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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bewerbungsdilemma


Gwaihir
2011-03-22, 10:36:05
Hallo zusammen!
Ich bewerbe mich im Moment im Rhein-Main Gebiet und habe morgen einen Hospitiertag bei einer Firma als Systemadministrator. An dieser Firma hänge ich nun seit 2 Monaten dran, die haben von Anfang an gesagt, dass die Entscheidung Ende März fallen wird. Nun haben wir bald Ende März und ich denke, dass die mich haben wollen. Soweit schön und gut...

Jetzt meldeten sich letzte Woche zwei andere Firmen, die mit mir einen Tag später Telefoninterviews gemacht haben. Diese beiden Firmen bieten viel mehr als die oben genannte Firma und eigentlich würde ich die vorziehen. Aber das Problem ist nun das Timing: auf der einen Seite steht die 95%ige Zusage der Firma 1, auf der anderen Seite zwei Firmen, die sehr toll wären, aber ich vielleicht wieder 2 Monate warten müsste, mit dem Risiko nicht genommen zu werden. Heute und morgen habe ich dort persönliche Gespräche.

Aber was mache ich nun? Gehe ich den sicheren Weg? Habe schon soviel Zeit und Energie auf Job 1 verwendet... oder soll ichs einfach mal probieren und offen zu den Firmen 2 und 3 sein, dass ich in der Endphase bei einer anderen Firma stecke? Vielleicht wollen die mich so sehr, dass sie sich bis Ende des Monats entscheiden könnten. Immerhin haben die ja auch etwas davon, wenn ich schon zum 1.5. dort arbeiten kann...

Was würdet Ihr tun?

Mr.Fency Pants
2011-03-22, 17:22:55
Bei Firma 1 zusagen und gucken, was sich bei den anderen Firmen ergibt. Hast ja wahrscheinlich Probezeit, d.h. du kämst recht schnell aus dem neuen Arbeitsverhältnis wieder schnell raus.

Skorpion
2011-03-22, 18:08:23
Bei Firma 1 zusagen und gucken, was sich bei den anderen Firmen ergibt. Hast ja wahrscheinlich Probezeit, d.h. du kämst recht schnell aus dem neuen Arbeitsverhältnis wieder schnell raus.
So ist es. Mit der "Erpresservariante" gehst du halt das Risiko ein, dass die doch noch genug andere haben und dann eben sagen. Viel Glück bei der anderen Firma.

Kira
2011-03-23, 08:58:34
Würde ich auch so machen, nur...!

Sieht es nichtk omisch aus, dass du nach 1-2 Wochen (evt.) wieder gewechselt hast? Evt. fragt der neue AG nach oder kommt das nicht irgendwie raus? Anhand von der Lohnsteuer oder oder oder?

StarGoose
2011-03-23, 09:32:39
also erstmal kann man ja auch beim alten arbeitgeber die neuen angebote auf den tisch legen und entweder der bessert nach oder der mitarbeiter wandert halt weiter

und bei den neuen was soll die der alte ag jucken? mann kann offensiv damit umgehen und denen die situation schildern. da arbeiten auch nur menschen. auf der einen seite können sie froh sein mit ihrem besseren angebot überzeugt zu haben auf der anderen seite wissen sie auch das jeder mit dem popo an die wand muss
wenn das mit dem neuen ag doch nicht klappt hat man immerhin den job mit den schlechteren konditionen

den luxus sich immer nur aus dem arbeitslosenheer zu bedienen werden sie sich sicherlich eh nicht leisten können und das die an vorher auch in anderen firmen tätig sind und nicht auf den bäumen wachsen ist auch klar
in manchen branchen sind die chefs froh leute zu finden die schon in mehreren firmen waren da diese verschiedene arbeitsabläufe kennen und schon verschiedene methodiken zur problemlösung kennengelernt haben
damit wird das wissen des mitarbeiters eigentlich wertvoller als das von jemandem der immer schon in der bude angestellt ist und betriebsblind rumrennt

