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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gleichzeitige Verwendung zweier Netzteile - Gefahren?


Gast
2011-02-06, 22:47:38
Hallo,

ich habe hier eine günstig gebraucht erworbene Sun Fire V210. Nachdem ich alle zum Betrieb und Bedienung essentiellen Teile zusammen habe, wollte ich sie nun in Betrieb nehmen. Wie erwartet, stieß ich auf das Problem, dass das vom Vorbesitzer gesetzte Passwort für die Managementsoftware ALOM noch vorhanden ist.

Die damals von Sun zur Verfügung gestellte Dokumentation beschreibt allerdings einen Weg zum Zurücksetzen. Voraussetzung ist allerdings ein lauffähiges (Solaris-)Betriebssystem, auf dem man Root-Rechte hat. Grundsätzlich kein Problem, ältere OpenSolaris-Builds oder Solaris Express sind auch nach der Oracle-Übernahme noch frei verfügbar (auch wenn man Updates nur noch mit Supportvertrag bekommt) und auf einem von mir installierten/gebooteten Betriebssystem habe ich auch Rootrechte.

Auf das Gerät zugreifen tue ich über eine serielle Konsole. Der OpenFirmware/OpenBoot-Prompt steht mir zur Verfügung, durch den nicht möglichen ALOM-Login kann ich aber keine Netzwerkkonfiguration vornehmen, also auch auf diese Weise kein OS booten. Demnach bleibt mir nur der Weg von einem optischen Laufwerk zu starten. Ein solches hab ich allerdings nicht eingebaut.

Die v210 bietet zwar die Option eins einzubauen, die Original-Ersatzteile sind aber schweineteuer und die Maschine EOL. Es handelt sich dabei um ein Laufwerk in "Slim line"-Bauform zum Hereinschieben in ein entsprechendes Fach im Gehäuse. Der Anschluss ist ein kombinierter Strom- und Datenstecker, ob er irgendeinem Standard entspricht, weiß ich nicht. Die mir zur Verfügung stehenden Notebooklaufwerke (HP, IBM) passen jedenfalls rein größentechnisch nicht in den Slot (sie sind zu hoch).

Nun ist der Anschluss auf dem Mainboard allerdings ein ganz normaler PATA/ATAPI-Anschluss mit 40 Pins, wie er sich auch auf praktisch jedem PC findet. Es müsste also möglich sein, ein normales 5,25"-Laufwerk anzuschließen. Nur müsste man es auch mit Strom versorgen, wobei das Sun-Netzteil keine Molexstecker hat.

Natürlich ist es möglich das Laufwerk mit einem anderen ATX-Netzteil zu versorgen. Bei Hardware, deren Gesundheit mir weniger am Herzen liegt, habe ich das schon oft gemacht. Einfach das zweite NT gleichzeitig durch Kurzschließen zweier Pins am ATX-Stecker starten und es läuft.

Meine Frage richtet sich nun vornehmlich an die Elektriker. Ich habe da irgendwie im Hinterkopf, dass dieses Vorgehen für die Hardware durchaus problematisch sein kann (Potenzialunterschiede?). Wie sieht das in der Praxis nun wirklich aus?

Ein längerer Betrieb in dieser Konstruktion ist nicht geplant. Es soll lediglich von einer Solaris-CD im Single-User-Mode gebootet und das Passwort zurückgesetzt werden. Anschließend kann ich die Netzwerkschnittstellen (4x GBit-Ethernet :D) konfigurieren und auf diese Weise ein OS installieren.

Es ist nicht möglich, den Vorbesitzer nach dem Passwort zu fragen. Firmen, die diese Kisten ausmustern, ziehen da lediglich ihre Festplatten raus (zum Schreddern) und wollen das Ding loswerden. Wenn die da noch irgendeinen Aufwand reinstecken sollen, landet das eher auf dem Müll als dass es für sehr kleine Beträge an interessierte Hobbyisten/Studenten/whatever verkauft wird.

btw, noch nie habe ich die Sun-Übernahme durch Oracle so negativ gesehen wie in den letzten Tagen. Oracle hat wirklich alles kaputt gemacht. Sämtliche Links auf Sun-Dokumentation sind tot und führen auf die Oracle-Startseite. Selbst Firmwareupdates, die Fehler beheben, gibt es nur noch mit Wartungsvertrag. Gruselig.

barracuda
2011-02-06, 23:57:01
Grundsätzlich kein Problem, solange du die Masse - und nur die(!) - beider Netzteile miteinander verbindest.

