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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Identitätskrise?


Gast
2011-05-27, 02:04:03
Guten Abend/Nacht!

Hallo zusammen,

ich denke ich befinde mich gerade in einer kleinen Identitätskrise. Tut mir Leid, wenn ich irgendwen mit diesem Beitrag langweile, derjenige sollte wohl am besten direkt jetzt aufhören zu lesen. Aber vielleicht finde ich ja 1-2 Personen, denen es ähnlich erging.

Zu meiner Person: Ich bin 21 Jahre alt, bin seit 3 Jahren mit meiner Freundin zusammen, wohne seit einem knappen Jahr mit ihr zusammen und kann mich in der Sache nicht beklagen, alles super! (wohl eher Ausnahmsweise in diesem Teil des Forums)
Ich studiere seit 2 Semestern Informatik. Die Informatik macht mir viel Spaß, ich plane gerade ein kleines "Unternehmen" mit einem Freund, die ersten Kunden sind an Bord, Beziehungen fangen langsam an zu wachsen, Kooperation mit einer Firma, die Imageprogramme für Firmen erstellt, wir sollen unsere eigene Werbekampagne im Gegenzug zu 3 Websites bekommen, es geht in Richtung Websites/Werbung.

Problem ist Mathe und die anderen Bereiche, sowie meine Motivation.
Ich habe mich 15 statt 13 Jahre durch die Schule gequält und mein Abitur schließlich mit einem 2,7 Schnitt bekommen. Auch hier war mein Problem die Motivation. Ich habe die gesamte Schulzeit fast ohne Lernen bestanden und habe wohl 2x den Zeitpunkt des Aufraffens verpasst.
Ich dachte, nach der Schule wird die Motivation bestimmt besser, endlich das tun, was ich freiwilig und schon immer tun wollte. Ob es das jetzt ist, ist die Frage.
Bisher habe ich mich da allerdings gehörig verspekuliert. Mathe 1 lief nicht so wie geplant, Informatik 1 ist bestanden. Informatik 2 erst mal für Mathe 2 auf Eis gelegt, da ich Mathe 2 bestehen muss. Jetzt frage ich mich ob studieren das Richtige für mich ist. Auch wenn mir die Frage wohl niemand wirklich abnehmen kann.
Ich frage mich ständig, ob eine Ausbildung für mich nicht vielleicht doch besser ist. Dies habe ich mich übrigens schon vor dem Studium gefragt.
Ich würde mich als handwerklich begabt bezeichnen, zumindest stark interessiert. Habe während der Schule 5 Monate Praktikum bei einem kleinen Ingenieursbüro gemacht, eigenlich um in den Beruf des Maschinenbauers zu schnuppern, allerdings war ich die meiste Zeit in der Werkstatt, es hat mir viel Spaß gemacht.
Man fragt sich vielleicht warum ich keine Ausbildung angefangen habe?
Hmmm frage ich mich auch manchmal.
Ich will gute Aufstiegschancen, eine Option wäre zuerst eine Ausbildung und danach noch mal studieren? Vielleicht dann an einer FH? Man wird allerdings nicht jünger.
Außerdem sind das die Erwartungen im Freundeskreis/Famile. Onkel, Tanten, Eltern, alle studiert. Freunde, keiner eine Ausbildung alle am studieren. Dachte, dass mir das nicht viel ausmacht, ich bin es gewohnt gewesen, nichts drauf zu geben, was Leute von mir denken nach zwei mal sitzenbleiben. Jetzt macht es mir doch etwas aus.

Ein Grund, warum ich mir Gedanken darüber mache ist, dass mich das ewige, viel zu theoretische lernen, in der Uni im Moment nur Nervt und das schon im 2. Semester. Das selbstständige Lernen tut mir im Moment einfach nicht gut.

Ich weiß, dass ihr mir da nicht sonderlich helfen könnt, musste aber mal meine Gedanken sortieren. Vielleicht ist ja jemand dabei, der ähnliches durchmacht oder machte.