ich würde mir da echt nicht die große platte machen
besser darauf achten das der vertrag keine nichtausstiegsklausel hat und was es da so alles gibt
und in der firma mit dem besseren angebot halt mitteilen was gehauen und gehämmert ist und gut ist
die können auf jemanden sicherlich auch 2 wochen warten wenn sie ihn längerfristig anstellen wollen. wer sich da schon als ag zickig hat den will man ja eh nicht ;)

lipp
2011-03-23, 09:47:51
...
die können auf jemanden sicherlich auch 2 wochen warten wenn sie ihn längerfristig anstellen wollen. wer sich da schon als ag zickig hat den will man ja eh nicht ;)

so siehts nämlich aus, als ich mich aus meiner jetzigen stelle beim neuen AG beworben habe und beim probearbeiten war, rief der chef danach auch an, dass er lieber 6 wochen wartet (bis ich verfügbar bin) und sich jemanden (mich) ins team holt der gut rein passt und alles, statt sich irgendjemanden zu nehmen der vllt schon in 2 wochen verfügbar gewesen wäre, aber eben nicht so gut passen würde ;)

Gwaihir
2011-03-24, 09:21:32
Das war mal ein Marathon gestern und vorgestern...

Am Dienstag war ich persönlich bei Firma 2, allerdings haben die vergessen zu sagen, dass das kein Vorort-Termin sondern ein zweites Telefoninterview mit dem IT-Leiter in London werden sollte. Aber man hat mir dort einen Konferenzraum und ein Telefon gegeben und gut war... die Stelle ist weiterhin sehr interessant, aber dort werde ich es einfach laufen lassen.

Dann kam der Hospitiertag bei Firma 1, der sehr interessant war. Am Ende meinte der Kollege dann "dann sehen wir uns ja bald öfter"... wie gesagt, ich denke das wird mit großer Sicherheit bis zum 31.3. klappen.

Direkt im Anschluss dann das Vorstellungsgespräch bei Firma 3, die eigentlich inzwischen mein Favorit ist. Dort habe ich alle überzeugt, wie ich es einschätze. Die 20 Testfragen waren ein Klacks und auch menschlich passen wir sehr gut zusammen. Die wollen sich Ende nächster Woche melden, was um ein paar Tage zu spät wäre. Dort könnte ich nun versuchen, am Montag schon die Situation zu erklären und eine Entscheidung vielleicht etwas früher herbeizuführen. Wie ich dort einschätze, wäre es möglich.

Oder ich unterschreibe erstmal bei Firma 1 und schaue was mit Firma 3 passiert...

dreas
2011-03-24, 09:23:55
lieber den spatz in der hand als die taube auf dem dach. in der probezeit ist ein schneller wechsel kein problem.

Kira
2011-03-24, 09:38:14
Glückwunsch (y)

Ja würde es auch wie dreas machen :)

Gwaihir
2011-03-29, 12:00:39
Das Schicksal hat malwieder alles auf den Kopf gestellt :-) Firma 1 meinte, dass sie "hoffen sich bis zum 15.4. entscheiden zu können". Eine Stunde später rief Firma 3 an und ich sollte mal mit dem Head of IT Europe telefonieren, der hat mir dann grünes Licht gegeben und so unterschreibe ich heute bei Firma 3. Aber schon interessant: 2 Monate ackert man für Firma 1 und dann kommt Firma 3 daher und man landet innerhalb von 2 Wochen dort. Aber der Job dort ist von der Verantwortung und vom Gehalt wesentlich besser, also alles gut gelaufen :-)

[dzp]Viper
2011-03-29, 12:09:04
Eine Firma, die ihre eigenen "kleinen" Termine nicht einhält und einen Arbeitnehmer ständig vertröstet, wäre sowieso nicht der große Fang gewesen...

Glückwunsch zu Firma 3 =)

Gwaihir
2011-03-30, 16:53:18
So, die letzte Frage in diesem Thread: Der Originalvertrag ist noch nicht per Post angekommen. Laut der Firma soll der aber am Montag parallel zur Email versandt worden sein. Morgen will ich hier kündigen. Eigentlich wollte ich die richtige Reihenfolge einhalten: erst das Papier unterschreiben und dann kündigen, nun muss ich es aber wohl umgekehrt machen. Geht das in Ordnung? Den Vertrag habe ich ja schon per Mail bekommen, unterschrieben vom Geschäftsführer und ich habe per Email bereits bestätigt, dass ich den Vertrag anerkenne. Ist damit schon quasi der Vertragsabschluss zustandegekommen? Eigentlich kann ja auch nichts schiefgehen, die wollen mich ja zum 1.5. haben...

