutschland in den Urlaub gefahren. Dort ist es passiert, dass ich ganz einfach ausgerastet bin, herumgeschrieben habe, abhauen wollte. Die Betreuer musste mich mit Gewalt zurückhalten. Ich wollte wirklich nach Hause, einfach abhauen. Ich wurde dann natürlich überwältigt und konnte nicht fliehen. Ich fühlte mich dort einfach fremd oder unwohl dort. Die restlichen 3 Wochen der Sommerferien sind wir (mein Vater, mein Bruder, ich und seine Frau) in die USA gereist. Ich hab mich richtig gefreut. Wir sind mit einer klimatisierten Limusine durch die Landschaft gefahren, waren an Stränden mit großen Wellen, haben Disney Land zum ersten Mal besucht, es war einfach schön.

In der Schule bekam ich erste Zeichen des Mobbings zu spüren. Ich war von Anfang an etwas still in der Schule und eher einzeln unterwegs. Es mag daran gelegen haben, dass ich etwas vorgeschädigt war durch ein einschneidendes Ereignis in meinem Leben. Oder weil ich ohne Freunde nach Deutschland kam und mich orientieren musste. Oder weil ich niemand in meiner Klasse kannte aus der Grundschule, jedoch die anderen Klassenkameraden schon. Um ehrlich zu sein, ich schien einfach ein einfaches Opfer zu sein, ganz zufällig das einfachste. In der 5ten Klasse fing es damit an dass ich für kurze Strecken abseits der Schule beim zu Hause gegen verfolgt wurde und angepöbelt wurde. In der siebten Klasse dann fing es damit an, dass man man mich nur noch mit einem bestimmten Namen nannte, der mir fremd war, einen Namen, den ich nicht trug.

Ich wurde deswegen (und wegen ähnlichen negativen Erlebnissen, die wie ein Domino-Effekt gefolgt sind) auch immer unsicherer im Umgang mit Menschen, ich hatte also nie gelernt Eins mit kleinen Menschengrüppchen zu sein, mich blind einem Gespräch hinzugeben, ohne z.b. bewusst auf meine Gesichtszüge zu achten, ohne mir zu Sorgen, was mein Gegenüber von mir denkt.

Wenn ich mit fremden Menschen rede, nehme ich manchmal die Hälfte davon gar nicht auf, weil ich mich nicht voll auf das gesagte konzentrieren kann. Es geht manchmal einfach nicht. Nachher frag ich mich oft, was eigentlich gesagt wurde oder was mein Gegenüber gemeint hat, weil ich nur Bruchstücke aufgenommen habe. Das kommt sehr häufig vor und nehme ich als ein ernstes Problem wahr.

1996 in den Sommerferien musste ich wieder mit Gleichaltrigen nach Norddeutschland verreisen. Auch diesmal gab es richtigen Ärger mit mir und den Betreuern der Reise, bis es sich wieder legte. Auch hier wollte ich wieder nach Hause weglaufen. Dies sind ernste Signale und sagen finde ich viel aus. Warum wollte ich nach Hause weglaufen?

Irgendwann, vielleicht 1998 rum, ist mein Vater mit mir mit dem Zug nach Köln zu meiner Mutter gereist, damit ich dies in Zukunft alleine bewerkstelligen kann und dabei nicht auf meinen Vater angewiesen bin. Ich bin also alle 1-2 Monate (glaube ich) dann alleine mit dem Zug zu meiner Mutter gefahren. Später, als meine Probleme mich innerlich immer mehr auffrasen, habe ich sie immer wesentlich seltener besucht und das bescherrte mir dann immer ein schlechtes Gewissen, bis es zuviel wurde, sodass ich sie wieder besucht habe. Ich mache mir auch Vorwürfe deswegen. Ich habe darüber nachgedacht wie sehr sie gelitten hat und wahrscheinlich alleine in ihrem Zimmer geweint hat dass ihre Söhne sie nicht besuchen. Einmal rief ich sie an und ein Pfleger nahm den Hörer ab. Als der Pfleger ihr zurief dass ihr Sohn am Apparat ist, hat sie zurückgerufen, dass sie nicht wüsste welche Söhne, und ich wusste zu diesem Zeitpunkt genau wie sehr sie in der Hölle angekommen war. Ich hatte ihr das angetan, dass sie so starke seelische Schmerzen hatte, aber ich litt auch wegen ihrer Krankheit und den Folgen ihrer Krankheit auf mich, aber dafür konnte meine Mutter ja nichts, deswegen konnte ich ihr das auch unmöglich so sagen, und das setzte mir zusätzlich zu. Ich weiss nicht wie ich darüber hinwegkommen soll, es scheint mir unmöglich diese Erlebnisse in mein Alltag zu integrieren, die Sachen zu verarbeiten, denn das ist alles zu komplex und vielfältig, so dass es mir nicht möglich erscheint es zu verarbeiten. Jedoch werde ich irgendwann daran zugrunde gehen, wenn es nicht alles doch verarbeitet wird, denn die Probleme werden immer stärker, immer aufdringlicher.

Ca. 1999 habe ich mich auf Grund der Ratschläge der Lebensgefährtin meines Vaters an meinen Vater in psychologische Behandlung gegangen, weil sie gesehen hatte, dass ich übermäßig viel am PC saß und mich sehr introvertiert verhalten hatte. Da sie unbedingt darauf bestand, und mein Vater einwilligte, habe ich mich in Behandlung begeben, habe die Behandlung allerdings nicht ernstgenommen, denn ich erkannte zu diesem Zeitpunkt meine negative Entwicklung nur im Ansatz oder gar nicht. Ich hatte zu dieser Zeit fast alles schmerzliche noch schön in meinem Unterbewusstsein verstaut gehabt, ich war mir noch vielem nicht bewusst, was noch später hochkommen sollte. Daher bin ich zwar regelmäßig zu den Sitzungen hingegangen, weil darauf bestanden wurde, es wurde allerdings in den Gesprächen über nichts ernsthaftes gesprochen, weil ich mich nicht darauf einlaß. Für mich war die Welt noch in Ordnung.

Ca. 1999-2000 wurde ich dann extrem aggressiv gegenüber der Lebensgefährtin meines Vaters, ich hab sie in den letzten Tagen und Wochen oft rumgeschubst und ihr sogar mit einem Messer bedroht, so dass sie Angst bekam. Sie ist dann kurz darauf ausgezogen. Mein Vater war zu diesem Zeitpunkt auf Reise. Das war das Ende der Beziehung meines Vaters, der Kontakt war abgebrochen. Als mein Vater wiederkam, war er wütend. In erster Linie hat er seine Wut auf sie ausgelassen und erstaunlicherweise nicht auf mich oder meinen Bruder. Er wusst schon vorher dass ich sie nicht mochte, und dass es Probleme gab, denn es gab dauernd Stress zwischen mir und ihr. War wohl Eifersucht oder so etwas.

