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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Grenzerfahrungen


hasufell
2011-02-17, 18:29:04
dieser thread ist wirr. Er ist nicht esoterisch, nicht religiös und auch nicht wissenschaftlich.

Es geht hier um persönliche Erfahrung und Wahrnehmung. Es geht nicht darum wer was besonders schräges erlebt hat. Es geht um die Erfahrungen, die das eigene Leben, das eigene Denken oder die eigene Wahrnehmung besonders beeinflusst/verändert haben.

Das kann was vom Autounfall bis hin zu exzessivem Drogenkonsum sein. Es muss hier niemand erklären wie er die Welt o.ä. sieht.
Ich denke, dass man zuwenig über sowas redet, weil man meint, nicht ernstgenommen oder für verrückt erklärt zu werden.

Natürlich darf hier auch darüber diskutiert werden, wie man was deuten kann oder sogar wissenschaftlich erklären.


Spontan zum Thema fällt mir eine Erfahrung an der Küste Polens ein, die ich beim Wandern hatte. Ich war schon ca 7 Monate nichtmehr in Deutschland und hatte mittlerweile einen guten Tritt. Die Schmerzen, die ich oft hatte, kümmerten mich nicht mehr. Ich war im Rausch. Schon lange. Ich floss durch die Umgebung... träumte mit offenen Augen, verzerrte die Zeit und mich selbst.
Dann auf einer Lichtung sagte eine Stimme meinen Namen: "Julian". Ich blieb stehn, sah mich um und als ich merkte, dass niemand da war, lachte ich. Dann ging ich weiter.
Es war mir klar, dass die Stimme nicht nur "gedacht" war. Sie riss mich aus dem Fluss raus, als wollte sie mir etwas sagen, mich vielleicht aufhalten oder mir sagen, dass ich auf dem richtigen Weg bin.

Verändert hat mich diese Stimme vor allem durch den Moment, in dem sie passierte. Sie weckte mich irgendwie auf, auch wenn ich das erst lange Zeit später merkte. Ausserdem war das bis dahin meine erste WTF-Erfahrung, die mir zeigte, dass man "Löcher in die korrekte Wahrnehmung reißen kann". (Zitat von jemandem)
Dafür mag es vielleicht sogar wissenschaftliche Erklärungen geben, aber die können nicht den Moment und die Bedeutung erklären, die es für mich hatte.

resistansen
2011-02-17, 18:40:34
irgendwie hat die stimme nichts davon ein loch in die korrekte wahrnehmung gerissen zu haben, sie klingt, wenn ich deinen text lese, mehr nach der realität, die gerufen hat. zumindest irgendwas hat auf sich aufmerksam gemacht.


mein ausflug in die berge, bei dem ich mich komplett übernommen habe, passt hier wieder:
ich mache es mir einfach und setze ein copy&paste...



"oben auf dem 3000er wo wir die zigarette teilten kam uns langsam der gedanke auf, dass wir den weg nicht rechzeitig schaffen würden und die letzte seilbahn bereits weg wäre. wir begannen also auf der hälfte der strecke einem schild nach unten zu folgen.ewig über geröll und lose steine. eigentlich konnte ich nicht mehr gehen, weil die schuhe scheuerten und weil ich mich natürlich restlos übernommen hatte. objektiv wird es kein schwieriger weg gewesen sein, für mich war es eine tortur.

das geröll und das ewige klackern der steine brachen irgendwann endlich ab. wir standen am waldrand. wir betraten ihn, diesen unglaublich stillen wald. meine füße flammten und brannten. ich begann vor mich her zu reden und zu singen, immer im gleichen rhythmus und es folgte ein klicken, als der schlüssel sich umdrehte und die tür aufsprang mit den letzten reserven.

ich merkte nichts mehr, keinen schmerz, keine antrengung und lief in vollkommener trance die letzten meter, überholte meinen freund, der die ganze zeit vor mir gelaufen war und am ende, als ich endlich unten stand, fiel die schuhsohle ab und ich fragte mich, was grade passiert war."

Monger
2011-02-17, 19:34:29
Keine SO extreme Erfahrung, aber definitiv eine Grenzerfahrung der Sinne:

ich war auf der Hochzeit eines Kollegen. Wir haben gut gefeiert, getanzt, gelacht, gesoffen... das übliche eben.

Als ich dann für den Heimweg vor die Tür bin, war ich sicherlich angeheitert, aber nicht sturzbesoffen. Ich geh auf das Auto zu mit dem mein Bekannter mich wieder nach Hause fahren wollte, als ich stutzte: irgendwas sehr helles bewegte sich direkt über mich hinweg. Ich blieb stehen, und schaute es mir genauer an: komplett konturlos, vielleicht vier Meter über mir. Ich geh ein bißchen links, es folgt aus meiner Perspektive nach rechts. Nach ein paar Schritten war mir klar: das Ding hängt fix über mir, aber an was?

Ich war echt ratlos in dem Moment. Mir war klar dass mein Gehirn mir einen Streich spielte, dass meine Wahrnehmung nicht komplett war. Ich variierte meinen Standort, versuchte irgendwelche anderen Fixpunkte auf der selben Ebene zu erkennen (vielleicht Drähte die dort gespannt waren) - nichts.

Erst nach einer Minute oder zwei fing allmählich auf der einen Straßenseite ein Schatten an zu wachsen, allmählich an grauer Form anzunehmen und zu dem hellen Objekt hinzuwachsen - eine Straßenlaterne.

Was mich an der Situation am meisten irritiert hat, war dass ich eigentlich der festen Überzeugung war, alle anderen Objekte außenrum kristallklar wahrzunehmen. Nur bei diesem einen Objekt schien mein Hirn für immerhin mehr als ein paar Sekunden unfähig, das irgendwie zuzuordnen.

Das Auge
2011-02-17, 20:13:40
Ein furchtbarer Knall. Er dauert lang, viel zu lang um real zu sein. Dann pechschwarze Stille und ein endloses Nichts. Sekunden, Minuten, Stunden, Jahre - es hat keine Bedeutung.
Ich mache die Augen wieder auf. Was wollen diese Leute von mir? Ich will einfach nur heimgehen, weg von hier, lasst mich raus. Der Wunsch wird mir erfüllt. Nur einen kurzen Augenblick später stelle ich fest: Alles noch da. Ich versuche meine Zehen zu bewegen. Geht nicht. Schock. Geht doch, Glück gehabt. Doch der Preis wird hoch sein, das ahne ich jetzt schon. Verzweiflung, Angst, Trauer, Wut. Erleichterung. Wird schon wieder. Irgendwie.

Mosher
2011-02-17, 20:46:51
paar Drogenerfahrungen:

Wir waren auf Pilzen und wir waren zu dritt.
Wir schritten bei dunkler Nacht eine einsame, sehr lange und unbeleuchtete, unfertige Straße entlang.

Unsere Rollen waren Clown, Philosoph und Realist.

Der Realist hatte Angst vor der Dunkelheit, wollte zurück zum Licht. Der Philosoph lachte hämisch, bezeichnete ihn als Motte.

Der Clown kümmerte sich um keinen der beiden und ging einfach weiter. Die anderen folgten bald.
An einer auffälligen Stelle setzten sich alle drei zu Boden.
Der Philosoph nannte die Rolle des Clowns beim Namen. Augenblicklich war er kein Clown mehr, sondern ein Tyrann. Der Realist weinte, denn der Clown war bis dahin ein Vertrauter.

Danach kannte sich niemand mehr, der Philosoph wurde Hedonist.
Den Tyrannen erkennt man heute nicht, er ist gnädig.
Der Realist ist geblieben, aber verzweifelt.



Mit Absicht so wirr geschrieben. Diese Erfahrung hat alles verändert, was jemals zwischen uns dreien geherrscht hat. Es war subtil, es wurde nicht viel darüber gesprochen, aber es ist der Grund für vieles, was sich danach verändert hat.

Drogen, die zweite:

Alles ist laut, jedes Geräusch klopft an meinem Gehirn. Ich lasse sie wehrlos eintreten.
Ich bin zu dumm, zu schwach, zu willenlos, um irgendwas zu denken, also denke ich nichts.
Mein Herzschlag ist eins dieser Geräusche, ich kann es laut und deutlich schlagen hören. Mit jedem Schlag pumpt es eine neue Dosis Gift durch meinen Organismus, der bald zu schmelzen beginnt.
Alles fühlt sich ... weich ... an. Weich und verschwommen.
Ich kann es nicht mehr stoppen. Mein Herz!
Ich versuche, zu denken, aber ich vergesse alles, was ich die Sekunde zuvor gedacht habe.
Ich versuche, irgendwas. Bleib einfach da!, sag ich mir.