Gast
2011-02-12, 05:53:12
Hm, weche Masseleitung denn? Die auf der 230V oder die auf der 5/12V Seite?

Thx,
Xergon

Gast
2011-02-12, 09:43:01
Nur die auf der 5/12V-Seite. Auf der 230V-Seite gibt's keine Masse in dem Sinne und wenn man da nicht genau weiß, was man tut sollte man da tunlichst die Finger davon lassen. Lebensgefahr!!!!!!!

Threadstarter
2011-02-12, 18:12:36
Ok, danke für die Antworten. Unter der Woche kam ich leider nicht dazu, das mal auszuprobieren, aber morgen wird das bestimmt was. ;)

Wenn ich jetzt noch irgendwo die aktualisierte Firmware/Openboot, sowie aktuelle ALOM-Versionen finde, wäre das natürlich perfekt. Bei Sun war es selbstverständlich die von SunSolve herunterzuladen. Eigentlich ist es das in der ganzen Branche, nur bei Oracle scheint man da anders zu denken.

Die wollen, dass man zum Zugang zu Firmware-Updates, die jahrelang kostenlos verfügbar waren, einen Wartungsvertrag abschließt. Selbstverständlich bieten sie das nicht für Systeme an, die nicht mehr supportet werden (die Fire V2x0 sind schon lange EOL), also kauft man am besten auch gleich neue Oracle-Hardware, damit der fette Larry sich eine neue Yacht holen kann.

E.T.
2011-02-13, 10:11:05
Nur die auf der 5/12V-Seite. Auf der 230V-Seite gibt's keine Masse in dem Sinne und wenn man da nicht genau weiß, was man tut sollte man da tunlichst die Finger davon lassen. Lebensgefahr!!!!!!!


Ist Jacke wie Hose. Die Erde ist bei PC-Netzteilen und Monitoren zugleich auch Masse. Sorry, im ersten Anlauf unpräzise: Die Erde ist natürlich nicht gleich Primärmasse.


Natürlich soll man keinesfalls ein Netzteil öffnen oder sonstwie abändern. Aber vergesst mal das mit der Lebensgefahr, habe noch nie gehört, dass jemand von einmal 230V anfassen gleich gestorben ist (mich eingeschlossen ^^), denn weil sich ALLE Muskeln zusammen ziehen, die vom Strom durchflossen werden, lässt man idR sofort los oder hüpft sogar weg (dümmstenfalls von der Leiter runter, indirekte Unfälle sind gefährlicher).

Was hingegen passieren kann, wenn man ohne Ahnung an Geräten mit 230V herumbastelt, dass irgendwann mal was durch- und dann die Bude abbrennt. Dann ist die Versicherung sicher daran interessiert zu erfahren, dass da Änderungen vorgenommen wurden ohne sie auf die Sicherheit prüfen zu lassen...


--

Noch was zu der Aussage, man soll Masse verbinden aber zB 12V nicht.

Aha, was muss man denn da genau machen?

In einem PC ist ohnehin jedes Gerät mit jedem verbunden. Die Masse der Netzteil ist bereits verbunden, wenn sie nur schon ins selbe Gehäuse geschraubt sind, allerspätestens aber wenn sie irgendwo an Hardware desselben Computers angeschlossen werden, das lässt sich gar nicht vermeiden (höchstens optimieren, etwa indem man sie wirklich sauber leitend mit dem Gehäuse verschraubt).

Wie aber will man 100%ig sicher sein, dass 5V oder 12V nicht über irgendeine Hardware versehentlich verbunden werden? Würde behaupten: Kann man nicht, solange man nicht jede Hardware und jeden Verbindung genaustens kennt. Glücklicherweise funktioniert es in der Regel trotzdem...

