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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was haltet Ihr von diesen modernen "Wackelkamera-Einstellungen" im Film?


filius_martis
2010-12-05, 23:00:31
Hallo Film-Fans!

Warum wird eigentlich die bei vielen Zuschauern so unbeliebte "Wackelkamera" seit Jahren immer exzessiver eingesetzt? Inzwischen bestehen manche Filme (z.B. Bourne Ultimatum) aus fast nichts anderem mehr. An früheren Bond-Filmen haben mich immer die teilweise riesigen Sets (sowohl im Studio als auch außerhalb) fasziniert. Längere Sequenzen in der Totalen (Supertotalen) sind toll anzusehen - und sie müssen keineswegs langweilig sein.

Warum gibt's das heute immer seltener? Ist es billiger, alles mit Wackelkamera und Nahaufnahmen zu drehen? Schließlich braucht man keine großen Sets mehr. Und auf Details kommt's kaum noch an, weil eh alles verwackelt und unruhig ist. Das kann jeder mit kleinem Budget in seinem Wohnzimmer bewerkstelligen.

Oder verkenne ich den Aufwand, der hinter der Wackelkamera steckt? Ist es vielleicht umheimlich kompliziert? Und sehr teuer? Bin ich ein Ignorant, der das Genie heutiger Filmemacher einfach nicht verdient hat? Warum wird die Wackelkamera so exzessiv benutzt, obwohl sie in dieser Häufigkeit die meisten Zuschauer aus dem Kino grault? Wenn verwackelte Nahaufnahmen teurer oder komplizierter wären als eine Totale, warum verwendet man sie dann? Sie müssen doch irgendeinen Vorteil für die Filmemacher haben.

filius_martis
2010-12-05, 23:00:44
Meine Meinung dazu ist Folgende: mag sein, dass die heutige MTV-VIVA-HIPHOP-Generation Spaß an der Wackelei hat. Ich kann mit dieser Art Filmerei nichts, aber auch gar nichts anfangen. Vielleicht ist es eine Generationsfrage oder auch ein Trend, der hoffentlich schnell wieder verschwindet.

Lyka
2010-12-05, 23:09:50
bei Horror mag ich es... bei Cloverfield fand ichs spitze z.B. bei Actionfilmen nervt es mich. Gerade in den Actionszenen, Nahkampf z.B. aargh. Früher hat man Filme in längeren Einstellungen gedreht, das fand ich um Einiges besser, lange Einstellungen, in denen Schauspieler längere Texte etc. auswändig lernen mussten^^. Kampfchoreografien , bei denen man wirklich jede Bewegung sieht... yeah.

Daredevil
2010-12-05, 23:15:53
Ich finds geil, bin auch ein riesen REC Fan.

Huhamamba
2010-12-05, 23:22:57
Der letzte Scheiß.

Warum das so beliebt ist? Weil die Generation SMS und ADS sich nur noch mit Rumgehopse und Dauerwackeln verständigen kann. :ugly: Mal ein paar Minuten einer vernünftigen Geschichte mit professioneller Kameraführung folgen is nich'...

Kira
2010-12-05, 23:46:47
Kommt auf die Filme an:

In Bourne fand ich es passend, auch wenn es in Teil 3 minimal zu viel des guten war. Wenn man es aber nicht übertreibt, dann hat es was.

Immer diese Kritik hier ^^ ei ei ei. Macht es doch besser ;)

Lyka
2010-12-05, 23:49:18
wenn ich noch einen höre, der meint "mach es besser", dann frag ich mich, was man überhaupt nicht toll finden darf, weil man alles ja besser machen könne.

(natürlich ist das mit genug Geld möglich, einen Film für sich selbst neu drehen zu lassen -.- aber als Konsument ist man machtlos vor den Designentscheidungen eines Künstlers und nein, einen Film neu zu schneiden ist nicht ganz legal)

IVN
2010-12-05, 23:56:54
Wackelkamera und SloMo sind die lächerlichsten "Techniken" in der Geschichte der Kinematografie.

jay.gee
2010-12-06, 00:01:17
Vielleicht ist es eine Generationsfrage...

Nein, Stilmittel sind immer eine Geschmacksfrage. Und Hip Hop gab es schon, da waren MTV & VIVA nicht einmal in Planung! Das hat der Mainstream der 80er nur nicht mitbekommen.


Mal ein paar Minuten einer vernünftigen Geschichte mit professioneller Kameraführung folgen is nich'...

