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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welchen Weg einschlagen um „Administrator“ zu werden?


blubur
2011-01-24, 00:49:41
Moin moin,
dieses Jahr mach ich mein Abi und da die Wehrpflicht ja nicht mehr ist, geht dann der Ernst des Lebens los.
Ein Beruf, den ich mir immer vorstellen konnte, war „Administrator“, am liebsten im Linuxumfeld. „Administrator", da der Begriff ja für viele Sachen stehen kann.

Jetzt ist nur die Frage: wie? wie wird man denn Administrator? Ein direktes Studium oder so gibt es ja nicht. Irgendwie scheint es, als rutsche man einfach so in die Rolle rein. Was wenn man es aber gezielt werden will?
Ein "Problem" bei mir ist, dass ich mich absolut nicht mit Programmieren anfreunden kann. Es liegt nicht daran, dass ich mich damit nicht beschäftige, aber irgendwie denke ich nicht so wie ein Programmierer.
Da häufig vom Programmierweg zum Adminweg gewechselt wird (so kommt es mir zumindes vor), ist dieser Weg auch ein bisschen dumm.

Also: was tun? Irgendwelche Erfahrungen?
Besten Dank.

drdope
2011-01-24, 01:09:18
Das kommt drauf an, wo du als Admin arbeiten willst...
Bei großen Konzernen zählt nur die Qualifikation auf dem Papier (FI-Ausbildung; Informatik-Studium).

KMUs (Kleine/Mittelständische Unternehmen) achten darauf weniger, das kann man in autodidaktischer Selbstständigkeit problemlos abdecken, wenn man Ahnung von der Materie hat, sich und seine Dienstleistung verkaufen kann, zuverlässig ist und auch noch Lust verspürt sich um "die nötige BWL im Hintergrund" zu kümmern...

Der klassische Admin stammt imho noch aus einer Zeit, als EDV was elitäres war und ist ist in seine Position (ohne Ausbildung & Studium) gerutscht , weil Interesse und eigenes Engagement ihn dahin gebracht haben.

Die Nummer funktioniert heute nicht mehr; große Konzerne wollen Nachweise/Zertifikate; in KMUs ist der Admin "outgesourced" --> Fremdfirma/Dienstleister.

maximAL
2011-01-24, 01:20:52
Ausbildung zum FISI dürfte wohl noch am ehesten passen...

medi
2011-01-24, 07:07:52
Admin ohne programmieren zu wollen? Vergiss es.

Scriptprogrammierung ist das A und O. Ohne kommst du nicht weit weil zu aufwändig wird.

hadez16
2011-01-24, 08:53:33
Ausbildung zum Fachinformatiker Systemintegration.

Aber du musst Spaß an der Materie haben und über den Tellerrand schauen wollen sonst macht die Ausbildung kein Spaß.

Ich finde gut, dass du keiner vom Typus "Ich habe Abi, ich muss jetzt studieren" bist.

Iceman346
2011-01-24, 09:15:50
Wobei man auch in der FISI Ausbildung nicht ums Programmieren herum kommt. Die Ausbildung ist zum guten Teil inhaltsgleich mit der Ausbildung zum Anwendungsentwickler und um Grundkenntnisse der Programmierung um mal Skripte zusammenzuklöppeln oder ein paar SQL Abfragen zu formulieren kommt man als Admin definitiv nicht herum.

MiamiNice
2011-01-24, 09:27:07
Das kommt drauf an, wo du als Admin arbeiten willst...
Bei großen Konzernen zählt nur die Qualifikation auf dem Papier (FI-Ausbildung; Informatik-Studium).

KMUs (Kleine/Mittelständische Unternehmen) achten darauf weniger, das kann man in autodidaktischer Selbstständigkeit problemlos abdecken, wenn man Ahnung von der Materie hat, sich und seine Dienstleistung verkaufen kann, zuverlässig ist und auch noch Lust verspürt sich um "die nötige BWL im Hintergrund" zu kümmern...

Der klassische Admin stammt imho noch aus einer Zeit, als EDV was elitäres war und ist ist in seine Position (ohne Ausbildung & Studium) gerutscht , weil Interesse und eigenes Engagement ihn dahin gebracht haben.

Die Nummer funktioniert heute nicht mehr; große Konzerne wollen Nachweise/Zertifikate; in KMUs ist der Admin "outgesourced" --> Fremdfirma/Dienstleister.

Kann ich nur unterschreiben. Bei mir war es genau so. Ich kümmere mich in 1,5 (eine davon hat nur 5 Mitarbeiter deswegen ,5) mittelständischen Firmen und die komplette EDV. D.h. ich bin für die Beschaffung der PCs und aller Peripherie zuständig, für das interne Netz incl. Warenwirtschaft (in welcher ich auch Programmierungen vornehme, IBM Datenbank(selbst beigebracht), ausserdem kümmere ich mich um den kompletten Webauftritt selber. Das wäre pro Firma je eine HP und ein Onlineshop(typische LAMP Umgebung + Mailserver). Die nötige Linuxkenne brachte ich mit, den Rest (Programmierung in HTML/PHP etc.) habe ich mir auch selber beigebracht.
Ich mache das seit knapp 10 Jahren hier in der Firma und bin der klassische Admin, wie er im Buche steht. Durch meine Hände geht alles was elektronisch ist und nebenbei mache ich auch noch die Werbung für Printmagazine, Flyer etc.
Da es beides Autofirmen sind (Volvo und Alfa-Romeo) kann ich auch noch meinem 2. Hobby frönen ^^
Ich bin mit meinen Jobs völlig glücklich und verdiene auch eine gute Stange Geld + Vorteile wie günstiger HW Kauf für mich privat.
Kann mich wirklich nicht beklagen, manch studierter würde gerne so viel Moos wie ich bekommen und ich habe auch noch Spass dabei ^^

MfG

sun-man
2011-01-24, 09:28:46
Ich kann mir heute auch nur noch schwer vorstellen das man da noch "so einfach reinrutschen" kann. Als ich angefangen habe hat man ohne Umschulung auch kaum ne Chance gehabt.
Zudem ist der Begriff "Admin" mittlerweile wirklich weitläufig und abhängig von Arbeitgeber. Bei ner Bank gibt es die Netzwerktruppe (Netzwerkprotokolle hoch und runter), die SAN Truppe (weniger Scripting, dafür Admin aller Storages und SAN Switche) und die bestenfalls die OS Truppe (getrennt nach Unix, Linux, Windows, AIX - sehr größenabhängig). Ich kenne da Leute die fürs reine OS und nur für Unix 70.000/Anum kassieren während der viel bessere Allrounder der alles macht eben nur mit 40.000 nach Hause geht.

