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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Letztes Lehrjahr wiederholen?


Scoop
2011-06-06, 17:19:32
Hey Leute,

Ich habe ein ziemliches Problem an der Backe, bei dem ich ein paar Meinungen von euch brauche:

Ich bin jetzt im Letzten Lehrjahr zum“ Verfahrensmechaniker für Kunststoff und Kautschuktechnik“ und wäre eigentlich diesen September mit der Lehre fertig.

Die Schriftlichen Abschlussprüfungen habe ich bereits hinter mir, die Praktische folgt Anfang Juli.
Das Problem: Ich habe bei der Schriftlichen Abschlussprüfung so ziemlich verkackt => bin mit einer 4,4 durchgekommen und bei einer 4,5 wäre ich durchgefallen, also wirklich sauknapp

So, im Praktischen bin ich meiner Meinung nach total Fit allerdings rät mein Ausbilder mir dazu, das letzte Lehrjahr zu wiederholen, da wenn ich mich in einem anderen Betrieb bewerben will die Zeugnisnoten immer noch sehr aussagekräftig sind.

Ist das richtig? Schauen die wirklich noch auf meine Noten, oder reicht denen es, wenn ich ausgelernt bin?!

Habe mich wirklich schon auf mein Gesellenlohn gefreut, und jetzt erfahre ich so was!

Also: Lieber nochmal 1 ganzes Jahr wiederholen und besser abschneiden, oder die Lehre jetzt einfach mit nem schlechten Schnitt durchziehen... Bitte gebt mir Rat!

Gruß moorgogel

skanti
2011-06-07, 08:05:22
natürlich schauen die anfangs auch mit auf die Noten, aber sobald du mal 2-3 Jährchen auf dem Buckel hast, zählt nur, dass du die Ausbildung hast und Berufserfahrung.
Wirklich blöd ist eben, wenn du die mal später woanders bewirbst und dort das Zeugnis mit abgibst, dann werden die Fragen, was damals los war. Selbst wenn du zwischenzeitlich deinen Meister mit super Abschluss gemacht hast.

Du wirst nach der Ausbildung nicht übernommen?
Klingt für mich, als wollte der jetzige Betrieb Geld sparen.

Persönlich würde ich abschließen und versuchen mit gleich weiter zu bilden.

BeetleatWar1977
2011-06-07, 09:00:55
Ich weiß leider nicht wie es bei den Kufos abläuft, aber bei den Elektrotechnikern kann man unabhängig davon (WIederholung Lehrjahr) freiwillig die Prüfung wiederholen (man muss halt die Kosten dann zahlen)

Grivel
2011-06-07, 09:11:35
Nicht übel nehmen:

Aber wieso hast du dich nicht entsprechend auf den Hintern gesetzt als die Prüfungen waren?????

Entweder fertig machen udn andersweitig weiterbilden ODER wiederholen.

Hängt aber auch von deinen Zielen ab... lockeres einfaches Leben oder auch was erreichen?

Gast
2011-06-07, 10:31:57
Hey Leute,

Ich habe ein ziemliches Problem an der Backe, bei dem ich ein paar Meinungen von euch brauche:

Ich bin jetzt im Letzten Lehrjahr zum“ Verfahrensmechaniker für Kunststoff und Kautschuktechnik“ und wäre eigentlich diesen September mit der Lehre fertig.

Die Schriftlichen Abschlussprüfungen habe ich bereits hinter mir, die Praktische folgt Anfang Juli.
Das Problem: Ich habe bei der Schriftlichen Abschlussprüfung so ziemlich verkackt => bin mit einer 4,4 durchgekommen und bei einer 4,5 wäre ich durchgefallen, also wirklich sauknapp

So, im Praktischen bin ich meiner Meinung nach total Fit allerdings rät mein Ausbilder mir dazu, das letzte Lehrjahr zu wiederholen, da wenn ich mich in einem anderen Betrieb bewerben will die Zeugnisnoten immer noch sehr aussagekräftig sind.

Ist das richtig? Schauen die wirklich noch auf meine Noten, oder reicht denen es, wenn ich ausgelernt bin?!

Habe mich wirklich schon auf mein Gesellenlohn gefreut, und jetzt erfahre ich so was!

Also: Lieber nochmal 1 ganzes Jahr wiederholen und besser abschneiden, oder die Lehre jetzt einfach mit nem schlechten Schnitt durchziehen... Bitte gebt mir Rat!

Gruß moorgogel
Da hast du imho schlechte Karten...