Danke schon mal...

darki
2011-05-27, 11:47:00
Ich kann nur von mir sprechen, aber ich hatte in den ersten zwei Semestern (Informatik) auch so meine Probleme.
Wenn du das Studium wirklich willst, dann "durchbeißen", ansonsten ist es wohl besser aufzuhören.

Oid
2011-05-27, 12:41:01
Ich will gute Aufstiegschancen, eine Option wäre zuerst eine Ausbildung und danach noch mal studieren? Vielleicht dann an einer FH? Man wird allerdings nicht jünger.


Warum nicht gleich an die FH? Dann bist du mit 25 oder 26 fertig. An der FH muss man sich zwar auch reinhängen, es werden einem jedoch deutlich weniger unnötige Steine in den Weg gelegt :D. Und vielleicht kannst du dir auch Prüfungsleistungen, die du in der Uni erzielt hast, anrechnen lassen.

Mir hat der Schritt Uni->FH auch gut getan. Durch die Uni hätte ich mich zwar schon durchbeissen können, allerdings hatte ich einfach kein gutes Gefühl. Da ging es mir glaube ich ähnlich wie dir.

Marscel
2011-05-27, 13:36:20
Ein Grund, warum ich mir Gedanken darüber mache ist, dass mich das ewige, viel zu theoretische lernen, in der Uni im Moment nur Nervt und das schon im 2. Semester. Das selbstständige Lernen tut mir im Moment einfach nicht gut.

Ich kenn die Geschichte auch. Hab in der Schule auch eher geschwänzt oder geschlafen und ein mittleres 2er Abitur hingelegt.

Als ich dann ein Jahr später mit theoretischer Informatik angefangen habe, waren die Mathefächer auch alle erstmal ein riesiges WTF?, Übungsaufgaben gingen fast gar nicht und Beweise zu verstehen und zu schreiben hab ich auch nie gelernt. Da haben dann auch erstmal gehörig die Zweifel angefangen, ob man evtl nicht zu doof für die Uni sei und was denn die Alternativen wären.

In den Informatikfächern hab ich aber immer noch den Vorteil, ein größeres Vorwissen und viel praktische Erfahrung zu haben, sodass das Lernen für etwa 2 Fächer pro Semester deutlich kleiner ausfällt als bei den Anfängern.

Also: entweder du wendest einen gehörigen Teil der Zeit außerhalb der Uni zum Lernen auf, nimmst den Kram ernst und beißt dich da durch. Oder du gehst Geld verdienen - oder eine niedrigere Ausbildung.

Aus Erfahrung kann ich sagen, dass diejenigen, die Mittwochs/jeden 2. Tag grundsätzlich nicht zur Uni kommen oder nicht vor 12 Uhr, oder erst drei Tage vorher anfangen, 200 Seiten Skript zu büffeln, keine guten Chancen haben, lange über Wasser zu bleiben. Also suchs dir aus.

Watson007
2011-05-27, 13:56:35
Studium ist gegenüber einer Ausbildung schon vorzuziehen, ich merke es gerade bei mir (inhaltlich).

es gibt doch noch die Möglichkeit neben dem Studium zu arbeiten. Wechsle von Uni auf FH und nimm dann das in Anspruch, würde ich sagen.

Zumindest an unserer FH habe ich im 2. Semester praktisch 2 Werktage pro Woche frei ;)

Finch
2011-05-27, 14:01:55
das kann ich unterschreiben. Habe 4 Semester Statistik hinter mir und bin jetzt auf eine FH gewechselt.
Ich habe an der Uni einfach zu wenig gemacht, war genau der von Marscel erwähnte Typ von Student und der Wechsel war genau das richtige für mich.
Ohne lernen komme ich an der FH nicht weiter, aber die Motivation ist einfach viel größer.

