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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Andere Herangehensweise an Spiele-Reviews?


none
2010-12-28, 22:41:58
Hab ich mir gerade überlegt.

Gerne lese ich z.B. yiya (http://www.yiya.de/) oder polyneux (http://polyneux.de/).
Vor allem, weil man beim Lesen die Ehrlichkeit erkennt, die guten "Journalismus" ausmacht - jedenfalls fühlt's sich für mich so an. Und meißt überschneiden sich dann die dortigen Meinungen mit den meinen, kurzum: Bei den unabhängigen Reviewern bekomme ich das, was ich bei den Printmagazinen schon seit über einem Jahrzehnt vermisse.

Allerdings häufen sich halt die Negativ-Reviews. Kein Wunder, ich finde die Assassins-Creed-Reihe auch cool aber langweilig, Medal of Honor actionreich, aber ausgelutscht und Alan Wake toll inszeniert, aber monoton.

Da macht sich ein wenig Pessimismus breit! Bei mir jedenfalls, bei den Testern allerdings auch. Manchmal ist es schwer, einen ganzen Artikel zu ende zu lesen, weil die schlechten Seiten des Spiels doch dominieren - eben so, wie man's seit Black & White jedes Mal schon fast erwartet. Und das Review enttäuscht dann Autor und Leser.

Ich fände es cool, wenn wirklich exzessiv nur über die Perlen berichtet würde. Bei einem guten Spiel gibt es natürlich trotzdem Makel, aber ich lese lieber einen positiven Artikel als einen, wo man feststellen muss, dass schon wieder zu viel versprochen wurde, die gleiche Einheitspampe wie immer.

Allerdings kann man nicht die schlechten Seiten der angeblichen Blockbuster totschweigen - nur wie wäre es, diese halt schon zu erwarten, nicht so enttäuscht darüber zu sein, dass ein neuer Teil von xy kein wirklich gutes Spiel ist.
Insbesondere der Hype würde fehlen, und vielleicht würden sich mehr Leute kritischer mit dem Angebot auseinandersetzen. Wenn ein Produkt es dann nicht schafft, aus den Fehlern der Vorgänger zu lernen, dann ist es halt auch nicht so erwähnenswert.

Lasst ihr euch auch so leicht von der Stimmung in Spieletests anstecken?
Wäre das eine Alternative?
Kann man es anders machen?
Oder ist es eh egal, was Schreiberlinge für eine Meinung haben?

Und: Kann man verstehen, was ich meine? :wink:

Gute Nacht!

RMC
2010-12-28, 22:53:16
Wer journalistische Qualität auf den verlinkten Seiten findet darf sie behalten.

none
2010-12-28, 23:23:34
Gut gesagt.

Gibt es wertvolle Alternativen?

blackbox
2010-12-29, 00:06:48
In erster Linie geht es doch um Geschmack. Und darüber lässt sich bekanntlich gut streiten.
Man versucht zwar, möglichst objektive Punkte zu finden, die reproduzierbar sind, das geht eben nicht bei Geschmäckern.

Geschmack unterliegt dem Wandel und so ist auch ein Spieletest immer im Kontext zu sehen. Wie würde zum Beispiel ein Spiel wie das meiner Meinung nach strunzdumme Split/Second Velocity in der Powerplay von 1993 getestet worden?

Oder ein Spiel wie Tetris heute?

Ich kann mit den Tests zu Split/Second Velocity nichts anfangen. Das Spiel war die totale Enttäuschung, obwohl die Rewies etwas ganz anderes aussagten.

Man muss die Tests genau betrachten: wer ist der Autor? Welche Vorlieben hat er? Aus welcher Zeit stammt er? Es ist letztendlich nicht anders als mit der Literatur. Der Autor macht einen Test lesenswert und entscheidet, ob ein Spiel tatsächlich ein Kauf wert ist.

