Mein "kleines" großes? soziales Problem

[Gast]

Hallo,

ich habe da ein gewisses soziales Problem. Dadurch fällt es mir nicht nur schwer an Frauen ranzukommen, sondern auch normale männliche Freunde zu bekommen.

Und zwar: Ich kann Menschen emotional erreichen. Alle Freundschaften die ich haben, sind keine intensiven, sondern die Freundschaften die ich habe, sind immer nur am Rande und betreffen allgemeine Fragen, jedoch nix tieferes persönliches.

Ich glaube mein Problem ist, dass ich nicht weiß, wie ich ein Menschen emotional durchdringe, ich habe es nie gelernt, und daher weiß ich nicht wie ich in die Menschen eindringe und tiefere Freundschaften bekommen. In der Klasse haben die Leute immer jemand anderen angesprochen, bevor sie mich ansprechen und ich war/bin immer sozial benachteiligt desewegen.

Sonst bin ich recht normal, nur halt dieses Problem, dass ich keine tieferen Freunde haben, sondern nur grobe. Ich weiß nicht was ich deswegen machen soll, denn ein wenig einsam fühlt man sich doch.

Hat jemand Ideen, wie ich besser in Menschen eindringen kann und so richtige tiefe Freundschaften schließen kann?

MfG
Abgemeldeter Benutzer

[Gast]

Ich meinte oben "Ich kann Menschen emotional NICHT erreichen." Sorry für den Schreibfehler, war schon müde ;)

Und des weiteren besteht bei mir das Problem, jedes Mal wenn ich mich unterhalte, unterhalte ich mich über andere, und nicht über mich, denn was hat mein Leben schon zu bieten? Nichts. Mein Leben ist langweilig, ich habe nie etwas soo besonderes erlebt, also muss ich immer über andere reden und nie über mich. Es ist quasi ein Teufelskreis.

[hasufell]

Ich glaube mein Problem ist, dass ich nicht weiß, wie ich ein Menschen emotional durchdringe
Und wer soll das können? Und wer will das überhaupt?

Seltsame Vorstellung hast du da. Nach meiner Wahrnehmung haben die meisten Menschen Angst vor Intimität und "emotional durchdringen" ist ein so endgültiger Begriff, dass ich sowas garnicht für möglich halte.
Intimität ist aber möglich, ja.
Sonst bin ich recht normal, nur halt dieses Problem, dass ich keine tieferen Freunde haben, sondern nur grobe. Ich weiß nicht was ich deswegen machen soll, denn ein wenig einsam fühlt man sich doch.
Vielleicht hast halt einfach noch keine gefunden? Grade wenns um "tiefere Freunde" geht, kann man die imo recht oft an einer Hand abzählen.

Ich würd mir da nicht zu schnell irgendwas anlabern lassen oder gezwungen versuchen Menschen anzusprechen, die dich garnicht interessieren.

Offenheit erhöht natürlich die Wahrscheinlichkeit und damit meine ich definitiv nicht Diplomatie und angenehmes Auftreten.

Bei mir kamen damals die Leute angelaufen und meinten ich müsse zum Schulpsychologen bzw. hätte keine "soziale Intelligenz". Sowas wird schnell rausgehauen, wenn man in der 5. Klasse Horror-Geschichten schreibt und schwer einschätzbar ist. Hobby-Pädagogen... :rolleyes:

aber ich schweife ab

[resistansen]

du hast keine lust auf diplomatie ^^
aber ich schweife ab bevor ich überhaupt zum thema gekommen bin ;)



wie findet man also freunde? man trifft menschen und zeigt interesse an ihnen. irgendwann stellt man dann fest derjenige war es nicht, und man wartet auf den nächsten. die anzahl meiner wirklichen freunde ist ebenfalls extrem gering. die anzahl meiner bekannten ist größer.

was ich an menschen schätze, ist interesse. eben dieses interesse an einer anderen person, an ihrer befindlichkeit, ihrer sicht der dinge und ihrer wahrnehmung, würde ich auch als grundlage dessen sehen was du "emotional durchdringen" nennst.

