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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Dämmung


mojojojo
2011-05-17, 23:14:30
Hi,
bei mir soll evtl ein neues Gehäuse her, leise solls werden. Dass ist das Ziel...
aber der Reihe nach:

Momentan steckt meine Hardware in einem Revoltek Fifty5. Dieses habe ich schon soweit es geht gedämmt. Mit einer Kombi aus Bitumenband und Noppenschaum. Soweit garnicht schlecht von der Dämmung, überzeugt mich aber nich so ganz, weil das Seitenteil hinter dem Mainboard nich genug Platz hat für den Noppenschaum. Daher gibts da nur Bitumen. Da auch der Airflow im gedämmten zustand nicht optimal ist, und ein paar anderer kleinigkeiten, soll vielleicht was neues her.
Ich habe jetzt ein paar probleme bzw Fragen....
1. ist durch ein Gehäuse, das sich besser Dämmen läst (richtige Dämmung beider Seitenteile) noch eine weitere Minderung erwarten?
2. Wieviel besser sind richtige Dämmatten, als meine jetzige Lösung?
3. King Mod empfehlenswert? oder lieber BeQuiet-Matten? oder was ganz anderes?

Da das ganze Preislich noch halbwegs im Rahmen bleiben soll, ist mein momentaner Plan ein Xigmatek Pantheon zu nehmen und dieses mit Dämmatten auszustatten. (Define R3 und NZXT H2 sagen mir beide nicht ganz zu, obwohl eigentlich coole Gehäuse sind und das H2 vor ein paar Tagen noch mein Favorit war....)
Wie schlecht ist eigentlich die Meshgittersache für das Vorhaben?
Ich denke wenn man Matten mit Bitumenanteil, wie die von Bequiet nimmt, dürfte das fast egal sein oder? Oder stört das vielleicht sogar bei den King Mod Matten nicht? (die haben ja keinen Bitumenanteil)

GanjaBob
2011-05-17, 23:30:32
Ich hatte mal die Magic Fleece probiert, habe sie aber nach einigen Tagen wieder rausgerupft. Die Dämmwirkung war subjektiv nicht warnehmbar, das einzigste was ich gesehen hab war das die Temps um einige °C hochgegangen sind...

mojojojo
2011-05-18, 10:02:00
das MagicFleece ist ja eine andere als die aktuelle oder?

Lowkey
2011-05-18, 10:11:24
Wieso muss eigentlich der Rechner gedämmt werden?

InsaneDruid
2011-05-18, 11:52:29
Ich halte vom Dämmen nicht (mehr) wirklich viel. Da gibt es andere Wege den Rechner leise und kühl zu bekommen.

Grundlage wäre ein Gehäuse ala Fortress 2, was exzellenten Luftdruchsatz mit guter Staubdämmung kombiniert. Wenn man da noch leise Komponenten einbaut und die Caselüfter etwas langsamer drehen lässt, die HDD in eine zusätzlich noch gut entkoppelte Bitumenbox baut (oder SSD benutzt) erreicht man IMHO mehr als irgendwelche halbseidenen Käsereibengehäuse zu verdämmen.

Beim Xigmatek missfallen mir zb die HDD Lüfter, schön in Hörweite außen liegend, keinerlei Staubschutz.. und irgendwie nur komisch durchdachter Flow. Vorne unten offen, aber seitlich durchblasende Lüfter, oben auf aber auch wieder hinten rausblasend (war ja beim Antec 180 oftmals besser den zuzukleben als zu benutzen)

Lowkey
2011-05-18, 13:12:14
Aber das Fortress 2 hat von Werk ab Dämmung. Ich mußte die Lüfter auf 5 Volt umstellen. Nun ist es leise, aber nicht ultrasilent.

Rogue
2011-05-18, 13:42:37
Dämmung macht imho im PC Gehäuse keinen sinn.
Man muss unterscheiden zwischen Dämmung (wie in einer Wand zwischen 2 Räumen) und Absorption.

Dämmaterial (also sowas wie Bitumen-Matten) nutzt man eher um eine Gehäuse-Anregung durch Schall zu verhindern. Das das ganze dann noch eine Dämmwirkung hat, ist eher ein angenehmer Nebeneffekt. Sorgt gleichzeitig dafür das aber das belegte Blech keine bis kaum Wärme abgeführt werden kann. Alles damit zuschmeissen macht also keinen sinn.

Was man wirklich braucht ist vernünftiges akustisches Absorptionsmaterial (sind z.B. oft aus Melaminharzschaum).
Offenporig damit der Schall eindringen kann. Noppenform etc. ist firlefanz der auf die akustischen Eigenschaften keinerlei Einfluss hat (weit verbreiterer Irrglaube wie auch die Eierkartons an Heimstudio-Wänden).

Was zählt sind die Materialeigenschaften (absortionsgrade im relevanten Spektralbereich), die dicke des Materials (mehr=besser), die Gesamtmenge (Volumen) und an welchen Stellen man das Zeug am intelligentesten unterbringt.

