PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Warum sind immer nur die anderen "Pöbel"?


Gast
2010-11-01, 23:26:14
Mir fällt in letzter Zeit oft auf, dass in jedem zweiten 3DC-Fred ständig Leute das Wort Pöbel benutzen, um sich von der "Masse" abzugrenzen. Man bekommt hier das Gefühl, dass die 3DC-Mitglieder einem elitären Adelsgeschlecht entstammen, während alle anderen Menschen dem Pöbel angehören.

Ein paar oft anzutreffende Musterbeispiele:

"Ich gucke kein TV, aber der Pöbel..."
"Der Pöbel auf der Straße wählt halt CDU, aber was kann man schon vom Fussvolk mehr erwarten...!"
"Der Discopöbel ist echt zum Kotzen... da bleibe ich lieber Jungmann bis in alle Ewigkeiten, aber bewahre mir die Ehre!"
"Hättest du doch studiert, dann müsstest du dich nicht mit dem Pöbel abgeben!"
"Hat der Pöbel doch selbst Schuld dran... hätten se studiert, würden sie heute mehr Gehalt bekommen!"

Geht euch das auch auf den Sack, dass sich ständig irgendwelche Profilneurose-geschädigten Menschen als was besseres darstellen?

IVI
2010-11-02, 09:37:54
Geht euch das auch auf den Sack, dass sich ständig irgendwelche Profilneurose-geschädigten Menschen als was besseres darstellen?

ist bei 3DC nix neues, auch in anderen foren schon seit jahren immer wieder zu lesen. aus persönlicher sicht würde ich es durchaus wagen, die these in den raum zu stellen "wird sogar von jahr zu jahr schlimmer", aber aufregen? nee, dafür bin ich mittlerweile zu alt. es ist ein öffentliches forum, hier werden teils so unglaubliche dinge geschrieben, dass man sich eigtl. nur davon abhalten kann, den kopf auf den schreibtisch zu schlagen, wenn man eben alles nicht so ernst sieht.

das abgrenzen von milieus, das selbsthervorstellen, das distanzieren von problemen, das verschieben von problemen auf andere, die folgen des inkompetenten umgangs mit medien, daraus resultierender fehleinschätzungen und meinungen ... puh, jo, großes feld, weites feld, aber doch eher "typisch mensch" als "typisch 3DC'ler".

(R)evolutionconcept
2010-11-02, 10:36:09
Die Schlimmsten sind die, die das selber praktizieren und sich dann hier hinstellen und sich ebenso empört darüber zeigen. :rolleyes:

IVI
2010-11-02, 10:54:58
Die Schlimmsten sind die, die das selber praktizieren und sich dann hier hinstellen und sich ebenso empört darüber zeigen. :rolleyes:

in gewissen fällen ist es sogar zwingend angebracht, sich klar von anderen zu distanzieren, aber das kennst du ja bestens.

(R)evolutionconcept
2010-11-02, 10:57:11
in gewissen fällen ist es sogar zwingend angebracht, sich klar von anderen zu distanzieren, aber das kennst du ja bestens.

Getroffene Hunde bellen, hm?!

mii
2010-11-02, 11:19:40
Ich kanns nachvollziehen und mich nervt es nicht.

Abgesehen davon ist jeder "pöbel" - jedoch auf seine eigene Art. ^^

Und das manche menschen eine gewisse elitärität ausweisen ist normal und auch ok. Aber es können halt nicht alle elitär sein :D

Ich hatte gerade am WE so ein Gespräch und bin zu der erkenntnis gelangt, das die Gesellschaft und Wirtschaft definitiv nicht mehr funktionieren würde, wenn alle gleich gestellt wären.

Dead Man
2010-11-02, 11:21:36
Schön finde ich es immer, wenn Studierende sich schon als gemachte Akademiker fühlen und einen auf dicke Hose machen, obwohl sie noch keinen Cent eigenes Geld verdient haben.

Eidolon
2010-11-02, 12:16:16
Schön finde ich es immer, wenn Studierende sich schon als gemachte Akademiker fühlen und einen auf dicke Hose machen, obwohl sie noch keinen Cent eigenes Geld verdient haben.

Allerdings. Absolut unerfahren im Berufsleben, aber meinen die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben.

Cyphermaster
2010-11-02, 12:21:57
@topic: Es will sich halt kaum einer eingestehen, wenn selber nicht Mitglied der "Creme de la Creme" zu sein. Zumindest gefühlt glauben sich mindestens 80% der Leute, besser als der Durchschnitt zu sein... ;)

mii
2010-11-02, 12:22:50
Allerdings. Absolut unerfahren im Berufsleben, aber meinen die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben.

Die pokern hoch.
ist nur blöd wenn mans studium nicht schafft oder danach keinen job findet.

Gast
2010-11-02, 13:11:11
@topic: Es will sich halt kaum einer eingestehen, wenn selber nicht Mitglied der "Creme de la Creme" zu sein. Zumindest gefühlt glauben sich mindestens 80% der Leute, besser als der Durchschnitt zu sein... ;)


Das tolle ist, dadurch gehören die die glauben der Durchschnitt zu sein, nicht dazu :)

hmx
2010-11-02, 15:15:05
Schön finde ich es immer, wenn Studierende sich schon als gemachte Akademiker fühlen und einen auf dicke Hose machen, obwohl sie noch keinen Cent eigenes Geld verdient haben.

Noch schlimmer sind die, die sich dabei im Recht fühlen Studenten als faul und Berufsunfähig zu bezeichnen. Aber Bashs gegen Studenten und Akademiker sind ja nicht politisch unkorrenkt.

Die Schlimmsten sind die, die das selber praktizieren und sich dann hier hinstellen und sich ebenso empört darüber zeigen. :rolleyes:

Richtig. Lustig ist, dass ein paar Beiträge später genau das passiert. :D

Dead Man
2010-11-02, 15:27:18
Noch schlimmer sind die, die sich dabei im Recht fühlen Studenten als faul und Berufsunfähig zu bezeichnen. Aber Bashs gegen Studenten und Akademiker sind ja nicht politisch unkorrenkt.


Willst Du mir jetzt Studentenbashing unterstellen? Ich dachte, ich hätte deutlich gemacht, um welche Gruppe von Studenten es mir geht. Rechnest Du Dich am Ende gar da mit rein? :uponder:

hmx
2010-11-02, 15:32:30
Willst Du mir jetzt Studentenbashing unterstellen? Ich dachte, ich hätte deutlich gemacht, um welche Gruppe von Studenten es mir geht. Rechnest Du Dich am Ende gar da mit rein? :uponder:

Kennst du denn so viele bei denen es so ist oder bedienst du einfach nur Klischees. Sieht mir eher so aus als bei dir jeder Student der sich nicht gerade dafür entschuldigt zu studieren bei dir und anderen in diese Kategorie fällt.

Eidolon
2010-11-02, 15:35:55
Kennst du denn so viele bei denen es so ist oder bedienst du einfach nur Klischees. Sieht mir eher so aus als bei dir jeder Student der sich nicht gerade dafür entschuldigt zu studieren bei dir und anderen in diese Kategorie fällt.

Bei dir könnte man fast noch einmal mit dem Satz "getroffene Hunde.." kommen. Ich kenne einige Studenten, auch im privaten Umfeld, wo ich so etwas nicht unterstellen würde. Aber hier im Forum gibt es doch einige, die meinen nur weil sie studieren, wären sie nun die Krönung der Schöpfung. Dabei haben sie 0% Erfahrung wie es außerhalb des Studiums abläuft.

hmx
2010-11-02, 15:45:54
Dabei haben sie 0% Erfahrung wie es außerhalb des Studiums abläuft.

Woher willst du das wissen? Sieht mir eher danach aus als ob du dir das einredest, weil du damit besser leben könntest.
Es ist nunmal so, dass hier im Forum Bashs in die eine Rictung eher Beifall auslösen, in die andere Richtung wird rumgeheult wie unanständig das doch sei.

Dead Man
2010-11-02, 15:47:00
Kennst du denn so viele bei denen es so ist oder bedienst du einfach nur Klischees. Sieht mir eher so aus als bei dir jeder Student der sich nicht gerade dafür entschuldigt zu studieren bei dir und anderen in diese Kategorie fällt.

Ach, es gibt ein Klischee, dass Studierende von sich glauben, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben? Na, wenn es schon so ein Klischee gibt, dann muss es ja genügend passende Studenten dafür geben, was?

Ich habe absolut nichts gegen Studenten, aber ich hab was gegen unberechtigt arrogante Menschen.

Eidolon
2010-11-02, 15:48:52
Woher willst du das wissen? Sieht mir eher danach aus als ob du dir das einredest, weil du damit besser leben könntest.
Es ist nunmal so, dass hier im Forum Bashs in die eine Rictung eher Beifall auslösen, in die andere Richtung wird rumgeheult wie unanständig das doch sei.