Eine Storyline ist völlig unabhängig von einer professionellen Kameraführung zu betrachten, also versuche doch nicht zu suggerieren, dass das eine Frage des Horizonts sei.

Youtubelink: "Saving Private Ryan - Omaha Beach" (http://www.youtube.com/watch?v=XKpn0Hbb_Jg&feature=related) *Für mich ein modernes Stilmittel, das professionell und künstlerisch eingesetzt, je nach Setting, das Mittendringefühl steigern kann*

Huhamamba
2010-12-06, 00:10:06
Eine Storyline ist völlig unabhängig von einer professionellen Kameraführung zu betrachten, also versuche doch nicht zu suggerieren, dass das eine Frage des Horizonts sei.

Youtubelink: "Saving Private Ryan - Omaha Beach" (http://www.youtube.com/watch?v=XKpn0Hbb_Jg&feature=related)
Weil diese Kampfszenen auch so viel Handlung vermitteln. :facepalm:

Im Gegenzuzg trägt die Wackelkamera auch gar nichts zum Film bei und soll nur schlechtes Acting und billige Sets kaschieren. Und philosophische Mono-/Dialoge auf LSD sind natürlich auch der Weisheit letzter Schluss. ;D


edit:
*Für mich ein modernes Stilmittel, das professionell und künstlerisch eingesetzt, je nach Setting, das Mittendringefühl steigern kann*
Ein dezenter Einsatz in einigen Szenen geht ja noch. Aber dieser Thread handelt doch vom immer exzessiveren Gebrauch des Gewackels.

Bei sowas hier (http://www.youtube.com/watch?v=Y8GRuBWwFDY) wäre eine Wackelkamera komplett unpassend und würde nur von der Handlung ablenken. Da wären die genialen Dialoge nur Perlen vor die ADS-Säue.

Daredevil
2010-12-06, 00:22:10
Bei der Szene hat man halt nicht das Gefühl, einen Film zu sehen, sondern es mit den eigenen Augen zu sehen. Wie langweilig wäre bitte diese Szene mit einer geraden Führung?

Kira
2010-12-06, 00:23:13
Wackelkamera und SloMo sind die lächerlichsten "Techniken" in der Geschichte der Kinematografie.

stimmt so nicht, es kommt nur darauf an wie sie eingesetzt werden. dezent haben sie imo stil. übertreibt man es á la videospiel, dann ist es lächerlich.

aber hey, heutzutage gibt es doch sowas wie trailer... wenn man nicht drauf steht, einfach lassen?

jay.gee
2010-12-06, 00:26:49
Weil diese Kampfszenen auch so viel Handlung vermitteln. :facepalm:

Sie vermitteln im Kontext gelesen eine professionelle Kameraführung.


Im Gegenzuzg trägt die Wackelkamera auch gar nichts zum Film....

Das ist eine Frage der individuellen Wahrnehmung. Ich für meinen Teil habe den 6. Juni 1944 dutzendfach in Film/Spiel umgesetzt gesehen. Allerdings hatte ich nie ein solch intensives Mittendringefühl (http://www.youtube.com/watch?v=tuMvu1dPZ-s), wie in J. Kaminskis Wackelkamera-Style, für die er im übrigen 1999 den Oscar (Beste Kamera) kassiert hat.

IVN
2010-12-06, 00:30:14
stimmt so nicht, es kommt nur darauf an wie sie eingesetzt werden. dezent haben sie imo stil. übertreibt man es á la videospiel, dann ist es lächerlich.Nur in kleinen Mengen kann es zum Film beitragen. Aber darüber reden wir eigentlich nicht, sondern über den ekzesiven Einsatz. Eigentlich kann gründsetzlich jede Technik die Quali eines Werkes erhöhen. Sogar solche, die objektiv die Qualität senken, die aber im richtigen Augenblick/Sitation und richtig Dosiert gut ausschauen/ein besonderes Flair/Atmo ermöglichen.

Wackelkamera ist so eine Technik. Sie senkt die Qualität der Aufnahme dramatisch. Ein Filmemacher sollte sie deswegen äußerst vorsichtig einsetzen - eigentlich nur in Situationen, wo er sich 1000% sicher ist, das sie dem Film nicht schaden wird.

aber hey, heutzutage gibt es doch sowas wie trailer... wenn man nicht drauf steht, einfach lassen?
Trailer dauern 1, 2 Minuten, und sind nicht für einen 2 Std Film repräsentativ.