Pana
2011-03-30, 19:45:12
Auf keinen Fall kündigen, bevor der neue Vertrag wasserdicht ist.

Marc-
2011-03-31, 08:42:49
Auf keinen Fall kündigen, bevor der neue Vertrag wasserdicht ist.
im normalfalle richtig.
nur in diesem falle ist schon eine rechtsgültige übereinkunft zustande gekommen.
Der neue Betrieb hat einen gültig unterschriebenen Vertrag zugesand (vorab per email) Damit haben Sie eine eindeutige Willenserklärung abgegeben. Der TS hat daraufhin mit einer ebenso eindeutigen Willenserklärung per Email geantwortet.
Zum einen sind emails inzwischen als rechtsverwertbare Dokumentation anerkannt (siehe beispielsweise Rechnungslegung per email, sowie auch vertragswesen). Damit ist der Vorgabe, das arbeitsverträge der schriftform unterliegen genüge getan. Zudem sind beide Willenserklärungen konkludent und nachvollziehbar dokumentiert.
Sollte der Arbeitgeber also jetzt einen Rückzieher machen, hätte er definitiv vor jedem Arbeitsgericht ein Problem. Wobei: seien wir ganz ehrlich, es ist vermutlich eh eine Probezeit vereinbart, in der eh eine Kündigung mit sehr kurzer Frist oder ohne Frist möglich ist und auch ohne Angaben von Gründen. So gesehen wuerde dich auch durch geleistete UNterschrift nicht wirklich viel ändern.
Es ist allerdings wichtig fuer den TS die relevante Kündigungsfrist bei seinem alten AG einzuhalten, da er sonst nicht fristgerecht beim neuen anfangen kann, bzw je nach Arbeitsvertrag im Extremfall Schadenersatzpflichtig gegenüber einem der beiden würde.
Insofern wuerde ich heute nochmal eine Email an den neuen AG schicken, mit der Aussage das der schriftliche Vertrag noch nicht vorliegt, er den Vertrag aber in jedem Falle so wie übersand annimmt (Am besten mit der Vertragskopie aus der Mail als Anlage). Daraufhin wuerde ich dem alten AG auch kündigen.

Pana
2011-03-31, 08:45:43
E-Mail, mündliche Zusagen - blah! Natürlich steht hier das Recht auf Deiner Seite, aber fordere es mal im Zweifelsfall ein.

Ich bleibe dabei: Ohne den neuen Vertrag (unterschrieben, auf Papier) würde ich nicht kündigen.

Gwaihir
2011-03-31, 09:01:08
Ich warte mal den Vormittag ab, die Post müsste den Vertrag heute bringen... wobei es mich schon sehr ärgert, dass die Post solange für 150km Luftlinie braucht... nach der Mittagspause wird dann definitiv gekündigt.

nalye
2011-03-31, 14:32:32
Eine E-Mail ist doch inzwischen als offizieller Geschäftsbrief anerkannt, von daher ist eigentlich alles tutti, wenn Du den schon mal per Mail bekommst :)

CoconutKing
2011-03-31, 14:45:28
warte den schriftliche vertrag ab, und schau ob sich nicht "zufällig" was geändert hat zw. der email-Fassung und dieser hier.

Mr.Fency Pants
2011-03-31, 15:51:42
E-Mail, mündliche Zusagen - blah! Natürlich steht hier das Recht auf Deiner Seite, aber fordere es mal im Zweifelsfall ein.

Ich bleibe dabei: Ohne den neuen Vertrag (unterschrieben, auf Papier) würde ich nicht kündigen.

Und dann kommt der nochmal nur ausgedruckt per Post. Der TS packt ihn aus, unterschreibt diesen und legt ihn zu seinen Unterlagen. Unterschied? Keiner.