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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erste private Raumkapsel im All.


Avalox
2010-12-08, 21:16:59
SpaceX hat die Dragon Raumkapsel erfolgreich mit der Falcon 9 Rakete gestartet.

Die Kapsel fliegt diesmal noch unbemannt und soll zukünftig 7 Astronauten in das All transportieren können.

Damit ist SpaceX der Firma Orbital Sciences Corp. zuvor gekommen, welche erst nächstes Jahr die Cygnus Kapsel starten wird.

Dir private bemannte Raumfahrt rückt nun doch sehr schnell näher. In der neuen US Raumfahrt Ausrichtung wird die NASA nur noch für Missionen in den tiefen Raum zuständig sein. Die Transporte, auch die von Astronauten sollen dann private Unternehmen übernehmen.


http://www.youtube.com/watch?v=Q-ci9xIgNZM

Das Auge
2010-12-08, 21:36:48
Sehr interessant. Woher kriegen die Unternehmen eigentlich die Kohle für die Projekte?

Avalox
2010-12-08, 21:48:20
Sehr interessant. Woher kriegen die Unternehmen eigentlich die Kohle für die Projekte?


Der DAX ist höher als vor der Wirtschaftskrise. Es ist soviel Geld da, dass Anleger gar nicht mehr wissen, wo sie noch das Geld anlegen sollen. (Gab es erst heute morgen in den Wirtschaftsnachrichten)
Da wird sich wohl auch ein bisschen Geld für solch ein aussichtsreiches Geschäft finden lassen.

Die NASA winkt mit dicker Kohle und investiert schon fleißig, auch private Unternehmen haben schon Großaufträge erteilt. So hat Iridium (der Satelliten-Telefon Betreiber) einen riesigen Auftrag (1/2 Milliarde $) erteilt, für den Transport der nächsten Satelliten Generationen.

Ein Start kostet eben nur 35 Mio. $ in der dicksten Variante. Es ist ja sogar eine Falcon Rakete mit fast 30t Nutzlast geplant, bei Verwendung der heutigen Falcon Module. Schon sehr beeindruckend und es ist nicht die einzige Firma, andere sind kaum weniger weit.

filius_martis
2010-12-08, 22:04:28
Wäre geil wenn "die" den X-33 zu Ende entwickeln würden. DAS würde der privaten Raumfahrt einen richtigen Boost geben...

Radeonfreak
2010-12-08, 22:08:51
Schön und Gut, aber ich finds erbärmlich das 50 Jahre nach der Mondlandung immer noch im Erdorbit rumgekrebst wird.

san.salvador
2010-12-08, 22:12:44
Schön und Gut, aber ich finds erbärmlich das 50 Jahre nach der Mondlandung immer noch im Erdorbit rumgekrebst wird.
Absolut erbärmlich, wir müssten uns schon lange dort breitmachen, denn dort gibt es Unmengen an... also, ich mein verdammt viel... nichts!?

filius_martis
2010-12-08, 22:15:00
Schön und Gut, aber ich finds erbärmlich das 50 Jahre nach der Mondlandung immer noch im Erdorbit rumgekrebst wird.

Bei den Minisümmchen die heutzutage investiert werden ist das auch kein Wunder.
ANNO 1970 war das was anderes.. da sind Unsummen in diesen Bereich geflossen, heutzutage nur Peanuts.

Das könnte für die zukünftige interplanetare Raumfahrt ganz interessant werden: http://de.wikipedia.org/wiki/Magnetoplasmadynamischer_Antrieb

Marbleearth
2010-12-08, 22:18:41
Kann man eigentlich schon gutheißen, wenn man die bechnittenen Budgets der Nasa anguckt. Da kommt leider von allein fast nix Neues bei rum.

Avalox
2010-12-08, 22:19:10
Schön und Gut, aber ich finds erbärmlich das 50 Jahre nach der Mondlandung immer noch im Erdorbit rumgekrebst wird.


Habe erst vor ein paar Tagen gehört, dass mit heutiger Technologie ca. 97% der Masse von ins All startenden Raketen Treibstoff sein muss um überhaupt einen Orbit erreichen zu können.

Wäre die Erde nur ein wenig größer und damit nur etwas massereicher, könnte mit heutiger Technologie überhaupt noch keine Raumfahrt betrieben werden. Man würde schlicht gar nicht mit heutigen Treibstoffen und Materialien in einen Orbit kommen können.

Das Auge
2010-12-08, 22:20:01
Schön und Gut, aber ich finds erbärmlich das 50 Jahre nach der Mondlandung immer noch im Erdorbit rumgekrebst wird.

Wo willst du den hin? Zum Mars? Waren wir doch schon, zumindest mit einem Roboter.

Auf dem derzeitigen Stand der Technik werden wir auch nie über das Sonnensystem hinaus kommen. Selbst bemannte Flüge innerhalb des Sonnensystems außerhalb der Erdumlaufbahn sind ja schon ein Riesenproblem und eigentlich, außer zum Mond, nicht zu stemmen.

Man sollte mal realistisch bleiben und sich freuen, dass die Raumfahrt überhaupt neuen Schwung kriegt.

Ach ja, bei Raumfahrt darf er natürlich nicht fehlen: :facepalm:
SCNR

filius_martis
2010-12-08, 22:20:38
Absolut erbärmlich, wir müssten uns schon lange dort breitmachen, denn dort gibt es Unmengen an... also, ich mein verdammt viel...

...Rohstoffe :biggrin:

san.salvador
2010-12-08, 22:22:19
...Rohstoffe :biggrin:
Im Erdorbit. Freilich.
Habe erst vor ein paar Tagen gehört, dass mit heutiger Technologie ca. 97% der Masse von ins All startenden Raketen Treibstoff sein muss um überhaupt einen Orbit erreichen zu können.

Wäre die Erde nur ein wenig größer und damit nur etwas massereicher, könnte mit heutiger Technologie überhaupt noch keine Raumfahrt betrieben werden. Man würde schlicht gar nicht mit heutigen Treibstoffen und Materialien in einen Orbit kommen können.
Dann hätten wir aber auf der Erde auch sehr viel mehr Ressourcen. ;)

filius_martis
2010-12-08, 22:26:14
Im Erdorbit. Freilich.


Wer spricht denn von Erdorbit? :biggrin:
Zukünftig wird es definitiv profitabel werden die Rohstoffe von Kleinplaneten und Monden abzubauen... alles eine Frage der Zeit... die Rohstoffe hier auf der Erde werden von Jahr zu Jahr teuer... immer mehr Menschen.. immer größerer Bedarf.

san.salvador
2010-12-08, 22:27:12
Wer spricht denn von Erdorbit? :biggrin:
Zukünftig wird es definitiv profitabel werden die Rohstoffe von Kleinplaneten und Monden abzubauen... alles eine Frage der Zeit... die Rohstoffe hier auf der Erde werden von Jahr zu Jahr teuer... immer mehr Menschen.. immer größerer Bedarf.
Radeonfreak. Wer lesen kann ist klar im Vorteil.

Avalox
2010-12-08, 22:27:40
.

Dann hätten wir aber auf der Erde auch sehr viel mehr Ressourcen. ;)

Mehr Platz.

Da aber im Jahr 0 rund 200 Millionen Menschen über die Erde gelaufen sind, im Jahr 1000 rund 300 Millionen Menschen und im Jahr 2050 rund 9000 Millionen Menschen schon über die Erde laufen werden, würde mehr Platz wohl auch nichts bringen. Exponentiellen Wachstum ist zweidimensional eben nur schlecht beizukommen.

san.salvador
2010-12-08, 22:35:30
Mehr Platz.

Da aber im Jahr 0 rund 200 Millionen Menschen über die Erde gelaufen sind, im Jahr 1000 rund 300 Millionen Menschen und im Jahr 2050 rund 9000 Millionen Menschen schon über die Erde laufen werden, würde mehr Platz wohl auch nichts bringen. Exponentiellen Wachstum ist zweidimensional eben nur schlecht beizukommen.
Ich red doch nicht von Menschen. In deinem Beispiel würde das Volumen der Erde gewaltig zulegen, damit auch die Ressourcen im Inneren.

filius_martis
2010-12-08, 22:35:55
Radeonfreak. Wer lesen kann ist klar im Vorteil.

