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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Krankenkassenbeitrag ab 23 Minijob


Skorpion
2011-06-10, 20:50:10
Folgendes Problem:
Eine Freundin hat eine geringfüge Beschäftigung auf 400 € Basis. Sie wohnt noch zuhause bei Ihren Eltern, da sie mit den 400 € ja keine Wohnung leisten kann und auch kein Hartz4 bekommt.
Nun muss sie ab dem 24. Lebensjahr der Krankenkasse ~140 € Krankenversicherung zahlen, weil sie wohl nicht mehr über die Eltern läuft (AOK Plus)

Was ist das bitte für ein Unsinn? Ist das überhaupt rechtens? Wo soll man das Geld als Jugendlicher hernehmen, wenn man garkeinen Minijob hat?

Kann man das irgendwie umgehen, weil von seinen 400 € auch noch 140 euro abgeben ist recht heftig.

Senfgnu
2011-06-10, 21:01:09
Mit 23 ist man kein Jugendlicher und in der Regel entweder im studium, der beruflichen Ausbildung, im Vollzeitjob oder eben arbeitslos gemeldet.

Und ja, das ist rechtens. wird ja keiner gezwungen, sich zu versichern.

Skorpion
2011-06-10, 21:03:00
Mit 23 ist man kein Jugendlicher und in der Regel entweder im studium, der beruflichen Ausbildung, im Vollzeitjob oder eben arbeitslos gemeldet.

Und ja, das ist rechtens. wird ja keiner gezwungen, sich zu versichern.
Doch Sie wird eben gezwungen diesen Beitrag zu bezahlen.

Arbeitslos ist sie eben nicht gemeldet, da sie ja einen 400 € Basis Job hat. Wenn sie zum Arbeitsamt geht, dann darf Sie nurnoch einen 165 € Basis Job machen...
PS. Sie hatte eine überbetriebliche Ausbildung, wo das Amt wohl einiges gezahlt hat, deswegen bekommt Sie jetzt keine Förderung mehr, soweit ich weiß

sei laut
2011-06-10, 21:03:30
Bei einem 400€ Job führt der Arbeitgeber die Sozialversicherungsbeiträge ab. So kenne ichs. (wobei das vielleicht nur so ist, wenn man unter der Altersgrenze ist)
Und wie kommst du auf 140€? Selbst Studenten zahlen nicht soviel.

Skorpion
2011-06-10, 21:09:01
Der Arbeitgeber hat abgelehnt diesen Betrag zu zahlen.
Auf die 140 € komme ich, weil sie ja beide Teile zahlen muss AG und AN Anteil.

Senfgnu
2011-06-10, 21:14:55
Bitte langsam, ja?
Also, deine Freundin hat sich zu versichern. Da war ich noch auf dem alten Stand. Da aber durch den Minijob keine Versicherung besteht, muss sie eben die 140 euro ca. zahlen. Mit AG und AN-Anteil hat das nix zu tun, die sind bei Minijobs absolut außen vor.

Skorpion
2011-06-10, 22:04:02
Jap genau so ist es. Bis 23 ist sie noch bei den Eltern mitversichert.
Und die AOK meint, dass sie ab 23. eben selbst zahlen muss. Und da Sie keinen Job hat der Sozialleistungen abführt, muss sie alles alleine tragen.

EdRu$h
2011-06-10, 22:10:18
Ganz normal .

Senfgnu
2011-06-10, 22:14:05
Jap genau so ist es. Bis 23 ist sie noch bei den Eltern mitversichert.
Und die AOK meint, dass sie ab 23. eben selbst zahlen muss. Und da Sie keinen Job hat der Sozialleistungen abführt, muss sie alles alleine tragen.

Und sie will jetzt - brutal gesagt - für lau krankenversichert sein? Das wird so nicht hinhauen. War nach meinem Studienende auch kurzzeitig nicht arbeitslos gemeldet und hab eben selbst bezahlt.
Anzuraten wäre da eine Ausbildung. Sie verdient mehr, hat bessere Zukunftsaussichten und ist wieder voll versichert.

-Duke-
2011-06-10, 22:18:21
.... und das wo Deutschland doch die billigste Krankenversicherung Europas hat : Gleitzonenregelung.


Dafür muss sie allerdings etwas über 400 eu verdienen. zb. 410 eu



Gehalt 410,00 €
soz.vers. Brutto (§ 20 SGB IV) 309,97 €

Abgaben
- Rentenversicherung 20,90 €
- Arbeitslosenversicherung 3,15 €
- Pflegeversicherung 2,82 €
- Krankenversicherung 18,12 €


Summe Sozialabgaben 44,99 €

Steuern
- Lohnsteuer 0,00 € 0,00 €
- Soli-Zuschlag 0,00 € 0,00 €
- Kirchensteuer 0,00 € 0,00 €
Summe Steuern 0,00 € 0,00 €

Netto 365,01 €

und schon ist sie für knapp 45 eu im Monat selber Krankenversichert bei einer Krankenkasse ihrer Wahl.

