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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Göttingen: 12.000 Menschen evakuiert


Spasstiger
2011-04-27, 00:22:59
http://www.goettingen.de/magazin/artikel.php?artikel=7198&menuid=108&topmenu=637

Wegen der anstehenden Entschärfung oder Sprengung einer britischen 5-Zentner-Fliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg in Göttingen wird seit dem Abend im Umkreis von einem Kilometer evakuiert. Die Menschen werden an der Geschwister-Scholl-Gesamtschule und in der Uni-Mensa untergebracht.
Um 23:10 waren noch nicht alle Menschen aus dem betroffenen Gebiet evakuiert, weshalb noch keine Arbeiten an der Bombe vorgenommen werden konnten. Die Entscheidung für eine Entschärfung oder eine Sprengung ist entsprechend auch noch nicht gefallen.
Ich wünsche es den Göttingern, dass sich das Problem noch heute nacht erledigt und die Evakuierung nur ein kurzes Abenteuer bleibt.

Vor noch nichtmal einem Jahr hat Göttingen das zuletzt erlebt:
- Zehn-Zentner-Bombe: Stadtviertel evakuiert (27.05.2010) (http://www.goettinger-tageblatt.de/Nachrichten/Goettingen/Uebersicht/Zehn-Zentner-Bombe-Stadtviertel-evakuiert)
- Drei Tote bei Explosion einer Fliegerbombe (01.06.2010) (http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,698178,00.html)

Und vor einigen Jahren wurde eine Frau verletzt als eine Fliegerbombe unter einem fahrenden Bus detonierte:
- http://www.abendblatt.de/region/article1868275/Bombenfund-12-000-muessen-Haeuser-verlassen.html

hmx
2011-04-27, 00:26:21
http://www.goettingen.de/magazin/artikel.php?artikel=7198&menuid=108&topmenu=637

Wegen der anstehenden Entschärfung oder Sprengung einer britischen 5-Zentner-Fliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg in Göttingen wird seit dem Abend im Umkreis von einem Kilometer evakuiert. Die Menschen werden an der Geschwister-Scholl-Gesamtschule und in der Uni-Mensa untergebracht.
Um 23:10 waren noch nicht alle Menschen aus dem betroffenen Gebiet evakuiert, weshalb noch keine Arbeiten an der Bombe vorgenommen werden konnten. Die Entscheidung für eine Entschärfung oder eine Sprengung ist entsprechend auch noch nicht gefallen.
Ich wünsche es den Göttingern, dass sich das Problem noch heute nacht erledigt und die Evakuierung nur ein kurzes Abenteuer bleibt.

Vor noch nichtmal einem Jahr hat Göttingen das schon erlebt:
- Zehn-Zentner-Bombe: Stadtviertel evakuiert (27.05.2010) (http://www.goettinger-tageblatt.de/Nachrichten/Goettingen/Uebersicht/Zehn-Zentner-Bombe-Stadtviertel-evakuiert)
- Drei Tote bei Explosion einer Fliegerbombe (01.06.2010) (http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,698178,00.html)

Und ich bin schon wieder betroffen. ;(
Kurz nach 20:00 bekommt man erst die Entscheidung, dass Evakuiert wird, vor einem Jahr musste ich um 22:00 auf einmal raus.


Die Bombe damals hat in ganz Göttingen die Scheiben wackeln lassen. Wenn man so will die jüngsten Opfer des 2ten WK. ;(

Spasstiger
2011-04-27, 00:30:18
Mein Beileid! Wo verbringst du die Nacht?

/Update:
Stand 00:50 Uhr:

Die Evakuierung ist abgeschlossen. Der Sprengmeister hat mit der Entschärfung der Bombe begonnen.
http://www.goettingen.de/magazin/artikel.php?artikel=7198&menuid=108&topmenu=637

hmx
2011-04-27, 00:31:52
Mein Beileid! Wo verbringst du die Nacht?

Bei einer Kommilitonin. Vor einem Jahr war ich in einer befreundeten WG. Turnhalle und co ist echt ein bisschen nervig wenn man am nächsten Tag Arbeiten muss oder Vorlesungen hat.

Die Bombe ist aber auch wieder so ein mieses Teil. Mit einem Säurezünder, der dafür gedacht war, das die damals nicht sofort explodieren sollten.

Finch
2011-04-27, 00:40:05
Die letzte fliegerbombe in Hamm dürfte knapp weit genug weg gewesenn sein, das ich nicht aus meinem Haus musste. Hier dürften noch zig Bomben rumliegen.
Die Allies wollten unbedingt unseren verladebahnhof in Staub verwandeln.

