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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lenkdrachen-Experten anwesend? Wie verhindert man Verdrehen?


PHuV
2011-06-14, 00:08:02
Ich war heute auf dem ehemaligen Fluggelände Berlin Tempelhof, der schon länger für Publikumsverkehr geöffnet wurde. Ein riesiges Areal mit freien Gras- und Asphaltflächen. Ideal für Skater und Drachensteiger.

Nun wollen ich mal eine günstigen Lenkdrachen für 10 EUR fliegen lassen, aber egal wie ich ihn halte und steuere, ich bekomme ihn nur für knapp 20-30 Sekunden in die Luft. Arme weit außenander, damit er nicht dreht. Aber ein Windstoß, er dreht sich mehrmals in eine Richtung um die eigenen Achse, so daß die Leine verdreht ist, und dann stürzt er ab. :mad:

Kann mir mal ein Experte hier sagen, was ich falsch mache?

Ich habe den Verdacht, daß der Drachen eine Macke hat. Bei anderen sah das alles so cool und einfach aus, kein Verdrehen. Wenn ich die Arme weit auseinander habe, solle doch der Drachen weder links noch rechts verdrehen, oder? Selbst vorsichtiges Lenken führt sofort zu verdrehern.

Mr.Moe
2011-06-14, 07:49:34
Ich würde sagen evtl. taugt das billige teil einfach nichts, brauchbare lenkdrachen haben schon vor x jahren 100-200mark gekostet.

maximum
2011-06-14, 07:50:34
Eigentlich geht das ganz einfach, es gibt aber Leute die es einfach nicht drauf haben.
Habs an meiner Exfreundin gesehen, die konnte den Drachen auch nur ein paar Sekunden oben halten.

Ansonsten: Eventuell stehst du nicht optimal zum Wind, desweiteren ist es am Anfang am einfachsten den Drachen immer erstmal nur von rechts nach links und wieder zurück zu steuern. Bei ausreichend Wind musst du dazu nur eine Seite leicht anziehen. Viele zerren viel zu stark an einer Seite und wundern sich dann, dass der Drachen abstürzt, oder sich verdreht.

P.S. Vielleicht ist dein Billigdrachen aber auch einfach nur Mist. Wir hatten einen dreifach-Lenkdrachen (sieht aus als wären 3 Lenkdrachen an der z-Achse hintereinander gebunden). Eventuell fliegt sich sowas auch etwas stabiler.

[dzp]Viper
2011-06-14, 08:00:16
Also ich hatte mal einen Lenkdrachen für 50€. Ging wunderbar. Hat sich eigentlich nie verdreht.

Könnte mir hier vorstellen, dass für 10€ wirklich die Qualität und damit das Lenkverhalten extrem schlecht ist.

EBBES
2011-06-14, 08:00:47
also ichhabe auch einen für 15€ ausm lidl^^ und der is fix und funzt bestens!!!

zum thema:
ich kann mir gut vorstellen, dass der von der einstellung der verbindungspunkte zwischen drachenschnüre und dem am drachen befindlichen geschnür nicht richtig ist.
also das die winkel zueinander nicht stimmen.
war bei meinem das problem jedenfalls und damit hab ich ihn keine 10sek am himmel gehalten
frag einfach mal nen anderen drachenflieger ,der soll sich den mal anschauen;)

Eco
2011-06-14, 08:54:16
Welche Form hat der Drache? Delta, Rhombus? Evtl. vergessen, den Schwanz zu montieren (sofern vorhanden)?

pt3
2011-06-14, 10:05:28
Normaler Weise sollten die Teile auch verdreht noch genauso gut beherrschbar sein und sich wieder zurückdrehen lassen.

Inquisitor
2011-06-14, 10:11:58
Zumindest 5-10 Drehungen sollten sich auf jeden Fall wieder entdrehen lassen. Ansonsten tippe ich entweder auf falsch konfigurierten Drachen (wenn das bei dem Billigding überhaupt einstellbar ist) oder doch falsche (evtl. überzogene) Bedienung.