Ich gehe. Endlich gehe ich, sehe Bizarres. Je bizarrer die Dinge, die ich sehe, desto sicherer bin ich mir, auf dem richtigen Weg zu sein. Nach Hause.
Es fällt mir schwer zu gehen, ich kenne die Zeit nicht mehr, aber die Rettung ist nah. Mein Herz!

Kurz vor der Haustür verlässt mich der Mut, mein Körper ist zu schwach, mein Geist zu weit weg. Ich kann nicht mehr, ich mag nicht mehr. Ruhe. Frieden. Stille. Endlich!

STOP.
Ich rufe. Ich habe ein Telefon und rufe zu Hause an. Ja, ich bin mir sicher, dass ich das tue.
Ich rufe Freunde, ja, ich habe Freunde! Die Rettung! Ich bin frei. Ich schlafe. Mein Herz!

...
...

Ein Stuhl, vielmehr ein Hocker ohne Lehne. Ein Fenster zur Küche und eine fremde Frau, die Kaffee kocht. Jedes mal, wenn sie sich umdreht, wirft sie mir ein kleines, trauriges Lächeln zu. Ich kenne sie wahrscheinlich.

Dann taucht ein großes Gesicht auf, ein Mann. Er sieht müde aus, zornig und gerecht.
Er fragt mich etwas, auf das ich mechanisch antworte. Aber der Schleier lichtet sich.
Er bringt mich dorthin, wo ich hin wollte. Es sind 50 Meter.
Ich schlafe auf jedem davon ein. Die Reise dauert eine Stunde. Langsam wird mir klarer.
Ich wache auf, aber nicht in meinem Bett, sondern auf dem Sofa.

Was ich denke, habe ich nach einer Sekunde vergessen. Ich schlafe wieder und wieder ein. Mein Hirn!

Es vergehen 3 Tage. Ich stehe auf und wundere mich einfach nur, warum ich noch lebe.
Ich weiß, dass ich alles gesehen habe, alles. Aber so sehr ich mich verzweifelt bemühe, ich kann die Bilder nicht reproduzieren und das macht mich furchtbar wütend.
Sowas erlebt man nur einmal.

Mylene
2011-02-17, 21:31:17
Ein Traum: Ich sehe in den Spiegel. Ein eingefallenes Gesicht, zu einer Fratze entstellt, ich denke an eine verwesende Leiche. Die Haare sind bleich, in großen Teilen ausgefallen, hängen wie Spinnwebfäden herunter. Auf der Kopfhaut werden Blutergüsse sichtbar. Mir ist klar, dass ich aber nicht mich sehe, sondern jemand, der mir irgendwie verbunden sein muss. Ich kann aber die Person nicht zuordnen. Ich muss an meine Oma denken, die vor über zehn Jahren an einem Gehirntumor verstorben ist. Ich wache auf, und der Traum verfolgt mich in Gedanken tagelang.

Fast auf die Stunde genau erhalte ich eine Woche später einen Anruf: bei einem Familienangehörigen wurde soeben von den Ärzten ein apfelgroßer Hirntumor festgestellt. Bösartig.


Inwiefern es mich beeinflusst hat? Dass ich auf mein "Bauchgefühl" höre, wenn ich wieder was ähnlich eindrückliches empfinde, auch wenn es mir in diesem Moment vollkommen unlogisch erscheint.

Labberlippe
2011-02-17, 23:32:24
Hi

Kennt Ihr das wenn man zwischen Traum und Realität nicht mehr unterscheiden kann?

Folgendes ist mir mal passiert.


Ich wurde in der Nacht munter und verspürte den Drang aufs WC zu gehen, also erhob ich mich vom Bett, ging durch den Flur und kickte meine Schuhe auf die Seite welche ich am Abend nicht verräumt hatte.
Ich schalte das Badezimmer Licht ein ein wollte die Zeitschrift nehmen und stellte dann fest das ich noch träumte.

Ich wurde dann munter und musste aufs WC ging durch den Flur, kickte meine Schuhe wieder aus den Weg und dachte witzig das ich das genauso geträumt hatte.
Ich schalte das Badelicht ein und stellte wieder fest das ich noch immer träumte.

Ich wurde munter dachte mir das gibst nicht ging wieder in den Flur, tja wieder geträumt.

Beim 4 mal hatte ich schon eine innerliche Panik weil ich eindeutig wusste das ich träume und einfach nicht aufwache.
Ich wusste die ganze Zeit das ich aufs WC muss und wollte gehen aber hing einfach in einer Art Schleife.

Beim 5 mal wusste ich dann das ich wirklich munter bin weil die Schuhe im Flur nicht im Weg lagen.

Irgendwie krass das man weiss das man schläft und einem eigentlich klar ist das man im Bett liegt.
Witzig auch, das die Schuhe es mir im Endeffekt verraten haben, das ich nicht mehr Schlafe, davor habe ich die ja immer weg gekickt.
Ich war wirklich erleichtert das ich munter bin und die Gänsehaut ist mir dezent aufgestiegen.

Hm, gruselig das ganze. *schauder*

Gruss Labberlippe

Demogod
2011-02-18, 00:43:32
Das hier (http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,744502,00.html) lesen.
OnT: ja kenne leichte Grenzerfahrungen (neben nach TechnoParty druff alleine zuhause sein und diverse reality flashes haben/nochma anders über Dinge nachdenken.. MDMA is da eh so nen easy "Lösungsmittel") kennt man ja den Standardtraum nackt zur Schule zu gehen und so Kram und sich dann irgendwann auch bewusst werden dass man träumt und den Traum zu verändern [zB Fliegen] oder mehrere male sich wiederholende Träume (manchmal auch in Träumen glaube) in denen ich zB mehrmals durch Ohnmachtinitiierung/fakung versucht habe dem "Bösen" zu entkommen und glaube irgendwann nach einigen malen dies nicht mehr tat und mich den Dingen gestellt habe (aber auch schon lange her und auch vor irgendwelchen Drogenerfahrungen).

(del)
2011-02-18, 00:53:46
dieser thread ist wirr. Er ist nicht esoterisch, nicht religiös und auch nicht wissenschaftlich.

Es geht hier um persönliche Erfahrung und Wahrnehmung.Das härteste für mich war bis jetzt als wir für 3 Tage in die DDR reisen mußten und der Typ an der Schranke sich so benommen hat, daß ich anfing nach dem Totenkopf auf seiner Mütze zu suchen.

:freak:

Gouvernator
2011-02-18, 00:58:28
Ich hatte meine Erfahrung im Gebet. Also zu Gott gebetet und dann sehe ich direkt vor meinem Gesicht Bläschen aufsteigen. So ähnlich wie Seifenbläschen aber von anderer Konsistenz. Sah aus wie zu Bläschen aufgeblasene Kristalle die ganz leicht fliegen. Im Grunde total unmöglich, weil physikalisch nicht korrekt. Sah aus 100% real und plastisch. Geflasht hat mich erstmal diese klare, duchsichtige, leichte Erscheinung und dann natürlich die Frage woher kommt das angeflogen... Was war ich fasziniert als ich begriff das es aus dem Nichts direkt vor meinem Gesicht erscheint.

PHuV
2011-02-18, 01:10:57
Es natürlich klar, daß solche Erlebnisse für die meisten prägend bis schockierend oder traumatisierend sind. So was passiert nicht alle Tage, und wirkt sehr lange nach.

Es ist jedoch, im Sinne von Gehirn und Geist, normal, daß wir Menschen zu so etwas in der Lage sind. Jedoch kann man heute viele solcher Dinge wissenschaftlich fassen und erklären, sie beispielsweise Außerkörperliche Erfahrung (http://de.wikipedia.org/wiki/Au%C3%9Ferk%C3%B6rperliche_Erfahrung), in Buch "Der Ego-Tunnel" (http://www.amazon.de/Ego-Tunnel-Philosophie-Selbst-Hirnforschung-Bewusstseinsethik/dp/3827006309) von Thomas Metzinger beispielsweise wird genau erklärt, wie dieser Effekt entsteht.

Tipp: Wenn Ihr so eine Erfahrung habt, einfach mit einer kompetenten Person darüber reden und reflektieren, was dieses Erlebnis konkret für Euch bedeutet.