Coda
2010-12-06, 00:32:00
Ich find's absolut grässlich. Ist zum Glück auch schon wieder auf dem absteigenden Ast. Dezent eingesetzt kann es natürlich passen, aber so wie das bei Battlestar Gallactica oder Cloverfield eingesetzt wurde...

Das alle immer solche Trends mitmachen müssen. Anderes Beispiel dafür wäre z.B. der Vocoder-Effekt von Cher den sie in den 90er Jahren eingeführt hat und alle mussten es dann nachmachen.

(del)
2010-12-06, 00:45:32
Ich hasse es, wackeln bis zum geht nicht mehr und dabei die Kamera direkt vor die Fresse halten, so dass man nichts erkennt. Bei sowas steigt mein Aggressionsspiegel gewaltig an, am liebsten würde ich meine Hände um den Hals des Regisseurs legen und auch mal Wackeln.

Shaft
2010-12-06, 01:03:11
Dezent eingesetzt ein sehr schönes Stilmittel, ich finde es ganz im Gegenteil nicht störend.

Einzig Cloverfield ist ein schlechtes Beispiel für diesen Stil. Hier liegts aber auf der Hand, das den Publikum vermittelt werden soll, es wird wirklich per Hand gedreht, mitten im Geschehen. Liegt auch auf der Hand, wer den Film gesehen hat.

Allerdings kann ich das Gemecker nicht verstehen, aber Geschmäcker sind wie so oft verschieden.

Danielo
2010-12-06, 01:29:21
Mir wird schlecht davon.

Tesseract
2010-12-06, 02:18:26
prinzipiell habe ich - wenn es zur situation passt und in maßen eingesetzt wird - nix dagegen.

praktisch ist es aber momentan eine katastrophe. erstens total übertrieben, zweitens vollkommen ungeeignet für 24fps. augenkrebs ahoi.

Simon Moon
2010-12-06, 02:33:22
wenn ich noch einen höre, der meint "mach es besser", dann frag ich mich, was man überhaupt nicht toll finden darf, weil man alles ja besser machen könne.


Ist doch garnicht notwendig, gibt ja schon etliche Regisseure die es besser gemacht haben...

Ein Film wie Oddysee 2001 im Weltraum... mit der heutigen Schneidetechnik, wär das wohl noch ein Viva-Musikclip :freak:

Vikingr
2010-12-06, 02:46:59
Der letzte Scheiß.

Warum das so beliebt ist? Weil die Generation SMS und ADS sich nur noch mit Rumgehopse und Dauerwackeln verständigen kann. :ugly: Mal ein paar Minuten einer vernünftigen Geschichte mit professioneller Kameraführung folgen is nich'...
:mad: +1

Kommt aber auch auf den Film an. Grundsätzlich aber kann ich ebenfalls damit überhaupt nix mit anfangen. Absolut nix!

Jaja. :rolleyes:Die heutige Jugend. Kann keine 45 min. mal mehr ruhig sitzen, geschweige denn sich konzentrieren, wenn keine Werbung etc. dabei ist. Am besten den Unterricht & Lehrer mit Plakaten bekleben, und zwischendurch mal lauthals drauf aufmerksam machen, damit die wenigstens noch den Rest der Schulstunde aufpassen & bissl konzentriert sind.

Weiß net mehr, woher diese Aussage kam. Glaube es war Volker Pispers....;D

Edit: gefunden: http://www.youtube.com/watch?v=Y7ww9p2MQVg ;D

Tesseract
2010-12-06, 03:02:54
Youtubelink: "Saving Private Ryan - Omaha Beach" (http://www.youtube.com/watch?v=XKpn0Hbb_Jg&feature=related) *Für mich ein modernes Stilmittel, das professionell und künstlerisch eingesetzt, je nach Setting, das Mittendringefühl steigern kann*

wobei das eine sehr atypische wackelkamera ist. die ist zwar dauernd am zittern, sonst aber relativ statisch. dadurch kann man das bild trotz zittern recht gut erfassen.
die "schlimmen" wackelkameras machen genau das gegenteil: sie schwenken einfach nur rum, meist noch in nahaufnahme bzw. zoom. das sind dann die wo man einfach garnix mehr sieht.

filius_martis
2010-12-06, 03:38:19
wobei das eine sehr atypische wackelkamera ist. die ist zwar dauernd am zittern, sonst aber relativ statisch. dadurch kann man das bild trotz zittern recht gut erfassen.
die "schlimmen" wackelkameras machen genau das gegenteil: sie schwenken einfach nur rum, meist noch in nahaufnahme bzw. zoom. das sind dann die wo man einfach garnix mehr sieht.