Threadstarter
2011-05-27, 19:52:01
Danke schon mal für die Antworten, klingt alles ziemlich nach mir ;)

Ich habe in ungefähr 5 Monaten meine Mathe 2 Klausur, die ich bestehen MUSS.
Ich werde mich jetzt noch mal ordentlich reinhängen und mein bestes geben. Mir ab nächster Woche Nachhilfe etc. besorgen. Dann kann ich am Ende wenigstens sagen, ich habe es versucht.

Ich denke ich 5 Monaten kann man noch ordentlich was lernen, vielleicht schaff ichs ja. Ich weiß gar nicht, was ich für Leistungen bringen könnte, wenn ich lernen würde, wenn ich ehrlich bin.

Vielleicht muss ich mir bei Gelegenheit wirklich noch nen kleinen Job nebenher suchen, ich glaube ich gehe ein, wenn ich nur in der Uni sitze.

Wenn Mathe 2 nicht klappen sollte werde ich mir den Uni -> FH Schritt überlegen. Ein weiteres Problem ist, dass ich Stoff, bei dem ich nicht weiß, für was es ist nur schwer lernen kann :D 4 Semester Mathe + 2 Module Statistik... dabei zählt Mathe nicht mal in den Bachelor. Aber naja, ich sollte mich eher über mich selbst als über die Uni aufragen ;)

Gast
2011-05-28, 06:35:32
Da hier zu Uni vs. FH (bezüglich FH könntest du ja schoneinmal alles soweit klären/ klramachen um hier etwas zweigleisiger zu fahren und im Enttäuschungsfalle wegen der Uni nicht im Motivationsloch erstmal nicht weiter zu kommen) schon etwas gesagt wurde noch ein Hinweis zu deinen geschäftlichen Unternehmungen. Es ist keine Schande ein Gebiet wie Mathe, trotz unternehmerischem Anspruch nicht beherschen zu können, dennoch ist es besser soweit wie Möglich einen Überblick zu behalten zum einen damit man fähige Leute einschätzen kann die sich um diesen Bereich en Detail kümmern und zum anderen damit man nicht übers Ohr gehauen wird. Auch Vorsicht, wenn hier Freunde im Spiel sind/ kommen, es kann eine gute Sache sein einen verlässlichen Freund einzubringen, oder auch nicht, hier muss man sehr vorsichtig sein, auch bei Externen, niemals von guten Lebensläufen täuschen lassen und Menschliche Sensorik schärfen!! Ein guter Freund von mir hatte vor 15 Jahren seine eigene Firma aufgemacht und naja anhand einiger schlechter Personeller Entscheidungen hat er sich da selbst ins Abseits gebracht, letztlich wurde er herausgeeckelt, das Unternehmen existiert heute noch, ohne Ihn.

Marscel
2011-05-28, 19:01:36
Ich denke ich 5 Monaten kann man noch ordentlich was lernen, vielleicht schaff ichs ja. Ich weiß gar nicht, was ich für Leistungen bringen könnte, wenn ich lernen würde, wenn ich ehrlich bin.

Versuchs doch mal.

Vorher hab ich auch nie gelernt und vor den Vorklausuren auch nur so ein bisschen - nicht gut. Dann vor den Abschlussprüfungen ein paar Wochen vorher jeden Tag einige Stunden: überall ne 1 vorm Komma, Tendenz haltend.

Gouvernator
2011-05-28, 20:41:08
Ein Grund, warum ich mir Gedanken darüber mache ist, dass mich das ewige, viel zu theoretische lernen, in der Uni im Moment nur Nervt und das schon im 2. Semester. Das selbstständige Lernen tut mir im Moment einfach nicht gut.