(del)
2011-02-18, 01:13:50
Ich merke gerade, daß es sich um andere Grenzen handelt :ulol:

nacht

Hellspinder
2011-02-18, 01:47:06
Das Bewusstsein ist schon etwas erstaunliches. Erstaunlicher ist aber das nicht-bewusstsein, oder bewusstlos-sein. Meine Erfahrung ist eigentlich trivial, gibt mir aber dennoch zu denken.

Ich hatte vor einiger Zeit eine Operation in Vollnarkose. Meine erste Vollnarkose. Ich hab mir das immer so vorgestellt wie im Film. Man bekommt diese Maske auf, dann wird man schläfrig alles um einen herum wird dämmerig, die Augen fallen langsam zu und man schläft ein. Quasi wie ein schwarzer Vorhang der sich langsam um das Sichtfeld legt.

Soweit zur Theorie.

In der Praxis war das ganze folgendermaßen.

Maske auf. Ich schau an die Decke. Zuerst kommt nur Sauerstoff. Riecht seltsam und ist irgendwie leicht kühl wie Winterluft. Die Anästesistin sagt "So, jetzt schlafen sie". Plötzlich ein eigenartiger Geschmack und es riecht irgendwie abartig. Ich bin völlig klar bei vollem Bewusstsein und wundere mich warum nichts passiert. Mein ganzes Gesicht fängt an zu kribbeln, es fühlt sich irgendwie lustig an.___________ Ich mache die Augen auf. Ich liege im Aufwachraum.

Die Operation hat wohl ca. 45 Minuten gedauert. Wie lange ich genau narkotisiert war weiß ich nicht aber es wird wohl eine knappe Stunde gewesen sein. Was ich mir nicht erklären kann ist, dass diese Zeit einfach "weg" ist. Es war wie "mein Gesicht kribbelt" -> Augen auf. Als wäre es in Wimpernschlag in meiner zeitlichen Wahrnehmung. Augen auf,- Augen zu.

Es klingt vielleicht bescheuert, aber aufgrund dieser Erfahrung habe ich Zweifel ob es so etwas wie eine "Seele" überhaupt geben kann. In meiner Wahrnehmung war ich sozusagen knapp eine Stunde lang "tot". Kein Traum, kein Bild, nichts. Was wäre passiert wenn ich nie aufgewacht wäre ? Vermutlich einfach "nichts". So wie in dieser Stunde die für mich nie stattgefunden hat. Diese Stunde in der Milliarden anderer Menschen gelitten, gejubelt, geträumt, erfahren und wahrgenommen haben. Diese Stunde, die für mich ein Wimpernschlag war hat den meisten Menschen eine vielzahl von Emotionen und Bildern geliefert. Für mich kein Einziges. Wie ist es möglich am Leben zu sein, aber nicht wahrzunehmen ?

Irgendwie beängstigend.

PHuV
2011-02-18, 01:59:30
Irgendwie beängstigend.

Wenn man das ein paar Mal durchmacht, verschwindet die Angst. ;)

Watson007
2011-02-18, 03:37:41
Ich war einmal beim Arzt zur Blutuntersuchung - genauen Anlass weiss ich nicht mehr - und der sagte mir, das er so niedrige Blutwerte sonst nur bei alten Menschen gesehen hätte. Fragte mich ob es mir zuhause nicht schmeckt :biggrin:

Jedenfalls, als ich nach hause ging bin ich plötzlich auf dem Bürgersteig stehen geblieben und war plötzlich komplett weggetreten - auch mit Bild und allem. Ich weiss nicht wielange das gedauert hat.

Danach hatte ich erstmal ordentlich Schiss und hab zuhause als erstes ordentlich gefuttert ;D

clockwork
2011-02-18, 03:38:24
doppel-

Hellspinder
2011-02-18, 03:42:21
Wenn man das ein paar Mal durchmacht, verschwindet die Angst. ;)

Hier gehts nicht um Angst. Mich interessiert viel mehr der methaphsysische Gedanke des "nicht bewusstseins" und was das in Bezug auf eine wie auch immer geartete Form von Existenz nach dem Tod aussagen kann. Und ja ich hab das zwei mal durchgemacht. Beim zweiten mal wars dasselbe.

Das Gehirn wird "ausgenockt". Schön und gut aber was heißt das eigentlich. Wenn man nicht mehr träumt oder sonst irgendwie "erfährt", sowie während der Narkose frei von Zeitempfinden ist, dann ist man im Grunde doch tot.

Ist der Tod also blos eine ewig andauernde Narkose ? Oder ist es mehr .. ?

Watson007
2011-02-18, 03:46:49
was auch immer nach dem tode passiert, es wird das gleiche sein wie vor unserer zeugung ;) wir kehren nur dorthin zurück

Watson007
2011-02-18, 03:48:54
Das Gehirn wird "ausgenockt". Schön und gut aber was heißt das eigentlich. Wenn man nicht mehr träumt oder sonst irgendwie "erfährt", sowie während der Narkose frei von Zeitempfinden ist, dann ist man im Grunde doch tot.

Ist der Tod also blos eine ewig andauernde Narkose ? Oder ist es mehr .. ?

falls es kein leben nach dem tode gibt, wäre es erstrebenswert das dann zu beweisen?

Hellspinder
2011-02-18, 03:56:46
falls es kein leben nach dem tode gibt, wäre es erstrebenswert das dann zu beweisen?

Ist es erstrebenswert das Universum zu ergründen ? Ist es erstrebenswert Millionen und Abermillionen an Forschungsgeldern abgedrehten alten Zauseln zu überlassen die sich in der Erforschung von Quarks, Paralleluniversen, schwarzen Löchern, Hologrammwelten und unerreichbar fernen Galaxien verlustieren ?

Die Suche nach dem Sinn des Ganzen ist auch immer die Suche nach einer Antwort. Der Mensch kann nicht anders, als nach Antworten zu suchen.

Watson007
2011-02-18, 03:58:34
naja meine Frage war etwas rhetorisch, denn wenn es kein Leben nach dem Tode gibt wird man das auch nie belegen oder widerlegen können. Aber angenommen es gibt keins und man kann das beweisen, das gäbe garantiert Chaos - und man würde allen menschen die hoffnung nehmen.

Also lasst uns das beste hoffen ;)

Gouvernator
2011-02-18, 08:19:58
Diese Stunde, die für mich ein Wimpernschlag war hat den meisten Menschen eine vielzahl von Emotionen und Bildern geliefert. Für mich kein Einziges. Wie ist es möglich am Leben zu sein, aber nicht wahrzunehmen ?

Irgendwie beängstigend.
Ist doch wie im Schlaf ---> nichts besonderes. Ich bin schon paar Mal ganz ohne Narkose so abgetreten. Das erste Mal im zarten Alter von vielleicht mal 7 Jahren. Als Kind hat mich das damals auch ziemlich geflasht. Ich habe erst Fahrrad fahren gelernt und zwar den großen Herren-Citybike, duch die Gegend geheizt, und dann tauchen plötzlich auf meiner Beschleunigungsspur zwei Männer wie aus dem Nichts auf und blokieren mit ihren mitgeführten Fahhrädern komplett mein Weg. Ich kann mich da nur noch erinnern wie ich einen unglaublich starkes "Ausweglos-Gefühl" hatte und die letzten paar Meter meiner ungebremsten Geschwindigkeit und die Männer kurz vor mir. Und als nächstes maaaache ich die Augen auf... Und befinde mich irgendwie liegend mit meinem Fahrrad und einer der Männer fragt ein bisschen besorgt: " Kid, gehts dir gut?" ;D Ich hatte so eine Angst vor dem Unfall, bin dann aber rechtzeitig "abgetreten", dann aufgestanden und weitergefahren. Ich war dann paar Stunden einbisschen aufgedreht, wie eine solche Trauma-Erfahrung so leicht "geskippt" wurde.

derpinguin
2011-02-18, 08:38:19
Ich war mal auf einem Nachtorientierungsmarsch total dehydriert. Da hab ich seltsame Dinge gesehen. War irgendwie wie ein schlechter Trip.

