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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Performance - Gentoo auf Netbook (lenovo s10-2)


mii
2011-01-14, 12:33:17
Hallo,

Ich habe mir vor kurzem ein Lenovo s10-2 (http://www.amazon.de/Lenovo-Ideapad-S10-2-Netbook-Starter/dp/B00349DF0G/ref=sr_1_1?s=computers&ie=UTF8&qid=1295004529&sr=1-1) gekauft.

Die Festplatte samt Win7 wurde direkt ausgebaut und durch eine SSD ersetzt.
Darauf habe ich erst mal ubuntu netbook installiert.

Prinzipiell ganz nett, allerdings ist ubuntu auch ein wenig vollgestopft.

Da ich vor etlichen jahren mal mit gentoo gearbeitet habe und diese freiheit durchaus interessant fand, die man dort hat, überlege ich auf dem netbook auch wieder gentoo zu installieren.

Allerdings stell ich mir die Frage ob sich der Aufwand lohnt und gentoo stage1, optimiert für die hardware, einen Performance-Schub für das netbook bedeuten würde - (im vergleich zu ubuntu).

Vielleicht benutzt jemand von euch seit längerem gentoo und kann mir da weiter helfen.
Auch für sonstige Sidefacts was gentoo betrifft bin ich dankbar.

Simon
2011-01-14, 13:09:35
Allerdings stell ich mir die Frage ob sich der Aufwand lohnt und gentoo stage1, optimiert für die hardware, einen Performance-Schub für das netbook bedeuten würde - (im vergleich zu ubuntu).
Ich hatte Gentoo eine ganze Weile auf dem Desktop-PC installiert und hatte auch mal Performance Messungen mit i5-750 gemacht. Im Vergleich zu Debian hatte ich bei wenigen Szenarien eine kleine Performanceverbesserung von ~5% - was aber auch einfach am neueren Compiler im Vergleich zum Debian liegen kann. YMMV.

5% ist nix, was du irgendwie merkst. Wenn dir Ubuntu zu vollgepropft ist, versuch mal lubuntu mit LXDE Environment ;)

bluey
2011-01-14, 13:23:32
Oder ArchLinux. Gentoo auf einem Netbook ist einfach irssinnig.

Shink
2011-01-14, 13:27:09
Gentoo auf einem Netbook ist einfach irssinnig.
Stimmt. Das ständige Compilieren wird ne weile dauern.;D

[x] Lubuntu. Komplett, kompatibel, sehr schlank und fetzt schön.

hasufell
2011-01-14, 14:01:56
Oder ArchLinux. Gentoo auf einem Netbook ist einfach irssinnig.
jup. arch kann man als source-distri behandeln, wenn man es will, muss man aber nicht.

und selbst bei der Bemessung deines Netbooks wirst du bei kernel-optimierung u.ä. nicht allzuviel spüren.
Localmodconfig (es werden nur die module für die kernel-kompilation geladen, die bereits aktiviert sind) ist allerdings eine interessante Sache. Als Beispiel https://aur.archlinux.org/packages.php?ID=32877
dort ist Localmodconfig und ein alternativer Scheduler, sowie weitere Spielereien integriert. Die kann man auch beliebig rauswerfen, da die Syntax des Kompilierungs-scripts (https://aur.archlinux.org/packages/kernel26-ck/kernel26-ck/PKGBUILD) sehr einfach ist

dort habe ich auch subjektiv im Desktop-Betrieb etwas gemerkt. Das meiste macht aber vermutlich die Desktop-Oberfläche aus. Bei meinem C2D mit 3,2ghz und 4gb ram ist das dann aber auch nicht die Welt ob da KDE mit compiz oder JWM drauf ist.

mii
2011-01-14, 14:58:41
Danke für eure Antworten. :)

Das es mit dem kompilieren ein wenig dauern würde, ist mir bewusst. Aber sowas kann man ja auch über nacht laufen lassen oder so. :D

Dachte das man ein wenig mehr performance-steigerung hätte, wenn man die compilerflags speziell für die cpu verwendet etc. aber wenn dem nicht so ist, macht es natürlich auch keinen sinn.

Aber danke für den Tipp mit lubuntu. Ich werde es mal auf dem netbook installieren und schauen wie es läuft. :)

Da es mit dem kompilieren nichts bringen würde, wäre imho auch archlinux nicht so relevant, wenn ich es richtig sehe?!

Shink
2011-01-14, 15:17:10
Der Vorteil von Lubuntu ist dass man den Scheiß einfachst installiert (oder auch Live laufen lässt) und es läuft ziemlich viel out-of-box. Für Dinge wie Flash, proprietäre Treiber wie WLAN o.ä. fragt er ob er das runterladen darf.
Für alles was man braucht (z.B. Torrent-Client, Browser, Office-Paket, Network-Manager) ist ein kleines, schlankes Programm dabei und man kann somit gleich loslegen.

Bei Arch kann/muss man sich alles zusammenstellen - dafür hat man aber eben auch nur das was man wollte. Das ist der Hauptvorteil. Naja, außerdem ist es eine rolling release.

lumines
2011-01-14, 15:29:26
Da es mit dem kompilieren nichts bringen würde, wäre imho auch archlinux nicht so relevant, wenn ich es richtig sehe?!

Warum auch immer, aber Arch Linux ist im Vergleich zu Ubuntu oder Debian noch mal eine Spur reaktionsfreudiger. Debian würde ich zwar noch leicht schneller als Ubuntu einschätzen, aber Arch optimiert da wohl doch noch etwas stärker. Woran das aber genau liegt, weiß ich allerdings nicht. Das sind jedenfalls meine Erfahrungen auf dem EEE 901.

