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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : erfahrene Aquarienbesitzer hier? Brauch mal Tipps


Inquisitor
2011-04-01, 15:29:57
Hi Forum,

Mal ein ganz anderes Themengebiet^^ Vielleicht hat ja jemand mit Erfahrung in diesem Hobby noch Tipps für mich :-)

Kapitel 1: Wie alles beganng
Nachdem mich ein Freund (langjähriger Aquarianer mit mehreren Becken) auf den Geschmack gebracht hat, kam vor etwa 2 Monaten kurzerhand (Er: Willst Du nicht doch auch eins? | Ich: Ei jo, lass uns gleich fahren und das Zeug kaufen) der Entschluss, es auch mal mit dem Hobby Aquaristik zu versuchen. Wir sind dann also direkt losgefahren und haben ein 80er Starterset plus Kies, Pflanzen und Luftheber mit Schaumstoffinnenfilter besorgt. Die Membranpumpe zum Betrieb des Lufthebers bekam ich noch aus seinem Fundus nebst einer Wurzel und einem gebrauchten Filterschwamm zum Animpfen. Er hat mir dann das Aquarium eingerichtet und mir den Auftrag gegeben, das ganze so nun 1-2 Wochen laufen zu lassen, bis dann die Bewohner einziehen könnten.

Kapitel 2: Die Einfahrzeit
In diesen zwei Wochen versuchte ich, mich so gut es geht im Netz und geliehener Literatur zu belesen und fand die Info, täglich winzige Mengen Trockenfutter hinzuzugeben, um die Einfahrprozedur zu optimieren, was ich auch tat. Ansonsten beobatete ich nach einer guten Woche einen Bakterienrasen auf Teilen des Kies sowie der Wurzel, welcher nach 1-2 Tagen wieder verschwand. Die Pflanzen begannen bereits gut zu wachsen.

Kaptiel 3: Der Einzug der Bewohner
Nach 2 Wochen kaufte ich mir noch ein Wassertestset von Sera mit Tests für Nitrit, PH, KH, GH. Nachdem ich schon wusste, dass Nitrit 0 sein muss, testete ich diesen Wert (Ergebnis 0), daraufhin gab dann mein Mentor das go für den Einzug der Bewohner. Die Wahl fiel auf 25 rote Neons, 5 Panzerwelse und 3 Zwergkrallenfrösche. (Wenn ich mich im Vorfeld besser informiert hätte, hätte ich hier vielleicht doch besser einen anderen Besatz gewählt.) Transport und Einsetzen lief problemlos. Im nachhinein erfuhr ich nur, dass ich besser das Wasser aus dem Händlerbecken nicht mit ins Aquarium gegeben hätte.

Kapitel 4: Die ersten Wochen und ihre PH-Thematik
Als die Bewohner bereits eingezogen waren, informierte ich mich (zu spät) über deren Haltungsvoraussetzungen. Ich erfuhr, dass der Fischbesatz wohl ziemlich weiches und leicht saures Wasser benötigt. Der Test unseres Leitungswasser ließ mich dann erstmal schlucken (PH jenseits 8 und KH11 GH 18. Na Klasse, hätte ich besser andere Fische gewählt. Wie kam ich nun schnell an passendes Wasser? Was macht der Anfänger in einer solchen Situation? Richtig, er rennt erstmal ins nächste Geschäft und kommt fröhlich mit einer Flasche ph-Minus wieder nach Hause (Sicherlich nicht die ideale Lösung des Problems). Die ersten Tag verbrachte ich also damit, täglich Wasserwerte zu messen und vorsichtig mit ph-minus die Werte runterzufahren. Nach ein paar Tagen landete ich dann immerhin bei ph 7,2 und kh 3-4. Aus dem Netz wusste ich schon, dass man möglichst nicht zu nahe an KH0 gehen soll wegen Säuresturzgefahr. Bei diesen Werten beließ ich es also erstmal. Weiterhin informierte ich mich soweit, dass wohl mein CO2 etwas niedrig sein musste, da sonst bei kh3-4 der PH bereits noch niedriger sein müsste (Die roten Neons brauchen wohl eigentlich noch deutlich unter 7). Da ich aber mit dem Komplettset auch eine einfache Bio-CO2 Flasche samt Schlauch und Ausgang erstanden hatte und diese seit Anfang an an alle 3-5 Sekunden ein Bläschchen prduzierte, habe ich erstmal nichts weiter in die Richtung CO2 unternommen. Die Pflanzen gediehen auch so wunderbar (bis heute). Nur der noch zu hohe PH störte mich. Da ich erfuhr, dass der PH auch noch mit Erlenzäpfchen und/oder Filterung über Torf reguliert werden kann, sammelte ich also ein paar dieser Zäpfchen hier am Feldrand. Diese hatten jedoch keine messbare Wirkung, weshalb ich mich (auch wegen Nitritproblemen (siehe 4c)) kurzerhand entschloss, zum kleinen Luftheberinnenfilter, einen großen Tetra EX 600 Außenfilter zu kaufen und gleich eine Portion Torfgrnulat dazuzukaufen (im Filter war u.a. Aktivkohle statt Torf vorinstalliert). Ich schloss also den Filter erstmal im Auslieferungszustand mit der Kohle an und wechselte 2 Wochen später die Kohlenfüllung gegen die Torffüllung aus. Der Luftheberfilter läuft bis heute parallel zum Aussenfilter und ich weiss noch nicht, ob das weiter so zusammen laufen soll oder besser nur der Aussenfilter alleine weiterlaufen soll (Bin hier gerne für Empfehlungen offen)

