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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Krankenversicherung: freiwillig oder privat versichert??


mekakic
2011-01-03, 13:48:41
Ich bin irgendwie aus der Einkommensgrenze für die gesetzliche Pflichtversicherung nach oben hin rausgerutscht und soll mich nun entscheiden, ob ich bei der Kasse freiwillig versichert bleibe oder eine private Versicherung nehme. Ich weiß nicht was das wirklich für mich bedeutet und was für Vor- und Nachteile das alles hat.

Kann mir irgendwer dabei helfen woran man sowas für sich entscheiden könnte? Oder Quellen nennen, wo man gut die Praxisutnerschiede für einen vergleichen kann? Ich hab mich noch nie mit dem Thema auseinandergesetzt.

bleipumpe
2011-01-03, 14:17:12
Schau mal hier im Thread, da gibt es eine Menge Pro und Kontra-Argumente:
http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=497654

mfg b.

sun-man
2011-01-03, 18:00:52
Du musst doch erst zwei oder drei Jahre über der Einkommengrenze sein um wechseln zu können.

Ric
2011-01-03, 18:04:22
Neuerdings reicht 1 Jahr, um sich aus der Krankenkassengemeinschaft heraus schleichen zu können. Schwarz/Gelb macht´s möglich.

mekakic
2011-01-04, 09:39:53
Keine Ahnung, ich habe auf jeden Fall einen Brief bekommen, dass ich ab 1. Januar davon befreit bin. Hab mir auch den Thread durchgelesen ... irgendwie ist aber immernoch alles unklar.

Grundsätzlich gefällt mir der Gedanke nicht, sich mit besserem Verdienst aus einer gesellschaftlichen Gesundheitsversorgung rauszustehlen. Was mich nur tierisch nervt, dass man bei vielen guten Spezialisten mit Pflichtversicherung immer Wochen und Monate auf einen Termin warten muß.

Ändert sich denn irgendwo etwas durch das Freiwilligversichtertum oder ist das exakt das gleiche wie vorher nur ohne Zwang?

sun-man
2011-01-04, 09:48:23
Da die Ärzt jeden Scheiß der der privaten angeben und berechnen bekommst Du da innerhalb kürzester Zeit einen Termin. Die Warterei bei den Pflichtversicherten kommt nicht daher das die Ärzte so unglaublich viel zu tun hätten ;)

MFG

mekakic
2011-01-04, 10:08:00
Das weiß ich, es nervt mich nur dennoch.

sun-man
2011-01-04, 10:09:18
Naja, und das kannst Du per Privatversicherung wohl umgehen - zumindest wenn man nicht gerade eine erwischt die nen beknackten Ruf hat.

Tomi
2011-01-04, 10:31:41
Ich bin irgendwie aus der Einkommensgrenze für die gesetzliche Pflichtversicherung nach oben hin rausgerutscht und soll mich nun entscheiden, ob ich bei der Kasse freiwillig versichert bleibe oder eine private Versicherung nehme.


Hmm....diese Post werd ich wohl auch bekommen. Wo bist Du bisher? Ich bin bei der TK. Ich habe die Versicherungspflichtgrenze letztes Jahr erstmals überschritten und könnte auch in die PKV ab 2011 wechseln (da die Schlaumeier von CDU/FDP die Regelung schon zum 31.12.2010 in Kraft gesetzt haben und damit die Überschreitung 2010 schon zählt). Post hab ich noch nicht bekommen.

Ich hab mal kurz quer gelesen..bei freiwillig Versicherten werden wohl auch Kapitaleinkünfte (Zinsen, Mieteinnahmen) mit einberechnet bei der Beitragsermittlung. Klingt erstmal nach strammer Erhöhung. Daneben wird der bisherige AG Anteil in Form eines Zuschusses gezahlt, der 50% des Durchschnittsbeitrags entspricht. Da der Beitrag in der GKV aber einheitlich ist, gibt es also 50% von 15,5% als Zuschuss. Allerdings nur von der Versicherungspflichtgrenze berechnet. Bei Gehaltserhöhungen steigt der Zuschuss damit nicht mehr, nur der AN Anteil, sofern die Versicherungsgrenze gleich bleibt.

Also einfaches (fiktives) Beispiel: Brutto 4.000 Euro
Versicherungspflichtgrenze 3.800 Euro

AG Zuschuss 50% von 15,5% auf 3.800 Euro gerechnet.