Ich weiß, dass ihr mir da nicht sonderlich helfen könnt, musste aber mal meine Gedanken sortieren. Vielleicht ist ja jemand dabei, der ähnliches durchmacht oder machte.
Ich hab mal an der FH 1 Semester studiert. Genau das gleiche Bäh für alles gehabt. Ich kann auch nicht verstehen wieso jetzt eine FH eine Lösung darstellen soll. Gerade in Mathe hast du dort auch keine Chance. Da kommt einer rein, labert dich voll mit Begriffen, schreibt die Tafel voll, wischt die Tafel ab, schreibt wieder voll usw. Am Ende weißt du dann genau so viel wie am Anfang. Mir hat dann die Wirtschaft den Rest gegeben... als ich in der Bücherei nach 2 Seiten am Volkswirtschaftslehre-Buch eingeschlafen und alles vollgesabbert hab... Das ist sooo langweilig, sooo eine Zeitverschwendung, sooo sinnlos. Die Zeit sehe ich hinterher aber nicht als verloren an, das war wie ein Besuch in eine andere Welt, wie ein Zoo-Besuch...
Schmeiß alles hin. Werde gewöhnlicher Prolet , da ist auch noch das Leben drin.

frix
2011-05-28, 21:18:17
gouvernator :D

Threadstarter
2011-05-28, 21:26:30
Danke Marscel ;)

Ich werde mich ab heute jeden Tag ein paar Stunden hinsetzen und mich (noch) einmal ordentlich reinhängen. (Mit wieviel sollte man anfangen, so als Lernunerfahrener? :D)

Wenn ich es in 5 Monaten nicht gepackt habe, dann muss ich mir so oder so eine Alternative suchen. Aber alleine aus dem Grund, dass ein paar Leute sagen, dass mans sowieso nicht schafft, würde ich es gerne schaffen ;D

Mosher
2011-05-28, 21:45:34
FH klingt für mich auch nach einer vernünftigen Lösung.
Ich kenne schon ein paar, die zur FH gewechselt sind, weil ihnen Uni zu theoretisch war und die fast nur Positives zu berichten haben.

Gerade Informatik kann an der Uni schon seeeehr trocken sein. Wenn du das Gefühl brauchst, "etwas zu machen", dann sollte die FH besser zu dir passen.

Nebenher jobben finde ich auch eine gute Idee.

Ich selbst bin mit Uni und Nebenjobs zwar wirklich extremst ausgebucht, habe aber nie das Gefühl, Zeit zu verplempern (naja, ab und zu schon, aber das geht in Ordnung)

Generell hat mir diese Lebensweise einiges an Motivation beschert. In der Schule hab ich bisher immer höchstens das nötigste gemacht, mich zu einem 2,1er Abi durchgemogelt und kannte bis dahin nie das Gefühl, kontinuierlich mitzulernen.

Erst durch einen straffen Tagesablauf + Job kam das Feuer und die Motivation, immer am Ball zu bleiben, immer mitzumachen, immer ein (Etappen-)Ziel vor Augen zu haben.
Du musst selbst für dich entscheiden, wie du sein willst, aber ich fühl mich als Workaholic grad ziemlich wohl.
Freunde und Privatleben werden dadurch allerdings auf Sonntag only ausgelagert...

tam tam
2011-05-28, 21:59:23
Gast/TE...

Eine Möglichkeit neben der FH wäre noch das Studium auszusetzen, einen guten und zuverlässigen Kumpel schnappen(weil alleine ist schwieriger), Rucksack packen und dann raus und durch die Welt jobben. Nach ein paar Jahren(oder eher), wenn Du wieder zurück kommst, wirst Du wissen, was Du wirklich willst und entsprechend ist dann Deine Motivation.

Eine Dozentin mittkleren Alters meinte mal zu mir, daß ich mit meinem Affront wegen ihrer Berufswahl, welche unter Zwang und gesellschaftl. Druck/Anerkennung(Abi, Studium) erfolgte, recht hätte, sie jedoch nicht mehr die Kraft aufbringen könne, nochmal sich aufzurappeln und einen neuen Weg zu beschreiten, nämlich den Ihren(auch wg. eigener Familie/Kinder). Schuld waren letztendlich ihre Eltern, die ihr das immerzu einredeten, ohne Rücksicht auf ihre persönlichen Interessen/Wünsche.

Begehe nicht den gleichen Fehler.