[Gast]

a) da bist du weiß Gott nicht alleine

b) viele Menschen wollen und können sich emotional nicht derartig binden

c) Emotionalität ist erlernbar

d) kann es durchaus sein, dass du noch nicht die richtigen Menschen kennengelernt hast

Du willst wohl engere Freundschaften, aber das hat unweigerlich damit etwas zu tun, ob du/dein Gegenüber überhaupt in der Lage bist/ist, eine emotionale Bindung zu jemanden herzustellen. Aus Gründen der Verletzbarkeit und der Intimität ist das nämlich absolut nicht einfach , manch einer ist dazu schlicht und ergreifend nicht in der Lage , sich selbst geistig zu entblößen und sich verletzbar zu machen. Dies kann aus schlechten oder gar keinen Erfahrungen in der Hinsicht resultieren


Zu jemanden durchdringen ist schwer zu definieren, ich werde es mal über die Emotionale Seite gemacht.
Einfacher ist es erstmal mit "banaleren" Sachen anzufangen wie auf der Straße zu grüßen, Interesse zeigen, sich selbst etwas öffnen können, Anerkennung zu zeigen, auf die Sorgen anderer eingehen. Das ist relativ leicht erlernbar und kann es im Grunde täglich üben, iwo wird man immer wieder in Gespräche verwickelt.

willst du noch einen Schritt weitergehen, dann solltest du versuchen eine tiefere emotionalere Bindung zu jemanden aufzubauen, oder schauen ob dem Gegenüber überhaupt daran gelegen ist

wie stellt man emotional intensivere Bindungen her?

also im Grunde muss man die Person erstmal RELATIV gut kennen denke ich. Im ersten Gespräch wirst du selten bis nie zu eine intensive Bindung aufbauen. Du musst die richtigen Personen treffen , weil wie gesagt die Meisten eine intensivere Bindung nicht zulassen wollen, viele es auch nicht können. Solltest du die mal getroffen haben, sprich einfach emotionalere Themen an oder stelle Fragen die in die Richtung gehen. Sport, Tagesgeschehen oder Beruf sind damit explizit nicht gemeint. Schon eher kann man versuchen Fragen oder Gespräche über Wertevorstellungen oder Prinzipien zu führen, oder diese Themen anreißen. Als letztes kannst du Emotionen direkt ansprechen , was aber oftmals am schwierigsten ist. Das setzt meiner Meinung nach aber voraus, dass a ) gewissen Vertrauen zwischeneinander besteht und b) man die Person scho etwas kennt.

Wenn jemand erzählt wie toll es in den rheinischen Weinbergen bei Sonne und dem Essen mit der Freundin war, dann frag ihn explizit was daran so wunderbar war. Oder wenn es um andere Erlebnisse / Erzählungen was Landschaften oder Erlebnisse angeht, einfach nachhaken: Was genau war daran so unglaublich? welche Augenblicke blieben in Erinnerung ? wenn jemand hier in der Lage ist mehr zu sagen als nur die Berge waren toll und das Wetter schön, dann ist schon mal ein erster Erfolg für dich und aber mehr noch ein Indiz dafür, dass diejenige Person mit Emotionen umgehen kann , darüber spricht und sie vor allem zulässt und teilt. Bei Themen wie Beziehungen Liebe usw. merkt man auch relativ schnell, ob die Person überhaupt Emotionen zulässt und drüber spricht oder eben nicht. Letzteres steht einer intensiveren Bindung eher im Wege. Das heißt explizit zum Beispiel, wenn jemand von einem Mädchen erzählt dass er interessant findet, nachhaken: was genau? nur ihre optischen Reize oder iwelche Momente oder Eigenschaften,Bemerkungen, die ihn faszinieren? denkt er oft an sie , welche Rolle spielt sie momentan in seinem Leben? hat sie gar was andere nicht haben? inwie weit fühlt er sich zu ihr hingezogen?

Hierbei wird es sehr persönlich. Dein Gegenüber kann hier schnell das Schutzschild verlieren, mit der sich vor Intimität schützt, sollte er auf deine Fragen ausführlich eingehen. Mit wenigen Ausnahmen habe ich die Erfahrung gemacht, geht das nur bei viel Vertrauen und längerer Bekanntschaft. Bei 1-2 Ausnahmen hab ich schon relativ früh gemerkt, dass die Person eine intensivere Bindung zulässt.