Kapitel 4b: Die ersten Wochen und die Futter- Froschthematik
Dass die Frösche mit dem Trockenfutter nichts anfangen können, wusste ich bereit bei Kauf, also wurde gleich auf Anraten meines Freundes eine Tafel gefrorene rote Mückenlarven mitgekauft. Zuhause im Netz informierte ich mich weiter und bekam gleich den nächsten Dämpfer. Frösche im Gesellschaftsaquarium seien immer sehr schwierig, weil nur so langsame Fresser und oft nur auf Lebendfutter reagierend. Vor genau diesem Problem stand ich nun auch. Meine Frösche machten keinerlei Anstalten, das Frostfutter zu fressen. Sie rochen es wohl, setzen sich drauf, aber fraßen nichts. Also folgte der nächste Versuch mit Lebendfutter. Ab in den Laden (30 Kilometer) und ein Beutelchen Tubifex lebend gekauft. Ausserdem ein Kulturgerät sowie Salz-/Eimischung für Artemia besorgt (Die Membranpumpe läuft ja eh für den Luftheberfilter). Das Lebendfutter fraßen die Frösche zwar, jedoch so langsam, dass ich so viel reingeben musste, dass die Fische nicht alles vorher wegfraßen. Ich wollte halt die Frösche irgendwie durchbringen. Gleichzeitig wusste ich, dass es Nitritprobleme geben kann, wenn Futter im Becken verbleibt aufgrund zu viel Menge. In der Zeit, in welcher ich so extrem viel zugunsten der Frösche fütterte, hatte ich ironischerweise immer einen Nitrit von 0,0 laut jbl Tröpfchentest. Aber dazu später mehr. Leider ging mir trotzallem ein Frosch nach dem anderen ein. Ich habe keine Ahnung woran es lag. Sie fraßen ja nun die Tubifex und die Artemia, häuteten sich anfangs auch ein paar mal, aber dann ging es mit dem ersten Los. Einen Tag lang beobachtete man den Frosch nur an der Wasseroberfläche treiben (statt wie vorher am Grund im Versteck und nur zum Luftholen aufzutauchen). Einen Tag später lag er dann tot am Boden. Das selbe ein paar Tage später mit dem zweiten , dann mit dem dritten Frosch. Thema Frösche erstmal Ad Acta mit einem schlechten Gewissen, die Tiere auf demselbigen zu haben.