IchoTolot
2011-05-28, 22:06:22
Schmeiß alles hin. Werde gewöhnlicher Prolet , da ist auch noch das Leben drin.

Eigentlich recht weise. :D

Lighthammer
2011-05-28, 22:32:25
So, ich bin der Gast/Threadstarter, viel zu nervig, immer auf die Freischaltung zu warten.

Wie ich schon geschrieben habe, werde ich mich jetzt an Mathe 2 machen und in den 5 Monaten das Bestmögliche rausholen. Danach kann ich immer noch versuchen auf eine FH zu wechseln, verlockend, dass dort fast kein Mathe unterrichtet wird.

Ich werde versuchen mir noch einen Nebenjob zu suchen, ich brauche das Gefühl, etwas getan zu haben, nicht nur mit dem Kopf. Handwerkliche Sachen fehlen mir. Kein Geld für Casemodding *hust nebenjob hust*, kein Werkzeug in der neuen Wohnung, so zieht sich das weiter. Dieses in den Tag leben und den ganzen Tag Zeit haben zu lernen funktioniert einfach nicht. Ich brauche einen festen Tagesablauf und Druck, Druck habe ich schon immer gebraucht um lernen zu können :D

Ja, gerade Informatik und Mathe sind unglaublich trocken. Zumindest Informatik macht Spaß, aber die ganzen Modelle etc. sind im Vergleich zu den Medieninformatik Modulen die ich mache schon seeeehrrr trocken.

Mal eben ein Jahr weg, das lässt eher das Geld nicht zu. Außerdem weiß ich nicht ob ich "flüchten" will.

EPIC_FAIL
2011-05-28, 23:28:57
Danach kann ich immer noch versuchen auf eine FH zu wechseln, verlockend, dass dort fast kein Mathe unterrichtet wird.



Naja "fast" kein Mathe ist etwas übertrieben. Bei mir sind es:

Grundlagen d. Mathematik
lineare Algebra
Angewandte Mathematik

verwandte Fächer:

Angewandte Logik
Theo. Inf.
Kryptologie

Lighthammer
2011-05-28, 23:42:33
Ja das stimmt, übertrieben war es.
Aber im Vergleich zu Mathe 1-4 + Stochastik + Theoretische Informatik :/

tam tam
2011-05-29, 00:00:59
Mal eben ein Jahr weg, das lässt eher das Geld nicht zu. Außerdem weiß ich nicht ob ich "flüchten" will.


Das hat doch nix mit Flucht zu tun. Es kommt eher ein Selbstfindung gleich. Und außerdem brauchst Du dafür kein Geld, weil Du immer vor Ort jobst. Nur für den Anfang und nat. für die Rückreise(auch als Sicherheit, falls irgendwas unvorhergesehenes passieren sollte), was Du sicher auf einem spez. Konto hinterlegst. Du kannst in Australien anfangen(die eine best. Summe als Sicherheit sehen wollen, und zwar eingefroren), dann China, Südafrika, USA, Kanada usw., alles kein Problem, oder per Anhalter durch ganz Europa tingeln und nach Asien rein bis nach Japan.

Denke daran, man lebt nur einmal in diesem riesigen Universum und in dieser wohl unendlichen Zeit menschlicher Geschichte. Hänge nicht diesem Anerkennungswahn nach, denn sonst wirst Du Dir später dermaßen in den Hintern kneifen wegen all der verpaßten/vergebenen Chancen, die Dir als junger Spund einstmals offenlagen. Und viel Geld zu haben und damit glücklich zu werden ist ein Illussion. Aber vermutlich muß jeder diese Erfahrung selber machen, wie bei all den anderen Lebensweisheiten.