Jo.. am besten noch gemixt mit LensFlare- und Stroboskopeffekten.

Axe Homeless
2010-12-06, 10:20:58
Max Schmeling. Als der in der Sneak kam war ich echt überrascht. Das war der Overkill.

Shink
2010-12-06, 10:49:43
Mir wird schlecht davon.
Fast jedem wird davon schlecht wenn nur die Bilddiagonale groß genug ist.

Der ganze Unsinn kommt von Indie-Filmen die sich mangels Kameras und Drehbudget keine brauchbare Schnitte leisten können.
Leute wie Tarantino haben Indie-Genres kommerziell ausgebeutet und auch solche lustigen Konstrukte übernommen. Das war ja ganz lustig aber dass man das jetzt immer den ganzen Film über sieht ist wieder der menschlichen Natur. (Unser Gehirn hat einen eingebauten Bildstabilisator der ganz gut funktioniert solange wir keins auf die Mütze bekommen o.ä.)

Für mich ist der einzige Grund der für mich das erklären könnte dass sich dies überhaupt so durchsetzen konnte ist dass die Leute weniger ins Kino gehen. Setz dich mal in so einem Film in die vordere Hälfte des Kinos.
Vermutlich werden Kinos inzwischen länger gebaut. Dann hat man zwar nichts mehr von der Größe der Leinwand aber wenigstens muss man keine Kotztüten austeilen.

Es regt sich sicher niemand auf wenn die Kamera wackelt wenn die Titanic untergeht o.ä. - da passt das. Was ich wirklich schlimm finde ist dass das inzwischen selbst in Sprechszenen in wirklich brauchbaren Serien (z.B. Boston Legal) exzessiv praktiziert wird.

BK-Morpheus
2010-12-06, 11:48:56
Meine Meinung dazu ist Folgende: mag sein, dass die heutige MTV-VIVA-HIPHOP-Generation Spaß an der Wackelei hat. Ich kann mit dieser Art Filmerei nichts, aber auch gar nichts anfangen. Vielleicht ist es eine Generationsfrage oder auch ein Trend, der hoffentlich schnell wieder verschwindet.
Ich sag's mal so:
Alles in Maßen! Bei "Rampage" fand ich es nervig, weil es auch in ruhigen Szenen ständig am wackeln war, bei The American hingegen ist das Gegenteil der Fall. Da wird der Film zum Still-Leben, was auch nicht so mein Fall ist.

Generell gebe ich dir aber Recht, da häufig zu viel Gewackel eingesetzt wird.

Avalox
2010-12-06, 13:08:21
Hallo Film-Fans!

Warum wird eigentlich die bei vielen Zuschauern so unbeliebte "Wackelkamera" seit Jahren immer exzessiver eingesetzt?

Wo kommt die Mode der Wackelkamera in Filmen eigentlich her?


Kommt diese aus den billig, damit zwangsläufig aus der Hand gedrehten Musikvideos?
Kommt diese aus dem Dokumentarfilmbereich (Realismus vorgaukeln)?
Mein persönlicher Favorit ist es, dass die aktuelle Wackelkamera-Mode vordergründig aus dem CGI Bereich stammt und es damit nur eine Sparmaßnahme ist.

Die "Dokumentar" Wackelkamera sorgt ja bekanntlich dafür, dass Computergrafik mit weniger Aufwand weit aus realistischer empfunden wird.


Wann sind eigentlich CGI Sequenzen mit Wackelkamera zum ersten mal eingesetzt worden? Ich weiss z.B. dass das Intro von Systemshock 2 (1999) schon gewackelt hat.


http://www.youtube.com/watch?v=MXPn6wcsUmk

Kann mir allerdings kaum vorstellen, dass System Shock 2 mir der Doku Perspektive als erster angefangen hat.

patermatrix
2010-12-06, 13:10:55
Ich hasse es, wenn Leute die ganze Zeit ihre Meinung als erhaben und allen anderen überlegen darstellen. Man selbst ist elitärer Filmeschauer, alle anderen sind MTV-HipHop-Schwachmaten. Und auf so einer Grundlage auch noch diskutieren wollen...