Kapitel 4c: Die Nitritprobleme
Die ersten 2-3 Tage nach Bewohnereinzug blieb mein Nitrit konstant auf 0,0 stieg dann jedoch innerhalb 1-2 Tagen auf 0,5 an. Also wieder ein Schock für mich. Nitritpeak wohl doch noch nicht vorbei gewesen. Im Laden bekam ich dann ein Mittelchen mit Bakterienkulturen (Femanga Bakot Fit) und die Auflage Wasser teilweise zu wechseln. Gesagt getan, jedoch ging der Nitritwert immer wieder innerhalb 24 Stunden auf 0,5 hoch. Die Fische verhielten sich zwar grundsätzlich normal, jedoch ist dieser Wert ja nun schon deutlich gefährlich, soweit man im Netz liest. Im Werbeprospekt von Sera wurde dann das Wundermittel Toxivec angepriesen, welches das freie Nitrit im Wasser wohl von jetzt auf gleich beseitigt/umwandelt und die Fische vor Nitritschäden noch zusätzlich schützt. Also als Sofortmaßnahme selbiges ausprobiert (Plus zeitgleich den neuen Aussenfilter zusätzlich s.o). Die Wirkung kam auch recht gut. Nitrit war nach einer Stunde runter auf 0,2 und am nächsten Tag nicht mehr nachweisbar. Nitrit blieb dann auch für mehrere Wochen auf 0,0 trotz immenser Mengen Lebenfutter (Täglich die geschlüpfte Ausbeute aus 3 Teelöffeln Ei/Salz-Mischung). In dieser Zeit mit Nitrit 0,0 starben mit leider von den 25 Neons insgesamt 8 Stück. Alle paar Tage einer. Symptome waren keine da, ausser plötzliches Torkeln von jetzt auf gleich und 1-2 Stunden später war der Fisch tot. In diesen Wochen starb auch einer der 5 Panzerwelse, welcher allerdings schon von Anfang an krank und mager aussah und immer einzeln von den anderen 4 isoliert saß/schwamm. Und die Frösche starben wie oben beschrieben auch einer nach de anderen mit ein paar Tagen Abstand. Als dann der letzte Frosch tot war, stellte ich die übermässige Fütterung natürlich sofort ein und gab wieder nur die empfohlene Trockenfuttermenge, welche nach 2-3 Minuten komplett verzehrt war (+1 Tablette für die Welse). Ironischerweise stieg genau jetzt der Nitritwert wieder langsam an, obwohl dieser mir ja einige Wochen komplett Ruhe bereitet hatte. Dieser Zeitpunkt war jetzt vor etwa 2 Wochen. Ich wechselte also wieder täglich 50% Wasser und gab Sera Ntrivec und Toxivec hinzu um gegenzusteuern, trotzdem schwankte mein Wert immer zwischen 0,1 und 0,5. Erst heute morgen War der Wert erstmalig über Nacht von 0,3 auf unter 0,1 gefallen. Ich hoffe, dass dieser zweite Peak nun ebenfalls überstanden ist, frage mich jedoch woher er kam. Die Filter hatte ich zuvor zwar mal leicht gereinigt, jedoch wirklich nur im abgesaugten Aquarienwasser leicht ausgedrückt/geschwenkt. Ganz leicht nur. Kann mir nicht vorstellen, dass das einen zweiwöchigen Peak ausgelöst haben kann. Kann es mit der Überfütterung die Wochen vorher zusammen hängen? Aber in der Zeit selbst war ja Nitrit 0.0. Während der Zeit mit den Nitritproblemen ist natürlich durch den täglichen großen Wasserwechsel mein PH wieder auf 8 hoch, wobei ich dem Nitrit hier deutlich die Priorisierung in der Wichtigkeit gegeben habe. In den letzten zwei Wochen mit den Nitritproblemen ist ironischerweise kein Fisch mehr gestorben.

Kapitel 5: Sonstiges
Ansonsten hatte ich noch folgende Problemchen:
-dass die Schläuche meines neuen Aussenfilters momanten wohl alle 2 Wochen dicht sind. Da bilden sich wohl im innern Bakterienkultiren, welche den Durchfluss minimieren. War nach Kauf bei 400 Liter pro Stunde. Dann nach zwei Wochen nur noch 150 Liter die Stunden. Also mit einer selbstgebastelten Schlauchbürste durch die Schläuche -> Wieder 400 Liter die Stunden. Nach zwei Wochen das selbe Phänomen mit selber Lösung.
-dass der Bodengrund beim etwas tieferen Einfahren mit der Mulmglocke ziemlich muffig riecht (Habe etwas über Faulstellen gelesen, keine Ahnung ob das bei mir schon der Fall ist bzw. ob hier zu handeln ist).
-dass ich kurzzeitig leichte Grünalgen an den Scheiben hatte, nachdem ich von den 7h/tag Beleuchtung (welche mein Freund so eingestellt hatte) auf 8h/tag erhöht hatte (Habe gelesen 12 soll man beleuchten). Nachdem Grünalgen kamen, wieder auf 7h/Tag runtergeregelt.

So, das ist mein bisherigen Hobby Aquaristik gewesen. Summa Sumarum sehr durchwachsen mit sicherlich vielen Anfängerfehlern und schlechtem Gewissen wegen gestorbener Tiere trotz der Mühe, so viel wie möglcih für deren Gesundheit tun zu wollen. Würde mich über Tipps und Hilfe sehr freuen und hoffe, mein langer Text war nicht allzu ermüdend

P.S.: Wassertemparatur ist 24 Grad

radi
2011-04-01, 15:40:47
Das Thema interessiert mich! Da ich selbst (noch) keins habe, kann ich leider zu deinen Problemen nix sagen, aber vll kannst du mir was sagen :) Wie sieht es bei Aquarien mit Arbeits(Pflege)aufwand aus? Was kosten Aquarien so im Schnitt im Unterhalt? Wie kann man sich vor einer Anschaffung am besten informieren und darauf vorbereiten?

Inquisitor
2011-04-01, 15:47:40
Nuja, im Vorfeld wurde mir von meinem Kumpel folgende Pflegezeiten genannt:

1x täglich 5 Minuten (Füttern)
1x wöchentlich 15 Minuten (Teilwasserwechsel, einfache Reinigungs und Schönheitsarbeiten)
1x vierteljährlich 1-2 Stunden (gröbere Reinigungs und Pflegearbeiten wie Filter etc.)