Watson007
2011-05-29, 03:08:43
an unserer fh haben wir genau 3 semester mathematik, und die durchschnittsnote in mathe 1 war exakt 4.0 - und da werden schon einige Wiederholer dabei gewesen sein.

man muss dabei aber sagen das für die meisten bei uns "hauptsache durch und fertig" zählt und die Note den meisten eher egal ist ;)

Lighthammer
2011-05-29, 11:31:32
Witzig ist, dass Mathe bei mir gar nicht in den Batchelor zählt. Aber egal, das sollte auch keine FH <-> Uni Diskussion werden, ich sollte lieber lernen :D

noid
2011-05-29, 11:34:30
Witzig ist, dass Mathe bei mir gar nicht in den Batchelor zählt. Aber egal, das sollte auch keine FH <-> Uni Diskussion werden, ich sollte lieber lernen :D

Wir studieren Informatick, oder?

Lighthammer
2011-05-29, 20:01:07
Genau das machen wir.
Danke für die Antworten, ich versuch mein Glück.

Gast
2011-06-01, 13:08:30
Mal so ausm Nähkästchen:

Ich glaube, die Meisten Studis inkl. mir haben die gleichen oder zumindest ähnliche Erfahrungen wie du gemacht. Das Lernen und die Prüfungen an der Hochschule sind nach meiner Erfahrung halt anders als an der Schule.
Eigentlich musst du dich nur Fragen, ob du das wirklich willst. Wenn du das mit "ja" beantworten kannst, hau rein und lerne. Ekelige Drecksgammelfächer mit unmenschlichen Schwierigkeitsgrad (subjektiv) gibt es in jedem Fach, sowohl an der FH wie auch an der Uni. Mathe war bei mir nicht soo schwer, bei den Informatikern gabs dafür mal ne Prüfung mit 100% (in Worten EINHUNDERT PROZENT, Photo vom Aushang könnte ich noch besorgen ;)) Durchfallquote.

Und es ist ja auch immer die Frage, welcher Lerntyp du bist. Manche kommen halt besser mit komplizierten Verständnisfragen klar, andere hingegen können riesige Massen recht problemlos auswendiglernen, was einen an der FH vermutlich weiterbringen könnte. Zumindest wurden bei uns in vielen Fächern konkrete Fragen gestellt, die man einfach wissen musste und sich während der Prüfung kaum erarbeiten konnte.
Entweder aus Zeitmangel, weil man in rechenintensiven Fächern beispielsweise die Zielformel aus 5 anderen erarbeiten und umstellen muss. Stand die Formel da nicht schon fertig auf der Sammlung, war man schwer am A... Bei verständnis und faktenbasierten Fragen konnte man nicht alle Kombinationen bis die richtige gefunden war durchtesten etc.

Oder man scheiterte an Fragen, die mit vorhandenem Wissen und Verständnis auch nach ewiger Grübelei nicht zu beantworten waren.
Die Fragen waren nämlich seltenst "man hat xy unter den Bedingen z, gibt f dazu und beobachtet Phänomen k. Wie erklären Sie sich das? Was passiert, wenn man Bedingungen kg hat?". Solche Fragen kann man sich mit Hintergrundwissen erarbeiten, wenn man dann auch noch weiß, dass sich das "Prickelfitz-Effekt" nennt gibts sogar volle Punktzahl. Die Fragen waren aber eher "Was ist der Prickelfitz-Effekt?".

In einigen Fächern hatte man so schlichtweg keine Chance, wenn man das Skript und die Standarddruckwerke beherrschte. Da musste eigentlich nur der Fragenkatalog aus alten Klausuren sitzen *würg*.

Evtl. kommt das mit der Motivation auch erst, wenn die ersten mdl. "besteh oder geh" Prüfungen anstehen... Ich konnte ohne ordentlichen Druck jedenfalls kaum was zustande bringen (Diplomarbeit in 2 Wochen around the clock geschrieben...) und hatte das "Vergnügen" der mündlichen Nachprüfung sogar 2 mal!
Zudem ist vieles auch eine Frage des Profs. Nachdem bei uns ein Prof in Pension gegangen ist, wurde aus dem Rausprüffach (fast alle Abbrecher - ich beinahe auch - sind aufgrund dieses Fachs gegangen/gegangen worden) mit >>80% Durchfallquote eine Nebenbaustelle. Auch bei der Nachprüfung hängt offenbar vieles vom Prüfer ab. Meine erste im Rausprüffach war echt "fies" (mir kam es entgegen), da musste man den Stoff von A - Z WIRKLICH beherrschen, d.h. verstehen und anwenden können, zudem waren die Fragen so gestellt, dass man nie gehörte oder gelesene Ausnahmefälle und Kombinationen der gelernten Sachverhalte unter Prüfungsstress erarbeiten musste. In der 2. hingegen wurden einfach die Fragen der nichtbestandenen Klausur wiederholt und mussten vernünftig beantwortet werden.