ShadowXX
2010-12-29, 00:17:49
In erster Linie geht es doch um Geschmack. Und darüber lässt sich bekanntlich gut streiten.
Man versucht zwar, möglichst objektive Punkte zu finden, die reproduzierbar sind, das geht eben nicht bei Geschmäckern.

Geschmack unterliegt dem Wandel und so ist auch ein Spieletest immer im Kontext zu sehen. Wie würde zum Beispiel ein Spiel wie das meiner Meinung nach strunzdumme Split/Second Velocity in der Powerplay von 1993 getestet worden?

Oder ein Spiel wie Tetris heute?

Ich kann mit den Tests zu Split/Second Velocity nichts anfangen. Das Spiel war die totale Enttäuschung, obwohl die Rewies etwas ganz anderes aussagten.

Man muss die Tests genau betrachten: wer ist der Autor? Welche Vorlieben hat er? Aus welcher Zeit stammt er? Es ist letztendlich nicht anders als mit der Literatur. Der Autor macht einen Test lesenswert und entscheidet, ob ein Spiel tatsächlich ein Kauf wert ist.
Genau deshalb sind Tests auch nur dann sinnig, wenn mindestens 5, besser 10 Leute ein Spiel Testen und deren einzelne Wertungen dann die Durchschnittswertung ergeben.

Dabei muss noch beachtet werden das keine Genre-Feinde/Ablehner/NichtSoGernMöger mit in der Testgruppe sind, da diese das Ergebnis verfälschen.

Dann gäbe es halbwegs objektive Tests.


Ich lese zwar auch die subjektiven Tests dieser Zeit, bin aber im Prinzip ein völliger Feind dieser Art Tests, weshalb quasi alle I-Net Tests für mich wertlos sind (am schlimmsten sind dabei die US-Amerikaner, aber auch in Europa finden sich immer mehr dieser extrem Subjektiv-Tests).

Ringwald
2010-12-29, 00:27:22
In Zeiten wo es zu fast allen bei Youtube Gameplay Videos gibt, oder Livestreams bei Ustream (meist zeitig zum release), habe ich ehrlich gesagt persönlich kein Bedarf mehr an Reviews (egal ob Print oder sonst was).

Das bisschen was ich dort sehe reicht mir immer für eine Einschätzung.
Eigentlich bin ich schon soweit Spiele schon anhand weniger Screenshots einschätzen zu können.

Ok hört sich etwas Arrogant an was ich geschrieben habe aber was soll ich tun, bisher hat es sich Erfahrungsgemäß immer bewahrheitet.

CrashOberbreit
2010-12-29, 00:32:29
Genau deshalb sind Tests auch nur dann sinnig, wenn mindestens 5, besser 10 Leute ein Spiel Testen und deren einzelne Wertungen dann die Durchschnittswertung ergeben.

Dabei muss noch beachtet werden das keine Genre-Feinde/Ablehner/NichtSoGernMöger mit in der Testgruppe sind, da diese das Ergebnis verfälschen.

Dann gäbe es halbwegs objektive Tests.


Ich lese zwar auch die subjektiven Tests dieser Zeit, bin aber im Prinzip ein völliger Feind dieser Art Tests, weshalb quasi alle I-Net Tests für mich wertlos sind (am schlimmsten sind dabei die US-Amerikaner, aber auch in Europa finden sich immer mehr dieser extrem Subjektiv-Tests).

Nur bezahl mal die Leute dafür ;) So etwas kostet Manpower ohne Ende. Derweil wäre auch das nach wie vor ein subjektiver Eindruck. Nur eben von mehreren Leuten. Die heutige Breite an Magazinen und die Tatsache, dass es zahlreiche Autoren gibt, die für mehrere Magazine schreiben (mich eingeschlossen), könnte aber beim geneigten Leser zu einer anderen Herangehensweise führen. Oder zumindest wäre das in meinen Augen sinnig. Es KANN gar nicht vorkommen, dass ein Magazin zu 100% immer mit der eigenen Meinung übereinstimmt. Es macht Sinn, sich seine Favoriten bei den Autoren selbst zu suchen. Sprich jene Tester, die dem eigenen Geschmack entsprechen und dann zu schauen, ob eben diese Jungs gerade das begehrte Spiel unter die Lupe genommen haben.

