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LanGo
2011-06-20, 09:45:27
Hallo liebe Community,

nach meinem Fachabitur habe ich die Ausbildung zum IT-Systemkaufmann erfolgreich abgeschlossen und sammle gerade das erste Jahr Berufserfahrung.

Neben dem Job bleibt mir noch etwas Zeit, die ich gerne sinnvoll nutzen möchte. Daher sehe ich mich nach einer geeigneten Weiterbildungsmaßnahme im IT-Sektor um.

Zunächst möchte ich gerne einfach wissen, was man überhaupt machen kann und mich dann entscheiden.

Wichtig:
. Die Weiterbildung sollte anerkannt sein
. Die Weiterbildung sollte mich von meiner Qualifikation auch tatsächlich weiter bringen (wie z.B. ein Studium)
. Ein Fernstudium kommt nicht in Frage (laut Arbeitgeber ist der Zeitaufwand neben dem Job zu groß)

Vom Job her, würde etwas im Bereich Projektmanagement gut passen. Generell sollte die Weiterbildung Betriebswirtschaftlich und Informatik beinhalten. [Seit kurzem bin ich dem Thema IT-Sicherheit auch nicht abgeneigt, allerdings eher in der Konzeptionierung als in der Ausführung.]

Vielleicht hat ja jemand genau das Richtige für mich :)

Vielen Dank für Eure Unterstützung!

GBWolf
2011-06-20, 10:24:15
Wirtschaftsinformatik ist BWL und Informatik, aber ich kann davon nur abraten, ich fands grauenvoll....

Arcanoxer
2011-06-20, 10:45:03
Wenn du auf Betriebswirtschaftliches zeugs verzichten kannst/willst, denn mach LPIC (http://www.lpi.org/eng/certification/the_lpic_program) 1&2.

Drei ist für dich imho zu speziell.

Watson007
2011-06-20, 10:46:34
wo kann man diese LPIC-Prüfungen eigentlich ablegen? Bei LinuxTag weiss ich, aber muss doch sonstwo noch gehen?

LinuxTag ist zu weit weg...

skicu
2011-06-20, 10:49:16
Das mit dem Studium solltest du dir trotzdem überlegen, das ist der naheliegendste Fortbildungsweg. Es gibt durchaus Fernstudienangebote, die sich über längere Zeit hinziehen und so die zeitliche Belastung minimieren, so dass das auch neben einem normalen Job machbar ist.
Wenn du zwei mal die Woche Abends in eine IHK oder sonst wo hin gehst, ist das auch nicht weniger zeitliche Belastung.

Zu Wirtschaftsinformatik kann ich persönlich aus Erfahrung nur raten. Wenn man ernsthaft an beiden Gebieten interessiert ist, und nachher auch den richtigen Job dafür findet, ist das eine wirklich gute Ausbildung. (Arbeite selbst in einem großen SAP Implementierungsprojekt. Zwar selbst eher techniklastig unterwegs, aber wenn man grundsätzlich versteht, wovon die Modulkollegen von Zeit zu Zeit reden ist äußerst hilfreich...)

LanGo
2011-06-20, 10:51:12
Wirtschaftsinformatik ist doch ein Studium, oder kann man das auch auf anderem Weg machen?

LPIC finde ich persönlich sehr interessant, zumal ich davon bisher noch nichts gehört habe, jedoch setzen wir bei uns im Unternehmen auf Microsoft. Daher werde ich mit dem Antrag wohl nicht weit kommen. Dennoch Danke für den interessanten Ansatz :)

@skicu: Die Sache mit dem Studium ist sehr naheliegend.. doch muss ich diese Option aktuell für mich ausschließen :(

Watson007
2011-06-20, 10:57:33
brauchst du eine Genehmigung von deiner Firma? Ich dachte du willst dich persönlich weiterbilden?!

Iwan
2011-06-20, 10:59:03
Ich mache jetzt seit November ein Fernstudium im Bereich Wirtschaftsinformatk. Ich komme was die zeitliche Belastung angeht noch ganz gut hin. Der Vorteil ist, man kann sich das alles so einteilen wie man möchte. Wenn man mehr Zeit hat, macht man mehr, ist es im Job oder privat stressig dann halt weniger oder macht halt mal ne Woche garnichts. Unterschätzen sollte man es allerdings auch nicht, es kostet schon viel Zeit und Geld.