Ich weiß es nicht, aber so wie Du darauf einsteigst... ^^

hmx
2010-11-02, 15:50:10
Ich weiß es nicht, aber so wie Du darauf einsteigst... ^^

Jo. Etwas schreiben und es so hindrehen, dass man anderen Meinungen darüber aus der Tatsache, dass man dazu etwas schreibt einen Schuh drehen kann.
Typisch linke Diskusionskultur.


Ich kenne einige Studenten, auch im privaten Umfeld, wo ich so etwas nicht unterstellen würde.

Vermutlich weil du gegenüber denen nicht anmaßt es in deren Fachgebieten besser zu wissen.



Ich habe absolut nichts gegen Studenten, aber ich hab was gegen unberechtigt arrogante Menschen.


Woher willst du wissen, dass diese Arroganz unberechtigt ist? ich fidne es arrogent, dass hier Leute noch und nöcher ihre unqualifizierte Meinung in bestimmten Gebieten über die von leuten stellen, die sich in der Sache auskennen. Einfach weil sie denken "moralisch" im recht zu sein. Komischerweise sind es immer diese, die dann den Studenten Arroganz vorwerfen. Studenten sind immer dann arrogant wenn sie einem Wiedersprechen und die Frechheit zu besitzen mit ihrem Fachwissen zu argumentieren. :ugly:
Aber ja, der Internetforist, der überall meint im recht zu sein wo er sich nicht auskennt muss natürlich den Studenten, die eher zu den Themen etwas schreiben, zu denen sie auch was zu sagen haben Besserwisserei vorwerfen.
Junge, dein Problem ist dass du offenbar nicht damit leben kannst, dass es andere Leute gibt die eine von deiner Sicht abweichende Meinung fundiert begründen können.

Plutos
2010-11-02, 15:54:31
Naja, es gibt schon solche und solche...manchen Studenten wünscht man echt ein Leben als Pommesverkäufer, und mit anderen wiederum hat man fast ein bisschen Mitleid :biggrin:. In diesem Sinne, guten Tag die Herrschaften, guten Morgen liebe Studenten.

Eidolon
2010-11-02, 15:55:05
Jo. Etwas schreiben und es so hindrehen, dass man anderen Meinungen darüber aus der Tatsache, dass man dazu etwas schreibt einen Schuh drehen kann.
Typisch linke Diskusionskultur.



Häh? Komm mal klar Junge. Du steigst voll drauf ein, wenn man Kritik an dem Verhalten einiger Studenten übt und wirfst mir nun "linke Diskussionskultur" vor? Da Du mich nicht kennst, wäre ich mit solchen Behauptungen eher vorsichtig, denn links bin ich weiß Gott nicht.

byola
2010-11-02, 15:56:05
Na ja, Einsamkeit macht arrogant oder depressiv. Beides findet man in Foren überpräsent.

hmx
2010-11-02, 16:00:07
[QUOTE=hmx;8363957]Jo. Etwas schreiben und es so hindrehen, dass man anderen Meinungen darüber aus der Tatsache, dass man dazu etwas schreibt einen Schuh drehen kann.
Typisch linke Diskusionskultur.

/QUOTE]

Häh? Komm mal klar Junge. Du steigst voll drauf ein, wenn man Kritik an dem Verhalten einiger Studenten übt und wirfst mir nun "linke Diskussionskultur" vor? Da Du mich nicht kennst, wäre ich mit solchen Behauptungen eher vorsichtig, denn links bin ich weiß Gott nicht.

Ich kenne deine Beiträge hier im Forum, und Klischees so zu verklausulieren, dass jeder der denen wiederspricht gleich ein "anspringen" vorgeworfen wird ist typisch für die linke Diskuslionskultur, die keinerlei andere Meinung duldet. Und mein lieber Eidolon, damit bist du auch schön öfter aufgefallen. Immer wenn es um Beissreflexe geht bei bestimmten Themen bist du ganz vorn dabei. ;)


Da Du mich nicht kennst, wäre ich mit solchen Behauptungen eher vorsichtig, denn links bin ich weiß Gott nicht.

Aus deiner Sicht vielleicht nicht. Deine Beiträge hier zeigen etwas anderes.
Der Punkt ist, dass auch aus diesem Thread sichtbar wird, dass Kritik in eine Richtung erwünscht ist, in die andere Richtung nicht. Ich will nicht wissen was hier abgeht, wenn ich einen Thread erstelle in denen ich mich darüber echauffiere, was mir an nicht-Studenten so alles missfällt. Da kannst du schonmal Abonements an die ganzen Moralapostel und Helden der Arbeiterklasse verteilen die schreiben wie unangebracht das doch sei, aber gleichzeitig gegen die bösen faulen Studenten bestimmter Fachrichtungen wettern. Mit Klsichees hinsichtlich Studierender kann man hier hofieren, anders herum nicht. Und, mein lieber Eidolon, dieses messen mit zweierlei Maß ist typisch für die linke Diskusionskultur.

Dead Man
2010-11-02, 16:00:51
Woher willst du wissen, dass diese Arroganz unberechtigt ist? ich fidne es arrogent, dass hier Leute noch und nöcher ihre unqualifizierte Meinung in bestimmten Gebieten über die von leuten stellen, die sich in der Sache auskennen. Einfach weil sie denken "moralisch" im recht zu sein. Komischerweise sind es immer diese, die dann den Studenten Arroganz vorwerfen. Studenten sind immer dann arrogant wenn sie einem Wiedersprechen und die Frechheit zu besitzen mit ihrem Fachwissen zu argumentieren. :ugly:

Mir deucht, Du wirfst gerade allen außer Dir vor, unqualifizierte Meinungen zu haben. :biggrin:

Ich gehöre jedenfalls nicht zu denen, die einem Fachmann auf Gebieten widersprechen von denen sie selbst keine Ahnung haben. Es wäre nett, dieses Klischee nicht auf alle anzuwenden, die einem Studenten widersprechen.

Eidolon
2010-11-02, 16:03:00
[QUOTE=Eidolon;8363969]

Ich kenne deine Beiträge hier im Forum, und Klischees so zu verklausulieren, dass jeder der denen wiederspricht gleich ein "anspringen" vorgeworfen wird ist typisch für die linke Diskuslionskultur, die keinerlei andere Meinung duldet. Und mein lieber Eidolon, damit bist du auch schön öfter aufgefallen. Immer wenn es um Beissreflexe geht bei bestimmten Themen bist du ganz vorn dabei. ;)




Aus deiner Sicht vielleicht nicht. Deine Beiträge hier zeigen etwas anderes.

Also so wie Du? Dann betriebst Du wohl auch linke Diskussionskultur, wenn das so einfach ist.

Nur weil man nicht die harte rechte Schiene fährt, wie so einige andere hier im Forum ist man nicht gleich links. Zwischen hart rechts und der Mitte gibt es durchaus noch einige Abstufungen.

hmx
2010-11-02, 16:06:15
Mir deucht, Du wirfst gerade allen außer Dir vor, unqualifizierte Meinungen zu haben. :biggrin:



Nein. Das liesst du aus meinem Beitrag. Fragt sich nur warum. Aber ja, wenn du keine qualifizierte Meinung hast, dann haben es alle anderen auch nicht. Das ist ja deine implizite Logik, udn deshalbliesst du auch liber dies aus meinem Beitrag. Dann kann man das nämlich gut als Vorwurf forumilieren und von der eigenen argumentativen Schwäche ablenken. Ist leider eine Denkweise die hier oft vorkommt. Wer meint eine qualifizierte Meinung zu haben, qualifiziert alle anderen ab, denn wenn ICH keine qualifizierte Meinung habe, dann ALLE anderen auch nicht. :ugly:

[QUOTE=hmx;8363987]

Also so wie Du? Dann betriebst Du wohl auch linke Diskussionskultur, wenn das so einfach ist.

Nur weil man nicht die harte rechte Schiene fährt, wie so einige andere hier im Forum ist man nicht gleich links. Zwischen hart rechts und der Mitte gibt es durchaus noch einige Abstufungen.

Ja. Aus deiner Sicht ist das hart rechts. Weil du ganz schön auf der linken Seite stehst und Dinge, die woanders keinen hinterm Ofen hervorlocken als "hart rechts" deklarierst. Q.E.D.

raschomon
2010-11-02, 16:06:21
Hört Ihr jetzt bitte auf mit dem dämlichen Geplänkel!

Sehr, sehr gute Threadidee von meinem Lieblingstroll. Eines muß man Dir ja wirklich lassen, lieber TS, Du schaffst es immer wieder den Finger in die richtige (und offene) gesellschaftspolitische Wunde zu legen.