ShadowXX
2010-12-29, 00:57:50
Nur bezahl mal die Leute dafür ;) So etwas kostet Manpower ohne Ende. Derweil wäre auch das nach wie vor ein subjektiver Eindruck. Nur eben von mehreren Leuten. Die heutige Breite an Magazinen und die Tatsache, dass es zahlreiche Autoren gibt, die für mehrere Magazine schreiben (mich eingeschlossen), könnte aber beim geneigten Leser zu einer anderen Herangehensweise führen. Oder zumindest wäre das in meinen Augen sinnig. Es KANN gar nicht vorkommen, dass ein Magazin zu 100% immer mit der eigenen Meinung übereinstimmt. Es macht Sinn, sich seine Favoriten bei den Autoren selbst zu suchen. Sprich jene Tester, die dem eigenen Geschmack entsprechen und dann zu schauen, ob eben diese Jungs gerade das begehrte Spiel unter die Lupe genommen haben.
Das das nicht bezahlbar ist, ist mir durchaus bewusst.

Ich persönlich finde die Idee von Critify, MetaCritic und Gamesranking deshalb auch nicht so schlecht.

Spätestens ab 30++ Tests kann das Ergbnis eigentlich gar nicht mehr so falsch sein (ich weiß das da andere nicht meiner Meinung sind, wie zB der ChefRedi von 4Players....aber der ist ja leider selbst nicht ganz Ernstnehmbar;))

Favoriten bei den Autoren selbst suchen halte ich persönlich für die falsche Lösung, da ich in knapp 30 Jahren Lesen von SpieleTests festgestellt habe das es einfach niemanden gibt der meinen Geschmack hat...und da ich nix einzigartiges bin, gehe ich mal davon aus das dass bei jedem so ist.

esqe
2010-12-29, 01:11:33
In Zeiten wo es zu fast allen bei Youtube Gameplay Videos gibt, oder Livestreams bei Ustream (meist zeitig zum release), habe ich ehrlich gesagt persönlich kein Bedarf mehr an Reviews (egal ob Print oder sonst was).

Ist eigentlich das beste. Tests lese ich schon, Einfluss haben aber eher die Kommentare zu diesen Tests oder eben in Foren. Was oft ebenfalls einen Top-Titel vorbeigehen lässt...

Dieses Jahr war es Singularity, welches fast an mir vorbeigegangen ist. Allerdings fehlte auch die Werbung (ja, bin so ein Opfer), die mich aufhorchen lies.

@topic: Im Zweifel schaue ich meist bei 4players vorbei. Die treffen zwar quasi nie meinen Geschmack, schreiben in ihrer Verzweifelung aber unheimlich viel über ein Spiel...

Gruß

Döner-Ente
2010-12-29, 01:24:36
Imho sind Spiele sehr schlecht objektiv in 10/10 oder gleich 1-100%-Kategorien in diversen Teilbereichen bewertbar, insofern finde ich auch den Versuch, über einen Mittelwert der Einzelwertungen für Grafik/Sound/Umfang/blabla im Promillebereich zu einem "objektiven" Test zu kommen, für unsinnig.

Kurz und knapp gesagt: Es gibt mehrere Redakteure und auch hier im Form diverse User, von denen ich weiss, dass sich deren Geschmack mit dem meinem deckt.
Deren subjektive Meinung ist mir allemal mehr wert als vermeidlich objektive Tests.
Klar passiert´s bei subjektiven Reviews mal, dass ein Spiel runtergerissen wird, nur weil dem Reviewer ein Detail so gegen den Strich ging, dass es ihm das ganze Spiel versaut hat.
Wenn wir mal ehrlich sind..ergeht uns das aber genauso. Dem einen macht Spiel XY trotz objektiv vorhandenen Macken einen Riesenspass, dem nächsten verleiden diese Macken alles.

mobius
2010-12-29, 01:44:46
In Zeiten wo es zu fast allen bei Youtube Gameplay Videos gibt, oder Livestreams bei Ustream (meist zeitig zum release), habe ich ehrlich gesagt persönlich kein Bedarf mehr an Reviews (egal ob Print oder sonst was).