Mein Vater hat dann nach einer neuen Beziehung gesucht und dann auch gefunden. Es war eine ca. gleichaltrige Frau, mit 2 Töchtern und einem Sohn (alle ca. 20-30, wie ich). Er mir klar gemacht dass er in seinem Leben wieder glücklich werden will, eine Frau fürs Leben finden, etc. Ich hatte nicht dieselbe Einstellung zu dieser Frau wie zu der vorherigen Frau, ich verspürte nie wirklich Hass, obwohl wir auch einige wenige Male miteinander stritten. Generell lag dies aber an meine kranken seelischen Natur und nicht an Eifersucht.

Ca. 2001 bin ich in der Schule auf Klassenfahrt gegangen und das erste mal kam ich in die Situation dass ich gegenüber einigen Leuten der Klasse erzählen konnte, wer ich eigentlich wirklich bin, sie lernten mich also etwas kennen. Das erste Mal wurde ich zu einer Geburtstagsparty eingeladen, weil sich Leute für mich interessiert hatten, als ich zufällig zu dieser abendlichen Gesprächrunde eingeladen wurde. Nach der Klassenfahrt war dann irgendwann die Party, ich trank zum ersten Mal in meinem Leben alkoholische Getränke und fühlte mich toll. Danach hat generell alles in der Schule für mich viel positivER (nicht positiv oder normal) entwickelt, ich wurde viel offener, eher äußerlich, ich musste mich Anfangs dafür allerdings sehr anstrengen und überwinden. Ich wurde seitdem auch nicht mehr gemobbt. Das ging dann bis zum Abitur so. Ich hatte mich bei der Party in ein Mädchen verliebt, das hatte ich ihr nach der Party am Telefon gesagt, aber sie ließ mich wissen, dass dies wohl nichts wird. An den zwei darauffolgenden Schultagen hatte ich von zu Hause alkoholische Getränke von meinem Vater mit in die Schule mitgebracht, und sie dort vor dem Unterricht auf der Toilette getrunken. Obwohl ich sehr betrunken wurde, hatte dies jedoch keine Folgen und mir wurde dann von dem Mädchen an der Schule gesagt dass es keinen Sinn hat sich jetzt dauernd "zuzusaufen". Dies hat mich dann evtl auch von einer drohenden Alkoholabhängigkeit bewahrt und seitdem trinke ich nur sehr selten Alkohol. Ich erwähne diese Episode meines Lebens, weil es doch zeigt wie ich mich in gewissen Situationen verhalten habe, und dies könnte evtl. nützlich sein für die Therapie.

Ca. 2002 etwas vorgefallen, das eindeutig nochmal meine Probleme zeigt. Ich scheue mich davor das irgendwem sonst zu sagen da es wohl eine sehr schlimme Tat darstellt. Ich hatte ca. 2002 den schon sehr alten Hund der Frau meines Vaters gequält, sodass er eindeutig seine Schmerzen zum Ausdruck brachte und teilweise am Zahnfleisch blutete. Dies ging mehrere Minuten, wenn nicht gar eine Stunde so. Als ich den Hund später nach einem Jahr noch mal sah hab ich Kieselsteine mit meinem Fuß ihm entgegengeschleudert. Es war ein sehr alter schwacher Hund und ich habe in seinen Augen gesehen, dass er gesehen hat, dass es mir nicht gut ging und er war mir wahrscheinlich nicht böse. Ich komm nicht von diesen Ereignissen los. Es zeigt wo ich angekommen war, es zeigte sich dass ich selbst in der seelischen Hölle angekommen war. Es zeigte sich dass mein Leben ab den 9ten Lebensjahr die Hölle war, ich es jedoch nicht bewusst wahrnahm. Es zeigt, wie fragil der Mensch ist. Und es zeigt sich wie normale Menschen Straftaten diesen Ausmaßes begehen können, die im Grunde gute Menschen sind, die selbst wahrscheinlich ein Vielfaches mehr an Leiden eingesteckt haben. Um Verständnis bitten ist nicht das gleiche wie eine Rechtfertigung. Und ich versuche nichts vom dem zu rechtfertigen. Und wieder möchte ich den dummen ignoranten Menschen auf dieser Erde mitteilen, dass der Spruch "wer Tiere quält, macht es irgendwann auch mit Menschen" falsch ist. Es gibt so dumme ignorante Menschen auf dieser Welt, die die großen Zusammenhänge nicht verstehen können. Vielleicht soll ich hier einfach auch Verständnis statt Hass walten lassen, vielleicht ist es besser für meine Gesundheit, denn ich vermute einfach diese Menschen wurden anders geprägt als ich und können es nicht nachvollziehen, das ist nicht ihre Schuld. Und dann denke ich auch wieder, was wäre wenn ich eine dieser Menschen wäre, ich würde nicht auf mich selbst schimpfen wollen, aber ich schweife ab...

2003 machte ich mein Abitur mit 2,6, danach folgte der Zivildienst an einem Wohnheim für behinderte Studenten. Ich und zwei ehemalige Stufenkollegen, mit denen ich mich gut verstand, machten gemeinsam Nachtdienst. Es war im nachhinein betrachtet eine gute Zeit.

Ca. 2003 habe ich bei mir eine kleine Anomalie am kleinen Finger an der linken Hand entdeckt, die ich bis heute als sehr unangenehmes Gefühl empfinde. Ich bin schon soweit angekommen, dass soetwas mein Leben bestimmt, zumindest hat mein Vater mich nicht ernstgenommen, als ich ihn darüber erzählt habe, vielleicht denk ich deswegen auch nur dass es absurd ist. Ich bin zum Neurologen gegangen, der festgestellt hat dass der Beuger des Fingers permanent den Befehl zum Beugen bekommt, jedoch konnte seine Behandlung, d.h. Spritze in den Muskel um ihn zu schwächen, nicht helfen. Bis heute habe ich deswegen ein Problem, das durch meine sonstigen Probleme verstärkt wird. Man sieht, objektiv betrachtet ist mein Finger eine Beeinträchtigung, wenn ich es so empfinde, und das tue ich. Aber vielleicht wäre mir das gar nicht auffallen wenn ich psychisch gesund wäre.

