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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : DSLR, Systemkamera Micro Four/Third oder Bridge


jorge42
2010-12-25, 15:37:03
moin,
ich hab bisher immer mit Pocket Kameras fotografiert.
Dabei stören mich einige Dinge;
- Optik eigentlich immer falsch, entweder nicht genug Tele, oder zu wenig Weitwinkel
- der kleine Blitz nahe der Optikachse (rote Augen, Schlagschatten, schlimme Farbgwiedergabe, glänzende Gesichert usw.)
- zu Lichtunempfindlich
- keine Tiefenschärfe
- zu wenig Einstellungsmöglichkeiten

Nun habe ich ein wenig Geld übrig (wenn man das so sagen kann) und interessiere mich für ne neue Kamera

Nehme ich als Beispiel für ne DSLR die Canon EOS 500 D raus, fällt neben dem hohen Gewicht von 600g für den Body natürlich auf, das man noch ein oder zwei Objektive benötigt, da ist man schon bei 1500-2000 EUR.

Dem hohen Gewicht könnte man mit Micro Third/Four Kameras entgegenkommen. Eine Lumix G2 hat bei gleicher Leistung (damit meine ich primär nicht die Bildquali, sondern Brenweite) geringeres Gewicht und kompaktere Ausmaße. Irgendjemand hat hier im Forum mal geschrieben "Die beste Kamera, ist die, die man auch mithat". Das ist ein Pluspunkt für die G2. Daneben finde ich das Bedienkonzept speziell der G2 sehr interessant. Ich arbeite nicht so gerne mit dem Sucher (Brillenträger) und das sehr flexible Display hilft mir dabei.

(kann man bei DSLRs das Display - die EOS 500D hat ein sehr gutes aber nicht verstellbares Display - auch zum Fotos machen verwenden, oder ist man bauartbedingt immer noch auf den Sucher angewiesen?)

Leider ist man bei der G2 mit Body und einem Universal Objektiv (14-140mm= 10fach Vergößerung) auch weit über 1000 EUR. Das "normale" 14-42mm Objektiv für ich mir schenken, hat einfach zu wenig Tele. Liebäugeln würde ich dann natürlich auch mit dem neuen 100-300mm Objektiv (200-600mm Kleinbild), was dann aber auch wieder 650 EUR extra kostet.

Ja mir ist klar, dass ich für Tele häufig ein Stativ benutzen müsste, wobei die Lumix G2 Objektive alle optische Stabilisierer haben. (wie ist das bei der EOS 500D?)

Wegen Preis und extra Aufwand beider oben genannten Kameras, denke ich mir eine Bridge Kamera wär dann doch das Beste für mich, z.B. eine Lumix FZ100, also gehobener Preisklasse, hat ein Blitzschuh (wegen der oben genannten Probleme) und der Zoom ist ordentlich.

Bleibt der sehr kleine Sensor, der bei der G2 wieder größer und bei der DSLR am größten ist.

Die Bridge kostet dafür aber unter 500 EUR und ist deutlich kompakter als die anderen Kameras, vor allem weil man keine zusätzlichen Objektive rumschleppen muss. Mir sind die bauartbedingen Einschränkunden und Limits der Bridge bewusst (haben Bridges auch Tiefenschärfe?), die hohen Kosten der Systemkam/DSLR schreckt mich aber sehr ab.

Ich will Schnappschüsse machen, aber ich will auch mal ein anspruchsvolles Bild "komponieren", Part schnappschüsse gibt es nicht, aber ich will bei Ausflügen / Spazieren gehen, schöne Fotos machen können, bringt mir aber nichts, wenn die Kamera zu Hause geblieben ist, weil sie zu groß/schwer ist.

Tja was würdet ihr empfehlen?
Mit welchen Objektiven kann man am Anfang klar kommen, Standard Objektive á la 14-42mm scheinen mir zu "wenig".

Bitte keine Flamewars um "seine/ihre" Kamera als die Beste darzustellen!

Dktr_Faust
2010-12-25, 17:41:53
Für Deine Entscheidung viel wichtiger ist, was Du denn mit der Kamera genau fotografieren möchtest - das was Du geschrieben hast klingt nach einem Äquivalent einer 50mm (KB) Festbrennweite ;). Ich war auch lange der Meinung, einen mglst großen Brennweitenraum zu brauchen und habe inzwischen von KB 24mm bis 400mm alles...nutzen tue ich aber fast nur den Bereich von 24-120mm - und hab somit einen Haufen Geld zum Fenster rausgeworfen.

Grundsätzlich würde ich Dir zu einer hochwertigen Kompakten mit mäßigem Zoombereich (s.u.) raten.

"Die beste Kamera, ist die, die man auch mit hat".