Arch ist auf jeden Fall eine hervorragende Distribution. Im Grunde kann man es natürlich für alles nutzen, aber man merkt schon sehr deutlich, dass es oft auf dem Desktop genutzt wird. Man findet enorm viel geniales Zeug im AUR und das Wiki ist zwar vergleichsweise klein, dafür hat es oft ziemlich exklusive Artikel. Die Qualität ist auch ziemlich gut.

Momentan nutze ich aber Debian Squeeze auf dem Netbook und bin ziemlich zufrieden.

hasufell
2011-01-14, 15:37:15
Da es mit dem kompilieren nichts bringen würde, wäre imho auch archlinux nicht so relevant, wenn ich es richtig sehe?!
"nichts" habich nicht gesagt. siehe oben. Aber Gentoo ist imo auch überdimensioniert.

Arch lässt sich wie gesagt als source-distri problemlos verwenden oder als Paket-distri. Ich kompiliere nur einzelne Sachen selbst wie kernel, firefox u.ä. habe dabei aber die komfortablen Werkzeuge und das durchdachte ABS-System, was ich bei Ubuntu nicht habe.
Da du offenbar schon mit kompilieren usw rumgespielt hast, wirst du imo mit Arch leicht zurechtkommen.

Und da du -wie Shink schon sagt- extreme Kontrolle über das System und seine Inhalte hast, wird sich das auch in der Performance niederschlagen.
Da kann man schon so ein paar Prozente rausholen ohne jetzt auf eine reine source-distri zu setzen.

Wir reden hier aber IMO über nichts, was mehr als 10% wäre im Desktop-Betrieb. Im besten Fall.
Die Kernelkompilation mit Localmodconfig z.b. dauert afair keine 20minuten auf meinem 3,2ghz C2D, weil kaum Module kompiliert werden.
Firefox, vor allem mit PGO, kann dann schonma ne stunde dauern glaubich. Bei beidem merke ich aber einen Unterschied. Tue es aber auch nur, weil es mittlerweile kaum Aufwand ist bei Arch.

Desti
2011-01-15, 14:40:52
Auf jeden Fall würd ich noch ein RAM Upgrade machen und alle temporären Dateien in tmpfs verfrachten.

lumines
2011-01-15, 14:45:55
Auf jeden Fall würd ich noch ein RAM Upgrade machen und alle temporären Dateien in tmpfs verfrachten.

Ist das wirklich nötig? Gentoo habe ich nie benutzt, aber mein Desktop verbraucht mit Gnome gerade mal 250 MB inklusive Pidgin. Wenn man bedenkt, dass man sowieso nicht am Rechner sitzen will, wenn man Updates kompiliert (gerade an einem Atom), dürfte das doch eigentlich reichen.

Shink
2011-01-15, 15:27:48
Auf jeden Fall würd ich noch ein RAM Upgrade machen und alle temporären Dateien in tmpfs verfrachten.
Pff... also das muss nun wirklich nicht sein. Wozu denn? Das System ist doch ohnehin CPU-limitiert und die Ladezeiten sind nicht der Rede wert.

Mit Lubuntu 10.10 braucht mein Desktop inkl. Terminal und 3DCenter-Forum in der alten Speicherschleuder Chrome 269MB.

Arcanoxer
2011-01-17, 09:07:03
Ubuntu Netbook Remix ist ja schon auf Netbooks Optimiert und der Performance vorteil bei ein Gentoo Stag 1 bewegt sich im 0,x bereich.

Ich würde es so lassen.

mii
2011-01-17, 10:17:48
Danke für eure Antworten.

Ich habe gestern abend Lubuntu installiert.
Es gefällt mir soweit ganz gut und läuft auch in mancherlei hinsicht sehr viel schneller als die "ubuntu netbook"-edition.

Ich habe ArchLinux mal auf einen Kundenwunsch hin auf einem Server installiert, mich allerdings nicht näher mit dem auseinander gesetzt.
Soweit ich mich errinnere schien es mir aber komfortable, das was ich gesehen und verwendet hatte.

Ich werde mir das also als Option offen halten auch nochmal ein ArchLinux zu installieren. - Neugierig macht es auf jeden Fall.

Ansonsten kämpfe ich noch mit dem Alignment für die SSD.

Ich glaube ca. 125 MB/s lesen/schreiben für eine vertex 2 sind zu wenig. -.-

hab 1 MiB vor der ersten parti frei gelassen.
noatime und noch irgend eine option in die fstab gesetzt.

naja, nochmal genauer nachlesen ;)

Gast
2011-01-18, 13:44:40
Also selbst kompilieren um Geschwindigkeitsvorteile zu erlangen ist echt lächerlich. Selbst in der Gentoo Szene wird darüber gelächelt, immer wenn wer ne Frage in die Richtung stellt, schlägt man ihm vor, in der make.conf O=7 oder höher zu setzen. Es bringt einfach nichts. Früher konnte man vielleicht noch die Startzeit von Programmen um ms kürzen durch das O=3 Setting, heutzutage ist gcc so gut, dass das eher Probleme macht anstatt zu helfen.

drdope
2011-01-22, 21:47:21
Was für Gentoo spricht, sind imho das Fehlen von nahezu sämtlichen Automatismen und die "rolling Updates"...
Auf einem Atom würde ich mir die kompiliererei ohne DistCC (mit entsprechender Power dahinter) aber nicht geben wollen...
;)