Wenn ich Personalchef wäre und du ankommen würdest, würde wohl eine Ablehnung im Raum stehen.

Überleg mal: du hast schlechte Noten, keine Berufserfahrung als Geselle und verlässt sofort nach Abschluss der Lehre deinen Betrieb (warum?). Nicht gut.

Die Noten wären ja nicht so schlimm, wenn du erstmal im Betrieb bleiben würdest und Berufserfahrung sammeln könntest. Sich dann mit nem guten Arbeitszeugnis zu bewerben fiele garantiert leichter. Unter diesen Vorraussetzungen würde ich dir höchstens ein bezahltes mehrmonatiges Praktikum anbieten um erstmal zu sehen, was du so drauf hast bevor ich dich einstelle.

An deiner Stelle würde ich das Jahr oder die Prüfungen falls möglich wiederholen oder erstmal im Betreib bleiben.

Mir ging es übrigens nicht viel besser, weit über 10 Semester für den Abschluss gebraucht, dazu noch öfters schlechte Noten. Aber im Praxis und Diplomsemester konnte ich mich beweisen und durfte gleich in der Firma bleiben.

KinGGoliAth
2011-06-07, 14:03:49
stell dir mal vor du bist chef und dann kommt ein blutiger anfänger ohne berufserfahrung und hält dir eine 4,4 vor die nase während 4,5 "durchgefallen" bedeutet.
würdest du den einstellen?
nach ein paar jahren berufserfahrung ist das nicht mehr so wichtig aber die wirst du so wahrscheinlich nicht kriegen. ausser du findest einen arbeitgeber, der dich wegen der echten fähigkeiten einstellt und nicht so sehr aufs papier achtet. vorher fühler ausstrecken oder praktika könnten da die nötigen kontakte bringen.

länger machen als nötig ist immer scheisse aber würde in diesem fall sicherlich sinn machen.

Silver Sable
2011-06-07, 16:07:23
Aber wieso hast du dich nicht entsprechend auf den Hintern gesetzt als die Prüfungen waren?????

Naja ist bei IHK Prüfungen so ne Sache.

PHuV
2011-06-07, 17:00:43
Kein Witz, nach 15 Jahren Berufserfahrungen schauten wirklich noch Firmen auf mein Abi-Zeugnis, und lehnten mich genau mit der Begründung bei Bewerbungen ab. :rolleyes:

Mr.Fency Pants
2011-06-07, 17:09:10
Das war dann aber wohl mehr eine Ausrede, damit sie nicht wegen Diskrimierung o.ä. verklagt werden.

@TS: mit den schlechten Ergebnissen wirst du es schwer haben Berufspraxis zu bekommen und die zählt dann irgendwann statt der Noten.

Impia
2011-06-07, 17:12:36
Wenn dir dein Betrieb dieses Angebot macht dann nehme es an. Es gibt nichts schlimmeres als eine gerade so bestandene Abschlussprüfung.
Wenn bei mir so eine Bewerbung mit entsprechenden Noten in der Abschlussprüfung auf dem Schreibtisch landet spare ich mir die Einladung zu einem persönlichen Gespräch.
Lieber ein Jahr verlängern und eine gute Note erhalten als sich jahrelang erfolglos bewerben.

Watson007
2011-06-07, 17:15:10
nunja... vielleicht könnte er auch in Betracht ziehen anschließend zu studieren, dann hätte er zumindest nicht 1 Jahr verloren und ein Studium macht sich noch besser als eine Ausbildung.

Vorausgesetzt er hat die Fähigkeiten dazu und die Zugangsvoraussetzung.

Manchen liegt ein Studium mehr als eine Ausbildung, woran lagen denn die schlechten Noten?

rotkäppchen
2011-06-07, 17:32:10
die späteren potentiellen AG wollen meisten sogar noch ein paar jahre später gerne das abschlusszeugnis sehen.
eine nachbarfirma nimmt zB niemanden der schlechter ist als 2,9.

Mylene
2011-06-07, 18:18:39
Ich habe unterschiedliche Erfahrungen damit gemacht. Wenn das Arbeitgeberzeugnis im Gegensatz zum Abschlusszeugnis perfekt ist, und der Bewerber möglicherweise seine vorherigen Zeugnisse mit einreicht, und man sich mit den gesamten Unterlagen zusammen reimen kann, dass es offensichtlich nur eine verhauene Prüfung ist, wird unter Umständen ein Auge zugedrückt. Allerdings immer noch zweischneidig: könnte das ja bedeuten, dass jemand unter hohem Druck zu viele Fehler macht. Schwierig.

