PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Internet - Nicht mehr so toll?


aqualight
2010-11-07, 00:31:08
Hallo,

bin kein super intellektueller Mensch, aber ich stelle schon seit längerm fest, das die Qualität von Inhalten schwindet.

Nachrichten schaue ich eigentlich nicht, denn mich interessiert der Kram größtenteils nicht, ich möchte selber lesen was mich interessiert. Zudem ist der Informationsfluss im Internet zweifelos aktueller. Zudem sind die Öffentlich Rechtlichen ja auch irgendwie kontrolliert?

Wenn man z.B. auf Spiegel geht, sieht man nur Sensationsmeldungen, viele dumpfbackige Meinungen im Forum. Auf Welt.de ist es nur wenig besser.
Auch hier - Kontrolle. Man fühlt sich irgendwie für dumm verkauft?

Jede Seite hat inzwischen dieses WEB 2.0 Buttons. Über Facebook bis zu Twitter, alles dabei.
Ich hänge selbst leider viel zu lange am Rechner, aber mir gefällt die Entwicklung nicht, deshalb habe ich meine Profile bei den Sozial Networks auch richtig gelöscht und überprüft, ob auch alles weg ist.

Und irgend etwas sagt mir, das wir damit auf gut Deutsch gesagt, irgendwann auf die Fresse fliegen.
Ich denke auch das wir an den Punkt angelangt sind, wo die Entwicklung des Internet stagniert ist.

Okay, Cloud Computing wird jetzt starker gepusht. Doch hat der normale Nutzer einen Mehrwert dadurch? Ich denke nicht. Doch auch hier entsteht als Nachteil wieder Verwundbarkeit und Missbrauch, sowie Profilerstellung seitens der Betreiber.

Absahnen werden hier nur große Konzerne wie Google, Facebook und Amazon, die ihre Algorythmen immer weiter optimieren werden um Kapital daraus zu schlagen. Wenn wir nicht aufpassen, werden wir ausgenommen wie eine Gans.

Was mir aber am meisten Sorgen bereit ist, dass die USA alles hat, um über uns alles zu erfahren.
Microsoft, Apple, Google, Amazon, Facebook, PayPal alles amerikanische Firmen.
Sämtliche Messenger Protokolle (mit Ausnahme ICQ, wurde von Russen übernommen) sind ebenfalls amerikanisch.

Und die US Regierung wird immer schärfer in Überwachung, globaler Überwachung.
Wir haben überhaupt kein europäischen Gegenpool, zu all dem was aus den USA an IT kommt.

Wo sind wir in 5 - 10 Jahren?

Plutos
2010-11-07, 00:42:23
Hallo,

bin kein super intellektueller Mensch[...]

In der Tat..."die Konzerne beuten uns aus", "die USA sind böse und wollen uns was", "Politik und Weltgeschehen interessiert mich nicht"...das sind so die wiederkehrenden Haupt-Klischees unter den wenig Gebildeten :frown:.

Um die Frage zu beantworten: wo wir in 10 Jahren stehen, können wir uns heute noch nicht einmal vorstellen, vor 10 Jahren konnten wir das auch nicht. Eines jedoch ist gewiss: solange Euromerika die Vorherrschaft in der Welt behält, brauchen sich die ehrlichen Bürger um nichts zu sorgen :smile:. Ich werde nie verstehen, wo dieses USA-Feindbild herkommt :upara:.

aqualight
2010-11-07, 01:01:30
In der Tat..."die Konzerne beuten uns aus", "die USA sind böse und wollen uns was", "Politik und Weltgeschehen interessiert mich nicht"...das sind so die wiederkehrenden Haupt-Klischees unter den wenig Gebildeten :frown:.

Um die Frage zu beantworten: wo wir in 10 Jahren stehen, können wir uns heute noch nicht einmal vorstellen, vor 10 Jahren konnten wir das auch nicht. Eines jedoch ist gewiss: solange Euromerika die Vorherrschaft in der Welt behält, brauchen sich die ehrlichen Bürger um nichts zu sorgen :smile:. Ich werde nie verstehen, wo dieses USA-Feindbild herkommt :upara:.

Ist längst keine Weltmacht mehr, dazu ist sie viel zu hoch verschuldet. Aber diese Unternehmen stützen Amerikas Wirtschaft bald am meisten, nehme eine tragende Funktion ein. Und auf dem Präsentierteller sind wir gleich auch. Praktisch nebenbei, die Monopolstellung.