Dem TE mangelt es an Diskussionsniveau und Intelligenz. (y)

FlashBFE
2010-12-06, 13:12:47
Mir ist es das erste Mal richtig stark bei Battlestar Galaktica aufgefallen. Ich mag die Serie sehr, aber manchmal haben die es schon übertrieben.
Im Allgemeinen störts mich aber eher wenig.

Für mich ist der einzige Grund der für mich das erklären könnte dass sich dies überhaupt so durchsetzen konnte ist dass die Leute weniger ins Kino gehen. Setz dich mal in so einem Film in die vordere Hälfte des Kinos.
Vermutlich werden Kinos inzwischen länger gebaut. Dann hat man zwar nichts mehr von der Größe der Leinwand aber wenigstens muss man keine Kotztüten austeilen.
Das ist mir auch schon seit einer Weile aufgefallen. Kaum einer setzt sich mehr im Kino ins Parkett. Die ersten drei Sitzreihen sind dann auch komplett tabu. Bei Analogfilmen kann ich das auch einigermaßen verstehen, weil die in ihrer x-ten Kopie aus der Nähe ziemlich unscharf sind. Aber bei Digitalprojektionen mit ordentlich Auflösung sitze ich gerne wieder weiter vorne.
(z.B. dieses WE Megamind geguckt, 4. Reihe und 3D -> geil)

MarcWessels
2010-12-06, 13:13:29
[x] Dafür

Tesseract
2010-12-06, 14:28:39
Wo kommt die Mode der Wackelkamera in Filmen eigentlich her?

das lässt sich wohl nicht eindeutig beantworten. eine der ersten high-budget-produktionen in der ich sie gesehen habe war jurassic park. (teilweise auch mit CGI im bild. da es in dem film aber auch massenweise statisches CGI gibt war das sicher nicht der grund)
das dürfte auch in etwa die zeit gewesen sein, zu der professionelle kino-kameras klein genug wurden um sie ohne dolly, kran oder sonstwas sinnvoll rumtragen zu können.
aber im independent-bereich gab es sowas wohl schon wesentlich länger.

Dr.Doom
2010-12-06, 14:48:41
Bei Filmen, in denen die "Wackelkamera" zum Filminhalt gehört, also wenn da jemand mit der handykamera was festhält und man quasi durch seine Auge sieht, dann ist das vollkommen ok. Zum Beispiel bei "Cloverfield" erzeugt die Wackelkamera und die eingeschränkte Sicht ein besseres Mittendrin-statt-nur-dabei-Gefühl. Der Film wär auch ziemlich sinnlos, wenn alles in "Standard-Einstellungen" präsentiert würde. ;)

Bei so ziemlich allen anderen Filmen, finde ich Wackelkamera ... scheisse!
Zb Transformers... völlig unverständlich, da kloppen sich zig Roboter und man verwackelt alles, damit man jaaaa nix erkennen kann. :freak:

EDIT: Noch schlimmer sind nur so amerikanische (Billig-)Klopper-Filme, wo Kampf-Choreographie durch Schnitte im Halbsekundentakt ersetzt wird. Man sieht nichts, aber man bekommt den Eindruck vermittelt, dass da jemand einen grandiosen Kampf liefert. :D

darph
2010-12-06, 15:23:41
Wobei es da durchaus auch große Unterschiede gibt.

Kamerafahrten mit Kran und Dolly sind eine Sache, aber auch bei der "Mittendrin"-Kamera muß man unterscheiden zwischen "hand-held" und ordentlichen Steadycam-Aufnahmen. Letztgenannte können genauso gut eine Nähe zum Geschehen simulieren, aber haben trotzdem ein deutlich ruhigeres Bild. Galactica macht's imho ganz gut, die verwenden definitiv (http://www.youtube.com/watch?v=q2x14ZhEc9k)eine Steadycam (achtet darauf, wie sich die Kamera zwar ständig bewegt, aber in ruhigen, runden Bewegungen). Cloverfield fand ich persönlich sehr anstrengend zu sehen. Ja, ich verstehe warum sie es so gemacht haben, aber für mich hat's einfach nicht funktioniert. Dieses Video (http://www.youtube.com/watch?v=12V0xQhKros) zeigt ganz gut die Problematik: Die Bewegungen sind deutlich schneller, die Schwenks hakeliger und es ist ständig alles verwischt. Das ist nicht "mehr mittendrin", aber viel anstrengender.
Dazu kommt das ständige Zoomen. X-(


Das ist ein himmelweiter Unterschied.