2004 musste ich mich für ein Studienfach entscheiden, und ich hatte mich bisher mit dieser Thematik gar nicht beschäftigt. Ich entschied mich für Informatik an einer Uni (ich wählte nicht speziell die Informatik, sondern ich wusste schlicht nichts anderes, also blieb mir nur das übrig, weil ich sowieso nur am Computer saß. Richtig Lust hatte ich darauf nicht, und eine Selbstfindung für meine Selbstverwirklichung habe ich nie gemacht, ich weiss bis zum heutigen Tag nicht was mir Spaß macht oder später im Beruf Spaß machen wird. Das einzige was mir Spaß machen würde, wäre eine Karriere, die nur 1 in 1 Million Leute machen, und das nichtmal wegen des Geldes. Ich wählte das Studium an der Uni auch nicht bewusst, sondern weil ich mich für schlau genug hielt (und immer noch halte), eben an einer Uni statt einer Fachhochschule zu studieren. Fachhochschule kam auch deswegen für mich nicht in Frage weil ich meine Familie nicht enttäuschen wollte. Ich sagte doch schon dass ich ich schon meine Mutter verloren habe und ich meinen Vater nicht auch verlieren will. Ganz egal wie oft mir mein Vater sagt, dass er mir verzeiht, dringt das nicht in die Tiefe meines Unterbewusstseins vor. Ich fasse es zusammen: ich habe wahrscheinlich das falsche Studienfach, aber ich muss doch dadurch, weil ich sonst mit 27 Jahren Hartz 4 beziehe. Stimmt doch, oder? Herrye, manchmal denk ich ich habe keine Zukunft, was soll ich denn tun? Selbstmord irgendwann in der stillen Kammer eines heruntergekommenen mehrstöckigen Mehrfamilienhochhauses? Diese Vision ist für mich gar nicht so abwegig. Es wird so kommen, wenn nicht jemand meine Hand hält. Dabei will ich doch leben, kann mir denn niemand helfen? Ich will arbeiten wo es mir Spaß macht. Wie nennt man es wenn man unbedingt will und die eigene Lebensgeschichte alles verbaut? Tragik? Ich habe mal die Freundin einer meiner Mitbewohner gefragt ob sie Spaß an ihrem Journalistik Studium hat. Sie meinte: natürlich, Spaß muss man haben. Mein Vater meinte, studieren muss nicht Spaß machen. Theoretisch nicht, theoretisch kann ein Auto auch mit Felgen ohne Reifen fahren, aber wie wahrscheinlich ist es, dass das Auto damit X km (Studienfächer) in Y Sekunden (Semester) fährt, wenn überhaupt (Studienabbruch)? Was soll ich nun machen wenn ich vom Gegenteil überzeugt bin, dass es ohne Spaß keine Motivation kommt? Ich glaube mittlerweile mein Vater weiss dass mein Studium verdammt ist, entweder schaffe ich mein Studium gar nicht oder mit einer Note und einer Studiendauer die seinesgleichen sucht. Nennt man das chronische Depression die ich habe? Na dann kann mir ja doch geholfen werden, und es ist nicht so trist? Leider weiss ich nicht ob es einen Gott gibt, ich bete trotzdem. Es sind zuviele beiläufige Probleme die mich am Durchbeißen meines Studiums hindern, deswegen schreibe ich auch diesen ellenlangen Text, damit ich nie wieder im Leben mit diesen Problemen konfrontiert werde, damit ich einen Psychologen finde, der zu mir passt. Wieder die Frage, wodurch bekommt man Motivation ohne Spaß, ohne Freundin, die einen die Hand hält, woher bekommt man Motivation wenn ich keinen Motor finde?

haferflocken
2010-11-01, 19:08:35
Ende 2004 sind wir dann zu dem Wohnsitz der Lebensgefährtin meines Vaters gezogen. Im Januar 2005 bin ich mit ihrem Sohn spaßeshalber in einer Diskothek gewesen wo ich viel getrunken hatte und daraufhin überrredet wurde, mit dem Auto nach Hause zu fahren. Ich wurde erwischt, aufs Revier genommen. Dort habe bin ich dann ausgerastet, habe herumgeschrieen, und bin in der Nähe in ein Gebüsch geflohen. Wenig später bin ich dann aufs Revier zurückgekehrt, weil ich nicht wusste wohin mit mir. Der ganze Vorfall hatte insgesamt keine schlimmen Konsequenzen, ich erwähne ihn auf Grund meines auffälligen Verhaltens auf dem Polizeirevier.

2005 bin ich einer Einkaufsstraße entlanggelaufen, und ich wusste, dass ein Krankenwagen hinter mir war, der bald rechts an mir vorbeifahren würde. Ich dachte mir es würde dumm aussehen, mir schon jetzt die Ohren zuzuhalten. Als er dann an mir vorbeifuhr und just in diesem Moment seine Sirene angemacht hatte, war es schon zu spät. Mein Ohr hatte Schaden genommen. Ich merke es bis heute dass mein rechtes Ohr leicht empfindlicher ist als mein linkes Ohr, und dass mein rechtes Ohr bei Musik langsam anfängt zu schmerzen, und zwar richtig, so wie man es sich nicht einbilden kann. Für mich ist das eine ungeheuerliche Belastung, die (wie das Finger-Problem) ohne meine anderen psychischen Probleme nicht existieren würde. Ich meine andere Leute haben lebenslange Ohrgeräusche durch sowas, und ich stell mich so an. Nein so funktioniert das nicht. Ich bin krank, damit muss man Verständnis haben. Verdammt meine Finger und mein Ellenbogen haben Narben durch selbstverletztendes Verhalten, das alleine kann als Beweis gelten, das etwas nicht stimmt, ich lass mich nicht abspeisen.

2005 bin ich dann auf Aufforderung meines Vaters in eine eigene Wohnung umgezogen, ich habe wieder das totale Theater gemacht, für das mich Leute ausgelacht hätten. Warum hatte ich Angst umzuziehen? Ich hatte Angst, kein eigenes Internet zu haben, da ich Internet süchtig bin. Ich wusste nicht was mich erwarten würde. Ich hatte eigentlich sonst kein anderes Problem, ausser das Internet. Als ich vom Hausmeister erfahren hatte, dass man seinen eigenen Internetanschluss installieren lassen kann, war ich beruhigt. Ich werde nervös wenn mir das Internet oder der Computer weggenommen wird. Wäre es nicht der Computer, wäre es der Fernseher, wäre es nicht der Fernseher, wäre es eine Alkoholsucht oder eine andere Sucht. Genauso ist es mit dem Computerspiel "World of Warcraft". Wäre es nicht "World of Warcraft" gewesen, das mich abgelenkt hat, wäre es irgendetwas anderes unproduktives gewesen, die mich durch die Zeit bringt. Heute bin ich frei von WOW, aber nicht seiner Anziehung. Nicht suchterzeugende Dinge sind an vielen Dingen Schuld, sonst die Anwendung dieser Dinge. Und die Psyche der Menschen bestimmt die Anwendung. Es ist ist das gleiche mit Waffen. Durch Krisen wird man schlau. Für mich ist Spaß und Produktivität bis zum heutigen Tag weitestgehend unvereinbar geblieben, leider. Würde das Studium in einem gewissen Rahmen Spaß machen, hätte das Studium auch eine gewisse Anziehung, wie alle anderen süchtigmachenden Dinge auch. Der Kontrast zwischen den Dingen die Spaß oder weniger Spaß machen darf nur nicht zu groß sein, sonst bleiben manche Dinge auf der Strecke.