Musst dich klarer ausdrücken! :wink:

Avalox
2010-12-08, 22:39:30
Ich red doch nicht von Menschen. In deinem Beispiel würde das Volumen der Erde gewaltig zulegen, damit auch die Ressourcen im Inneren.

Ressourcen in der Erde sind wohl mehr als genug vorhanden. Wird halt nur immer teurer, je tiefer mal buddelt. Aber Angst haben, das irgendwann mal irgendwelche Metalle ausgehen braucht man wohl nicht zu haben. Gibt es tolle Modellrechnungen. Wenn von Rohstoffknappheit die Rede ist, sind günstige Rohstoffe gemeint. (Ähnlich dem Fachkräftemangel :) )

Was knapp ist, sind die Ressourcen welche sich auf der Oberfläche der Erde befinden, weil diese eben zusehends verseucht und vernichtet werden. Luft, Wasser, Platz, Flora&Fauna. Öl ist auch solch ein Oberflächen-Rohstoff.

san.salvador
2010-12-08, 22:40:00
Musst dich klarer ausdrücken! :wink:
Nein. Du brauchst nur Zitate zu lesen, damit du Zusammenhänge verstehst. Andere schaffens auch.
Und jetzt Schluss damit.

FeuerHoden
2010-12-08, 22:44:49
Findet ihr nicht auch dass der Start der Rakete noch ein wenig 'holprig' aussieht?

Das Auge
2010-12-08, 22:54:19
Findet ihr nicht auch dass der Start der Rakete noch ein wenig 'holprig' aussieht?

Ja. Sieht man doch anhand eines Youtube-Videos auf den ersten Blick. Scheiß auf Messwerte.

Monger
2010-12-08, 23:29:45
Schön und Gut, aber ich finds erbärmlich das 50 Jahre nach der Mondlandung immer noch im Erdorbit rumgekrebst wird.
Es ist doch interessant, dass 50 Jahre nach der Mondlandung die Raumfahrt kommerziell attraktiv wird. Das ist nicht selbstverständlich - ich persönlich hätte nicht erwartet, dass das in absehbarer Zeit passiert.

Ging doch mit der normalen Luftfahrt ebenso: von den Gebrüdern Wright über den ersten experimentellen Transatlantikflug über die militärische Nutzung bis hin zum kommerziellen Flug war ein langer Weg.

Und es reicht eben nicht, einmal im Monat mal irgendeinen Satelliten ins All zu schießen. Wenn sich jetzt tatsächlich zwei, drei kommerzielle Anbieter für Personentransporte finden sollten, ließe sich eventuell eine Raumstation schon alleine aus diesen Flügen heraus betreiben. Wer weiß? Vielleicht lohnt sich sogar in ein paar Jahrzehnten der Betrieb einer rein kommerziellen Raumstation (Weltraumhotel für Touristen z.B.).

Mit der Infrastruktur im Rücken kann man dann wirklich über komplexere Raumflüge nachdenken. Schließlich braucht der Bau eines Raumschiffs im Orbit gewaltige Resourcen.

Avalox
2010-12-08, 23:34:39
SPON hat auch einen Artikel zum Thema.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,733623,00.html

Laz-Y
2010-12-08, 23:54:02
In 500 Jahren beschwert man sich dann, dass die Raumfahrt von privaten Großkonzernen beherrscht wird. ;)

san.salvador
2010-12-09, 00:07:48
In 500 Jahren beschwert man sich dann, dass die Raumfahrt von privaten Großkonzernen beherrscht wird. ;)
Das wird schon in 50 jahren für alles gelten. In 500 Jahren wirds keine Raumfahrt mehr geben.

filius_martis
2010-12-09, 00:17:00
Das wird schon in 50 jahren für alles gelten. In 500 Jahren wirds keine klassische Raumfahrt mehr geben.

Stimmt, in 500 Jahren reisen wir per Stargates ;D

Konami
2010-12-09, 02:04:58
Absolut erbärmlich, wir müssten uns schon lange dort breitmachen, denn dort gibt es Unmengen an... also, ich mein verdammt viel... [...]
Helium-3. Auf dem Mond. Äußerst praktisch für die Kernfusion. :)
(Von "im Erdorbit breitmachen" hat ja keiner geredet.)

Sehr interessant. Woher kriegen die Unternehmen eigentlich die Kohle für die Projekte?
Hinter SpaceX steht Elon Musk (http://de.wikipedia.org/wiki/Elon_Musk) aka Superman. Noch Fragen? ;)

Simon Moon
2010-12-09, 04:26:11
Es ist doch interessant, dass 50 Jahre nach der Mondlandung die Raumfahrt kommerziell attraktiv wird. Das ist nicht selbstverständlich - ich persönlich hätte nicht erwartet, dass das in absehbarer Zeit passiert.

Dass nun die Raumfahrt kommerziell und nicht mehr politisch vorangetrieben wird, markiert imo auch gleichzeitig den Übergang von Demokratie in Finanzaristokratie. Die Politik, also die Steuerung von Staat und Gesellschaft, ist nun endgültig in privaten Händen und Politiker haben nur noch eine Beraterfunktion und können noch den "Volksfond" (aka Steuergelder) verwalten...

Dass nun soviele finanzielle Ressourcen für diese Projekte locker gemacht werden, liegt wohl auch daran, dass sonst schon alles renditeträchtige in den Händen grosser Investoren ist und die nun, nachdem sie die Bedürfnispyramide zum bersten gefühlt haben, können sie sich ihrer Philantropie widmen.

Avalox
2010-12-09, 08:06:38
können sie sich ihrer Philantropie widmen.

Du meinst nach Wasserwerk und Straßenbahn kommt die Weltraumrakete?

Monger
2010-12-09, 12:06:35
Dass nun soviele finanzielle Ressourcen für diese Projekte locker gemacht werden, liegt wohl auch daran, dass sonst schon alles renditeträchtige in den Händen grosser Investoren ist und die nun, nachdem sie die Bedürfnispyramide zum bersten gefühlt haben, können sie sich ihrer Philantropie widmen.
Wieso denn Philanthropie? Hier geht es um knallharte geschäftliche Interessen.

War doch in der Luftfahrt auch nicht anders: die ersten großen Passagierflugzeuge wurden von schwerreichen Magnaten finanziert. Erst, um sich technisch zu profilieren, und später dann in der kommerziellen Anwendung.
Deshalb verstehe ich auch deine Schwarzmalerei nicht: die Raumfahrt nimmt gerade ziemlich genau den selben Weg wie die Luftfahrt.

Wer auch immer sich als Dienstleister bei NASA etabliert, dürfte für die nächsten Jahrzehnte keine Geldsorgen haben. Und es scheint genügend willige Weltraumtouristen zu geben, um auch für andere Firmen finanziell interessant zu sein.

ux-3
2010-12-09, 15:56:17
Wäre die Erde nur ein wenig größer und damit nur etwas massereicher, könnte mit heutiger Technologie überhaupt noch keine Raumfahrt betrieben werden. Man würde schlicht gar nicht mit heutigen Treibstoffen und Materialien in einen Orbit kommen können.

Würde ich so nicht ganz unterschreiben. Das Sänger Konzept wäre dann wohl voll zum Zug gekommen.

Avalox
2010-12-09, 16:13:26
Würde ich so nicht ganz unterschreiben. Das Sänger Konzept wäre dann wohl voll zum Zug gekommen.

Wo wäre denn dort der gravierende Vorteil?

Das Flugzeug hat Sauerstoff atmende Triebwerke, man muss den Sauerstoff nicht in der Rakete transportieren. Das ist sicherlich ein Vorteil, aber eben kein großer Vorteil. Deshalb wird ja solch ein Konzept auch heute nicht verwendet.

Die Atmosphäre der Erde spielt sich wesentlich bis zu einer Höhe von 10km ab. Darüber wird die Luft schon sehr, sehr dünn. 75% der Erdatmosphäre sind unterhalb von 10km Höhe. D.h. aber auch, dass eine startende Rakete ab 10km Höhe die wesentliche Atmosphäre schon hinter sich gelassen hat.
Ausserdem ist Sauerstoff im Raketentreibstoff eh nicht der wesentliche Anteil.

Der gesparte Sauerstoff würde natürlich etwas helfen, aber nicht die Situation wesentlich verändern. Man würde auch mit dem Sänger nicht mehr in das All kommen, wenn die Erde nur etwas größer und damit massereicher wäre.