Edit:

anddill
2011-02-13, 11:40:01
(1)Ist Jacke wie Hose. Die Erde ist bei PC-Netzteilen und Monitoren zugleich auch Masse.


(2)Natürlich soll man keinesfalls ein Netzteil öffnen oder sonstwie abändern. Aber vergesst mal das mit der Lebensgefahr, habe noch nie gehört, dass jemand von einmal 230V anfassen gleich gestorben ist (mich eingeschlossen ^^), denn weil sich ALLE Muskeln zusammen ziehen, die vom Strom durchflossen werden, lässt man idR sofort los oder hüpft sogar weg (dümmstenfalls von der Leiter runter, indirekte Unfälle sind gefährlicher).

(3)Was hingegen passieren kann, wenn man ohne Ahnung an Geräten mit 230V herumbastelt, dass irgendwann mal was durch- und dann die Bude abbrennt. Dann ist die Versicherung sicher daran interessiert zu erfahren, dass da Änderungen vorgenommen wurden ohne sie auf die Sicherheit prüfen zu lassen...


--

Noch was zu der Aussage, man soll Masse verbinden aber zB 12V nicht.

Aha, was muss man denn da genau machen?

(4)In einem PC ist ohnehin jedes Gerät mit jedem verbunden. Die Masse der Netzteil ist bereits verbunden, wenn sie nur schon ins selbe Gehäuse geschraubt sind, allerspätestens aber wenn sie irgendwo an Hardware desselben Computers angeschlossen werden, das lässt sich gar nicht vermeiden (höchstens optimieren, etwa indem man sie wirklich sauber leitend mit dem Gehäuse verschraubt).

(5)Wie aber will man 100%ig sicher sein, dass 5V oder 12V nicht über irgendeine Hardware versehentlich verbunden werden? Würde behaupten: Kann man nicht, solange man nicht jede Hardware und jeden Verbindung genaustens kennt. Glücklicherweise funktioniert es in der Regel trotzdem...

Ich habe jetzt ernsthaft überlegt, diesen Beitrag mit der Modkeule zu entfernen. Ich lasse ihn aber als Beispiel für gefährliches Nichtwissen und Halbwissen stehen. Nochmal in aller Deutlichkeit:
Das ist kompletter gefährlicher Unsinn!

Und jetzt nochmal Aussage für Aussage:

1) Du hättest Dir den Thread durchlesen sollen. Die Frage war, ob man Masse netzseitig verbinden soll. Aber was ist denn die Masse? Elektrisch wäre das der N-Leiter. Und der ist nie mit der Niederspannungsmasse verbunden, da man ja nie weiß, wie rum der Stecker in der Dose steckt.
Du meinst die Schutzerde. Die Aussage "Schutzerde ist bei PC-Netzteilen und Monitoren mit der Niederspannungsmasse verbunden" wäre dann zwar sachlich richtig, aber keine hilfreiche Antwort auf die Frage.

2) Das mit dem wegzucken ist zwar richtig, und die meisten Elektriker sterben nicht am Stromschlag, sondern weil sie tödlich von der Leiter stürzen (Naja nicht wirklich ;) Die meisten sterben an Altersschwäche), aber das ändert nichts daran, daß Spannungen über 60V DC und 48V AC potentiell tödliche Herzrhythmusstörungen auslösen können. Und wenn zB. die Haut durchstochen wird können diese Grenzen noch niedriger liegen. Das fiese daran: Der Zusammenbruch kann noch einen halben Tag nach dem Stromschlag kommen!
Und selbst mir ist es schon passiert, daß ich ein PC-Netzteil mit solcher Wucht durch die Bude gepfeffert habe, daß es eine Kerbe in die Wand gehauen hat. Zum Glück stand da gerade niemand. Was beweist, daß man das Risiko von elektrischen Strom gerne vergisst, deshalb kann man gar nicht nachdrücklich und häufig genug davor warnen.

3) Naja, nur wenns offensichtlich ist. Brände durch defekte elektrische Geräte sind leider so häufig, daß da normalerweise kein Anfangsverdacht vorliegt.