Kann sie denn evtl mit dem Arbeitgeber verhandeln etwas mehr zu arbeiten und leicht über 410 eu im Monat zu verdienen? dann wäre das eine interessante Variante ...

Gruß
-Duke-

Skorpion
2011-06-10, 22:24:37
.... und das wo Deutschland doch die billigste Krankenversicherung Europas hat : Gleitzonenregelung.


Dafür muss sie allerdings etwas über 400 eu verdienen. zb. 410 eu



Gehalt 410,00 €
soz.vers. Brutto (§ 20 SGB IV) 309,97 €

Abgaben
- Rentenversicherung 20,90 €
- Arbeitslosenversicherung 3,15 €
- Pflegeversicherung 2,82 €
- Krankenversicherung 18,12 €


Summe Sozialabgaben 44,99 €

Steuern
- Lohnsteuer 0,00 € 0,00 €
- Soli-Zuschlag 0,00 € 0,00 €
- Kirchensteuer 0,00 € 0,00 €
Summe Steuern 0,00 € 0,00 €

Netto 365,01 €

und schon ist sie für knapp 45 eu im Monat selber Krankenversichert bei einer Krankenkasse ihrer Wahl.

Kann sie denn evtl mit dem Arbeitgeber verhandeln etwas mehr zu arbeiten und leicht über 410 eu im Monat zu verdienen? dann wäre das eine interessante Variante ...

Gruß
-Duke-
Wenn es über 400 € im Monat geht, dann muss der Arbeitgeber aber ebenfalls Sozialabgaben leisten oder?

Und sie will jetzt - brutal gesagt - für lau krankenversichert sein? Das wird so nicht hinhauen. War nach meinem Studienende auch kurzzeitig nicht arbeitslos gemeldet und hab eben selbst bezahlt.
Anzuraten wäre da eine Ausbildung. Sie verdient mehr, hat bessere Zukunftsaussichten und ist wieder voll versichert.
Sie hat bereits eine überbetriebliche Ausbildung abgeschlossen, daher fällt dies leider weg.

Black-Scorpion
2011-06-10, 22:40:54
Hier stand Müll.

-Duke-
2011-06-10, 22:46:37
Muss er ... aber:

Minijob 400,- eu
Puaschale KV 13%
pauschale RV 15%
Pauschale LSt 2%
insgesamt 30% von 400€ = 120€ Gesamtkosten AG 520,00 €

Gleitzone 410 eu
KV AG: 7,3%
PV AG 0,975%
RV AG 9,5%
ALV AG 1,5%
insgesamt 19,275 % v 410€ = 79,03 Gesamtkosten AG 489,03 €

Ist bei der Grenze von 400 eu also sogar billiger als ein echter Minijob.

Haken: Der Arbeitnehmer versteuert den Lohn selber, was aber bei einem Ledigen mit Steuerklasse I keine Lohnsteuer auslöst.

PacmanX100
2011-06-10, 22:49:57
Und wie kommst du auf 140€? Selbst Studenten zahlen nicht soviel.

Studenten haben häufig den vergünstigten Tarif (siehe auch Bafög), andere haben den nunmal nicht. Mittlerweile dürftens auch schon mehr als 140€ sein, da man nunmal gezwungen ist, sich zu versichern.
Auch das aufschieben hilft nichts, die Beiträge müssen rückwirkend gezahlt werden.

Wer also keinen festen Job hat, der muss sie irgendwo anders herbekommen.

Skorpion
2011-06-10, 22:59:10
Muss er ... aber:

Minijob 400,- eu
Puaschale KV 13%
pauschale RV 15%
Pauschale LSt 2%
insgesamt 30% von 400€ = 120€ Gesamtkosten AG 520,00 €

Gleitzone 410 eu
KV AG: 7,3%
PV AG 0,975%
RV AG 9,5%
ALV AG 1,5%
insgesamt 19,275 % v 410€ = 79,03 Gesamtkosten AG 489,03 €

Ist bei der Grenze von 400 eu also sogar billiger als ein echter Minijob.

Haken: Der Arbeitnehmer versteuert den Lohn selber, was aber bei einem Ledigen mit Steuerklasse I keine Lohnsteuer auslöst.
Das werd ich ihr mal näher bringen. Schonmal danke für den Tip :)

medi
2011-06-10, 23:20:08
Folgendes Problem:
Eine Freundin hat eine geringfüge Beschäftigung auf 400 € Basis. Sie wohnt noch zuhause bei Ihren Eltern, da sie mit den 400 € ja keine Wohnung leisten kann und auch kein Hartz4 bekommt.
Nun muss sie ab dem 24. Lebensjahr der Krankenkasse ~140 € Krankenversicherung zahlen, weil sie wohl nicht mehr über die Eltern läuft (AOK Plus)

Was ist das bitte für ein Unsinn? Ist das überhaupt rechtens? Wo soll man das Geld als Jugendlicher hernehmen, wenn man garkeinen Minijob hat?