Ist schon ganz erstaunlich, dass man heute in das All kommt. Andererseits ist es eben so wie es ist und wenn es heute keinen Raumflug gäbe, dann wäre es eben normal in ein paar hundert Jahren mit Atom, oder Lichtantrieben, oder sonstwas in das All zu fliegen. Auf Phobos reicht ein Fahrrad um in das All zu starten. Ist doch nett, dass die Erde eben so groß ist wie sie ist und heute damit Raumflug noch gerade so technisch eingeschränkt wie heute möglich ist.

ux-3
2010-12-09, 18:53:18
Wo wäre denn dort der gravierende Vorteil?

Das Flugzeug hat Sauerstoff atmende Triebwerke, man muss den Sauerstoff nicht in der Rakete transportieren. Das ist sicherlich ein Vorteil, aber eben kein großer Vorteil. Deshalb wird ja solch ein Konzept auch heute nicht verwendet.

Die Atmosphäre der Erde spielt sich wesentlich bis zu einer Höhe von 10km ab. Darüber wird die Luft schon sehr, sehr dünn. 75% der Erdatmosphäre sind unterhalb von 10km Höhe. D.h. aber auch, dass eine startende Rakete ab 10km Höhe die wesentliche Atmosphäre schon hinter sich gelassen hat.



Mach dir zunächst mal klar, wie hoch man bereits mit einem Ballon kommt (50 km). Nur weil die Troposphäre in 10km Höhe endet, ist danach ja noch nicht Schluss. Ein mit Staustrahl betriebenes Gerät kann wesentlich höher fliegen als 10 km Höhe und dort auch wesentlich höhere Geschwindigkeiten erreichen.


Egal welche Chemie du verwendest, du musst ein Oxydationsmittel mitschleppen. Der Schlepper hingegen kann drauf verzichten, da Sauerstoff vorhanden ist. Das eigentliche Raumfahrzeug startet also in ca. 30-60 km Höhe mit mehreren Mach Anfangsgeschwindigkeit.

Deine Wirkungsrechnung geht ja davon aus, dass die Rakete nicht nur beschleunigt, sondern zunächst auch ihr Eigengewicht über den Schubstrahl
trägt. Dieser Teil wird durch Sänger gespart und pushed die Grenzen des Möglichen ein bisschen weiter.

Möglicherweise hätten wir im All mittlerweile mehr erreicht, wenn wir nur durch Sänger dorthin gelangen könnten. Wir hätten nämlich von Anfang an nachhaltiger fortschreiten müssen.

Spasstiger
2010-12-09, 19:09:03
Ich finds toll, dass es Menschen gibt, die ihre angesparten Milliarden dem technischen Fortschritt zukommen lassen.

Avalox
2010-12-09, 19:54:18
Mach dir zunächst mal klar, wie hoch man bereits mit einem Ballon kommt (50 km). Nur weil die Troposphäre in 10km Höhe endet, ist danach ja noch nicht Schluss. Ein mit Staustrahl betriebenes Gerät kann wesentlich höher fliegen als 10 km Höhe und dort auch wesentlich höhere Geschwindigkeiten erreichen.

Die Luftreibung spielt über 10km keine wesentliche Rolle mehr, dass wollte ich sagen. 75% aller "Atmosphären-Materie" befindet sich unterhalb von 10km. Die restlichen 25% dann in den weitern 300km.

Der Sängerträger würde sich in 30km Höhe bewegen. Die Rakete durchfliegt die unteren 10km in kurzer Zeit. Es spielt kaum eine Rolle.

Der Sauerstoffanteil am gesamten Treibstoff ist zudem der geringere Teil an der Masse des Treibstoffs.

Was ich damit sagen möchte ist, dass solche Konzepte helfen die Nutzlast zu erhöhen indem man minimal den Treibstoff/Nutzlast Faktor verschiebt. Aber es ist vollkommen die selbe Qualität und es würde auch mit einem Sänger Konzept nicht funktionieren. Chemische Antriebe sind nicht wirkungsvoll genug und in 200000 Jahren Menschheitsgeschichte hat dieser bisher nichts besseres entwickeln können.



Egal welche Chemie du verwendest, du musst ein Oxydationsmittel mitschleppen. Der Schlepper hingegen kann drauf verzichten, da Sauerstoff vorhanden ist. Das eigentliche Raumfahrzeug startet also in ca. 30-60 km Höhe mit mehreren Mach Anfangsgeschwindigkeit.

Nur für die ersten paar Kilometer und auch dort ist der Sauerstoffträger, bzw. der Sauerstoff selbst der geringste Anteil am Treibstoffgewicht.

Möglicherweise hätten wir im All mittlerweile mehr erreicht, wenn wir nur durch Sänger dorthin gelangen könnten. Wir hätten nämlich von Anfang an nachhaltiger fortschreiten müssen.

Kaum. Da alle wirtschaften. Die Rakete ist das günstigste Transportmittel. Die Sänger-Vorteile wiegen die Sänger-Nachteile nicht auf, sonst würde man es machen. Die damalige Idee war es ja eben gerade mit einem Flugzeug artigen Gerät den Weltraum zu erreichen. Sänger hat ja im Konzept nichts neues sich ausgedacht, sondern nur die damaligen Ideen aufgegriffen. Gerade die USA hat nach dem zweiten Weltkrieg erst die Flugzeug-Idee (mit Träger) verfolgt, bevor dieses dann unter dem Druck des Systemgegners fallen gelassen wurde. Aus der Zeit stammen dann auch noch die progressivsten Ansätze und besten Ergebnisse.

ux-3
2010-12-09, 20:47:50
Die Luftreibung spielt über 10km keine wesentliche Rolle mehr, dass wollte ich sagen. 75% aller "Atmosphären-Materie" befindet sich unterhalb von 10km. Die restlichen 25% dann in den weitern 300km.

Und? Worauf willst du hinaus? Geringe Luftreibung ist auch für Sänger gut und bedeutet mehr speed.

Der Sängerträger würde sich in 30km Höhe bewegen. Die Rakete durchfliegt die unteren 10km in kurzer Zeit. Es spielt kaum eine Rolle.

Muss er ja nicht. Man könnte ihn auch noch höher fliegen lassen. Ich hab Luftreibung nicht in meiner Argumentation gehabt.

Der Sauerstoffanteil am gesamten Treibstoff ist zudem der geringere Teil an der Masse des Treibstoffs.

Und? Wenn was knapp nicht geht, dann würde der Wegfall des geringeren Teils trotzdem helfen.

Was ich damit sagen möchte ist, dass solche Konzepte helfen die Nutzlast zu erhöhen indem man minimal den Treibstoff/Nutzlast Faktor verschiebt.

Genau darum geht es doch: "Wäre die Erde nur ein wenig größer...". Das war deine Voraussetzung. Wenn Raketen gerade nicht mehr gingen, Sänger würde es noch packen. Wäre teurer, keine Frage.

Nur für die ersten paar Kilometer und auch dort ist der Sauerstoffträger, bzw. der Sauerstoff selbst der geringste Anteil am Treibstoffgewicht.

Dies ist aber keine Frage der Strecke sondern der Zeit. Und gerade auf den ersten paar Kilometern ist die Rakete sehr langsam. Du kannst den ganzen Treibstoff auch verbrauchen, um die Rakete statt in den Orbit nur 100 Meter steigen zu lassen. Der Schub darf dann nur minimal größer sein als die Gewichtskraft. Die Show wird dann eine Weile dauern.


Kaum. Da alle wirtschaften. Die Rakete ist das günstigste Transportmittel.

Ja. Nur warum? Was hat die Kosten des Wettlaufs zum Mond verursacht? Waren das die Treibstoffkosten?

Die Sänger-Vorteile wiegen die Sänger-Nachteile nicht auf, sonst würde man es machen.

Klar, aber unsere Schwerkraft ist ja auch gerade noch gering genug, um mit der Brechstange in den Orbit zu kommen. Den Ivan konnte man billiger mit einer Rakete schlagen. Und Atomsprengköpfe laufen eh suborbital. Why bother?

Simon Moon
2010-12-09, 23:42:38
Du meinst nach Wasserwerk und Straßenbahn kommt die Weltraumrakete?

Ich stell mir das grad mühsam, ohne Verkehrsinfrastruktur eine Rakete zu bauen...