Ich will nicht wissen wieviel hier noch unentdeckt rumliegt.

KinGGoliAth
2011-04-27, 01:09:05
da hätte ich jetzt ja auch bock drauf. :|

gutes, sicheres und schnelles gelingen!

Asyan
2011-04-27, 01:50:10
Und alles vorbei.
Ich war den Abend bei einer Freundin die exakt an der Grenze gewohnt hat, auf der anderen Straßenseite wurde noch evakuiert. Eben noch an der Straßensperre aufs Taxi gewartet - da war echt viel Polizei. Seit dem letzten Mal wird das meinem Empfinden nach in Göttingen noch ein bisschen ernster genommen als sonst...

Spasstiger
2011-04-27, 01:59:47
Das ging ja echt schnell, um 0:50 Uhr wurde mit der Entschärfung begonnen und schon um 01:15 war die Entschärfung abgeschlossen: http://www.goettingen.de/magazin/artikel.php?artikel=7199&menuid=108&topmenu=637.

Fahren da jetzt nochmal Sonderbusse, um die Menschen zu ihren Wohnungen zurückzubringen?

EureDudeheit
2011-04-27, 08:41:38
Ah in die Uniklinik Mensa wurden die gebracht, hatte mich schon gewundert, weil die ZMensa ist ja genau im Bombenbereich

drexsack
2011-04-27, 08:55:51
Oha, garnicht mitbekommen hier.

Haarmann
2011-04-27, 09:10:10
hmx

Und wieso wehrt sich keiner gegen diesen absoluten Unfug?

Ins Hotel gehen - Rechnung an den Staat.

Iceman346
2011-04-27, 09:17:41
Genau, die Umgebung zu evakuieren wenn man eine 2.WK Bombe entschärft ist ja auch totaler Unfug. Und der Staat kann auch so viel dafür, dass hier immer noch Bomben aus der Zeit herumliegen.

:facepalm:

sei laut
2011-04-27, 09:21:51
Ins Hotel gehen - Rechnung an den Staat.
Du meinst, Rechnung an GB. War schließlich eine englische Fliegerbombe. Hätte zumindest Stil. :freak:

Haarmann
2011-04-27, 09:41:39
Iceman346

Es ist Unfug - Evakuierung aller Gebäude mit direkter "Sicht" reicht dicke. Je nach Gebäudeart ist sogar nur eine Seite zu evakuieren.

Eine 5 Zentner Bombe isses eh nicht - Briten haben da bekanntlich Pfund -> 227kg rund. Davon sind etwa 1/3 Sprengstoff.

Im Boden lassen - Zündladung drauf - Trichter schön formen - Trichter mit etwas Wasser füllen - poing. Die Wirkung verpufft bekanntlich nach Oben - direkte Splitter fängt der Trichter ohnehin auf.

Die Briten hätten sich schön gefreut, wenn solche Spielzeugbomben im Krieg Pi Quadratkm Deutsche Stadt verwüstet hätten ;).

Schau mal, was die Bombe im WTC Keller für nen Gewicht hatte - und was ist passiert?

sei laut

Das UK kann nix für, wenn ein Schreibtischtäter der BRD zu blöd ist militärische Anleitungen zu lesen. Die gibts übrigens auch fürs Sprengen von Munition in der Schweiz.

Iceman346
2011-04-27, 09:43:42
Und wenn dann irgendwas schief geht bei der Entschärfung und doch mehr Schaden angerichtet wird weil man nur die Häuser im direkten Umkreis evakuiert hat ist das Geschrei groß.
Bei solchen Themen lieber einen etwas größeren Sicherheitsspielraum zu lassen halte ich nicht für verkehrt.

desert
2011-04-27, 10:07:44
Und wenn dann irgendwas schief geht bei der Entschärfung und doch mehr Schaden angerichtet wird weil man nur die Häuser im direkten Umkreis evakuiert hat ist das Geschrei groß.
Bei solchen Themen lieber einen etwas größeren Sicherheitsspielraum zu lassen halte ich nicht für verkehrt.

Noch nicht mal eine kleine taktische Atomwaffe schafft es Steinhäuser in einem umkreis von einem kilometer umzublasen. Ein bisschen mehr realitätssinn wäre wünschenswert. Nimmt ja immer mehr hysterische Züge an, hier in deutschland.