Real bin ich bisher jetzt mit dem ganzen Pipapo aus meinem Bericht im Schnitt täglich ne halbe Stunde dran^^

Kosten kommen u.a. auf die Größe an. Ich kalkuliere mit 10-15 € monatlich. Teuerster Posten ist wohl Strom für Lampen und Heizer.

Infomrieren ist schwierig. Bisheriger Eindruck: Frag 3 Aquarianer und Du bekommst 4 Antworten, die sich teilweise heftig widersprechen^^

Mikhal
2011-04-08, 15:51:51
So ganz der richtige Ansprechpartner bin ich da wohl nicht, obwohl ich hier zwei Aquarien stehen habe. Ich betrachte mich als "Halbaquarianer", d. h. ich bin da gar nicht so hinterher was Nitrat,- Nitrit,- CO2 und ph-Wert angeht. Ich halte "einfache" Fische und lasse das Ganze so weit alleine vor sich herlaufen (tägliche Fütterung ausgenommen!). Funktioniert so weit auch ganz gut.

Aber ich versuche mich mal an der 5. Antwort:
Für den Einstieg in die Welt der Aquaristik würde ich von Fröschen Abstand halten, das ist für einen Anfänger meiner Meinung nach zu schwer. Auch sind Neons etwas empfindlich und vertragen Anfängerfehler, wie z. B. zu häufigen Wasserwechsel und stark schwankende Wasserwerte nicht so gut.
Typische Anfängerfische sind Guppys. Leicht zu halten, verkraften auch schwankende Lebensbedingungen (hohe Toleranz, Generalisten) und sind -zumindest die Männchen- recht farbenfroh. Bei guter Pflege tut sich da nur das Problem der Überbevölkerung auf. :freak:
Die Panzerwelse waren, so denke ich, eine gute Wahl. Nur deren Anzahl halte ich bei 80 l für bedenklich. Auch wenn es jetzt nur noch vier sind, ist der Bodengrund recht mmmh, "ausgelastet".
Es gibt ja sowas wie eine Ebenenunterteilung in einem Aquarium: Welse und z. B. Schmerlen belegen die untere Schicht, den Boden.
Neons, Guppys und viele andere Fische belegen eher den mittleren und oberen Aquariumsbereich. Meiner Meinung nach sollte man darauf achten, dass es in der jeweiligen Ebene nicht zu voll wird.

Zum Thema der Vergesellschaftung allgemein: Man sollte natürlich darauf achten, dass sich die Arten untereinander vertragen und nicht der Eine den Anderen frisst. Zudem sollten sie (etwa!) die gleichen Haltungsbedingungen teilen, mir ist dabei die Temperatur wichtigsten.

Jede Woche einen Teilwasserwechsel durchzuführen, mmh, ich weiß nicht. Hängt wiederum mit der Aquariumsgröße zusammen, ist aber bei 80 l meiner Meinung nach nicht jede Woche nötig. Wieviel Liter wechselst du denn aus? So ein Wasserwechsel ist ja auch jedes Mal Stress für die Fische, zudem wird die -ich nenne es mal Wasserkultur- dadurch zumindest (teil-)zerstört. Ich spreche hier von Mikrokulturen (Kleinstlebewesen), die zur Wasserqualität in entscheidender Weise beitragen. Deshalb wird auch das 1-2 wöchige "Einfahren" des Aquariums empfohlen.

Zu den Algen: Immer wieder ein Thema. Es kommt nicht nur auf den Standort an (vor, bzw. neben einem Fenster ist ganz schlecht), sondern auch auf die Wasserqualität. Algen sind Pflanzen (zumindest die meisten) und brauchen ebenfalls bestimmte Wachstumsbedingungen. Da diese Wachstumsbedingungen zugegebenermaßen gering sind, ist es kaum möglich den Algenwuchs zu unterbinden. Abhilfe schafft die Biologie selbst: Es gibt sogenannte Putzerfische für die Scheiben, ich habe hier zwei Antennenwelse. Alles schaffen die auch nicht, aber ich habe dann noch einen Scheibenreiniger mit einer scharfen Klinge, die im flachen Winkel über die Scheibe gezogen wird (ähnlich einem Herdkratzer). Von chemischen Algenbeseitiger halte ich persönlich Nichts, meiner Erfahrung nach beeindruckt das die Algen nicht wirklich und im schlimmsten Fall schadet es den Fischen.

Zur Problematik mit den Außenfilterschläuchen kann ich nichts sagen, ich habe nur Innenfilter. Ich habe nur bei meiner Absaugpumpe bemerkt, dass dort die Schläuche ähnlich schnell versiffen. Um Schlimmeren vorzubeugen, sollte der Schlauch direkt nach Benutzung zumindest durchgespült werden. Ansonsten drohen Algen oder im Schlimmsten Fall Schimmel.