Scripting ist das A&O - ob man Shellscripting als richtiges Programmieren sieht sei mal jedem selbst überlassen. Perl und Shell solltest Du können. Man muß nicht perfekt sein, aber man muß wissen wo man etwas findet.

Über ein Praktikum kann man da auch rein kommen - sollte dann aber wirklich gut sein und Arbeit finden und Probleme lösen auf die die oft betriebsblinden Admins nicht kommen.

hadez16
2011-01-24, 09:40:02
also je größer die Firma ist, desto weniger wird man "klassische" Admins antreffen.

Je größer die Firma desto größer ist der Spezialisierungsgrad d.h. du machst z.B. nur Clients, nur Netzwerk, nur Server, nur Security etc.

Ein "Admin" in meinem Sprachgebrauch ist ein Allrounder, der von allem etwas weiß aber nie wirklich Zeit und Platz hat um sich in etwas zu spezialisieren. Eine 50 Mann Firma hat keine 3 verschiedenen IT-Unterabteilungen weil es blödsinn wäre. Dort trifft man noch "Admins" an. In Großfirmen gibts nurnoch "specialists".

Das hat meiner Meinung nach Vor- und Nachteile je nachdem wie deine Einstellung ist. Man kann sich ganz genau auf ein Teilgebiet spezialisieren und du bist ein Profi darin. Das kann ein Vorteil sein. Ein Nachteil dabei ist, dass du den größeren Weitblick verlierst sodass du noch nichtmal weißt welche CPU's gerade aktuell sind oder so ;)

Senior Sanchez
2011-01-24, 09:56:23
Ich kann es mir nicht verkneifen, denn das

Ich kümmere mich in 1,5 (eine davon hat nur 5 Mitarbeiter deswegen ,5) mittelständischen Firmen und die komplette EDV.
Da es beides Autofirmen sind (Volvo und Alfa-Romeo) kann ich auch noch meinem 2. Hobby frönen ^^

glaube ich dir mal nicht. Kann es sein, dass du eher für Autohäuser/Werkstätten arbeitest? ;)

MiamiNice
2011-01-24, 10:02:12
Natürlich arbeite ich nicht bei Volvo oder Alfa-Romeo direkt. Ich arbeite bei Europas grössten Ersatzteillieferanten für klassische Alfa-Romeo Fahrzeuge (die Make Alfa-Romeo gehört atm zu FIAT) und bei einem Ersatzteillieferanten für Volvo Fahrzeuge. Fiat lässt für klassische Alfas ja gar nix mehr bauen, d.h. es gibt für diese Fahrzeuge keine Ersatzteile mehr. Wir machen selber Nachfertigungen und kaufen original Ersatzteile auf der ganzen Welt auf. Wir machen auch kaum Einzelhandel sondern sind eher der Grosshändler für Werkstätten und Autohäuser auf der ganzen Welt. Natürlich führen wir auch für aktuelle Modelle so ziemlich jedes Bauteil.

Senior Sanchez
2011-01-24, 10:08:38
Natürlich arbeite ich nicht bei Volvo oder Alfa-Romeo direkt. Ich arbeite bei Europas grössten Ersatzteillieferanten für klassische Alfa-Romeo Fahrzeuge (die Make Alfa-Romeo gehört atm zu FIAT) und bei einem Ersatzteillieferanten für Volvo Fahrzeuge. Fiat lässt für klassische Alfas ja gar nix mehr bauen, d.h. es gibt für diese Fahrzeuge keine Ersatzteile mehr. Wir machen selber Nachfertigungen und kaufen original Ersatzteile auf der ganzen Welt auf. Wir machen auch kaum Einzelhandel sondern sind eher der Grosshändler für Werkstätten und Autohäuser auf der ganzen Welt.

Ah, okay. Klingt aber interessant. :)

MiamiNice
2011-01-24, 10:18:48
Ja, das ist es. Ich habe quasi nur mit Oldtimern zu tun, das ist schon sehr interessant. Ich bin auch nicht nur auf die EDV beschränkt. Ich kenne mich ziemlich gut mit der Technik dieser Fahrzeuge aus und fahre z.b. auch auf Messen around the World mit und verkaufe dort Ersatzteile und führe Kundengespräche mit Grosskunden. Das mache ich freiwillig. Auch zählt es zu meinen Aufgaben den Werkstätten und Autohäusern Zugang zu unserem System zu verschaffen. Ich komme schon ein wenig rum. Ich kann jederzeit jeden (bis auf den Chef) in unserem Betrieb ersetzen. D.h. ich kann mich auch unten ins Grossbüro setzen und den ganzen Tag am Telefon sitzen oder halt Frachbriefe what ever erstellen. Ein kleines Multitalent (kann von allem ein wenig aber halt fast nix perfekt ^^).

€: Gelernt habe ich btw. Energieanlageneletroniker bei der RAG und habe mehrere Zertifikate für Roboterprogrammierung (Das war damals so ein Spezialkurs auf der Zeche, sind wohl aber nix wert).

Pana
2011-01-24, 10:19:58
Ich bin Microsoft Certified Technology Specialist (mehrfach), Microsoft Certified IT-Professional, Microsoft Charter Member, Cisco Certified Network Associate und seit 10 Jahren "im Geschäft".