Deshalb verstehe ich auch deine Schwarzmalerei nicht: die Raumfahrt nimmt gerade ziemlich genau den selben Weg wie die Luftfahrt.

äh, nein. Luftfahrt hat eine ganz andere Zielsetzung als Raumfahrt, es ist daher unwahrscheinlich, dass sie sich ähnlich entwickeln wird. Bei der Raumfahrt geht es nicht um Transport von A nach B, sondern um das Erschliessen neuer Gebiete und da seh ich den Weltraum lieber unter einer demokratischen Regierung, als in den Interessen einiger Grossmogule.

Avalox
2010-12-10, 09:20:22
Ich stell mir das grad mühsam, ohne Verkehrsinfrastruktur eine Rakete zu bauen...



So philanthropisch wie die Käufer von Wasserwerken, oder Straßenbahnen, welche natürlich auch nur die Versorgung mit Wasser und Nahverkehr zum Wohle der Menschheit im Sinn haben.



Und? Worauf willst du hinaus?


Das ein System wie Sänger einen qualitativen Vorteil bedeutet, nicht einen grundsätzlichen.
Es würde zwar die Grenze etwas verschieben. Wäre die Erde ein Stückchen größer, würde auch ein Sänger Konzept nicht mehr funktionieren.



Dies ist aber keine Frage der Strecke sondern der Zeit. Und gerade auf den ersten paar Kilometern ist die Rakete sehr langsam. Du kannst den ganzen Treibstoff auch verbrauchen, um die Rakete statt in den Orbit nur 100 Meter steigen zu lassen. Der Schub darf dann nur minimal größer sein als die Gewichtskraft. Die Show wird dann eine Weile dauern.

Die Delta Heavy Raketen sind solche Raketen neuster Generation. Die starten direkt mit Sauerstoff/Wasserstoff Triebwerken und starten deshalb sehr langsam. Theoretisch haben diese aber so eine gute Effektivität, dass die Delta Heavy sogar mit einer Stufe Nutzlast in den Orbit bekommen könnte.

Monger
2010-12-10, 12:40:42
äh, nein. Luftfahrt hat eine ganz andere Zielsetzung als Raumfahrt, es ist daher unwahrscheinlich, dass sie sich ähnlich entwickeln wird.

Von der Zielsetzung her ist Raumfahrt eher der Schifffahrt vergleichbar. War nunmal jahrtausendelang so, dass bestimmte Orte der Erde ohne Schiff nicht erreichbar waren.
Und auch da war es doch immer so: die großen Erkundungsfahrten waren vom Staat finanziert (Magellan, Columbus. Ja, der war Geschäftsmann, aber ohne Zustimmung des spanischen Königshauses wäre der nicht weit gekommen), die Wirtschaft folgte nach.

Ist doch hier genauso: von der Wirtschaft sind keine wegweisenden technischen Innovationen zu erwarten. Deren größtes Ziel ist es, Preise zu senken und mit möglichst geringem Aufwand die Transporte zu übernehmen, die vorher im staatlichen Auftrag liefen.

Es wird keine kommerziellen Marsmissionen geben - keine private Hand kann so viel Geld zum Fenster rauswerfen. Es sei denn natürlich, der Staat gibt Rückendeckung für eine ständige Marsmission, und baut dort eine Siedlung auf. Dann kann es natürlich durchaus sein, dass eines Tages der kommerzielle Pendelverkehr folgt.

War im übrigen auch früher schon so, dass private Investoren eigenhändig mit fremden Völkern gehandelt haben oder sogar selbst Resourcen abgebaut haben. Das war nicht alles rechtsstaatlich abgesichert - aber mit Sicherheit politisch geduldet.
Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass auch nur irgendeine private Raumkapsel von Cape Canaveral aus startet, die gegen amerikanische Interessen handelt.

ux-3
2010-12-10, 14:02:22
Wäre die Erde ein Stückchen größer, würde auch ein Sänger Konzept nicht mehr funktionieren.

Je nach dem, wie groß das Stückchen ist, würde gar nichts mehr funktionieren.

Es gibt m.E. aber einen Planetentyp, auf dem Sänger noch geht, Direktstart aber schon nicht mehr. Und deine Sachaussagen wiedersprechen dem nicht.

Avalox
2010-12-10, 14:13:31
Je nach dem, wie groß das Stückchen ist, würde gar nichts mehr funktionieren.

Jedenfalls nichts heutiger Technologie. Natürlich wird auch von solchen Planeten was starten können. Es ist ja kein schwarzes Loch.

Es gibt m.E. aber einen Planetentyp, auf dem Sänger noch geht, Direktstart aber schon nicht mehr. Und deine Sachaussagen wiedersprechen dem nicht.

Dieses aber nur ein minimaler Unterschied. Da ein Sängersystem nicht in dem Maß effektiver ist. Es geht dabei nur um wenige % Unterschied.

ux-3
2010-12-10, 14:38:14
Dieses aber nur ein minimaler Unterschied. Da ein Sängersystem nicht in dem Maß effektiver ist. Es geht dabei nur um wenige % Unterschied.


Ursächlich für meine Antwort mit Sänger war dieses Posting:

Habe erst vor ein paar Tagen gehört, dass mit heutiger Technologie ca. 97% der Masse von ins All startenden Raketen Treibstoff sein muss um überhaupt einen Orbit erreichen zu können.

Wäre die Erde nur ein wenig größer und damit nur etwas massereicher, könnte mit heutiger Technologie überhaupt noch keine Raumfahrt betrieben werden. Man würde schlicht gar nicht mit heutigen Treibstoffen und Materialien in einen Orbit kommen können.

Nach meinem Textverständnis geht es in deiner Ausführung um ein paar Prozent. Zumindest war ich nicht der Meinung, dass du den blauen Planeten mit einem Neutronenstern vergleichst. Und wenn du die Erde etwas massereicher machst, so dass eine Rakete gerade scheitert, würde Sänger noch fliegen. Mehr habe ich nicht gesagt.

Avalox
2010-12-10, 14:55:31
Und wenn du die Erde etwas massereicher machst, so dass eine Rakete gerade scheitert, würde Sänger noch fliegen. Mehr habe ich nicht gesagt.

Das stimmt ja auch. Aber dieses bewegt sich halt in einem minimalen Korridor von ein paar %. Was natürlich im Bezug zur Nutzlast ordentlich ist, aber im Bezug, dessen wie knapp heutige Raumfahrt am heutigen technisch möglichen schrammt nichts wesentlich ändert.

Agenor
2011-04-03, 21:03:39
SpaceX wurde von der amerikanischen Version von Technology Review in ihre diesjährige Liste der 50 innovativsten Unternehmen (http://www.technologyreview.com/tr50/) aufgenommen.

Laut Webseite von SpaceX stehen für diese Jahr noch 5 Flüge an. Darunter auch ein Flug zur ISS. Leider findet man keine genauen Starttermine. :confused:

Am 5. Mai April will man jedoch eine "big" Ankündigung machen. Möglicherweise handelt es sich um die Entwicklung einer "Falcon 9 Heavy" mit
einer Nutzlast von 32 Tonnen LEO, 19,5 Tonnen GTO.
Startkosten würden bei weniger als 100 Mio. Dollar liegen.

Edit:
So die Ankündigung ist raus. Bis Ende 2012 will man die Falcon Heavy startklar haben. Die Motoren wurden im Vergleich zur Falcon 9 nochmals
verbessert. Dazu wird die Hauptstufe mit Treibstoff aus den Boostern versorgt.

Höhe: 69,2 m
Masse: 1.400.000 kg
LEO Nutzlast: 53.000 kg
Preis: 80-125 Mio Dollar

Jetzt müssen sie nur noch hoffen, dass sich ein Markt für diese Rakete entwickelt.

Noch ein obligatorischer Tube link (http://www.youtube.com/watch?v=UTwRxtmQ9IY&feature=player_embedded)

Avalox
2012-10-08, 10:48:32
Heute ist die Dragon Kapsel mit Nutzlast für die ISS gestartet.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/dragon-erster-kommerzieller-frachter-erfolgreich-zur-iss-gestartet-a-859992.html

Interessant ist dabei auch, dass die Kapsel auf den Rückweg Nutzlast zur Erde mitnehmen soll. Das ist nach dem Shuttle das erste mal, dass auch wieder etwas zurück zur Erde transportiert werden kann, abgesehen davon, was sich die Astronauten in der Sojus Kapsel zwischen die Beine klemmen.

