PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : "Unser Kind" [männl.] vs. "Mein Kind" [weibl.]


Kladderadatsch
2011-05-05, 12:06:57
hey,
liegt der eindruck an meinem bekanntenkreis, oder ist dieser besitzanspruch der meisten frauen gegenüber deren (ungeborenen) kindern "normal"? welche mutter spricht nicht von "meinem kind", aber welcher vater traut sich- z.b. in einem streit mit seiner besseren hälfte- von "seinem kind" zu sprechen?
ich wurde ja bereits von einer frau aufgeklärt: "was aus mir raus kommt, gehört auch mir". da dacht ich mir dann auch, inwieweit bei so einer haltung die "vaterrolle" über bahres hinaus gehen kann..
dass genau diese haltung z.b. auch in jugendämtern, also stark von frauen durchsetzten vereinen, besteht und dem vater zunächst zwanghaft der schwarze peter zuzuschieben versucht wird, musste ich persönlich schon erleben (in der rolle des kindes). das finde ich gelinde gesagt problematisch. nach unserer rechtssprechung finden die meisten scheidungskinder zu deren müttern, die jugendämter für einen rechtsstreit gezielt instrumentalisieren. zu was für primitiven und den vätern gegenüber miesen methoden das führen kann, würde hier nun zu weit führen. in zeiten von gleichstellungspolitik auf allen ebenen und in allen bereichen würde ich mich aber gerne auf ein wenig mehr als zahlungsverpflichtungen stützen können.

also, hat in letzter konsequenz ein elternteil tatsächlich einen größeren anspruch auf das gemeinsame kind?

#44
2011-05-05, 12:20:29
Na, zumindest im Streit (um Erziehungsfragen) wird es ganz schnell auch mal "dein Kind".

Lawmachine79
2011-05-05, 12:24:48
hey,
liegt der eindruck an meinem bekanntenkreis, oder ist dieser besitzanspruch der meisten frauen gegenüber deren (ungeborenen) kindern "normal"? welche mutter spricht nicht von "meinem kind", aber welcher vater traut sich- z.b. in einem streit mit seiner besseren hälfte- von "seinem kind" zu sprechen?
ich wurde ja bereits von einer frau aufgeklärt: "was aus mir raus kommt, gehört auch mir". da dacht ich mir dann auch, inwieweit bei so einer haltung die "vaterrolle" über bahres hinaus gehen kann..
das genau diese haltung z.b. auch in jugendämtern, also stark von frauen durchsetzten vereinen, besteht und dem vater zunächst zwanghaft der schwarze peter zuzuschieben versucht wird, musste ich persönlich schon erleben (in der rolle des kindes). das finde ich gelinde gesagt problematisch. nach unserer rechtssprechung finden die meisten scheidungskinder zu deren müttern, die jugendämter für einen rechtsstreit gezielt instrumentalisieren. zu was für primitiven und den vätern gegenüber miesen methoden das führen kann, würde hier nun zu weit führen. in zeiten von gleichstellungspolitik auf allen ebenen und in allen bereichen würde ich mich aber gerne auf ein wenig mehr als zahlungsverpflichtungen stützen können.

also, hat in letzter konsequenz ein elternteil tatsächlich einen größeren anspruch auf das gemeinsame kind?
Also ich stehe ja gewöhnlich auf der Seite des Mannes aber was Mutter-Kind-Bindung angeht: dagegen kann der Mann - zurecht - einfach nicht anstinken.

[dzp]Viper
2011-05-05, 12:40:25
Also ich stehe ja gewöhnlich auf der Seite des Mannes aber was Mutter-Kind-Bindung angeht: dagegen kann der Mann - zurecht - einfach nicht anstinken.
In den ersten 3-4 Lebensjahren stimme ich dir vollkommen zu. Danach ist die Mutter-Kind Bindung aber bei weitem nicht mehr so wichtig wie vorher..

Filp
2011-05-05, 12:47:44
hey,
liegt der eindruck an meinem bekanntenkreis, oder ist dieser besitzanspruch der meisten frauen gegenüber deren (ungeborenen) kindern "normal"? welche mutter spricht nicht von "meinem kind", aber welcher vater traut sich- z.b. in einem streit mit seiner besseren hälfte- von "seinem kind" zu sprechen?
ich wurde ja bereits von einer frau aufgeklärt: "was aus mir raus kommt, gehört auch mir". da dacht ich mir dann auch, inwieweit bei so einer haltung die "vaterrolle" über bahres hinaus gehen kann..
Also ich spreche auch von "meinen Kindern" und das auch bei "meinem" Großen der nicht von mir ist.

das genau diese haltung z.b. auch in jugendämtern, also stark von frauen durchsetzten vereinen, besteht und dem vater zunächst zwanghaft der schwarze peter zuzuschieben versucht wird, musste ich persönlich schon erleben (in der rolle des kindes). das finde ich gelinde gesagt problematisch. nach unserer rechtssprechung finden die meisten scheidungskinder zu deren müttern, die jugendämter für einen rechtsstreit gezielt instrumentalisieren. zu was für primitiven und den vätern gegenüber miesen methoden das führen kann, würde hier nun zu weit führen. in zeiten von gleichstellungspolitik auf allen ebenen und in allen bereichen würde ich mich aber gerne auf ein wenig mehr als zahlungsverpflichtungen stützen können.

also, hat in letzter konsequenz ein elternteil tatsächlich einen größeren anspruch auf das gemeinsame kind?
Ist Schwachsinn, da wird schon drauf geschaut wo das Kind besser aufgehoben ist und meistens wollen die Väter auch gar nicht, dass die Kinder bei ihnen bleiben.