Erste Aufforderung in die Runde, mal bitte kurz nachdenken über den ethymologischen Hintergrund des Wortes "Pöbel". Es gibt eine lange kulturhistorische Tradition der Verachtung der Massen, meist durch ein selbsternanntes Oben. Wieso diese stabile Konstante?

"Pöbel", das sind immer nur die anderen?! - Stimmt, aber wer zählt eigentlich zum "Pöbel"? Her mit den griffigen Definitionen!

Hat "Pöbel"-Zugehörigkeit etwas mit dem Füllstand des eigenen Kontos zu tun? - Ja oder Nein?

Ich persönlich bin davon überzeugt, daß "Pöbler" sehr, sehr wohlhabend sein können, die Zugehörigkeit zu diesen bedauernswerten Paria leitet sich imo von der Beschaffenheit des moralischen Haushalts eines Individuums ab. Welche Vorstellungen von Moral, von Sittlichkeit hat der Einzelne, welche Werte sind für ihn gültig, wie sind die ethischen Leitplanken seiner Existenz beschaffen?

Was mich zu einer Frage bringt, die ich hier gleich noch an das eigentliche Threadthema dranhängen möchte: Wie entstehen eigentlich die moralischen Vorstellungen der deutschen Ober-, Mittel- und Unterschicht in unserer Gegenwart. Wie definiert man den Comment, das Verbindliche im Umgang mit den Mitmenschen, das richtige und "gute", das falsche bzw. "böse" Handeln? Diese Kategorien als Grundlage tagtäglich getroffener Wertentscheidungen fallen doch nicht vom Himmel.

hmx
2010-11-02, 16:27:11
Hört Ihr jetzt bitte auf mit dem dämlichen Geplänkel!

Sehr, sehr gute Threadidee von meinem Lieblingstroll. Eines muß man Dir ja wirklich lassen, lieber TS, Du schaffst es immer wieder den Finger in die richtige (und offene) gesellschaftspolitische Wunde zu legen.

Erste Aufforderung in die Runde, mal bitte kurz nachdenken über den ethymologischen Hintergrund des Wortes "Pöbel". Es gibt eine lange kulturhistorische Tradition der Verachtung der Massen, meist durch ein selbsternanntes Oben. Wieso diese stabile Konstante?

"Pöbel", das sind immer nur die anderen?! - Stimmt, aber wer zählt eigentlich zum "Pöbel"? Her mit den griffigen Definitionen!

Hat "Pöbel"-Zugehörigkeit etwas mit dem Füllstand des eigenen Kontos zu tun? - Ja oder Nein?

Ich persönlich bin davon überzeugt, daß "Pöbler" sehr, sehr wohlhabend sein können, die Zugehörigkeit zu diesen bedauernswerten Paria leitet sich imo von der Beschaffenheit des moralischen Haushalts eines Individuums ab. Welche Vorstellungen von Moral, von Sittlichkeit hat der Einzelne, welche Werte sind für ihn gültig, wie sind die ethischen Leitplanken seiner Existenz beschaffen?

Was mich zu einer Frage bringt, die ich hier gleich noch an das eigentliche Threadthema dranhängen möchte: Wie entstehen eigentlich die moralischen Vorstellungen der deutschen Ober-, Mittel- und Unterschicht in unserer Gegenwart. Wie definiert man den Comment, das Verbindliche im Umgang mit den Mitmenschen, das richtige und "gute", das falsche bzw. "böse" Handeln? Diese Kategorien als Grundlage tagtäglich getroffener Wertentscheidungen fallen doch nicht vom Himmel.


Der Pöbel ist immer der, der anderer Meinung ist. Wer anderer meinung ist, der ist einfach nur uninformiert und gehört zum "Pöbel" weil er von den Bösen Medien gleichgeschaltet wurde. Das Wort Pöbel bezieht sich also hier auf den Vorwurf der Stromlinienförmigkeit.

KinGGoliAth
2010-11-02, 16:27:37
jeder mensch hat sein feindbild, das kommt in diesem thread auch wunderschön zur geltung.

scheiß arbeitslose, scheiß studenten, scheiß fliesentischler, scheiß moslems, scheiß [...].

irgendwas / irgendwer stört immer.

in diesem sinne:
möge sich der 3dc pöbel in diesem thread zerfleischen.

http://s8.directupload.net/images/user/090802/du3onnpu.gif

Dead Man
2010-11-02, 16:32:57
Nein. Das liesst du aus meinem Beitrag. Fragt sich nur warum. Aber ja, wenn du keine qualifizierte Meinung hast, dann haben es alle anderen auch nicht. Das ist ja deine implizite Logik, udn deshalbliesst du auch liber dies aus meinem Beitrag. Dann kann man das nämlich gut als Vorwurf forumilieren und von der eigenen argumentativen Schwäche ablenken. Ist leider eine Denkweise die hier oft vorkommt. Wer meint eine qualifizierte Meinung zu haben, qualifiziert alle anderen ab, denn wenn ICH keine qualifizierte Meinung habe, dann ALLE anderen auch nicht. :ugly:


;D Du wirfst mir genau das vor, was Du selber machst.


Was mich zu einer Frage bringt, die ich hier gleich noch an das eigentliche Threadthema dranhängen möchte: Wie entstehen eigentlich die moralischen Vorstellungen der deutschen Ober-, Mittel- und Unterschicht in unserer Gegenwart. Wie definiert man den Comment, das Verbindliche im Umgang mit den Mitmenschen, das richtige und "gute", das falsche bzw. "böse" Handeln? Diese Kategorien als Grundlage tagtäglich getroffener Wertentscheidungen fallen doch nicht vom Himmel.

Ich denke, ich hab mein Wertesystem anerzogen gekriegt, von meinen Eltern, Freunden und sozialem Umfeld.

hmx
2010-11-02, 17:09:24
;D Du wirfst mir genau das vor, was Du selber machst.



Nein tu ich nicht. Du machst nur genau das, was ich beschrieben habe. Du liesst immer noch, dass ich ALLE anderen abqualifiziere. Dieser Komlex scheint doch sehr tief verankert zu sein. Wenn du den Vorworf zu hören bekommst, keine qualifizoerte Meinung zu haben, denkst du automaitsch, dass man damit alle anderen abqualifiziert. Das ist falsch, du bist nur nicht der Mittelpunkt der Welt.

Mr.Fency Pants
2010-11-02, 17:22:25
jeder mensch hat sein feindbild, das kommt in diesem thread auch wunderschön zur geltung.

scheiß arbeitslose, scheiß studenten, scheiß fliesentischler, scheiß moslems, scheiß [...].

irgendwas / irgendwer stört immer.

in diesem sinne:
möge sich der 3dc pöbel in diesem thread zerfleischen.

http://s8.directupload.net/images/user/090802/du3onnpu.gif

Sagte derjenige, der immer alle anderen als Mitläufer und mediengesteuerte Herdentiere bezeichnete...;)

Mosher
2010-11-02, 17:25:07
Geil, den Thread könnte man auch umbennen in:

"Was ihr euch schon immer mal an den Kopf knallen wolltet"

derwalde
2010-11-02, 17:40:34
Nein tu ich nicht. Du machst nur genau das, was ich beschrieben habe. Du liesst immer noch, dass ich ALLE anderen abqualifiziere. Dieser Komlex scheint doch sehr tief verankert zu sein. Wenn du den Vorworf zu hören bekommst, keine qualifizoerte Meinung zu haben, denkst du automaitsch, dass man damit alle anderen abqualifiziert. Das ist falsch, du bist nur nicht der Mittelpunkt der Welt.

warte mal. da war doch so ein wort, das ich in letzter zeit öfter von dir gelesen habe. achja: küchenpsychologe wars ;D

Dead Man
2010-11-02, 18:08:58
Nein tu ich nicht. Du machst nur genau das, was ich beschrieben habe. Du liesst immer noch, dass ich ALLE anderen abqualifiziere. Dieser Komlex scheint doch sehr tief verankert zu sein. Wenn du den Vorworf zu hören bekommst, keine qualifizoerte Meinung zu haben, denkst du automaitsch, dass man damit alle anderen abqualifiziert. Das ist falsch, du bist nur nicht der Mittelpunkt der Welt.

Mein lieber hmx, ich habe eine Verhaltensweise angeprangert und Du fühltest Dich prompt damit angesprochen. Okay, wenn Du Dir den Schuh anziehen willst...

Ich habe in keiner Weise auf Dich abgezielt, denn Du bist ebenfalls nicht der Mittelpunkt der Welt.

Und seit Du mein erstes Posting gelesen hast, wirfst Du mir permanent vor, zu pauschalisieren, in Klischees zu denken, nicht akzeptieren zu können, wenn man im Unrecht ist. Anderen Teilnehmern wirfst Du bösartige linke Diskussionskultur vor. Vielleicht liest Du einfach nochmal in Ruhe nach und überlegst, wer hier zu viel in Texte hinein interpretiert.

PS: Kannst mir ja mal ein Beispiel raussuchen, wo ich der Überzeugung war, es besser zu wissen, als Leute vom Fach.

Gast_TS
2010-11-02, 18:24:56
Leute, könnt ihr euren Kleinkrieg bitte per PN weiterführen?

Hydrogen_Snake
2010-11-02, 18:35:55
Der Pöbel hier im Thread ist wirklich lustig! Amüsiert mich ruhig weiter! Solange der Pöbel sich selbst bekriegt gibt es keinen Aufstand.
Man bringe mir eine Keule und einen Becher Wein! So eilet doch! Ich inzwischen werde das 3DCenter inzwischen zum offiziellen Pöbelcenter erklären. Nun huldigt mir!

Yavion
2010-11-02, 20:40:27
Idioten gibt es überall. Bei den Studenten sind die meisten Idioten BWLer und andere Wirtschaftswissenschaftler, was ohne persönlich werden zu müssen und dabei völlig ungeachtet der Tatsache, dass diese "Wissenschaften"(höhö) eigentlich verkappte Ausbildungsberufe sind, an den absoluten Zahlen liegt:

http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,718123,00.html

Vielleicht schreibt Thilo Sarazin in "Deutschland schafft sich ab 2 - jetzt erst recht!" mal über diese hausgemachte Bildungskatastrophe.

Lyka
2010-11-02, 20:46:17
da ich es mir gestatte, auf Trash-Filme/Sendungen und Bücher zu stehen... nunja, für die oberen Leute, die hierarchisch über mir stehen, bin ich natürlich nur Humanressource, also auch Pöbel. Das sieht man in den Augen der Leute.

für den einen oder anderen ist man eh Fussvolk... wobei ich es bizarr finde, dass selbst Sekretärinnen etc. auf den "gemeinen Telefonsupporter" herabsehen :D

raschomon
2010-11-02, 21:44:47
...
Ich denke, ich hab mein Wertesystem anerzogen gekriegt, von meinen Eltern, Freunden und sozialem Umfeld.

Na ja, ich bin gespannt, ob wir es gemeinsam schaffen aus dem Thread doch noch das an Erkenntnis herauszukitzeln, was schon auf der ersten Seite hätte stehen können.

Korrekt, Deine Eltern waren für den Löwenanteil verantwortlich. Dazu kam noch die Schule bzw. die Lehrer, die sog. Peergroup, oder ganz schlicht gesagt, die Gesamtheit aller mehr oder weniger gleichaltrigen Spiel-, Schul- und Discokamerad(inn)en seit der Krippenzeit und schließlich auch noch die Medien. Das sind die vier Säulen der Moralerziehung (dazu gesellen sich noch ein paar nebensächliche Quellen, aber lassen wir die mal beiseite).

Woher aber haben Deine Eltern ihrerseits dieses Wertesystem bezogen? - Letztlich müssen die Inhalte irgendwoher kommen, die Eltern haben sie ja nicht höchstselbst und in eigener Verantwortung unabhängig kreiert, sie sind nicht im luftleeren Raum entstanden. Und die Eltern der allermeisten Menschen beziehen ihre Erziehungsmethoden auch nicht direkt bei Rousseau. Also, woher kommen die Regeln des gesellschaftlichen Zusammenlebens und der sozialen Interaktion eigentlich?

Ich komme noch auf die Frage zurück und versuche mich später selbst an einer Antwort.

Andere Frage: Warum braucht man den Pöbel? Denn Ja, der Pöbel wird gebraucht, dringend sogar, zwecks Abgrenzung sowie Aufwertung des Selbst. Aber warum?

These: In Gesellschaften, in denen die wirtschaftlichen Verteilungsspielräume enger werden, weil sie z.B. nicht mehr ausreichend schnell oder stark wachsen, oder weil die Mechanismen der Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums aus irgendeinem Grund gestört sind - so stellt sich nunmal die Lage hierzulande gegenwärtig dar -, erhöht sich die allgemeine Nervosität im Kollektiv. Jeder will ja trotzdem sein (wohlverdientes?) Stückchen vom Kuchen einheimsen. Also werden die Ellenbogen ausgefahren. In dem daraus folgenden schärfer werdenden Wettbewerb zwischen Personen stehen dem Einzelnen grundsätzlich zwei Handlungsmuster zur Verfügung:

Erstens, man versucht die entscheidenden Instanzen, die über die Verteilung der begehrten Gratifikationen befinden - z.B. Arbeitgeber -, durch schiere Leistung positiv zu beeinflußen und für sich einzunehmen - das ist die faire Version - oder aber, zweitens, man greift zu den schon nicht mehr ganz so lauteren Mitteln, nämlich der negativen Werbung. Wie geht das? - Man fängt an den Mitbewerber um die Gratifikation schlecht zu machen, mehr oder minder systematisch. Rummäkeln am Wettbewerber, Hervorhebung dessen angeblichen Unvermögens, intrigieren, die eine oder andere kleine Mobbingattacke usw. Also nichts anderes als der Erwerb eines Wettbewerbsvorteils durch gezielte Diskreditierung der Person, der Leistung, der schiefen Nase usw. usf. des Konkurrenten.

Ich bin fest davon überzeugt, daß darin auch der Grund für die frappante Beliebtheit sogenannter Casting-Shows zu suchen ist, die es ja in beeindruckender Zahl gerade im sog. Unterschichten-TV gibt. Denn genau in diesem medialen Ambiente kann man die Techniken der gezielten Herabwürdigung und des gepflegten Ausbootens der Konkurrenz zwischen all diesen Aufgaben, Challenges und Ausschlußrunden sehr gut einüben.

So, und jetzt bündeln und extrapolieren wir diese Mechanismen im Kleinen einfach auf die Gegebenheiten einer 80-Millionen-Mann-Nation, et violà: die Geburt des Pöbels. Der Pöbel ist dann nichts anderes als die Gesamtheit der im Wettbewerb aus dem Felde zu schlagenden Konkurrenz-Individuen. Und gleichzeitig haben wir hier die Erklärung, warum der Pöbel immer die anderen sind. Es ist doch evident, die Konkurrenz muß auch kollektiv in Schach gehalten werden, das kann dann durch subtile Distinktion geschehen, ein eher passives Verfahren der Aufwertung des Selbst bis die Konkurrenz einfach nicht mehr mithalten kann, weil es ihr bspw. an ökonomischer Reserve gebricht oder weil sie einfach weit weniger geschmackssicher ist ("Fliesentisch-Syndrom"!), oder aber durch handfestere und offensivere Abgrenzung gegen die Unerwünschten, indem man jene verbal herabwürdigt, mit großem Tamtam Bücher über "die anderen" auf den Markt wirft, großangelegte Medienkampagnen auflegt oder deren gesellschaftliche Entfaltungsräume bewußt verengt.

Das (Ab-)Stempeln der "anderen" zu Angehörigen des Pöbels hat also Methode. Und es funktioniert doch seit Jahren recht gut, oder?

hmx
2010-11-02, 23:14:27
Idioten gibt es überall. Bei den Studenten sind die meisten Idioten BWLer und andere Wirtschaftswissenschaftler, was ohne persönlich werden zu müssen und dabei völlig ungeachtet der Tatsache, dass diese "Wissenschaften"(höhö) eigentlich verkappte Ausbildungsberufe sind, an den absoluten Zahlen liegt:

http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,718123,00.html

Vielleicht schreibt Thilo Sarazin in "Deutschland schafft sich ab 2 - jetzt erst recht!" mal über diese hausgemachte Bildungskatastrophe.

Genau DAS ist der Punkt. Selber pöbeln und dann rumheulen wenn man auch mal einstecken muss. Dass man zu dämlich ist BWL und Wirtschaftwissenschaften in eien Topf zu werfen ist noch mal eine ganz andere Sache. Auf dem zweiten Platz ist übrigens Maschbau, Wirtschaftwissenschaften sehr viel weiter unten. Allein deshalb ist dieses "alle WiWis in einen Topf" schon mal recht unangebracht. BWL = verkappter Ausbildungsberuf, wie übrigens Maschbau auch. WiWi ist eine ganz andere Baustelle. So lange dieses von Neid zerfressene Bashing hier en vogue ist braucht hier keiner rumheulen wenn es einen selbst mal trifft. Für den Ton ist das Forum hier, welches auf der linken Seite teilweise verdammt blind ist, ganz allein verantwortlich.

Dead Man
2010-11-03, 00:17:19
Eher ging es nicht, war bis 22:45 beim Punktspiel.


Korrekt, Deine Eltern waren für den Löwenanteil verantwortlich. Dazu kam noch die Schule bzw. die Lehrer, die sog. Peergroup, oder ganz schlicht gesagt, die Gesamtheit aller mehr oder weniger gleichaltrigen Spiel-, Schul- und Discokamerad(inn)en seit der Krippenzeit und schließlich auch noch die Medien. Das sind die vier Säulen der Moralerziehung (dazu gesellen sich noch ein paar nebensächliche Quellen, aber lassen wir die mal beiseite).

Ich gehe im folgenden immer nur von mir aus:

Ich bin in der DDR und noch dazu im Tal der toten Augen aufgewachsen, in ländlicher Gegend. D. h., die Medien bestanden für mich aus den Programmen DDR 1 und DDR 2 und ein paar Radiosendern, die aber, weil mich Politik noch nicht interessierte, in Form von Kindersendungen auf mich einwirkten.

Wir waren eine Schulklasse komplett ohne Ausländer und wir waren ein ausnehmend gutes Kollektiv. Neid gab es nur marginal und ich hab von meinen Eltern gelernt, dass man sich gegenseitig unterstützt. Das ging wohl auch einem Großteil meiner Mitschüler so. Mobbing gab es nicht, weil der Konkurrenzdruck nicht da war.

Woher aber haben Deine Eltern ihrerseits dieses Wertesystem bezogen? - Letztlich müssen die Inhalte irgendwoher kommen, die Eltern haben sie ja nicht höchstselbst und in eigener Verantwortung unabhängig kreiert, sie sind nicht im luftleeren Raum entstanden. Und die Eltern der allermeisten Menschen beziehen ihre Erziehungsmethoden auch nicht direkt bei Rousseau. Also, woher kommen die Regeln des gesellschaftlichen Zusammenlebens und der sozialen Interaktion eigentlich?

Nun, im Falle meiner Eltern weiß ich es genau. Die hatten ihr Wertesystem zum Großteil von ihren Eltern. :D Aber das wolltest Du nicht wissen. Unser Wertesystem dürfte m. E. stark vom christlichen Glauben geprägt sein, obwohl weder ich, noch meine Eltern christlich sind und auch nur eine meiner Omas es ist. In der DDR war das Christentum sowieso relativ verpönt, aber komischer Weise hat man sich an die Grundregeln gehalten.

Natürlich bringt jedes Individuum seine eigenen Einflüsse mit in das Wertesystem ein, das es an seine Nachfahren weiter gibt und die sind die Essenz aus dem eigenen Leben.

Ich komme noch auf die Frage zurück und versuche mich später selbst an einer Antwort.

Andere Frage: Warum braucht man den Pöbel? Denn Ja, der Pöbel wird gebraucht, dringend sogar, zwecks Abgrenzung sowie Aufwertung des Selbst. Aber warum?

Hier bin ich unsicher. Brauche ich wirklich einen Pöbel? Die typischen Fliesentisch-Sendungen kann ich mir nicht ansehen, weil ich mich fremd schäme (obwohl ich selbst einen Fliesentisch mein Eigen nenne). Andererseits möchte ich mich abgrenzen von Menschen, die sich ihre Meinung mit Hilfe von RTL, Bild und Co. bilden. Diese gehen aber durch alle Schichten. Ich weiß, mit Tendenzen. Ich nenne das nicht Pöbel, aber wahrscheinlich spielt das keine Rolle.

These: In Gesellschaften, in denen die wirtschaftlichen Verteilungsspielräume enger werden, weil sie z.B. nicht mehr ausreichend schnell oder stark wachsen, oder weil die Mechanismen der Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums aus irgendeinem Grund gestört sind - so stellt sich nunmal die Lage hierzulande gegenwärtig dar -, erhöht sich die allgemeine Nervosität im Kollektiv. Jeder will ja trotzdem sein (wohlverdientes?) Stückchen vom Kuchen einheimsen. Also werden die Ellenbogen ausgefahren. In dem daraus folgenden schärfer werdenden Wettbewerb zwischen Personen stehen dem Einzelnen grundsätzlich zwei Handlungsmuster zur Verfügung:

Erstens, man versucht die entscheidenden Instanzen, die über die Verteilung der begehrten Gratifikationen befinden - z.B. Arbeitgeber -, durch schiere Leistung positiv zu beeinflußen und für sich einzunehmen - das ist die faire Version - oder aber, zweitens, man greift zu den schon nicht mehr ganz so lauteren Mitteln, nämlich der negativen Werbung. Wie geht das? - Man fängt an den Mitbewerber um die Gratifikation schlecht zu machen, mehr oder minder systematisch. Rummäkeln am Wettbewerber, Hervorhebung dessen angeblichen Unvermögens, intrigieren, die eine oder andere kleine Mobbingattacke usw. Also nichts anderes als der Erwerb eines Wettbewerbsvorteils durch gezielte Diskreditierung der Person, der Leistung, der schiefen Nase usw. usf. des Konkurrenten.

Ich bin auch der Meinung, dass der Pöbel-Gedanke ganz bewusst von den Regierigen, der Wirtschaft und den Medien geschürt wird. Wir sollen uns untereinander in Machtkämpfe verstricken, damit unsere Aufmerksamkeit von ihnen abgelenkt wird. Das gelingt offenbar ganz gut.

Ich bin fest davon überzeugt, daß darin auch der Grund für die frappante Beliebtheit sogenannter Casting-Shows zu suchen ist, die es ja in beeindruckender Zahl gerade im sog. Unterschichten-TV gibt. Denn genau in diesem medialen Ambiente kann man die Techniken der gezielten Herabwürdigung und des gepflegten Ausbootens der Konkurrenz zwischen all diesen Aufgaben, Challenges und Ausschlußrunden sehr gut einüben.

Natürlich. Hier schlägt man 2 Fliegen mit einer Klappe. Zum einen gibt man Gelegenheit zum Träumen - man könnte ja selbst auch irgendwann zum Superstar werden - zum anderen füttert man den Spott. Ich finde es beängstigend, wie viele Menschen diesem Trubel um ein paar Eintagsfliegen folgen.

So, und jetzt bündeln und extrapolieren wir diese Mechanismen im Kleinen einfach auf die Gegebenheiten einer 80-Millionen-Mann-Nation, et violà: die Geburt des Pöbels. Der Pöbel ist dann nichts anderes als die Gesamtheit der im Wettbewerb aus dem Felde zu schlagenden Konkurrenz-Individuen. Und gleichzeitig haben wir hier die Erklärung, warum der Pöbel immer die anderen sind. Es ist doch evident, die Konkurrenz muß auch kollektiv in Schach gehalten werden, das kann dann durch subtile Distinktion geschehen, ein eher passives Verfahren der Aufwertung des Selbst bis die Konkurrenz einfach nicht mehr mithalten kann, weil es ihr bspw. an ökonomischer Reserve gebricht oder weil sie einfach weit weniger geschmackssicher ist ("Fliesentisch-Syndrom"!), oder aber durch handfestere und offensivere Abgrenzung gegen die Unerwünschten, indem man jene verbal herabwürdigt, mit großem Tamtam Bücher über "die anderen" auf den Markt wirft, großangelegte Medienkampagnen auflegt oder deren gesellschaftliche Entfaltungsräume bewußt verengt.

Das (Ab-)Stempeln der "anderen" zu Angehörigen des Pöbels hat also Methode. Und es funktioniert doch seit Jahren recht gut, oder?

Q.E.D. und hier gebe ich Dir vollkommen Recht. Meine Meinung dazu war oben schon heraus zu lesen.

Vermutlich hält man mich nach diesem Text für eine rote Socke, vielleicht bin ich das auch inzwischen. Aber ich lebe das in meiner kleinen Welt und vertraue den linken Politikern genauso wenig wie den rechten.

nampad
2010-11-03, 07:26:25
Naja, es gibt schon solche und solche...manchen Studenten wünscht man echt ein Leben als Pommesverkäufer, und mit anderen wiederum hat man fast ein bisschen Mitleid :biggrin:. In diesem Sinne, guten Tag die Herrschaften, guten Morgen liebe Studenten.


Passend zum Threadtitel. Wenn du wüsstest, was manche Pommesverkäufer mit ihrem Laden so verdienen, wärst du nicht so abwertend *halbernst* ;)

frix
2010-11-03, 12:11:39
geil der thread hier geht ja ab ;D

hmx
2010-11-04, 13:22:21
Mein lieber hmx, ich habe eine Verhaltensweise angeprangert und Du fühltest Dich prompt damit angesprochen. Okay, wenn Du Dir den Schuh anziehen willst...

Ich habe in keiner Weise auf Dich abgezielt, denn Du bist ebenfalls nicht der Mittelpunkt der Welt.

Und seit Du mein erstes Posting gelesen hast, wirfst Du mir permanent vor, zu pauschalisieren, in Klischees zu denken, nicht akzeptieren zu können, wenn man im Unrecht ist. Anderen Teilnehmern wirfst Du bösartige linke Diskussionskultur vor. Vielleicht liest Du einfach nochmal in Ruhe nach und überlegst, wer hier zu viel in Texte hinein interpretiert.

PS: Kannst mir ja mal ein Beispiel raussuchen, wo ich der Überzeugung war, es besser zu wissen, als Leute vom Fach.

Na dann bringt du doch vorher mal Beispiele in denen sich die Studenten so verhalten haben, wie du es ausgeführt hast. ;)

Dead Man
2010-11-04, 13:42:10
Na dann bringt du doch vorher mal Beispiele in denen sich die Studenten so verhalten haben, wie du es ausgeführt hast. ;)

Ist etwas kompliziert da ich keine Namen weiß. Sucht sich daher schlecht. Aber hier ist z. B. ein Anflug dessen vorhanden:

Ich muss es mal sagen: Die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht! Ich denke schon, dass ich einiges zu bieten habe: gebildet, angehender Akademiker, habe vielseitige Interessen, bin weder besonders schön noch besonders hässlich, habe ein gepflegtes Äußeres, rauche und trinke nicht, bin humorvoll, mag Kinder und hätte gerne eigene. natürlich habe ich auch ein paar Macken, aber welcher Mensch hat diese nicht ;)

Mr.Fency Pants
2010-11-04, 14:15:15
Wo erkennst du da bitte ein arrogants Verhalten eines Studenten? Wenn man angehender Akademiker ist, dann wird man das ja wohl noch als Vorteil rausstellen dürfen, ohne dass einem Arroganz o.ä. unterstellt wird. Ist nunmal ein Pluspunkt, gerade was spätere Verdienstmöglichkeiten angeht, oder willst du das bestreiten?

Dead Man
2010-11-04, 14:23:23
Wo erkennst du da bitte ein arrogants Verhalten eines Studenten? Wenn man angehender Akademiker ist, dann wird man das ja wohl noch als Vorteil rausstellen dürfen, ohne dass einem Arroganz o.ä. unterstellt wird. Ist nunmal ein Pluspunkt, gerade was spätere Verdienstmöglichkeiten angeht, oder willst du das bestreiten?

Ja, ich merke schon, dass es jetzt in ist, sich mit Lorbeeren zu schmücken, die man noch nicht verdient hat. Wie dem auch sei, mir gefällt es nicht.

No.3
2010-11-04, 14:34:26
Wenn man angehender Akademiker ist, dann wird man das ja wohl noch als Vorteil rausstellen dürfen, ohne dass einem Arroganz o.ä. unterstellt wird.

nun, da hat Dead Man schon recht, wenn man bislang nur angehender Akademiker ist und man dann bereits schon auf den Vorteilen herumreitet, dann kommt das schon etwas seltsam rüber.

FeuerHoden
2010-11-04, 14:40:50
Ich ich über 'den Pöbel' spreche dann meine ich damit oft das schwächste/dümmste/langsamste Mitglied einer Gruppe bzw. diejenigen der Allgemeinheit die am wenigsten entgegenkommen zur Vernunft zeigen.

Morale
2010-11-04, 15:14:11
Angehender Arbeiter hört sich auch besser an als Arbeitsloser, wenn ich jemals Arbeitslos werde würd ich mich auch so bezeichnen :biggrin:

Dead Man
2010-11-04, 15:17:01
Angehender Arbeiter hört sich auch besser an als Arbeitsloser, wenn ich jemals Arbeitslos werde würd ich mich auch so bezeichnen :biggrin:

Jupp. Meinen Sohn könnte ich auch als angehenden Professor bezeichnen. Er ist immerhin schon in der 4. Klasse. :freak:

raschomon
2010-11-04, 16:01:09
Ich ich über 'den Pöbel' spreche dann meine ich damit oft das schwächste/dümmste/langsamste Mitglied einer Gruppe bzw. diejenigen der Allgemeinheit die am wenigsten entgegenkommen zur Vernunft zeigen.

Und da trifft es sich gut, daß Du höchstselbst nie, nie, nie und niemals eben dieses besagte Mitglied bist, womit wir schon wieder beim eigentlichen Threadthema wären. :rolleyes:

_______________

Ist etwas kompliziert da ich keine Namen weiß. Sucht sich daher schlecht. Aber hier ist z. B. ein Anflug dessen vorhanden:

Ist imo auch kein richtig gutes Beispiel für Hybris. Da gibt es hier im Forum en masse bessere. Ich suche jetzt allerdings auch nicht.

hmx
2010-11-04, 16:13:37
Ja, ich merke schon, dass es jetzt in ist, sich mit Lorbeeren zu schmücken, die man noch nicht verdient hat. Wie dem auch sei, mir gefällt es nicht.

Wat? Wer eine gerade eine Ausbildung macht kann dies ebenso schreiben. Nur ist da der Unterschied, dass sich keiner aufregt.

nun, da hat Dead Man schon recht, wenn man bislang nur angehender Akademiker ist und man dann bereits schon auf den Vorteilen herumreitet, dann kommt das schon etwas seltsam rüber.

Wer hat denn wo auf Vorurteilen herumgeritten?

Jupp. Meinen Sohn könnte ich auch als angehenden Professor bezeichnen. Er ist immerhin schon in der 4. Klasse. :freak:

Ähh. Nein.

nggalai
2010-11-04, 17:14:10
@topic: Es will sich halt kaum einer eingestehen, wenn selber nicht Mitglied der "Creme de la Creme" zu sein. Zumindest gefühlt glauben sich mindestens 80% der Leute, besser als der Durchschnitt zu sein... ;)
Wie ging der Spruch nochmals?

„Intelligenz ist das am gerechtesten verteilte Gut. Kaum jemand glaubt, nicht genug davon zu haben.“

Der „Pöbel“ hat als Begriff halt genau diese Funktion des Sammelbeckens „Der Anderen“, auf die man hinabsehen kann. Ich denke, das hat auch nichts mit quantitativen Fakten zu tun: Für den einen sind Reichere, die sich Hifi-Voodoo kaufen, hirnlose Lemminge, für den anderen Menschen mit MP3-Playern. Die einen gucken auf Photographen runter, die mit Kompaktknipsen arbeiten, die anderen lachen den Pöbel mit DSLR und RAW-Entwickler aus. Manche Studenten sehen Handwerker als minderbemittelt an („Für mehr hat’s wohl nicht gereicht …“), andere werfen Studenten Elfenbeintürmigkeit vor. Und so weiter.

Dürfte irgend ein psychologischer Mechanismus dahinter stecken, vielleicht auch eine Überlebensstrategie? Rechtfertigung der eigenen, gegebenenfalls festgefahrenen Meinung in Kombination mit selbstbestätigender Wahrnehmung? Damit man sich nicht leise wimmernd beim ersten Hochnebel die Pulsadern aufschneidet?

Ich denke, jeder Mensch sieht irgendwo einen „Pöbel“, auch wenn er oder sie es sich nicht eingestehen mag und sich für ganz doll objektiv hält. Der Trick könnte sein, zu merken, dass man in dieser Hinsicht kaum anders als jeder andere Mensch sein dürfte. Was den Eingangsbeitrag unfreiwillig ironisch machen könnte.

_DrillSarge]I[
2010-11-04, 17:22:53
Wat? Wer eine gerade eine Ausbildung macht kann dies ebenso schreiben. Nur ist da der Unterschied, dass sich keiner aufregt.

es regt sie darüber nirgends jemand auf - ausser du. einmal gesagt "studenten sind [xyz]" und hmx ist zur stelle X-D

hmx
2010-11-04, 17:31:11
I[;8368322']es regt sie darüber nirgends jemand auf - ausser du. einmal gesagt "studenten sind [xyz]" und hmx ist zur stelle X-D

Äh. Nein. Er hat sich über den gast im Zitat echauffiert, weil dieser die "Frechheit" besaß zu schrieben, dass er angehender Akademiker sei.

_DrillSarge]I[
2010-11-04, 17:41:03
Äh. Nein. Er hat sich über den gast im Zitat echauffiert, weil dieser die "Frechheit" besaß zu schrieben, dass er angehender Akademiker sei.
???
eher nur:
Schön finde ich es immer, wenn Studierende sich schon als gemachte Akademiker fühlen und einen auf dicke Hose machen, obwohl sie noch keinen Cent eigenes Geld verdient haben.
ja, gemeinstes studentenbashing vom feinsten...

hmx
2010-11-04, 17:43:57
I[;8368371']???
eher nur:

ja, gemeinstes studentenbashing vom feinsten...

Ähh, Nein?!?

http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showpost.php?p=8367888&postcount=46

Das plus den von dir zitierten Abschnitt sieht eher danach aus, als ob das Urteil "arrogenter Student [...], der Auf dicke Hose macht" ziemlich leicht getriggert wird. Auch wenn er schon wieder dabei war sich herauszureden, mit dem Beispiel hat er eindeutig gezeigt, dass ich da mit meiner Einschätzung recht nahe liege.

Dead Man
2010-11-04, 18:03:09
Ist imo auch kein richtig gutes Beispiel für Hybris. Da gibt es hier im Forum en masse bessere. Ich suche jetzt allerdings auch nicht.

Ja, deshalb schrieb ich ja von einem Anflug dessen, was ich meine.

Wat? Wer eine gerade eine Ausbildung macht kann dies ebenso schreiben. Nur ist da der Unterschied, dass sich keiner aufregt.

Ich hören nur niemanden sagen: "Ich bin angehender Tischler.", sondern üblicherweise: "Ich mache gerade eine Tischlerlehre."

Wer hat denn wo auf Vorurteilen herumgeritten?

Gute Frage. :ulol:

Ähh. Nein.

Ach nein? Nun, wenn mein Sohn aber das Ziel hat Professor zu werden? Ja, ich habe das absichtlich übertrieben, aber es ist im Prinzip das gleiche. Der "angehende Akademiker" muss sein Studium erst mal erfolgreich absolvieren, bevor er sich tatsächlich Akademiker nennen kann. Wenn Du da schon den Willen dazu als Rechtfertigung siehst, kann ich das auch auf die Spitze treiben wie mit meinem Sohn.

Äh. Nein. Er hat sich über den gast im Zitat echauffiert, weil dieser die "Frechheit" besaß zu schrieben, dass er angehender Akademiker sei.

Löl, Du solltest Bildzeitungsreporter werden. Du bittest um ein Beispiel von dem ich sogar selbst sage, dass es nur einen Anflug dessen darstellt, was ich meine, und dann echauffiere ich mich? ;D

Wie sieht es denn mit Deinem Beispiel aus? Meinen Namen kennst Du ja, Du kannst also gezielt suchen.

Niall
2010-11-04, 18:20:33
Ich denke dass es grundsätzlich »normal« ist, wenn sich ein Individuum
als Mittelpunkt seines Universums sieht - das ist nunmal so. Eine Mücke würde,
vorausgesetzt sie könnte darüber sinnieren, sich auch als Mittelpunkt sehen.

Das unterschwellige Abgrenzen vom »Pöbel« ist natürlich albern,
zumal es die Leser oder Zuhörer ja erst dazu bringt darüber nachzudenken,
warum jemand so etwas erwähnt.

Fühl man sich dem »Pöbel«*ehrlich nicht zugehörig, ist schweigen Gold.

Interessant finde ich die unterirdischen Satzstellungen die manch’
selbsternannt elitärer Zeitgenosse hier oder woanders runter schreibt.
Da dreht sich einem manchmal echt der Magen um. :freak:

...Chris

hmx
2010-11-04, 18:39:15
Ach nein? Nun, wenn mein Sohn aber das Ziel hat Professor zu werden? Ja, ich habe das absichtlich übertrieben, aber es ist im Prinzip das gleiche. Der "angehende Akademiker" muss sein Studium erst mal erfolgreich absolvieren, bevor er sich tatsächlich Akademiker nennen kann. Wenn Du da schon den Willen dazu als Rechtfertigung siehst, kann ich das auch auf die Spitze treiben wie mit meinem Sohn.





Dein Problem IST, dass du es auf die Spitze treiben willst wo es null Sinn macht. Ein angehender Akademiker ist wesentlich näher daran Akademiker zu werden als dein 4-jähriger Sohn. Der Angehende Akademiker hat sich übrigens nicht Akademiker sondern angehender Akademiker genannt. ;) Aber wie gesagt, wenn es um Studenten geht wird wohl irgendwas getriggert. Da muss man dann in jeden Scheiss Arroganz interpretieren und so tun als ob man denn selbst alles besser weiss (nur um dann dem Studenten selbst Besserwisserei zu unterstellen). Das ist nunmal die Regel hier im Forum.
Wenn jemand schreibt er sei angehender Tischler, würde da kaum einer so einen dämlichen Vergleich anstellen und den Anflug von Arroganz unterstellen. Ebensowenig würde kaum einer meinen es besser machen zu können (ich ebensowenig).

Die Leute, die hier gerne andere als Pöbel bezeichen sind übrigens selten Studenten und selten Berufstätige, die zufrieden im Leben stehen. ;)

_DrillSarge]I[
2010-11-04, 18:40:53
Die Leute, die hier gerne andere als Pöbel bezeichen sind übrigens selten Studenten und selten Berufstätige, die zufrieden im Leben stehen. ;)
hat man ja anhand der kommentare im thread zu janichefs freundin gesehen

No.3
2010-11-04, 18:46:45
Ich hören nur niemanden sagen: "Ich bin angehender Tischler.", sondern üblicherweise: "Ich mache gerade eine Tischlerlehre."

"ich mache eine Akademikerlehre" ist nicht sonderlich gebräuchlich ;)

hmx
2010-11-04, 18:47:19
I[;8368490']hat man ja anhand der kommentare im thread zu janichefs freundin gesehen

War nur eine Festestellung, zumal ich da nicht das Wort Pöbel gebrauchte. ;)

Dead Man
2010-11-04, 18:59:12
Dein Problem IST, dass du es auf die Spitze treiben willst wo es null Sinn macht. Ein angehender Akademiker ist wesentlich näher daran Akademiker zu werden als dein 4-jähriger Sohn. Der Angehende Akademiker hat sich übrigens nicht Akademiker sondern angehender Akademiker genannt. ;) Aber wie gesagt, wenn es um Studenten geht wird wohl irgendwas getriggert. Da muss man dann in jeden Scheiss Arroganz interpretieren und so tun als ob man denn selbst alles besser weiss (nur um dann dem Studenten selbst Besserwisserei zu unterstellen). Das ist nunmal die Regel hier im Forum.
Wenn jemand schreibt er sei angehender Tischler, würde da kaum einer so einen dämlichen Vergleich anstellen und den Anflug von Arroganz unterstellen. Ebensowenig würde kaum einer meinen es besser machen zu können (ich ebensowenig).

Danke, dass Du meinem Sohn zutraust, mit 4 Jahren schon in der 4. Klasse zu sein. :biggrin:

Mir deucht auch, dass Du von dem Wort Student getriggert wirst. Hat ja Drilli schon angesprochen.

Ich warte immernoch auf Dein Beispiel meiner Besserwisserei.

Hast Du schon mal irgendwo das geflügelte Wort "angehender Handwerker" gehört? Ich nicht. Das könnte daran liegen, weil angehende Handwerker nicht damit prahlen.

Die Leute, die hier gerne andere als Pöbel bezeichen sind übrigens selten Studenten und selten Berufstätige, die zufrieden im Leben stehen. ;)

Da täuschst Du Dich aber gewaltig.

"ich mache eine Akademikerlehre" ist nicht sonderlich gebräuchlich ;)

Richtig, man sagt: Ich studiere xyz.

War nur eine Festestellung, zumal ich da nicht das Wort Pöbel gebrauchte. ;)

Rofl. Du stellst also nur Fakten fest und andere polemisieren, was?

PS: Wo habe ich denn das Wort Pöbel gebraucht?

hmx
2010-11-04, 19:05:42
Ich warte immernoch auf Dein Beispiel meiner Besserwisserei.




Und ich auf ein Beispiel für Arroganz.

Des weiteren geht es nicht nur um deine Besserwisserei, sondern die, die hier im Forum vorherrscht. Ich kann mich übrigens dunkel an einige Kommentare aus dem Sarrazin-Thread erinnern.

Allerdings. Absolut unerfahren im Berufsleben, aber meinen die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben.

Und auf ein solches Beispiel warte ich auch immer noch. Und zwar auf eines, wo es unagebracht war.



Da täuschst Du Dich aber gewaltig.





Ja? Ich habe da eher das Gefühl das kommt erstaunlich oft von ach so intellektuellen Systemkritikern der Marke Premium. Diese wollen dann damit ausdrücken, dass man zu stromlinienförmig sei.

Dead Man
2010-11-04, 21:15:50
Und ich auf ein Beispiel für Arroganz.

Des weiteren geht es nicht nur um deine Besserwisserei, sondern die, die hier im Forum vorherrscht. Ich kann mich übrigens dunkel an einige Kommentare aus dem Sarrazin-Thread erinnern.

Und auf ein solches Beispiel warte ich auch immer noch. Und zwar auf eines, wo es unagebracht war.

Du lässt nicht locker, was? Ich habe keine Lust, das Forum aufs Geratewohl zu durchforsten um Dir ein Beispiel liefern zu können. Du machst Dir ja nicht mal die Mühe mit meinem Namen.

Was möchtest Du denn jetzt von mir lesen? Nein, es gibt keine Studenten, die von oben herab auf Nichtstudierte mit wesentlich mehr Lebenserfahrung schauen? Ja, jeder Nichtstudierte ist ein Besserwisser?

