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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Delphi Programmierumgebung Borland


Cyv
2010-11-18, 19:12:52
Moin,

ich habe vor einigen Jahren mal mit Delphi gearbeitet und möchte mal wieder bissl rumprobieren.
Allerdings habe ich keine Programmierumgebung und durch googlen bin ich nicht schlau geworden, was genau grad aktuell ist.

Gibt es eine freie, kostenlose Version von Borland Delphi?
Wenn ja, welche ist denn aktuell?

Hab was von Delphi 8 gelesen, aber auch was von 2010 oder gar 2011...

Wer kann mir auf die Sprünge helfen?

Danke!

Monger
2010-11-18, 19:18:54
Wikipedia hilft weiter.

http://de.wikipedia.org/wiki/Embarcadero_Delphi

Delphi hat ein langes Siechtum hinter sich, und wie im Artikel auch beschrieben wird, hat Borland nicht mehr allzu viel damit zu tun. Die aktuellen Entwicklungsumgebungen werden wohl von Embarcadero vertrieben.

Cyv
2010-11-18, 19:20:56
Sind diese frei und kostenlos?

So wie ich das sehe nein... =(
Gibts noch irgendwas halbwegs aktuelles um ein Programme zu entwickeln?

RattuS
2010-11-18, 20:08:06
Wenn du fix ein GUI brauchst, nimm Visual Basic. Vom "Schwierigkeitsgrad" her vergleichbar mit Delphi IMO.

Eine der beliebtesten IDE ist das Microsoft Visual Studio, als kostenlose Express Version (nicht von der Bezeichnung abschrecken lassen, diese Version ist selbst für profesionelle Entwickler ausreichend) verfügbar unter: http://www.microsoft.com/germany/express/
Allerdings bist du bei Visual Basic .NET dann an das .NET Framework gebunden, was aber gleichzeitig ein Vorteil ist, da du fast alles in diesem Framework hast.

Cyv
2010-11-18, 20:16:59
Hrm Visual Basic ist irgendwie so ne Quick and Dirty Methode. Gefällt mir als Sprache einfach nicht...
Werd mir dann wohl C++ mal ansehen... Kann nicht schaden;)
ist in dem Visual Studio Express n Gui-Builder mit drin?

RattuS
2010-11-18, 20:26:21
Integriert ist nichts, aber es gibt diverse Frameworks für C++ und auch gefühlte hundertausend IDEs für C++.

Cyv
2010-11-18, 20:29:02
hrm gnarf....
Mit Delphi wars so schön einfach, GUI erstellen und drauf los programmieren...
Warum gibts das heute nicht mehr!? Doof, dass man für simple Windoofprogramme dann nen Aufriss mit C# oder C++ machen muss:confused:

ScottManDeath
2010-11-18, 20:34:08
Mit Visual Studio wuerde ich C# anstelle von Visual Basic.NET nutzen, da es irgendwo zwischen Delphi und C++ (wenn Du damit vertraut bist) liegt, und mit dem .NET Framework gesegnet/verflucht ist ;) GUI Builder ist der selbe wie fuer VB.NET.

GUI design mit C++ ist so eine Sache, wenn es unbedingt sein muss, waere QT als GUI framework entweder mit dem QT Creator oder Visual Studio eine Option. Es gibt auch ein QT plugin fuer Visual Studio.

Ganon
2010-11-18, 20:36:36
http://lazarus.freepascal.org/

Dürfte dem entsprechen, was du suchst. Ist eine OpenSource-Nachbildung von Borland Delphi. Aber kA wie gut die funktioniert.

Cyv
2010-11-18, 20:44:59
Lazarus bin ich schon am laden und werde es nacher mal testen...
Naja eigentlich habe ich momentan genug um die Ohren bzw. zuviel um mir noch C# oder C++ nebenher reinzupfeifen...
Evtl nehm ich doch Visual Basic, da is der GUI Build glaub auch in der Expressversion mit bei oder?