Viper;8715478']In den ersten 3-4 Lebensjahren stimme ich dir vollkommen zu. Danach ist die Mutter-Kind Bindung aber bei weitem nicht mehr so wichtig wie vorher..
Die Bindung zur Mutter ist immer stärker als zum Vater egal in welchem Alter. , auch wenn irgendwann der Vater ne wichtigere Rolle bekommt.

Kladderadatsch
2011-05-05, 13:00:52
Also ich stehe ja gewöhnlich auf der Seite des Mannes aber was Mutter-Kind-Bindung angeht: dagegen kann der Mann - zurecht - einfach nicht anstinken.
so sehe ich das ja auch- in den ersten jahren. also letztlich doch eine rollenverteilung, die die mutter zu "mehr" verpflichtet. das ist in dieser leidigen gender-debatte ein punkt, der (bewusst) vollkommen ausgeblendet wird.



Ist Schwachsinn, da wird schon drauf geschaut wo das Kind besser aufgehoben ist und meistens wollen die Väter auch gar nicht, dass die Kinder bei ihnen bleiben.

das ist kein schwachsinn und ich bin mir ziemlich sicher, das besser beurteilen zu können als du:)

Filp
2011-05-05, 13:40:43
das ist kein schwachsinn und ich bin mir ziemlich sicher, das besser beurteilen zu können als du:)
Ich arbeite in der Branche und bin selbst alleinerziehender Vater.

Kladderadatsch
2011-05-05, 14:20:18
Ich arbeite in der Branche und bin selbst alleinerziehender Vater.
dann weißt du also sogar genau, wovon ich rede. bestimmt trifft das nicht auf alle ämter zu, aber ich hatte da wie gesagt mit ~13 jahren bekanntschaft machen müssen.

Shink
2011-05-05, 14:25:24
hey,
liegt der eindruck an meinem bekanntenkreis, oder ist dieser besitzanspruch der meisten frauen gegenüber deren (ungeborenen) kindern "normal"?
Öh... naja, liegt wohl an deinem Bekanntenkreis. Bei meinem ist es definitiv nicht so: Nach einer Scheidung werden dort traditionellerweise die Kinder zwischen den Eltern aufgeteilt je nachdem wie sie wollen. Und es wollen eben nicht alle zur Mutter.

Also ich stehe ja gewöhnlich auf der Seite des Mannes aber was Mutter-Kind-Bindung angeht: dagegen kann der Mann - zurecht - einfach nicht anstinken.
Könnte man meinen, ja. (Wenn man nicht persönlich betroffen ist.)

Filp
2011-05-05, 14:28:26
dann weißt du also sogar genau, wovon ich rede. bestimmt trifft das nicht auf alle ämter zu, aber ich hatte da wie gesagt mit ~13 jahren bekanntschaft machen müssen.
Du kannst die Situation vor 10 Jahren nicht mit der jetzt vergleichen.

-Ninetails-
2011-05-05, 17:30:19
Ich denke das sollte gleich aufgeteilt sein. Natürlich spielt die Mutter am Anfang eine größere Rolle, aber die Zeit geht auch vorbei.
Ich würde aber auch die Vermutung anstellen, dass für Jungen der Vater wichtiger ist und bei Mädchen die Mutter, wenn auch unterbewusst. So in Richtung Vorbildfunktion (nehmen wir einmal an die Eltern sind auch gute Vorbilder ;)). Aber ich würde mich jetzt nicht darauf festbeißen.

sei laut
2011-05-05, 17:46:52
@Ninetails: Deine Kindheit scheint sehr harmonisch gewesen zu sein.
Ich halte es für eine Seltenheit, dass beide Elternteile ebenbürtig ihrer Rolle nachkommen und beide gleich gut als Vorbilder taugen. Damit verschieben sich aber auch die Wichtigkeit der einzelnen Elternteile. Heißt, es ist nicht nur eine Frage des jeweilgen Geschlechts.

pr0g4m1ng
2011-05-05, 17:50:31
[...]Ist Schwachsinn, da wird schon drauf geschaut wo das Kind besser aufgehoben ist und meistens wollen die Väter auch gar nicht, dass die Kinder bei ihnen bleiben.
Nope. So sollte es sein, mag es hier und da auch sein, dass das irgendwo so rechtlich festgehalten wird. Ich habe ein Praktikum in einer Großstadt gemacht und weiß daher, dass generell immer erstmal an die Mutter gedacht wird. Und das war nicht das Vorgehen einzelner Sachbearbeiter sondern alle mit denen ich zu tun hatte. Nur wenn die irgendwelche ernsthaften Probleme hat oder das Kind nicht will kommt das Kind zum Vater. :(

[...]Die Bindung zur Mutter ist immer stärker als zum Vater egal in welchem Alter. , auch wenn irgendwann der Vater ne wichtigere Rolle bekommt.
Das ist auch nicht ganz richtig. Es stimmt nur für den Großteil der Kinder, aber nicht generell. Einige Kinder (AFAIK ~5%) sind von Anfang an stärker auf den Vater getrimmt. Ich denke gerade wenn es keine klassische Rollenverteilung mehr gibt wird das auch immer mehr werden.

derwalde
2011-05-05, 17:53:53
Viper;8715478']In den ersten 3-4 Lebensjahren stimme ich dir vollkommen zu. Danach ist die Mutter-Kind Bindung aber bei weitem nicht mehr so wichtig wie vorher..

aktuelle studien der entwicklungspsychologie sagen was anderes aber hey...

LovesuckZ
2011-05-05, 17:59:28
aktuelle studien der entwicklungspsychologie sagen was anderes aber hey...

Bezogen auf den ersten oder den zweite Teil?!

Ich bin ja der Überzeugung, dass die Bindung nur ein Produkt aus unserer Rollenteilung ist. Wenn der vater die Erziehung übernimmt und die Mutter 5x in der Woche 8-10h außer Haus ist, dass das Kind dann die selben Bedürfnisse zum Vater entwickelt wie andersrum.

Mosher
2011-05-05, 18:52:58
@Ninetails: Deine Kindheit scheint sehr harmonisch gewesen zu sein.
Ich halte es für eine Seltenheit, dass beide Elternteile ebenbürtig ihrer Rolle nachkommen und beide gleich gut als Vorbilder taugen. Damit verschieben sich aber auch die Wichtigkeit der einzelnen Elternteile. Heißt, es ist nicht nur eine Frage des jeweilgen Geschlechts.

Oder anders ausgedrückt: Das Scheitern des Vaters ist genau so wichtig wie der Gluckenkomplex der Mutter

Filp
2011-05-05, 18:53:23
Nope. So sollte es sein, mag es hier und da auch sein, dass das irgendwo so rechtlich festgehalten wird. Ich habe ein Praktikum in einer Großstadt gemacht und weiß daher, dass generell immer erstmal an die Mutter gedacht wird. Und das war nicht das Vorgehen einzelner Sachbearbeiter sondern alle mit denen ich zu tun hatte. Nur wenn die irgendwelche ernsthaften Probleme hat oder das Kind nicht will kommt das Kind zum Vater. :(
Entscheidungen trifft kein Jugendamt, die werden wenn immer vom Richter getroffen, alles was nicht vorm Richter landet sind Einigungen die die Eltern, auch mit Hilfe des Jugendamtes, so getroffen haben. Der Grund, dass es dir so vor kommt und warum auch die meisten Kinder eher zur Mutter gehen, ist ganz einfach der, dass Mütter in der Regel eh schon den Großteil der Erziehung gemacht haben und zu Hause mit den Kindern waren und damit auch den besseren Bezug zu den Kindern haben. Der Vater hat doch selten mehr gemacht als zur Arbeit zu gehen und nach Feierabend etwas das Kind zu bespielen.

hmx
2011-05-05, 19:32:03
Der Vater hat doch selten mehr gemacht als zur Arbeit zu gehen und nach Feierabend etwas das Kind zu bespielen.

Er war in dem Fall der Breadwinner und hat sicher mindestens genau so viel geleistet. Leider wird das bei uns überhaupt nicht gewürdigt.

Filp
2011-05-05, 19:39:45
Er war in dem Fall der Breadwinner und hat sicher mindestens genau so viel geleistet. Leider wird das bei uns überhaupt nicht gewürdigt.
Es geht ja auch nicht darum irgendwelche "Leistungen" zu würdigen, sondern darum was besser für das Kind ist.

Lyka
2011-05-05, 19:44:22
wieso schreibst du Leistungen in Anführungszeichen?

derwalde
2011-05-05, 20:00:24
Bezogen auf den ersten oder den zweite Teil?!

das bindungsverhalten von kind zur mutter hat auch noch erheblichen einfluss auf das stressempfinden (und somit indirekt auch auch die performance in der schule, assoziationsmuster mit schule, bildungsbiographie, etc.) des kindes innerhalb der schule.

andersherum gibt es studien die besagen, dass wenn der vater dem kind beim coping hilft, sich dies positiv auswirkt auf die bewältigung von stress in der schule, während die hilfe der mutter bzgl. coping nicht in besserer bewältigung mündet.