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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kunde wirbt Kunden = illegal?


Gast
2011-06-07, 18:51:09
Grüße euch,
sorry schonmal, falls das hier nicht die richtig Rubrik ist unter der ich poste.
Hatte heute Mittag eine hitzige Diskussion mit einem Bekannten. Jetzt steht eine Wette um ein Kasten Bier. :D

Ist es legal, wenn man ein Produkt mit z.B. 3 Gutscheinen für Neukunden verkauft, die einen günstigeren Preis bzw. Kaufkostenrückerstattung ermöglichen?

Beispiel:
Man verkauft als Händler ein Fahrrad mit 3x 50,- Euro Gutscheinen. Nun kommt ein Kunde mit einem dieser 50,- Euro Gutscheine und der Erstkäufer kriegt diese Summe zurücküberwiesen. Gleiches gilt dann noch für zwei weitere neue Kunden.

Ist das schon verboten?

In Wiki steht folgendes:

Als (illegales) Schneeballsystem oder Pyramidensystem, auch Ponzi-Spiel, werden Geschäftsmodelle bezeichnet, die zum Funktionieren eine ständig wachsende Zahl Teilnehmer benötigen. Gewinne für Teilnehmer entstehen beinahe ausschließlich dadurch, dass neue Teilnehmer in den Systemen mitwirken und Geld investieren. In den meisten Ländern sind diese Systeme mittlerweile verboten.

Es gibt jedoch auch die diversen Vertriebssysteme, welche dadurch gekennzeichnet werden, dass Gelder statt für Köpfe (Neueinsteiger) für Produkte oder Spendengelder in Projekte (beispielsweise Spendenprojekte) fließen. Wenn also Produkte einer Firma von Privatpersonen gekauft werden und dadurch Geld in Form von Provisionen an den Sponsoren oder Verkäufer fließen, ist dies legal und heutzutage sogar üblich.



Auch gelesen habe ich:

Strafbare progressive Kundenwerbung, § 16 Abs. 2 UWG

Progressive Kundenwerbung ist in § 16 Abs. 2 UWG unter Strafe gestellt. Damit sind so genannte Schneeballsysteme gemeint.

Wer im geschäftlichen Verkehr Verbraucher zur Abnahme von Waren, Dienstleistungen oder Rechten durch das Versprechen veranlasst, sie würden entweder vom Veranstalter selbst oder von einem Dritten Vorteile erlangen, wenn sie andere zum Abschluss gleichartiger Geschäfte veranlassen, die ihrerseits nach Art dieser Werbung derartige Vorteile für eine entsprechende Werbung weiterer Abnehmer erlangen sollen, wird bestraft.

Es geht bei diesem Straftatbestand um den Aufbau eines derartigen Vertriebssystems. Es ist erwiesen, dass solche Systeme allenfalls kurzzeitig funktionieren und relativ schnell zusammenbrechen. Aufgrund ihres exponentiellen Wachstums sind Schneballsysteme besonders gefährlich. Es werden schnell eine Vielzahl betroffener in das System einbezogen, die dann bei dessen Zusammnbruch geschädigt sind. Darin besteht der Grund der speziellen strafrechtlichen Sanktionierung in § 16 Abs. 2 UWG.

Derartige Vertriebsmethoden sind allerding von heutzutage speziellen (zulässigen) Vertriebsaktionen zu unterscheiden, die vorwiegend im Internet stattfinden. Gemeint ist das so genannte „Powershopping". Dieses lebt davon, dass sich von Anfang an mehrere Personen um ein via Internet angebotenes Produkt bemühen. Auch umgekehrte Auktionen, in denen der Preis einer Ware je nach zuschlagloser Zeitdauer automatisch nach unten sinkt gehören nicht zu diesem Straftatbestand. Auch im Falle des sog. Multi-Level-Marketing ist § 16 Abs. 2 UWG nicht zwingend erfüllt. Der Kunde wird hier nicht alleine als Abnehmer in das Vertriebssystem eingebunden, sondern auch als Vertriebsmittler eingesetzt, wofür sie zumeist geldwerte Vorteile erhalten.



Ab wann spricht man denn nun von diesem Schnellballsystem?

Lieben Gruß
Hendrik

Black-Scorpion
2011-06-07, 19:00:19
Das ist kein Schneeballsystem. Die neuen Kunden müssen ja die Gutscheine nicht abgeben. Der Verkauf der Fahrrädern funktioniert auch so. ;)

Gasti
2011-06-07, 20:44:49
Kunde wirbt Kunden gibt es auch bei den Providern,mußt dich nur dazu anmelden ;)

Gast
2011-06-07, 20:58:25
Gutscheine sind doch kein Schneeballsystem...erst wenn es ums Geld geht.
Sagen wir du zahlst und jemand anderes zahlt und dann bekommst du geld usw.
Aber gutscheine?
So funktionieren doch auch Handyverträge, da bekommen die Händler eine provision usw.

Dktr_Faust
2011-06-07, 21:01:08
Hab das Thema mal "aufgeräumt"...zur Kaufberatung passt es nicht richtig ;).

Grüße

BodyLove
2011-06-09, 16:35:02
SchneeballSystem bedeutet ja, dass man vom Investor A Geld bekommt und ihm eine Provision verspricht, das Geld allerdings anderweitig verwendet und den versprochenen Gewinn nur dann ausschütten kann, wenn ein weiterer Investor hinzukommt. An und für sich ist dieses Vorgehen nicht schlimm, wenn man wirklich versucht Gewinn zumachen und das Geld zu investieren. Wenn man hingegen bewusst neue Investoren täuscht um alte Forderungen daraus zu zahlen, dann ist es illegal.

Solche Prinizipien wie du es beschreibst gib es wie Sand am Meer. Mir fällt die deutsche Vermögensberatung ein, wo ich meinen Bekanntenkreis Verträge abschließen sollte und anschließend, nach ausschöpfen meines Freundeskreises weitere "Berater" zu empfehlen hatte, damit sie wiederrum ihr Freundeskreis ausschöpfen konnten..

Black-Scorpion
2011-06-09, 17:32:54
MLM ist kein Schneeballsystem. Also ein schlechter Vergleich. Du musst beim MLM nur neue Berater finden wenn du Provisionen für deren abgeschlossene Verträge kassieren willst. Willst du das nicht und bist mit deinen eigenen Provisionen zufrieden zwingt dich auch keiner. Das es dann allerdings selbst zum sterben nicht reicht sollte klar sein. ;)

BodyLove
2011-06-09, 20:38:26
MLM ist kein Schneeballsystem. Also ein schlechter Vergleich. Du musst beim MLM nur neue Berater finden wenn du Provisionen für deren abgeschlossene Verträge kassieren willst. Willst du das nicht und bist mit deinen eigenen Provisionen zufrieden zwingt dich auch keiner. Das es dann allerdings selbst zum sterben nicht reicht sollte klar sein. ;)
Ich habe es auch nicht als Schneeballsystem bezeichnet, sondern versucht ein Beispiel in der Praxis aufzuzeigen.:)