Hayab
2011-02-18, 23:57:18
Mit 19 hatte ich eine Freundin mit der ich damals ein Jahr zusammen war. Eines Abends haben wir uns LSD Tickets gegeben. Die Zettel waren frisch und richtig dicke Pappen, deshalb sind die sehr stark gefahren, schlaffen konnten wir vergessen.. Was man so als 19 Jaehriger mit einen Maedel im Bett macht ist ja klar:D. Nach 10-15 Std. dauerf..ken kommt der Moment wo man wegen dem Schmerz und Erschoepfung nicht mehr kann. Dann beschlossen wir zu schlaffen, was aber nicht so leicht war.

Nach einigen Stunden Halluzinationen und dummen Gedanken, wollte ich pruefen ob ich man jemanden alleine mit meinen Gedanken rufen kann.:freak:
Ich rief ihren Namen in meinen Gedanken und nach paar Versuchen kamm die antwort "ja was willst du?" Ich antwortete mit der Stimme, gib mir die Flasche Wasser.
Dachte ich wow was geht, bin ich ein Telepath?:D
Irgendwie in meinen dichten zustand dachte ich, vielleicht dachtest du so stark an ihren Namen, dass du es unbewusst ausgesprochen hast.
Ein Kontroltest musste her.:biggrin: Wieder rief ich ihren namen alleine mit meinen Gedanken, nach einigen Versuchen kamm eine agressive Antwort.
"was willst du schon wieder""
Nach dem zweiten Test bin ich mir sicher, dass ich nichts gesagt habe, weil ich mir extra den Mund zu hielt.

Leider konnte ich die Sache mit dieser Frau nicht weiter erforschen, weil die Beziehung paar Monate danach vorbei war.
Mit anderen Frauen auch mit meiner jetzigen hat es nicht funktioniert. Ausserdem war das ein extrem starker LSD Rausch, der 3 Tage anhielt. Auf sowas habe ich aber heute keine Lust mehr.;D

IchoTolot
2011-02-19, 00:24:37
Auf Salvia hatte ich meinen ersten Moment wo ich wirklich ernsthaft Angst um meinen Verstand hatte. Ich glaube ich hatte bisher in meinem Leben noch nie soviel Angst, wie in diesen 20 Minuten oder 2 Std.. Ich war froh und dankbar für jede "Welle" Realität die langsam anschwappte nach einer Weile. Von "ich bin tot" - über "ich lebe in einer Matrix" bis zu "ich liege gefesselt in einer Irrenanstalt ohne es zu realisieren" war alles dabei. Beängstigend, aber ich will es nicht missen. Große Erfahrung.

Und meine Krise 2009 war die für mich bisher wichtigste Erfahrung. Zu der Zeit war ich fertig mit der Welt und wollte zur Fremdenlegion oder mich umbringen..irgendeine Änderung. Ich wollte mein bisheriges Leben umkrempeln und mich finden, wie auch immer. Das Leben hatte keinen Sinn mehr. Für mich war das aber auch die Zeit, in der ich mir am meisten Gedanken um mein Leben gemacht habe. Ich war zu allem bereit.

Seit dieser Zeit denke ich nicht mehr an morgen oder gestern, ich lebe im Jetzt und sorge mich nicht mehr. Seitdem gehe ich mit einer großen Gelassenheit durchs Leben, komme was wolle. Besitz bedeutet mir kaum etwas, ich lebe in Schulden die mich nicht kümmern. Ich habe realisiert, dass ich eines Tages sterbe und nehme das Leben anders war.

clockwork
2011-02-19, 01:22:36
Auf Salvia hatte ich meinen ersten Moment wo ich wirklich ernsthaft Angst um meinen Verstand hatte. Ich glaube ich hatte bisher in meinem Leben noch nie soviel Angst, wie in diesen 20 Minuten oder 2 Std.. Ich war froh und dankbar für jede "Welle" Realität die langsam anschwappte nach einer Weile. Von "ich bin tot" - über "ich lebe in einer Matrix" bis zu "ich liege gefesselt in einer Irrenanstalt ohne es zu realisieren" war alles dabei. Beängstigend, aber ich will es nicht missen. Große Erfahrung.

Und meine Krise 2009 war die für mich bisher wichtigste Erfahrung. Zu der Zeit war ich fertig mit der Welt und wollte zur Fremdenlegion oder mich umbringen..irgendeine Änderung. Ich wollte mein bisheriges Leben umkrempeln und mich finden, wie auch immer. Das Leben hatte keinen Sinn mehr. Für mich war das aber auch die Zeit, in der ich mir am meisten Gedanken um mein Leben gemacht habe. Ich war zu allem bereit.

Seit dieser Zeit denke ich nicht mehr an morgen oder gestern, ich lebe im Jetzt und sorge mich nicht mehr. Seitdem gehe ich mit einer großen Gelassenheit durchs Leben, komme was wolle. Besitz bedeutet mir kaum etwas, ich lebe in Schulden die mich nicht kümmern. Ich habe realisiert, dass ich eines Tages sterbe und nehme das Leben anders war.
Bisher ist noch niemand lebend raus gekommen. :up::)

IVN
2011-02-19, 02:28:03
Ich hatte noch keine einzige Grenzerfahrung. ;(

Was mache ich falsch?

PHuV
2011-02-19, 02:33:03
Ich hatte noch keine einzige Grenzerfahrung. ;(

Was mache ich falsch?

Nö! Wenn Du so zurechtkommst, ein vernünftiger und bodenständiger Mensch bist, als Raucher Rücksicht auf andere nimmst ;), ist alles normal.

Wenn man böse wäre, konnte man Grenzerfahrung durchaus in die Richtung tempöräre Geisteskrankheit abtun. Oder milde als Fehlschaltung des Gehirns, was von vielen übertrieben mit zu viel Bedeutung zugemessen wird. Es ist wie mit allen Dingen, man kann aus kleinen Dingen des Lebens ein immer wiederkehrendes Drama entwickeln, oder man kann es einfach hinnehmen und damit vernünftig leben. Es kann auch eine Chance sein, etwas für sich selbst zu überdenken. Was im Endeffekt jeder daraus macht, ist seine Sache.

Früher war ich auch ein Mensch, welcher nach solcher Erfahrung gierte. Heute bemittleide ich die Menschen, die das mit viel Anstrengung tun, und zig Jahre sich knechten und diverse Übungen und komische Dinge machen, nur um so einen Zustand zu bekommen. Im Endeffekt ist es nicht wichtig. Viele machen es für sich wichtig, und sehen das als prägende Elemente ihres Lebens an. Da meditieren beispielsweise zig Millionen Menschen jeden Tag, um eine Erfahrung wie "Erleuchtung" zu erleben. Aber darauf kommt es nicht an. Es gibt wichtigere Dinge im Leben, die man erreichen sollte, als unbedingt so eine "Grenzerfahrung" zu erleben.

Schon der Name "Grenzerfahrung" ist total blöde und hirnrissig. Es hat überhaupt nichts mit Grenze zu tun. Was für eine Grenze soll das den Sein? Grenze der Erfahrung? Nee, es geht noch viel weiter, so eine Erfahrung ist noch lange nicht die Grenze oder überhaupt an der Grenze. Grenze des Verstandes? Warum heißt es dann nicht Grenzverstand? Oder Grenzgeistigkeit, als Grenze des Geistes. Was grenzt den da überhaupt. Warum sagt man nicht den passenden Begriff wie Ungewöhnliche Erfahrung, oder nicht-erwartete-Erfahrung. Da wird etwas an sich triviales zu etwas angeblich wichtigen und bedeutsamen erhoben. Ungewöhnlich ist es sicherlich, unnormal überhaupt nicht. Da werden nur mal die Leute mit den etwas (übrigens jedem Menschen von Natur gegebenen) erweiterten Fähigkeiten des menschlichen Geistes konfrontiert, was sie etwas aus der normalen Behäbigkeit und Konformität erhebt, und schon sagen alle: "Boooaahh, tooooll!". Das ist vergleichbar so, wie wenn ein Mensch, der lesen und schreiben kann, in eine Gruppe von Analphabeten kommt, und alle ihn bestaunen, weil er lesen und schreiben kann. Und? Ist es dann etwas besonderes? Ich finde nicht.

