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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Arbeit über "Europa rückt nach rechts"


Herr.Penaten
2010-12-27, 19:11:35
Ich schreibe eine Arbeit zu diesem Thema und wollte den Wachsenden Wählerzuspruch und andere Themen wie Sarrazin und so mit reinbringen .. Ob das Thema jetzt gut oder schlecht ist, sei mal dahingestellt, weils hier eigentlich nur um Methoden geht, um wissenschaftlichen Arbeiten zu schreiben

Ich wollte nur mal fragen, ob jemand einen guten Zeitraum hat, den ich mit reinbringen kann? Also zB 1989-2010 .. Gerne auch ganz kurz begründet :)

Vielen Dank!

maximus_hertus
2010-12-27, 19:34:20
1990/91 - 2010 wäre mein Vorschlag. Warum? Bis 1990 gab es eine klare Teilung: West und Ost. (West) Europa wurde so demokratisch wie noch nie und der 2. WK war noch präsenter als heute.

Ab ca. 1990 hat sich sehr viel verändert: Die EU ist extrem schnell expandiert bzw. hat immer mehr auf Gesetze aus Brüssel gesetzt. Die einzelnen Nationen bzw. die Bevölkerung musste im Rekordtempo Veränderungen / Kürzungen hinnehmen. Dazu gibt es seit gut 20 Jahren eine Renaissance der Religionen (nicht jede). Religions"kämpfe" gab es zwar immer schon, aber im Kalten Krieg spielten diese dann afaik nicht die große Rolle.

Auch fehlt seit 20 Jahren das "große Feindbild", was die Bevölkerung nicht unbedingt "zusammenschweißt". Dadurch entstehen verschiedene Strömungen die immer wieder für Provokationen auf der anderen "Seite" sorgen.


Wobei ich insgesammt gesehen es nicht sehe, dass Europe nach "rechts" rückt. Vor allem: Welchen Wählerzuspruch? Sicherlich gibt es Europaweit einige rechtspopulistische PArteien, die immer mal wieder einige Stimmen abbekommen. Aber siehe Ungarn Ende 2010: Kommt ein nicht EU-konformes Gesetzt, wird sofort das Land abgewürgt (kein Stimmmrecht, Aberkennung der Ratspräsidentschaft....). Ergo sehe ich im rechten Parteienspektrum keine "Gefahr" bzgl. Wahlsiege. Und die Sarrazin Debatte war, nun ja, irgendwie ohne Auswirkung auf die Wähler.


Letzte Sache: Europa rückt nach rechts, aber von wo? Von Linksaußen nach Halb-Links? Oder von der Mitte nach Halb-Rechts?

Plutos
2010-12-27, 19:43:42
Wenn's um Methoden geht, dann stell' eine These auf und schau, ob du empirische Belege dafür oder dagegen findest. Ich sehe nicht, warum du dich dabei auf einen bestimmen Zeitraum beschränken solltest, aber wenn das unbedingt sein soll, dann würde ich den Zeitraum nehmen, in dem es die Unterscheidung in "rechts" und "links" überhaupt gibt - z.B. Stichwort "Paulskirche", 1848 - heute demnach.

Herr.Penaten
2010-12-28, 19:43:54
@ Thor Ja vll. hab ich mich da nich sonderlich gut ausgedrückt .. Aber deinen Vorschlag find ich echt gut, damit ich das Thema ein wenig eingrenzen kann :) Geht auch nicht darum, ob ich jetzt recht habe oder nicht, aber ich wollte halt die Sarrazin Debatte mit reinbringen und die Islamophobie, die viele Rechts-Populisten halt ausnutzen .. Auch Medien, die das Thema denn gerne mal hochschaukeln und so .. Muss mich nur noch begrenzen und halt Thesen aufstellen und empirisch untersuchen .. Ich hab da halt so n paar Links rausgekramt, die mit dem Thema zu tun haben:

http://www.abendblatt.de/politik/ausland/article1456812/Europa-rueckt-nach-rechts-Hass-auf-Minderheiten-eint-Rechte.html

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,664222,00.html

http://www.spiegel.de/international/europe/0,1518,719842-2,00.html

http://www.spiegel.de/international/germany/0,1518,715876,00.html

So in die Richtung soll das ganze dann halt gehen und ob man der These dann widersprechen oder zustimmen kann, guck ich halt am Schluss in meiner Konklusion .. Soll jetzt auch kein Roman werden, sondern nur 15 Seiten ;)

Achja die Überschrift zum Topic hab ich ausm Abendblatt geklaut und kommt so auch nicht in meiner Arbeit vor