Das ist der wesentliche Punkt.
Wenn Du Deine Vorstellungen von der Optik umsetzt, dann hast Du weder eine "normale" DSLR noch eine 3/4rd noch eine Bridge dabei.......mir geht das ganz genauso, ich hab eine 1a DSLR aber hab sie nie dabei. Mein Dad hat eine G1 mit zwei Objektiven und steht häufig vor dem selben Problem. Zum Glück hat meine Mutter ihre TZ7, damit ist wenigstens ein Foto immer "am Mann" ;).

Deswegen hab ich mir jetzt eine G11 (http://geizhals.at/deutschland/a454612.html)gekauft, die bietet nahezu alle Einstellmöglichkeiten einer DSLR und hat für eine Kompakte ein super Objektiv samt sehr gutem Sensor.

Grüße

jorge42
2010-12-25, 20:59:46
Na ja, die Aufnahmen die ich mache, macht wohl jeder :biggrin:

Landschaftsaufnahmen, vor allem im Urlaub. Meistens passt nicht alles drauf, also muss die Panorama Funktion herhalten, das ist aber suboptimal, mehr als 16:9 finde ich nicht zu gebrauchen

Aufnahme einzelner Objekte, bei Menschen kann man ja noch rangehen, wenn die Objekte weiter weg sind, ist das aber bei 5x viel zu oft nicht zu gebrauchen. Hab deswegen auch nach Modellen wie der TZ10 geschaut, mit einem großen Zoom Bereich.

Aber zwei Dinge stören mich bei Kompakten: Das SEHR Starke Rauschen durch den kleinen Sensor, so bald die Lichtverhätnisse nicht so gut sind. Dazu kommt bei meist bei kompakten die Möglichkeit in den Fokus einzugreifen, und die Automatik ist bei Kompakten ohne Ausreichend Licht auch nicht optimal. Dazu kommt durch die geringe Lichtempfindlichkeit die sehr hohe Belichtungszeit und/oder ISO wodurch die meist verschwommen und verrauscht sind.

Ich erhoffe mir von einer Systemkamera oder DSLR eben die Möglichkeit die Einstellungen nach meinen Bedürfnissen vorzunehmen also Blende/Belichtungszeit/ISO Wert. Welche Kompakte hat das?

Und ich will eine Kamera mit Tiefenschärfe, das hatte ich oben schon geschrieben. Ich finde Aufnahmen ohne Tiefenschärfe bzw. TiefenUNschärfe (das bessere Wort ist wohl Schärfentiefe) schrecklich, das ist für mich ein wesentliches künstlerisches Element :( Gibt es Kompakte die das können? Ich dachte dass sei Bauart bedingt nicht möglich, ich denke das stimmt auch.

afk|freeZa|aw
2010-12-25, 21:35:50
Ich werfe einfach mal die Olympus Pen E-PL1 (http://geizhals.at/a503804.html) in den Raum.Kompakt.Objektivewahl.4000000 Einstellmöglichkeiten.

Dktr_Faust
2010-12-25, 23:29:39
Ich erhoffe mir von einer Systemkamera oder DSLR eben die Möglichkeit die Einstellungen nach meinen Bedürfnissen vorzunehmen also Blende/Belichtungszeit/ISO Wert. Welche Kompakte hat das?

Und ich will eine Kamera mit Tiefenschärfe, das hatte ich oben schon geschrieben. Ich finde Aufnahmen ohne Tiefenschärfe bzw. TiefenUNschärfe (das bessere Wort ist wohl Schärfentiefe) schrecklich, das ist für mich ein wesentliches künstlerisches Element :( Gibt es Kompakte die das können? Ich dachte dass sei Bauart bedingt nicht möglich, ich denke das stimmt auch.

A) Die G11 kann das alles.
B) Die Schärfentiefe hängt von der Kombination aus Blende und Brennweite ab --> das ist von der Bauart der Kamera unabhängig. Sobald Du in einer Kamera in die Blendenwahl eingreifen kannst, kannst Du auch die Schärfentiefe beeinflussen...das bietet heute jede bessere Kompakte, z.B. auch die TZ5/7 von Panasonic - der Unterschied zur DSLR ist nur, dass man bei Kompakt/Bridgekameras dafür meist tiefers ins Menü einsteigen muss.
C) Das Rauschen ist ein Problem aller Kameras - egal ob analog oder digital. Mehr als ISO 400/800 ist mit normalen Kameras (egal ob Kompakt/3/4/DSLR) aus dem Consumer-Sektor nicht drin, wenn Du nachher die Bilder größer als 13x18 ausdrucken und die Körnung nicht als kreatives Element einsetzen willst. Für wesentlich höhere ISO-Werte brauchst Du aber ohnehin eine Kamera mit einem Vollformatsensor UND relativ geringer Pixelzahl.

Grüße

nggalai
2010-12-26, 07:56:12
Moin moin,


- keine Tiefenschärfe

Ich glaube, du meinst keine/kaum Tiefenunschärfe. Je kleiner der Sensor, desto größer bei fixer Blende/Brennweite die Tiefenschärfe im Vergleich.

