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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Das Leben ist kompliziert - bin ich der einzige der das so sieht?


/dev/NULL
2011-05-10, 08:13:15
Ich meine jetzt nicht Beziehungsprobleme ;-)

Ich meine all die kleinen Sachen um die man sich kümmern muss:
- Steuererklärung
- Altersvorsorge (inkl. Anpassung von Riesterverträgen, die richtigen Versicherungen, Freistellungsaufträge für Konten (und deren Löschung - was nicht automatisch mit Kontolöschung passiert)
- Termine für HWs ausmachen, denen hinterherlaufen, damit sie kommen 8inkl. Telekom)
- Haus/Auto Reparaturen und Kontrolle ob der HW korrekt gearbeitet/abgerechnet hat.

usw. usw.

Ich hab gestern 3 Stunden am PC verbracuht um Briefe zu schreiben, damit meine 2. Tochter versichert, versorgt und entsprechende Zulagen für die Riester gezahlt werden. Danach festgestellt das meine Frteistellungsaufträge nicht ausreichen und die bei meinen Ex-Banken (vermutlich) nicht gelöscht sind. Also nochmehr Briefe. Für ne Kaptialanlage 7 Formulare ausgefüllt und jetzt noch für postident verfahren irgendwo hin.
Für nen Bootsschein brauch ich vom Arzt nen Gesundheitszeugnis (nur auf duplex ausgedruckten Papier gültig) und ne amtlich beglaubigte Kopie meine Führerscheins.
Die Bauspartante will neue Provision, d.h. mein alter Vertrag den ich irgendwann mal wegen den staatlichen Prämien gemacht habe läuft aus, ob ich nen Nachfolgevertrag brauche (Zulagen bekomme ich eh nicht) kann ich einfach nicht einschätzen - also schmeiss ich der Tante kein neues Geld hinterher, was die mit regelmäßigen Anrufen dankt.
Der Versicherungsmensch meint ich bräuchte neue Versicherungen (Berufsunfähigkeit, Unfall, ... )

Irgendwie hab ich das Gefühl das wird mir alles zu komplex. ggf sollte ich einfach alles sein lassen und nur noch ein Sparbuch machen ;-)

Geht euch das auch manchmal so?

NameLessLameNess
2011-05-10, 08:31:01
Das geht jedem so, je nach Auslastung und Belastbarkeitstoleranz.

Zweifel kommen zuweilen auf, wenn man sich anhören lassen muss das man nicht belastbar ist, und das obwohl man Rund um die Uhr beschäftigt ist.

Sonst... der normale Alltagswahnsinn.

Bist auch du belastbar?

/dev/NULL
2011-05-10, 08:38:29
Ich bin mit zwei Kindern voll belastet ;-)

Monkey
2011-05-10, 08:51:12
Jo kenn ich, dauernd rennste zum Steuerberater weil doch noch was fehlt. In der Zwischenzeit musse arbeiten oder neue Jobs kriegen, Auto will zur Inspektion die Bude aufgeräumt werden und die Pflanzen umgetopft. Dazu brauch die Freundin auch Aufmerksamkeit....

Wenn der Tag doch nur 48Stunden hätte wär das alles entspannter :)

Mosher
2011-05-10, 08:56:18
Mit Steuern und Kindererziehung hab ich jetzt zwar noch nicht so viel am Hut, wohl aber genug anderen Papierkram, Uni und Nebenjobs betreffend, Krankenkasse, Finanzamt hier, Finanzamt dort, etc, etc...
Bisweilen reg ich mich furchtbar drüber auf, was das ganze soll, wieso man nicht einfach arbeiten kann, bis mir wieder einfällt, dass mir eigentlich nichts passieren kann.
Dann verkommt das ganze zu einer Art Schnitzeljagd, bei der man sich eben Station für Station dem nächsten Zwischenziel annähert und neue Hinweise ergattert.
Wird wohl ewig so weiter gehen, aber Gott sei Dank kann mich das nimmer runterziehen.