Kosten: Wie Inquistor schon sagte: Strom ist der größte Posten. Rechne den Energiebedarf der Geräte die auf jeden Fall laufen müssen (Pumpe, Heizung, da die meisten Zierfische aus dem tropischen Raum kommen) aus. Die Lampe nicht vergessen.

Na ja, je nach Fischanzahl eine mittlere bis große Dose Futter für 2-3 Monate. Die liegt so bei 6-8 €.

Kosten für das ausgewechselte Wasser (=steigender Wasserverbrauch) habe ich bisher noch nicht so auseinanderdifferenziert, kann ich nicht bestimmen.

Die Anschaffungskosten sind wohl erstmal ein Batzen, ca. 100€ für den Anfang, nach oben natürlich keine Grenze. Es gibt aber die Möglichkeit, das Zeug gebraucht zu kaufen, man beachte ebay oder eventuelle Kleinanzeigen in Tierfachmärkten. Es muss nicht immer ganz neu sein.

Pflegeaufwand: Jeden Tag füttern (so ca. 5 Minuten), Ich mache so alle zwei Wochen einen Wasserwechsel und säubere etwa einmal im Monat den Filter, wenn ich merke, dass die Filterleistung nachlässt. Generell ist zu sagen, dass große Aquarien weniger Zeitaufwand als kleinere Aquarien benötigen, da sich dort eventuelle Pflegefehler (Unsauberkeiten, ein toter Fisch) nicht so schnell und/oder gravierend auf die Wasserkultur auswirken. Sie müssen auch weniger häufig sauber gemacht werden.
Schönheitsarbeiten kann man natürlich immer mal wieder machen, je nachdem wie wichtig einem das ist, nimmt das mehr oder weniger Zeit in Anspruch.

Surrogat
2011-04-08, 17:14:13
aus meiner Sicht, als ehemaliger und hoffentlich bald zurückkehrender Aquarianer, folgende Dinge

Wir sind dann also direkt losgefahren und haben ein 80er Starterset

Auch wenn es für Anfänger vielleicht übertrieben wirkt, aber ich würde nie unter 120 Litern anfangen, ansonsten hat man eine derartig geringe Menge Wasser das man ständig Angst haben muss das sie umkippt, dies vorausgesetzt du hast ordentlich besatz drin, was ja der Fall war

plus Kies, Pflanzen und Luftheber mit Schaumstoffinnenfilter besorgt.

Ich persönlich hasse diese Pseudofilter auf Membranpumpenbasis wie die Pest, haben keine Leistung und blasen dir das CO² aus dem becken, dann lieber einen günstigen Aussenfilter und bissl Schläuche legen, im besten Fall hat man die Öffnungen eh schon im Glas eingebaut, ist bei hochwetigen becken jedenfalls oft so

Die Wahl fiel auf 25 rote Neons

Eher keine Anfängerfische da zumeist masslos überzüchtet und nicht eben unempfindlich

5 Panzerwelse

Je nach Art auch völlig überzüchtet, es gibt aber Ausnahmen, würde da eher nach beigefangenen Wildtieren suchen im Zooladen, die halten mehr aus

und 3 Zwergkrallenfrösche

Hast du ja schon selbst bemerkt das die ein Fehler waren, bin auch kein Fan von sowas oder wenn, dann separat in einem Becken für sich

Im nachhinein erfuhr ich nur, dass ich besser das Wasser aus dem Händlerbecken nicht mit ins Aquarium gegeben hätte.

Huh :eek: übelster Fehler ever!
Die Tiere werden normalerweise mit nem kescher aus dem Kaufbehöltnis geholt und erstmal ne Woche in ein Quarantänebecken gesetzt, ist dann alles ok, wieder mit dem Kescher raus und ins große becken setzen, aber never ever das Händlerwaser reinkippen!

Ab in den Laden (30 Kilometer) und ein Beutelchen Tubifex lebend gekauft.

Argh, Tubifex ist auch so eine Sache, das sind Würmer die normalerweise in der Kloake leben und auch wenn die vielleicht irgendwo gezüchtet wurden, so stecken die zumeist voll mit Krankheitserregern und Giften, ich persönlich würde die niemals verfüttern, dann lieber lebende Mückenlarven, aber da musste aufpassen das auch alle gefressen werden, sonst haste bald Besuch schwirrenderweise :freak:

-dass die Schläuche meines neuen Aussenfilters momanten wohl alle 2 Wochen dicht sind.