Das bisschen was ich dort sehe reicht mir immer für eine Einschätzung.
Eigentlich bin ich schon soweit Spiele schon anhand weniger Screenshots einschätzen zu können.

Ok hört sich etwas Arrogant an was ich geschrieben habe aber was soll ich tun, bisher hat es sich Erfahrungsgemäß immer bewahrheitet.

Second that. Das ist halt der Gang der Zeit. Man hat alles gesehen und gespielt, von daher reichen ein paar bewegte Bilder + paar Sätze über Features.
Reviews sind bei mir vor ~10 Jahren ausgestorben und ich versteh nicht wofür man sowas heute noch braucht. Vielleicht nur noch der Unterhaltung willen.

Monger
2010-12-29, 02:34:20
Im Grunde ist das doch ein ähnliches Problem wie bei Film Reviews: gut oder schlecht liegt da oft im Auge des Betrachters. Selbst der trashigste Film findet immer ein paar Fans, selbst der grandioseste Film wird irgendjemanden langweilen. Und die große Masse der Filme liegt irgendwo dazwischen, und bedient ganz verschiedene Zielgruppen.


Bei Filmen finde ich Systeme wie z.B. RottenTomatoes.com nicht übel, die einfach massenweise Reviews nach "Finde ich gut/nicht gut" sortieren, und so auch eine Übersicht darüber geben wie breit gestreut die Meinungen sein können.
Das fände ich auch für Computerspiele gut, aber in der Breite wird bei Spielen einfach nicht getestet. Und Spiele Reviews haben eben auch eine andere Zielsetzung als Film Reviews: erstere wollen vor allem darüber informieren was einen genau im Spiel erwartet, also was für ein Genre genau man hier vor sich hat. Bei Filmen ist jedem klar was der Unterschied zwischen einer Komödie und einem Horror-Thriller ist, das muss man nicht jedesmal dem Zuschauer erst lang und breit erklären. Es wird viel mehr über die künstlerischen Aspekte geredet: ist die Charakterentwicklung glaubwürdig? Ist die Story interessant und wendungsreich? Kann man Parallelen zu anderen Filmen ziehen?

Sowas wird bei Spielen meist nur am Rande gestreift. So weit sind wir einfach noch nicht.

So oder so fände ich es unfair, Spiele einfach nur nach gut/schlecht zu kategorisieren. Ich hatte schon so an einigen Spielen einen Heidenspaß, die in den Reviews nicht so gut abgeschnitten haben. Und ich will über alle Spiele informiert werden, nicht nur die, die der Tester besonders interessant findet.

Satariel
2010-12-29, 05:28:47
monger:

das dürfte interessant sein: http://www.metacritic.com/

So ein Kritikspiegel ist IMO der beste Ansatz um Qualität in Spielen festzumachen. Letztlich sind Spieler wie Spieletester nämlich auch nur Menschen mit Vorlieben und Abneigungen und daher kann man kaum an der Meinung eines Anderen festmachen, ob einem ein Spiel zusagt.

_DrillSarge]I[
2010-12-29, 07:46:00
mehrere leute bewerten lassen (mit meinungskästen) und als vergleichsmöglichkeit den durchschnitt der individualbewertungen bilden. leider ist pc powerplay aber tot :( :(

€: imo ist auch eine ZU genaue endwertung (sprich, wie heute üblich, xy% oder x,xx schulnoten) total bescheuert. was ist denn an einem 85% spiel großartig besser als bei einem mit 79%? mir würden da einfache schulnoten oder 5 sternebewertung o.ä. locker reichen, da es die tendenz zur genüge zeigt.