FeuerHoden
2012-10-08, 11:03:56
SpaceX wurde von der amerikanischen Version von Technology Review in ihre diesjährige Liste der 50 innovativsten Unternehmen (http://www.technologyreview.com/tr50/) aufgenommen.

Laut Webseite von SpaceX stehen für diese Jahr noch 5 Flüge an. Darunter auch ein Flug zur ISS. Leider findet man keine genauen Starttermine. :confused:

Am 5. Mai April will man jedoch eine "big" Ankündigung machen. Möglicherweise handelt es sich um die Entwicklung einer "Falcon 9 Heavy" mit
einer Nutzlast von 32 Tonnen LEO, 19,5 Tonnen GTO.
Startkosten würden bei weniger als 100 Mio. Dollar liegen.

Edit:
So die Ankündigung ist raus. Bis Ende 2012 will man die Falcon Heavy startklar haben. Die Motoren wurden im Vergleich zur Falcon 9 nochmals
verbessert. Dazu wird die Hauptstufe mit Treibstoff aus den Boostern versorgt.

Höhe: 69,2 m
Masse: 1.400.000 kg
LEO Nutzlast: 53.000 kg
Preis: 80-125 Mio Dollar

Jetzt müssen sie nur noch hoffen, dass sich ein Markt für diese Rakete entwickelt.

Noch ein obligatorischer Tube link (http://www.youtube.com/watch?v=UTwRxtmQ9IY&feature=player_embedded)

19,5 Tonnen GTO, wow. Die Ariane schafft in ihrer höchsten Ausbaustufe 8,5 Tonnen, die Chinesen 5 Tonnen, die Amerikaner momentan 0 Tonnen und bei den Russen weiß ich nicht. Die 19,5 Tonnen sind eine Ansage!

Avalox
2012-10-08, 11:22:04
, die Amerikaner momentan 0 Tonnen

Doch. Die USA hatten ja nicht nur den Shuttle, sondern haben auch die momentan dicksten Raketen im Einsatz.
Natürlich startet die USA immer noch die meisten Weltraumstarts und benutzt dazu u,.a. die momentan mächtigsten Raketen.

Off Topic. Dabei fällt mir ein, gab es doch vor kurzen ein schickes Video eines Atlas V Starts in Vandenberg im Nebel.

http://www.youtube.com/watch?v=_aMAEQnWYE0

Das ganze SpaceX Thema ist allein eine Kostenoptimierung durch weitere Privatisierung.

FeuerHoden
2012-10-08, 12:22:50
Mist, wie konnte ich das übersehen, aber zu meiner Ehrenrettung kann ich sagen dass die Atlas V in ihrer Hauptstufe ein russisches Triebwerk verwendet. :D

Laut hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Atlas_V gab es bisher nur 3 Starts der Atlas V, gemeinsam mit der Atlas IV gab es erst 4 Starts mit über 8 Tonnen wobei die Atlas V die Ariane ECS(?) um 400 Kg übertrumpft, wärend beide Systeme von der Dragon locker überdoppelt werden, das Wow bleibt. :)

Avalox
2012-10-08, 12:41:03
gab es bisher nur 3 Starts der Atlas V, gemeinsam mit der Atlas IV gab es erst 4 Starts mit über 8 Tonnen wobei die Atlas V die Ariane ECS(?) um 400 Kg übertrumpft, wärend beide Systeme von der Dragon locker überdoppelt werden, das Wow bleibt. :)

Ist ja nicht die einzige Raketen Reihe.
Es wird auch immer mal gerne wieder die dicken Delta IV Medium und Heavy gestartet.

http://de.wikipedia.org/wiki/Delta_IV

Zudem auch noch eine ganze Reihe anderer Raketen.
Der mit Abstand größte Anteil aller Raketenstarts findet ja in den USA statt.

Gipsel
2012-10-08, 13:51:35
Zudem auch noch eine ganze Reihe anderer Raketen.
Der mit Abstand größte Anteil aller Raketenstarts findet ja in den USA statt.
Das kann ich kaum glauben. Arianespace hat bei kommerziellen Satellitenstarts wohl einen Marktanteil von 50% (die kooperieren aber seit einiger Zeit mit den Russen), danach kommen die Russen/Ukraine/Kasachstan-Konsortien und dann erstmal lange nichts.

Edit: Gerade gefunden, daß es z.B. im Jahr 2005 insgesamt 55 Raketenstarts gab, wovon genau 12 mit US-Raketen durchgeführt wurden. Nur ein einziger davon war kommerziell (mit einer Atlas V). Der Rest setzt sich zusammen aus:
1 x Pegasus XL
2 x Minotaur
3 x Delta II
1 x Atlas III
1 x Atlas V
1 x Shuttle
2 x Titan IV

Viele davon für das Militär. Aber mit ein wenig gutem Willen kann man ja noch die 4 Starts von Sealaunch dazurechnen, die von einer schwimmenden Plattform am Äquator mit russischen Zenith-Rakten durchgeführt wurden. Daran hält Boeing 40% (Energija/Rußland 25%, Ukraine 15%, und Kvaerner/Norwegen [ist die Werft, die die Plattform gebaut hat] 20%).

Avalox
2012-10-08, 14:03:23
Das kann ich kaum glauben. Arianespace hat bei kommerziellen Satellitenstarts wohl einen Marktanteil von 50% (die kooperieren aber seit einiger Zeit mit den Russen), danach kommen die Russen/Ukraine/Kasachstan-Konsortien und dann erstmal lange nichts.

Ich denke die Hälfte aller Raketenstarts sind militärisch, oder teil-militärisch.
Die USA halten mehr als 80% aller weltweiten Weltraumausgaben. Mehr als 50% aller aktiven "offiziellen" Satelliten. Der Rest der Welt teilt sich die restlichen 10%-20% der Ausgaben und die 45% der Satelliten. Davon hält Russland 2% der Ausgaben und 9% der Satelliten.

Hier mal die Übersicht der nächsten "öffentlichen" Starts.

http://www.spacesciencejournal.de/Allgemein/Startliste.html

Gipsel
2012-10-08, 14:34:35
Ich denke die Hälfte aller Raketenstarts sind militärisch, oder teil-militärisch.Das kann schon sein, aber andere Länder haben die auch.
Allerdings haben die USA bei den kommerziellen Satellitenstarts einen Marktanteil von nahe 0 (im Jahr 2011 war er exakt 0). Und nur durch ihre Militärsatelliten und die Handvoll NASA-Starts kommt eben nicht so viel zusammen. Daß sich das in Zukunft etwas verschieben mag, kann allerdings durchaus sein. Es ist ja doch etwas Bewegung in diesen Markt gekommen.

FeuerHoden
2012-10-08, 14:41:17
Dann habe ich mich vorhin rein auf die komerziellen Starts bezogen und die militärischen außer Acht gelassen. :)

Avalox
2012-10-08, 14:45:10
und die Handvoll NASA-Starts kommt eben nicht so viel zusammen.

Na wenn ich die oben angehangene Liste zähle komme ich auf,

17 Starts in den USA
2 China
4 europäische Starts
12 russische Starts, davon allerdings 4 bemannte Starts zur ISS.
2 Indien
1 Japan

Das kann schon sein, aber andere Länder haben die auch.


Aber in einem weit geringeren Umfang. Der Großteil aller Satelliten sind US amerikansich. Natürlich werden dort auch Startkapazitäten bei anderen Agenturen eingekauft. Allerdings sind halt die Hälfte aller "offizieller" Satelliten militärisch, oder teil-militärisch. Mir ist nicht bekannt, dass diese nicht von den USA selbst gestartet werden.