Es tut mir Leid, wenn ich immer wieder Sätze und Textpassagen einbringe, die etwas fremd platziert scheinen. Schreiben heisst immer auch lernen und verstehen, in diesem Fall mich selbst. Wenn auch nur in einem sehr geringen Maß.

Bis heute wohne ich hier in einer WG mit 2 anderen Studenten. Jedoch werde ich hoffentlich bald in eine Einzelwohnung versetzt, auf Grund der Geräusche der anderen Bewohner, die ich nicht ertrage. Ich erwähnte schon dass mich das verrückt macht, gar wahnsinnig.

In der jetzigen Zeit muss ich mich von meinem Studium ablenken, da ich panische Angst vor dem Stoff des Studiums habe und mit dieser Angst nicht klarkomme. Ich bin mittlerweile im 13. Semester und habe gerade einmal fast das Vordiplom geschafft. Eine mündliche Fachprüfung fehlt mir noch, habe aber schon 3 Scheine für das Hauptdiplom. Ich weiss nicht wie ich den Rest meines Studiums schaffen soll, wenn ich mir meine Zukunfstaussicht anschaue mit 13. Semestern. Der Stoff ist für mich zur Zeit total uninteressant. Ich sehe es jetzt so mit meinen Problemen, normal betrachtet wäre dies vielleicht anders und ich würde sensibler/genauer darauf schauen. Und durch meine Unaufmerksamkeit im Vordiplom (Stichwort: Vorwissen!) auch total schwer geworden. Viele Prüfungen habe ich gerade so noch geschafft, ein paar sogar - man mag es kaum glauben - hauptsächlich durch Glück (Multiple-Choice Klausuren habe nicht nur ich gelöst, sondern im nicht unerheblichen Maß der Zufall). Und einige Prüfungen waren einfach zu einfach, gar lachhaft. Alles in allem muss ich sagen ich konnte vieles nicht im Vordiplom, aber habe die Prüfungen trotzdem geschafft. Das was ich zu den Prüfungen noch konnte habe ich wieder vergessen, da vieles mit 13. Semestern einfach nicht mehr da ist.

Also:

Motivation (im 13. Semester, warum soll ich noch weiterstudieren, aber Hartz 4 will ich nicht, was soll ich machen?)
Uninteressant (zu trocken, zu abstrakt)
Vorwissen (am Vordiplom habe ich zu "verteilt" teilgenommen, vieles liegt lange zurück, und die meisten Prüfungen habe ich gerade so noch geschafft)

Sicher sehe ich das durch die kranke Gehirnchemie/Psyche verzerrt und kann es gerade nicht objektiv beurteilen. Doch selbst wenn ich das Studium schaffe, wird die Note nicht super. Das alles wäre kein Problem, wenn ich nicht die andere psychische Probleme, die mich unvorstellbar belasten, hätte. Dann könnte ich mich auch durch das Studium noch durchquälen, dann aber wirklich durchquälen. Ein 1,0 wird es so oder so nicht, die Frage ist dann wo der Sinn noch liegt, besser als 3,0 kann ich mir auch nicht vorstellen. Dies alles ist kein Indiz dafür dass ich nicht schlau genug für das Studium bin. Oder das ich zu faul wäre. Man sieht, ich habe es in aller Breite dargelegt, wo das Problem liegt. Ich frage mich wer das alles auf einen Nenner bringen und lösen soll. Das Auslösende Ereignisse für sämtliche Probleme die ich habe, liegt sicher in meiner Mutter. Daraus ergaben sich dann wieder andere Probleme. Und daraus wieder andere. Wie soll man alle diese Probleme einfangen und zerstören? Wie soll das gelingen? Ich evtl schon als 10 Jähriger in Behandlung gemusst, es ist aber nur eine Vermutung.

Gerade sind schon 3 Wochen im laufenden Semester vergangen und ich habe mich noch um nichts gekümmert und sitze einfach vor meinem PC und starre auf die Wand, versunken in meinen Problemen, die mich bedrücken, kaum möglich irgendetwas zu tun um sofort wieder in Gedanken zu versinken. Dies ist ein dringender Hilferuf. Ich habe es schon dargelegt, wie absolut dringend dieser Zustand mein Lebensweise, und damit mein Leben, und damit - weitergedacht -mein Leben im wörtlichen Sinne bedroht. Ich brauche den RICHTIGEN Psychologen, wo die persönliche CHEMIE stimmt, wo die Therapie-METHODE stimmt. Und zwar endgültig. Wenn nicht jetzt, dann nie. Ich war schon bei zwei Psychologen, aber jetzt wird es richtig ernst. Wie gesagt ich war schon zweimal bei einem Psychologen, das erste Mal kann man aussenvorlassen, da ich dort meine Probleme nicht erkannt hatte und nichts ernstnahm, das zweite Mal wusste ich dass ich Probleme hatte, wollte jedoch über manche Probleme (die Probleme die ich hier darlege, die manchen Leser schlucken lassen, verständlich...) nicht sprechen und konnte andere Probleme nicht richtig beschreiben. Zudem hatte ich gerade meine ersten gradiosen Erfolge im Abnehmen zu verzeichnen (10kg, es wurden bis zu dem Tod meiner Mutter 20kg) und meine Mutter war zu dem Zeitpunkt noch nicht tot, und zudem hatte damals mein Vater den Psychologen ausgesucht. Daher war das keine günstige Ausgangslage. Aufgrunddessen dass beim zweiten Mal der Psychologe keine weiteren Anzeichen für eine Therapienotwendigkeit sah, wurde diese nach sechs Sitzungen abgebrochen. Alles nachvollziehbar soweit hoffe ich.

Ich möchte einen Psychologen der sich echt für mich interessiert, den ich als Kumpel und echten Freund wahrnehme, woher soll ich das aber erkennen wenn ich kaum Menschenerfahrung habe und es selbst nicht beurteilen kann, und wie soll sich dann Chemie aufbauen? Vielleicht weiss ich erst nach 20 Sitzung ob ein Therapeut der richtige für mich ist, was dann? Oder sollt ich gleich spontan beurteilen, evtl nur nach dem Aussehen, wer er/sie wohl sein mag? Hier sehe ich große Zweifel meinerseits. In gewisserweise möchte ich wie ein Sonderfall behandelt werden, da ich meine Probleme als so komplex und weitrechend ansehe und die Ursache schon lange Zeit her ist. Das einzige was mich daran stört ist die negative Besetzung des Wortes an sich ("Sonderfall").

