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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Grundsätzliche Überlegungen zur Erkennungsproblematik bei SSDs


starsnake
2010-12-21, 22:22:38
Hallo zusammen,


derzeit häufen sich die Meldungen zumindest in OCZ Forum, dass nach einer gewissen Betriebsdauer die SSD "nicht mehr erkannt wird".
Die Lösungsvorschläge sind ähnlich, Firmware Update, SSD reinigen, neu aufsetzen.
Gibt es vielleicht grundsätzliche Überlegungen zu dieser Problematik.
Wieso funktioniert eine Festplatte drei Wochen oder drei Monate und dann plötzlich nicht mehr. Hat es was mit dem An - und Ausschalten des PC´s zu tun ? Temperatur ? Energiesparoptionen.
Welche Eigenschaften einer SSD könnten dieses Verhalten beeinflussen respektive hervorrufen.
Ist das ein Problem, seit es SSD´s gibt ? Frage MLC oder SLC.
Vielleicht könnte mal jemand "vom Fach" Stellung nehmen.
Ist doch ärgerlich , sich alle drei Monate mit dem Datenspeicher beschäftigen zu müssen, ich hatte mal eine SCSI Festplatte, die hat mehr oder weniger 10 Jahre Dauerbetrieb ausgehalten.
Der sehr fähige und engagierte Moderator und Helfer im OCZ Forum weist auf die insgesamt geringe Ausfallzahl im Vergleich zu den vielen verkauften Vertex 2 u.a hin.
Ich bin geneigt, ihm zu glauben.
Dennoch - die Problematik existiert und sollte diskutiert werden.
Immerhin empfiehlt OCZ, derzeit keine Energiesparoptionen zu nutzen.
Wer hat Lust und Wissen oder zumindest Vermutungen ?
Sind auch andere Produkte von anderen Herstellern betroffen ?

bis denne
Henning

Jonny1983
2010-12-21, 23:18:18
Über die SSDs von Intel hört man so welche Sachen nie.
Irgendwie höre ich nur über Sanforce Controller ständig so über Ausfälle.

Gast
2010-12-22, 02:10:54
Dennoch - die Problematik existiert und sollte diskutiert werden.
Das geht dann aber nur in einem 3DCF-Diskussionsforum und nicht in einem Hardwarehilfeforum. Oder hast du den Verdacht, daß eine Diskussion mit den Membern des 3DCF nicht zielführend ist?

Immerhin empfiehlt OCZ, derzeit keine Energiesparoptionen zu nutzen.
Wer hat Lust und Wissen oder zumindest Vermutungen ?
Ich tippe auf eine Unverträglichkeit zwischen aktuellen Chipsätzen und schnellen SSD's. Wo genau das Problem bei manchen Maschinen liegt, kann man nur raten. Die Sache mit den Energiesparoptionen deutet wohl darauf hin, daß manche SSDs allergisch darauf reagieren, wenn ihnen mitten während dem Zugriff das OS den Saft abdreht. Man weiß nicht, was innerhalb der SSD noch für Wartungsaufgaben durchgeführt werden, während der Rechner die Platte für idle hält und die Stromzufuhr unterbricht.

Ich halte das aber nicht für die Ursache. Ich besitze selbst keine SSD und kann daher nur spekulieren: Ich halte die Technik in SSDs für noch nicht ausgereift. Möglicherweise funktionieren SSDs ganz gut in Systemen und Funktionen, in denen sie quasi kaum beansprucht werden (zB als externer Datenspeicher über ein extrem langsames USB-Interface eingebunden). Wie sieht es jedoch aus, wenn die SSD mehrere Minuten am Stück unter voller Last betrieben wird? Wenn man einen alten PC hat, wird der Chipsatz nicht in der Lage sein, die SSD bis an die Grenze zu belasten. Ältere Chipsätze haben teils schon Mühe moderne Festplatten auszureizen. Moderne Chipsätze haben ganz andere Bandbreiten.

Wenn ich raten müßte, würde ich darauf tippen, daß manche SSDs einfach nicht 'vollgasfest' sind. Wenn die eine Weile am Limit arbeiten, dann altern sie entweder enorm stark oder gehen einfach durch Überbeanspruchung kaputt.