#44
2010-12-29, 09:05:20
Dabei muss noch beachtet werden das keine Genre-Feinde/Ablehner/NichtSoGernMöger mit in der Testgruppe sind, da diese das Ergebnis verfälschen.

Dann sollte man auch alle Genre-Freunde/Zustimmer/Möger fernhalten - denn die erreichen die von dir geforderte "Objektivität" auch nicht. Da muss man sich dann nicht wundern, wenn Tests/Previews Hypes generieren, weil Mängel/Unstimmigkeiten mal eben als Randnotiz mit "das wird schon noch Werden" abgeschrieben werden.

Avalox
2010-12-29, 09:40:51
Die interessantesten Spiele Reviews sind in der c't finde ich. Kurz, abseits jeder Technik und Fokus auf das tatsächlich wesentliche.
Ein Prototyp wie ein moderner Spieletest auszusehen hat.

Das interessanteste deutschsprachige Magazin rund um PC Spiele für mich ist die "Making Games".

Spielemagazine mache ich verantwortlich auf den absoluten Grafikbezug heutiger Spiele. Die Grafik ist, wegen der Möglichkeit des Bildschimfotos immer absolut überbewertet worden und hat damit schon immer zu viel Wert durch das Medium Printmagazin bei bemessen bekommen. Mit dem Ergebnis der heutigen Spielelandschaft.

Noch ein Grund weshalb klassische Spiele Berichterstattung immer weniger funktioniert ist die zunehmende Bedeutung der Bewegungssteuerung.
Diese ist auf Bildern nicht mehr hinreichend abbildbar. Selbst bei Spielevideos ist es nicht mehr ausreichend nur das Spiel zu zeigen. Für den Eindruck des Spiels ist es nun ebenso wichtig den Spieler in Bewegung synchron zu zeigen.
Etwas was Printmagazine so kaum leisten können.

Es muss sich also viel ändern.

none
2010-12-29, 10:47:01
Schöne Anregungen hier!

Ich halte mich auch am liebsten an die Spieletester meines Vertrauens.

Das die allerdings schwer zu finden sind, ist ja klar.
Kennt ihr das, wenn jemand einem etwas empfiehlt mit dem Worten: "Das hat bei den Tests so 90 Prozent bekommen", und deswegen soll es dann halt gut sein. Da könnte ich aus der Haut fahren!
Absolut unmündiges Verhalten.

Guest83
2010-12-29, 12:55:20
Ich hab schon Ewigkeiten kein Spielereview mehr gelesen (außer mich interessiert das Review an sich, nicht die Spielebewertung). Grundsätzlich geht es mir auch nicht ab, man kriegt es ja irgendwie mit. Ich mein, man kann doch ohnehin abschätzen, dass jedes Tripple-A-Spiel heutzutage eine 80er-Wertung kriegt und somit einen gewissen Qualitätsstandard besitzt. Und wenn es dann positive oder negative Ausreißer gibt, etwa Batman oder Medal of Honor, dann kriegt man das auch irgendwie mit, selbst wenn man nicht aktiv die Reviews liest.

Die Frage ob einem ein Spiel gefällt, kann ein Review sowieso nie beantworten. So gesehen würde mir einfach eine kurze detailierte Analyse eines Spiels reichen, wo ich dann genau erfahre was mich erwartet. Zum Beispiel hasse ich Open World-Shooter, wo man die meiste Zeit nur herumläuft und irgendwie immer das gleiche macht, während ich komplett durchgescriptete und durchinszenierte Kampagnen wie bei einem Half-Life oder Call of Duty sehr mag. Eine derartige Info (ist jetzt nur ein kleines Beispiel, gibt auch weniger offensichtlichere Details) ist mir deshalb viel mehr wert als irgendein Eindruck irgendeiner Person.

CrashOberbreit
2010-12-29, 13:29:17
Kennt ihr das, wenn jemand einem etwas empfiehlt mit dem Worten: "Das hat bei den Tests so 90 Prozent bekommen", und deswegen soll es dann halt gut sein. Da könnte ich aus der Haut fahren!
Absolut unmündiges Verhalten.