Gipsel
2012-10-08, 16:24:11
Die von Dir verlinkte Liste ist sicher nicht vollständig, und vermutlich mit Bias, weil einige Starts nicht schon etliche Monate vorher offiziell angekündigt werden (es gibt insgesamt mehr Starts als in der Liste, nur mal zur Einordnung: 2011 gab es insgesamt 83 Starts, wenn ich das richtig sehe).
Außerdem hast Du Dich verzählt. Sealaunch gehört seit 2010 zu 85% Energija, sind also nur 16 US-Starts (und einer mehr für die Russen). Mit russischen Raketen sind sie ja schon immer geflogen. Daß sie dabei aus internationalen Gewässern starten und Boeing die Nutzlastverkleidung fertigt, ist ja kein Grund, das als US-Start zu zählen. Wenn, dann ist es höchstens ein Schweiz-Start, da sitzt die Firma nämlich offiziell (vermutlich aus Steuergründen). ;)

Edit:
Also wenn man der Seite (http://spaceflightnow.com/tracking/launchlog.html) glaubt, gab es 2011 folgende Starts:

Rußland:
19 x Sojus (3 unter der Regie von Arianespace, zwei in Kourou, einer in Baikonur, die anderen 16 unter russischer Regie)
8 x Proton
5 x Zenit (4 x von Land [Baikonur], 1 x von See)
1 x Dnepr
1 x Rockot
insgesamt 34 Starts

China:
19 x Langer Marsch (in unterschiedlichen Konfigurationen)

USA:
5 x Atlas 5
3 x Delta 2
3 x Delta 4
3 x Minotaur
3 x Shuttle
1 x Taurus
insgesamt 18 Starts

Frankreich:
5 x Ariane 5

Indien:
3 x PSLV (einer davon in Zusammenarbeit mit Arianespace?)

Japan:
2 x H-2A
1x H-2B
insgesamt 3 Starts

Iran:
1 x Safir

Ariane ist also im Vergleich zu 2005 zurückgefallen und die Chinesen kommen mächtig auf, aber die USA liegen trotzdem nur auf Rang 3, wenn man die Anzahl der Starts zählt. Und ja, da sind die militärischen Starts mit dabei (die bei der USA vermutlich deutlich eher bekannt werden als in China und Rußland).

Avalox
2012-10-08, 21:18:24
Die von Dir verlinkte Liste ist sicher nicht vollständig, und vermutlich mit Bias, weil einige Starts nicht schon etliche Monate vorher offiziell angekündigt werden (es gibt insgesamt mehr Starts als in der Liste, nur mal zur Einordnung: 2011 gab es insgesamt 83 Starts, wenn ich das richtig sehe).
Außerdem hast Du Dich verzählt. Sealaunch gehört seit 2010 zu 85% Energija, sind also nur 16 US-Starts (und einer mehr für die Russen). Mit russischen Raketen sind sie ja schon immer geflogen. Daß sie dabei aus internationalen Gewässern starten und Boeing die Nutzlastverkleidung fertigt, ist ja kein Grund, das als US-Start zu zählen. Wenn, dann ist es höchstens ein Schweiz-Start, da sitzt die Firma nämlich offiziell (vermutlich aus Steuergründen). ;)


Klar glaube ich der Seite. Von dieser stammen ja auch die Zahlen der geplanten Starts oben.
China ist ja wirklich beeindruckend häufig gestartet.

Und wenn man bedenkt wie wenig Geld dafür ausgegeben wird ist das doppelt beeindruckend.

Gipsel
2012-10-08, 21:31:58
China ist ja wirklich beeindruckend häufig gestartet.

Und wenn man bedenkt wie wenig Geld dafür ausgegeben wird ist das doppelt beeindruckend.Und haben neben Satellitenstarts ja sogar bemannte Flüge durchgeführt, das sollte man nicht vergessen.
Budgetangaben aus China sind allerdings mit äußerster Vorsicht zu genießen. Die haben da typischerweise jede Menge "versteckter" Kosten, die in andere Budgets ausgelagert werden.

anddill
2012-10-08, 21:43:14
LOL, das Ding hat beim Start ein Triebwerk verloren:

http://skyweek.wordpress.com/2012/10/08/ein-falcon-triebwerk-versagt-kaum-einer-merkts-und-der-dragon-erreicht-die-korrekte-bahn/

:D

Agenor
2012-10-08, 22:00:25
Deshalb hat man sich bei der Konstruktion ja bewusst für eine große Anzahl von Triebwerken entschieden.
Fällt 1 Triebwerk von 9 aus, ist noch nichts verloren.
Das Problem mit der zweiten Stufe ist natürlich ärgerlich.
Da wird es wohl Verzögerungen bei zukünftigen Startterminen geben. :frown:

Avalox
2012-10-09, 13:53:04
Echtzeit Tracking der Position von ISS und Dragon Kapsel.

http://www.lizard-tail.com/isana/tracking/

Cyphermaster
2012-10-10, 15:01:39
China ist ja wirklich beeindruckend häufig gestartet.Alles eine Frage der Priorisierung. Z.B. in Sachen ländlicher Infrastrukturentwicklung und Umweltschutz macht man entsprechend beeindruckend wenig.

fdk
2012-10-10, 17:10:22
LOL, das Ding hat beim Start ein Triebwerk verloren:

http://skyweek.wordpress.com/2012/10/08/ein-falcon-triebwerk-versagt-kaum-einer-merkts-und-der-dragon-erreicht-die-korrekte-bahn/

:D
"Unscheduled rapid disassembly" - Wort des Jahres
Im Forum vom Kerbal Space Program wird auch schon gefeiert - die Starts dort laufen ja oft ganz ähnlich ab :freak:

Avalox
2012-10-11, 23:22:52
Noch gar niemand geschrieben.

Die Kapsel hat inzwischen an der ISS angedockt.


http://spon.de/vfjqZ

Avalox
2012-10-29, 10:09:27
Die Kapsel ist wieder zurück auf der Erde.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/private-raumkapsel-dragon-im-pazifik-gelandet-a-863945.html

Agenor
2012-11-19, 23:08:45
Es sieht ganz danach aus, dass durch diese Erfolge das Ende der Ariane 5 beschleunigt wird.
Faz 18.11. (http://m.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/raumfahrt-ministerkonferenz-europa-bekommt-eine-neue-weltraum-rakete-11964511.html)

Musk macht aber nicht den Eindruck, dass er Angst vor einer Ariane 6 hat. Laut FAZ könnte diese frühestens 2024 starten.
BBC interview E. Musk 3min (http://www.bbc.co.uk/news/science-environment-20382025)
Ariane 5 has no chance

Gut, ohne Subventionen würde überhaupt keine Ariane mehr starten. Von daher hat er recht.
Die Wahrheit tut manchmal weh.:(

Was wurde eigentlich aus dem Hopper-Programm? War wohl am Ende doch nicht so günstig wie man es sich mal erhofft hatte. :uconf3:

Plutos
2014-10-29, 12:57:23
Soviel zum privaten kommerziellen Engagement als Heilsbringer der Raumfahrt: Cygnus/Antares von Orbital Sciences explodiert kurz nach dem Start.

http://abload.de/img/30172840pd3vsqmc.jpg (http://abload.de/image.php?img=30172840pd3vsqmc.jpg)

Wenn die ISS in nicht all zu ferner Zukunft Geschichte ist, wird das kurze Stelldichein mit privaten Raumfahrtfirmen es auch sein. Gemacht wird es IMHO sowieso vor allem deshalb, damit die NASA wie aktuell einen "Sündenbock" hat, nicht selbst schuld ist und damit in der Öffentlichkeit und vor allem bei Budgetverhandlungen im Kongress besser dasteht (Fehlschläge=Programmeinstellungen=Budgetkürzungen, der Wettlauf im All ist ja vorbei).
Noch lässt sich das dank der NASA irgendwie finanzieren (auch wenn ich nicht glaube, dass es bisher für die Firmen profitabel und für die NASA kostensparend ist), aber wenn dann der einzige große Auftraggeber wegfällt, wird es noch schwieriger. Das Militär ist IIRC Stammkunde bei der United Launch Alliance, und nur mit den übrigen paar Fernseh-, Wetter- und Kommunikationssatelliten jährlich mehrere Milliarden gegen Konkurrenten wie Ariane, Sojus, Vega... umzusetzen, da habe ich meine Bedenken.

FeuerHoden
2014-10-29, 14:02:13
Das ist bisher noch bei jedem Raketentyp passiert, beunruhigt mich nicht im geringsten.

Fusion_Power
2014-10-29, 14:24:27
Mich beunruhigt das aber schon, denn die finanzielle Situation eines privaten Anbieters ist sicher eine andere als die Situation bei staatlichen Raumfahrtagenturen. So ein Totalverlust tut dann sicher noch mehr weh, vor allem da in diesem Fall hier auch gleich die Startrampe mit zerstört wurde.
Ich hoffe die waren gut versichert.