4) Es ging um eine fliegende Verdrahtung mit einem zusätzlichen Netzteil und einem CD-LW. Meinst Du, das zusätzliche Netzteil würde in diesem Fall sauber mit dem Gehäuse verschraubt? Wo denn bitte? Und ja, irgendwie wären die Massen verbunden. Im Zweifel über die Datenleitung. Und wenn Du wüßtest, was ein PC-Netzteil für einen Störschmutz raushaut, willst Du keine undefinierten Ausgleichströme und Störungen auf Deinen Datenleitungen haben.

5) Nochmal: 1! Zusätzliches CD-LW. Ich denke mal, Du hattest jetzt Grafikkarten mit mehreren 12V-Anschlüssen im Sinn. Aber selbst da sind die 12V-Stecker voneinander entkoppelt.

Lord Wotan
2011-02-13, 12:22:47
Hier gibt es mal ein paar Links zum Thema

http://www.planet3dnow.de/vbulletin/showthread.php?t=285818

http://www.pc-erfahrung.de/casemodding0/hardware-netzteil.html

http://www.winfuture-forum.de/lofiversion/index.php?t47851.html

E.T.
2011-02-13, 12:36:27
@anddill

Mal langsam, eins nach dem anderen.

1. Okay, ein Stückweit mein Fehler, habe in der Tat den Anfangspost nicht gelesen, nur den Titel und die Antworten.


2. Erst einmal selbst nachdenken, was ich wohl gemeint habe und was davon gefährlicher Unsinn ist.


Zu der "Lebensgefahr"-Sache: Mir ist vollkommen bewusst, was Schwachstrom, Starkstrom, Schutzkleinsspannung und Niederspannung sind und was davon tödlich sein kann.

Aber überleg mal anders rum: Da gibt es Leute, die wirklich nur Halbwissen haben und an irgend etwas herumbasteln. Die denken dann: Ja klar, Spannungen über 50VAC/120VDC sind gefährlich, ich muss einfach aufpassen, Stecker ziehen, Sicherung raus, evtl. noch Elko entladen, dann passiert schon nicht.
Aber sie vergessen, DASS MAN KEIN GERÄT, DAS MIT SPANNUNGEN ÜBER SCHUTZKLEINSPANNUNG ARBEITET, IN IRGEND EINER FORM ABÄNDERN DARF. Zumindest ist das in der Schweiz (NEV, Niederspannungserzeugungsverordnung) so, ich nehme an, in Deutschland gibts auch ein entsprechendes Gesetz, denn das ist nur vernünftig. Und diese Regel wurde eben NICHT deswegen geschaffen, um den Bastler während des Bastelvorgangs zu schützen, sondern auch seine Nachbaren, die vielleicht ebenfalls in dem Haus wohnen, das später wegen der Bastelei abbrennt.
Es ging mir bei der Aussage nur darum, dieses häufig vergessene "Detail" zu verdeutlichen.


Zur "Primär-Masse". Okay, hier war ich ungenau, das gebe ich zu. Das lag daran, dass ich wie gesagt grundsätzlich davon abrate, Netzteile zu öffnen. Ich hatte deswegen gar nicht daran gedacht, dass jemand tatsächlich auf die Idee kommen könnte, das Netzteil zu zerlegen und da eine Primärmasse zu suchen und ein Kabel daran zu löten.
Deswegen dachte ich implizit, mit Primärmasse wäre die Schutzerde gemeint. Welches Phase und welches Neutralleiter ist, weiss man übrigens, wenn niemand etwas falsch verdrahtet hat, trotzdem ist es natürlich klar, dass Primärmasse bei Netzteil 1 nicht genau das gleiche Potential wie bei Netzteil 2 hat, da gibts ja auch noch Filter, Gleichrichtung, Aufstockschaltung/AktivPFC und evtl. eine primäre Überlastschutzschaltung die noch zwischen Neutralleiter und Primärmasse liegen können.