Dem hohen Gewicht könnte man mit Micro Third/Four Kameras entgegenkommen. Eine Lumix G2 hat bei gleicher Leistung (damit meine ich primär nicht die Bildquali, sondern Brenweite) geringeres Gewicht und kompaktere Ausmaße. Irgendjemand hat hier im Forum mal geschrieben "Die beste Kamera, ist die, die man auch mithat". Das ist ein Pluspunkt für die G2. Daneben finde ich das Bedienkonzept speziell der G2 sehr interessant. Ich arbeite nicht so gerne mit dem Sucher (Brillenträger) und das sehr flexible Display hilft mir dabei.

Alle EVILs sind auf LiveView ausgelegt, Sucher ist da optional. Ähnliche Geräte gibt’s z.Z. von Sony (NEX, APS-C-Sensor), Olympus (PEN, 43-Sensor) und Samsung (NX, auch APS-C). Die Bildqualität ist deutlich besser als von einer Kompakten oder den meisten Bridges zu erwarten, aber je nach Optik, die man draufschraubt, ist es dann auch schnell mit der Kompaktheit vorbei.

Ich selbst schieße mit einer Olympus E-P1 mit Festbrennweiten. Ein Zoom drauf, und der Größenvorteil wäre dahin.

(kann man bei DSLRs das Display - die EOS 500D hat ein sehr gutes aber nicht verstellbares Display - auch zum Fotos machen verwenden, oder ist man bauartbedingt immer noch auf den Sucher angewiesen?)

Die meisten aktuelleren dSLR bieten LiveView. Allerdings sind sie anders als die EVILs meistens nicht darauf optimiert, was sich auch gerne in der Benutzerführung zeigt.


Wegen Preis und extra Aufwand beider oben genannten Kameras, denke ich mir eine Bridge Kamera wär dann doch das Beste für mich, z.B. eine Lumix FZ100, also gehobener Preisklasse, hat ein Blitzschuh (wegen der oben genannten Probleme) und der Zoom ist ordentlich.

Bridges und Superzooms bieten dir die kompaktesten Maße beim größten Brennweiten-Umfang. Kleiner mit mehr Zoom geht nicht. Allerdings geht dann meistens wieder Bildqualität für drauf; der große Zoombereich wird mit dem kleinen Sensor erreicht -> gegebenenfalls wieder dein Kompaktrauschen-Problem.

Wie bereits im Thread erwähnt wurde entsteht Tiefenunschärfe als Kombination aus Sensorgröße/Crop-Faktor, Blende und Brennweite. Du bekommst auch mit einer Kompakten wie der G12 oder LX-5 solche Effekte hin und kannst gegebenenfalls dein Motiv vom Hintergrund trennen, es ist aber nicht so „einfach“ wie mit einer EVIL oder dSLR. Dafür hast du z.B. für Landschaften oft abartige Tiefenschärfe.

Was „kompakt“ heißt und tatsächlich ist hängt auch vom Einsatz ab. Wenn man z.B. gerne Polfilter haben möchte kann es zu diesem Effekt kommen:

http://dl.dropbox.com/u/2968061/comparison.jpg

Links die Panasonic LX-3, rechts die Olympus Pen. Sobald Filter im Spiel sind wird die LX-3 sperriger als die µ43, auch wenn man nur eine Brennweite möchte – das Ausfahr-Zoom-Objektiv-Dingens fordert nun mal den Abstandshalter der Filter-Röhre. Die LX-3 bietet 24-60mm (Kleinbild-Äquivalent), die Pen hat da das 20er Panasonic drauf (40mm Kleinbild-Äquivalent).

Wenn Rauschen ein Problem für dich darstellt, wirst du wohl um eine EVIL oder dSLR nicht herumkommen. Sensorgröße lässt sich eben nicht ersetzen. Allerdings kann man auch aus Kompakten in der Hinsicht viel rausholen, wenn man „richtig“ damit umgeht. Und natürlich kommt es auch immer drauf an, was du eigentlich knipsen möchtest – sind es vorwiegend Landschaftsbilder und Städtereisen reicht der Sensor einer Canon G12 oder Bridge gut für aus. Dämmerungsbilder oder Innenraumbilder ohne Blitz gehen weniger gut. Dafür hast du noch kompaktere Maße und weniger Gewicht.

Meiner Meinung nach sind EVILs ein guter Kompromiss für Leute, die auf einen optischen Sucher verzichten können. Obige PEN/Objektiv-Kombination wiegt zusammen weniger als bei einer dSLR alleine der Body.

jorge42
2010-12-26, 11:19:15
danke für den Tipp mit den EVILs, das werde ich mir noch mal genauer anschauen! Die hatte ich noch gar nicht betrachtet.
Da fällt mir die fr januar angekündigte Lumix GF2 ins Auge...