Black-Scorpion
2011-04-27, 10:10:34
hmx

Und wieso wehrt sich keiner gegen diesen absoluten Unfug?

Ins Hotel gehen - Rechnung an den Staat.
In deiner Welt möchte ich echt nicht leben. Alles Unfug, überall nur dumme Vorschriften. Hauptsache du kannst deinen Müll überall gefahrlos verbreiten.

AlecWhite
2011-04-27, 10:40:50
Im Boden lassen - Zündladung drauf - Trichter schön formen - Trichter mit etwas Wasser füllen - poing. Die Wirkung verpufft bekanntlich nach Oben - direkte Splitter fängt der Trichter ohnehin auf.

Das UK kann nix für, wenn ein Schreibtischtäter der BRD zu blöd ist militärische Anleitungen zu lesen. Die gibts übrigens auch fürs Sprengen von Munition in der Schweiz.
wozu haben wir eigentlich ausgebildete Sprengmeister? Nächstes Mal schicken wir einfach dich - und dann kann ich sagen: Evolution, Baby!

deekey777
2011-04-27, 10:41:51
Noch nicht mal eine kleine taktische Atomwaffe schafft es Steinhäuser in einem umkreis von einem kilometer umzublasen. Ein bisschen mehr realitätssinn wäre wünschenswert. Nimmt ja immer mehr hysterische Züge an, hier in deutschland.
Genau!
Und Menschen sterben auch nicht, wenn sie einen Knall hören.

Spasstiger
2011-04-27, 10:49:49
@Haarmann: Du hast schon mitbekommen, dass der Sprengmeister die Bombe in 25 Minuten erfolgreich entschärfte, ohne irgendwas in die Luft zu sprengen?

WTC
2011-04-27, 10:51:33
@Haarmann: Du hast schon mitbekommen, dass der Sprengmeister die Bombe in 25 Minuten erfolgreich entschärfte, ohne irgendwas in die Luft zu sprengen?

das ist doch voll pussyhaft, lieber hochgehen lassen und dann die scherben aufsammeln... X-D

manchmal kann ich hier nur den kopf schütteln...:rolleyes:

desert
2011-04-27, 10:51:39
Genau!
Und Menschen sterben auch nicht, wenn sie einen Knall hören.

war klar, nur juristen können so bekloppt denken.


Weil natürlich dann nich gewarnt wird vor sprengungen, sondern einfach mal fröhlich gesprengt wird ohne jedwede warnung. Einfach mal den gesunden menschenverstand einschalten, dann klappt das auch mit dem leben.

_DrillSarge]I[
2011-04-27, 10:51:41
sprengen wir doch einfach göttingen. brauch eh keiner die ganzen bafög-abzocker-in-3-jahren-eh-hartz4-studenten. :uup:

deekey777
2011-04-27, 10:53:49
Interessant finde ich die Legende, dass Göttingen im Unterschied zu Kassel (Kassel wurde ja zerbomt) verschont wurde, weil viele der britischen Offiziere an der Uni Göttingen studiert hätten.

Spasstiger
2011-04-27, 10:54:28
Im letzten Jahr kamen drei Menschen bei der Entschärfung einer Fliegerbombe ums Leben, deshalb war man dieses Jahr übervorsichtig.
Und auch geborstene Scheiben können Menschen verletzen und Schaulustige in 100 m Entfernung eventuelle Rettungsarbeiten behindern.

desert
2011-04-27, 10:55:19
@Haarmann: Du hast schon mitbekommen, dass der Sprengmeister die Bombe in 25 Minuten erfolgreich entschärfte, ohne irgendwas in die Luft zu sprengen?

Wieso dann erst weiträumig (1 kilometer) evakuieren. Leute das ist ein kleines bömbchen mit ungefähr 600-700 Kilogramm Sprengstoff und keine Atombombe.

Spasstiger
2011-04-27, 10:59:24
Wenn man die Sicherheit darauf auslegen würde, dass alles besser läuft als erwartet, dann wäre die Lebenserwartung in D nicht da, wo sie heute ist.

Lyka
2011-04-27, 11:01:59
bei 1 km kommen die Leute nicht darauf, mal wieder gaffen zu müssen.