Kann man das irgendwie umgehen, weil von seinen 400 € auch noch 140 euro abgeben ist recht heftig.

Selbst wenn du arbeitslos bist - sprich 0€ Einkommen hast - aber nicht als arbeitssuchend gemeldet bist (weil du z.B. die Schnauze voll vom Arbeitsamt hast) - musst du den vollen Mindestbetrag aufbringen. Oder du bist Selbstständig, hast aber kaum Einkommen dann wird dir ein Mindesteinkommen angedichtet und davon musst du deinen KV Teil begleichen. Und auf die Versicherung verzichten geht nicht. Sprich ist ne Zwangsabgabe ohne Rücksicht auf Verluste.

Tortyfumi
2011-06-10, 23:54:51
Wenn sie zum Arbeitsamt geht, dann darf Sie nurnoch einen 165 € Basis Job machen...

Falsch, Sie darf dann nur 100€(Freibetrag) + 20% vom Rest behalten!

Edit: Ich gehe davon aus das Sie unter Alg2 fallen würde.
Edit2: Würde Sie und bekämme auch die KK bezahlt!

Beste Lösung, kurz für mehr Geld Arbeiten, Wohnung suchen die vom max Preis auch vom AA ihrer/eurer Stadt bezahlt werden würde.
Wieder Arbeitslos sein, zum AA AlG2 beantragen und 400€ Job als zuverdienst suchen^^

Warum will Sie nicht irgendwo arbeiten? Warten auf Studium?

ShadowXX
2011-06-11, 00:11:38
Sie hat bereits eine überbetriebliche Ausbildung abgeschlossen, daher fällt dies leider weg.
Sie kann trotzdem noch eine neue Ausbildung anfangen (und das wäre IMHO die allerbeste Lösung....diesmal so gut sein das man übernommen wird).

Wenn du einen Ausbildungsbetrieb findest kannst du auch noch mit 40 ne Ausbildung anfangen, selbst wenn du 2 Diplome und 2 Handelskammerprüfungen hinter dir hast.

GSXR-1000
2011-06-11, 12:44:58
Doch Sie wird eben gezwungen diesen Beitrag zu bezahlen.

Arbeitslos ist sie eben nicht gemeldet, da sie ja einen 400 € Basis Job hat. Wenn sie zum Arbeitsamt geht, dann darf Sie nurnoch einen 165 € Basis Job machen...
PS. Sie hatte eine überbetriebliche Ausbildung, wo das Amt wohl einiges gezahlt hat, deswegen bekommt Sie jetzt keine Förderung mehr, soweit ich weiß

Wie wäre es wenn Sie einfach vollzeit arbeitet? Was spricht dagegen? Mangelnde Freizeit? Zuviel Aufwand?
Geht Sie zum Amt, wird sie sozialversichert.
Sie darf natürlich auch mehr als die 165 EUR verdienen, nur wird es dann verrechnet. Und sie bekommt solange ergänzende H4 Leistungen bis sie eben über der Grenze liegt.
Wo also ist genau das Problem?

Skorpion
2011-06-12, 15:39:58
1. Wenn sie die Möglichkeit hätte irgendwo VOLL zu arbeiten würde sie das SOFORT machen.
Es gibt halt nix über 400 Euro basis, sonst hätte sie das ganze Problem nicht.
Das sie nicht übernommen wurde hängt damit zusammen, dass es eine überbetriebliche Ausbildung war von einem Bildungsträger...

Desti
2011-06-12, 19:33:18
Scheinehe, plupps ist sie für 0€ mitversichert. Das ist Gerechtigkeit³.

GSXR-1000
2011-06-13, 13:05:50
1. Wenn sie die Möglichkeit hätte irgendwo VOLL zu arbeiten würde sie das SOFORT machen.
Es gibt halt nix über 400 Euro basis, sonst hätte sie das ganze Problem nicht.
Das sie nicht übernommen wurde hängt damit zusammen, dass es eine überbetriebliche Ausbildung war von einem Bildungsträger...
Dann verstehe ich die ganze debatte doch nicht?

Dann ist doch das erste was zu machen ist zum amt zu gehen und sich arbeitssuchend zu melden? Dann wird sie auch sozialversichert. Nun verstehe ich ehrlich gesagt garnix mehr.

Skorpion
2011-06-13, 18:39:57
Dann verstehe ich die ganze debatte doch nicht?

Dann ist doch das erste was zu machen ist zum amt zu gehen und sich arbeitssuchend zu melden? Dann wird sie auch sozialversichert. Nun verstehe ich ehrlich gesagt garnix mehr.
Wenn sie sich arbeitssuchend meldet, dann darf sie nurnoch auf 165 € Basis arbeiten, da sie durch ihre überbetriebliche Ausbildung da wohl irgendwie ne Förderung in Anspruch genommen hat, welche das jetzt nicht mehr zulässt.