Lawmachine79
2010-12-28, 20:20:05
@ Thor Ja vll. hab ich mich da nich sonderlich gut ausgedrückt .. Aber deinen Vorschlag find ich echt gut, damit ich das Thema ein wenig eingrenzen kann :) Geht auch nicht darum, ob ich jetzt recht habe oder nicht, aber ich wollte halt die Sarrazin Debatte mit reinbringen und die Islamophobie, die viele Rechts-Populisten halt ausnutzen .. Auch Medien, die das Thema denn gerne mal hochschaukeln und so .. Muss mich nur noch begrenzen und halt Thesen aufstellen und empirisch untersuchen .. Ich hab da halt so n paar Links rausgekramt, die mit dem Thema zu tun haben:

http://www.abendblatt.de/politik/ausland/article1456812/Europa-rueckt-nach-rechts-Hass-auf-Minderheiten-eint-Rechte.html

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,664222,00.html

http://www.spiegel.de/international/europe/0,1518,719842-2,00.html

http://www.spiegel.de/international/germany/0,1518,715876,00.html

So in die Richtung soll das ganze dann halt gehen und ob man der These dann widersprechen oder zustimmen kann, guck ich halt am Schluss in meiner Konklusion .. Soll jetzt auch kein Roman werden, sondern nur 15 Seiten ;)

Achja die Überschrift zum Topic hab ich ausm Abendblatt geklaut und kommt so auch nicht in meiner Arbeit vor
Vielleicht solltest Du noch abgrenzen, welcher Teil des "Rechtsrucks" durch die Medien erzeugt wird (bzw. wieviel Bewegung nach Rechts auch durch die Medien verhindert wird, es wirken ja nicht nur in eine Richtung Kräfte) und welcher Teil des "Rechtsrucks" durch tatsächlich veränderte Lebensumstände, die der Einzelne wahrnimmt, verursacht wird. Den Titel würde ich neutraler formulieren - eine wissenschaftliche Arbeit sollte man ergebnisoffen beginnen - sonst kann sie nur schlecht werden. Du legst Dich auf ein Ergebnis fest mit so einem Titel und wirst unterbewusst alles versuchen, um genau dieses Ergebnis herauszubekommen. Nenn' es doch "Die politische Orientierung Europas im 21. Jahrhundert." Und dann untersuchst Du ob Europa nach rechts gerückt ist und dann nennst Du mögliche Gründe dafür. Auch die Frage, ob Europa eine homogene politische Orientierung hat, die Europa als Ganzes überhaupt zuzuordnen ist, solltest Du beantworten. Und mach' Dir mal Gedanken darüber, bis wohin Europa überhaupt geht - die Frage ist nämlich auch sehr umstritten. Gehört die Türkei dazu? Russland? Wenn ja, wie weit? Ist der Europabegriff politisch, geographisch oder kulturell zu definieren? Also, bevor Du große politische Fragen beantwortest, kommt es darauf an, in sauberer "handwerklicher" Arbeit eine präzis konturierte Umgebung zu schaffen.

Herr.Penaten
2010-12-28, 20:41:37
Vielen Dank für die Antwort! Du hast natürlich voll und ganz recht und ich bin gerade dabei mir ein Konzept zu erarbeiten, bevor ich anfange zu schreiben. Das mit dem Thema ist auch klar, jedoch kann ich nicht die ganze "politische Orientierung des 21. Jahrhunderts" auf 15 Seiten runterrattern. Deswegen muss ich schon auf rechtspopulistische Parteien hinweisen.Hab bereits eine Synopsis eingereicht, in der ich beschreibe, wie ich in etwa vorgehen will und wie ich meine Arbeit strukturieren möchte und das ganze wurde, bis auf ein paar kleine Fehler, akzeptiert.

Das ist jetzt nur, weil ich das ganze hier ein wenig "schlusig" formuliert hab, aber über ein paar Fragen von dir muss ich mir noch Gedanken machen, bevor ich anfang mit dem Schreiben. Also Danke nochmal für die kleine Hilfestellung ;)

Pana
2010-12-28, 21:53:36
Achte auch darauf, dass Du Rechts und Links nicht verwechselt. Wer für demokratische Freiheit, Gleichberechtigung der Geschlechter und gegen Antisemitismus ist, der ist nicht automatisch "rechts", wie es leider verschiedene Medien sehen, wenn Islamkritiker auf die Straße gehen. Im Grunde sind die sogar sehr "links", wenn man mal kar darüber nachdenkt.

Erfahren Sie mehr. (http://www.welt.de/debatte/kommentare/article11847743/Europa-laesst-sich-von-den-Judenhassern-taeuschen.html)