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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : (Leit)motive in der Fantasyliteratur


Within
2011-03-07, 18:49:03
Nabend Forengemeinde,

ich würde gerne mehr über die gängigen Leitmotive in der Fantasyliteratur erfahren, doch leider besitze ich nicht das Durchhaltevermögen eine riesige Anzahl von Fantasybüchern selbst zu lesen und mich mit diesen im Detail auseinander zu setzen.
Hier im Forum gibt es ja viele Fantasy Fans und gemeinsam sollten viele Bücher eine genauere Beachtung erhalten.

Vorweg, es wird massive Spoiler geben. Das sollte jedem klar sein.

Hier mal ein Auszug, was ich ungefähr meine. Ich möchte Avalox für diesen tollen Kommentar danken:

...

Der Kern der Geschichte von HdR ist ja ein ökologisch, anti technischer.

Die gute "traditionelle naturverbundene alte Welt" wird von der bösen Natur vernichtenden neuen Modernisierung bedroht.

Tolkien schreibt um dieses grundsätzliche Motiv eine Verlustgeschichte, immer wieder wird der Verlust in verschiedenen Aspekten beschrieben.
Das trifft natürlich auch Tolkiens eigenen Ansichten. Da er sehr ökologisch denkend und dem traditionellen Großbritannien nachtrauernd eher eine rückwärts gerichtete Sichtweise hatte.

Mag sicher nicht jeder so sehen, aber eine derartige Auseinandersetzung finde ich toll und nicht jedem fällt so etwas auf.

Jetzt kommt ihr ins Spiel ^^:
Welche Fantasybücher habt ihr gelesen und was denkt ihr sind die Leitmotive? Ich bin mir nicht sicher, ob Leitmotiv das richtige Wort ist, aber ihr kennt eine solche Auseinandersetzung bestimmt noch aus den Deutschanalysen zu Schulzeiten.

Neben der Nennung des bloßen Buchtitels wäre eine Subgenre-Kennzeichnung bzw. "Tags" nicht verkehrt, also in der Form von "High Fantasy, Elfen Orcs & Co, ..." oder "Vampire, Setting in der Gegenwart" und dann die Motive.

Ob Vampire, Elfen oder sonst was spielt keine Rolle, auch die Zeit ist egal, solang es nicht zu weit in der Vergangenheit/Zukunft liegt. Alles was Fantasy hergibt ist gern gesehen.

Der Grund für diesen Thread, falls Jemand neugierig ist, ist der Weltbild Katalog. Als ihn durchblätterte und mir die angesagten Fantasybücher anguckte und die Kurzbeschreibungen durchlas, würde mir fast übel bei dieser Art der Oberflächlichkeit und Einfachheit. Absolute Klischees und Standardplots. Da kann ich mir interessante Motive kaum vorstellen.
Daher jetzt hier der Querschnitt durch wahrscheinlich alte Klassiker, unbekannte Werke und wohl auch neuere.

Danke für die Aufmerksamkeit.

Lyka
2011-03-07, 18:54:43
Danke für die Aufmerksamkeit macht mir Probleme^^

http://de.wikipedia.org/wiki/Heldenreise -> klassischstes leitmotiv, besonders schlimm in Fantasy

Hucke
2011-03-07, 19:01:07
Schön sind auch die mächtigen und weisen alten Völker die es trotzdem geschafft haben sich selber auszurotten und/oder einem alten Feind zum Opfer gefallen sind.

Mit der Weisheit war es wohl nicht so weit her und auch mit der Macht, dem technischen und geistigen Fortschritt, ...

Trotzdem weiß der Held vieler Fantasygeschichten alte Artefakte zu nutzen und damit den bösen Feind zu verbannen/vernichten.

nggalai
2011-03-07, 19:15:09
Heldenreise wurde ja schon genannt, auch gerne gesehen (bei der kreativeren Fantasy) ist die Narrenreise (Fool's Journey). Ansonsten werden halt die üblichen Jungschen Archetypen verheizt. In sofern unterscheidet sich Fantasy nicht sonderlich vom Rest der Populär-Literatur, was auch gut so ist.

Was es allerdings noch hirnloser macht, wenn manche Kritiker Fantasy per se runterklatschen, um dann ein "literarisches Werk" in die Hand zu nehmen, das halt einen Preis gewonnen hat. Die Autoren kochen fast alle nur mit Wasser.

Rakyr
2011-03-08, 13:00:30
In "Die Elfen" von Bernhard Hennen spielt die Technik als Feind nur eine untergeordnete Rolle (Vergleich Herr der Ringe), vielmehr aber die Religion. Es lassen sich starke Paralellen zu den Kreuzzügen des Mittelalters ausmachen. Das merkt man ganz stark im ersten Teil - da dieser eine sehr große Zeitspanne (ein paar Tausend Jahre) abdeckt - sowie in den SpinOffs, der Elfenritter Triologie, da hier die Geschichte teilweise von dieser Seite aus erzählt wird.

Shink
2011-03-08, 13:29:08
HdR erinnert mich immer etwas an den WK2: Die starken Übermenschen vom Norden deren reines Blut inzwischen verwässert wurde haben als einzige Anspruch auf die Führung der Menschheit. Es ist auch bitter nötig dass sie sich auf den Thron stellen denn im Osten wartet die dunkle Bedrohung darauf die Welt zu unterjochen. Den Männern in hügeligen Gefilden die so gerne den Rasen pflegen und lächerliche Jacken tragen ist das eigentlich herzlich egal während jeder der halbwegs was im Grips hat ganz weit in den Westen über das Meer reist und nie wiederkommt.

In den Romanen von Sergej Lukianenko (teilweise Vampir/Werwolf-Geschichten, teilweise SciFi) geht es meist um eine dem Menschen (oft unbekannte) überlegene Subkultur die unter ihn wohnt.