Schau mal, ob man den verstellen kann. Die Halteringe für die Schnüre sollten dann in gewissen Grenzen frei verschiebbar zu fixieren sein. So kann man beispielsweise die Emfpindlichkeit einstellen. Weiter innen zur Drachenmitte fixiert beteutet empfindlicheres Flugverhalten bspw. Wobei ich wie gesagt bezeifel, dass ein 10€ Modell das überhaupt bietet. Der Tipp mal nen erfharenen Kollegen vor Ort um Hilfe zu bitten ist sicherlich nicht verkehrt :-)

jorge42
2011-06-14, 10:43:11
und Arme NICHT weit auseinander, damit hat man kein Gefühl. Die Arme gehören in Schulterbreite. Ansonsten - wie auch schon geschrieben wurde - ist ein 10 EUR Lenkdrache nicht wirklich was dolles. Wie bei allen Hobbies ist auch dort nach oben alles offen, aber so ab 50 EUR fängt es an, etwas besser zu werden.

Pinoccio
2011-06-14, 10:44:49
Schau doch mal auf alpha-centauris Seite über Lenkdrachen (http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=509264). ;-)

mfg

FlashBFE
2011-06-14, 10:57:55
Wir haben einige Zweileiner und einen Vierleiner und daher schon etwas Erfahrung. Wenn du totaler Anfänger bist, hast du mit einem solchen Billigdrachen wirklich nicht viel zu lachen. Ich habe vor einer Weile auch den Fehler gemacht, mir einen 08/15 Delta-Zweileiner ausm Supermarkt zu kaufen, weil der ne schöne große Spannweite hatte. Nur lässt der sich schwieriger steuern als alle Marken-Fortgeschrittenendrachen, die ich kenne, geht nur bei stärkerem Wind und ist total träge, flatterig und macht keinen wirklichen Spaß.

Also wenn es dir preislich nicht viel Ausmacht, guck lieber noch mal nach einem Anfänger-Markendrachen. Die Firma hier hängt bei uns z.B. öfter auch mal in Drogerien oder Spielzeugläden rum:
http://www.guentherkg.de/web/deutsch/kinderlenkdrachen/kinderlenkdrachen.html
Wir haben auch einen von deren Rautendrachen. Die sind robust, fliegen von alleine schon bei Leichtwind (wenn die in der Luft sind, kannste beide Griffe am Boden festmachen und zugucken) und sind aber auch agil und leicht lenkbar.

AdverKiting
2011-06-20, 11:22:50
Also, die sogenannten Aldibomber (Lenkdrachen um oder unter 10 €) fliegen auch, aaaaber erstens brauchen sie verhältnismäßig viel Wind und zweitens ist der Flugspaß in aller Regel, auch durch qualitativ mäßige Flugleinen, sehr eingeschränkt. Wichtig beim Start ist, dass am Drachen alle Waageleinen oberhalb des Gestänges, also frei, liegen. Dann sollten mindestens (!) 25 m oder besser 30 m Leine abgerollt werden und beide Leinen sollten (nahezu) identisch gleich lang sein. Den Wind beim Start spürt man logischer Weise genau im Rücken. Nach dem Start ist es wichtig, die Arme NICHT (!!!) weit auseinander zu nehmen, sondern diese in Hüfthöhe und - breite (nicht Schulterhöhe!) leicht vor dem Körper zu haben und dort mit sanften Lenkbewegungen (wie beim Fahhradfahren) den Lenkdrachen zu steuern.

Wenn Du wirklich Interesse am Lenkdrachenfliegen hast, dann kannst Du Dich gerne hier näher informieren, wie man einen Lenkdrachen (auch Aldibomber) fliegt:

Lenkdrachen fliegen ist wie Fahrrad fahren (http://adverkiting.de/drachenwelt/42/53-adverkiting-lenkdrachen-fahrradfahren-beitrag)

Viel Spaß bei diesem tollen Hobby.

Gruß Frank

Schlupp
2011-06-20, 15:16:20
Also, die sogenannten Aldibomber (Lenkdrachen um oder unter 10 €) fliegen auch, aaaaber erstens brauchen sie verhältnismäßig viel Wind und zweitens ist der Flugspaß in aller Regel, auch durch qualitativ mäßige Flugleinen, sehr eingeschränkt. Wichtig beim Start ist, dass am Drachen alle Waageleinen oberhalb des Gestänges, also frei, liegen. Dann sollten mindestens (!) 25 m oder besser 30 m Leine abgerollt werden und beide Leinen sollten (nahezu) identisch gleich lang sein. Den Wind beim Start spürt man logischer Weise genau im Rücken. Nach dem Start ist es wichtig, die Arme NICHT (!!!) weit auseinander zu nehmen, sondern diese in Hüfthöhe und - breite (nicht Schulterhöhe!) leicht vor dem Körper zu haben und dort mit sanften Lenkbewegungen (wie beim Fahhradfahren) den Lenkdrachen zu steuern.