Aber das geht jetzt am Thema vorbei. Auf dein Niveau persönlich zu werden, begebe ich mich erst nicht. Ende der Durchsage.

ZapSchlitzer
2010-11-07, 02:01:29
Auf der einen Seite verteufelst du den Fortschritt Amerikas und deren dadurch immer größer werdenden Überwachungsradius, und auf der anderen Seite den "stagnierenden" Entwicklungsstand in Europa.

Das preisgeben von Informationen über sich selbst, ist doch mittlerweile ein weit verbreitetes Hobby. Hauptsache massig "Likes" auf Facebook, tausend "Freunde" bei meinVz, 60 tweets per minute usw.

Größer, weiter, schneller!

Cubitus
2010-11-07, 02:25:58
Ich finde das Internet bietet noch genug Möglichkeiten.
Meine Befürchtung ist aber, dass dieser schöne Cyber Wilde Westen mit all seinen vor und Nachteilen,
in den nächsten 10-20 Jahren schleichend zensiert, gefiltert und auf internationaler Ebene komplett neu durchorganisiert wird.

Zukünftig wird das Netz wohl zu 80-90% aus großen Videofiles und Streaming Angebote bestehen.
Das klassische Fernsehen wird als Leitmedium abgelöst.
Das Internet wird für die nächsten Genrationen so selbstverständlich sein wie für die jetzigen die Mobiltelefone.

ShadowXX
2010-11-07, 02:34:06
Hallo,

bin kein super intellektueller Mensch, aber ich stelle schon seit längerm fest, das die Qualität von Inhalten schwindet.

Nachrichten schaue ich eigentlich nicht, denn mich interessiert der Kram größtenteils nicht, ich möchte selber lesen was mich interessiert. Zudem ist der Informationsfluss im Internet zweifelos aktueller. Zudem sind die Öffentlich Rechtlichen ja auch irgendwie kontrolliert?

Wenn man z.B. auf Spiegel geht, sieht man nur Sensationsmeldungen, viele dumpfbackige Meinungen im Forum. Auf Welt.de ist es nur wenig besser.
Auch hier - Kontrolle. Man fühlt sich irgendwie für dumm verkauft?

Troll me up before you go-go,
Don't leave me hanging on like a yo-yo.
Troll me up before you go-go,
I don't wanna miss it when you hit that high.
Troll me up before you go-go,
'Cause I'm not planning on goin’ solo.
Troll me up before you go-go,
Take me dancing tonight…
I wanna hit that high...
Yeah, yeah.

Das fasst es ganz gut zusammen;)

Gibt außer Spiegel.de und Welt.de (nebenbei: wer kommt überhaupt auf die Idee Welt.de als Quelle zu erwähnen?) ja auch gar keine andren Seiten und Medien.
Die Welt ist echt schlecht:D

Falls du vom BND bist: ganz schlecht. Falls du irgendein Journalist bist: noch schlechter. Falls du vom MAD bist: hallo!

Grindcore
2010-11-07, 02:37:35
Eines jedoch ist gewiss: solange Euromerika die Vorherrschaft in der Welt behält, brauchen sich die ehrlichen Bürger um nichts zu sorgen

Wo wir schon mal bei schlichten Weltbildern sind... Und dazu im selben Satz der Spruch mit den wenig Gebildeten. Zum totlachen. Ist sicher ne Art Satire.

FeuerHoden
2010-11-07, 02:46:28
Trockene, nüchterne Informationen mit Quellenangaben auf Seiten ohne Werbung und ohne Social Network Buttons findet man immer mehr in kleinen Privaten Blogs, manche davon verlinkt Leonidas (fast) jeden Tag auf der Hauptseite von 3dcenter.

Es gibt Seiten ohne große Aufmacher mit dichtem Informationsgehalt und vorallem Informationen die abseits der etablierten Medienkanäle transportiert werden. Diese Seiten sind nicht zwingend unvoreingenommen und man kann von vielen auch nicht behaupten dass auf die eine oder andere Art keine Meinungsmache betreiben, aber daraus machen diese Seiten im Gegensatz zu Spiegel und Ko(mplizen)sorten keinen Hehl. Ravenhorst und fefe seien mal genannt.