I[;8473982']rich, wie heute üblich, xy% oder x,xx schulnoten) total bescheuert. was ist denn an einem 85% spiel großartig besser als bei einem mit 79%? mir würden da einfache schulnoten oder 5 sternebewertung o.ä. locker reichen, da es die tendenz zur genüge zeigt.

Glaubt mir wenn ich sage, dass die Magazine fast durch die Bahn weg gegen Prozent, Schul und was weiß ich für Noten sind. Da findet man fast keine Befürworter (Gibt einige Ausreißer). Das Problem ist nur, dass man sie nicht abschaffen kann. Es wäre quasi Grabaushebung, Sarg und Nagel in Einem. Es ist erschreckend, wie viele Leute nur auf die Zahlen starren. Dieses Forum hier bildet da nahezu eine Ausnahme.

Ich merks ja selber immer. Gab ich doch vor einiger Zeit einem gewissen Vanquish eine recht gute Wertung, sprach aber dennoch die Mängel an (und die hatte es). Dennoch hatte mich der Titel ja gut unterhalten. Und so schrieb ich das auch. Die Folge: Die Leser rannten mir quasi die Bude (virtuell gesehen) ein und beleidigten mich, weil ich ihr Gottspiel nicht in den Himmel lobte. Wobei sie natürlich in erster Linie nur die Zahl im Kopf hatten. Ich glaub ich vergab 85 (wie ich das System doch hasse) - und es war scheinbar zu wenig, wenn man denen Glauben schenken durfte.

Das Ding ist: Die Magazine wollen gar nicht in Zahlen werten, werden aber gewissermaßen durch die Nutzerbasis dazu gezwungen, denn die ist idr. leider relativ faul und liest nicht gerne, will lieber Zahlenwerte sehen. Der durchschnittliche Spieler ist eben, das muss ich leider sagen, ein wenig dumm. Er steht auf Zahlen. Er bildet sich an Hand von ihnen eine Meinung. Wie gesagt: Das Forum hier ist da eine der wenigen Ausnahmen.

Monger
2010-12-29, 13:32:13
monger:

das dürfte interessant sein: http://www.metacritic.com/

So ein Kritikspiegel ist IMO der beste Ansatz um Qualität in Spielen festzumachen. Letztlich sind Spieler wie Spieletester nämlich auch nur Menschen mit Vorlieben und Abneigungen und daher kann man kaum an der Meinung eines Anderen festmachen, ob einem ein Spiel zusagt.
Stimme zu, finde allerdings das System von RottenTomatoes noch eine gute Spur kleverer. Prozentsätze suggerieren eine Präzision die es schlicht nicht gibt, und ein prozentualer Durchschnittswert sagt nix darüber aus wie groß die Bandbreite ist.

Übrigens: RottenTomatoes fasst auch Spielerezensionen zusammen. Aber das Problem ist schlicht die Masse: zu jedem mäßigen Film finden sich locker hundert internationale Rezensionen aus großen Zeitungen etc.

Spiele Reviews gibt es bedeutend weniger.

RavenTS
2010-12-29, 14:21:43
Wer journalistische Qualität auf den verlinkten Seiten findet darf sie behalten.

Du meinst jetzt beispielsweise yiya.de??

ShadowXX
2010-12-29, 15:03:00
Übrigens: RottenTomatoes fasst auch Spielerezensionen zusammen. Aber das Problem ist schlicht die Masse: zu jedem mäßigen Film finden sich locker hundert internationale Rezensionen aus großen Zeitungen etc.