Aber das entscheidende stand schon ganz oben: lehn dich zurück und frag dich, ob du später da arbeiten willst, wofür du jetzt leiden musst. Ein Studium geht ja nicht ewig, das Arbeitsleben ist meist länger... Für den Traumberuf (Beruf kommt immerhin von Berufung!) und natürlich auch das Geld (;)) sollte man schon ein wenig leidensfähig sein.

GSXR-1000
2011-06-01, 15:11:17
Witzig ist, dass Mathe bei mir gar nicht in den Batchelor zählt. Aber egal, das sollte auch keine FH <-> Uni Diskussion werden, ich sollte lieber lernen :D

Ich kann die Problematik Mathematik sehr gut nachvollziehen.
Habe seinerzeit ebenso wie du (allerdings ohne Ehrenrunden) ein releativ einfaches (ohne viel Lernen und Aufwand) 1,9er Abitur gemacht, mich dann an Wirtschaftsinformatik auf Diplom an der Uni Münster gewagt... und hab anfangs nur extremsten Frust geschoben. Ich kam mir ehrlich gesagt extrem verarscht vor.

-Informatikteil? keine Probleme, da recht viel Vorkenntnisse und erfahrung.
-Wirtschaftsteil? Easy going, hatte den Vorteil direkt nach der Schule (war ein früher eingeschulter Jahrgang, deshalb mit 18 Jahren Abitur und zum Bund musste ich nicht, da meine beiden Brüder schon waren) eine 2-jährige verkürzte kaufmännische Ausbildung gemacht zu haben.
Einziges Problem war die Mathematik.
1. Die Form der Stoffvermittlung (nur dozieren, nie erklären)
2. Die Menge des Stoffes
3. Das geforderte Abstraktionsvermögen um die Beweisführungen auch nur ansatzweise nachzuvollziehen hatte ich einfach nicht.
4. Die Sinnfrage. Die Matheprüfungen mussten lediglich für das Grundstudium bestanden werden, Einfluss auf irgendwelche Noten hatte es nicht... auch Inhalt DIESER Mathematikvorlesungen würde für mich niemals relevanz haben.

Für mich waren es auch insgesamt 6 Mathekurse (quantitative Methoden 1-3. Algebra, Angewandte Mathematik und Stochastik. Wobei letztere beiden mir nicht schwer fielen, vor allem mit Stochastik hatte ich vorher schon recht viel zu tun und fiel mir auch von der Denkweise her nicht schwer.
Aber die anderen Mathevorlesungen?
Horror. einfach nur blanker Horror. Einfach weil ich quasi von der ersten bis zur letzten Minute der Vorlesungen quasi nichts verstanden habe.
Es waren im übrigen die gleichen Vorlesungen die auch Diplommathematiker nehmen mussten.

Iczh wollte damals mehr als einmal hinschmeissen.

2 Anekdoten dazu:
Ich kann mich an eine Klausur erinnern in der ich es testweise nicht mal geschafft habe, die mir (nach Rückgabe) vorliegende Musterlösung in der gegebenen Zeit aufs Papier zu bringen.
Auch kann ich mich an eine Vorlesung erinnern in der unser Prof (eine wirklich anerkannte internationale Persönlichkeit auf dem Gebiet) nach gut 2/3 Zeit der Vorlesung plötzlich mitten in der Beweisführung die Kreide weglegte und meinte: Ja, nun machen wir schluss, an der Stelle komme ich auch nicht weiter, ich habe meine Unterlagen nicht hier, die Vervollstöndigung des Beweises entnehmen sie bitte dem Script.
Da habe ich mir gedacht: Was tue ich hier: ich soll hier etwas verstehen, was selbst unser hochdotierter Prof ohne Unterlagen nicht versteht, was soll das ganze?