Ich möchte noch anmerken, dass ich glaube, dass ich ein sehr offener, gesunder Mensch geworden wäre, wenn meine Mutter nicht krank geworden wäre. Mein Vater, mein Bruder, alles hätte sich anders entwickelt, ich wäre in der Schule vielleicht nicht gehänselt worden, ich wäre nicht schüchtern geworden etc., ich hätte eine Freundin gehabt, viele Freunde gehabt, etc. Mein Leben nach dem 9ten Lebensjahr wäre einfach weitergegangen wie bisher.

Warum nur, warum.

Aber ich arbeite weiter dran falls mir noch Sachen einfallen.

Ach und in meinem jetzigen Zustand sind Gefühle von Scham etc. überdeckt durch die depressive Stimmung^^

GastMediziner
2010-11-01, 21:24:13
Ich kann und werde dir nur einen Rat geben: Geh zu deinem Hausarzt!


Ein Mediziner

PHuV
2010-11-02, 00:54:36
Hab mal meinen kompletten Lebenslauf und Probleme aufgeschrieben, da ich nicht besonders gut im sprechen bin, in der Hoffnung dass ich endlich den richtigen Psychologen für mich finde, und dieser Psychologe wird den Text auch bekommen. War nämlich schon 2 Mal beim Psychologen in meinem Leben und bis jetzt hab ich noch nie so eine Vorbereitung getroffen. Hat 6341 Wörter.. Ist aber sicher nicht vollständig weil immer noch etwas dazukommen könnte.



Du willst einen guten Berater haben, sprich Psychotherapeuten, nicht Psychologe, siehe hier (http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=484512).
Bezweifle ich mal stark, daß Du überhaupt schon mal bei einem Psychotherapeuten warst. Ich glaube Dir nicht, daß Du angeblich schon zwei mal bei einem Psychologen warst. Kein Psychologe darf Psychotherapie machen, wenn er keine Heilerlaubnis hat. Wenn Du wirklich mal bei so einem Menschen gewesen wärest, hättest Du das Schild garantiert gesehen, wo deutlich draufsteht: Psychotherapie oder psychologischer Psychotherapeut. Warum Du hier Dir so eine Geschichte ausdenken mußt, ist mir hier scheierhaft.
Deine Leidensgeschichte interessiert hier keinen. Mich als Berater interessiert auch Deine Geschichte überhaupt nicht! Deine Geschichte nützt auch keinem was, Dein geschriebenes Wort wird Dir kein Stückchen Heilung oder Besserung bringen. Warum? Weil Psychotherapie, Gesprächstherapie usw. nur durch eines funktionieren: Interaktion. Sprich, Deinen Reaktionen, wenn Du Deine Geschichte erzählst, sind interessant. Nicht, was Du sagst, wie Du es sagst, wie Du Dich ausdrückst, wie Deine Körperhaltung, Deine Gestik und Mimik mit Deiner Aussage zusammenspielt, wie Du auf Fragen und Rückfragen reagierst und nonverbal antwortest. Das ist interessant für einen psychotherapeutisch tätigen Menschen, und nicht Deine hohle Frasierung Deiner auch so schlimmen Lebensgeschichte.
Du leidest auch unter dem Wahn der maßlosen Überschätzung Dich und Deiner Person. Du inzenierst Dich mit Theatralisch und mit einer Melodramatik: "Ich will den richtigen finden...bla!". Da wird es ja einem richtig schlecht. Du bist nix besonderes, und Deine Probleme sind nichts besonderes. Sie sind für Dich was besonderes, aber was interessiert es den Rest der Menschheit, geschweige den ein 3D-Nerdcenter, was überproptional mit solchen Menschen wie Dir gesegnet ist. Melodramatik funktioniert im Film oder Fernsehen, aber nicht in der Wirklichkeit. Willst Du Dich präsentieren, Dich darstellen, oder willst Du wirklich Hilfe. Das was Du da von Dir gibst, ist wirklich nur gequirlte Kacke, und zeugt weder von Hilfesuche noch einer gewissen Ernsthaftigkeit, geschweige den von Respekt gegenüber anderen oder Dir selbst. Tu Dir selbst einen Gefallen, und lösche Deinen Nonsens hier raus. Du bewegst Dich im Niveau von DSDS und Konsorten. Nur willst Du der Superleidende Antistar sein. Wenn Du es so einfach willst, bewirb Dich bei DSDS, und lasse Dich mal von Bohlen bewerten. Der wird Dir auf den Kopf direkt und korrekt sagen, wer und was Du bist. Und Du bekommst das sogar kostenlos, und alle Welt sieht dabei zu, wie Du Dich zum Affen machst, hahahah (ironisch gemeint)!
Alle jammern sie vorher rum: "Ich will den richtigen, ich will den Besten!" So was gibt es nicht, und so was wird es auch nicht geben. Und wenn es so was gibt, den Preis kannst Du gar nicht bezahlen. Oder bist Du bereit, pro Sitzung mal 1000 EUR auszugeben? :rolleyes: Gewissheit und Garantie gibt es im Leben nicht. Du brauchst nicht den richtigen, Du brauchst nur einen kompetenten Berater, der Dir das Wiederspiegeln kann, was und wer Du bist! Er muß Deine große Selbstlüge und Selbstbetrug aufdecken können, und wo Du Dir selbst eine Scheinwelt aufbaust. Dazu muß man nicht richtig sein, sondern nur sein Handwerk beherrschen! Du willst eine absolute Sicherheit haben, aber die gibt es nun mal nicht! Du mußt lernen, allgemein zu vertrauen, den ersten Schritt tun, und den kann Dir keiner nehmen. Natürlich wirst Du nicht alles richtig machen, oder Du wirst vielleicht auch eine falsche Wahl treffen? Und? Was ist daran so schlimm? Du willst nicht verstehen, daß das Wichtigste bei diesen Dingen ist, etwas zu tun! Der Weg ist das Ziel, das Ziel ist der Weg. Änderungen kommen nicht von heute auf morgen, sie sind ein Prozess, eine Entwicklung, Schritt für Schritt. Du willst schon den 100 vor dem ersten Schritt. So funktioniert das aber nicht, und wenn Du das wirklich so glaubst, dann ist jede Therapie falsch für Dich. Dann mußt Du erst einfach mal schlichtweg gescheit auf die Fresse fallen, das Leben ist oft Psychotherapie genug, und das sogar recht gut und effektiv. No risk, no fun, so einfach ist das. Man muß auch mal was riskieren, um etwas für sich gewinnen zu können. Und man muß auch einfach mal zuerst Vertrauen können, egal ob die Chemie stimmt oder nicht!
Du willst eine maßgeschneiderte Beratung für Dich. Hast Du Dir auch mal die Frage gestellt, ob das auch das richtige für Dich ist? Willst Du lernen, verstehen und Dich ändern, oder willst Du nur einfach gehätschelt, geliebt, anerkannt und geknuddelt werden. Oh, man muß Dich bemitleiden, mitfühlen, Deine wahre Tragik und Dein wahres Ich erkennen? Ach Gottchen, was ist den an Dir so wichtig? :rolleyes: Du bist nichts besonders. Frage Dich erst mal, was Du willst, bevor Du effekthaschend und theatralisch öffentlichkeitswirksam nach Pseudoantworten suchst, nur um Dein Ego zu bestätigen und Deine wahren Probleme weiterhin verstecken zu können! Willst Du die spanische Inquisition, die Dich mit dem komfortablen Sessel oder weichen Kissen foltern? Oder willst Du einen Botchamp-Typ, der Dir in den Arsch treten kann, und Dich Dreck fressen läßt?
Du bleibst aktuell nur stehen, und suchst für Dich eine Rechtfertigung, damit Du nicht weitergehen muß. Du unterliegst der größten Selbsttäuschung überhaupt, daß Du nur den "Richtigen" finden mußt, und dann lösen sich alle Probleme bei Dir von selbst. Unsinn, blanker gnadenlosen Unsinn. Es liegt nicht an dem Therapeuten, es liegt alles bei Dir selbst! Wenn Du offen und aufrichtig bereit bist, ist jeder Therapeut eine Hilfe. So hast Du für Dich immer und immer wieder eine Ausrede, auszuweichen, da Du noch nicht den "Richtigen" gefunden hast. Damit wirst Du noch viele Jahre im Dasein Deiner jämmerlichen Existenz verbringen.