Krümelmonster
2011-04-27, 11:15:45
Das Problem sind Trümmerteile der Bomben, die dann eventuell schon mal etwas durch die Luft fliegen können. In Hannover gab es bei einer Räumung vor 1 oder 2 Jahren mal den Fall, dass in einigen Häuserdächer nach einer Sprengung Trümmerteile einschlugen, unter anderem in ein Kinderzimmer, dass glaube ich sogar außerhalb des Evakurierungsradius lag. Wäre jemand im Kinderzimmer gewesen hätte es im worst case Tote gegeben und genau deshalb sind die Behörden auch lieber zu vorsichtig.

desert
2011-04-27, 11:16:19
Wenn man die Sicherheit darauf auslegen würde, dass alles besser läuft als erwartet, dann wäre die Lebenserwartung in D nicht da, wo sie heute ist.

Nein man muss es realistisch machen. Warum denn nicht 4 Kilometer oder am besten gleich 10 Kilometer? Dann ist auch die Gefahr gebannt das jemand wegen der Lautstärke der vielleicht folgenden Explosition bei einer missglückten Entschärfung sterben könnte, und wie deekey ja einwarf ist das eine ernstzunehmende Gefahr:rolleyes:

Nimm doch einfach mal google earth und dann zieh einen 1 Kilometer radius um einen möglichen fundort. Die wucht einer explosion müsste durch massen von häusern durch um einen menschen in 1 Kilometer zu treffen. Und das auch nur bei einer oberirdischen Explosion, bei einer explosion aus einem krater herraus, würde sich die explosionsenergie nach oben bewegen. Vorsicht ja,aber doch nicht so übertriebene

deekey777
2011-04-27, 11:17:59
BILD-Leser wissen mehr...

desert
2011-04-27, 11:22:34
BILD-Leser wissen mehr...

Ich war bei 14 Torpedosprengungen, 22 Seeminen und 8 Fliegerbomben sprengungen dabei, und du?

Asyan
2011-04-27, 11:22:53
Iceman346

Es ist Unfug - Evakuierung aller Gebäude mit direkter "Sicht" reicht dicke. Je nach Gebäudeart ist sogar nur eine Seite zu evakuieren.

Eine 5 Zentner Bombe isses eh nicht - Briten haben da bekanntlich Pfund -> 227kg rund. Davon sind etwa 1/3 Sprengstoff.

Im Boden lassen - Zündladung drauf - Trichter schön formen - Trichter mit etwas Wasser füllen - poing. Die Wirkung verpufft bekanntlich nach Oben - direkte Splitter fängt der Trichter ohnehin auf.

Du weißt es eh besser, aber:
Ich habe ja Eingangs schon geschrieben, dass man in Göttingen offensichtlich noch ein kleines Bombentrauma hat, normal sind bei den 5 Zentner-Bomben mMn 500m Radius. Allerdings kam letztes Jahr bei der Explosion ein recht großes Trümmerstück in >500m Entfernung runter und ist durch ein Hausdach geschlagen. Ich denke zusammen mit der Möglichkeit auch noch die Gaffer besser unter Kontrolle zu haben hat das alles zum größeren Radius geführt.

Haarmann
2011-04-27, 11:28:10
Iceman346

Der Punkt ist doch er - spätestens beim Restrisiko der Dimension vom Blitz getroffen werden sollte man aufhören. Ich würde sogar behaupten, dass man bei einem Restrisiko von die Strasse überqueren aufhören sollt.

Der Trick für den Staat ist doch - das eigene Risiko wird minimiert und ein anderer soll für bezahlen. Wenn der Staat nun die Kosten für übernehmen muss, wird sich das schnell ändern.

Das Militär nutzte gegen die Splitterwirkung von Bomben und Granaten plumpe Sandsackwälle um die Flakposten zB. Das tun se eigentlich auch Heute noch... Sandsäcke werden sich zur Not bestimmt genügend auftreiben lassen.

Black-Scorpion

Mindestens einer von uns zweien war mindestens "Beim Bund" und durfte sprengen...

AlecWhite

Siehe Oben

Und siehe Unten - ich schickte Blech und nicht Fleisch.

Spasstiger

Du kennst ergo selbst die Story mit den 3 Toten in Göttingen... zwei Schwerverletzte gabs ja damals imo auch noch.

Meinst diese Sprengmeister, alle mit viel Erfahrung, wollten sich umbringen? Diese Leute leben mit einem sehr hohen Restrisiko - ich finde man kann auch mal an diese Leute denken. Sprengen der Bombe krieg ich mit nem Roboter hin - da riskierst kein einziges Leben.
Ob man noch Sandsäcke um den Trichter stapelt ist imo ne Frage der Gegend - bei 7m Tiefe hätte man es sich wohl ersparen können. Aber ich kenne die Gegend dort nicht - klang jedoch nach einer Einöde.

desert

Müssten keine 100kg TNT gewesen sein.