Ich glaube mich dunkel zu erinnern, dass ich mich vom Sarrazin-Thread fern gehalten habe, weil mir da zu schnell zu viel geschwafelt wurde.

Ja? Ich habe da eher das Gefühl das kommt erstaunlich oft von ach so intellektuellen Systemkritikern der Marke Premium. Diese wollen dann damit ausdrücken, dass man zu stromlinienförmig sei.

Damit kannst Du durchaus Recht haben, das bedeutet aber nicht, dass es sonst nirgends gebraucht wird.

raschomon
2010-11-04, 21:56:50
Ich denke dass es grundsätzlich »normal« ist, wenn sich ein Individuum
als Mittelpunkt seines Universums sieht - das ist nunmal so. ...

Ich halte diese Aussage für brandgefährlich. Damit öffnest Du der endlosen Selbstbespiegelung, Eitelkeit, der Selbstüberschätzung und hemmungslosen Großmäuligkeit Tür und Tor - und von alldem haben wir schon heute zu viel. Das dem folgende ununterbrochene Wettrüsten um mein Haus, mein Boot, mein Ferrari und meine Pferdepflegerin macht dann "normale" zwischenmenschliche Kontakte wirklich zur Tortur.

Bescheidenes Auftreten halte ich in unseren Zeiten bereits für eine hohe Kunst. Und eine realistische (!) Selbsteinschätzung, statt der allzu häufig anzutreffenden Selbstüberschätzung, steht uns modernen Menschen ebenfalls gut zu Gesicht.

Dead Man
2010-11-04, 22:35:12
Ich halte diese Aussage für brandgefährlich. Damit öffnest Du der endlosen Selbstbespiegelung, Eitelkeit, der Selbstüberschätzung und hemmungslosen Großmäuligkeit Tür und Tor - und von alldem haben wir schon heute zu viel. Das dem folgende ununterbrochene Wettrüsten um mein Haus, mein Boot, mein Ferrari und meine Pferdepflegerin macht dann "normale" zwischenmenschliche Kontakte wirklich zur Tortur.

Womit wir wieder beim Neid wären. :wink:

Bescheidenes Auftreten halte ich in unseren Zeiten bereits für eine hohe Kunst. Und eine realistische (!) Selbsteinschätzung, statt der allzu häufig anzutreffenden Selbstüberschätzung, steht uns modernen Menschen ebenfalls gut zu Gesicht.

Nein, heutzutage ist Aufschneiderei gefragt. Man bewirbt sich nicht mehr mit dem was man kann sondern mit dem was der Arbeitgeber am liebsten hören würde. So kommt man an gut bezahlte Posten, auf denen man völlig fehl am Platze ist. :(

raschomon
2010-11-04, 22:49:55
da ich es mir gestatte, auf Trash-Filme/Sendungen und Bücher zu stehen... nunja, für die oberen Leute, die hierarchisch über mir stehen, bin ich natürlich nur Humanressource, also auch Pöbel. Das sieht man in den Augen der Leute.

für den einen oder anderen ist man eh Fussvolk... wobei ich es bizarr finde, dass selbst Sekretärinnen etc. auf den "gemeinen Telefonsupporter" herabsehen :D

Ich will es mal so sagen, ich kenne nur wenige Menschen deren Leseliste länger als die Deine ist, insofern sollte ein solcher "Vorwurf" wirkungslos an Dir abprallen. Aber es stimmt schon, (für sich reklamierte) Geschmackssicherheit gilt gemeinhin als ein Indiz für Elitenzugehörigkeit bzw. sie dient der Abgrenzung vom "Pöbel". Das Ganze ist ja ein Spiel um soziale Inklusion bzw. Exklusion. Es geht stets darum ausgesuchten Kreisen zugehörig zu sein bzw. draußen zu bleiben. Wie aber entsteht denn jetzt "guter Geschmack" in einem großen sozialen Verband?

Kurz gefasst, es sind verhältnismäßig kleine Avantgarden, die den guten Geschmack kreieren, kanonisieren, ihn danach auch noch ein Stück weit popularisieren, bevor sie zum nächsten Trend springen. Man muß sich das ähnlich vorstellen wie den Produktlebenszyklus einer Ware. Der "Pöbel" hat nun das Pech, vielleicht aufgrund der ihm unterstellten geistigen Unbeweglichkeit, als letzte Gruppe in den Genuß des dann gar nicht mehr so "Neuen" zu kommen. Manchmal, wenn die Avantgarde gerade der Hafer juckt, erklärt sie auch offensichtlichen Trash zum Kult oder zum geschmacklichen Must, und verwirrt so nicht nur die Early adopter. Dieses unaufhörliche Drehen um das Neue und kulturell Revolutionäre kommt eigentlich nie an ein Ende. Auch Ed Hardy war sicher irgendwann mal up-to-date und in hochexklusiven Szenen extrem angesagt (ich weiß das nicht, vermute es allerdings).

Du wohnst ja in einer mit Bühnen und geilen Locations der Kulturindustrie gesteckt vollen Metropole. Ich bin absolut sicher, daß bezüglich unserer hochsubventionierten deutschen Bühnenkultur (Theater, Oper, Konzert) die wenigsten im Publikum das jeweilige Haus aufgrund ehrlich gesuchten und auch verstandenen Kunstgenusses aufsuchen. Die allermeisten Damen und Herren wollen sich dort nur zeigen und netzwerken bzw. ihr behauptetes bürgerliches Kunstverständnis unter Beweis stellen, dies jedoch stets in teuren Roben. Inwieweit das typische Publikum der Veranstaltungen des deutschen Hochkulturbetriebs die gebotene Kunst auch inhaltlich erfasst, das lasse ich mal dahingestellt. Ich habe da desöfteren so meine Zweifel. Insofern könnte man in diesem Zusammenhang - wenn man es mit diesem Publikum nicht gut meint - vom ignoranten "Pöbel" in Gucci und Armani sprechen.

hmx
2010-11-04, 23:21:00
Was möchtest Du denn jetzt von mir lesen? Nein, es gibt keine Studenten, die von oben herab auf Nichtstudierte mit wesentlich mehr Lebenserfahrung schauen?

Gibt es sicher. Gibt es aber auch genauso gut umgekehrt, und damit ist man hier im Forum viel zu schnell zur Stelle. Das ist ja der Punkt.



Bei manchen Menschen frag ich mich wirklich wo ihre politische Bildung herkommt, wahrscheinlich aus Kapitalprpaganda-Blättern wie Bild oder aus den RTL-Nachrichten.;(
Da kann man ja nicht vernünftig diskutieren, wenn scheinbar die einfachsten Grundlagen fehlen :(
Es ist ja OK eine eigene Meinung zu haben, aber keine Ahnung aber trotzdem eine Meinung? Dann sollte man es besser mit Nuhr halten...


Ist ein extrem gutes Beispiel dafür.



stell dir vor, ich bin nicht nur ökonom und politikwissenschaftler, sonder auch jurist. krass, oder?


Ist ein beispiel für ein überzogenes Auftreten. Das von dem Gast ist nichts anstößiges, das wird umgangssprachlich so ausgedrückt.

FeuerHoden
2010-11-05, 22:17:34
Und da trifft es sich gut, daß Du höchstselbst nie, nie, nie und niemals eben dieses besagte Mitglied bist, womit wir schon wieder beim eigentlichen Threadthema wären. :rolleyes:


Nö bin ich nicht. Ehrlich gesagt drehen sich darum auch die meisten Diskussionen in meinem Bekanntenkreis wenn ich mal wieder allen anderen 'den Spaß verderbe'.
Ich bin der einzige den ich kenne der ausschließlich LED-Birnen verwendet, keinen Tiefkühler hat, jedesmal den Wasserhahn der Waschmaschine abdreht wenn er das Haus verlässt, keinen Kredit laufen hat, nach 22:00h keine laute Musik hört, zuhause nicht trinkt, usw.
Meine entscheidungen treffe ich nicht danach ob ich etwas will, sondern ob es Sinn macht.

Das mag alles sehr hochgestochen klingen aber ich ecke oft an mit meiner 'scheiss vernünftigen' Art, und wenn ich etwas kritisiere dann ist es unvernünftiges Handeln.

Wenn ich meinen 'Pöbel' weiter ausführe dann handelt es sich dabei um Gruppen/Personen die wider besseren Wissens handeln und davon spreche ich den kleinsten gemeinsamen Nenner an und das ist nunmal oft der dümmste.

Schau dir doch mal die Handlungen des täglichen lebens an. Ob Privatfernsehen, Blödmarkt, dicke Autos, usw.
Wenn man mir soviel Angriffsfläche bietet dann mache ich auch davon Gebrauch. Und ich bin im Recht.