Öhm wie geht das denn? Ich hab in vielen Jahren Aquaristik sowas noch nie erlebt, allenfalls mal ne dünne Bioschicht auf den Schläuchen, aber dichtgehen? :confused:

-dass der Bodengrund beim etwas tieferen Einfahren mit der Mulmglocke ziemlich muffig riecht (Habe etwas über Faulstellen gelesen, keine Ahnung ob das bei mir schon der Fall ist bzw. ob hier zu handeln ist).

was hast denn für nen Boden? Kies oder Sand? Körnung?
Mit der falschen Körnung legst du die basis für Faulstellen..

-dass ich kurzzeitig leichte Grünalgen an den Scheiben hatte, nachdem ich von den 7h/tag Beleuchtung (welche mein Freund so eingestellt hatte) auf 8h/tag erhöht hatte (Habe gelesen 12 soll man beleuchten). Nachdem Grünalgen kamen, wieder auf 7h/Tag runtergeregelt.

Solange es bei Grünalgen bleibt, würde ich mir keine großen gedanken machen und eventuell wieder bissl Aktivkohle in den Filter geben, ansonsten halt einen oder mehrere Putze kaufen, aber bloss keine siamesischen Saugschmerlen, die wachsen wie bekloppt und fressen irgendwann den andren Fischen die Schleimhaut vom Körper, aggressiv sind die übrigens meist auch
Würde Richtung Ancistrus oder ähnlichem tendieren, die werden nicht so gross wie viele andere Saugwelse und sehen dazu noch recht bizarr aus, ein netter Anblick finde ich

So, das ist mein bisherigen Hobby Aquaristik gewesen. Summa Sumarum sehr durchwachsen mit sicherlich vielen Anfängerfehlern und schlechtem Gewissen wegen gestorbener Tiere trotz der Mühe, so viel wie möglcih für deren Gesundheit tun zu wollen. Würde mich über Tipps und Hilfe sehr freuen und hoffe, mein langer Text war nicht allzu ermüdend

P.S.: Wassertemparatur ist 24 Grad

Ach mach dir wegen der Tiere keine Gedanken, mir ist mal über nacht bei ner Beckenreparaturaktion mein gesamter, richtig wertvoller Botia-Besatz aus dem 80 Liter Ersatzbehältnis gesprungen weil der Heizstab sich festgefressen hatte, bei 35 Grad hatten die dann Lust nach Abkühlung, na ja :rolleyes: runde 1.000 Euro D-Mark im Arsch, seis drum

Annator
2011-04-08, 18:28:39
Mein Tip: Übertreibe es nicht. Fange langsam an und mache nicht zuviel. :-)

Habe derzeit nur ein 100L und ein 80L Aquarium. Das 100er musste ich von einer Apfelschnecken Plage befreien. Typischer Anfänger Fehler. Dinge kaufen ohne sich zu informieren...

Im 80er habe ich nur Silber Mollys drin. Aber die vermehren sich auch wie sau. Einen Tag nachdem ich die eingesetz habe hatte ich 15 kleine Fische mehr drin. Jetzt sind es so 30-40 kann die garnicht mehr zählen. Muss die irgendwann mal los werden bzw. veruschen bei uns im Futterhaus die abzugeben. Süß sind die aber. :D

Sonst läuft es ganz gut. Mein Leitungswasser ist perfekt und die Aquarien laufen von den Werten her auch gut.

Mein Traum ist ja nen 1000L Aquarium. Wo man sich mal so richtig austoben kann. Aber nunja wird vielleicht wohl eher mal nen 250er irgendwann.


Vielleicht kann mir ja einer nen Tip geben was ich mit den Einsaugstutzen der Pumpe machen kann damit die nicht immer meine Garnelen Babys aufsaugen. Hab da derzeit nen Strumpf drüber gezogen. Aber dadurch zieht er den gröberen Dreck nicht raus. Ist aber erstaunlich wie lange und gut die Filter überleben.

39429
Heinzi der Boss im Aquarium. :-)
39430
Zoidberg
39431
Mini Zoidberg
39433
Die Plage überhaupt...
39434
Knabberfisch die sind echt toll.

bjoern
2011-04-08, 18:43:22
Puh das ist mir jetzt echt zu viel Lesestoff. Habe ca.10Jahre Aquaristik betrieben, zum Schluss hatte ich drei Becken im Wohnzimmer ein 400l Hauptbecken, 180l Zuchtbecken und ein 80l Quarantänebecken. In diesen wurden Diskusse Gehälter, gepflegt und gezogen.

Wenn du mal kurz zusammenfast was du wissen möchtest kann ich dir vieleicht helfen.