Lyka

Die Absperrung des Gebietes wird nicht einfacher, wenns grösser wird... Gaffer fänden bestimmt ein Schlupfloch.

Asyan

Du hast absolut Recht, aber diese noch letalen Stücke fliegen eben auch weiter denn 1km. Das Risiko eindämmen kannst für die direkten Splitter - die indirekten Splitter sind einfach ein Restrisiko, welches ich mit dem Wasser etwas eindämmen würde - es lässt sich jedoch nicht vermeiden, ausser ich schicke Menschen rein. Nur wie hoch ist deren Risiko?
Ich denke hier sollte man nicht das Risiko der einen Personen auf Kosten der Anderen zu sehr erhöhen.

Es hat seine Gründe weswegen man "Entschärfungsroboter" entwickelt hat.

Stormtrooper
2011-04-27, 12:22:27
Ich war bei 14 Torpedosprengungen, 22 Seeminen und 8 Fliegerbomben sprengungen dabei, und du?

Schön.
Wenn man eine Bombe durch sprengen zerstören will ist die Wucht aber viel kleiner, als wenn eine Bombe bei der Entschärfung explodiert.

EureDudeheit
2011-04-27, 12:33:35
Interessant finde ich die Legende, dass Göttingen im Unterschied zu Kassel (Kassel wurde ja zerbomt) verschont wurde, weil viele der britischen Offiziere an der Uni Göttingen studiert hätten.


Göttingen war wohl mehr Resteabladerampe für die Flieger. Den Maschmühlenweg und den Bahnhof haben sie ja zerlegt und noch ein paar Gebäude in der Umgebung des Bahnhofes, ein paar in der Innenstadt.

Selbst meine Heimatstadt wurde bebombt, die hatte nur 30000 Einwohner, aber auch dort nur den Bahnhof und umliegende Häuser

Spasstiger
2011-04-27, 12:45:08
Ob man noch Sandsäcke um den Trichter stapelt ist imo ne Frage der Gegend - bei 7m Tiefe hätte man es sich wohl ersparen können. Aber ich kenne die Gegend dort nicht - klang jedoch nach einer Einöde.
Einöde in der Innenstadt. :rolleyes:

http://www.goettingen.de/pics/medien//big_image_1303854854460.jpeg

Wer sagt denn überhaupt, dass man keine Entschärfungsroboter zur Verfügung stehen gehabt hätte? Wo doch in Göttingen intensiv nach Blindgängern gesucht wird. Wenn der Sprengmeister aber feststellt, dass sich der Zünder einfach in wenigen Minuten entfernen lässt und man die Evakuierungszone bereits in der gleichen Stunde wieder auflösen kann, dann braucht man keine Robotor. Vor der Evakuierung hat man keine Arbeiten an der Bombe vorgenommen, ergo konnte man da nicht wissen, wie kritisch die Lage ist.

desert
2011-04-27, 14:22:04
Schön.
Wenn man eine Bombe durch sprengen zerstören will ist die Wucht aber viel kleiner, als wenn eine Bombe bei der Entschärfung explodiert.

Dem Sprengstoff ist es egal, ob der durch eine entschärfung oder eine Kontrollierte sprengung zur Zündung gebracht wird. Der ändert nicht plötzlich seine Sprengwirkung.

Haarmann
2011-04-27, 15:07:25
Ich werde mich versuchen kurz zu fassen...

Wenn irgendwo eine Bombe bei euch gefunden wird, dann wohl deswegen, weil dort grad etwas gebaut wird. Es dürfte offensichtlich sein, dass derjenige, der zu bezahlen hätte, Freude hat, wenn die Bombe nicht gesprengt, sondern entschärft wird - ist für ihn billiger.

Der gemeine Bürger wiederum scheint hier von Risiken zu sprechen, dass ihm so ein Splitter auf die Rübe fallen könnte...
Gleichzeitig ballert er wohl mit grösstem Vergnügen am 31.12 jedes Jahres Raketen in die Luft... da scheints dann kein Schwein zu stören, dass die Dinger einem Mitmenschen auf die Rübe fallen könnten... besonders dank der EU sind ja nun auch schwerer Geschosse möglich, welche wohl tatsächlich in der Lage sind einen Mitmenschen zu erschlagen.
Alle die, die also von Risiken der Splitter sprechen - bitte in Zukunft am 31.12 zuhause bleiben...

Am Ende siehts für mich aus, als ob den Leuten das Leben der Bombenentschärfer scheissegal ist und gewisse Leute wieder nur an ihren Geldbeutel denken.
Und diese Haltungen finde ich beide sehr, sehr arm.

Spasstiger
2011-04-27, 15:16:59
Wenn irgendwo eine Bombe bei euch gefunden wird, dann wohl deswegen, weil dort grad etwas gebaut wird.
In Göttingen wurde die Bombe gefunden, weil man gezielt nach Blindgängern sucht. Dazu zieht man Luftbilder aus dem zweiten WK heran, wo Einschlagsstellen sichtbar sind. An diesen Stellen buddelt man nun (siehe mein Bild oben).

Black-Scorpion
2011-04-27, 17:00:48
Black-Scorpion

Mindestens einer von uns zweien war mindestens "Beim Bund" und durfte sprengen...
Was sollte ich beim Bund? Falscher Eid und falsche Flagge. Und wenn du wirklich sprengen duftest hast du reichlich wenig davon kapiert. Zumal Bund und Zivil zweierlei Sicherheitsstandards sind. Aber das weißt du Schlaumeier sicher.

Desti
2011-04-27, 17:09:18
Du weißt es eh besser, aber:
Ich habe ja Eingangs schon geschrieben, dass man in Göttingen offensichtlich noch ein kleines Bombentrauma hat, normal sind bei den 5 Zentner-Bomben mMn 500m Radius. Allerdings kam letztes Jahr bei der Explosion ein recht großes Trümmerstück in >500m Entfernung runter und ist durch ein Hausdach geschlagen. Ich denke zusammen mit der Möglichkeit auch noch die Gaffer besser unter Kontrolle zu haben hat das alles zum größeren Radius geführt.

Göttinger Häuser haben alle nur ein Stockwerk und keinen Keller?

hmx
2011-04-27, 17:19:32
Dem Sprengstoff ist es egal, ob der durch eine entschärfung oder eine Kontrollierte sprengung zur Zündung gebracht wird. Der ändert nicht plötzlich seine Sprengwirkung.

Doch, da die Bombe bei einer kontrollierten Sprengung mit Tonnen von Sand zugeschüttet wird.

deekey777
2011-04-27, 17:47:25
Bei SAT1 hieß es, dass ua die Theaterstraße evakuiert wurde. Das ist schon ein Stückchen von der Güterbahnhofsstraße entfernt, nicht aber Leineberg oder Königsstieg. :|

desert
2011-04-27, 19:02:37
Doch, da die Bombe bei einer kontrollierten Sprengung mit Tonnen von Sand zugeschüttet wird.

richtig, das ist dem sprengstoff aber egal. Der merkt das nicht.

kiX
2011-04-27, 19:13:51
richtig, das ist dem sprengstoff aber egal. Der merkt das nicht.
Warum sollte er auch?
Ist wie mit radioaktiver Strahlung, die interessiert sich auch garnicht für Bleiabschirmungen.

btw, ich hätte da einen günstigen Trip nach Japan zu verkaufen, jemand Interesse?

Haarmann
2011-04-28, 08:05:44
Spasstiger

In einem Artikel über die Bombe mit den toten Leuten stand ehemaliges Schiessgelände - Heute sollte dort ein Stadion entstehen -> es muss etwas Platz da sein für so nen grosses Gebäude - selbst einige der alten Gebäude sind da wohl der neuen Anlage zum Opfer gefallen. Da gabs noch ne Karte dazu - sicherlich hats auf der einen Seite Wohnhäuser - dafür gibts die Sandsäcke (Falls Aushub und Bagger hast, kannst den natürlich auch nutzen - oben drauf aber die Sandsäcke) - der Rest sieht eben wie ne typische Industriezone an den Bahngeleisen aus. Und diese sind hierzulande typischerweise recht alt... und oft gar verlassen.

http://www.focus.de/panorama/welt/goettingen-bombenentschaerfer-waren-erfahren_aid_514982.html

Wer weiss öb der Säurezünder einfach nach 66 Jahren oder so genug hatte. Das ist zwar nicht gerade wahrscheinlich, aber möglich allemal.

Black-Scorpion

Das könnte ich nachvollziehen mit Eid und Flagge. Ist durchaus ne Frage, ob man jedem dieser "Vereine" beitreten will.