Wenn Du wirklich Interesse am Lenkdrachenfliegen hast, dann kannst Du Dich gerne hier näher informieren, wie man einen Lenkdrachen (auch Aldibomber) fliegt:

Lenkdrachen fliegen ist wie Fahrrad fahren (http://adverkiting.de/drachenwelt/42/53-adverkiting-lenkdrachen-fahrradfahren-beitrag)

Viel Spaß bei diesem tollen Hobby.

Gruß Frank


25 ODER 30m abrollen ist nicht möglich!
NIEMALS Leinen auf Rollen und dann fliegen lassen. Wenn so eine Plastikrolle bricht, dann schnürt sich die restliche Leine schön um die Hand und reißt dir die Haut von der Hand.
Leinen werden sowieso nicht gerollt, sondern aufgewickelt auf "Bretter", denn dadurch verdrehen sie sich nicht.

Ordentliche Leinen kosten schon mehr wie diese Billigdrachen.
Die Leinen die dort dabei sind, benutze ich oft um Pakete zu verschnüren!
Die haben stellenweise eine Dehnung von 10% und sind wirklich nicht zu gebrauchen.

"ALDI"bomber kauf ich mir aber auch öfters. Dienen als günstiges Ersatzteillager, wenn man mal kurz einen Verbinder oder eine kurze StandOff-Stange benötigt. Sonst sind sie wirklich für nichts zu gebrauchen! Höchstens noch das Tuch, wenn man mal nen kleinen Riss hat zum reparieren!

Bestrafe dich nicht selbst und kauf dir nen günstigen Einsteigerkite (wie zB sowas http://www.metropolis-drachen.de/cgi-bin/iboshop.cgi?showd3780!0,310562665921866,60005).

NameLessLameNess
2011-06-20, 15:56:03
Wird mal wieder Zeit meine Flugmatte auszupacken. Macht Spass ein paar Meter übers Gras zu gleiten. Seit ich nicht mehr am Meer wohne gibts hier leider kaum noch Wind...

AdverKiting
2011-06-21, 19:28:25
25 ODER 30m abrollen ist nicht möglich!
NIEMALS Leinen auf Rollen und dann fliegen lassen. Wenn so eine Plastikrolle bricht, dann schnürt sich die restliche Leine schön um die Hand und reißt dir die Haut von der Hand.
Leinen werden sowieso nicht gerollt, sondern aufgewickelt auf "Bretter", denn dadurch verdrehen sie sich nicht.


Oha, der Fachmann spricht:rolleyes:

Nun ja, prinzipiell hast Du recht. Statt der Plastikrollen sollte man besser Flug- oder Fingerschlaufen benutzen. Aber woher nehmen, wenn man unwissend auf der Wiese steht?? BTW die "Bretter" zum Aufwickeln nennt man "Winder" und sind i.d.R. aus Plastik.

Es ging aber hier nicht darum, was optimal wäre, sondern wie man mit vorhandenem Billig-Equipment erst mal so viel Spaß bekommt, dass man dann später auch bereit ist, 50, 100 oder gar mehr Euro für einen "richtigen" Lenkdrachen zu zahlen.

Und Schlupp, sei etwas unbesorgter. Ich habe mittlerweile schon mindestens 50 Einsteigern, die mit mit Rollen hantierten, zur Seite gestanden und nie ist eine Plastikrolle kaputt gegangen. Die Rollen sind i.d.R. recht stabil und diese Billigflieger sind meist so klein, dass sie kaum Zug entwickeln. Dennoch ist solches Equipment suboptimal, da selten eine identische Leinenlänge herzustellen ist, wenn nicht ganz abgerollt wurde - vom schlechten Handling (Fluggefühl) der Rollen mal ganz abgesehen. Andererseits sind die Leinen auch oft längenmäßig derart überdimensioniert (40-50 m), dass damit kein adäquates Fliegen möglich ist.