Spiele Reviews gibt es bedeutend weniger.
Also auf Gamerankings.com gibt es durchaus Games bei denen 80-100 Reviews berücksichtigt sind. Selbst Wertungen von Printmagazinen fließen da mit ein.

gordon
2010-12-29, 17:57:32
Ich schaue auch gelegentlich auf Metacritic, vor allem aber auf die Unterschiede von Magazin- und Userkritiken - geht die Schere weit auseinander, werde ich misstrauisch, ob ein AAA-Titel nicht einfach wieder hochgehypt wurde. Das man seine bevorzugten Genre ungefähr kennt ist klar, trotzdem sollte man mal ab und zu einen Blick über den Tellerrand wagen. Ansonsten weiss ich nach mehreren Jahren hier im Forum auch ganz gut, wer ungefähr meine Spielrichtungen bevorzugt und dabei ehrliche Meinungen abgibt, wer ein Fanboy ist und alles von einer Firma/Spieleserie lobt, wer eine ewige Miesmuschel (geworden) ist und wer jedem Hype hinterher rennt - dass alles erleichtert meine Entscheidungen für die zu knappe Spielezeit, da bedarf es eigentlich keiner gesonderten Reviews mehr und Punkte sind eh irrelevant ...

Guest83
2010-12-29, 21:09:55
Das Problem bei der Orientierung an Foren ist halt, dass dort vor allem die beiden Extreme posten und von denen natürlich überwiegend die Leute mit der negativen Meinung. Ein "gut", "okay" oder "naja" gibt es fast nicht mehr, nur noch ein "super" oder "mies", Hype oder angebliche Abzocke.

Und die Orientierung an Leuten mit dem "selben Geschmack" ist auch problematisch. Gibt es das eigentlich? Ich mag viele Spiele die auch ein Freund gern spielt, aber wir beide zocken auch Games die der andere nichtmal im Traum installieren würde.

CrashOberbreit
2010-12-29, 21:54:13
Ich schaue auch gelegentlich auf Metacritic, vor allem aber auf die Unterschiede von Magazin- und Userkritiken - geht die Schere weit auseinander, werde ich misstrauisch, ob ein AAA-Titel nicht einfach wieder hochgehypt wurde.

Da wäre ich derweil vorsichtig. Gerade bei Metacritic. Da sind leider allzu viele Fanboys unterwegs, welche ben diese Schere verursachen. Bei PC Spielen vielleicht nicht ganz so krass, doch bei den Konsolen ganz massiv. PS3-Fanboys bewerten die 360-Titel mieserabel, 360-Fanboys die PS3-Titel. Und die Wii-Fanboys bashen gleich alles weg, umgekehrt aber auch jeder die Wii. Diese suggerierte User-Meinung besteht oft leider aus allzu vielen 10ern und 0erln und nur wenigen ehrlich gemeinten Bewertungen. Ärgerlich, doch leider oft wahr.

looking glass
2010-12-29, 22:32:25
Aber einfach aus dem System zu werfen, mir fällt da immer die gaußsche Glockenkurve ein - egal, das Problem gibt es auch häufiger bei yiya, Yak wirft die eigentlich immer recht schnell aus dem System, sind einfach zu leicht zu detektieren.

Und bei Seiten wie metacritic usw. dürfte es doch auch einfach sein, Fanboy und Consolewar Idioten aus dem System zu nehmen, wer werten will brauch Seitenaccount und in den Account müssen halt die systembedingten Accountdaten geschrieben werden (das hat ja nun jede Konsole, ob nun 360, PS3 oder Wii), wer kein Account hat, kann nicht fürs System werten, ist doch einfach machbar.


Btw. ist Review schreiben nicht so einfach wie hier einige glauben, vor allem ist es zeitaufwendiger, ich habe mich jedenfalls damit immer recht schwer getan, für ein 10000 bis 12000 Anschlägeteil sind da mal eben 4 Stunden allein fürs schreiben weg.

gordon
2010-12-30, 08:54:39
Das Problem bei der Orientierung an Foren ist halt, dass dort vor allem die beiden Extreme posten und von denen natürlich überwiegend die Leute mit der negativen Meinung. Ein "gut", "okay" oder "naja" gibt es fast nicht mehr, nur noch ein "super" oder "mies", Hype oder angebliche Abzocke.