Hier sieht man, wie sich ein Hersteller die lifespan seines Produkts schönrechnet:

"a 60 GB SSD would last a minimum of six years given the SSD were to operate at maximum performance with a 100 percent write duty cycle (never reading, never idle). This would be a “worst case” scenario for the SSD."
http://www.compactpci-systems.com/articles/id/?4190

Offenbar geht der Hersteller davon aus, daß sich die Haltbarkeit seiner SSD unmittelbar aus der Haltbarkeit der verbauten Speicherchips ableiten läßt. Das eigentliche Hardware-Interface spielt in solchen Überlegungen keine Rolle. Das ist imho genauso, als ob ein Hersteller von CD-Playern die Haltbarkeit seiner Player mit der generellen Haltbarkeit einer CD durcheinanderwirft. ;)

HisN
2010-12-22, 02:13:25
@Jonny1983

http://www.pcgameshardware.de/aid,805081/Datenverlust-Ruecklaufquoten-aktueller-Festplatten-steigen-mit-ihrer-Kapazitaet/Laufwerk/News/

Ganz unten ist auch Intel erwähnt.

Von meinen inzwischen 10 Flash-SSDs verschiedener Hersteller hat eine Aufgegeben (Mtron Mobi). Die wurde nach kurzer Zeit (nicht mal 3 Monate) nur noch mit 15MB am Mainboard erkannt und vom Hersteller ausgetauscht. Das Problem war dem Support vom Hersteller nicht bekannt.

Meine anderen SSDs laufen jetzt (noch zwei weitere Mobis schon seit gut 4 Jahren) mehrere Jahre, wobei zwischen der letzten (Indilix) und der neuesten (Revodrive) gut ein Jahr Abstand liegt. Ich würde bei den "Fehlern" auf das übliche tippen. Ein elektronisches Bauteil gibt auf.

Bin allerdings nicht vom Fach.

starsnake
2010-12-22, 13:12:13
@mods

wenn das Thema hier falsch ist, weil es ja mehr eine Dikussion sein soll, dann bitte in das entsprechende Diskussionsforum verschieben.
Ich wollte hier in der Tat keine Hilfe haben, hab mich da wohl irgendwie vertan.

bis denne
Henning

anddill
2010-12-22, 15:33:38
@mods

wenn das Thema hier falsch ist, weil es ja mehr eine Dikussion sein soll, dann bitte in das entsprechende Diskussionsforum verschieben.
Ich wollte hier in der Tat keine Hilfe haben, hab mich da wohl irgendwie vertan.

bis denne
Henning
done

TechNickel
2010-12-23, 11:00:12
Bei den SSDs kommt es aber zumindest laut OCZ oft vor, dass sie eingeschickt werden, obwohl sie nicht wirklich kaputt sind:
http://www.ocztechnologyforum.com/forum/showthread.php?80530-What-is-the-failure-rate-of-OCZ-Vertex-drives&p=573984&viewfull=1#post573984

Das Problem mit dem "panic lock" hatte ich bei einer Vertex 60GB im RAID auch schon. Die Festplatte wurde nicht mehr richtig erkannt, das Problem lies sich allerdings einfach durch einen destruktiven Firmware Flash lösen - der Support von OCZ war echt super hier.

Solche Phänomene entstehen wohl oft auch durch Probleme mit der Kompatibilität zwischen SATA Controller und SSD und treten weniger auf, je neuer die Firmware ist. SATA Controller sind einfach noch nicht so recht dafür gedacht, die Durchsatzraten von SSDs zu bewältigen. Die haben mit normalen HDDs vielleicht sämtliche Validierungen durchgestanden, aber die Last durch SSDs ist einfach jenseits davon. Und wie Tony schreibt, ist da manchmal einfach mehr Spannung nötig als der Controller bei Stock bekommt. Das benutzen von SSDs kommt mehr oder weniger einem Übertakten des SATA Controllers gleich, bzw. ist es mit Furmark-ähnlicher Last vergleichbar.

SSDs sind einfach noch neue Technologie und nicht alle Kombinationen funktionieren einwandfrei. Tatsächlich defekt sind sie laut OCZ aber auch recht selten, was ihre Preise auch wiederspiegeln (wenn die so oft ausgetauscht werden müssten, wären sie bei aktuellen Preisen wohl ein Verlustgeschäft - siehe Flashpreise hier (http://www.memoryexchange.com/)). Wenn man regelmäßig ein Backup macht ist auch die Verlässlichkeit kein Problem meiner Meinung nach. Und wenn man auf Nummer sicher gehen will, paart man eine Intel SSD mit einem Intel SATA Controller und benutzt kein RAID, das dürfte auch die Ausfallraten normaler HDDs schlagen.