Ne, manchmal zweifele ich wirklich an den Verstand der Menschen, besonders hier. So viel Dummheit, Unfähigkeit und Unvermögen, gepaart mit so überzogenen und unrealistischen Ansprüchen! Nein, ich will Dir nichts böses, ganz im Gegenteil. Nur sehe ich es heute so, daß Menschen alle was wollen, ohne Opfer zu bringen, und ohne was dafür tun zu wollen. So läuft das aber nicht. Ich beispielsweise arbeite nur mit Menschen, die folgendes tun:


ehrlich und aufrichtig sein
sich mit aller Kraft Mühe geben wollen
beharrlich, ausdauernd und geduldig sein


Mit den Rest der Menschen befasse ich mich erst gar nicht mehr. Vergebene Liebesmüh. Traurig aber wahr, dann müssen diese Menschen halt untergehen, den diese wollen es auch so. Dann aber bitte ohne mich! Du muß mich nicht mögen, und mir ist es auch wirklich scheißegal, ob Du mich oder meine Worte ernst nimmst. Du brauchst Hilfe, nicht ich. Du mußt vertrauen, und Du mußt glauben.

Was willst Du, haferflocken? Wenn Du es wirklich ernst meinst, dann tu was, Schritt für Schritt, aber gehe! Laß den Scheiß, den Du hier produzierst, und wie Du Dich produzierst, es wird Dich keinen Schritt weiterbringen. Nicht ich oder andere sind Dein Feind, Du bist Dir selbst Dein größter Feind.

Mein Tipp: Geh erst mal zu einem Therapeut, und arbeite mit ihm. Wenn Du meinst, daß es nicht weitergeht, nimm den nächsten! Gib aber nicht immer gleich auf, wenn Dir der Therapeut Dir nicht paßt. Höre zu, lerne, öffne Dich. Du mußt nicht mit dem Therapeuten auf einer Wellenlänge sein. Ich habe am meisten von den Menschen gelernt, die mich eben nicht gemocht haben. Sie waren immer am gnadenlosesten, aber auch am ehrlichsten mit ihrer Meinung. Ob sie immer richtig war, ist ein anderes Ding. Wie gesagt, es kommt allein auf Dich an, nicht auf die anderen, was Du daraus machen kannst. Keine Sorge, kein Therapeut läßt Dich alleine. Aber er wird Dir auch keine Plattform für Deine Melodramatik, das lassen wir mal schön da, wo es hingehört - im Film. ;)

Also, wenn Du eine effektive Lösung willst, mußt Du schon bereit sein, etwas zu tun, und nicht rumposen. Meld Dich bei mir, komm bei mir vorbei, und Du wirst sehen, daß Du das alles nicht brauchst, und egal wer da vor Dir steht, Dir eine Hilfe sein kann, wenn Du bereit bist, anzunehmen, zu akzeptieren! Jedoch glaube ich nicht, daß Du überhaupt den Mut dazu aufbringst. Nach meiner Aussage wirst Du Dich vermutlich eh in Dein selbst geschaffenes Schneckenhaus zurückziehen und über die böse Welt da draußen rumjammern, und daß keiner Dich wirklich versteht. Stell Dir vor, da laufen eine Menge Leute da draußen rum, denen es genau so geht wie Dir! ;)

haferflocken
2010-11-02, 13:55:40
Jaa diese scheiss Melodramatik von mir, wird mir erst bewusst wenn ich Sachen von mir lese die ich geschrieben habe, da war noch viel mehr Zeug im Lebenslauf, das ich dann gestrichen hatte beim zweiten Mal lesen. Dabei hab ich jedoch noch mehr hinzugefügt, aber nochmal drüberlesen wollt ich dann nicht mehr.. Hey ich wünschte ich wüsste wie ich mich in den Griff bekommen könnte. Du glaubst gar nicht wieviele Sachen ich hier ins Forum geschrieben habe mit dieser "Aufgeregtheit".

Ich habe einen Lebenslauf geschrieben damit man einen Ursache/Wirkung Baum von Ereignissen und den daraus resultierenden Problemen erkennen kann. Ich dachte das hilft einem Therapeuten und auch mir selbst (ja!) einen Überblick zu bekommen, wie ich funktioniere. Natürlich interessiert er sich nicht für Einzelheiten, oder was genau passiert ist. Da ich aber keine Psychologie studiert habe, habe ich einfach alles niedergeschrieben. Und die Melodramatik im Text zeigt dem Psychologen womit er es hier zu tun hat, ich finde das ist eine gute Sache, denn ich bringe meinen Charakter damit zum vorschein. (Anmk.: das klingt wieder Melodramatisch, immer ICH ICH ICH, ...ja es nervt mich auch, ich weiss was du meinst. Und nein ich schau DSDS nur aus Langeweile)

Anders gesagt es geht nicht um die Lebensgeschichte an sich, sondern um die Interpretation und zwischen den Zeilen lesen. Klar muss er auch mit mir sprechen in der Therapie, da ein Text keine Gefühle, Gestik usw. zum Ausdruck bringen kann.