In diesem Sinne: Raus auf die Wiese und Spass haben :wink:

LG Frank

Schlupp
2011-06-21, 21:53:48
@AdverKiting:

Ich kann dir zustimmen, dass Spueln selten Brechen, aber ich habe es an einem Einleiner leider selbst schon erleben dürfen.
Ganz zu schweigen davon, dass bei einem Billig"Kite" Leinen, Tuch, Gestänge, Tasche, etc. gerade mal 10 Euro kosten, wenn überhaupt. Wenn man sich die Qualität der Spulen dort anschaut, dann ist es nicht nur das brechen.
Der Kite in der Luft und man gibt ihm mehr Leine und flux, schneiden die Spulen einem die Finger auf, weil ein messerscharfer Grat dran ist!

Und wie oft habe ich schon Leute mit auf der Wiese gehabt, den einen Arm nach vorne ausgestreckt, den andern nach hinten rudernd weil man einfach irgendwie noch versucht die Leinen auf die selbe Länge abrollen zu lassen.

Natürlich gebe ich zu, habe ich früher auch so angefangen, aber mit minimaler Investition hat man Spaß am Hobby und nicht nur Frust.
Hätte mir jemand früher gesagt was man braucht, hätte ich anders angefangen!

In einer kleinen Umbau Pause (wollte mein Mirage / Mirage XL Gespann gerade koppeln) kam ein Vater mit Sohn zu mir und fragte mich, wieso meine Drachen immer sofort starten und auch am Himmel bleiben, etc. und seine nicht. Wind sei doch genug. Gut dachte ich mir, spielste mal den Oberlehrer und zeigste es ihm. :wink: Pustekuchen! War irgend so ein 5,-€ 1,60m Spannweite Megageschoß. Wenn er überhaupt mal hochging, dann kippte er sofort weg. Waage etc. konnte man vergessen auch nur irgendetwas einzustellen. Hab ihm dann einen meiner kleinen Kites in die Hand gedrückt und siehe da. 1 Fehlstart (weil ma ja wie wild reißen muss! :mad:) und dann flog das Teil an seinen Händen. Gut, die Landung war klassisch mit der Nase im Boden und ner gebrochenen Stange aber egal.
Paar Wochen später sah ich ihn wieder, mit nem neuen Drachen und nem Grinsen im Gesicht!

Ich empfehle niemandem ein 200,-€ Kite zum Einstieg, aber ein bisschen was sollte man schon investieren. Und 50,-€ für nen RTF sind wirklich nicht zu viel!

Es ist eben wie bei Vielem: Man benötigt kein 5.000,-€ Bike um Spaß zu haben, aber mit nem 150,-€ Fully durchn Wald, naja...


Darf ich frage, was du so in deiner Drachentasche hast?

AdverKiting
2011-06-22, 15:26:54
Ich empfehle niemandem ein 200,-€ Kite zum Einstieg, aber ein bisschen was sollte man schon investieren. Und 50,-€ für nen RTF sind wirklich nicht zu viel!


Darf ich frage, was du so in deiner Drachentasche hast?

Das Problem liegt woanders. Diese Billigkites sind Aktionsware und werden impulsiv bei Discountern & Co. gekauft, weil's preiswert ist und da wird vorher nicht lange recherchiert, was besser wäre. Die meisten Käufer wollten vorher gar keinen Kite, aber da er nur x-Euro kostet wird er halt in den Einkaufswagen gepackt. Dann auf der Wiese gibt es halt die Flugprobleme und da ist guter Rat teuer, aber das Kind sozusagen schon im Brunnen. Fliegt der Kite nicht, sind die wenigsten bereit das 5, 10 oder gar 30-fache zu zahlen. Es sei denn man gibt ihnen den eigenen Kite in die Hand und sie erleben, was es wirklich heisst, Stablenkdrachen zu fliegen. Du hast Recht, 50-60 € inkl. ordentlicher Flugleinen und Lenkschlaufen sollte man schon investieren, wobei ich das schon als alleräusserste Untergrenze erachte, wenn man langfristig und auch bei wenig Wind Spaß haben möchte.

Was ich in der Drachentasche habe? Als Verfechter des Trickfluges natürlich eine Menge Trickkites:

TNT STD + UL von AlphaKites
Black Pearl UL von Level One
Eternity STD von Level One
Belusa von Wolkenstürmer
Barracuda von Wolkenstürmer
2 Eigen-Nachbauten des Anubis by PAW
2-3 preisgünstigere Einsteigerkites zum Anfixen ;-)
...

LG Frank