Ectoplasma
2014-10-29, 16:15:04
Gemacht wird es IMHO sowieso vor allem deshalb, damit die NASA wie aktuell einen "Sündenbock" hat, nicht selbst schuld ist und damit in der Öffentlichkeit und vor allem bei Budgetverhandlungen im Kongress besser dasteht (Fehlschläge=Programmeinstellungen=Budgetkürzungen, der Wettlauf im All ist ja vorbei).

;D

Will man einen Tagesspruch zum Thema Verfolgungswahn oder Verschwörungstheorien lesen, kein Problem, geh ins 3DC, da findet man immer jemanden, der soetwas raushaut.

Die Situation mag der NASA vielleicht in die Hände spielen, mehr ist da aber auch nicht dran. Es hätte schließlich auch anders ausgehen können, z.B. gut.

differenzdiskriminator
2014-10-29, 16:42:24
4/5 Starts mit der Rakete sind erfolgreich verlaufen. 80% Erfolgsquote sind nicht schlecht.

basti333
2014-10-29, 20:05:59
Vor ein paar Monaten haben doch erst die Russen zwei Galileo Satelliten ein paar tausend kilometer falsch im Orbit ausgesetzt. Sind beileibe nicht nur die Privaten.

Haarmann
2014-10-31, 12:31:42
Vor ein paar Monaten haben doch erst die Russen zwei Galileo Satelliten ein paar tausend kilometer falsch im Orbit ausgesetzt. Sind beileibe nicht nur die Privaten.

Was da in die Luft flog ist amerikanisierte Russentechnologie...

Das Triebwerk versagt bei den Russen nicht... bei den Amis schon. Es ist bewährteste Technologie, aber sogar dazu sind diese Leute offenbar schlicht zu blöd.

w0mbat
2014-10-31, 20:05:27
http://www.nbcnews.com/storyline/virgin-voyage/virgin-galactics-spaceshiptwo-crashes-during-flight-test-n238376

Scheint keine gute Woche für die private Raumfahrt zu sein...

Saugbär
2014-10-31, 20:45:23
Was da in die Luft flog ist amerikanisierte Russentechnologie...

Das Triebwerk versagt bei den Russen nicht... bei den Amis schon. Es ist bewährteste Technologie, aber sogar dazu sind diese Leute offenbar schlicht zu blöd.
Das stimmt so aber nicht.
Es sind die Triebwerke Kusnezow NK-33 verbaut worden. Und alle (4) russischen Tests zwischen 1969 und 1972 mit dem Triebwerk endeten mit einem totalen Fehlschlag.
1974 wurden die Triebwerke vor der Verschrottung gerettet und eingelagert.
Ca. 1998 wurden dann 58 Triebweke an die USA verkauft und mal wieder eingelagert. Erst die Amis konnten nach über 40 Jahren die ersten 2 fehlerfreien Raketenstarts mit dem Triebwerk ausführen, die Russen haben danach ebenfalls das Triebwerk einmal erfolgreich nutzen können. Ich sehe hier eine Fehlerquote von über 60%.
Der allererste Test einer flugbereiten Rakete mit dem Triebwerk wurde abgesagt, da Haarrisse im Sauerstofftank gefunden wurden.

Fusion_Power
2014-10-31, 20:55:56
http://www.nbcnews.com/storyline/virgin-voyage/virgin-galactics-spaceshiptwo-crashes-during-flight-test-n238376

Scheint keine gute Woche für die private Raumfahrt zu sein...
Sieht schlecht aus dass es mit dem Projekt in absehbarer Zeit mal was wird. Virgin Galactic ist ja schon Jahre im Verzug und die Kundschaft wartet ungeduldig. Jetzt werden die sicher noch einige Jährchen länger warten müssen. oder gleich vom Projekt abspringen.

Eidolon
2014-10-31, 22:16:04
Was da in die Luft flog ist amerikanisierte Russentechnologie...

Das Triebwerk versagt bei den Russen nicht... bei den Amis schon. Es ist bewährteste Technologie, aber sogar dazu sind diese Leute offenbar schlicht zu blöd.

Sagte der Fachmann.. *hüstel*

Haarmann
2014-11-01, 05:55:04
http://www.nbcnews.com/storyline/virgin-voyage/virgin-galactics-spaceshiptwo-crashes-during-flight-test-n238376

Scheint keine gute Woche für die private Raumfahrt zu sein...

Eigentlich doch ... im Gegensatz zum Shuttle hat das Teil nen Rettungssystem, das sogar funktioniert. Es ist noch keineswegs klar weswegen der zweite Mann drin blieb - es gibt immer mal wieder Testpiloten, die auch zu lange drin bleiben und irgendwo in der Wüste dann zerschellt sind.

Saugbär

Bei den Russen flogs bisher erfolgreich ohne Umbau - direkt aus der Mottenkiste quasi. Die erhöhte Nutzlast der so modifizierten Sojus wird natürlich gerne genommen.
Das die Amis ums Verrecken dran rumbasteln mussten ist nunmal befremdlich. Wenn ich schon soviel Geld auslege um etwas zu kaufen, dann verbastle ichs nicht gleich wieder.
Zumal ja die Triebwerke nicht in eine Stufe aus US Herstellung eingebaut werden. Die Stufe kommt aus der Ukraine... die kennen sich mit Russentriebwerken ganz gut aus.

Eidolon

Es gab bei der Triebwerksfamilie mehr Tests, denn beim Shuttle - viel mehr.

Und man kann die Triebwerke nach Einbau probelaufen lassen - das volle Program wenns sein muss - auch gleich mehrmals.

Gipsel
2014-11-01, 10:57:28
Das stimmt so aber nicht.
Es sind die Triebwerke Kusnezow NK-33 verbaut worden. Und alle (4) russischen Tests zwischen 1969 und 1972 mit dem Triebwerk endeten mit einem totalen Fehlschlag.Nein. Bei den Tests der N-1 wurden NK-15 verwendet, keine NK-33. Die waren zu dem Zeitpunkt nämlich noch gar nicht fertig. Erst die nie geflogene N-1F hätte die NK-33 benutzt.
1974 wurden die Triebwerke vor der Verschrottung gerettet und eingelagert.
Ca. 1998 wurden dann 58 Triebweke an die USA verkauft und mal wieder eingelagert. Erst die Amis konnten nach über 40 Jahren die ersten 2 fehlerfreien Raketenstarts mit dem Triebwerk ausführen,2013 war das Jahr des Erstflugs der Triebwerke überhaupt, 40 Jahre nach ihrer Produktion. Und der Erstflug am 21. April 2013 (von Aerojet modifizierte NK-33) mit einer Antares war ein Erfolg, genau wie der Erstflug der NK-33 in einer Sojus am 28.12.2013.
die Russen haben danach ebenfalls das Triebwerk einmal erfolgreich nutzen können. Ich sehe hier eine Fehlerquote von über 60%.Ist es nicht so, daß der Antares-Crash überhaupt das allererste Versagen der NK-33 war? So es denn überhaupt ein Versagen der Triebwerke war.
Und hier gilt auch das, was Haarmann schon schrieb:
Bei den Russen flogs bisher erfolgreich ohne Umbau - direkt aus der Mottenkiste quasi. Die erhöhte Nutzlast der so modifizierten Sojus wird natürlich gerne genommen.
Das die Amis ums Verrecken dran rumbasteln mussten ist nunmal befremdlich. Wenn ich schon soviel Geld auslege um etwas zu kaufen, dann verbastle ichs nicht gleich wieder.
Zumal ja die Triebwerke nicht in eine Stufe aus US Herstellung eingebaut werden. Die Stufe kommt aus der Ukraine... die kennen sich mit Russentriebwerken ganz gut aus.
Wer weiß denn eigentlich schon wirklich, daß Ursache für den Crash überhaupt ein Versagen der Triebwerke war? Ein Riß in den (ukrainischen) Treibstofftanks würde wohl ein ähnliches Fehlerbild (erst sieht man ein deutlich helleres Brennen [etwa von irgendwo austretendem Treibstoff?] dann eine Explosion, die Explosion ist also nicht das erste Zeichen eines Problems, wie man z.B. beim strukturellen Versagen der Turbopumpen oder der Brennkammer erwarten könnte) ergeben.
Und selbst wenn es letztendlich das Triebwerk war, Aerojet hat die Original NK-33 komplett auseinandergenommen, alle Dichtungen ersetzt, eine Mechanik für die Schwenkung der Düse drangebastelt und die komplette Triebwerkssteuerung gegen eine eigene Version ausgetauscht. Wer sagt eigentlich, daß die dabei nichts verbockt haben?
Übrigens, im Moment der sichtbaren Explosion der Antares in der Luft sagt der Mensch im Kontrollraum, daß die Triebwerke mit 108% Leistung gefahren werden. Regelbar sind die NK-33 aber offiziell nur zwischen 55% und 104% nominalem Schub. War das ein Versagen der (von Aerojet drangebastelten) Triebwerkskontrolle oder haben sie die Triebwerke gezielt überlastet, um eine größere Last transportieren zu können?
edit: Die 108% nominelle Triebwerksleistung beim Start der Antares war wohl exakt wegen der schweren Last so geplant. Aerojet hat die Triebwerke nach ihren Modifikationen und Tests offenbar bis 114% freigegeben, also höher, als die Triebwerke 40 Jahre zuvor als Dauerlast aushalten können sollten. Allerdings wurden die bei den Antares-Starts innerhalb von etwa einer Minute von 108% auf 100% runtergefahren (Rakete wird ja durch den verbrannten Treibstoff leichter, ein gewisse Schubreduzierung nach einer Weile ist also kein Problem bzw. sogar wünschenswert).