Als ich damals die sechs Sitzungen gemacht habe, konnte ich auch manche Dinge nicht erwähnen, weil es mir zu schwer fiel. Ich habe nachher immer wieder darüber nachgedacht, dass ich es ja nächste Sitzung erwähnen könnte, was aber nicht geschah. Vielleicht ist es einfacher wenn der Therapeut mich dann damit konfrontieren kann (wenn ich ihm vorher den Text in die Hand drücke), als dass ich dann wieder über Dinge schweige die ich sagen sollte, über über die er nichts weiß. Ich war da, es kam nicht über meine Lippen. Beweisen kann ichs nicht, da du nicht dabei warst.

Und vielleicht kannst mir mir erklären, wie der extreme Hass auf meiner Mitbewohner, mein ständiges selbstverletztendes Verhalten, meine extreme Unruhe, du eine Gesprächtherapie langsam besser werden soll? Manche Probleme scheinen mir nämlich ohne Medikamente auch gar nicht mehr lösbar zu sein, so tiefgreifend empfinde ich sie.

PHuV
2010-11-02, 14:29:55
Zuerst vermeide ich erst mal Ferndiagnosen. Wie gesagt, lösch Dein Geschreibse raus, und geh zu jemanden, der Dich als Mensch vor Augen hat und Dich damit beurteilen kann. Alles geschriebene ist schon eine starke Verfälschung Deines subjektiven Eindruckes. Unbewußt ist man meistens eh nicht so ganz ehrlich und aufrichtig, von den eigenen Filtern und Wahrnehmungsbegrenzungen mal ganz zu schweigen.

Was Deinen Hass betrifft, so würde ich hier mal starkes eigenes Unvermögen (sich auf gewisse Situationen einzulassen bzw. Dinge zu bewerten) und starke Minderwertigkeitskomplexe vermuten. Aber um das zu klären, müßte ich Dich näher kennen.

haferflocken
2010-11-02, 19:52:32
Du hast mich falsch verstanden ich habe keinen Hass gegen Personen, ich habe Hass gegen bestimmte Geräusche die mich dauernd nerven, nein echtes Unbehagen auslösen, mehr als jedes Kratzen der Fängernägel auf einer Tafel. Das war früher nicht so schlimm, hat sich immer gesteigert. Verdammt.

Ich bekomm grad Fantasien meinem Mitbewohner mit der Faust gegen den Kopf zu schlagen tut mir leid. Aber kann mich noch nicht dafür überwinden. Die Küchen-Geräusche sind für mich Folter. Was kann dann eigentlich strafrechtlich passieren, wenn kein Zeuge vorhanden ist? Aussage gegen Aussage... Man irgendwann ist es vielleicht so weit ich weiss nicht. Warum tun die mir das an? Klar sind das normale Geräusche. Die hab ich auch irgendwann als normal empfunden.

Sry muss ich einfach schreiben. Morgen geh ich zur Psychologischen Studienberatung die Psychologin dort hat meinen Lebenslauf gelesen. Und warum soll ich den Mist hier löschen? Weils mir peinlich sein soll? Ich hab andere sorgen, besser jeder liest das.

haferflocken
2011-08-02, 08:00:05
War vor 2 Wochen freiwillig beim Gesundheitsamt (tatsächlich beim sozialpsychiatrischen Dienst). Hab am 15.8. nen Termin beim Psychiater, hat man mir dort gemacht. Zusätzlich hat mir tatsächlich eine psychiatrische Tagesklinik empfohlen, aber wohl eher damit ich wieder unter Leute komme. Habe Bedenken geäußert, dass ich nicht weiss, wie man verhindern sollte, dass ich nach dem Aufenthalt wieder in gewohnte Muster zurückfalle. Aber sonst hab ich eigentlich keine Bedenken. Aber erstmal zum Psychiater am 15..8

Und grade habe ich diesen Text an meinen Vater geschrieben (meine einzige Ansprechperson abgesehen von Ärzten), der wusste bis jetzt eigentlich von nix:

Ich muss dies schreiben wo ich gerade wieder heulend im Bett gelegen habe. Ich geh zugrunde wenn ich das noch so weitergeht.

Ich habe keine Freude mehr am Leben.
Ich schaffe mein Studium nicht mehr. Ich schaffe gar nichts mehr. Ich bin eine gescheiterte Existenz.
Ich sehe in allem nur noch das negative. Es ist wie ein Schleier der alles Positive verdeckt.
Ich habe eine Abneigung gegen fremde Mitmenschen ich weiss nicht warum.
Ich will dich nicht verlieren wie ich meine Mutter verloren habe.

Ich habe am 15.8. einen Termin beim Psychiater. War vor einer Woche beim Gesundheitsamt um mich beraten zu lassen. Ich weiss nicht mehr weiter. Es geht mir grottenschlecht. Schon seit Monaten, fast Jahren. Wahrscheinlich hat sich das Jahrzehnte lang entwickelt. Ich kann es nicht länger verstecken, es wird immer schlimmer.

Ich war dieses Semester öfters und regelmäßig an der Uni, aber es nahm immer mehr ab, die Konzentration.
Das Abnehmen klappt nicht ich falle immer in meine Esssucht wieder zurück.
Ich mach mich wegen allen Dinge verrückt, meine Gedanken drehen sich alle nur noch im Kreis, ich bin nur noch am Grübeln. Ich kann mir kaum noch etwas merken ohne es auf einen Zettel zu schreiben.

Mach dir keine Sorgen.

Bitte nicht den Text kritisieren. Ich grübel so schon über jede Formulierung. Weiter geht's mit der Antwort meines Vaters:

Hallo xxxx,

ich bin froh, dass du dich mit Deiner Email an mich gewandt hast.

Trotz der Sorgen, die ich mir manchmal mache, denke ich nicht, dass du eine "gescheiterte Existenz" bist, und ich denke, dass es für alles eine Lösung gibt. Über Probleme zu sprechen ist ein guter Anfang, finde ich.

Ich finde es prima, dass Du Dir einen Termin beim Psychologen geholt hast -- auch das ist ein wichtiger Schritt!

Wie wäre es denn, wen wir uns morgen abend (Mittwoch) gegen 20 Uhr treffen, um uns noch einmal richtig auszusprechen?
Du könntest mich in der xxx abholen -- wenn dann alle schon weg sind, können wir dort sprechen, ansonsten fahren wir dann zu einem anderen Platz.

Bitte melde Dich bald per Email oder SMA -- ich gehe aber in 20 Minuten erst einmal ins Bett.

(Mein Handy ist kaputt -- klingelt nicht mehr).