Was dich angeht , gilt natürlich genau dasselbe: wenn du nie was erzählst oder immer nur oberflächlich auf (intimere) Fragen eingehst, wird man schnell denke du seist desinteressiert. Du musst das gesunde Mittelmaß zwischen Smalltalk oder wirklichem Interesse zeigen. Nicht auf jede Person musst du in der Art und Weise eingehen mit dem Ziel, eine enge Freundschaft zu knüpfen. Wenn dich jemand nicht interessiert, musst du dich keineswegs verstellen. Es sollte aber nicht zur Regelmäßigkeit werden


Intensivere Bindungen sind in meinen Augen viel mehr wert als jede andere, oberflächlichere Freundschaften wird man immer wieder haben im Laufe seines Lebens, aber die engen Freundschaften sind eben nicht wie Sand am Meer gesät.

[Gast]

Danke, diese Tipps sind sehr hilfreich, ich werde mal versuchen, sie zu befolgen.

Mein Problem ist glaube ich, dass ich in einem Teufelskreis bin. 1) Über mich kann nicht viel erzählen, da ich nie besondere Dinge erlebt habe, über die man jetzt mal reden kann und ich 2) ein wenig depressiv bin und somit oft lieber unter mich bin und 3) ich mich manchmal nicht traue, jemand über etwas auszufragen (Das ist aber keine Schüchternheit, da ich recht offen bin, aber manchmal rede ich etwas aufgeregt und verschlucke so Buchstaben)

Mein Problem ist halt, dass ich in der Schule halt immer als letzter angesprochen wurde, und die Leute lieber mit jemand anderes als mir gesprochen haben. Genau so geht es mir jetzt während meiner Ausbildung.

Ich versuche dann mit Leuten zu reden, aber halt immer nur oberflächliche Dinge und weiß dann nicht über was ich reden soll

Der TE

[Gast]

dann wird es schleunigst Zeit dass du was erlebst und an dir arbeitest. Jetzt wo ich deine beiden Comments lese wird mir auch klar, dass es bei dir weniger um die Emotionen geht als vielmehr um deine Selbstdarstellung, um deine Selbstwahrnehmung und und dein Selbstwertgefühl, frei nach Motto: nur wer sich selbst liebt , kann andere lieben.


TU WAS !

so wie das klingt scheinst du nicht sehr von dir überzeugt zu sein , und hast auch wenig positive Erfahrungen gemacht oder vllt auch selten positives Feedback bekommen. Sprich mit deinen Eltern , Verwandten oder sonst wem , wo du dir arbeiten könntest ( so wie das klingt scheint das eher ne Großbaustelle zu sein als eine Gehwegerweiterung )

Mach Sport, lies Zeitung , such dir Hobbies und versuche dich für etwas zu begeistern. Schnapp dir einen Kumpel und geh vor die Tür. Sprich mit Leuten wenn du iwo unterwegs bist, versuch deine Schüchternheit etwas abzulegen. Fragen kannst du immer, da musst du nicht mal viel von dir erzählen. Die Welt da draußen hat soviel zu bieten, man muss die Möglichkeiten nur beim Schopfe ergreifen und sich nicht mit dem Status quo abfinden


wenn du an dir selbst arbeitest , werden Freundschaften und Bekanntschaften automatisch entstehen denke ich.

[Shink]

Ich versuche dann mit Leuten zu reden, aber halt immer nur oberflächliche Dinge und weiß dann nicht über was ich reden soll
Ich würde eher sagen: Du bist kein oberflächlicher Mensch. Das ist gerade in der Schulzeit relativ nervig weil man eigentlich immer allein ist.
Du musst dich durch etwas anderes profilieren als durch Networking oder dadurch ein netter Kerl zu sein. Im richtigen Beruf wird das niemanden stören.

Freunde sind sehr wichtig aber du kommst vermutlich mit 1, 2 aus. Die musst du dummerweise noch finden. (Ideal wäre z.B. ein Mädel dass auf dich steht ohne zu wissen warum:freak:)

Schnapp dir einen Kumpel und geh vor die Tür.
Ja, du hast wohl wirklich verstanden um was es geht.:rolleyes:
Nicht jeder hat einen Kumpel.

[weiterer Gast]

Ja, du hast wohl wirklich verstanden um was es geht.:rolleyes:
Nicht jeder hat einen Kumpel.

Er hat aber schon gesagt, dass er grobe Freunde hat, das heißt ein Kumpel ist hier durchaus vorhanden, nur halt kein bester Freund oder ähnliches.

[Gast]

Danke erstmal für die Tipps.

Ja, Kumpel sind durchaus vorhanden und ich könnte mit ihnen etwas machen. Natürlich jetzt nicht die Menge, aber es geht. Nur ich weiß nicht, Lust habe ich darauf auch irgendwie nicht.

Der Te