_DrillSarge]I[
2010-12-24, 08:27:54
irgendwie haben SSDs das gleiche problem wie normale festplatten - nur andersrum. platten gehen meist in den ersten tagen/wochen kaputt. ist das überstanden laufen sie meist ziemlich lange. SSDs laufen von anfang an, haben aber manchmal nach einiger zeit diverse macken.
mal sehen ob meine c300 auch diese effekte zeigen wird :/.

ZipKaffee
2010-12-24, 09:27:08
Meine beiden Intel SSD,s laufen seit einem Jahr ohne Probleme und es gibt auch keine Einbrüche, wie am ersten Tag schön schnell.

Werde auch bei der neuen Generation wieder zu Intel greifen, dafür zahle ich auch gerne mehr Geld.

PatkIllA
2010-12-24, 11:34:55
Was ist denn ein Panic Lock?

Lowkey
2010-12-24, 12:07:55
Da hat jemand meine Postings zu dem Thema im OCZ Forum gelesen ;-)

OCZ 60 vom 775 System ins 1156 System gepackt und alles neu installiert. Doch das neue Board hat "STR" im Bios auf default an. Der Rechner fährt nach 20mins in den Standby und erwacht auf Knopfdruck. Dabei kam es zuerst in meinem Warhammer Online Spiel zu Datenfehlern. Doch die Datenfehler erzeugt der neuste Patch, wie ich jetzt erfahren habe.

Was ich gemacht habe: nach dem Biosreset war der STR an und ich dachte der PC sei aus und habe den Strom per Leiste abgeschaltet. Danach fehlten 1-2 Dateien unter Windows wie "Wintrust.dll". Beim Neustarten hing die SSD fast immer in der Bioserkennung fest.

Von OCZ bekam ich das Update für den Controller, der die Firmware gleichzeitig auf 1.6 updatete.

Für das allgemeine OCZ Firmwareupdate braucht man einen USB Stick oder eine CD und den IDE Modus, aber für besagtes Firmwareupdate für den Controller muss man lediglich eine .exe Datei durchlaufen lassen.

=> ich würde erstmal behaupten, dass die SSD mit dem Stromsparmodus nicht klar kommt und dieser ist standardmäßig aktiv.


Von Mindfactory habe ich erfahren, dass OCZ derzeit eine recht hohe Reklamationsrate hat, doch setzt OCZ derzeit bestimmt auch sehr viel um.

The Jackal
2010-12-26, 19:07:37
Ein bekannter verkauft in seiner Filliale die Vertex 2 wie warme Semmel (Pro Woche schiebt er momentan 10-15 Stück über den Tisch). Vor allem die 60GB und 120GB gehen sehr gut. Bis jetzt ist noch keine zurückgekommen. Die Fehlerhäufung bei der Vertex2 könnte wirklich nur mit der Masse an verkauften SSD's zusammenhängen.

Jonny1983
2010-12-28, 15:55:52
@Jonny1983

http://www.pcgameshardware.de/aid,805081/Datenverlust-Ruecklaufquoten-aktueller-Festplatten-steigen-mit-ihrer-Kapazitaet/Laufwerk/News/

Ganz unten ist auch Intel erwähnt.

Und man sieht, dass Intel 4-5x besser da steht als die anderen :wink:
Außerdem bietet Intel auch Trim unter WinXP an (Toolbox), welcher anderer Hersteller noch?

Morpog
2010-12-28, 16:41:53
Und man sieht, dass Intel 4-5x besser da steht als die anderen :wink:
Außerdem bietet Intel auch Trim unter WinXP an (Toolbox), welcher anderer Hersteller noch?

Die Statistik ist fürn Ar...

Manuelles TRIM gibts auch bei Indilinx und bei Samsung (470 Series / PM810).

Samtener Untergrund
2010-12-28, 16:49:37
Allerdings sollte man diese Statistik nicht zu hoch hängen. Einerseits bedeuten Rücklaufer nicht gleich defekte Geräte. Auch ist die Stückzahl sehr gering und Intel wird hier mit einem Produkt geführt, das im Gegensatz zu den Konkurrenten schon einige Zeit im Markt war und seine Kinderkrankheiten wohl überstanden hatte. Und manuelles Trim ist nun wirklich kein Alleinstellungsmerkmal, zumal man bei so einigen Herstellern ein so ausgefuchstes und aggressives Garbage Management findet, dass man auch ohne Trim sehr gut leben kann.