Mein Tipp: Entweder IT-Ausbildung -> Spezialisierung (würde mich da recht früh auf eine Schiene festlegen) bzw. (jetzt wieder) Turnschuadmin (wenn Erfahrung vorhanden ist) -> Spezialisierung.

Ich würde nicht studieren, danach nimmt man Dich nämlich nicht ganz ernst. Prgrammierkenntnisse sind nicht notwendig, abgesehen von kleinen Scripts, die man sich aber auch mal googeln kann. Programmierung-/Datenbanken sind eine ganz eigene Welt für sich, der kluge Admin überlässt dieses Feld den wirren Bartträgern aus dem komischen Büro nebenan.

hadez16
2011-01-24, 10:29:14
Ich bin Microsoft Certified Technology Specialist (mehrfach), Microsoft Certified IT-Professional, Microsoft Charter Member, Cisco Certified Network Associate und seit 10 Jahren "im Geschäft".


darf man fragen woher das Geld kommt oder kam für all diese Abzeichen?
Wenn ich das bezahlen könnte wär ich das wahrscheinlich auch alles.

nalye
2011-01-24, 10:33:42
Eine Ausbildung zum FISI macht sich da immer gut. Und dann - wie mehrfach erwähnt - Shellscripting mit beispielsweise BASH und im Besonderen Perl aneignen, und die Sache sieht viel besser aus :)

Mein Arbeitsalltag besteht zum großen Teil auch aus normaler Serverwartung, diversen Hardwarearbeiten im Rechenzentrum aber auch sehr viel Shellscripting, da es den Arbeitsaufwand erheblich minimieren kann, wenn man sich passende Scripte schreibt. Da ich hauptsächlich BlueOnyx- und Eximserver warte, kommt mir das sehr gelegen ;)

//Edit @ hadez: Vieles übernimmt der AG, mein CCNA hat mich nur ca. 120,- für die Prüfung gekostet

hadez16
2011-01-24, 10:51:36
wir hatten damals in der Berufsschule so eine Vorzertifizierung für CCNA gemacht mit den Cisco Workshops.

Wie die eigentliche Prüfung aussieht weiß ich nicht aber ich kann mir vorstellen, dass es überwiegend um IOS geht. Wenn man im Arbeitsalltag jedoch nichts mit Cisco IOS zu tun hat dann vergisst man das alles doch ganz schnell weider. Frage mich dann was einen antreibt den CCNA wieder zu verlängern, da er ja soviel ich weiß "abläuft"

Pana
2011-01-24, 10:52:46
Wir müssen regelmäßig Prüfungen machen - wir sind MS Gold Partner.

Pana
2011-01-24, 10:53:23
wir hatten damals in der Berufsschule so eine Vorzertifizierung für CCNA gemacht mit den Cisco Workshops.

Wie die eigentliche Prüfung aussieht weiß ich nicht aber ich kann mir vorstellen, dass es überwiegend um IOS geht. Wenn man im Arbeitsalltag jedoch nichts mit Cisco IOS zu tun hat dann vergisst man das alles doch ganz schnell weider. Frage mich dann was einen antreibt den CCNA wieder zu verlängern, da er ja soviel ich weiß "abläuft"
Eigentlich laufen alle Zertifizierungen ab. Für den CCNA kannst Du gut mit Büchern und Packet Tracer lernen.

nalye
2011-01-24, 10:59:41
Wenn man im Arbeitsalltag jedoch nichts mit Cisco IOS zu tun hat dann vergisst man das alles doch ganz schnell weider. Frage mich dann was einen antreibt den CCNA wieder zu verlängern, da er ja soviel ich weiß "abläuft"
Nun ja, mir hat es ein sehr gutes und tiefes Verständnis für Routing, Netzwerke im Allgemeinen und die verschiedenen Protokolle vermittelt; ist auch von Vorteil, wenn man mit BGP rumfuhrwerkelt :)

foobi
2011-01-24, 20:32:17
Ich würde nicht studieren, danach nimmt man Dich nämlich nicht ganz ernst.
Wieso nimmt man mich denn nicht ernst? :-/

blubur
2011-01-24, 21:15:12
Danke schonmal für die Antworten. Irgendwie hab ich aber Angst, nicht zu studieren da heute jede Putzfrau studiert hat und man ohne Studium oft gar nicht Ernst genommen wird. Ist so mein Eindruck. Seht ihr das nicht so dramatisch?
Und das mit dem Programmieren hab ich eher so gemeint, dass ich mit dem "klassischen" Programmieren mit C++,Java etc. wenig anfangen kann und einfach nicht in die Denkweise reinfinde.
Gegen Skriptsprachen und Bash-Skripts etc. hab ich nichts.;)
Wisst ihr ob es nicht irgendwelche Studiengänge (auf FHs) gibt, die in den "Admin"-Informatikbereich gehen?
Ich hab eine tierische Angst, mir meine Zukunft zu verbauen :(

sun-man
2011-01-24, 21:29:12
Aus meiner Sicht nützt Studieren mehr als es Schadet. Gerade in den größeren Firmen verbaut man sich auch mal den Aufstieg weil man nicht studiert hat. Bei einer Bank bei der ich 1 Jahr Service für meine Server gemacht habe musst jede Sau studiert haben, ohne wurde nichtmal zum Gespräch geladen. Egal ob Admin oder Börsenheini. Manweiß eben nicht was die Zukunft bringt,zum Abteilungsleiter bringt man es auch ohen Studium.
Mit Sicherheit sollte das Studium vernünftig abgeschlossen werden, ein Looser hat so oder so kaum eine Chance. Sagen wir mal Du hast in 12 Jahren DIE Geschäftsidee und Dir sagen 4 Banken "Tut uns leid, aufgrund der Finanzkrise investieren wir nur in Unternehmer mit Hochschulabschluß". Aus heutiger Sicht vielleicht unwahrscheinlich.