Wenn dann noch Kapitaleinkünfte mit einberechnet werden, könnte der AN Anteil deutlich steigen. Dann ist Flucht in die PKV praktisch die einzige Chance, wenn man nicht deutlich mehr GKV als bisher zahlen will (und damit noch weniger Netto vom Brutto), obwohl man kaum mehr Gehalt hat, wenn man die Versicherungsgrenze nur knapp überschritten hat.

Aber wirklich Ahnung hat nur die eigene KK hoff ich. Vor allem das Thema Beitragssatz würde ich mir deutlich darlegen lassen. Denn wenn die noch mehr wollen als bisher, würde ich (der seit zig Jahren die Kasse nur mit der Zahnarztvorsorge "belastet") sofort in die PKV wechseln.

Black-Scorpion
2011-01-04, 18:12:39
AG Zuschuss 50% von 15,5% auf 3.800 Euro gerechnet.
Leider nicht.
(AG) 7,2% + (AN) 8,3% = 15,5%

G A S T
2011-01-05, 02:44:15
Ich bin irgendwie aus der Einkommensgrenze für die gesetzliche Pflichtversicherung nach oben hin rausgerutscht und soll mich nun entscheiden, ob ich bei der Kasse freiwillig versichert bleibe oder eine private Versicherung nehme. Ich weiß nicht was das wirklich für mich bedeutet und was für Vor- und Nachteile das alles hat.

Kann mir irgendwer dabei helfen woran man sowas für sich entscheiden könnte? Oder Quellen nennen, wo man gut die Praxisutnerschiede für einen vergleichen kann? Ich hab mich noch nie mit dem Thema auseinandergesetzt.


Jung? Gesund - bzw. keine Vorerkrankungen? Nix Familie? => dann ab zur PKV!*

Trifft dies nicht zu? => dann bleib um Himmels Willen in der GKV!

*In der Gesetzlichen bezahlst du dich ansonsten nur dumm und dämlich und hast am Ende nichts davon. Tja, so isses leider. Ist aber kein Grund als GKV-Versicherter in Tränen auszubrechen und jemanden des "Rausschleichens aus der Solidargemeinschaft" zu bezichtigen. :unono:

Bei der WAHL der PKV musst du allerdings höllisch aufpassen.
Ich empfehle eigentlich grundsätzlich nur Versicherer mit jahrzehntelanger Erfahrung und i. d. R. in der alten, bodenständigen Rechtsform des VVaG.

peppschmier
2011-01-05, 06:54:03
Jung? Gesund - bzw. keine Vorerkrankungen? Nix Familie? => dann ab zur PKV!*

Trifft dies nicht zu? => dann bleib um Himmels Willen in der GKV!



Es ist nicht wichtig, ob man jetzt gesund ist und keine Familie hat. Viel wichtiger ist die Zukunft. Du kannst davon ausgehen, dass man sich später bei der PKV dumm und dämlich zahlt. Nicht nur der eigene Beitrag steigt, sondern auch noch der von den Kindern. Bleibt die Frau auch noch zu Hause wirds richtig teuer. Dann wird die Beitragsbemessungsgrenze als Wert zur Berechnung der GKV der Frau herangezogen.

Außerdem, wie im anderen Thread schon erwähnt, bin ich mir als PKV Patient nicht mehr sicher, ob wirklich nur das notwendige untersucht wird. Ich habe eher das Gefühl, das erstmal alles gemacht wird, was die erste Diagnose hergibt. Das kostet nicht nur mein Geld, sondern auch meine Zeit. Dann lieber GKV+ Zusatzversicherung.

Übrigens kommst du mittlerweile aus der PKV nicht mehr raus, so lange du über der BBG liegst, selbst wenn du von Selbständigkeit zurück in ein abhängiges Beschäftigungsverhältnis wechselst. Die einzige Möglichkeit ist ein Jahr Arbeitslosigkeit....

Du solltest also genau überdenken, was du machst. Frag mal ältere Personen die in der PKV sind und schon mehr Erfahrung mit den Beitragssteigerungen haben.

Black-Scorpion
2011-01-05, 18:33:02
Tja, so isses leider. Ist aber kein Grund als GKV-Versicherter in Tränen auszubrechen und jemanden des "Rausschleichens aus der Solidargemeinschaft" zu bezichtigen. :unono:Ach ist es nicht? Später wird mit allen Mitteln versucht wieder in die GKV zu kommen weil die ach so tolle PKV mehr kosten soll. Für mich ist das ein Rauschleichen und später wieder einschleichen um die eigene Kasse zu schonen. Die Solidargemeinschaft interessiert die Leute nur zum eigenen Vorteil. Ist der nicht mehr gegeben wird gejammert was das Zeug hält. Wenn es nach mir ginge würde keiner der freiwillig in die PKV wechselt jemals wieder in die GKV kommen. Man kann doch schön sparen wenn man jung ist und in der PKV. Dann sollen sie die Kohle schön sparen um sich später die PKV auch weiter leisten zu können und nicht wenn es eng wird der Gemeinschaft auf der Tasche zu liegen.