Chemiker
2011-05-10, 09:36:00
Immerhin winkt als Lohn der ganzen Anstrengungen am Ende dies:

http://www.evaheim.de/gallery/slides/DER%20TOD.JPG

Schlammsau
2011-05-10, 09:53:06
Gut, ich bin zwar nicht verheiratet und hab auch keine Kinder, aber ich finde das Leben überhaupt nicht kompliziert. Im Gegenteil, vieles ist mMn fast schon zu leicht.
Ich gehe normal zur Arbeit und habe auch noch genug Zeit um alles andere zu erledigen. Mache viel Sport, gehe Feiern, fahre Motorrad und mache meine Steuerklärung selber.

Manchmal verstehe ich die Leute nicht....haben extrem komplexe Jobs aber kommen mit dem "normalen" Leben nicht mehr klar. Ich denke je gebildeter man ist, desto mehr verliert man den Bezug zur Realität.

Lyka
2011-05-10, 09:56:07
es hängt immer davon ab, was man wirklich will... und aufgrund der Wünsche (Bootschein, Kapitalanlage) sind natürlich gewisse Dinge mit mehr Aufwand verbunden als ein "normales" Leben (Arbeiten, Essen, Schlafen, einfache Hobbies). Alles andere ist Bonus, Selbstentfaltung usw.

Schlammsau
2011-05-10, 10:04:05
es hängt immer davon ab, was man wirklich will... und aufgrund der Wünsche (Bootschein, Kapitalanlage) sind natürlich gewisse Dinge mit mehr Aufwand verbunden als ein "normales" Leben (Arbeiten, Essen, Schlafen, einfache Hobbies). Alles andere ist Bonus, Selbstentfaltung usw.

Vollkommen richtig, je mehr du haben willst, desto mehr Aufwand musst du betreiben.

Aber als Beispiel, für eine Vereinfachung nenne ich mal zB das abschliesen einer KFZ- oder Haftpflichtversicherung. Im I-Net mit ein bischen Recherche in 15Min erledigt......

Lokadamus - nixBock
2011-05-10, 10:07:01
mmm...

Sehr schön auch meine Geschichte mit der Bank, dem Tagesgeldkonto und dem 2. Girokonto. Das 2. Girokonto war nervig und musste damals wegen dem Tagesgeldkonto angelegt werden. Auf die Frage, ob es weg kann, kein Thema, sie haben ja schon ein Girokonto. Das wird dann automatisch umgestellt. Andere Berater wollten das in der Vergangenheit nicht machen ...
Ende vom Lied: Girokonto und Tagsgeldkonto wurde aufgelöst.
Wenn man solche Berater/ Angestellte findet, nervt einem eh nur noch alles.

Riesterrente der gleiche Mist. Hab nicht genug eingezahlt, weshalb ich für 2008, 2009 und wahrscheinlich 2010 nicht den vollen Zuschlag erhalten habe. Antwort von einem der Berater der Bank: Da kann man noch was machen.
Ein paar Tage später zu einem anderen Berater von der Bank: Bitte was? Das wäre mir neu, dass wir da noch was machen können.

Entweder man resigniert irgendwann und hofft, alles richtig gemacht zu haben oder man rennt allem hinterher. So schön einfach, wie alles sein sollte, ist es nicht. Ansonsten hätte ich von der Riesterrente bzw. vom Rentenbund eher einen Hinweis erwartet ala "für den vollen Zuschlag müssen sie so und so viel bezahlen". Stattdessen darf man selber alles irgendwie rumrechnen und was alles dazugezählt wird, weiß auch niemand.Aber als Beispiel, für eine Vereinfachung nenne ich mal zB das abschliesen einer KFZ- oder Haftpflichtversicherung. Im I-Net mit ein bischen Recherche in 15Min erledigt......:|, nee, gerade nicht. Die Versicherungen haben hier auch wieder unterschiedliche Vorstellungen davon, was alles unter Haftpflicht/ Hausrat usw. fällt. Bei der einen Versicherung bezahlst du vielleicht mehr, aber dann wird kein Hickhack gemacht und bei der anderen, die am Anfang so günstig war, stehst du plötzlich alleine da. Hätten sie doch nur das Plus- Packet genommen, dann wäre das alles kein Thema ...