Solche Zertifikate sind gut und schön, aber ein abgeschlossenes Studium ist viel mehr wert. Kann dir also nur raten, auch wenn du es eigentlich nicht möchtest bzw dir dein AG davon abgeraten hat, dich dort mal intensiv zu informieren welche Möglichkeiten es gibt.

Arcanoxer
2011-06-20, 11:05:59
wo kann man diese LPIC-Prüfungen eigentlich ablegen? Bei LinuxTag weiss ich, aber muss doch sonstwo noch gehen?

LinuxTag ist zu weit weg...
Zugegeben, die homepage ist alles andere als übersichtlich aufgebaut.
Musst dich mal etwas durchwühlen.

http://www.lpice.eu/de/pruefungen-ablegen.html

ps.
Auf der Cebit geht es auch.

LanGo
2011-06-20, 12:41:01
Ich mache die Weiterbildung natürlich für mich, dass ganze soll aber in Absprache mit meinem AG erfolgen, da er a) die Kosten trägt und ich b) für solche Dinge mal immer wieder nen freien Tag brauche (Prüfungen usw.) bzw. c) den Firmenwagen für wöchentliche "Einheiten" nutzen kann.

Ein Fernstudium kommt für den AG nicht in Frage, da der Zeitraum zu lang ist und zuviel Zeit neben dem Job investiert werden muss, die ich sonst ggf. für den Job aufwenden würde. Die Variante Fernstudium bringt mich hier also nicht wirklich weiter ;)

Über andere Ansätze würde ich mich sehr freuen.

Höhnangst
2011-06-20, 22:06:37
Hatte mich auch schon nach "offiziellen" (IHK) Weiterbildungsmöglichkeiten umgesehen, die auf dem Fachinformatiker aufbauen. Hatte recht lange gesucht und bin irgendwann auf diese Webseite (http://www.it-weiterbildung.info/index.html) gestoßen. Auf der Seite gibt es auch dieses Schaubild (http://www.it-weiterbildung.info/systeminfos/strukturschaubilder/it_struktur.pdf), in dem Hochschulabschlüsse im Verhältnis gesetzt werden. Dort gibt es auch Infos zu den ganzen Weiterbildungsmaßnahmen (Inhalt, Umfang, Laufzeit) und zu den "Titeln" sowie deren Spezialisierungen.

Soweit ich das beurteilen kann, sind dies so ziemlich die einzigen, offiziellen, von der IHK vergebenen Weiterbildungen (für IT-Berufe) in Deutschland.

mofa84
2011-06-20, 23:38:27
Ich mache die Weiterbildung natürlich für mich, dass ganze soll aber in Absprache mit meinem AG erfolgen, da er a) die Kosten trägt und ich b) für solche Dinge mal immer wieder nen freien Tag brauche (Prüfungen usw.) bzw. c) den Firmenwagen für wöchentliche "Einheiten" nutzen kann.

Ein Fernstudium kommt für den AG nicht in Frage, da der Zeitraum zu lang ist und zuviel Zeit neben dem Job investiert werden muss, die ich sonst ggf. für den Job aufwenden würde. Die Variante Fernstudium bringt mich hier also nicht wirklich weiter ;)

Über andere Ansätze würde ich mich sehr freuen.hmm, also zunächst solltest du dir selbst klar werden, was und wozu du die Fortbildung willst.

Ein Bachelor/Diplom/Master sieht einfach mal auf dem Papier (Bewerbung) ganz anders aus, als irgendwelche (teils zweifelhaften) Zertifikate - nicht falsch verstehen, möchte dich hiermit nicht zu einem Studium überreden oder ein solches als Nonplus-Ultra darstellen - bin selbst "nur" IT-Systemkaufmann.
Ich kenne z.B. dieses von Höhnangst verlinkte Schaubild auch, und wenn du dann mal durchrechnest, wie viel Zeit und Geld du investieren müsstest, bis du dich "Certified IT Business Engineer" schimpfen dürftest, kämst du wahrscheinlich auch zum Schluss, dass ein Studium der bessere Weg wäre. Vor allem schimpfst du dich anschließend eben "Bachelor" und bringst nicht ein Sammelsurium an Zertifikaten mit dir.