RattuS
2010-11-18, 20:47:39
Evtl nehm ich doch Visual Basic, da is der GUI Build glaub auch in der Expressversion mit bei oder?
Ja. VS kommt beim .NET samt Designer, egal in welcher Version.

Coda
2010-11-18, 21:32:21
Warum nicht C# und .NET?

C# wurde schließlich von Anders Hejlsberg persönlich entworfen, der davor auch schon Turbo Pascal und Delphi verbrochen geschaffen hat.

C# und VB sind was Tools und Features angeht heute übrigens fast identisch bis auf den Syntax bei Microsoft.

Gast
2010-11-18, 22:05:32
Hossa,

warum muss es eigentlich "aktuell" sein? Ältere Perlen ohne Schnick und Schnack (Delphi 6 aufwärts) laufen superb und tun was sie sollen. Eventuell Update-Packs nicht vergessen...

.Net (schüttel) würde ich mir auch nicht antun :) Man schreibt ein Tool mit 500kb Größe und nötigt andere, 300Mb+ an "Framework" runterzuholen und sein System zu verpesten ... würg ... It's not Shit, its Kleinweich.

RattuS
2010-11-18, 22:38:15
.Net (schüttel) würde ich mir auch nicht antun :) Man schreibt ein Tool mit 500kb Größe und nötigt andere, 300Mb+ an "Framework" runterzuholen und sein System zu verpesten ... würg ... It's not Shit, its Kleinweich.
Dir ist aber schon klar, dass das .NET sowieso Standard bei Windows ist? Und da "verpestet" sich nicht mehr, als bei den ganzen Packets unter Linux.

Monger
2010-11-18, 23:54:00
hrm gnarf....
Mit Delphi wars so schön einfach, GUI erstellen und drauf los programmieren...
Warum gibts das heute nicht mehr!? Doof, dass man für simple Windoofprogramme dann nen Aufriss mit C# oder C++ machen muss:confused:
Also, kompliziert ist der GUI Editor in Visual Studio nun wirklich nicht.

Muss man allerdings unterscheiden: seit .NET 3.5 gibt es zwei sehr unterschiedliche Ansätze für GUI Design unter Windows: die klassischen Windows Forms und WPF. Letzteres ist definitiv deutlich komplexer, aber auch um Welten flexibler als Windows Forms. Wenn man das erstmal versteht, ist das der Hammer was man sich für Anwendungen mit wenigen Klicks zusammenstellen kann. Ist allerdings technologisch noch sehr, SEHR frisch.

Shink
2010-11-19, 08:29:06
Also, kompliziert ist der GUI Editor in Visual Studio nun wirklich nicht.
Wenn die .NET-Welt des VS so toll und einfach ist frag ich mich wofür man so etwas wie LightSwitch nachreicht um die früheren Delphi- und Visual Basic-Anhänger zu angeln:
http://www.heise.de/developer/artikel/Visual-Studio-LightSwitch-unter-der-Lupe-1066115.html

Ich muss schon sagen: Wenn man sich ansieht wie einfach und schnell man mit Delphi als Laie eine Resourcenschonende Anwendung zusammengeschustert hat... (Immerhin sind z.B. TotalCommander oder Toad Delphi-Anwendungen)

Würd auch Lazarus empfehlen wenn du nichts Neues lernen willst; wenn auch die Beschäftigung mit C# sicher sinnvoll ist.

RattuS
2010-11-19, 10:18:33
Wenn die .NET-Welt des VS so toll und einfach ist frag ich mich wofür man so etwas wie LightSwitch nachreicht um die früheren Delphi- und Visual Basic-Anhänger zu angeln:
http://www.heise.de/developer/artikel/Visual-Studio-LightSwitch-unter-der-Lupe-1066115.html
Sorry, aber in meinen Augen sind Ansätze wie Microsoft Access reiner Fusch. Aus Erfahrung kann ich berichten, dass das jede Menge Pseudo-IT'ler hervorbringt, die eine Anwendung zum Auswerten von Daten zwar schnell hingeschustert bekommen, das Ding am Ende aber so fehlerlastig ist, dass man damit die gut gemachte Zeit schnell wieder durch finanzielle Schäden aus Konsequenzen zunichte gemacht hat.