Dr.Doom
2010-12-06, 15:44:34
Galactica macht's imho ganz gut, die verwenden definitiv (http://www.youtube.com/watch?v=q2x14ZhEc9k)eine Steadycam (achtet darauf, wie sich die Kamera zwar ständig bewegt, aber in ruhigen, runden Bewegungen).Ist mir bei Galactica bisher noch nichtmal aufgefallen... und will das gleichmal ausschliessen bei meinem Rundumschlag oben. Bei Galactica ist mir nur der zahlreiche Gebrauch des Kamerazooms bei Raumkämpfen und Szenen, die irgendwo in der Botanik spielen, aufgefallen. Stört mich auch nicht weiter.

Naja, so ruhige Der-Kameramann-hält-die Kamera-in-der-Hand-Aufnahmen fallen für mich noch nicht unter "Wackelkamera". :tongue:
Ich mag nur unnötige und sehr verwackelte Aufnahmen nicht, zB steht bei Transformers ja niemand mit der Kamera daneben, beobachtet die Szenen und versucht sich während des Drehs von den Robotern fernzuhalten. ;)

filius_martis
2010-12-06, 16:29:14
Ich hasse es, wenn Leute die ganze Zeit ihre Meinung als erhaben und allen anderen überlegen darstellen. Man selbst ist elitärer Filmeschauer, alle anderen sind MTV-HipHop-Schwachmaten. Und auf so einer Grundlage auch noch diskutieren wollen...


So ist das aber! Kann ich auch nichts für, dass Leute sich heutzutage mit absolut jedem Dreckscheiß im Kino abspeisen lassen. :rolleyes:

Bubba2k3
2010-12-06, 16:38:37
Bei so ziemlich allen anderen Filmen, finde ich Wackelkamera ... scheisse!
Zb Transformers... völlig unverständlich, da kloppen sich zig Roboter und man verwackelt alles, damit man jaaaa nix erkennen kann. :freak:


Stimmt, da ist mir das auch besonders negativ aufgefallen und ich glaube bei den letzten beiden Bourne-Filmen wurde das auch recht häufig eingesetzt.

Wenn es der Situation angepasst eingesetzt wird habe ich nichts dagegen, aber wie schon gesagt, am Beispiel Transformers kann man sehen, dass es nach meiner Meinung übertrieben/zu viel oder "falsch" eingesetzt wurde.

DanMan
2010-12-06, 16:48:45
Wenns Absicht ist, wie in Blair Witch oder Cloverfield, ok. Wenns einfach nur schlecht ist, wie in Bloodrayne 2, dann stinkts.

jay.gee
2010-12-06, 16:58:49
So ist das aber!

Im Kontext gelesen ist es halt nicht so - dahingehend wurdest Du in diesem Thread schon längst widerlegt. Deine verallgemeinerten Pauschalaussagen deuten dabei im übrigen auf einen sehr reduzierten Blickwinkel hin - im wahrsten Sinne des Wortes.

Gruss, die MTV-Hip Hop Generation (http://www.youtube.com/watch?v=21y1hm2bVyA&feature=related).

Axe Homeless
2010-12-06, 17:01:55
Wobei es da durchaus auch große Unterschiede gibt.

Kamerafahrten mit Kran und Dolly sind eine Sache, aber auch bei der "Mittendrin"-Kamera muß man unterscheiden zwischen "hand-held" und ordentlichen Steadycam-Aufnahmen. Letztgenannte können genauso gut eine Nähe zum Geschehen simulieren, aber haben trotzdem ein deutlich ruhigeres Bild. Galactica macht's imho ganz gut, die verwenden definitiv (http://www.youtube.com/watch?v=q2x14ZhEc9k)eine Steadycam (achtet darauf, wie sich die Kamera zwar ständig bewegt, aber in ruhigen, runden Bewegungen). Cloverfield fand ich persönlich sehr anstrengend zu sehen. Ja, ich verstehe warum sie es so gemacht haben, aber für mich hat's einfach nicht funktioniert. Dieses Video (http://www.youtube.com/watch?v=12V0xQhKros) zeigt ganz gut die Problematik: Die Bewegungen sind deutlich schneller, die Schwenks hakeliger und es ist ständig alles verwischt. Das ist nicht "mehr mittendrin", aber viel anstrengender.
Dazu kommt das ständige Zoomen. X-(


Das ist ein himmelweiter Unterschied.
Ja, das is ein Himmelweiter Unterschied. Und doch, da ist wesentlich mehr Mittendrin. Ich habe bei BG absolut kein Mittendrin-Gefühl.