RiD
2011-04-09, 08:45:15
Mal kurz. Du hastn 80er. Betreibst welchen Luftheberfilter damit?
Und dann isn großer dazugekommen welchen du ewig über Kohle hast laufen lassen und der geht jetzt ständig zu?

möglichkeit 1: Lufthebefilter war zu klein.. oder gerade so ausreichend. Genug Ammoniakfresser für kleine Futtermengen. Ebensoviele Nitritfresser. Sooo dann kamen Fische und großer Filter? Mit Niedrigem Ph biste wenigstens ausm Ammoniakproblem draussen. Dann fängt dein großer Filter an einzulaufen. haut dir mal eben schnell das Ammonium/Ammoniak ausm Becken. Und wer haut das Nitrit wech? wohl halt eher ned der kleine Luftheber. Und im großen müssen die Nitrater erst noch wachsen. Also würde ich daher sagen dass du mit dem Umstellen auf nen 400l/h!! von nem Luftheberchen (je nach größe) dir in der Immernocheinfahrphase nen Extrapeak abgeholt hast.

Soo zum zugehen. Irgendwie kann ich kaum glauben dass du das Problem von den Schläuchen hast (hab meine noch nie gereinigt). Eher würde ich auf die Feinstufe im Filter tippen( Wolle/Vlies?). Wenn du den Filter reinigst und irgendwann mal Wolle tauschen musst du ein wenig der alten wolle drin lassen.

Achso und zur Kohle ist die draussen? denn falls wenn... bei mir war auf der Kohle irgendwann der Bakterienrasen seehr stark. Wennde die gekickt hast sind dir vielleicht deine Nitritkiller mit hopps gegangen. (Kohle ist eigtl nur zur Entgiftung von Neuteilen/Mediakenten. Bakterien finden sie aber auch toll)

Zu Entgiftungsmittelchen. Easy Life. Ist ein Produkt aus Zeolithen in gemahlener/Flüssiger form. zieht Nitrit/Nitrat etc recht zuverlässig raus. Katzenstreu wär die Cheaptricklösung.(musst aber nochmal genau lesen).

pfuh doch nicht mal eben kurz und warsch. zweimal am Thema vorbei... naja ma abwarten

Inquisitor
2011-04-09, 09:56:03
Erstmal danke für Eure Antworten ;-) Zur Klarstellung, das Becken hat nicht 80 Liter, sonden 80 cm breite und etwa 125 Liter Volumen ;-) Hatte mich wohl mißverständlich ausgedrückt. Das Nitrit hat sich jetzt stabil wieder bei unter 0,05 eingependelt, was sicherlich erstmal absolut akzeptabel ist. Der Durchfluss der Aussenfilters ist zwar wieder auf etwa 200 Liter/h runtergegangen, scheint sich dort aber jetzt zu stabilisieren. Da die Umwälzung nun ja nicht zu wenig für das Becken ist, lasse ich das Schlauchputzen also erstmal bleiben und hoffe, dass sich nun alles stabilisiert. Mein BIO-CO2 musste ich nun erstmalig mit eigener Mischung auffüllen, da die mitgelieferte erschöpft war. Mein PH ist allerdings noch zu hoch. Bin bei 7,4 bei einer KH von 5 (Mein Torf im Filter und im Sack hat das ganze schon von PH7,8 und KH8 runtergeholt). Laut den einschlägigen CO2 Tabellen habe ich also bei PH 7,4 und KH5 nur einen CO2-Wert von 6 im Wasser trotz BIO-CO2. Ist as nicht zu wenig? Kann ich das noch erhöhen, auch um den PH weiter zu drücken? Kann es sein, das der immer noch mitlaufende Luftheber das so stark austreibt? Aber nach den Erläuterungen habe ich jetzt schiss, dass mir das rausnehmen des Luftheberfilters dann wieder einen Nitritpeak bringt. Und könnte es nicht auch sein, dass jetzt ausgerechnet im Torf die guten Bakterien gesiedelt haben, dann würde ich ja durch auswechseln des Torfs ebenfalls wieder einen Peak bekommen. Fragen über Fragen *gg* Ein bischen Sorgen mache ich mir noch um die Panzerwelse zur Zeit. Die gehen in den letzten Tagen nicht mehr groß an die Welstabs, da stürzen sich nach paar Minuten alle Schnecken drauf und die Welse fressen nur paar Krümel, die sich von der Tab lösen und dann um Umkreis am Boden schwimmen.

P.S.: @ RiD: Der Durchflussrückgang lag/liegt eindeutig einzig und allein an den Schläuchen und nicht am Feinfließ. Hatte das ja getestet. Nachdem ich auf 150 Liter/h runter war, bin ich nur mit der Schlauchbürste durch die Schläuche und habe da so transparente geleeartige Glibbermasse von etwa 2cm³ rausgeholt. Danach war der Durchfluss wieder bei 400 l/h

RiD
2011-04-09, 12:07:33
Ahh die Transparente Glibbermasse... die hatte ich auch mal als ich mit nem UV-Filter experimentiert hab. (in der Rückleitung von dem Filter). Ich würde unendlich gerne wissen was das war....

