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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nach dem Studium einen Job als Architekt finden


Kornflakes
2011-05-07, 09:50:06
Hallo,

mein guter Freund Michel hat sein Studium in Architektur beendet. Es ist zwar nun kein 1.9 Durchschnitt, aber mit 2.0 kann er auch gut leben. Doch seit nun 3 Monaten sucht einen Job. Er schreibt sehr fleissig seine Bewerbungen und während er wartet bereitet er sich auf sein neues Leben vor. Dann kamen nun mehrere Vorstellungsgespräche in ganz Deutschland. Er war hier und da. Bei den besseren Angeboten in den Großstädten gab es leider keine Rückmeldung. Dafür melden sich immer kleinere Unternehmen mit zeitlich begrenzten Angeboten. So soll er nur arbeiten wenn auch Arbeit vorhanden ist. Davon läßt er die Finger.
Die besseren Angebote beinhalten dann ca. 2000 Euro, wobei es da wohl bundesweit einheitliche Gehälter gibt, die nur aufgrund der Mietsituation variieren. München zahlt mehr Gehalt, weil die Mieten höher sind.
Nun hat er eine Zusage in einem mittelgroßen Unternehmen, das aber spezialisiert ist auf Fundamentbau oder so und weiter weg ist von jeglicher großen Stadt.

Da ist aber noch seine Freundin, die studiert an der Uni. Er will mit ihr zusammenziehen. Weil sich nun noch einige Unternehmen melden, die ihn kennenlernen wollen, will er das gute Angebot nicht annehmen und hofft auf ein Angebot in der Nähe seiner Freundin oder zumindest in einer Stadt mit Universität.

Wir streiten uns gerade, denn er will kommende Woche zu zwei weiteren Vorstellungsgesprächen. Er hofft auf bessere Bedingungen, aber insgeheim geht es wieder nur um die Freundin.

Gibt es bessere Einstiegsmöglichkeiten als Architekt? Arbeit oder Freundin? Ich kann mit ihm nicht wirklich rational reden.

medi
2011-05-07, 23:14:06
Oh Gott, Architektur = Studium der brotlosen Kunst. Ich hatte mal nen angehenden Architekten in der WG und soweit ich das mitbekommen habe ist es sau schwer in Deutschland nen vernünftigen Job als Architekt zu bekommen (extremes Überangebot an Architekten auf dem Markt). Viele enden als ewige Praktikanten oder als Projekthopper oder arbeiten dann doch als was ganz anderes.

Ansonsten zum Thema Arbeit oder Freundin sollte er sich für die Arbeit entscheiden. Was bringt es ihm wenn er ihr zu Gunsten seinen Job vernachlässigt und die Beziehung in ein paar Jahren dann zu ende ist (warum auch immer: sie verlässt ihn, er sie, einer hat nen tödlichen unfall, sie bekommt ein jobangebot irgendwo wo er nicht mitkann etcpp).

ShadowXX
2011-05-07, 23:54:07
Oh Gott, Architektur = Studium der brotlosen Kunst. Ich hatte mal nen angehenden Architekten in der WG und soweit ich das mitbekommen habe ist es sau schwer in Deutschland nen vernünftigen Job als Architekt zu bekommen (extremes Überangebot an Architekten auf dem Markt). Viele enden als ewige Praktikanten oder als Projekthopper oder arbeiten dann doch als was ganz anderes.

Dem kann ich nur zustimmen...bei uns arbeiten 3 Architekten jetzt als Dozenten und Prüfer für SAP (und die haben diesen Job damals auch nur bekommen weil Papa der Boss ist....aber Sie machen den Job inzwischen (nach ein paar Jahren einlernen) wirklich sehr gut.

Architekt in D zu werden ist wirklich ein bisserl wie Eulen nach Athen zu tragen oder Musiker / Schauspieler werden zu wollen.


Ansonsten zum Thema Arbeit oder Freundin sollte er sich für die Arbeit entscheiden. Was bringt es ihm wenn er ihr zu Gunsten seinen Job vernachlässigt und die Beziehung in ein paar Jahren dann zu ende ist (warum auch immer: sie verlässt ihn, er sie, einer hat nen tödlichen unfall, sie bekommt ein jobangebot irgendwo wo er nicht mitkann etcpp).
Auch hier kann ich nur zustimmen....in so jungen Jahren sollte er sich für die Arbeit entscheiden, seine Freundin würde es definitiv tun.
Falls es das nicht glaubt, kann er Sie ja mal fragen....Frauen antworten in dem Alter meist tatsächlich ehrlich auf sowas.

Metzler
2011-05-08, 00:18:44
Mein bester Freund und seine Freundin (beide 29) sind Architekten (Uni). Sie ist schon etwas länger fertig, hat ein paar Praktikas gemacht und während dem Studium gejobbt, er ist seit einem Jahr fertig, hat in der Zwischenzeit nichts gearbeitet (weil sie beide ein Jahr in Schweden waren und er dort nichts gefunden hat). Seit gut einem Monat sind sie wieder hier und sie hat recht flott zwei Vorstellungsgespräche gehabt, eins in Ingoldstadt, das andere in Freiburg. Jetzt gehen sie beide nach Freiburg, weil sie den Job dort zum 1.5 angefangen hat. Das Problem für Architekten (so wie es mir erzählt wurde) ist, dass die Jobs in den Großstädten unter aller Sau sind (massiv Überstunden und schlechte Bezahlung, weil es halt viel zu viele Absolventen gibt). Wenn dann muss man sich auf die kleineren Städte / abgelegeneren Regionen konzentrieren. Sie verdient jetzt wohl in Freiburg 2600Brutto während der Probezeit, muss aber dennoch wohl mit min. 50Stunden die Woche rechnen. Und er sucht jetzt in Freiburg, mal schauen, wie schnell er was findet...

Die andere Möglichkeit ist ins Ausland zu gehen, China z.B. soll boomen...