SaschaW
2010-11-19, 10:35:21
Es gab mal die "Turbos" als kostenlose Varianten von Delphi, aber die hat Embarcadero leider auch eingestellt. Mein aktuelles Spiel entwickel ich damit mometan noch, auch wenn es trotz DelphiSpeedUp immernoch alles andere als stabil ist und diverse Memoryleaks besitzt. Lazarus kommt mit solch großen Projekten leider nur schwer klar, und der Debugger ist nicht so prall (GDB) wie in Delphi und der Linker von FPC recht langsam.

Allerdíngs hat hier jemand ne portable Light-Version des letzten Turbo Delphis erstellt : (link entfernt, so wie es aussieht ist dass keine legale Version)

Inwiefern die jetzt legal ist sei mal dahingestellt, aber da Turbo Delphi ja immer kostenlos war und man ja immernoch Keys vom Hersteller bekomme kann sehe ich da keine Probleme. Und v.a. kann man es ohne Installation mal antesten, also perfekt zum reinschnuppern. Die Lightversion erlaubt laut deren Angaben übrigens auch dass Installieren fremder Komponenten, was beim original Turbo Delphi nicht möglich war (musste man dan halt direkt im Code einbinden und erstellen).

Exxtreme
2010-11-19, 11:03:33
Delphi siecht leider vor sich hin. Ist so und man kann nix machen.

Lazarus sieht ganz OK aus, habe es aber noch nicht probiert.


Wenn es was anderes sein darf und es trotzdem recht Delphi-ähnlich sein soll dann empfiehlt sich:


Monodevelop (http://monodevelop.com/) für Mono .NET, hauptsächlich C#
Visual Studio Express (http://www.microsoft.com/germany/express/products/windows.aspx) für Microsoft .NET, Basic, C#, C++
Netbeans (http://netbeans.org/downloads/index.html) für Java

Bei Mono sollte man beachten, dass das eine eigene .NET-Implementierung ist, die nur in Teilen kompatibel ist mit der .NET-Implementierung von Microsoft. Sprich, bei Mono sollte man auch das dazugehörige Mono-Framework (http://www.mono-project.com/Main_Page) installieren.

Shink
2010-11-19, 12:32:45
Sorry, aber in meinen Augen sind Ansätze wie Microsoft Access reiner Fusch. Aus Erfahrung kann ich berichten, dass das jede Menge Pseudo-IT'ler hervorbringt, die eine Anwendung zum Auswerten von Daten zwar schnell hingeschustert bekommen, das Ding am Ende aber so fehlerlastig ist, dass man damit die gut gemachte Zeit schnell wieder durch finanzielle Schäden aus Konsequenzen zunichte gemacht hat.
So etwas kann man auch in Java und .NET machen und glaub mir: Das passiert auch.:freak:

Vermutlich sieht aber sogar ein ganz schön großer Teil der Software dieser Welt so aus (Excel-Makros, Access-Datenbanken etc.) da man für firmeninternes Zeug das kaum einer braucht keine Informatiker oder Prozessoptimierer ins Haus holt.

Sollte man da lieber gleich damit aufhören und alles am ausgedruckten Zettel auswerten?

RattuS
2010-11-19, 13:49:05
Vermutlich sieht aber sogar ein ganz schön großer Teil der Software dieser Welt so aus (Excel-Makros, Access-Datenbanken etc.) da man für firmeninternes Zeug das kaum einer braucht keine Informatiker oder Prozessoptimierer ins Haus holt.