Dann gibt es noch Seiten wie bildblog wo sich Menschen die Mühe machen aus den täglich geschissenen Kuhfladen der Hirnverfallzeitung lesenswerte Meldungen zu machen. Auch in den Kommentaren von Telepolis finden sich immer wieder profunde Aussagen und 'Korrekturen' zu den eigentlichen Artikeln. Mit Abstrichen sei auch das Heise Forum genannt, zwar mit viel Trollerei aber zwischendrin auch immer wieder mit lesenswerten Informationen.

Also, es gibt die Qualität an Information und Berichterstattung die du suchst, nur ist diese immer schwerer unter dem Rauschen der Verblödungsmagazine zu finden. Der Anspruch steigt für dich als Leser, was den Denkapparat am rattern hält wenn man denn will.

huha
2010-11-07, 02:53:49
Naja, das ehemalige Nachrichtenmagazin (http://www.spiegel.de) und Welt.de als Quell seriöser Informationen zu sehen, ist schon arg gewagt. Du willst dir raussuchen, was du liest, gehst dann aber zu Nachrichten-Aggregatoren und Drittverwertern? Das ist ein wenig verwirrend. Schau nach, welche Seiten näher an der Quelle dessen sind, was dich interessiert, such dir ein paar politische Blogs deiner Couleur etc., dann geht das schon.
Ist ja nicht so, daß es im Internet keine Inhalte gibt. Das ganze nervige buttonverseuchte Web-2.0-Gehabe nervt allerdings, allerdings merkt man spätestens dadurch, daß das Internet zu einem Massenmedium geworden ist. Diese Entwicklung ist zu begrüßen, die wichtigen Informationen gibt's ja immer noch, man findet diese eben nur immer schwieriger.

-huha

Plutos
2010-11-07, 08:53:29
Wo wir schon mal bei schlichten Weltbildern sind... Und dazu im selben Satz der Spruch mit den wenig Gebildeten. Zum totlachen. Ist sicher ne Art Satire.

Besser als eine hypothetische "Sino-arabische" Hegemonialmacht allemal (oder viele andere denkbare Konstellationen)...



Sehen wir es mal aus einer anderen Richtung: wer hat überhaupt ein Interesse daran, von dir Profile zu erstellen? Wie schon angesprochen, primär die Unternehmen, die vor allem eines wollen: dein Geld. Letztendlich "kontrollieren" sie aber nicht deine Brieftasche, Kaufentscheidungen trifft man immer noch selbst und daran kann ein noch so umfangreiches Profil nichts ändern. Ausgenommen wird nur, wer sich ausnehmen lässt und den vielfältigen Verlockungen eben erliegt.

Beispiel: früher war es oft so, dass man von Hotels, in denen man zu Gast war, immer mal wieder eine Weihnachtskarte, einen Prospekt etc. geschickt bekommen hat - haben die etwa tatsächlich persönliche Daten ihrer Kunden gespeichert :eek:? Wirklich neu ist diese Entwicklung also nicht, und wenn man den Street View-Befürwortern folgt, ist man schon ziemlich belämmert, wenn man sich dem technologischen Fortschritt so entgegenstellt X-D.

Chemiker
2010-11-07, 09:59:39
Das Internet ist eben ein Massenmedium geworden. Da gibt es dann eben auch massig typische Inhalte.
Gute Webzeitungen kenne ich allerdings auch nicht wirklich. Zeit.de ist mir viel zu viel Meinung, manche Artikel sind noch dämlicher als bei SPON. Süddeutsche vielleicht noch. Ansonsten hat die Schweiz einige gute Zeitungen.
Das Internet ist groß. Wenn die große Zensurwelle ausbleiben sollte, wird man mit etwas Aufwand meist schon finden können was man sucht.
Nachrichten sind doch mittlerweile eher seichte Unterhaltung denn Information. Spezialisierte Interessen sind eigentlich der Ausweg aus dem Dilemma. Da findet man immer was und kennt seine Seiten.

Wir sollten uns viel mehr Sorgen um die Zensur machen, einem Lieblinskind des BKAs, welches z. B. recht offensichtlich versucht die Politik davon zu überzeugen, dass KiPo im Internet nur ganz schrecklich schwer zu löschen ist. Was nachweislich natürlich nicht stimmt. Die meisten Provider löschen das Zeug sofort und bieten ihre Hilfe bei der Verfolgung derjenigen an die diesen Mist eingestellt haben an.
Darum sollte man sich schon ein wenig Gedanken machen. Beim Bundestrojaner hingegen kann ich mir immer nicht so recht vorstellen, dass der unentdeckt bleiben würde, bei all den Software-Experten im Web. Immerhin würde das Ding es sehr leicht machen belastendes Material auf einen xbeliebigen PC zu speichern...