Tesseract
2010-12-06, 17:27:02
Wenn es der Situation angepasst eingesetzt wird habe ich nichts dagegen, aber wie schon gesagt, am Beispiel Transformers kann man sehen, dass es nach meiner Meinung übertrieben/zu viel oder "falsch" eingesetzt wurde.
transformers ist sowieso ein eigenes kapitel. normalerweise sagt man, der kameramann hat bei der kamerapositionierung das letzte wort, sogar noch nach dem regisseur.
das funktioniert allerdings nur so lange die beiden etwa auf selber augenhöhe sind. sehr bekannte regisseure haben in der praxis natürlich deutlich mehr narrenfreiheit und bei michael bay kommt noch dazu, dass er zwar fachlich ganz in ordnung, aber imho nicht wirklich talentiert ist. zumindest nicht im verhältnis zu anderen ähnlich bekannten "größen".
ich könnte mir gut vorstellen, dass jemand wie er sich da überall massiv eingemischt hat.
er selbst schiebt die schwächen seiner filme zwar immer wieder auf die zielgruppe die er bedienen will (relativ junge leute), aber ehrlich gesagt kann man auch (unter anderem) für diese zielgruppe mit den selben mitteln und dem selben script bessere filme machen. gutes beispiel dafür ist christopher nolan.

_DrillSarge]I[
2010-12-07, 05:01:37
horror ist: zB bei kampfszenen - wackelkamera + ultraschnelle schnitte + das ganze kombiniert aus 5000 perspektiven innerhalb von 3 sekunden :/

MojoMC
2010-12-07, 15:27:48
[X] Kommt drauf an.

So wie in den verlinkten Clips aus "James Ryan": Top, "Mittendrin"-Gefühl.

Beispielsweise wie in Bourne Teil 3, besonders in den Kampfszenen: Horror, versaut mir den ganzen Film. Da kann man die "Kampfszenen" auch gleich weglassen. Ganz sicher kein "Mittendrin"-Gefühl, sondern im Gegenteil ein kräftiges "WTF?"...

quetzalcoatl
2011-08-24, 13:20:24
Von dem Scheis halte ich gar nix.
Man kann sich so gut wie keinen Actionfilm mehr ansehen, da man über die gesamte Länge des Streifens mit zuckenden und wackelnden Bildern gelangweilt wird. Tolle Stunts und Specialeffects mit tollen Darstellern werden durch diesen verblödeten Effekt schlicht und einfach vernichtet, weil man nichts mehr erkennen kann ausser hektisches Gezucke.
Die Produktion von Abenteuer und Actionfilmen sollte einfach eingestellt werden, da man ja sowieso nur mehr ältere Filme geniessen kann.
Einen Effekt über die gesamte Länge eines Filmes auszudehnen, finde ich einfach nur einfallslos und blöde.
Um ein Beispiel zu nennen: BlackDeath
Tolle Story, tolle Schauspieler aber dann kommts: selbst bei Dialogen rennt der Kameramann wie gestört um die Darsteller und verwackelt somit jedes Bild.
Eine Steigerung dieses degenerierten Effekts gibt's dann noch bei den Actionscenen: das gleiche sinnlose Gewackel, die Scene wird von mehreren Kamerapositionen gezeigt, die sich in Bruchteilen von Sekunden ändern und damit man das Drama voll und ganz geniessen kann wird es noch etwas beschleunigt.
Man sollte die verantwortlichen Regisseure und Kameraleute einfach ersäufen, ertränken, erschiessen oder zu Tode klistieren.
Und sich nicht wundern, wieso eine solch verpfuschte Produktion im Kino kein Kassenschlager wird.