Sollte man da lieber gleich damit aufhören und alles am ausgedruckten Zettel auswerten?
Natürlich nutzen viele, besonders kleine, Firmen lieber eine "Office-Solution" für wenig Geld statt einer teuren, aber fachgerechten, "Business Application". Nur wo endet das? Wenn jedes Unternehmen seine EDV auf diese kleinen Helfer reduzieren würde, bräuchten wir keine "echten" Programmiersprachen, sondern alle namenhaften Hersteller würden sich auf dieses Rapid-Development stürzen. Tun sie aber nicht - und warum? Genau, weil die Fähigkeiten und Grenzen schnell erreicht sind, wenn man nur "pseudo-programmieren" kann und sich an Toolkits bedient. Meine Meinung, was nicht heißt, dass es keine guten Access/Office-Lösungen gibt. Ich stimme sogar zu, dass es bei vielen Organisationsabläufen sicherlich einfacher, schneller und günstiger ist auf Office & Co. zurückzugreifen, als eine IT-Firma zu beauftragen, die für Wartungsverträge immense Summen verlangen.

Ganon
2010-11-19, 14:06:27
Hängt auch immer von der Größe der Firma ab. Ein 5 Mann Unternehmen wird sich wohl kaum eine mehrere 10000 EUR teure Software leisten können. Dort wird entweder selbst was zusammengefummelt oder eben eine günstigere "Office-Lösung" angeschafft.

Das wird erst später interessant, wenn die Firma wachsen sollte und man zuerst den ganzen neuen Arbeitsaufwand mit "mehr Mitarbeitern" "erschlagen" will und man hinten und vorne nicht mehr durchsieht und die kompletten Auswertungen nicht wirklich mehr aussagekräftig sind.

Ergo hat dieser ganze RAD-Kram schon seine Berechtigung. Aber dieser RAD-Kram wächst eben nicht mit den Anforderungen. Irgendwann sind die Grenzen erreicht. Spätestens, wenn dann irgendwo eine Zweigstelle aufmachen soll, die auf dem gleichen System arbeiten soll. Und wenn dann >100 Mitarbeiter über VPN auf einer Access-Datenbank rumackern sollen, wird's langsam eklig :D Dann kommt vllt. die Frage nach einem ausgereiften Web-System oder sowas in der Art.

Habe selbst schon Kundengespräche geführt, wo der Chef der Firma bei jeder Kostenangelegenheit nachgerechnet hat, wie teuer ein Mitarbeiter wäre und wie teuer die Programmfunktionalität dagegen ist. Dann heißt es entweder Mitarbeiter feuern, oder Programmpaket nicht kaufen.

Also wie gesagt. RAD-Kram ist sinnvoll. Aber irgendwann steigen die Anforderungen.

Monger
2010-11-19, 14:40:47
MS hat ja auch in den Windows Forms teilweise versucht, so Assistenten mit reinzuintegrieren, um so klassische Datenbank Abfragen o.ä. möglichst schnell zusammenzimmern zu können.
Das ist ja auch das, was man bei einer .NET Schulung als allererstes demonstriert kriegt: mit vier Klicks zum eigenen Webformular.

Davon ist man in WPF ganz bewusst wieder weg, und hat im Gegenteil eher viel strenger Controls von Daten separiert.

Meine Erfahrung ist auch, dass diese Assistenten nett aussehen, aber genau das was man damit eigentlich tun will gerade nicht geht. So gesehen: kann schon verstehen, warum vorallem im Office Bereich da Bedarf für Quick & Dirty besteht, kann aber umgekehrt genauso verstehen warum MS den Bereich bisher eher vernachlässigt hat.

Exxtreme
2010-11-19, 16:27:10
Hängt auch immer von der Größe der Firma ab. Ein 5 Mann Unternehmen wird sich wohl kaum eine mehrere 10000 EUR teure Software leisten können. Dort wird entweder selbst was zusammengefummelt oder eben eine günstigere "Office-Lösung" angeschafft.

Genau so sieht's aus. Zumal die schnellen Lösungen nicht unbedingt "dirty" sein müssen.

Und ja, RAD hat so seine Grenzen. Aber auch diese lassen sich sprengen und könnten bessere Ergebnisse liefern als durchschnittliche Programmierer. Ein C-Compiler ist auch ein RAD-Werkzeug ggü. einem Assembler. Und der C-Compiler liefert besseren Code als die meisten Programmierer je imstande sein werden mit dem Assembler.