Yavion
2010-11-07, 14:05:55
Die Informationen sind da. Die Herausforderung ist sie zu finden.
Wenn man etwas sucht, tut man das mit google. Das geht recht gut: Auf einfache Fragen bekommt man recht genaue Treffer.
(Wikipedia meist unter den ersten 3 Einträgen).

Das reicht für den Hausgebrauch aus. Man kann es mit der Tagesschau vergleichen: Den Überblick gibt es in 15min, wenn man es genauer wissen will, ist man entsprechend lange beschäftigt. (z.B. in Foren, Google Scholar etc).
Man merkt aber sogar in Foren, dass die Leute sich oft mit dem Überblick zufrieden geben: Wenn es auf Spon, Welt, Wikipedia oder Engadget steht wird es schon stimmen. :rolleyes:

Gefährlicher für das Internet finde ich aber eher Dinge wie den Verlust der Netzneutralität, Missbrauch von Trafficshaping und erzwungene Selektion der Informationüber IP-Bereiche. Da hat der TE Recht: Hier sollte man immer wachsam bleiben, denn sonst wird man wirklich nach Strich und Faden ver....t ohne es zu merken.

Chemiker
2010-11-07, 14:53:25
Wikipedia ist meiner Erfahrung nach weit seriöser als alle Webzeitungen und Webzeitschriften die ich so kenne.
Meist sind die Schreiberlinge dort sogar zu blöde einfache Dinge bei Wikipedia nachzusehen. So liest man dann immer wieder von Silikonchips. Frage mich jedes Mal wer die wohl isst.
So kriegt man in der Uni kurz vor Silvester Anrufe von irgendwelchen Blättchen die erklärt bekommen wollen wie eine Wunderkerze funktioniert. Das englische billion wird immer wieder mit Billion übersetzt. Da schreiben die Vogel mit F. Haben meist von nix eine Ahnung aber zu allem eine Meinung. Insgeheim hoffe ich, dass da nur die Praktikanten schreiben, aber irgendwie glaub ich es nicht...
Jeder hier im Forum könnte z. B. für SPON schreiben ohne das die Qualität sinken würde.

duty
2010-11-07, 19:17:07
finde ich auch ,
wenn man das mit 2000 bis 2010 vergleicht ,
2000 war noch alles schön übersichtlich und leicht zu finden,
heute vieles schrottig geworden und dann noch mit werbung so überladen, das oft der sinn einer web seite nicht mehr zu erkennen ist , manche seiten laden desshalb oft auch garnicht , lade fehler und fehler in html/scripten kommt auch noch dazu.

ich hab es schon mehr mals erlebt, das ich zum telefon greifen mußte um zu hinter fragen, wo die ein oder andere informationen sind u.a. "Vodafone D2 "
(wo ich heute nicht mehr Kunde bin).

oder treiber und updates so versteckt waren, das diese nicht auffindbar waren,
die Frage ist , macht man das mit absichert oder ist es dummheit ?
das beste ist wohl, solche web. seiten gar nicht mehr besuchen und ignorieren und
infos z.b. dann schriftlich anfordern weil web.seiten nicht zu gebrauchen ist ?
aber oft werden auch noch die kontakt daten verschleiert und versteckt .
in einem verbraucher forum was sich als solches ausgab, wollte man von mir
geld nur für eine frage, "wurde nur mit spam beanwortet "
erst zahlen dann antwort, so nach dem motto, vermutlich eine abo falle ?

Vanilla
2010-11-07, 22:02:42
Wie es im TV um die Quote und bei der Zeitung um die Auflage geht, geht es im Internet eben um die Klicks. Der Internetnutzer will halt auch entertained werden und dass hat in unserer vergnügungssüchtigen Gesellschaft nicht gerade einen Anstieg des Niveaus zur Folge. Wenn diese “Newsseiten“ mit oberflächlicher Meinungsmache, mehr Klicks vom Internetvolk bekommen als mit nüchterner Berichterstattung, dann weiß ein gewinnorientiertes Unternehmen, was zu tun ist.
Aber ein kleiner Tipp von mir: Einer der genannten "Monopolisten" hat ein sinnvolles Feature: "Google News" hilft dir brauchbare Informationsquellen zu finden.