Kurz gesagt, das Studium offnet ein paar Türen, kann aber den Einsteig auch gerne mal schwieriger machen. Mein Cousin hat sein Informatikstudium mit 1 gemacht, verdient ne Heidenkohle...und wohnt im tiefsten Osten und hat dort Arbeit. Aufgrund des Studiums haben sich dort Türen geöffnet an die so keiner geglaubt hätte. Nur Mut, Bildung ist kein Nachteil.

sei laut
2011-01-24, 21:40:00
Administrator werden IST nicht planbar. Dir das auszumalen, wie dein Tätigkeitsumfeld aussehen sollte, ist fatal, denn es wird immer anders sein.
Keine Stelle auf dem Gebiet ist einer anderen Stelle gleich. Du könntest hier 20 "Admins" fragen, was sie machen - es gäbe Überschendiungen, aber wohl keine identischen Beschreibungen.
Von daher rate ich zur Ausbildung, empfehle aber dringenst, offen für alles zu sein. Sonst machst du es dir unnötig schwer. Klar musst du dann sehen, was dir liegt und kannst versuchen, später darauf hinzuarbeiten, aber der Anfang und Einstieg entzieht sich deiner Kontrolle.

skicu
2011-01-24, 21:44:43
"Admin" ist sehr unspezifisch.
Empfehlung: Normales Studium der Informatik (keine Wirtschafts- oder Medieninformatik, das treibt üblicherweise in eine andere Richtung, als was du suchst), möglichst an einer FH, Universitäten sind dir vermutlich zu theoretisch. Viele Arbeitgeber machen auch keine Unterscheidung mehr danach, ob man an einer FH oder Uni war.
Damit verbaust du dir nichts und kannst zum Ende des Studiums immer noch entscheiden, in welche Richtung du beruflich wirklich willst. Auf den üblichen Adminposten in einem KM-Unternehmen < 1000 Mitarbeiter kannst du dann genau so setzen wie auf den Embedded-Software-Entwickler in einem großen Softwareunternehmen.
Denn ob du, nachdem dich ein Studium der Materie deutlich näher gebracht hat, immer noch klassischer Admin für alles werden willst, steht sozusagen in den Sternen...

Was mir persönlich, auch und vor allem im Nachhinein betrachtet, sehr geholfen hat, war eine übliche Fachinformatikerausbildung (Anwendungsentwicklung) - zum einen deutliche Vorteile im anschließenden (Wirtschaftsinformatik-)Studium (man wusste einfach, wovon die Profs gesprochen haben), als auch jeder potentielle Arbeitgeber die zusätzliche Praxis zu würdigen gewusst hätte.

Und mach dir nicht zu viele Sorgen wegen dem Programmieren: Es ist zwar von Vorteil, wenn man dafür ein gewisses Talent hat, aber auch ohne jedes Talent schafft man es normalerweise durch eine Ausbildung / ein Studium.

mobius
2011-01-24, 21:56:17
Gerade Informatik studieren hat mit "Admin" mehr als wenig zu tun, zumindest was ich so bisher gesehen habe (Bachelor Informatik, Wirtschaftsinformatik, Medieninformatik, Allgemeine Informatik). Da geht es vorallem um Mathe, Mathe, noch mehr Mathe, Programmieren und Technik in Form von Schaltkreisen und den ganzen Spielereien. Betriebssysteme und Co. kommen auch mal auf den Plan, aber die Vorlesungen sind einfach unwichtig und nehmen einen kleinen Teil ein. Ist zwar bei allen FHs/Unis unterschiedlich, aber anders kenn ich es nicht.
Wenn du nicht bereit bist Mathe (Schulniveau ist davon weit entfernt) zu lernen und Einsatz zu zeigen, dann ist ein Informatikstudium absolute Quälerei und führt bei nicht wenigen zu Frust und zur Exmatrikulation. Programmieren lernen kann wirklich jeder.
Guck dir einfach mal die Studienpläne von FHs/Unis aus deiner Nähe an, dann weißt du ob das Dinge sind, die dich interessieren könnten.

nalye
2011-01-24, 22:15:48
Guck dir einfach mal die Studienpläne von FHs/Unis aus deiner Nähe an, dann weißt du ob das Dinge sind, die dich interessieren könnten.
Guter Hinweis - sprich aber auch mit Leuten, die das schon im >3. Semester studieren. Erfahrungsberichte aus erster Hand ftw!
Mal abgesehen davon bekommst Du auch erklärt, was sich hinter beispielsweise DSY (Digitalsysteme) etc. verbirgt...

mobius
2011-01-24, 22:30:58
Zusätzlich kannst du (Bachelor sei Dank) Inhalte von Vorlesungen auch im Modulhandbuch nachschlagen (findest du normalerweise im Downloadbereich). Da steht der Inhalt grob drin/was alles schlussvermittelt werden soll.
Meinungen sind nicht verkehrt, aber eher als letzte Vorbereitung. Erstmal Fakten und selbst überlegen, ob man damit klarkommt. Studieren ohne Spaß daran zu haben ist wirklich Arbeit.

foobi
2011-01-24, 22:40:09
Um dir evtl etwas die Angst zu nehmen: Ich habe studiert und arbeite nun als Administrator, daher auch meine komische Nachfrage oben. Das ganze war so geplant, das ist also ein gangbarer Weg. In meinem konkreten Fall hätte ich die Stelle ohne Hochschul-Abschluss übrigens gar nicht bekommen, was aber nicht heißt, dass du unbedingt studieren musst. Auch mit einer Fisi-Ausbildung oder gar als Quereinsteiger kannst du diesen Berufsweg einschlagen.
Da du aber schon die Studiums-Voraussetzung eingesammelt hast, würde ich dir nur dann von einem Studium abraten, wenn du davon ausgehst dir sehr schwer damit zu tun. Bevor man vier Jahre damit zubringt einen Bachelor-Titel mit Endnote 3,5 zu erwerben, hätte man lieber eine Ausbildung abgeschlossen.