Migrator
2011-01-05, 18:45:19
Es ist nicht wichtig, ob man jetzt gesund ist und keine Familie hat. Viel wichtiger ist die Zukunft. Du kannst davon ausgehen, dass man sich später bei der PKV dumm und dämlich zahlt. Nicht nur der eigene Beitrag steigt, sondern auch noch der von den Kindern. Bleibt die Frau auch noch zu Hause wirds richtig teuer. Dann wird die Beitragsbemessungsgrenze als Wert zur Berechnung der GKV der Frau herangezogen.

Außerdem, wie im anderen Thread schon erwähnt, bin ich mir als PKV Patient nicht mehr sicher, ob wirklich nur das notwendige untersucht wird. Ich habe eher das Gefühl, das erstmal alles gemacht wird, was die erste Diagnose hergibt. Das kostet nicht nur mein Geld, sondern auch meine Zeit. Dann lieber GKV+ Zusatzversicherung.

Übrigens kommst du mittlerweile aus der PKV nicht mehr raus, so lange du über der BBG liegst, selbst wenn du von Selbständigkeit zurück in ein abhängiges Beschäftigungsverhältnis wechselst. Die einzige Möglichkeit ist ein Jahr Arbeitslosigkeit....

Du solltest also genau überdenken, was du machst. Frag mal ältere Personen die in der PKV sind und schon mehr Erfahrung mit den Beitragssteigerungen haben.
Naja, aber GKV mit Zusatzversicherungen als Beamter; da wirst du auch richtig arm werden. Sicher kommt das Argument mit den Kindern und es ist definitiv berechtigt. Andererseits wie hoch ist die Versicherung für deine Kinder und wie hoch sind deine "kinderabhängigen" Zulagen?
Es ist letztlich ein Rechenspiel.

peppschmier
2011-01-05, 18:52:05
Naja, aber GKV mit Zusatzversicherungen als Beamter; da wirst du auch richtig arm werden. Sicher kommt das Argument mit den Kindern und es ist definitiv berechtigt. Andererseits wie hoch ist die Versicherung für deine Kinder und wie hoch sind deine "kinderabhängigen" Zulagen?
Es ist letztlich ein Rechenspiel. Für mich lohnt sich GKV gar nicht; ich könnte sie mir sogar gar nicht leisten.

Richtig, jeder muss das für sich durchrechnen. Aber wie gesagt, sollte man bei der Berechnung beachten, dass ein Ausstieg aus der PKV schwierig wird. Mal schauen, was nach der nächsten Bundestagswahl passiert, vielleicht gibts ja tatsächlich mal die große Reform ;)

sun-man
2011-01-06, 13:10:34
Apropos ;)

Ein junger Medizinstudent macht mit dem betreuenden Arzt einen ersten Rundgang durchs Krankenhaus. Sie kommen an einem offenen Zimmer vorbei, in dem ein Mann auf dem Bett liegt, der wie wild masturbiert.
Der Student fragt: "Was ist denn mit dem los?" Worauf ihm der Arzt antwortet: "Tja, seine Hoden produzieren zu viele Spermien - deshalb muss er dauernd onanieren, damit sie nicht platzen!" "Wow!!" denkt der Student.
Kurze Zeit später sieht er in einem anderen Zimmer, wie eine hübsche Krankenschwester bei einem Patienten auf dem Bett sitzt und ihm einen bläst. "Und was hat der da?" fragt der Student neugierig. "Gleiches Problem, aber privat versichert."

mekakic
2011-01-06, 14:51:53
Jung? Gesund - bzw. keine Vorerkrankungen? Nix Familie? => dann ab zur PKV!*Jung. Krank. Nix Familie.

*In der Gesetzlichen bezahlst du dich ansonsten nur dumm und dämlich und hast am Ende nichts davon. Tja, so isses leider. Ist aber kein Grund als GKV-Versicherter in Tränen auszubrechen und jemanden des "Rausschleichens aus der Solidargemeinschaft" zu bezichtigen. :unono:Naja, geht ja nicht darum das einzelnen vorzuwerfen. Das Problem ist ja eher, dass es für bestimmte (wie mich) die Möglichkeit dazu gibt; dass es dann genutzt wird ist doch klar. Und die Gesundheitsversorgung einer Gesellschaft nach gewissen Standards braucht eben den Ast der Besserverdienenden. Das andere Problem ist die auf mich Laien so wirkende schlimme Organisation der staatlichen Kasse, jedes Mal wenn ich mit denen was zu tun habe denke ich wie viel da wohl in Verwaltung u.ä. versinkt.

