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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wakü-Verschraubungsdichtung: O-Ring vs. Metallring mit Gummilippe


Dr.Doom
2011-02-25, 19:04:27
Huhu.

http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/attachment.php?attachmentid=38996&stc=1&d=1298656331

Ich hatte bisher bei meinen Wakü-Verschraubungen immer eine Variante mit Nut/Vertiefung und O-Ring. Von einem Bekannten habe ich jetzt aber eine andere Variante bekommen, die keine Nut/Vertiefung an der Verschraubung und auch keinen O-Ring, sondern einen Metallring mit innenliegender Gummilippe haben.

Irgendwie verstehe ich nciht, wie diese Metallring-Gummilippen-Variante funktioniert bzw wie das Ding abdichtet...?! Man schraubt die Verschraubung doch nur auf den Metallring - wo wird da was verformt und in die Ritze gedrückt, wie es beim O-Ring passiert?

Kann man diese Metall-Gummilippen-Dichtungen auch mehrfach benutzen wie die O-Ring-Variante?

Muss man die Verschraubung bei Nutzung der Metall-Gummilippen-Dichtung richtig anknallen?

Muss man bei Verschraubungen ohne Nut (siehe Bild) zwingend die Metall-Gummilippen-Dichtungs-Variante nutzen, oder kann man dafür auch einen O-Ring nutzen?

Ich trau dieser Metall-Gummilippen-Dichtungs-Variante irgendwie nicht...

Crop Circle
2011-02-25, 19:08:31
Der Gumme sollte doch breiter sein als der Metallring, oder? Dann kann man es fest anziehen, ohne dass der Gummi zu stark gequetscht wird.

kmf
2011-03-04, 13:26:31
Usit-Ringe stammen aus einer Zeit, wo eine Kombination aus axialem und radialem O-Ringeinstich noch nicht mit kostengünstigen Schneidmittel auf Automaten herstellbar waren. Heute gibt es die nötigen Stechwerkzeuge von der Stange. An der industriellen Lösung dieses Verfahrens war ich übrigens selbst maßgeblich beteiligt.

Die Usit-Ringe mit angespritztem Kunststoffteil, wie auf dem Bild oben, werden heute massenhaft bei pneumatischen Verschraubungen genutzt. Durch die kleinen Noppen wird ermöglicht sie quasi als unverlierbare Dichtungen bei Verschraubungen einzusetzen. Usit-Ringe mit anvulkanisiertem trapezförmigem Dichtteil werden z.B. in Autos und in allen Bereichen der Industrie gebraucht. Als reines Dichtelement betrachtet, sind sie erheblich teurer in der Herstellung als O-Ringe. Bei O-Ringen bedarf es aber eines geeigneten Einbauraums, meist in Form einer Nut. Man muss nun abwägen - aus Kostengründen, aber auch von der Funktionalität, wo es Sinn macht, welche Dichtungsart zum Zuge kommt.
Bei Verschraubungen (Fittings) im Hydrauliksektor, darunter gehört auch die Wasserhydraulik, haben sich gekammerte O-Ringe bzw. Vierkantringe durchgesetzt. In der Massenproduktion sind Abdichtungen nach diesem Verfahren, auch im Hinblick auf Qualitätssicherung, weitaus günstiger herzustellen.

Bei den Niedrigstdrücken, wie sie z.B. in PC-Waküs zu finden sind, würde ich persönlich von dem gezeigten Ring abraten. In Pneumatiksteuerungen herrschen in der Regel 6 bar Druck. Durch die Druckbeaufschlagung erfährt der Ring eine gewisse Verformung, die das Abdichten zusätzlich unterstützt.