IVI
2011-05-10, 10:28:18
Manchmal verstehe ich die Leute nicht....haben extrem komplexe Jobs aber kommen mit dem "normalen" Leben nicht mehr klar. Ich denke je gebildeter man ist, desto mehr verliert man den Bezug zur Realität.

mutige these, versuch die mal zu verifizieren ;)
nach meinen erfahrungen trifft sowas zwar durchaus mal zu (ich kenne physiker und chemiker, die von einer extremen zielgerichteten intelligenz sind, zugleich aber mit einer alten version des IE surfen, keinen führerschein haben, sich zwei kästen bier pro woche reinziehen und sich beim grillanzünden wie der erste menschen benehmen - für mich sehr sehr seltsam), doch pauschal sollte man nicht urteilen.


@ /dev/NULL: was immer geschaffen wurde, wurde von menschen geschaffen, somit ist es nicht perfekt und die fehler müssen /aufwändig) kompensiert bzw. korrigiert werden. dass "versicherungsmenschen" dafür plädieren, dass man für alles mögliche 'ne versicherung hat, ist so logisch wie für overclocker das übertakten, für PR'ler das beschönigen, für politiker das rumlabern, für millionäre das verteidigen des kapitalismus', für afrikaner der kampf ums überleben, für bischhöfe die existenz gottes und für koran-fanatiker der jihad. die technologischen entwicklungen, an denen ja eigtl. nur das menschl. gehirn schuld ist, welches wohl das komplexeste phänomen des universums ist, fordern ihren tribut. wenn man nicht allein zum bediener einer großen maschinerie verkommen will (knackpunkt der kritik an der technokratie), muss man viel zeit und gehirnschmalz investieren, da aber auch das gehirn grenzen hat, geht es nicht mehr in gänze. das wissen von vor 100.000 jahren konnte man noch in eine kleine tasche packen, für das wissen von heute braucht es allein eine tasche, die das primäre register für das sekundäre register zum buchstaben A beherbergt. gibt wenig überraschender weise seit vielen jahren einen stetig wachsenden wunsch nach simplifizierung (ja, man denke mal an die amisch, auch bei den islamiste ist die antipathie gegenüber neuer technik extrem groß (schönes biespiel für die dialektik: trotzdem baut man hightech-bomben, fliegt mit hightech ins WTC), aber da vieles "technically so sweet" ist, erfindungen nichts weiter als verbesserte mittel zu einem unverbesserten zweck sind (Neil Postman), die unterschiede in sachen bildung & spezialisierung stetig wachsen, der mensch nach freiheit giert, dabei aber nicht sieht, dass freiheit eben auch ungewissheit bedeutet, was wiederum ein risiko darstellt, welches irgendwie minimiert werden soll/kann/darf und dafür viel aufwand betrieben werden muss, wodurch die freiheit ja wiederum eingeschränkt wird, doch das leben ist viel unberechenbarer, als man es zugeben will, man versucht also krampfhaft irgendwas zu steuern, vorherzusehen ... huch, jetzt wird's kompliziert, oder? *gg* ok, ein satz zum schluss: "Freiheit ist die Einsicht in die Notwendigkeit!"

Wurschtler
2011-05-10, 11:24:57
Braucht man den ganzen Schrott denn wirklich?
Die Antwort lautet nein.

Im Endeffekt ist das alles nur unnötiger Luxus, den nur Leute brauchen, die konsumsüchtig sind.

Wer weniger konsumiert, braucht weniger Geld und muss damit weniger Zeit investieren (egal, ob das jetzt Arbeitszeit ist oder Zeit, um irgendwelchen Förderungen durch einen Bürokratie-Dschungel hinterherlaufen), um an mehr Geld zu kommen.