anderer Edit:
Der Guardian gibt ein Presse-Statement der Kusnezow-Firma (http://www.theguardian.com/science/2014/oct/29/russian-rocket-crash-virginia) wie folgt wieder:
Due to certain specifics, it’s not possible to talk about the construction details of the rocket itself and the interaction of its systems during launch, since this is the field of American specialists. However, it’s important to note that during yesterday’s launch, the AJ-26 first-stage engines, which are a modification of the NK-33, were functioning normally.
Wie auch immer, die Entscheidung (vermutlich aus Kostengründen) 40 Jahre alte Triebwerke (statt neu gebaute, kann ja sogar das NK-33 Design sein) zu verwenden, ist schon mutig. Also nach der Zeit weiß doch keiner ohne wirklich ausführliche Prüfung, ob nicht irgendwo ein gealtertes Teil (dem man das äußerlich nicht ansieht) vielleicht versagt. Insbesondere da die Triebwerke wohl materialtechnisch anspruchsvoll sind (benutzen spezielle Legierungen) und außerhalb Rußlands damit keiner Erfahrungen hat. Kusznezow betont nicht umsonst, daß für die Modifikation zur AJ-26 keine Leute von Ihnen beteiligt waren.

(del676)
2014-11-01, 11:21:37
Ihr solltet euch mal diesen Film ansehen, ders wirklich gut: http://www.imdb.com/title/tt2421662/
Das kann genausogut eine 1$ Dichtung gewesen sein.

Voodoo6000
2014-11-01, 14:07:01
Was die Antares angeht ist es natürlich nicht schön aber so etwas kann passieren und ist auch nicht der Weltuntergang, wie es einige Medien darstellen. Solange keine Menschen zu schaden gekommen sind ist es nichts besonderes, bei "neuen" Raketen kann es halt mal zu Unfällen kommen.(passiert anderen US Firmen,Russen usw. auch mal)

Das mit Virgin Galactic ist schon eher tragisch aber für mich haben die auch nur bedingt etwas mit richtiger Raumfahrttechnologie zu tun. Es ist eher ein Spielzeug für reiche Touristen.

FeuerHoden
2014-11-01, 18:25:46
Es sind die ersten Schritte eines Unternehmens das dabei sit sich das notwendige Know How zu erarbeiten. Die Leute die heute bei Virgin Galactic arbeiten werden das nicht ewig tun, die werden auch irgendwann weiterziehen, andere Leute ausbilden usw. Es geht darum dass eine private Industrie entsteht die ohne staatliche Hilfen auskommt.

Irgendwann werden alle Komponenten ausreichend erforscht sein um je nach Bedarf verwenden zu können was für den jeweiligen Auftrag am meisten Sinn macht, ähnlich wie bei der Ariane zb.

Thor1987
2014-11-02, 10:59:20
ich denke auch das wir mindestens noch 5 Jahre brauchen werden bis wir Hotels im All bauen können oder große Raumkreuzer um ähnlich wie mit einer AIDA durch das All zu schippern...

wenn man da von ausgeht das man so ein Weltraum Hotel mindestens 2 3 Jahre bauen wird...dauert es locker fast 10 Jahre bis man vielleicht zu erschwinglichen Preisen im Weltall ein 7 Tage Trip buchen kann...

hoffentlich gibt's dort auch all inklusive :)

Radeonfreak
2014-11-02, 11:19:11
ich denke auch das wir mindestens noch 5 Jahre brauchen werden bis wir Hotels im All bauen können oder große Raumkreuzer um ähnlich wie mit einer AIDA durch das All zu schippern...)

Ich weiß nicht. Scheint mir ein bisschen knapp. :uponder:

RavenTS
2014-11-02, 13:04:03
In 5 Jahren wird es wohl eher darum gehen ob/wie lange es noch eine Raumstation im Orbit geben wird...

FeuerHoden
2014-11-02, 18:35:25
In 5 Jahren wird es wohl eher darum gehen ob/wie lange es noch eine Raumstation im Orbit geben wird...

Das Modul der Chinesen kommt eh nicht so schnell runter: http://de.wikipedia.org/wiki/Tiangong_1

Voodoo6000
2015-06-28, 19:05:22
Jetzt hat es auch eine Falcon 9 mit dem Dragon Kapsel erwischt... Irgendwie läuft es bei der Versorgung der ISS nicht so ganz rund.:frown: Erst Orbital Sciences, dann Progress und nun SpaceX. Unser ATV+Rakete haben immer blendend funktioniert.

XRrAQ9zkGPY

anddill
2015-06-28, 19:12:07
Sieht aus als ob die 2. Stufe zu zeitig zündet :uponder:

Voodoo6000
2015-06-28, 19:22:54
^^
There was an overpressure event in the upper stage liquid oxygen tank. Data suggests counterintuitive cause.

Brillus
2015-06-28, 23:32:34
Jetzt hat es auch eine Falcon 9 mit dem Dragon Kapsel erwischt... Irgendwie läuft es bei der Versorgung der ISS nicht so ganz rund.:frown: Erst Orbital Sciences, dann Progress und nun SpaceX. Unser ATV+Rakete haben immer blendend funktioniert.

http://youtu.be/XRrAQ9zkGPY
Beschwör es nur dicht herauf.


Edit:
"it seems we had an launch vehicle failure" So kann man es auch ausdrücken.

Avalox
2015-11-25, 12:33:08
Jeff Benzos (Der Amazon Gründer) hat mit seiner Raumfahrtfirma Blue Origin einen beachtlichen Erfolg seiner Rakete hingelegt.


-Diu52-W-Vs

Dicker Igel
2015-11-26, 13:30:47
http://money.cnn.com/2015/11/24/technology/jeff-bezos-rocket-landing/

AtTheDriveIn
2015-11-26, 21:36:03
Jeff Benzos (Der Amazon Gründer) hat mit seiner Raumfahrtfirma Blue Origin einen beachtlichen Erfolg seiner Rakete hingelegt.


http://youtu.be/-Diu52-W-Vs


Beeindruckend wie die Lageregelung beim Landen den Winkel korrigiert.

Wobei ich mich frage ob nicht Fallschirme ein einfacheres Design wären um eine Landung zu gewährleisten.

Monger
2015-11-26, 23:08:34
Wobei ich mich frage ob nicht Fallschirme ein einfacheres Design wären um eine Landung zu gewährleisten.

Fallschirme sind nicht sehr effektiv. Du musst riesige Fallschirme nutzen, um ein paar Tonnen Masse abzubremsen. Schau dir mal an wie riesig der Fallschirm ist der z.B. für die Sojus Kapseln benutzt wird, und mit was für einem Tempo die trotzdem runter kommen.
Je größer der Fallschirm, desto größer die Gefahr dass sich irgendwas verheddert. Und du kannst sie halt kaum bis gar nicht steuern: leichter Wind, und du wirst quer über den Erdboden geschleift. Kein Wunder dass die Landekapseln so schwer gepanzert sind.

Um schwerere Massen zu landen, brauchst du halt leider Gegenschub, anders kriegst du das nicht abgebremst. So eine gezielte Landung ist schon ein gewaltiger Fortschritt.