Wie gesagt, Du bist normal, sei froh, und laß Dir bloß nicht einreden, daß so etwas wichtig sei.

hasufell
2011-02-19, 11:39:46
Es ist jedoch, im Sinne von Gehirn und Geist, normal, daß wir Menschen zu so etwas in der Lage sind. Jedoch kann man heute viele solcher Dinge wissenschaftlich fassen und erklären, sie beispielsweise Außerkörperliche Erfahrung (http://de.wikipedia.org/wiki/Au%C3%9Ferk%C3%B6rperliche_Erfahrung), in Buch "Der Ego-Tunnel" (http://www.amazon.de/Ego-Tunnel-Philosophie-Selbst-Hirnforschung-Bewusstseinsethik/dp/3827006309) von Thomas Metzinger beispielsweise wird genau erklärt, wie dieser Effekt entsteht.
natürlich gibt es manchmal wissenschaftliche Erklärungen.
Das ist auch ein Grund warum ich diesen thread eröffnet habe, weil ich der Meinung bin, dass Grenzerfahrungen (egal welcher Art) ernst genommen werden können und sollten.
Ich habe aber auch gemerkt, dass sehr viele Menschen unsicher mit sowas umgehen, darüber nicht reden und es eventuell sogar unterdrücken.
Tipp: Wenn Ihr so eine Erfahrung habt, einfach mit einer kompetenten Person darüber reden und reflektieren, was dieses Erlebnis konkret für Euch bedeutet.
Eine kompetente Person wärest dann du?

Da es mir in 1. Linie um die Reflexion und die subjektive Bedeutung geht, kann ich da mit jedem reden, der Verständnis für die Komplexität des Bewusstseins hat. Mir ist der Dialog wichtiger.

Und da ich gerade von Dialog rede... du hast PRIMÄR noch nichts zum Thema beigetragen.
Heute bemittleide ich die Menschen, die das mit viel Anstrengung tun, und zig Jahre sich knechten und diverse Übungen und komische Dinge machen, nur um so einen Zustand zu bekommen. Im Endeffekt ist es nicht wichtig. Viele machen es für sich wichtig, und sehen das als prägende Elemente ihres Lebens an. Da meditieren beispielsweise zig Millionen Menschen jeden Tag, um eine Erfahrung wie "Erleuchtung" zu erleben. Aber darauf kommt es nicht an. Es gibt wichtigere Dinge im Leben, die man erreichen sollte, als unbedingt so eine "Grenzerfahrung" zu erleben.
Klingt überheblich und verkennt ausserdem das Thema dieses threads. Ich habe Grenzerfahrung als solche Erfahrung definiert, die das Bewusstsein in besonderem Maße verändert hat. Das muss keine spirituelle oder drogen-induzierte Erfahrung sein, sondern kann wie beschrieben schlichtweg ein Autounfall oder ein Lebensschlag sein.
Wir könnten sogar soweit gehen und den Begriff von Karl Jaspers "Grenzsituation" anwenden, wenn dir der mehr sagt. Leider enthält dieser nicht alles, was ich meine, deswegen ist der Begriff HIER "Grenzerfahrung".

Ich weiss nicht was daran unverständlich sein soll und möchte dich bitten, deine Grenzerfahrung HIER mitzuteilen. Denn das interessiert mich mehr als deine Meinung über die Grenzerfahrung anderer.
Wie gesagt, Du bist normal, sei froh, und laß Dir bloß nicht einreden, daß so etwas wichtig sei.
ich würd eher sagen man sollte sich von niemandem einreden lassen unnormal zu sein, genauso wie normal zu sein.
Was man ist, erfährt man selbst und bekommt es nicht erklärt.

Mylene
2011-02-19, 13:15:05
Das ist auch ein Grund warum ich diesen thread eröffnet habe, weil ich der Meinung bin, dass Grenzerfahrungen (egal welcher Art) ernst genommen werden können und sollten.
Nichts anderes sagt er!

Eine kompetente Person wärest dann du?

Da es mir in 1. Linie um die Reflexion und die subjektive Bedeutung geht, kann ich da mit jedem reden, der Verständnis für die Komplexität des Bewusstseins hat. Mir ist der Dialog wichtiger.
Nichts anderes sagt er! Er definiert die Kompetenz einer Person mit den fast gleichen Worten. (reden -> Dialog; reflektieren -> Reflektion)

Und da ich gerade von Dialog rede... du hast PRIMÄR noch nichts zum Thema beigetragen.
Wenn er das gleiche sagt wie du, nur stellenweise von der entgegenliegenden Warte aus betrachtet, wieviel hast du dann zum Thema beigetragen? :whistle:

Klingt überheblich und verkennt ausserdem das Thema dieses threads. Ich habe Grenzerfahrung als solche Erfahrung definiert, die das Bewusstsein in besonderem Maße verändert hat. Das muss keine spirituelle oder drogen-induzierte Erfahrung sein, sondern kann wie beschrieben schlichtweg ein Autounfall oder ein Lebensschlag sein.[...]
Du bist gerade auf dem Holzweg. Er spricht davon, dass es Menschen gibt, die mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zwanghaft versuchen, eine solche "Grenzerfahrung" bzw. den Zustand, der ihnen wie eine "Grenzerfahrung" erscheint, zu erreichen. Er entkräftet damit, dass es "unnormal" wäre, eine solche "Grenzerfahrung" nicht zu erleben. Im Umkehrschluss heißt das genauso, dass es eben auch völlig "normal" ist. Und wenn man ganz weit ausholen möchte, sagt er letzen Endes sogar, dass es kein "richtig" oder "falsch" gibt, was "normal" oder "unnormal" ist (und wenn man in anderen Threads mitgelesen hat, dann sollte man eigentlich inzwischen wissen, dass er diese Meinung auch schon an anderen Stellen vertreten hat). Außerdem führt er seinen Gedanken noch weiter, indem er einwirft, ob "Grenze" überhaupt der richtige Begriff ist, wenn es doch kein "normal" oder "unnormal" gibt, da eine solche ja festlegen würde, ob etwas als "normal" oder "unnormal" abgegrenzt werden könnte. Wie du "Grenzerfahrung" definiert hast, ist dabei völlig außen vor, weil er abgesehen davon überhaupt nicht auf dich, sondern auf IVN reagiert hat. Du argumentierst daher völlig an seiner Aussage vorbei. Das einzige, was hier also unverständlich ist, ist deine Fehlinterpretation.

ich würd eher sagen man sollte sich von niemandem einreden lassen unnormal zu sein, genauso wie normal zu sein.
Nichts anderes sagt er!

Was man ist, erfährt man selbst und bekommt es nicht erklärt.
Du widersprichst dir selbst. Auf der einen Seite sagst du, dass es dir auf Dialog und Reflektion ankommt, gleichzeitig sagst du jetzt aber, dass man sich nur selbst erfährt und von niemanden etwas erklärt bekommt. Das passt hinten und vorn nicht zusammen. Entweder, wir lassen es zu, dass andere über uns urteilen (sei es durch verbale Urteile oder entsprechendes Verhalten), um daraus unsere eigenen Schlüsse zu ziehen, oder wir verzichten darauf, aber dann gibt es auch keine Erfahrungsmöglichkeiten. Erfahrung erreichen wir dadurch, dass wir etwas erleben, und wen erleben wir zumeist? Richtig, unsere Mitmenschen. Wir vergleichen uns, um etwas über uns selbst zu erfahren und die (für uns) richtigen Erklärungen zu erhalten.

hasufell
2011-02-19, 13:19:29
wieviel hast du dann zum Thema beigetragen? :whistle:
genauso wie du habich eine Grenzerfahrung geschildert und habe diesen Thread im übrigen gestartet. Aber scheinbar haben wenige den Eingangspost aufmerksam gelesen.
Du bist gerade auf dem Holzweg.
ich habe ihm nochmal meinen Begriff "Grenzerfahrung" erklärt, da er 1. selber nix über eine solche erzählt hat und 2. den Begriff auch für schlecht hält.
Auf der einen Seite sagst du, dass es dir auf Dialog und Reflektion ankommt, gleichzeitig sagst du jetzt aber, dass man sich nur selbst erfährt und von niemanden etwas erklärt bekommt.
exakt und ich sehe da keinen Widerspruch. wobei der letzte Teil deines Satzes nicht ganz stimmt.

Nichts anderes sagt er!
sagte ich, dass er was anderes sagt? :|
Nichts anderes sagt er! Er definiert die Kompetenz einer Person mit den fast gleichen Worten. (reden -> Dialog; reflektieren -> Reflektion)
nope. da ich ihn ein wenig kenne wird er mit Sicherheit auf Therapeuten/Psychologen verweisen. Das ist ja ok, aber ich würde mich auch freuen, wenn er zum eigentlichen Thema was beizutragen hat, deswegen stichele ich auch ein bisschen.