Unfälle gibts jedoch beim hiesigen Militär mit Sprengstoffen eigentlich keine (Sprich: Mir wär keiner bekannt). Nicht grundlos ist eine der Anforderungen an Militärmaterial die Idiotensicherheit (und auch das hilft nicht immer). Beginnst im Normalfall nebenher mit dem Essen von Plastesprengstoff ;).
Wirklich gefährlich sind vor Allem Sprengkapseln mit Quecksilberfulminat - das lernst sogar. Dürfte wohl im Säurezünder jeweils drin sein. Genau deswegen liesse ich die Finger ganz weit weg von...

Du lernst aber sehr schnell die Wirkung kennen von einer bestimmten Menge TNT. Was nebenher grundlegend ein Unterschied von Militär zu Zivil ist - Zivil wird gespart - beim Militär ist das ein Fremdwort. Das hat auch Auswirkungen wie man ein Problem angeht.
Entsprechend ist das Sprengen der Bombe für den, der da was tun muss, eben sicherer, denn der Versuch einen rostigen Zünder rauszudrehen.

So als Hinweis - eine UHG-85 - das ist eine Handgranate 85 ohne Splittermantel, reisst aus 50cm nichtmals den Wimpel des "Ziels" ab, welches eben so ein Fähnchen ist. Drin sind 155g TNT - wie in der "Echten".
Kannst auch mal nen Helm drauf legen ... auch das wird oft gemacht ;).

Rakyr
2011-04-28, 14:06:16
Alles in einem Umkreis von 1km zu evakuieren find ich schon etwas übertrieben. In Graz wurden innerhalb des letzten Monats 2 je 250KG Bomben gefunden. Die erste wurde not-gesprengt (Evakuierung auf 200m Umkreis, 700.000€ Schaden), die zweite, letzte Woche, wurde gesichert und abtransportiert.

http://www.heute.at/news/oesterreich/bundeslaender/Grazer-Hauptbahnhof-nach-Bombenfund-evakuiert;art1303,543888
http://kurier.at/nachrichten/2095621.php

Drunk Master
2011-04-28, 14:29:21
Noch nicht mal eine kleine taktische Atomwaffe schafft es Steinhäuser in einem umkreis von einem kilometer umzublasen. Ein bisschen mehr realitätssinn wäre wünschenswert. Nimmt ja immer mehr hysterische Züge an, hier in deutschland.

Laut wikipedia hat die kleinste taktische Atomwaffe der USA ein Sprengkraft von 0,3 Kilotonnen.
Wenn dein Haus kein Wolkenkratzer ist wird das nicht stehenbleiben, ob aus stein oder nicht spielt keine Rolle.

NameLessLameNess
2011-04-28, 14:37:01
btw, ich hätte da einen günstigen Trip nach Japan zu verkaufen, jemand Interesse?
inkl. rückflug?

Desti
2011-04-28, 18:25:53
Warum sollte er auch?
Ist wie mit radioaktiver Strahlung, die interessiert sich auch garnicht für Bleiabschirmungen.

btw, ich hätte da einen günstigen Trip nach Japan zu verkaufen, jemand Interesse?

Sag mal an.

cartman5214
2011-04-28, 19:34:05
Ich habe 1994 in Berlin die unbeabsichtige Explosion einer Fliegerbombe aus knapp 400m, also fast an den 500m die manchmal als Radius genannt werden, live miterlebt. Sorry, aber da war nichts mit "Resten" die da harmlos runtersegelten. Da kamen große Brocken runter, das war nicht mehr feierlich.

1km ist heavy, abr der Situation angemessen.

derpinguin
2011-04-28, 19:41:22
Manchmal frag ich mich...echt mal leute. So ne Evakuierung ist für den Staat, die beteiligten Hilfskräfte und die Bevölkerung kein Spaß. Glaubt ihr ernsthaft, man macht ohne Not einen solchen Radius?

Desti
2011-04-29, 19:46:42
Manchmal frag ich mich...echt mal leute. So ne Evakuierung ist für den Staat, die beteiligten Hilfskräfte und die Bevölkerung kein Spaß. Glaubt ihr ernsthaft, man macht ohne Not einen solchen Radius?

Machtdemonstration der Behörden und Einschüchterung der Bevölkerung.

Desti
2011-04-29, 19:48:20
Ich habe 1994 in Berlin die unbeabsichtige Explosion einer Fliegerbombe aus knapp 400m, also fast an den 500m die manchmal als Radius genannt werden, live miterlebt. Sorry, aber da war nichts mit "Resten" die da harmlos runtersegelten. Da kamen große Brocken runter, das war nicht mehr feierlich.

1km ist heavy, abr der Situation angemessen.