JFZ
2011-01-06, 20:41:58
Hmm....diese Post werd ich wohl auch bekommen. Wo bist Du bisher? Ich bin bei der TK. Ich habe die Versicherungspflichtgrenze letztes Jahr erstmals überschritten und könnte auch in die PKV ab 2011 wechseln (da die Schlaumeier von CDU/FDP die Regelung schon zum 31.12.2010 in Kraft gesetzt haben und damit die Überschreitung 2010 schon zählt). Post hab ich noch nicht bekommen.

Ich hab mal kurz quer gelesen..bei freiwillig Versicherten werden wohl auch Kapitaleinkünfte (Zinsen, Mieteinnahmen) mit einberechnet bei der Beitragsermittlung. Klingt erstmal nach strammer Erhöhung. Daneben wird der bisherige AG Anteil in Form eines Zuschusses gezahlt, der 50% des Durchschnittsbeitrags entspricht. Da der Beitrag in der GKV aber einheitlich ist, gibt es also 50% von 15,5% als Zuschuss. Allerdings nur von der Versicherungspflichtgrenze berechnet. Bei Gehaltserhöhungen steigt der Zuschuss damit nicht mehr, nur der AN Anteil, sofern die Versicherungsgrenze gleich bleibt.

Also einfaches (fiktives) Beispiel: Brutto 4.000 Euro
Versicherungspflichtgrenze 3.800 Euro

AG Zuschuss 50% von 15,5% auf 3.800 Euro gerechnet.

Wenn dann noch Kapitaleinkünfte mit einberechnet werden, könnte der AN Anteil deutlich steigen. Dann ist Flucht in die PKV praktisch die einzige Chance, wenn man nicht deutlich mehr GKV als bisher zahlen will (und damit noch weniger Netto vom Brutto), obwohl man kaum mehr Gehalt hat, wenn man die Versicherungsgrenze nur knapp überschritten hat.

Falsch berechnet. Mag sein, daß Kapitaleinkünfte mit einbezogen werden, allerdings wird der Beitrag immer auf 15,5% der Beitragsbemessungsgrenze (welche bisher immer ca. 500€ niedriger wie die Versicherungspflichtgrenze war) gekappt. Bei Gehaltserhöhungen steigt dein Beitrag also nicht.

Jung? Gesund - bzw. keine Vorerkrankungen? Nix Familie? => dann ab zur PKV!*

Trifft dies nicht zu? => dann bleib um Himmels Willen in der GKV!


Mit der Ausnahme, daß Beamte quasi in die PKV müssen, weil das mit dem Beihilfesystem für sie sonst total unrentabel wäre stimme ich da zu.

-Krankheiten, evtl. sogar chronische Krankheiten sorgen für kräftige Risikozuschläge oder gar eine kthegorischen Ablehnung durch die PKV
-Famillienversicherung gibt es in der PKV nicht. Wenn du Kinder kriegst und deine Frau daheim bleibt, ist nicht mit kostenloser Mitversicherung, sondern alle müssen regulär versichert werden. Kinder sind zwar günstiger wie Erwachsene, eine 4-Köpfige Familie (ohne Beamte) würde aber trotzdem auf 1000€-1200€ monatliche PKV-Kosten kommen. Dein Arbeitgeber würde zwar einen Zuschuß von 50% zahlen, der ist aber begrenzt auf den Maximalsatz der GKV, d.h. 50% von 15,5% der BBG (3712,50€) = 287,71€

Tomi
2011-01-07, 08:18:08
Falsch berechnet. Mag sein, daß Kapitaleinkünfte mit einbezogen werden, allerdings wird der Beitrag immer auf 15,5% der Beitragsbemessungsgrenze (welche bisher immer ca. 500€ niedriger wie die Versicherungspflichtgrenze war) gekappt. Bei Gehaltserhöhungen steigt dein Beitrag also nicht.


Ja das ist mir nach Recherche mittlerweile aufgegangen. Habe mich lange nicht damit beschäftigt und mal das Dezembergehalt nachgerechnet. KV Anteil 7,5% (statt 7,9%), da ich bereits über der Beitragsbemessungsgrenze liege und die KV von da und nicht vom echten Brutto berechnet wird.

Wer aber drunter liegt, der muss in der Tat bspw. Kapitaleinkünfte zur Beitragsberechnung mit angeben.