Dicker Igel
2011-02-19, 16:43:04
Da meditieren beispielsweise zig Millionen Menschen jeden Tag, um eine Erfahrung wie "Erleuchtung" zu erleben. Aber darauf kommt es nicht an. Es gibt wichtigere Dinge im Leben, die man erreichen sollte, als unbedingt so eine "Grenzerfahrung" zu erleben.

Welche denn? Familie, Geld, ein Haus, ein Auto, jedes Jahr 2x 14 Tage Urlaub und ansonsten fleißig für den Vater Staat arbeiten?
Was wichtig und was unwichtig ist kannst Du nur für dich bestimmen - aber nie und nimmer für andere Menschen.

Es gibt für die Menschen quasi keine "gemeinschaftliche Wichtigkeit" und dies wäre auch Teil meiner Grenzerfahrung, die ich allerdings nicht wirklich komplett in Worte fassen kann.
Daher belasse ich es auch bei dieser Andeutung.

PHuV
2011-02-19, 19:06:30
Welche denn? Familie, Geld, ein Haus, ein Auto, jedes Jahr 2x 14 Tage Urlaub und ansonsten fleißig für den Vater Staat arbeiten?

Das behauptest Du, wo sage ich das?


Was wichtig und was unwichtig ist kannst Du nur für dich bestimmen - aber nie und nimmer für andere Menschen.

Richtig, und nichts anders sage ich auch. Deswegen ist IVN auch normal. Mir ging es um den Punkt, daß es Menschen gibt, die anderen beispielsweise unbedingt und zwanghaft gewisse Grenzerfahrungen nahelegen, und dagegen spreche ich mich aus. Oder das manche glauben, unbedingt solche Erfahrungen machen zu müssen. Wenn es so eine Erfahrung gibt, gut ist es, und wenn nicht, auch gut.


Es gibt für die Menschen quasi keine "gemeinschaftliche Wichtigkeit" und dies wäre auch Teil meiner Grenzerfahrung, die ich allerdings nicht wirklich komplett in Worte fassen kann. Daher belasse ich es auch bei dieser Andeutung.

Sehe ich auch so, und genau so soll es auch sein, ohne daß sich jemand gleich ausgegrenzt sein muß.

PHuV
2011-02-19, 19:42:22
@Mylene

Danke, you're right. :up:

@hasufell

You're wrong. Sorry, Du entwickelst Dich mehr und mehr zu einem Diskussionsdespoten, der andere Meinungen wohl nicht mag und nicht gelten läßt. Nur weil Du etwas definierst, ist es noch lange nicht korrekt oder richtig. Und entweder, Du stößt eine Diskussion an, um mehr von verschiedenen Blickwinkeln zu erfahren, oder Du erstickst schön eine Diskussion, weil Du nur Deine Meinung bestätigt haben willst. Diskussionen laufen nun mal nicht immer so, wie man es wünscht oder denkt, das haben wir ja ständig hier. Ich habe sehr viel zum Thema beigetragen, nur willst Du das nicht wahrhaben.

Was nützt Dir den meine konkreten Erfahrungen oder einzelnen Geschichtchen? Wenn man nicht darüber abstrakt reflektiert, gar nichts. Es ist eine Geschichte, Smalltalk, mehr nicht. Wichtiger ist doch, was löst das Ereignis aus, oder was für eine Bedeutung hat es.

nope. da ich ihn ein wenig kenne wird er mit Sicherheit auf Therapeuten/Psychologen verweisen.

Nö, das meinte ich nicht automatisch. ;) Und warum Du dann immer auf mich schließt, oder ich damit mich meine soll, verstehen ich auch nicht, aber gut. Aber Du kennst mich so gut, oder? :rolleyes: Ich sagte lediglich: kompetent, im Sinne von, das diese Leute sich im Bereich Grenzerfahrung gut auskennen. Wenn die sich dann noch gut mit der Psyche auskennen, umso besser. Wie gesagt, wichtig ist doch, wie die Menschen mit dieser Erfahrung umgehen. Früher wurde man damit oft alleine gelassen, weil man als verrückt oder unnormal galt. Deshalb sprach mal früher darüber auch nicht so gerne.

IVN hat eine Frage gestellt, und die habe ich beantwortet, wo liegt da Dein Problem? :confused: :rolleyes:

Ich weiss nicht was daran unverständlich sein soll und möchte dich bitten, deine Grenzerfahrung HIER mitzuteilen. Denn das interessiert mich mehr als deine Meinung über die Grenzerfahrung anderer.

Es gibt nicht die Grenzerfahrung, es gibt, wenn man Deine Definition Grenzerfahrungen! Und davon gibt es sooo viele, wo soll ich anfangen? Als ich mich zum ersten mal verliebte? Als ich zum ersten mal depremiert war? Als meine Mutter einen Unfall hatte, als sie starb? Als ich bei der Geburt meines Sohnes dabei war? Wenn ich Menschen in einer Beratung spüre? Wenn fremde Menschen zu mir kommen, um mich zu fragen? Jedes Mal wenn ich meditiere, oder meine Gitarre in die Hand nehme?

Wenn man Deiner Definition nimmt, haben wir ständig alle Grenzerfahrungen. Viele Dinge beeindrucken uns, lassen uns vom normalen Denken abweichen, neu Dinge bewerten, und sie verändern uns, ständig und permanent. Ich bin der Meinung, wenn Menschen offen sind, machen sie ständig solche Grenzerfahrungen.

hasufell
2011-02-19, 19:57:03
You're wrong. Sorry, Du entwickelst Dich mehr und mehr zu einem Diskussionsdespoten, der andere Meinungen wohl nicht mag und nicht gelten läßt.
äh watt? Ich hab den Thread hier gestartet, um anderer Leute Erfahrung zu hören? Was soll der Vorwurf bitte?
Habich deine Meinung beschnitten? Nein. Aber ich muss ihr auch nicht zustimmen. Oft tue ich das aber sogar, falls du das nicht gemerkt hast.
Nur weil Du etwas definierst, ist es noch lange nicht korrekt oder richtig.
Definitionen können nicht korrekt oder richtig sein. Wenn du dich auf mein Thema nicht einlassen kannst, dann lass es.
Und entweder, Du stößt eine Diskussion an, um mehr von verschiedenen Blickwinkeln zu erfahren, oder Du erstickst schön eine Diskussion, weil Du nur Deine Meinung bestätigt haben willst. Diskussionen laufen nun mal nicht immer so, wie man es wünscht oder denkt, das haben wir ja ständig hier. Ich habe sehr viel zum Thema beigetragen, nur willst Du das nicht wahrhaben.
Du hast es immer noch nicht verstanden: Hier geht es primär eben NICHT um MEINUNG, sondern um ERFAHRUNG.
Trotzdem verbiete ich dir nicht den Mund, natürlich nicht. Aber ich sehe nicht, dass du viel beigetragen hättest, weil du noch keine persönliche Erfahrung geschildert hast.
Was nützt Dir den meine konkreten Erfahrungen oder einzelnen Geschichtchen? Wenn man nicht darüber abstrakt reflektiert, gar nichts. Es ist eine Geschichte, Smalltalk, mehr nicht. Wichtiger ist doch, was löst das Ereignis aus, oder was für eine Bedeutung hat es.
Richtig und ich habe auch danach gefragt, was es auslöst und welche Bedeutung es hat. Auch ich habe selbst darüber geredet.
Früher wurde man damit oft alleine gelassen, weil man als verrückt oder unnormal galt. Deshalb sprach mal früher darüber auch nicht so gerne.
Deswegen habich doch den Thread hier aufgemacht, um zu zeigen, dass man darüber ganz normal reden kann. Wenn du da keinen Sinn drin siehst, dann tut es mir Leid. Therapeuten reden doch auch gerne.
wo soll ich anfangen?
Woher soll ich das wissen? Tus einfach. Ich habs auch getan. Meinst du das war das einzige, was mein Leben verändert hat? Sicher nicht.
Wenn man Deiner Definition nimmt, haben wir ständig alle Grenzerfahrungen.
EXAKT! Ich wollte noch den Satz
Es natürlich klar, daß solche Erlebnisse für die meisten prägend bis schockierend oder traumatisierend sind. So was passiert nicht alle Tage, und wirkt sehr lange nach.
von dir zitieren und ihm widersprechen, aber offensichtlich verstehst du langsam, was ich meine.