Sinnloser Vergleich, die Bombe in Berlin ist bei Bauarbeiten explodiert, da war nichts für eine Sprengung vorbereitet.

cartman5214
2011-04-29, 21:40:09
Sinnloser Vergleich, die Bombe in Berlin ist bei Bauarbeiten explodiert, da war nichts für eine Sprengung vorbereitet.

Jepp, das mag sein. Aber alle Vorbereitungen an dem Blindgänger sind mit einem Risiko verbunden. Da man bis zuletzt nicht weiß in welchem Zustand sich der Zünder befindet geht man halt auf Nummer sicher. Was wenn der Blindgänger während des Verdämmens hochgeht? Bevor man soetwas auf die harte Tour rausfindet geht man halt etwas großzügiger ran.

Machtdemonstration der Behörden und Einschüchterung der Bevölkerung.

Klar, deshalb gibt es auch regelmäßig Blindgängerfunde. Die werden von interessierten Kreise bedarfsgenau platziert. Dann wird der Einsatzleiter noch kurz instruiert und schon bekommt die Bevölkerung die volle Härte der Staatsmacht zu spüren... Könnt ja sonst voll aus dem Ruder laufen, die politische Situation in Göttingen...

derpinguin
2011-04-29, 22:13:00
Machtdemonstration der Behörden und Einschüchterung der Bevölkerung.
Ja ist klar:facepalm:

Spasstiger
2011-12-04, 10:43:32
*ausgrab*

In Koblenz hat man die größte Evakuierung der Nachkriegsgeschichte veranlasst. Durch den niedrigen Rheinpegel kam eine "Blockbuster"-Bombe ans Tageslicht, die in der Lage ist, einen ganzen Häuserblock zu zerstören.
http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/22/0,3672,8414102,00.html
http://www.dailymail.co.uk/news/article-2068917/German-city-Koblenz-half-evacuated-Blockbuster-RAF-bomb-Rhine.html
Ist zufällig Jemand aus dem 3DC betroffen?

drexsack
2011-12-04, 11:43:53
Na selbst wenn, dann sollten sie jetzt nicht mehr zu Hause am PC sitzen^^

derpinguin
2011-12-04, 11:49:53
Dann können sie ja mit dem smartphone posten.

Anadur
2011-12-04, 12:49:26
*ausgrab*

In Koblenz hat man die größte Evakuierung der Nachkriegsgeschichte veranlasst. Durch den niedrigen Rheinpegel kam eine "Blockbuster"-Bombe ans Tageslicht, die in der Lage ist, einen ganzen Häuserblock zu zerstören.
http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/22/0,3672,8414102,00.html
http://www.dailymail.co.uk/news/article-2068917/German-city-Koblenz-half-evacuated-Blockbuster-RAF-bomb-Rhine.html
Ist zufällig Jemand aus dem 3DC betroffen?


Nur indirekt, weil ich in Koblenz arbeite, hier studiert habe und etwa 20 Kilometer weg wohne. Na ja ist jetzt nichts neues hier in der Gegend, bzw. in Koblenz. Bombenfunde gibts eigentlich regelmäßig auch in der Größe. Der Güterbahnhof war halt einer der größeren im WK2 und Koblenz war ja schon immer eine große Garnisonstadt. Da hätten sich die Briten sicherlich über ein Ergebnis wie in Dresden gefreut. Der Unterschied zu sonst ist eigentlich nur, dass hier niemand einen auf Sauerland (OB Duisburg) machen möchte und die Behörden dementsprechend mehr als vorsichtig sind. Das Problem ist auch eher die kleine Bombe neben der großen. Die hat die Zeit im Rhein deutlich schlechter überstanden als die große, ebenso die Nebelfässer, die sie gefunden haben.
Also im Prinzip viel Wind um nichts, erst recht wenn es gut geht. Die Weihnachtsmärkte im Umkreis freuts auf jeden Fall. Und wenns schief geht... na ja über die Brücke sollten wir erst gehen, wenn es soweit ist.

raschomon
2011-12-04, 16:26:31
Wer sich mit den historischen Hintergründen des Luftkriegs über Dtld. beschäftigen will (auch der Bombentechnik), dem sei - nach wie vor sehr lesenswert - Jörg Friedrich: Der Brand (http://www.amazon.de/Brand-Deutschland-Bombenkrieg-1940-1945/dp/3548604323/ref=tmm_other_title_0?ie=UTF8&qid=1323012161&sr=8-1) anempfohlen.