Auch die Noten und Durchfallquoten in den Prüfungen waren legendär. Es wurde kräftig gesiebt, die Durchfallquoten lagen durchgängig zwischen 65 und 75%.
An eine Prüfungen (QM-3) kann ich mich erinnern da warens satte 85%.
Ich hab dann einfach für mich beschlossen... so du lernst einen Sachverhalt, wo du dir vorstellen kannst, diesen auch in einer Prüfung zu verstehen. Der Rest interessiert dich nicht. Kommt dieser in der Prüfung dran, hast du fast die 50% sicher... den Rest musst du irgendwo anders noch herbekommen.
Und ich hab alle Prüfungen geschafft... teilweise im 2. Anlauf, niemals besser als 63%... aber wen interessierte das?
Ich denke, diese Art von Prüfungen sind einfach dazu da um zu sieben. Um die Spreu vom weizen zu trennen, (was eben die lehrenden als Spreu ansehen).
Mich ärgert das heute immer noch, weil es absolut verschenkte Lebenszeit war. Aber ich habs durchgezogen, weil ich dieses Studium schaffen wollte.
Im Nachhinein hätte ich das Studium (hätte ich nochmal wählen können) allerdings auch zu anderen Konditionen an der FH gemacht und nicht an der Universität.

meru
2011-06-28, 01:21:33
Auch kann ich mich an eine Vorlesung erinnern in der unser Prof (eine wirklich anerkannte internationale Persönlichkeit auf dem Gebiet) nach gut 2/3 Zeit der Vorlesung plötzlich mitten in der Beweisführung die Kreide weglegte und meinte: Ja, nun machen wir schluss, an der Stelle komme ich auch nicht weiter, ich habe meine Unterlagen nicht hier, die Vervollstöndigung des Beweises entnehmen sie bitte dem Script.
Da habe ich mir gedacht: Was tue ich hier: ich soll hier etwas verstehen, was selbst unser hochdotierter Prof ohne Unterlagen nicht versteht, was soll das ganze?


Also solcher Stoff hat dann aber auch nicht wirklich was in einer Grundlagenvorlesung zu suchen, und wenn schon dann allenfalls weils so interessant ist und nicht prüfungsrelevant - jedenfalls meine Meinung dazu!

Es ist halt schon so, dass man oft Sachen lernt und nicht wirklich eine Motivation dafür hat - ich kann mich noch gut an die ganzen Vektorräume im ersten Semester erinnern, oder (Delta)-Distributionen, Greensche-Funktionen und nen haufen Vektoranalysis (das war dann zweites); das sind oft Dinge die einem total aus der Luft gegriffen vorkommen und nicht wirklich eine "real word application" haben.
Muss jedoch gestehen langsam kommt das dann alles wieder und es war nicht schlecht damit schonmal was zu tun gehabt zu haben.
Kommt wohl alles sehr aufs Studium an und was man letztendlich machen will.

Gast
2011-06-28, 16:57:36
Diese Aussieberei hört sich echt heftig an, bei uns (FH) war die höchste Durchfallquote (1. & 2. Semester) bisher irgendwo zwischen 15 und 20%. Wir haben aber auch nur etwa 60 Studienplätze (+40 Berufsbegleitend) und so ist alles sehr familiär. Den Preis den man dafür zahlt ist die Anwesenheitspflicht (gibts aber auch nicht an allen FHs!) - den zahle ich dafür aber gerne. Besonders, weil Lehrveranstaltungen mit 15, 30 oder 60 Leuten viel lehrreicher sind als Vorlesungen im Audimax.