Und die Orientierung an Leuten mit dem "selben Geschmack" ist auch problematisch. Gibt es das eigentlich? Ich mag viele Spiele die auch ein Freund gern spielt, aber wir beide zocken auch Games die der andere nichtmal im Traum installieren würde.

Wie gesagt - das sind nur Entscheidungshilfen, Brain.exe gibt den Ausschlag. Aber es gibt ein paar Leute hier im Forum, mit denen ich sehr oft geschmacklich übereinstimme, wenn ich dann bei einem Spiel aus meinem Genre deren Meinung hinzuziehe, passt das meistens recht gut. Die Zahl meiner Fehlkäufe tendiert jedenfalls gegen Null.

Oh und ich habe einen Freund, dessen Spielepartition zu 95 Prozent mit meiner übereinstimmt, den Unterschied würde man nur an verschiedenen Spielständen merkeen ;D

Da wäre ich derweil vorsichtig. Gerade bei Metacritic. Da sind leider allzu viele Fanboys unterwegs, welche ben diese Schere verursachen. Bei PC Spielen vielleicht nicht ganz so krass, doch bei den Konsolen ganz massiv. PS3-Fanboys bewerten die 360-Titel mieserabel, 360-Fanboys die PS3-Titel. Und die Wii-Fanboys bashen gleich alles weg, umgekehrt aber auch jeder die Wii. Diese suggerierte User-Meinung besteht oft leider aus allzu vielen 10ern und 0erln und nur wenigen ehrlich gemeinten Bewertungen. Ärgerlich, doch leider oft wahr.

Siehe oben - wenn man sein Gehirn benutzt, kann man das Ganze schon recht gut einordnen. Wenn der Trend stimmt, passt das schon, ansonsten wird hinterfragt. Große Spielereviews benötige ich da nicht mehr ...

none
2010-12-30, 14:56:46
Der Königsweg, sich an Gleichgesinnten zu orientieren, erfordert aber auch deren Verfügbarkeit bzw. das zeitaufwendige Kennenlernen ihrer Geschmäcker.

Ich halte viel von sogenannten kollaborativen Filtern; für Filme gibt es da beispielsweise movielens (http://movielens.org/login).

Wer nicht weiss, wie's funktioniert: Man bewertet so 10-20 Filme, die man bereits gesehen hat nach gut, schlecht, mittel, etc.
Da es Andere mit den gleichen Vorlieben gibt, kann man jeden zu einer speziellen Gruppe zuordnen - und aus dieser bekommt man dann immer Empfehlungen, wenn ein neuer Film der Gruppe gefällt.
Funktioniert super, wenn man sich ein wenig Zeit für die Bewertungen nimmt.

Gleiches gibt's übrigens auch für Internetseiten, ihr kennt bestimmt StumpleUpon. Aber vorsicht, macht süchtig!

Nur, für Spiele weiß ich von keinem solchen Service...

IchoTolot
2010-12-31, 10:25:32
Wenn ich ein Spiel kaufe, dann interessierte es mich sowieso schon von vornherein und ich weiß um die Qualität. Darum würde jeden Half Life 2 Teil blind kaufen und jede ArmA2 Erweiterung, genau wie jeden GTR(2)-Nachfolger. Wenn ich mir bei Spielen unsicher bin, dann vermisse ich wirklich die Möglichkeit, das Spiel mal in einer Demo anzuspielen und zu testen. Das war früher mal anders, da gab es verdammt viele Demos. Heute ist das ja eine Seltenheit.

Auf die Spiele-Bewertungen der Schreiberlinge gebe ich meistens nicht wirklich viel. Und zwar deswegen, weil ich denke, dass jeder hier genügend Spielerfahrung hat, um sich eine eigene Meinung zu bilden und sich nicht eine Meinung von irgendeinem Review-Schreiberling einflößen lassen muss. Außerdem gewinnt man meistens einen besseren Eindruck, wenn man die Spieleberichte hier im Forum verfolgt.