Zu Punkten 4 und 5: Wie oben gesagt, das bezieht sich auf die grundsätzliche Frage bei der Verwendung zweier Netzteile in einem PC, nicht speziell zu diesem Thread. Die häufigste Fall wo man sich überlegt, ein 2. Netzteil einzubauen, dürfte der sein, dass man eine zustätzliche Grafikkarte versorgen möchte, wozu das erste Netzteil entweder zu schwach ist und/oder nicht genügend Anschlüsse bietet.

Popeljoe
2011-02-13, 13:16:18
Bei einem Stromunfall sollte man eigentlich auch nachträglich ins Krankenhaus, um die Nacht über unter Beobachtung zu verbringen. Das mit den später eintretenden Herzrythmusstörungen ist echt kein Spaß!

E.T.
2011-02-13, 13:29:20
Ja klar, ich sag ja nicht, man soll den feuchten Finger in die Steckdose halten, weil das gesund wäre.

Es kommt darauf an: Welche Stromstärke, über welche Zeit und über welchen Weg durch den Körper. 230V kann tödlich sein oder nur kurz kitzeln, je nachdem.

Ich weise aber darauf hin, dass man als fachkundige Person durchaus ein Gerät öffnen darf. Fachkundig kann man auch auf autodidaktischem Weg geworden sein. Es ist darüber hinaus auch nicht verboten, sein Leben zu riskieren (zumindest wäre mir kein entsprechendes Gesetz bekannt).

Es ist aber verboten, das Leben anderer Menschen zu riskieren. Und deswegen darf man kein elektrisches Gerät das mit >50VAC oder >2A betrieben wird abändern. Das betrifft übrigens nicht nur den elektrischen Bereich, sondern auch Gehäuse. Nur schon einen Lampenschirm umbauen ist nicht erlaubt (es sei denn, man lässt die Änderung prüfen), weil es könnte ja durch Hitzestau der Glühbirne ein Feuer entstehen.
Selbst als Fachperson darf man nichts ändern.

anddill
2011-02-13, 13:36:12
Ok, Du weißt es ja besser.
Wobei ich immernoch nicht verstehe, wie Du überhaupt auf die Idee gekommen bist, über das Öffnen eines Netzteils zu schreiben. Das ist hier nämlich komplett unnötig.
Ich versuche mal zusammenzufassen:
Will man in einem PC mehrere (ATX-) Netzteile einsetzen, ist zweierlei zu beachten. Erstmal muß eine Möglichkeit gefunden werden, die Geräte halbwegs syncron oder zumindest in nicht schädlicher Reihenfolge zu starten. Das betrifft jetzt weniger den aktuellen Fall, sondern wäre bei den von Dir erwähnten Grafikkarten noch zusätzlich zu beachten.

Zweitens müssen zur Vermeidung von Störströmen oder ungewollten Spannungsverschiebungen die Niederspannungs-Masseleitungen beider Geräte niederimpedant verbunden werden. Dh, mit einer kurzen, kräftigen Verbindung. Leider reicht eine Verbindung der Metallgehäuse nicht immer aus, da in vielen Netzteilen keine niederohmige belastbare Verbindung zwischen NS-Masse und Gehäuse besteht. Wobei das immer vom konkreten Fall abhängt. Bei einem einzelnen Laufwerk würde ich das nicht so kritisch sehen, bei einem 150W-Anschluss an einer Grafikkarte hängt es zB. vom Übergangswiderstand des Stromsteckers ab, ob da Ausgleichsströme auftreten können. Hier wäre es evtl. sinnvoller, auf die zusätzliche Masseverbindung zu verzichten, wenn man sich auf sie nicht verlassen kann.
Wenn man es für jede mögliche Lastsituation richtig machen will, müßte man von jedem Netzteil eine handvoll Masseleitungen nehmen und mit denen des andern Netzteils zB. auf einem Kupferring verlöten.