Sir Silence
2011-05-10, 11:35:10
das is der preis der demokratie :) informieren (dürfen), entscheiden, informiert bleiben. sowas nennen wir idr freiheit :D leider bedeutet das ne ganze menge arbeit, das stimmt.

falls ich nun am thema vorbei gelabert hab - ich hab mir die freiheit genommen mir nicht den ganzen thread durchzulesen ^^

Acid-Beatz
2011-05-10, 11:51:52
Wie schon weiter oben geschrieben: Manches ist natürlich Luxus und ein Teil von Selbstverwirklichung (Bootsführerschein) aber manchmal kann man einfach nur den Kopf schütteln, was so alles verlangt wird und wieviel Unwissenheit auch bei den Leuten gegenüber herscht.
Irgendwie muss man hald damit klarkommen, Augen zu und durch, andere schaffens auch ;)


Greez

Shink
2011-05-10, 12:32:36
Was mich betrifft: Ungefähr im ersten Lebensjahr meiner Tochter (auch bei mir das 2. Kind) hab ich mich ähnlich gefühlt; inzwischen bin ich wieder im "Optimierung der monatlichen Kosten", "finanzielle Vorhersagen für die nächsten Jahre" und "Finanzierungsvarianten für einen potentiellen Immobilienerwerb durchrechnen"-Stadium in dem ich mich wohl fühle.
Ich nehme also an es liegt am Nachwuchs.

/dev/NULL
2011-05-10, 13:50:48
Bootsführerschein ist ein Beispiel, aber irgendwie muss mann für viele Sachen noch organisatorisches aussen rum machen, was viel Zeit kostet nund einen von A nach B ziwngt.

Lyka
2011-05-10, 13:53:59
du brauchst einen Privatsekretär...

wurde zumindest in irgendwelchen Life-Coaching-Büchern empfohlen

Matrix316
2011-05-10, 14:04:00
Die beiden einzigen Dinge, die das Leben kompliziert machen sind Versicherungen und die deutsche Bürokratie. ;) Am besten umgeht man beides weit möglich und versucht sich von allem rauszuhalten.

/dev/NULL
2011-05-10, 14:27:09
Auswandern wäre ne Idee ;-)

Privatsekretär kann ich mir leisten sobald ich Privatire bin .. dauert noch ein bisschen. Aber wäre wirklich praktisch.. vielleicht sollte ich meine Schnecke zur Hasufrau machen, wäre ja fast das gleiche..

Dicker Igel
2011-05-10, 14:34:31
Auswandern wäre ne Idee ;-)

Joar, nur kannst Du dies auch nicht einfach mal so machen und es ist wieder mit Papierkrieg verbunden :biggrin:
Doitsche Ordnung halt :freak:

/dev/NULL
2011-05-10, 15:11:46
..

Hab in Neuseeland Leute getroffen, die sind ohne irgendeinen Plan ausgewandert:
- konnten kein Englisch
- hatten kein Arbeitsvisum
- haben ihren ganze Hausrat in Deutschland verkauft.
- (gehen dann nach X Monaten wieder heim)

Vielleicht doch als Ganja-Farmer nach Jamaica *g*

Naja am Freitag halt früher Schluss machen und die Banken abklappern. Versicherungsmenschen abblitzen lassen und grillen gehn.

Acid-Beatz
2011-05-10, 16:42:00
Hmmm, genau so einer bin ich manchmal: Alles spontan entscheiden damit man sich nicht festlegen muss, sprich bei einer Zusage zu einer Feier am besten solange warten, bis der entsprechende Tag ist und dann schauen, was die Stimmung sagt ;)
Hat nur den Nachteil, dass man "kompatible"-Leute braucht, die das auch so mitmachen.

Mir haben schon Leute gesagt, dass sie gerne so spontan wären wie ich - ich sage, ich wär manchmal gern bischen durchgeplanter :cool: