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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was machen Demokratien, wenn bewaffnete Demonstranten rebellieren?


aspron
2011-03-14, 00:28:24
Das ist meine Frage des Tages.
Zur Zeit ist dieses Thema absolut topaktuell, insofern habe ich mit meiner Frage keine Bedenken! ;)
Also! Einfache imaginäre Situation: in einer westlichen Industrienation schließen sich linksextreme Punks, Kommunisten und anderes Gesocks zusammen, bewaffnen sich bis an die Zähne und ziehen gen Hauptstadt(aka Sitz des Führungsapparates). Ziel: Absetzung der Kapitalistenärsche&Politmarionetten und Schaffung einer neuen sozialistisch-anarchischen Ordnung. Um das Ziel zu erreichen, knallen die Rebellierenden alles ab, was ihnen dabei in die Quere kommt. Sie rücken der Hauptstadt immer näher und näher. Was wird passieren? Wie werden die Führungseliten handeln? Reaktionen aus dem Ausland?

maximAL
2011-03-14, 00:32:34
Was soll schon passieren? Das Gewaltmonopol liegt beim Staat und dann wird scharf geschossen.

3dzocker
2011-03-14, 00:32:43
Ganz einfach... sie holen den Duke und dann Nuk'em ;)

tschau

aspron
2011-03-14, 00:45:04
Was soll schon passieren? Das Gewaltmonopol liegt beim Staat und dann wird scharf geschossen.

Das heißt, würde so etwas in Deutschland passieren, würden die Rebellierenden allesamt abgeknallt oder weggesperrt werden? (jetzt rein hypothetisch)

maximAL
2011-03-14, 00:49:50
Natürlich.

Marscel
2011-03-14, 00:53:28
Guck dir S21 an, Vereine wie die Union und das BKA sehnen sich doch nur danach, ihre Träume von pauschalisierender Kriminalisierung der Bevölkerung wahr werden zu sehen. Nicht, dass das von Dauer gut gänge, aber dessen bin ich mir sicher, vor allem wenn es um Linke, Chaoten, Anarchisten und so ginge.

Flyinglosi
2011-03-14, 01:01:10
wo wäre rein gesetzlich das Problem? Bei Waffengebrauch gilt immer (zumindest lernt man es so beim österreichischen Heer) das in der Regel gleiches mit gleichem bekämpft werden darf. Und wenn da jemand das Volk mit Schusswaffen bedroht...

mfg Stephan

aspron
2011-03-14, 01:04:26
wo wäre rein gesetzlich das Problem? Bei Waffengebrauch gilt immer (zumindest lernt man es so beim österreichischen Heer) das in der Regel gleiches mit gleichem bekämpft werden darf. Und wenn da jemand das Volk mit Schusswaffen bedroht...

mfg Stephan

Ist das mit Libyen vergleichbar? :confused:

Spasstiger
2011-03-14, 01:20:42
Ist das mit Libyen vergleichbar? :confused:
Nein, ich glaube Völkermord ist in Deutschland gesetzlich nicht legitimiert.

Nakai
2011-03-14, 01:25:09
Ist das mit Libyen vergleichbar? :confused:

Naja eher nicht. In DE würde das etwas anders ablaufen, je nachdem wieviele sich beteiligen. Im Gegensatz zu Libyen und Ägypten ist Deutschland ein krasser Überwachungsstaat. Da wird die Formation und Planung eines Aufstandes ziemlich erschwert werden.

Würde es aber trotzdem mal dazu kommen, wird natürlich vehemment zurückgeschossen. Jedoch wird die Lage etwas anders ablaufen. Da wir keinen Führer (mehr) haben, würde bei einer solchen Angelegenheit das Parlament relativ schnell abdanken, da es an Unterstützung und inneren Feinden zu Grunde geht. Die Fahne im Wind wird dann eher die Politik bestimmen.;D
Wichtig ist auch hier, die Medien einigermaßen zu kontrollieren.;)

HarryHirsch
2011-03-14, 01:25:37
Dann kommt die Polizei.

Shink
2011-03-14, 08:40:40
Wenn wir nicht einmal mit denen reden dann sind wir keine Demokratie.

drexsack
2011-03-14, 11:18:58
Wenn wir nicht einmal mit denen reden dann sind wir keine Demokratie.

Wenn sie schon schießen, ist ist zu spät für verständnisvollen Smalltalk mit den armen Minderheiten.

The Heel
2011-03-14, 12:11:18
normalerweise kommt vor ner bewaffneten Demonstration erstmal ne "normale" demonstration, siehe z.b. in der DDR.

Matrix316
2011-03-14, 12:21:21
Und der Unterschied zwischen Demokratien und Diktaturen ist, dass Diktaturen sofort die friedlichen Demonstranten niedermachen, während in einer Demokratie wartet man erstmal normalerweise ab, ob die Demonstranten Waffen haben. Das ist ja auch fair, oder?

sei laut
2011-03-14, 12:54:45
normalerweise kommt vor ner bewaffneten Demonstration erstmal ne "normale" demonstration, siehe z.b. in der DDR.
Die DDR ist aber nicht mit einer normalen Demokratie vergleichbar. Entscheidend war hier die Haltung Russlands, hätte Moskau die DDR nicht zum Umsturz freigegeben, wäre der Prozess so nie abgelaufen. Dann wär die rote Armee gekommen und hätte für Frieden gesorgt (so wie bei den tragischen Aufständen davor), egal ob es bewaffnete oder unbewaffnete Demonstranten sind.

Sowas kannst du in einer Demokratie nicht machen.

Pana
2011-03-14, 12:57:11
In Libyen stehen Terroristen auf der Straße, die die Macht wollen. Nur Gutmenschen und Tagträumer sehen in den Menschen dort fleißige Studenten, die Demokratie und Freiheit wollen.

In einer westlichen Demokratie wäre ein großer Mob unter Waffen schon im Vorwege den Behörden aufgefallen und entsprechend unterwandert, sabotiert und sanktioniert worden. Und wenn nicht, dann wird mit Waffengewalt Recht und Ordnung durchgesetzt.

Major J
2011-03-14, 13:01:05
Die DDR ist aber nicht mit einer normalen Demokratie vergleichbar. Entscheidend war hier die Haltung Russlands, hätte Moskau die DDR nicht zum Umsturz freigegeben, wäre der Prozess so nie abgelaufen. Dann wär die rote Armee gekommen und hätte für Frieden gesorgt (so wie bei den tragischen Aufständen davor), egal ob es bewaffnete oder unbewaffnete Demonstranten sind.

Sowas kannst du in einer Demokratie nicht machen.
Richtig. Die Umstände in der DDR waren andere und der friedliche Ablauf damals waren auch der Besonnenheit einiger Köpfe zu verdanken. Ich komme aus der Stadt (Plauen) wo die ersten Großdemos (http://de.wikipedia.org/wiki/Wende_%28DDR%29#Triumph_der_friedlichen_Demonstranten) stattfanden. Ich war damals 5 Jahre alt, kann mich aber noch ein wenig erinnern.

Und Demonstranten != Rebellen. Also auch nicht vergleichbar.

Außerdem bin ich der Meinung, das Demonstranten mit Waffen keine Demonstranten mehr sind

aspron
2011-03-14, 15:30:32
In Libyen stehen Terroristen auf der Straße, die die Macht wollen. Nur Gutmenschen und Tagträumer sehen in den Menschen dort fleißige Studenten, die Demokratie und Freiheit wollen.


Wie bitte? Aber in den Medien sagen sie doch täglich, dass das alles friedliche Freiheitskämpfer sind die gegen den blutrünstigen Tyrannen Gaddafi kämpfen und für die Schaffung einer egalitäre Demokratie sind...

Pana
2011-03-14, 15:35:47
Wie bitte? Aber in den Medien sagen sie doch täglich, dass das alles friedliche Freiheitskämpfer sind die gegen den blutrünstigen Tyrannen Gaddafi kämpfen und für die Schaffung einer egalitäre Demokratie sind...Ja, natürlich :rolleyes: Die sagen auch "tausende Söldner" seien im Land, Kampfjets würde auf Demonstranten schießen usw. Und wenn man dann etwas gräbt und abwartet, dann entpuppt sich das alles als gelogen und 2/3 der Verletzten liegen wegen falscher Waffenhandhabung im Krankenhaus.

Heute wird erst munter geschrieben und dann (eventuall) nachgedacht und geprüft. Gaddafi ist ein irrer Freak, aber er hat vierzig Jahre Libyen stabilisiert und Europa vor unendlich vielen Wirtschaftsflüchtlingen geschützt. Natürlich, für Geld - nicht aus Nächstenliebe.

Die "arabische Revolution" ist nichts weiter es eine Erstarkung der Islamisierung. Von Demokratie nach unseren Maßstäben will nirgendwo südlich des Mittelmeers jemand etwas wissen.

Die Tagträumer und Gutmenschen werden sich noch sehr wundern, denn dort wollen regionale Stamesfürsten einfach nur DIE MACHT.

huha
2011-03-14, 15:41:25
Falsches Forum.

-huha