Threadstarter
2011-02-13, 16:40:05
Vielen Dank nochmal an euch alle, vor allem auch an anddill für die abschließende Zusammenfassung. Ich bin nun definitiv schlauer als vorher. Das Öffnen des Netzteils oder das Herumbasteln an Netzseite hätte ich aber auch vorher nicht in Betracht gezogen. ;)

Konnte das Problem jetzt allerdings doch auf einem anderen Weg lösen. Zum Netboot gibt es unter Suns OpenFirmware-Implementierung mehrere Möglichkeiten. Per Reverse-ARP konnte man der Fire doch noch eine IP verpassen, um ihr über TFTP ein Kernel-Image reinzudrücken. Anschließend funktioniert dann auch NFS und eine Installation ist möglich.

Recht zuverlässig geht das mit einem Jumpstart-Server (http://download.oracle.com/docs/cd/E19253-01/821-1911/821-1911.pdf). Dafür musste ich zwar erstmal ein weiteres Solaris (diesmal x86) aufsetzen, aber anschließend funktionierte die Installation. Naja, zumindest nachdem ich den verwendeten Switch ausgetauscht hatte, da die Installation bei diesem mit einem Hinweis auf nicht erfolgreiche Autonegotiation abbrach. Zum Glück ist das bei Gigabit-Ethernet jetzt verpflichtend.

Das nun erlangte Wissen über die Verwendung zweier Netzteile werde ich demnächst aber mit SIcherheit auch nochmal einsetzen können. ;)

Jetzt hab ich die Kiste hier mit Solaris 10 auf ZFS. Alles ganz nett, aber das wird wohl jetzt wieder runterfliegen müssen, wenn es seitens Oracle ohne Supportvertrag keine Sicherheitsupdates mehr gibt. Kommt halt ein Sparc-Linux drauf.

E.T.
2011-02-13, 16:53:28
Ja, also vielleicht noch kürzer zusammengefasst: In der Regel funktioniert es mit zwei Netzteilen, wenn die Masse einigermassen gut verbunden ist, also über Gehäuse oder Stromkabel (und nicht nur Datenkabel).

@anddill
Wie gesagt, aus technischer Sicht ist eine solche Verbindung natürlich nicht optimal, bei grossen Lasten fliessen möglicherweise Querströme so dass Potentialunterschiede und Störungen/Rauschen nicht auszuschliessen sind.

Nichtsdestotrotz scheint es in der Praxis zu funktionieren, immerhin habe ich schon einige Gehäuse gesehen, die zwei Netzteile aufnehmen können, und es gab in der Vergangenheit auch mehrfach schon Anläufe von Herstellern, extra Netzteile für Grafikkarten anzubieten. Man denke da an Voodoo Volts oder an das Netzteil von Thermaltake (http://winfuture.de/news,24412.html).

Gipsel
2011-02-13, 18:40:27
Die Masse der Netzteil ist bereits verbunden, wenn sie nur schon ins selbe Gehäuse geschraubt sind, allerspätestens aber wenn sie irgendwo an Hardware desselben Computers angeschlossen werden, das lässt sich gar nicht vermeiden (höchstens optimieren, etwa indem man sie wirklich sauber leitend mit dem Gehäuse verschraubt).
Hmm, die sind schon verbunden, wenn man die nur in die Steckdose steckt. Denn das Gehäuse des Netzteils (und damit sekundärseitige Masse) ist natürlich mit dem Schutzkontakt verbunden ;).

Btw., ich sollte das hier vielleicht nicht erwähnen, aber ich habe mal zeitweilig einen Rechner mit zwei 300W Netzteilen betrieben, die ich geöffnet, eins um 180° gedreht, die beiden Netzteile verbunden und dann so zusammen wieder ins Gehäuse gebaut habe. Da kam dann nur ein ATX-Stecker raus, die Laufwerksstrippen habe ich original belassen. Die Stromversorgung des zweiten Netzteils wurde über ein Relais durch das erste gesteuert, es gab also auch nur ein Kaltgeräteanschluß für die Konstruktion. Hat super funktioniert (lief ungefähr ein Jahr). Soll aber keine Anregung sein, wenn man da was falsch macht, kann einem nämlich durchaus die Bude abbrennen.:freak:

E.T.
2011-02-13, 19:57:50
Hmm, die sind schon verbunden, wenn man die nur in die Steckdose steckt. Denn das Gehäuse des Netzteils (und damit sekundärseitige Masse) ist natürlich mit dem Schutzkontakt verbunden ;).