Je näher an der Schallquelle desto besser. Was erst einmal absorbiert wurde kann nicht mehr in der Gegend herumreflektieren und durch eine der zahlreichen Lüfteröffnungen austreten.

Deshalb hasse ich Gehäuse die aussehen wie ein schweizer Käse (Lochblech quasi überall).
Man sieht sofort von aussen wo Absortionsmaterial angebracht ist und der Lärm kann beinahe überall direkt austreten.

Bei weniger löchrigen Gehäusen kann man schon ein wenig mehr erreichen.
Überall dort wo der Schall direkt abstrahlen kann hört man logischerweise auch mehr.
Nehmen wir mal die Stelle an der Gehäuserückwand, direkt hinter dem CPU-Kühler.
Schaut man von hinten hinein hat man quasi einen freien Weg direkt auf eine Schallquelle.
Man kann den ins Gehäuse abgetrahlten Lärm reduzieren, was den Gesamtpegel auch reduziert, bloß den ungehindert direkt abstrahlenden Schall fängt man nicht ab.
Deshalb sind leise Gehäuselüfter auch so wichtig, die sitzen halt direkt an den Öffnungen, die wird man mit Absortionsmaterial im Gehäuse kaum beeinflussen können. Die Lärmminderung im Gehäuse sorgt hier primär dafür das sich die Geräusche der Gehäuselüfter nicht noch gegenseitig addieren.

Die verschiedenen Schallquellen im PC addieren sich natürlich auch gegenseitig.
Mal angenommen man hat nur CPU Lüfter und Grafikkartenlüfter.
Beide 35dB. 35dB+35dB=38dB (und kommt mir bitte nich mit Sone, das benutzt niemand ausser einer einzigen Norm und ein paar Deppen die das Maß für ne gute Idee hielten. Standard ist dB(A)!). Findet man nun einen Weg dazwischen etwas Absorptionsmaterial einzubringen kann man diese Addition vermindern/stoppen.
Das rechnet mal Pi mal Daumen auf alle Schallquellen im PC Gehäuse.

Zu berücksichtigen ist natürlich auch die Art des Geräuschs.
Ein tieffrequentes Summen oder ein hochfrequentes Fiepen?
Ja nachdem muss man Material einsetzen.

Bei tieffrequentem Lärm braucht man in jedem Fall ausreichend tiefes Absortionsmaterial.
Hochfrequenten Lärm kriegt man auch schon mit einem flachen Belag einigermaßen in den Griff.

Idealerweise platziert man sein Material also nah an den Quellen. Versucht Quellen zu trennen.
Versucht Schwingungen unter kontrolle zu kriegen.
Das ganze möglichst ohne Luftwege zu blockieren oder die Kühlung anderweitig zu stark auszubremsen.

Effizienteste Lärmbekämpfung:
1. Leisere Quellen kaufen
2. Quellen irgendwie leiser machen (z.B. Spannungsreduzierung am gehäuselüfter)
3. Unnötige Quellen ausrotten (z.B. Festplattenvibration->angeregtes Blech)
4. Absortion im Gehäuse


Je näher man an der Quelle arbeitet desto mehr Verbesserung.

Natürlich gibts noch 1000 andere Dinge die den Rechner beeinflussen.
Aber wer seinen Compi neben der Heizung stehen hat und nicht versteht wieso die Kühlung immer auf 100% arbeitet, dem ist mit akustischem Wissen auch nimmer geholfen ;)

InsaneDruid
2011-05-18, 15:09:54
Aber das Fortress 2 hat von Werk ab Dämmung. Ich mußte die Lüfter auf 5 Volt umstellen. Nun ist es leise, aber nicht ultrasilent.

Naja Dämmung.. 3 mm Schaumstoff an den Wänden. Das sieht nekisch aus, bringt aber null.

mojojojo
2011-05-18, 17:36:51
Danke für die Tips erstmal.
Nach in Rouges Liste bin ich nun an Punkt 4....also mir gehts nicht mehr um das allgemeine "wie bekomme ich Ihn leiser" sondern explizit um den Vorgang des Dämmens und darum, die bestmöglichen Gehäusetechnischen Vorraussetzungen zu Schaffen.
Und um eine wichtige Frage, die ich selbst nicht beantworten kann, ist ob ich noch wesentlich mehr Dämmwirkung erwarten kann als meine jetzige Konstuktion aufweißt. (da die Rechte Seitenwand ja keinerlei Dämmung durch Schaum sondern nur Bitumen hat)
Hätte ja sein können, daß jemand schonmal in einer ähnlichen Situation war oder es aus anderen Gründen abschätzen kann.
Denn wenn da nichtmehr viel zu erwarten ist, dann könnte ich die anderen Kleinigkeiten, die mir an dem Gehäuse nicht gefallen, anderweitig aus dem Weg räumen und mir das Geld für ein neuse Case sparen.