Liebe Grüsse,

Papa

So, ich habe zugesagt, aber ich glaube nicht dass er mich ganz versteht. Ich habe von Psychiater geredet, natürlich will ich auch zum Psychologen, aber ich will auch Antidepressiva nehmen. Ich glaub mein Vater weiss auch gar nicht was eine echte Depression ist, er glaubt vielleicht mit ein bisschen reden beim Psychologen ist alles getan.

Ich habe jetzt voll Angst ihm zu erzählen was ne Depression ist und dass ich wohl Medikamente schlucken werde. Ich glaube das ist neuland für ihn. Ich glaub er wird Psychiater mit "wirklich krank" (nicht abwertend) verbinden. Wie auch immer, das ist wieder nur umhergrübeln von mir. Kann nicht nicht unterbinden. Aber vielkleicht habt ihr Tipps, wie ich ihm klarmachen kann, dass ich Pillen schlucken werde?? Oje.

Wie auch immer musste raus.

Edit: das schlimmste ist das scheiss grübeln über jeden mist (auch bei dem posting, es ist mir vollkommen klar dass ich mir das auch schenken kann, aber ich schreibs trotzdem, außerdem extistiert der thread eh schon), das scheiss negative sehen von ALLEM, und die scheisse unkonzentriertheit. Aber mir wird ja hoffentlich geholfen, ja ich werde wohl auch in eine Tagesklinik gehen, wenn der Psychiater das empfiehlt^^

tam tam
2011-08-03, 17:16:41
Die E-Mail Deines Vaters gehört nicht hier rein. Und wegen Rückfallgefahr... Nach einer stationären Behandlung hast Du die Möglichkeit auf betreutes Wohnen. In Deinem Fall dann die Variante Wohngemeinschaft(in Form betreutes Wohnen, ist keine typ. WG!). Parallel dazu eine begleitende Therapie. Wegen endlose Grübelei... Buch lesen oder beim Einschlafen Radio leise im Hintergrund laufen lassen(ruhige Musik wie z.B. Klassik, ab und zu Nachrichten, gut ist da auch DF). Wegen Klarmachen... Einfach ganz normal darüber reden als wär es was alltägliches. Akzeptieren wird er es so oder so müssen. Auf die Gefahr hin, daß er es eventl. mißverstehen könnte... Für seine Reaktion solltest Du Verständniss haben und ihm nicht gleich verübeln. Geht schließlich jedem so. Deine Entwicklung ist ein ganz nat. Heilungsprozess. Und wenn Dich andere deswegen verurteilen oder unabsichtlich mißverstehen, das ist doch egal. Hauptsache Du kommst irgendwann da wieder raus. Und wenn Du einen Fressanfall hast, dann laß es auch geschehen. Löse Dich von dem Druck, jetzt unbedingt und unter Zwang/Disziplin Dich von Deiner Krankheit befreien zu müssen. Versuche es etwas lockerer anzugehen. Und wenn Dich andere deswegen kritisieren oder ermahnen, nimm es cool. Letztendlich ist es Dein Leben und Deine Entscheidung. Und von Deiner Fressucht wirst Du viell. eines Tages befreit sein, ohne daß Dir das gleich bewußt ist.

Übrigens bin ich kein Freund von Tabletten. Und wenn, dann dazu immer eine begleitende Therapie machen. Tabletten allein können nämlich nicht heilen.

PHuV
2011-08-03, 23:40:41
Übrigens bin ich kein Freund von Tabletten. Und wenn, dann dazu immer eine begleitende Therapie machen. Tabletten allein können nämlich nicht heilen.

Richtig, dennoch können die richtigen Medikamente am Anfang den Zustand stabilisieren. Hier keine falsche Scheu hinlegen, und erst mal probieren. Wenn es nicht funktioniert, kann man sie immer noch wieder absetzen.

Kornflakes
2011-08-04, 00:38:25
Ich habe ähnliche Probleme und die Lösung war bei mir die Tatsache, dass ich starke Allergien habe und daher keine Nährstoffe aufnehme. Ein Apfel ist für mich reines Gift. Eine Tafel Schokolade macht mich tagelang kaputt. Bloss weiss ich das leider viel zu spät und es wird nicht besser. Ich schlafe alle paar Wochen etwas mehr und esse auch mal nichts, was sehr schwer ist, da man dauernd Freßanfälle bekommt und erst mit vollem Bauch gut drauf ist. Für andere Menschen wirkt man anders als man sich fühlt. Man kann jeden Tag für eine Prüfung lernen, aber wenn man am Tag zuvor das falsche ißt, dann ist man am Prüfungstag unfähig zu leisten. Das Leben verkommt zum Glücksspiel. Je mehr man sich steigert, desto stärker werden die Schwankungen. So bist du heute unschlagbar und morgen ein Opfer. Heute rennst du 10km in Rekordzeit und morgen bist du bei 1km am Ende. Ebenso wird man auch zum Schauspieler und simuliert Emotionen und Verhalten. In vielen Dingen sieht man die Welt anders. Man rennt oft gegen eine Wand, nur um dann Jahre später zu erfahren, dass man recht hatte. Gesellschaftlich verliert man Zeit und daher ergibt sich dann das Problem, dass man nicht mithalten kann. Ich schaffe mein Studium nicht. Aber ich muss es schaffen, denn jeder in meiner Verwandtschaft in meiner Generation studiert oder ist fertig. Selbst wenn man also auf beiden Beinen steht, gibt es als Folge der Erkrankung immer diesen psychischen Druck etwas gemacht haben zu müssen. Denn kein Mensch interessiert sich wirklich für das Wohl des Anderen. Somit gilt ===> who cares

doublehead
2011-08-04, 01:03:02
Erst Haferflocken und jetzt Kornflakes. Verdächtig. Oder ist das hier das Treffen der anonymen Frühstückscerealien?

Ich habe das zuerst ernst genommen, aber gerade habe ich den Verdacht verarscht zu werden.

haferflocken
2011-08-05, 21:12:45
Sieh die Beitragszahlen, warum sollte ich noch "Kornflakes" mit 145 Beiträgen sein?

IchoTolot
2011-08-05, 23:08:52
Also bezüglich dem Gedächtnis..Mein Arzt hat mir auch mal gesagt, wo ich das ansprach, dass bei einer Depression die Auswirkungen ähnlich einer echten Demenz sein können. Ich konnte mir auch nix merken und hab ständig irgendwas vergessen oder den Schlüssel draußen an der Türe stecken lassen und so.
Das ist aber alles wesentlich besser geworden.

Tabletten sind nicht schlecht. Man darf sich nur nicht alleine auf die verlassen und sonst nix ändern wollen. Ohne Tabletten wäre ich heute vielleicht nicht mehr unter den Lebenden.