Wie schon erwähnt, diese "Zertifikate" halte ich (und sicher auch einige andere) für teilweise sinnlos oder nichtssagend - im Prinzip kann jeder irgendein Zertifikat ausstellen, die Frage ist nur, ob ein Arbeitgeber dieses auch anerkennt. "IHK" ist zwar ein Begriff in Deutschland, aber als Optimum würde ich das nicht bezeichnen und im Ausland würde das wahrscheinlich auch keinen interessieren.

Ich hatte selbst mal mit dem Gedanken gespielt, eine MS-Zertifizierung zu (z.B. MCSA oder MCSE) machen, aber auch die helfen m.M. nach heute nur noch bedingt.

Was du auf jeden Fall betrachten musst, ist ob dich eine Fortbildung größeren Ausmaßes wirklich auch dem Aufwand entsprechend weiter bringt. Wenn du z.B. für eine Fortbildung 12000€ ausgibst und anschließend 100€ brutto mehr bekommst, brauchst du schon 15 Jahre bis du das Geld wieder drin hast - vorausgesetzt, der AG entlohnt das Ganze auch. Die meisten AGs würden sagen, "schön dass sie das haben, aber das brauche ich nicht / ist nicht gefordert, also zahle ich es auch nicht". Wenn dein AG jetzt etwas beisteuert, wird er auch etwas wollen - z.B., dass du min. 2 oder 3 Jahre danach bei ihm bleibst, sonst müsstest du zurückzahlen. Am Anfang einer beruflichen Karriere würde ich sowas nicht unbedingt machen - außer dir gefällt es wirklich sau gut in deiner Firma bzw. es ist ein guter Betrieb.

LanGo
2011-06-21, 09:24:01
Vielen Dank für die vielen Anregugen.

@Höhnangst: Diesen Werdegang hatte ich auch bereits auf dem Plan. Mein Vorgesetzter hat vor einiger Zeit den Cert. IT-Business Manager gemacht, was man seinerzeit zum Anlass genommen hat, ihn als Abteilungsleiter einzusetzen (das wäre mMn aber auch ohne die Weiterbildung erfolgt, daher also wieder schwer zu beurteilen). Vor mir habe ich einen Zettel liegen, auf dem IT-Projektkoordinator => IT-Projektleiter (Cert. IT-Business Manger) steht.. als möglichen Verlauf.

@mofa84: Ich weiß doch, was ich von der Fortbildung will. Ich möchte meine BWL Kenntnisse erweitern und die Fähigkeiten zur Projektkoordination (IT) erlangen (mit allem was dazugehört) oder mein Know How in einem (für mich) neuem Zweig ausbauen (IT-Sicherheit).

Ein Studium ist schön und gut, doch sehe ich in meinem Freundeskreis einige Leute, die ihr Studium mit Diplom. bzw. Bachelor abgeschlossen und trotz zahlreicher Bewerbungen keinen Job bekommen haben. Das Allheilmittel ist das also auch nicht. Gerade im IT-Sektor, würde ich persönlich sagen, stehen die Erfahrungen/Fähigkeiten noch immer höher im Kurs als der Akademische Grad (bis zu einem bestimmten Punkt). Habe auch son bisschen das Studium eines guten Freundes verfolgt, der im Bereich IT Studiert hat (nicht Informatik) und fand eher, dass dort lediglich an der Oberfläche gekratzt, als dass dort fundiertes und tiefgehendes Wissen vermittel wurde.

mofa84
2011-06-21, 11:54:55
Habe auch son bisschen das Studium eines guten Freundes verfolgt, der im Bereich IT Studiert hat (nicht Informatik) und fand eher, dass dort lediglich an der Oberfläche gekratzt, als dass dort fundiertes und tiefgehendes Wissen vermittel wurde.das stimmt schon - Berufserfahrung ist durch nichts zu ersetzen. Dass es bei diesen anderen Fortbildungen besser aussieht, ist aber auch nicht garantiert.