Weltraumeule
2011-08-24, 15:13:06
Bei Battlestar Galactica perfekt, bei Batman Begins dagegen eine Katastrophe.

drexsack
2011-08-24, 15:16:07
[x] Versaut fast jeden Film.

alkorithmus
2011-08-24, 15:25:23
(x) Kubrick Style

Byteschlumpf
2011-08-24, 18:12:16
Ist mir bei Galactica bisher noch nichtmal aufgefallen... und will das gleichmal ausschliessen bei meinem Rundumschlag oben. Bei Galactica ist mir nur der zahlreiche Gebrauch des Kamerazooms bei Raumkämpfen und Szenen, die irgendwo in der Botanik spielen, aufgefallen. Stört mich auch nicht weiter.

Naja, so ruhige Der-Kameramann-hält-die Kamera-in-der-Hand-Aufnahmen fallen für mich noch nicht unter "Wackelkamera". :tongue:
Ich mag nur unnötige und sehr verwackelte Aufnahmen nicht, zB steht bei Transformers ja niemand mit der Kamera daneben, beobachtet die Szenen und versucht sich während des Drehs von den Robotern fernzuhalten. ;)
Der Wackeleffekt bei BSG wurde NACHTRÄGLICH digital erzeugt - da ist nix mit wackel, wackel beim Dreh! Das ist auch daran zu sehen, dass schnell gezoomt und dann geschwenkt wird. Bei den CGI-Szenen im selben Stil hat es ja logischerweise auch keinen Kameramann gegeben.

Weltraumeule
2011-08-24, 18:35:05
Der Wackeleffekt bei BSG wurde NACHTRÄGLICH digital erzeugt - da ist nix mit wackel, wackel beim Dreh! Das ist auch daran zu sehen, dass schnell gezoomt und dann geschwenkt wird. Bei den CGI-Szenen im selben Stil hat es ja logischerweise auch keinen Kameramann gegeben.
Ach so, ja ok bei BSG finde ich es wohl deshalb auch gut! Wie war das bei Batman Begins? Kann mich nicht mehr so gut erinnern, ob es nur Schnitte waren, oder auch Wackeln oder verschiedene Winkel und Richtungen?

Byteschlumpf
2011-08-24, 20:37:10
Ach so, ja ok bei BSG finde ich es wohl deshalb auch gut! Wie war das bei Batman Begins? Kann mich nicht mehr so gut erinnern, ob es nur Schnitte waren, oder auch Wackeln oder verschiedene Winkel und Richtungen?
Christopher Nolan hat beide Fledermausmann-Filme mit analoger Technik aufgenommen, weshalb auch deutlich weniger CGI als vielmehr reale Modelle zum Einsatz kamen, bzw. Kombinationen aus beidem.

Rakyr
2011-08-24, 21:10:20
Also ob mir "Wackelkamera" gefällt oder nicht, kommt auf den Film drauf an. Aber auch wenns zum Film passt will ich es keinesfalls in jeder Actionszene darin sehen. Es muss halt dezent sein.

In Firefly, BSG und Bourne hats mir gut gefallen, Cloverfield war schon etwas zu viel des guten.

Aber wenn Leuten davon schlecht wird, kann man nur mutmaßen dass diese sich auch im Flugzeug regelmäßig übergeben :D



*das war ein Scherz... haha*

Phlox
2011-08-24, 22:05:06
[x] Versaut fast jeden Film.

*Zustimmung*

Henroldus
2011-08-25, 10:08:11
In Blackhawk Down Klasse in den Strassenkampfszenen eingesetzt, man fühlt sich mitttendrin.
Cloverfield finde ich grenzfertig, der Film nimmt es aber also wichtiges Stilmittel.
Transformers ist ganz klar großer Mist(nicht nur wegen der Wackelkamera ;-))
Richtig gestört hat es mich bei Gladiator in der Arenakampfszene mit dem Tiger.

Fazit: Filmabhängig

DeadMeat
2011-08-25, 15:01:50
Solang es sinnvoll und nicht übertrieben benutzt wird ok, aber das ist leider eher selten der Fall.
Cloverfield fand ich abartig übertrieben, das Problem ist nur das es hier das gesamte Konzept vom Film ist....ich fands dennoch mies.
Ich glaube eine allgemeine Aussage kann man dazu nicht treffen, ist halt eine Balance Geschichte.

Byteschlumpf
2011-08-25, 15:50:07
Cloverfield wurde ja auch aus der Sicht eines Laienfilmers mit einem Handcamcorder erzählt, weshalb die wackelige Kameraführung bestens dazu passt. ^^

HisN
2011-08-25, 15:56:53
Wackelcam, Stakkato-Schnitt ... zum Kotzen. Am besten man kann gar nix mehr erkennen^^.