Wozu willste unbedingt Co2? für den niedrigen Ph oder für die Pflanzen?
Co2 kann nachts übrigends dann zu ner Überdosierung führen (ohne Luftheber).

Und ja ein Luftheber kann dir Locker deine Co2 Einleitung zunichte machen...
(Wie leitest du ein hab noch blasen im Gedächtnis.. also sone co2"Treppe"?)

Je älter das Becken desto niedriger wird übrigends Ph. Ich denke da sich KH irgendwie verbraucht und mehr Sauerstoffveratmer dazukommen.(schon ewig kein Co2 mehr getestet).

Inquisitor
2011-04-09, 12:15:23
Die Pflanzen wachsen eigentlich ausreichend gut, würde ich sagen. Primär möchte ich gern nen PH von 6,5 erreichen für die roten Neons.

RiD
2011-04-09, 12:22:41
Wasfürn Luftheberfilter isses denn jetzt genau?

Fallsde den deaktivieren willst und Angst um die Filterwirkung hast würd ich über so 3 Tage den Filter in den Einlauf vom Großen ausdrücken und dann wech damit.(also Ausdrücken und wieder an seinen alten Platz und... naja am nächsten Tag wär eigtl schon das letzte mal)
Lufteinleitung aber mal drin lassen(für nachts). Je nach dem kann das nachts ganz schön heftig werden mit Pflanzen/Tieren(Atmung) und Co2 Einleitung.
(Auch Schnecken gehen dann gern in Richtung Oberfläche)

Inquisitor
2011-04-09, 13:01:33
Hmm kk, ich glaub dann trau ich mich doch nich und lass alles so ;P Der Luftheberfilter is son eTeil wo draufstand bis 100 Liter geeignet, also schon bischen knapp für mein Becken allein wahrscheinlich.

P.S.: Mal ein Bild vom Becken:
http://www.benjaminlanz.de/temp/Foto0043b.jpg

senator
2011-04-09, 13:30:16
Hi
was ist denn jetzt an Filtermaterial im Aussenfilter drin,nur Torf?
Den Luftheber kannst du weglassen,die Filterwirkung von dem ist
zu vernachlässigen.Drück den Schwamm davon ordentlich im Wasser aus.
Einen Sprudelstein brauchst du auch nicht wenn du das ausstömende Wasser
so leitest das die Wasseroberfläche bewegt wird.Sonst treibt dein CO2 aus und der
PH Wert steigt wieder an.
Den Torf im Filter so plazieren das er als letztes(ausser feiner Fliterwatte zum Partikel
auffangen)durchströmt wird....die Filterbakterien werden es dir danken.
Hier mal mein Becken.

Inquisitor
2011-04-09, 13:35:21
Der Torf ist im Aussenfilter die letzte Schicht. Da war bei Auslieferung Kohle drin, welche ich dann gegen den Torf ersetzt habe. Nochmal ne andere Frage: Wenn ich jetzt Teilwasserwechsel machen sollte, hat ja das Wechselwasser erstmal die Leitungswasserwerte von PH 7,8 und KH 9 rum. Soll ich da dann ausserhalb des Beckens ein wenig PH- reingeben? Torf kann ich da ja nicht ewig reinhängen, bevor ichs ins Becken gebe.

senator
2011-04-09, 13:41:51
Du kannst dein Wasser zum wechseln schon 1 Tag vorher vorbereiten.Mit einer Torfkanone http://www.caridea.de/archiv/torfkanone.htm
Dann hast du beim WW immer konstante Werte.Es gibt dann noch Berechnungstools wo man das Mischverhältnis berechnen kann.
http://www.aquarium-stammtisch.de/Forum/misc.php?do=page&template=berechnungen#Verschneiden
Die Teile für die Kanone gibt es für kleines Geld im Baumarkt.

Surrogat
2011-04-13, 12:56:11
@TS: also langfristig wirst du um einen kleinen Ionentauscher nicht rumkommen sofern du nicht ständig zentnerweise Torf oder PH- verbraten willst bei jedem Wasserwechsel.
Lebst halt in einer eher ungünstigen Gegend, da kann man nix machen

Den kleinen Innenfilter würde ich rausschmeissen, damit aber die guten Kulturen nicht verlorengehen, kannste ja den Inhalt des Aussenfilters damit impfen, vielleicht sogar die Filtermatte für 1-2 Wochen in den Aussenfilter mit reingeben
Den Ausstoss vom Aussenfilter richtet man sinnvollerweise so im Aquarium aus das er leicht, die Betonung liegt auf leicht, die Wasseroberfläche bewegt, somit hast du durch Diffusion schon genug Sauerstoffaufnahme im Wasser und treibst nicht das ganze CO² raus.

Die Glibbermasse in den Filterröhren ist ne Bioschicht, also ein Bakterienrasen, sonst nix.