Ich war bis vor kurzem auch vom Arbeitsamt aus bei so einer Fortbildung und was man da so macht ist m.M. nach nur Zeitverschwendung.

LanGo
2011-06-21, 12:23:41
Bei welcher denn genau?

Watson007
2011-06-21, 19:56:12
in meinem Studium findet im 5. Semester ein betreutes Software-Engineering-Projekt statt, und das finde ich dann schon persönlich wertvoll :)

medi
2011-06-21, 20:10:12
Das Problem an der Uni im IT Bereich ist "leider", dass die IT dermaßen breitgefächert ist, das man gar nicht das gesamte Spektrum abdecken kann, geschweige denn tiefer mit in die Materie eintauchen kann. Dir werden also breit gestreute Grundlagen vermittelt und du darauf gedrillt, dir fehlendes Wissen in kürzester Zeit selbständig aneignen zu können. Thats all.

sun-man
2011-06-21, 20:17:55
Aus meiner Sicht - aber das hat mit Studiengängen vermutlich wenig gemein. Alles was mit Speicher, Speicherarten, Sicherheit, SAN und Co zu tun hat kann man getrost und vortrefflich mitnehmen.

Gestern bei ner technischen Besprechnung mal wieder mitbekommen wie Betriebsblind man doch wird. Wir kriegen gerade 800TB neuen Storage (inkl 80TB SSDs) und müssen migrieren. Interessante Rechnung das Bit Errors bei großen Raids häufiger vorkommen können als Double Disk Failure usw usw usw...

Watson007
2011-06-21, 20:18:25
ich bin an einer Fachhochschule, keine Universität ;)

aber Garantien gibt es nirgends, das muss auch klar sein ;)

Software-Engineering-Projekt sowie Bachelorarbeit - und beides in Betreuung - würde ich beides als persönlich wertvoll ansehen.

aber man sollte nicht den Fehler machen sowas wie Marktevaluierungen als Thema für die Bachelorarbeit nehmen (sehe ich häufig) - das ist zwar schön praktisch für die Unternehmen, bringt einen aber fachlich kaum weiter XD

PatkIllA
2011-06-21, 20:26:17
in meinem Studium findet im 5. Semester ein betreutes Software-Engineering-Projekt statt, und das finde ich dann schon persönlich wertvoll :)
Was macht ihr denn da? Wir hatten an der Uni auch einmal 6 Wochen Vollzeit und später nochmal über 2 Semester Projekte. Ein bisschen lernt man da schon, aber gegen echte Berufserfahrung kommt das nicht an.
Damals hat ein großer Teil auch schon nebenbei in der Branche gearbeitet und da Praxis gesammelt. (und dafür dann deutlich länger studiert)

Watson007
2011-06-21, 20:29:33
kann ich dir noch nicht sagen...

an Nebenjob denke ich auch, aber wenn es nur <400 Euro bringt und das Studium wesentlich verlängert....

Watson007
2011-06-21, 20:32:44
moment, auf der Webseite steht folgendes:

Überblick über Historie der Softwareentwicklung Spiralmodell, VModell und Prototyping Ansätze
Erstellung objektorientierter Software
Anwendung der Unified Modelling Software
Patterns
Entwicklungstechniken (Entscheidungsbäume, -tabellen)
Architekturmodelle für Software
Dokumentation
Vorgehensmodell mit
Anforderungsanalyse
Problembereichsanalyse
iterativ inkrementelle Komponentenentwicklung
Systemtest
Einführung Projektmanagement

und da es praktikumsbegleitet ist, wird man da schon was lernen

andere freiwillig buchbare Module sind: "modellbasierte softwareentwicklung" und "fortgeschrittene Internet-Technologien". Daneben gibts dann auch noch "Scriptsprachen" (Perl) und "Spezielle Algorithmen"

PatkIllA
2011-06-21, 20:33:09
an Nebenjob denke ich auch, aber wenn es nur <400 Euro bringt und das Studium wesentlich verlängert....Netto pro Stunde ist man oft in die gleichen Regionen gekommen wie fertig studiert und da hat man mit 2 bis 3 Tagen arbeiten pro Woche schon ganz brauchbar leben.