Allen Wegen ist gemein, dass ein privates Interesse für deine beruflichen Themen vorhanden sein muss, und du dir auf diesem Weg auch einen guten Teil deines Wissen aneignen wirst, bisher und auch in Zukunft. Falls du in deinem bisherigen Leben noch nie auf die Idee gekommen bist auf einem Rechner ein paar Serverdienste zu installieren und zu konfigurieren bzw damit rumzuspielen, solltest du dir überlegen warum das so war und ggf den Berufswunsch nochmal überdenken. Denn im Studium lernst du die Grundlagen, nicht wie man ein Netz aufbaut oder einen Server einrichtet.

Zu den Programmiersprachen: Ob nun Bash oder Java spielt keine Rolle, du wirst wahrscheinlich auch mal in C ein Programm zu schreiben haben. Der Unterschied zwischen den Programmen eines Administrators und eines Softwareentwicklers ist vielmehr die Länge: Bei einem 50-Zeilen-Skript musst du nicht über Design, Architektur, Pattern, Klassen, Oberflächen, Benutzerfehler, etc nachdenken. Du fängst einfach an zu tippen, eine Zeile nach der anderen, schön prozedural, am Schluss kurz testen und fertig.

mobius
2011-01-24, 22:59:21
Um dir evtl etwas die Angst zu nehmen: Ich habe studiert und arbeite nun als Administrator, daher auch meine komische Nachfrage oben.

Vielleicht wäre es für den Threadstarter gut, wenn du noch erwähnst welchen Studiengang du absolviert hast und was die Schwerpunkte waren.

Watson007
2011-01-24, 23:13:11
Bevor man vier Jahre damit zubringt einen Bachelor-Titel mit Endnote 3,5 zu erwerben, hätte man lieber eine Ausbildung abgeschlossen.

kann man so pauschal nicht sagen, glaube ich. Ich habe mich da mal mit nem anderen kurzgeschlossen und er meinte selbst 3er-Kandidaten mit Studium werden lieber genommen als Azubis - begründet hat er es damit das einfach mehr Stoff im gleichen Zeitraum durchgenommen wird. Das ist natürlich nicht repräsentativ, aber es deckt sich mit meiner Erfahrung.

Imho ist es auch ein kleiner Vorteil, das man mit einem Bachelor-Abschluss immer noch einen Master nachholen kann, wenn man keine Stelle findet. Hast du dir das mal angesehen wie teuer IT-Schulungen/Weiterbildungen sind? Ein Studium ist da noch günstig.

Aus Arbeitgebersicht dürfte ein Studium inkl. IT-bezogenem Nebenjob am besten sein. Wenn das Grundlagen-Fach bei uns wegfällt - wo ernsthaft erwartet wird sich 12 Stunden in der Woche nur mit diesem Fach zu beschäftigen - werde ich mich auch nach einem Nebenjob umgucken...

Solche Fächer wie Digitaltechnik könnten sie bei uns streichen, keiner bei uns will was mit Schaltplänen machen ^^

Pana
2011-01-25, 08:10:44
Im Mittelstand schadet ein Studium mehr als das es nutzt - als Admin. Das ist meine Erfahrung nach 10 Jahren im Job. Im Mittelstand werden pragmatische Problemlöser gesucht, keine neunmal klugen Bücherwürmer, die ein STP-Kabel von einem FC-Kabel unterscheiden können. In einer Holding, bei der ich vor gut sechs Jahren gearbeitet habe, wurden Bewerber mit Studium direkt abgelehnt - "Fachidiot".

In großen Unternehmen mag dies ganz anders sein (ich war auch schon drei Jahre bei der ITERGO - zehntausende Mitarbeiter im ERGO-Konzern), allerdings kann man in solchen Unternehmen einfach keine so hohen Gehälter bekommen, da alles tariflich festgelegt ist. Außerdem wird man dort auch kaum unersetzbare Positionen bekleiden können. Es gibt zuviel Manpower. Für einen Admin sind solche Firmen eher uninteressant.

sun-man
2011-01-25, 08:29:46
Bei den IT BigPlayern wie EMC, Hitachi, Oracle, NetApp und Co kommt man ohne Studium erfahrungsgemäß heute kaum noch weiter - wenn man das will. Wer weiß was in 10-15 Jahren ist. Kein Bock mehr auf das Kundengeheule und der Weg zum AccountManager ist zu. Traumjob bei Googe finden ? Ohne Studium ? Never.
Für einen Admin sind solche Firmen eher uninteressant.
Versteh ich nicht. Der klassische 08/15 Admin den Du beschriebst ist doch eher der Krauter mit 25000/Jahr brutto der alles macht. Bei den größeren Firmen ist man natürlich eher System Engineer (System Techniker) mit Spezialisierung auf Storage, Switche, OS oder die Server - und verdient damit auch einiges mehr. Aber selbst diese Firmen haben intern Admins, manchmal auch Handyman genannt :D. Allerdings sitzen diese heute sehr oft in Indien oder Polen.

Eine gezielte Ausbildung, und dabei bleibe ich, ist ein gesunder Weg in den Job.

Pana
2011-01-25, 08:41:46
Natürlich, eine gezielte Ausbildung ist absolut sinnvoll. Nur ein Studium ist meiner Erfahrung nach hinderlich. Ein Admin muss faul sein, sonst ist er kein guter Admin. Ein erfolgreiches Studium zeugt nicht gerade von Faulheit ;)

Außerdem wird der TS nirgendwo gleich als Storage-Spezialist oder so anfangen - sondern eben als Turnschuhadmin.

sun-man
2011-01-25, 08:56:36
Das weiß man doch heute nun echt nicht.

DonVitoCorleone
2011-01-25, 09:36:18
Ich würde auch ne FISI-Ausbildung empfehlen. Hinterher könntest immer noch studieren.
Welcher Studiengang meines Erachtens noch eher in diese Richtung geht ist der Bachelor Computer Networking (http://www.hs-furtwangen.de/deutsch/studienangebote/studiengaenge/bachelor/bachelor/in_cnb.html) an der FH Furtwangen.

Edit: Aber dazu sagen muss man auch: Wenn du große Ambitionen hast (Abteilungleiter in ner großen Firma, auf irgendwas lukratives spezialisieren, etc.), dann wirds ohne Studium schon schwerer. Allerdings kann man sich auch im Beruf weiterbilden. Zertifikate wurden ja schon angesprochen, bekommt man wenn benötigt auch meistens vom AG. Nach ein paar Jahren im Beruf kann man auch ein paar Stunden kürzer treten und ein Fernstudium antreten. Wird auch von einigen AGs unterstützt.

/dev/NULL
2011-01-25, 09:38:24
Ich würde das Studium nicht relevanten Wissensvermittler für einen Admin sehen. Ich hab Ausbildung gemacht, studiert und für meinen jetzigen Job (Network Engineer) hab ich davonb maximal 4 Wochen relevanten Kram gehört, Erfahrungen, spezifische Schulungen, Praxis, Internet lesen können macht den Hauptteil aus.

Trotzdem bin nich froh studiert zu haben, in der Firma in der ich jetzt bin werden (aus Prinzip?) nur studierte Leute eingestellt, d.h. ohne Studium hätte ich den Job vermutlich nicht, bzw. nicht zu diesen Konditionen.

Nen FISI ist sicher die Beste Wahl (ggf mit Option danach zu studieren), ansonsten helfen Linuxkenntnisse (eigener dedicated Server nicht zum Counterstrike spielen, sondern Web/Mail/mysql) bzw. Windows Zertifikate sicher auch.

Ganz aufs programmieren kann man nicht verzichten, für ein paar Perl oder shell scripte sollte es reichen, als Admin kommt es drauf an Zeug zu automatisieren, und da braucht man das..

Spasstiger
2011-01-25, 09:56:08
Ein Bachelor in Wirtschaftsinformatik an einer Berufsakademie (Berufsausbildung und Studium in Einem) wäre sicherlich auch ein Weg. Bringt Geld während dem Studium und ist vermutlich halbwegs nahe an der Praxis.

/EDIT: Profilbeschreibung dieses Studiengangs von einer BA:
Profil

Einsatzgebiete: Universell als Leiter/Manager oder Mitarbeiter

Mit dem Abschluss als Bachelor of Science ist ein Einsatz in allen kaufmännischen oder informationsverarbeitenden Bereichen wie Geschäftsführung/Management, Vertrieb, Marketing, Qualitätsmanagement, Rechnungswesen und Controlling oder EDV möglich.
Besonders effektiv arbeiten Wirtschaftsinformatiker aufgrund ihrer Schnittstellenkompetenz an der Nahtstelle von Betriebswirtschaft und Informatik.
Von der fachlichen Ausprägung her ist der Wirtschaftsinformatiker eher ein Generalist, der jedoch auch jederzeit fähig ist, sich in gegebene betriebliche Problemstellungen im Detail einzuarbeiten.
Weitere exemplarische Einsatzbereiche von Wirtschaftsinformatikern:

* Administrativer Bereich (Gestalten und Verwalten von Hardware- und Softwaresystemen, Mitarbeit bei der Gewährleistung von Datensicherheit und Datenschutz z.B. als System-Administrator, Datenbank-Administrator oder Web-Master)
* Supportbereich (Betreuung von DV-Systemen einer Fachabteilung, Schulung und Unterstützung von Anwendern, Mitarbeit im Help-Desk)
* Softwareentwicklung (Planen, Entwerfen, Programmieren, Testen und Einführen von Softwarelösungen, Anpassen/ Customizing von Standardsoftware z.B. als Software-Engineer oder Systemarchitekt)
* Projektmanagement (Planung, Koordinierung und Realisierung von Softwareprojekten z.B. als Projektmanager)
* Beratung (Beratung von Anwendern und Softwareentwicklern, Untersuchung der Wirtschaftlichkeit von Informations- und Kommunikationssystemen, strategische Planung des Einsatzes dieser Systeme, Optimierung von Geschäftsprozessen, Planung und Realisierung des Qualitätsmanagements z.B. als IT-Berater/IT-Consultant).
Quelle: http://www.ba-glauchau.de/default.php?link=sawi&subp=
Das ist sicherlich eine Basis, auf die man aufbauen kann.

Und wie schon gesagt, verbessert ein Studium deine Aufstiegschancen und deine Gehaltsaussichten.

fdk
2011-01-25, 10:11:21
Ja, BA hat halt den Vorteil das man Theorie und Praxis besser kombinieren kann als mit Studium + Ausbildung.
Beides hat seine Vorteile - im Endeffekt muss der TE selbst wissen was besser für ihn ist. Im Falle einer Ausbildung sollte er aber darauf achten das er nicht als stereotypischer Stift durch die Abteilungen streift um Tonerkartuschen auszutauschen sondern wirklich was sinnvolles bewegt. Vorteil bei der Ausbildung ist auch das man idr. eher mentale Kapazitäten frei hat um sich selbst weiterzubilden (neben Zertifikaten etc.) als beim Studium. Man muss die Möglichkeiten eben nur nutzen.

skicu
2011-01-25, 21:44:10
Natürlich, eine gezielte Ausbildung ist absolut sinnvoll. Nur ein Studium ist meiner Erfahrung nach hinderlich. Ein Admin muss faul sein, sonst ist er kein guter Admin. Ein erfolgreiches Studium zeugt nicht gerade von Faulheit ;)

Außerdem wird der TS nirgendwo gleich als Storage-Spezialist oder so anfangen - sondern eben als Turnschuhadmin.
Das kommt jetzt stark darauf an, was man subjektiv als Administrator bezeichnet.
Wenn der TS mit "Administrator" jemanden meint, der völlig alleine 6 Linuxserver administriert, sich um 32 Clients inkl. Softwareinstallation und "das Netzteil ist kaputt" kümmert, dann ist ein Studium in der Tat hinderlich. Weil man danach deutlich überqualifiziert ist, solange das nicht 32 systemnahe Programmierer sind...

Was ich unter Administrator verstehe und aus der täglichen Arbeit kenne, sind Leute, die sich zB in einer größeren VMWare Umgebung um Lastverteilung und optimale Ressourcenausnutzung kümmern. Oder sich in SAP Systemen um Datenbankanbindungen kümmert.
Spezialisten eben.

Bei uns würde niemand jemanden "Administrator" nennen, der Anrufe von Endanwendern entgegennimmt. Das sind "First Level Supporter". Niedrig qualifiziertes Personal.

Wer darüber nachdenkt, ob er eine Ausbildung oder ein Studium machen sollte, hat mMn etwas anderes im Hinterkopf als ersteres Szenario. Oder sollte zumindest.

Nichts für ungut. :)

olegfch
2011-01-25, 23:40:34
Bei uns würde niemand jemanden "Administrator" nennen, der Anrufe von Endanwendern entgegennimmt. Das sind "First Level Supporter". Niedrig qualifiziertes Personal.

Kein wunder, Menschen die sich für was besseres halten gibt es eigentlich überall. :D

skicu
2011-01-29, 18:27:03
Kein wunder, Menschen die sich für was besseres halten gibt es eigentlich überall. :D
Klar, warum sollte man Leute Anrufe entgegen nehmen lassen, die auch jemand beantworten kann, der nur die Hälfte verdient?
Das ist eine reine Kostenfrage.

redfalcon
2011-01-29, 18:39:38
Zusätzlich kannst du (Bachelor sei Dank) Inhalte von Vorlesungen auch im Modulhandbuch nachschlagen (findest du normalerweise im Downloadbereich). Da steht der Inhalt grob drin/was alles schlussvermittelt werden soll.


Die Modulhandbücher kann man je nach Uni auch in die Tonne kloppen. Bei uns stimmt das was in den Modulhandbücher steht vielleicht zur Hälfte mit der eigentlichen Vorlesung überein. Bei uns sollte man sich eher am Namen der Veranstaltung orientieren, das stimmt noch am ehesten.
Geh lieber zu einem Tag der offenen Tür und quatsch da mit höhersemestrigen Studenten, da bekommt man Infos aus erster Hand.

Wenn dich Informatik allgemein interessiert, studier. Es gibt so viele interessante Themen, an die man vorher nichtmal im Traum denkt; und dann findest du eventuell noch ein paar Alternativen, die dir auch Spass machen würden. So wars/ists bei mir jedenfalls. Ja, Mathe gehört dazu, aber so schlimm wie es allgemein überall gemacht wird (Mathe LK als Vorraussetzung :ulol:) ist es imo nicht.

Spasstiger
2011-01-29, 18:48:38
Ich denke nicht, dass der Threadstarter den ganzen Tag am Telefon sitzen und Support leisten möchte. Ich denke eher, dass er Datenverarbeitungs- und Kommunikationssysteme planen, aufbauen und verwalten und dazu ggf. auch ihm unterstellte Mitarbeiter führen möchte. Dafür ist ein Studium sicherlich hilfreich.

jorge42
2011-01-29, 18:54:01
ich gebe auch mal meinen Senf dazu, bin mittlerweile seit 10 Jahren Admin.

Ich hab zunächst Pysik studiert, leider erfolglos, das hatte diverse Gründe. Bin dann durch meine damalige Chefin (Studentische Hilfskraft in der IT) "ab geworben" worden, z.T. weil sie mir helfen wollte, zum Teil weil auch bei ihr angekommen war, dass ich meinen damaligen Job gut konnte, eine Stelle als Admin frei wurde und mich die damaligen Admins auch haben wollte. Also insgesamt gute Konstellation.

Soviel zu meinem Anfang. Ich denke DEN Admin gibt es nicht. Es gibt den Turnschuh Admin, der sich auch mal um defekte Drucker oder Monitore kümmert, der den 1st level Support übernimmt weil es sonst niemanden gibt, der das macht. Trotzdem betreut er wichtige Systeme.

So habe ich auch angefangen. Mit dem Wachstum der Firma hat sich meine Tätigkeit aber immer weiter spezialisiert. Inzwischen würde ich mich als Spezialist für Virtualisierung und Terminal Server Lösungen bezeichnen. Die Grundlagen muss man trotzdem kennen. 1st Lvl konnte ich abgeben, der Helpdesk kommt auf mich zu, wenn sie nicht mehr weiter wissen. Ich plane und setze um...zum Glück eigenverantwortlich, habe bei der technischen Umsetzung komplett freie Hand---wenn es sich rechnet. Inzwischen gebe ich in meinem Fachgebiet freiberuflich Seminare.

Ich hab klein angefangen und mich ziemlich weit entwickelt. Dennoch ist mir klar, dass ich in meiner jetzigen Firma so nicht weiter komme. Egal was ich tu, ich werde immer der Admin bleiben. IT Leiter oder Gruppenleiter werden neue Externe, niemals ich. Es bleibt also nur der Wechsel, aber nicht zu einem Admin Job, da würde ich mich wahrscheinlich nur verschlechtern. Im Grunde bleibt derzeit nur eine Berater Tätigkeit, um nach ein paar Jahren wieder fest in ein Unternehmen zu gehen, mit einer leitenden technischen Tätigkeit.

In DE hat man als Techniker, der es gerne ist, leider schlechte Karten. Es zählt BWL und Personalverantwortung MUSS man übernehmen, egal ob man dazu befähigt ist. Das muss einem klar sein.

Ein Studium brauche ich für meine Tätigkeit sicher nicht, das was ich mache, konnte ich damals zumindest nirgends lernen (es mag jetzt andere Studiengänge geben). Aber der Adminberuf ist wie kaum ein anderer dadurch geprägt, sich selbstständig und fortlaufend intensiv weiter zu bilden, wer das nicht macht, bleibt stehen und fällt zurück.

Dennoch hilft ein Titel, wenn man viel mit anderen Titelträgern zu tun hat, das hängt letztendlich aber von der Branche ab. Außerdem setzen fast alle Stellenanzeigen derzeit, ein abgeschlossenes Studium voraus...oder eine vergleichbare Ausbildung. Was das ist, wird wohl jeder Chef oder Personaler anders entscheiden.

blubur
2011-02-21, 21:02:32
Ich bins nochmal.
Was haltet ihr hiervon in Hinblick auf meinen ursprünglichen Post? http://www.dhbw-stuttgart.de/themen/studienangebot/fakultaet-technik/informationstechnik/konzeption-und-zielsetzung.html
Die Themen interessieren mich. Als Grundlage für einen "Admin" oder was auch immer man dann wird, ist es doch nicht schlecht oder?
Sehe es mittlerweile auch mit dem Programmieren nicht mehr drastisch. Es werden ja keine Vorkenntnisse verlangt und wenn man dann am Ball bleibt, sollte es schon was werden. Programmieren ansich ist ja jetzt auch nicht der Hauptfokus wenn ich das richtig sehe.

Iceman346
2011-02-21, 21:55:21
Informationstechnik hat, so wie ich es kenne, absolut nichts mit Adminarbeit zu tun.

Ich hab selbst mal einige Semester Informationstechnik an der Uni Dortmund studiert und das war Elektrotechnik mit einem Fokus auf moderne Informationstechnologie. Das ist der richtige Studiengang wenn man Chips designen, Computersystem entferwen will oder ähnliches.

Der richtige Weg zum "Klischee" Admin ist die Ausbildung zum FISI.

Cubitus
2011-02-21, 22:13:55
Möchte mich auch mal zu Wort melden.
Bin momentan in einer Umschulgsmaßnahme zum Informatikkaufmann. Als Praktika habe ich bewusst ein kleineres Systemhaus gewählt, da man dort imo mehr von allem mitbekommt.
Wurde dann an ein Großunternehmen "ausgeliehen" in dem ich mich beweisen dürfte. Mache da typische Turnschuh-Administration, Drucker tauschen, PCs rein holen und kleinere Defekte beheben. Sowie kleinere Tätigkeiten wie Passwörter reseten oder PCs Installieren und teilweise alte Software auf neue BS zu migrieren, dies geschieht im Team. Wobei ich mal dort tatsächlich ein Start-Skript schreiben musste. Pöse ;D Bin auch zum Teil im First level Support Tätig. Dort wurde mir ein toller und kompetenter Umgang mit den Mitarbeitern und Kollegen bestätigt. Der Abteilungsleiter dort legte mir nahe mich auf eine offene Stelle im First Level Support zu bewerben. Die Dotierung ist annehmbar, ERA 7-10, 35 Stunden Woche + alle tariflichen Vorzüge. Wenn das klappen würde wäre ich erstmals so was von zufrieden! :)

Wenn ich mich in meinem Kollegen Kreis umschaue, haben alle außer ich ein Abi, viele haben auch ein Studium abgeschlossen.
Tja ich nicht! Wenn ich bedenke das ich mal auf der Hauptschule war und im Prinzip nur eine mittlere Reife besitze, muss ich grinsen. Und ich finde es traurig das fast nur noch Gymnasiasten oder Leute mit Studium auf solche Stellen gesetzt werden. Egal ob man jetzt was praktisch kann oder nicht! Die Noten zählen meist mehr! Mein Abteilungsleiter war dann auch noch so cool und drückte mir ein dickes Unix Buch in die Hand und meinte: "Shell Programmierung und Unix-Kenntnisse sollte ich verbessern", dies erwarte er von einem kompetenten EDVler.

@blublur

Interessiere dich privat für diverse Themen.
Eine erste Anlaufstelle für den Einstieg in die Materie kann z.B http://www.galileocomputing.de/katalog/openbook sein.

Zudem empfehle ich dir erstmals eine Ausbildung zu machen.
Du bist noch jung! Studieren und dich letztendlich spezialisieren kannst du auch noch nach deiner Ausbildung!
Ein EDVler leistet viel Praktisches, dies lernst du in einem kleineren Systemhaus imo am besten.

Fachinformatiker /Systemintegration wäre günstig um den Weg als "Techniker", oder zum späteren "Systemingenieur", zu ebnen.

Hardwaretoaster
2011-02-21, 23:34:35
Informationstechnik hat, so wie ich es kenne, absolut nichts mit Adminarbeit zu tun.

Ich hab selbst mal einige Semester Informationstechnik an der Uni Dortmund studiert und das war Elektrotechnik mit einem Fokus auf moderne Informationstechnologie. Das ist der richtige Studiengang wenn man Chips designen, Computersystem entferwen will oder ähnliches.

Der richtige Weg zum "Klischee" Admin ist die Ausbildung zum FISI.

Informationstechnik, so so wie er bei der DHBW verwandt wird, hat auch E-Technik-bestandteile und man transformiert auch mal mit Fourier und Laplace durch die Walachei (ich möchte niemanden zu nahe treten, so Dinge wie Filterentwurf sind sicherlich hoch anspruchvolle und auch spannende Aufgaben), es geht aber schon in großen Stücken hin zu einer Mischung aus angewandter und technischer Information, hat dazu noch die Praxiskomponente, passt also gar nicht so schlecht.

mobius
2011-02-22, 00:56:16
Ganz ehrlich, such dir eine Ausbildung zum Systemintegrator (FISI). Mach das ganze fertig, verdiene etwas Geld (ein Studium kostet ein Vermögen ohne Eltern und Bafög, bloß nicht unterschätzen) und wenn du dann wirklich weißt was du machen willst und auch die richtige Motivation hast, dann studier was dir dann am sinnvollsten erscheint.
Du kannst so nur gewinnen. Du kannst erst in dem Beruf arbeiten, der deiner Vorstellung am nächsten kommt, kannst deine Finanzen regeln und dich Schritt für Schritt weiterentwickeln. Einfach irgendwas studieren für eine waage Jobvorstellung halte ich für risikoreich. FISI kommt dem am nächsten.
Ausbildung + Studium ist keine verschwendete Zeit.