Wenn dir dein Ausbildungsbetrieb das Angebot sowieso macht, würde ich an deiner Stelle in den sauren Apfel beissen und ein Jahr lang alte IHK-Prüfungen durchackern, bis auch die bescheuertste Fragestellung kein Problem mehr ist.

Watson007
2011-06-07, 19:08:48
wenn die Arbeitgeber nur zwischen Leuten an unserer FH entscheiden könnten hätten sie kaum eine andere Wahl als auch Leute mit Dreien und Vieren zu nehmen; der Notenschnitt in Mathe 1 war exakt 4.0 und der Durchschnitt in den anderen Fächern sah auch nicht viel besser aus....

Schiller
2011-06-07, 22:54:09
wenn die Arbeitgeber nur zwischen Leuten an unserer FH entscheiden könnten hätten sie kaum eine andere Wahl als auch Leute mit Dreien und Vieren zu nehmen; der Notenschnitt in Mathe 1 war exakt 4.0 und der Durchschnitt in den anderen Fächern sah auch nicht viel besser aus....LOL was ist das für eine FH? Sorry, aber entweder sind die Studenten nicht die hellsten oder die Prüfer. Irgendwas stimmt da mit dem Gleichgewicht nicht.

@OT: wiederholen oder parallel bewerben und Chancen abchecken. :biggrin:

noid
2011-06-07, 22:57:15
LOL was ist das für eine FH? Sorry, aber entweder sind die Studenten nicht die hellsten oder die Prüfer. Irgendwas stimmt da mit dem Gleichgewicht nicht.

@OT: wiederholen oder parallel bewerben und Chancen abchecken. :biggrin:

Schiller, auch bei uns war der Schnitt nie besser als 3.x im ersten und zweiten Semester. Siehe "Mathe 1" - somit sind die Noten in Ordnung, die werden noch besser und auch mit so einem Anfang bekommt man am Ende noch ein Sehr gut oder gut hin.
Wir sind ja auch nicht auf dem Ponyhof und alles ist super und alle sind spitze und machen keine Fehler. Der Beste macht nicht automatisch immer die 1 aus - das macht der Prof fest.

OT: wiederholen nur wenn fremdbewerbung nötig.

Watson007
2011-06-07, 22:58:00
LOL was ist das für eine FH? Sorry, aber entweder sind die Studenten nicht die hellsten oder die Prüfer. Irgendwas stimmt da mit dem Gleichgewicht nicht.

@OT: wiederholen oder parallel bewerben und Chancen abchecken. :biggrin:

Nunja, viele interessieren sich dort auch nicht für die Noten, die denken halt "hauptsache durch und fertig" ;) Im Hochschulranking ist sie aber nicht die schlechteste...

Schiller
2011-06-07, 22:58:47
Vier gewinnt? ;)

noid
2011-06-07, 23:02:15
Vier gewinnt? ;)

Natürlich, alles andere ist auch unglaubwürdig - vorallem wie stehen dann die Absolventen da, wenn alle mit 1.x im Schnitt nen Abschluss haben? :freak:

Watson007
2011-06-07, 23:11:09
ein paar einzelne Fächer waren auch didaktisch sehr schlecht aufbereitet.

Was soll man z. b. davon halten wenn die Studenten mit Vorbildung häufig den Dozenten korrigieren und dieser Dozent außerdem immer in den letzten 5 Minuten das relevante rüberbringt? :freak:

aber soweit ich gehört habe hängt sich dieser Dozent dafür in den späteren Semestern und den aufbauenden Fächern richtig rein.

Dozenten sind halt auch nur Menschen, das was sie machen müssen erledigen sie dürftig und das woran sie interessiert sind mit mehr Engagement... das ist nicht auf Studenten beschränkt.

Naja genug OT

maximum
2011-06-09, 12:49:17
Prinzipiell ist natürlich ein zusätzliches Jahr im Lebenslauf auch auffällig. Ich bin kein Personalchef, aber ich würde immer jemanden bevorzugen, der die Ausbildung auch in der Regelzeit (oder weniger) geschafft hat.

Im Prinzip wählst du also zwischen Pest und Cholera.

Ich würde mich auch daran halten, was hier schon einge geschrieben haben:
Wenn du sofort nach der Ausbildung weg vom Betrieb willst/musst: Verlängern und nen besseren Abschluss machen. Wenn du dort erstmal bleiben kannst (mind. 1 Jahr), dann würd ich das Jahr nicht wiederholen.