Hast recht ;D

Müsste man ausprobieren, ob das auch schon reicht. DC-Potentialunterschiede bei kleinen Leistungen wären damit schon mal vermieden, hochfrequente Störungen allerdings kaum, dazu dürfte das Netzkabel eine zu hohe Impedanz haben.

Gipsel
2011-02-13, 23:03:36
Hast recht ;D

Müsste man ausprobieren, ob das auch schon reicht. DC-Potentialunterschiede bei kleinen Leistungen wären damit schon mal vermieden, hochfrequente Störungen allerdings kaum, dazu dürfte das Netzkabel eine zu hohe Impedanz haben.
Na viel Strom kann über den Weg schon deshalb nicht fließen, da üblicherweise bei 10 oder 30mA der FI-Schutzschalter rausfliegen würde. Und es gibt wohl irgendwie eine Norm, daß der Widerstand der Schutzleiter nur 0,1 oder 0,3 Ohm oder irgendwas in der Gegend sein darf. Aber Du hast recht, gegen hochfrequentes Zeug hilft das nicht optimal (wenn überhaupt). Aber das sollten die Netzteile selber eigentlich unterdrücken. Aber Erdpotentialunterschiede werden dann z.B. auf 0,03A * 0,3 Ohm = 0,009V limitiert. Praktisch meist noch deutlich weniger. Das ist wie gesagt die Grenze, wo der FI-Schalter rausfliegt.
Edit: Der fliegt natürlich nur raus, wenn der Strom darüber abfließt. Bei zwei Netzteilen ist theoretisch denkbar (wenn sie nicht an zwei getrennten FI-Schaltern hängen), das über den Schutzleiter zwischen 2 Netzteilen ein größerer Strom fließt. Allerdings würde dann beim Betrieb eines einzelnen NT der Schutzschalter auslösen. Da das nicht passiert, ist das ein deutliches Zeichen dafür, daß die NTs das Potential des Schutzleiters (also Erde) sehr gut treffen. Ganz von alleine, ohne extern verbundene Massen.[/edit]

Meiner Erfahrung nach ist es vollkommen überflüssig (bei üblichen Anwendungen), die Massen von zwei Netzteilen noch extra zu verbinden, solange es keine potential- bzw. erdfreien Netzteile sind, also welche, die lediglich eine Spannungsdifferenz produzieren. Bei denen muß man dann natürlich eine der beiden Seiten irgendwie festpinnen, d.h. auf ein definiertes Potential ziehen. PC-Netzteile fallen allerdings nicht darunter.

raffa
2011-02-15, 01:00:37
Das klingt plausibel, man sollte aber bedenken: Lange nicht alles hängt an FI-Schutzschaltern!

E.T.
2011-02-15, 18:04:38
Verstehe ich jetzt nicht ganz. Der FI fliegt doch nur raus, wenn es eine Differenz zwischen dem Strom des Neutralleiters und dem des Polleiters gibt.

Ob es sonstige Querströme auf dem Schutzleiter fliessen, kann dem FI eigentlich egal sein, da er das nicht misst.

Gipsel
2011-02-19, 03:57:47
Das klingt plausibel, man sollte aber bedenken: Lange nicht alles hängt an FI-Schutzschaltern!Bei halbwegs modernen Elektroinstallationen schon (ich habe seit 15 Jahren in keinem Haushalt [das waren 4] ohne moderne Sicherungsautomaten mitsamt FI-Schutzschalter gelebt). Inzwischen ist das sogar zwingend vorgeschrieben, alles andere darf höchstens noch mit Bestandsschutz betrieben werden.
Verstehe ich jetzt nicht ganz. Der FI fliegt doch nur raus, wenn es eine Differenz zwischen dem Strom des Neutralleiters und dem des Polleiters gibt.

Ob es sonstige Querströme auf dem Schutzleiter fliessen, kann dem FI eigentlich egal sein, da er das nicht misst.
Mein Edit oben in der Mitte gesehen?
Argh, ich sollte nicht immer mitten in der Nacht posten.