Der einzige andere Punkt der von den Lärmquellen her ohne riesen Aufwand noch wesentlich leiser zu bekommen ist, ist die Platte. bzw gleich eine zu kaufen, die weniger vibriert. Sie ist im unentkoppelten Zustand leiser als entkoppelt. (sie war in einem entkoppelten Einbaurahmen von Revoltec)
Warum das so ist, weiß ich nicht, könnte vielleicht daran liegen, das mein Gehäuse duch das ganze Bitumenzeugs nicht mehr zum vibrien zu bekommen ist....keine Ahnung. Man hört aber entkoppelt wie unentkoppelt ein leichtes Brummen von der Platte, nur das es im entkoppelten Zustand wesentlich lauter ist...

Mir gehts aber auch darum, die Kiste leiser zu machen, wenn die Grafikkarte sich mal nicht langweilt oder der CPU-Lüfter tatsächlich mal anfängt sich schneller zu drehen.
Und irgendwie gehts auch ums Prinzip...und Basteldrang ;). Ich will das der Kasten die Klappe hält auch wenns innen mal etwas lauter wird. :biggrin:
Mir ist schon klar, das Dämmungen nicht Zaubern können,aber naja vielleicht kann das ja jemand nachvollziehen ;)

Und nicht bei jedem Hardwarekauf darauf achten müssen immer das leiseste zu haben, um sich dann doch zu "ärgern", weil man den Grafikkartenlüfter sofort ungedämmt hört, wäre schon ein Cooles Feature für ein Case.

Ach ja, die Dämmung, wie ich Sie momentan im Case habe, bringt eigentlich schon eine ganze Menge, hatte das System eine Weile ohne Dämmung in diesem Case, und das war schon wesentlich lauter...

Alexander
2011-05-18, 18:28:38
Wer alle Lüfter im Rechner entkoppelt, der braucht keine Schwerschichtmatten mehr (Bitumen). Und wer einen wirklich leisen Rechner haben will, der muss entkoppeln. Und das behaupte ich, obwohl mein gedämmter massiver Tower aus Stahl so schwer ist, dass man diesen kaum Heben kann. Ohne Entkopplung nutzt dieses ganze Gewicht und die Steifigkeit wenig.
--> Man muss so oder so entkoppeln. Ob mit oder ohne Dämmmatten.

Schaumstoff gegen hohe Töne hilft ein wenig. Aber auch nicht mehr, da viele Geräusche durch Lüfteröffnungen entkommen können, DENN die meisten Quellen für hohe Töne sitzen nun man direkt am Gehäuse und nicht weit drin. Eigentlich ist nur die Festplatte weit genug drin. Aber dafür extra den ganzen Tower zu dämmen macht keinen Sinn, denn für Festplatten gibt es spezielle Dämmboxen.


Fazit: Steck deine Festplatte in eine gute Dämmbox und entkoppel alle Lüfter. Auf Gehäusedämmung kann/sollte dann verzichtet werden.

Danzig1788
2011-05-19, 17:16:37
Gehäuse mit besonders gelungenem Akustikdesign sind m.E. die P180/183/193 von antec. Bis auf den Ersatz der Lüfter gegen leise, entkoppelte Exemplare sind an diesen Gehäuse unmittelbar eigentlich keine Lärmbekämpfungsmaßnahmen notwendig. Die Einzelteile bestehen an den Verbindungsstellen weitgehend aus rel. weichem polyethylenähnlichen Werkstoff. Das Mitschwingen des Gehäuses wird so sehr effektiv unterbunden, vgl. http://www.tweakpc.de/hardware/tests/gehaeuse/antec_p183_v3/s08.php .

Spasstiger
2011-05-20, 00:10:26
Von der Antec-Performance-One-Serie (P180/P182/P183/P193) bin ich auch sehr überzeugt. Ich hab einem Bekannten einen PC da reingebaut. Core 2 Duo E8400 mit Boxed-Kühler, GeForce 8800 GT, zwei HDDs mit 7200 U/min und bequiet!-Netzteil.
Der Kommentar eines anderen Bekannten beim Hochfahren: "Läuft der? Man hört gar nicht, dass er an ist."
Temperaturen sind alle im grünen Bereich. An der Lüfterregelung hab ich allerdings selbst ein wenig nachjustiert, sonst wäre das nicht möglich gewesen. ;)

mojojojo
2011-05-20, 08:10:09
Also ein p183 wenns ein neuses Case wird. Danke für den Tipp, wär ich nie drauf gekommen. :smile:
Habe aber gestern noch ein wenig an meinem jetzigen Case rumgebastelt. Und bin nun -zumindest technisch- fast zu frieden.
Werde nach der Arbeit nochmal einen Festplattenentkoppelungsversuch starten und dann schau ich mal ob ich damit klarkomme oder ob das spielkind siegt.....

Aber das p183 ist vermerkt.