Ich habe gesagt: dieser thread ist wirr. Ich habe keine Linie, kein Konzept und auch kein Ziel. Ich will hier schlichtweg offen über prägende Grenzerfahrungen reden.
Hast du Angst darüber zu reden oder wieso drehst du dich ständig um den heißen Brei?

Dicker Igel
2011-02-19, 20:10:30
wo sage ich das?

Nirgends - es war eine sarkastische Fragestellung :)

hasufell
2011-02-19, 20:11:05
Daher belasse ich es auch bei dieser Andeutung.
nö. ich will mehr hören

PHuV
2011-02-19, 20:39:43
pump

Acid-Beatz
2011-02-19, 20:59:28
Nach einigen Stunden Halluzinationen und dummen Gedanken, wollte ich pruefen ob ich man jemanden alleine mit meinen Gedanken rufen kann.:freak:
Ich rief ihren Namen in meinen Gedanken und nach paar Versuchen kamm die antwort "ja was willst du?" Ich antwortete mit der Stimme, gib mir die Flasche Wasser.
Dachte ich wow was geht, bin ich ein Telepath?:D
Irgendwie in meinen dichten zustand dachte ich, vielleicht dachtest du so stark an ihren Namen, dass du es unbewusst ausgesprochen hast.
Ein Kontroltest musste her.:biggrin: Wieder rief ich ihren namen alleine mit meinen Gedanken, nach einigen Versuchen kamm eine agressive Antwort.
"was willst du schon wieder""
Nach dem zweiten Test bin ich mir sicher, dass ich nichts gesagt habe, weil ich mir extra den Mund zu hielt.

Hey,
also ich hab mal so was ähnliches erlebt, allerdings genau "umgekehrt". Ich bin mit nem Freund, der auf mich aufgepasst hat, durch die Stadt gelaufen und dachte eigentlich die ganze Zeit, dass ich mit ihm rede! Irgendwann muss ich ihn dann (in meinem "Trip") irgendwas gefragt haben wo ich mir nicht selber beantworten konnte. Als dann keine Antwort kam meinte ich zu ihm "Ja was is denn jetz"? Er schaut mich dann nur verwundert an und meint, dass ich seit ungefähr ner halben Stunde keinen Mucks mehr von mir gegeben hab :biggrin:

Noch was meinerseits zum Topic (selber Tag): Ich hatte damals auf dem Trip wohl genau das, was man unter "Ich-Auflösung" findet.
Irgendwann hab ich meinen Freund wohl aus Interesse gefragt, wie spät es eigentlich ist (was vollkommend egal war, ich wollts nur wissen). Er hat mir dann die Uhrzeit gesagt und ich musste feststellen, dass ich damit absolut GARNICHTS anfangen konnte. Ich began zu überlegen was mir denn diese Uhrzeit eigentlich sagt, ich konnte mir genau die Zeiger vorstellen wie sie stehen müssen aber die Zeit hatte in dem Moment keine Bedeutung mehr (die Fragen in meinem Kopf waren in die Richtung "Es ist zwei Uhr: Waren wir jetz eigentlich schon beim Weggehen, sind wir quasi grad dabei oder gehen wir erst noch weg?" - Ich war mir durchaus auch bewusst, dass wir bis dahin nur durch die Stadt gelaufen sind und wir noch in keinem Lokal waren aber ich konnte trotzdem keinen Zusammenhang mit der Uhr herstellen)
Ich habs dann einfach so hingenommen, dass ich gerade "zeitlos" glücklich bin und es hat dann auch soweit gepasst.
Bischen später musste ich dann irgendwie an mich selber denken was ich eigentlich für Mensch bin: Irgendwie sind mir tausend Sachen eingefallen wie "du hast viele Freunde","du bist in deinem sozialen Umfeld soweit geachtet","du bist faul in der Schule", ... . Das war wieder so ein Puzzle: Ich wusste eigentlich alles aber irgendeinen Teil konnt ich in diesem Moment einfach nicht sagen und das war wohl quasi der Knotenpunkt wie alles verknüpft ist! Ich hab lange überlegt und irgendwie hats mir auch Angst gemacht weil ich in diesem Moment eben mein ICH-Gefühl verloren hatte. Irgendwann wars mir zuviel und ich hab mich dann mit was anderem beschäftigt :biggrin:

Mehr fällt mir dazu grad auch nicht ein aber es war definitiv ein sehr interessantes Erlebnis! Zusammenfassend würd ich sagen, dass ich in diesem Moment vllt das erste Mal gemerkt hab was die ganze Persönlichkeit eines Menschen ausmacht, frei nach Aristotheles: "Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile"

Dicker Igel
2011-02-19, 21:44:43
nö. ich will mehr hören

Nää - ich kann das wie schon erwähnt nicht formulieren, es würde dann wohl nicht so ankommen, wie eigentlich gedacht.

Dieses Erlebnis bekräftigte mich darin, weiter zu forschen und zu suchen, egal was andere über mich dachten. Für mich war es real und wahr.

Ich hatte bei dem Tod meines Vaters ein ähnliches Erlebnis, nur war ich da wach und fühlte, dass ich nach Hause muss, um noch ein Unglück zu vermeiden.
Was hast Du diesbezüglich herausbekommen - gibt es eine empirische Erklärung?

PHuV
2011-02-20, 02:14:37
Was hast Du diesbezüglich herausbekommen - gibt es eine empirische Erklärung?

Empirisch bisher leider nicht. Ich habe zwar mal Kontakt mit entsprechenden Leuten aufgenommen. Aber solange kein Wissenschaftler durch Zufall auf so was stößt, sind solche Themen leider immer noch ein Karrierestopper (CLM, Career Limiting Move) für Akademiker. Wenn man beispielsweise AKE oder Out-of-Body-Experience (entdeckt durch den Neurologen Olaf Blanke 2002) oder Schlafstarre nicht durch Zufall durch eine Gehirnoperation entdeckt hätte, wäre dies auch immer noch im Bereich der Esoterik angesiedelt. Gerade AKEs und Schlafstarre haben nach ersten Analysen ca. 17-26% der Bevölkerung einmal im Leben erlebt. Bei Schizophrenen tritt es ungefährt 42% auf.

Man weiß heute, daß Spiegelneurone empathisches Verhalten ermöglichen. Die Frage ist nun, was ermöglicht gedankliches Austauschen über die normale Wahrnehmung und nonverbale Kommunikation? Fakt ist, es gibt diverse Gruppen, die so was können, und auch gezielt trainieren. Ich habe das beispielsweise durch das Ninjutsu kennengelernt. Fakt ist auch, man kann es erlernen und trainieren. Nur warum das möglich ist, und wie es physisch funktioniert, weiß noch keiner. Rupert Sheldrake hat beispielsweise eine Theorie mit Morphisches Feldern aufgestellt, die aber überall durchweg abgelehnt wird. Leider gibt es noch keinen, der sich da genau ranwagt.

Solche Kommunikation funktioniert bei den meisten Menschen besonders einfach und gut, die eine sehr gute innere Bindung aneinander haben: Eltern-Kind-Beziehungen, eher Mutter-Kind (bedingt durch den engen Kontakt bei der Schwangerschaft und Stillzeit), sie kann sich aber auch auf beliebige beliebte Verwandte wie Großeltern etc. ausbreiten. Dann trifft es oft auch bei frisch Verliebten zu, oder bei Menschen, die ähnliche traumatische Erlebnisse hatte. Auch bei Menschen, die sich lieben und lange in einer Beziehung leben, ist so etwas zu beobachten. Beispielsweise konnten einige Frauen spüren, daß ihre im Krieg vermißten Männer noch leben, manche wußten auch sofort, wenn ihr Mann gefallen war.

Bei allen Menschen kann man das gleiche beobachten, die fast bedingungslose und vertrauensvolle Öffnung (so nenne ich das mal) zu dieser Person. Öffnung bedeutet hier, die normalen rationalen, emotionalen und gefühlsmäßigen Blockaden, die man normalerweise als Schutz der eigenen Psyche vor anderen aufbaut, sind hier stark abgeschwächt oder nicht vorhanden. Nur diese Öffnung erlaubt und ermöglicht solche Kommunikation. Diese Öffnung kann auch unter Schock, Trauma, Gefahr, spontane Freude und Glück, aber auch durch Unfälle oder Drogenkonsum passieren. Hayab hat hier so einen Fall schön bildlich und wunderbar geschildert.

Wie oben gesagt, erleichtert so eine Bindung diese Phänomen, sie ist aber keine Bedingung. Wenn man weiß, wie es funktioniert, und es diszipliniert übt, kann die Wahrscheinlichkeit für solche Dinge erheblich erhöhen. Es gibt aber, wie in allen emotionalen Dingen, keine Garantie, daß es auch immer klappt. Das macht den Nachweis und Beweis auch so schwierig.

Dicker Igel
2011-02-20, 10:33:03
Interessant - dies trifft dann wohl auch auf Situationen zu, wo man fühlt, dass jemand bestimmtes kommt.
Sowas habe ich damals in einer WG paar mal erlebt: Man sitzt in der Stube und plötzlich sagt einer: Ich glaube jetzt kommt der und der, obwohl jener nicht "angemeldet" war - paar Minuten später klingelts und taataaaa, besagte Person steht vor der Tür ^^

Konami
2011-02-20, 11:06:43
An sich nichts wahnsinnig Außergewöhnliches, aber für mich doch eine heftige Erfahrung:

Vor ein paar Jahren habe ich es zum ersten Mal geschafft, mich während dem Schlafen so dämlich hinzulegen, dass beim Aufwachen mein kompletter (ich glaube linker) Arm taub war. Ich wusste in dem Moment nicht mehr, was los ist.
Rational hätte ich wissen müssen, dass es nur vorübergehend ist - so wie einem auch mal das Bein einschläft etc. - aber es war in dem Moment so schockierend für mich, plötzlich nur noch einen Arm zu spüren, dass ich mir ernsthaft Sorgen gemacht habe. Ich konnte weder den Arm noch die Finger auch nur Millimeter bewegen. Ich hab draufgehauen und nichts gespürt. Ich hätte mir wahrscheinlich auch die Hand absägen können und nichts gespürt.

Nach ca. einer Minute war das Ganze wieder vorbei, aber gefühlt war das mindestens eine halbe Stunde.

(Nebenbei hab ich dabei auch bemerkt, wie schwer Gliedmaßen eigentlich sind - wenn sie "tot" sind.)

ich merkte nichts mehr, keinen schmerz, keine antrengung und lief in vollkommener trance die letzten meter, überholte meinen freund, der die ganze zeit vor mir gelaufen war und am ende, als ich endlich unten stand, fiel die schuhsohle ab und ich fragte mich, was grade passiert war."
Sorry aber: Joggen gehen, dann kommst du öfter in den Genuss deiner körpereigenen Drogen. :D

hasufell
2011-02-20, 14:03:46
@ PhuV ... danke für den Beitrag

Nää - ich kann das wie schon erwähnt nicht formulieren, es würde dann wohl nicht so ankommen, wie eigentlich gedacht.
also du hast jetzt ja schon mit Andeutungen angefangen und ich finde, jetzt musst du auch bis zum Ende durchziehn :D

Und wenn dus quasi "privat" hier für mich schreibst.
Sorry aber: Joggen gehen, dann kommst du öfter in den Genuss deiner körpereigenen Drogen. :D
hehe. das ist natürlich richtig, aber da ich sowohl viel wandere als auch viel jogge, kann ich behaupten, dass da ein himmelweiter Unterschied ist.

Das erinnert mich an eine andere Grenzerfahrung, die mir etwas über "Zeit" zeigte. Es war in Litauen im Winter und ich wanderte eine Landstraße direkt durch tiefe Wälder entlang. Es war etwas hügelig, so dass ich zwangsweise oft auf den Himmel starren musste.
Wer selber wandert, weiss, dass man ein gewisses Zeitgefühl entwickeln kann, manchmal auf 5minuten genau. Aber in der einen Stunde, die ich dort auf der Landstraße ging, war es irgendwie anders. Mein über Monate geschultes Zeitgefühl war für diesen Abschnitt weg... irgendwo riss die Zeit ab, auch wenn ich kein blackout hatte. Ich fühlte mich nicht verwirrt wie nach Alkoholsuff und hatte auch keine Probleme mich daran zu erinnern was passiert war.... das klingt vermutlich banal, weil jeder weiss, dass man Zeit subjektiv empfindet. Aber in der Qualität ist mir das noch nie passiert. Ich fragte mich, ob ich gerade einen Zeitsprung gemacht hatte oder in 2 Welten gleichzeitig war.

Gezeigt hat mir das, dass ich noch garnichts über "Zeit" wusste, ausser dass sie subjektiv ist. Das ist aber nicht viel...

anddill
2011-02-20, 14:40:05
@ PhuV ... danke für den Beitrag


also du hast jetzt ja schon mit Andeutungen angefangen und ich finde, jetzt musst du auch bis zum Ende durchziehn :D

Und wenn dus quasi "privat" hier für mich schreibst.

hehe. das ist natürlich richtig, aber da ich sowohl viel wandere als auch viel jogge, kann ich behaupten, dass da ein himmelweiter Unterschied ist.

Das erinnert mich an eine andere Grenzerfahrung, die mir etwas über "Zeit" zeigte. Es war in Litauen im Winter und ich wanderte eine Landstraße direkt durch tiefe Wälder entlang. Es war etwas hügelig, so dass ich zwangsweise oft auf den Himmel starren musste.
Wer selber wandert, weiss, dass man ein gewisses Zeitgefühl entwickeln kann, manchmal auf 5minuten genau. Aber in der einen Stunde, die ich dort auf der Landstraße ging, war es irgendwie anders. Mein über Monate geschultes Zeitgefühl war für diesen Abschnitt weg... irgendwo riss die Zeit ab, auch wenn ich kein blackout hatte. Ich fühlte mich nicht verwirrt wie nach Alkoholsuff und hatte auch keine Probleme mich daran zu erinnern was passiert war.... das klingt vermutlich banal, weil jeder weiss, dass man Zeit subjektiv empfindet. Aber in der Qualität ist mir das noch nie passiert. Ich fragte mich, ob ich gerade einen Zeitsprung gemacht hatte oder in 2 Welten gleichzeitig war.

Gezeigt hat mir das, dass ich noch garnichts über "Zeit" wusste, ausser dass sie subjektiv ist. Das ist aber nicht viel...


Nichts neues. Pendel mal 20 Jahre die gleiche Strecke mit dem Auto.
Da bin ich oft genug am Ziel gewesen, ohne mich an den Weg erinnern zu können. Komplett auf Autopilot, das Bewusstsein war irgendwo anders.

hasufell
2011-02-20, 14:43:41
Nichts neues. Pendel mal 20 Jahre die gleiche Strecke mit dem Auto.
Da bin ich oft genug am Ziel gewesen, ohne mich an den Weg erinnern zu können. Komplett auf Autopilot, das Bewusstsein war irgendwo anders.
hm. das mag sein, allerdings konnte ich mich sehr genau an den Weg erinnern

aber die Zuordnung der Zeit zu dem passierten war völlig durcheinander... und das, nachdem ich schon Monate gewandert war und mein Zeitgefühl sehr präzise war.
Gerade deswegen war es so seltsam. Im "Flow" war ich eigentlich immer, wenn ich schon 1-2 stunden auf den Beinen war... das hat aber nie mein Zeitgefühl beeinträchtigt.

PHuV
2011-02-20, 17:21:44
Interessant - dies trifft dann wohl auch auf Situationen zu, wo man fühlt, dass jemand bestimmtes kommt.
Sowas habe ich damals in einer WG paar mal erlebt: Man sitzt in der Stube und plötzlich sagt einer: Ich glaube jetzt kommt der und der, obwohl jener nicht "angemeldet" war - paar Minuten später klingelts und taataaaa, besagte Person steht vor der Tür ^^

Richtig, oder man denkt an jemanden, und der ruft prompt an, usw. Oft wird dies als Zufall getan, weil man angeblich ständig an irgendwelche Menschen denkt usw. Das schließt natürlich Zufall nicht aus, das muß dann aber jeder für sich selbst überprüfen, wie oft er richtig oder wirklich falsch lag.

Zwischen mir und meiner Frau ist es witzig, wenn wir "zufällig" das einkaufen, was der andere sich wünschte, das betrifft dann Dinge, die nicht im normalen Rahmen sind.

Dicker Igel
2011-02-27, 10:52:49
Ich hab' letztens was zum Thema "in die Zukunft sehen" gelesen.
Der amerikanische Sozialpsychologe Daryl Bem (http://dbem.ws/) hat sich mit dem Thema beschäftigt, allerdings ist seine Arbeit in Fachkreisen sehr umstritten.
Aber aller Anfang ist schwer :)