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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Krankenhausaufenthalt, keine Krankenversicherung


Gast
2011-06-21, 21:13:55
Ich habe ein riesen Problem, ich bin schon vor längere Zeit aus der Krankenversicherung geflogen, weil ich einige Psychische Probleme habe und mich nicht mehr um Behördengänge gekümmert habe und kein hartz4 bekomme.
Nun muss ich wohl morgen ins Krankenhaus, falls ich es noch so lange aushalte.
Das Krankenhaus wird mich zwar behandeln, aber wie schaut es mit den Kosten aus?
Ich weis das ich unverantwortlich gehandelt habe, aber ich leide schon seit Jahren an einer Sozialen Phobie, dazu kommen starke Depressionen und war deswegen auch schon mal in Behandlung.

BAGZZlash
2011-06-21, 21:52:39
Kann man denn wirklich aus der gesetzlichen Krankenversicherung rausfliegen? Es besteht doch Versicherungspflicht, außerdem ist es eine Pflichtversicherung.

Gast
2011-06-21, 22:11:18
Kann man denn wirklich aus der gesetzlichen Krankenversicherung rausfliegen? Es besteht doch Versicherungspflicht,

Ist wohl möglich wenn keine Beiträge mehr gezahlt werden, ich habe dort heute angerufen und mir wurde gesagt ich wäre dort nicht mehr versichert.

außerdem ist es eine Pflichtversicherung.

Ja da hast du recht, das wird wahrscheinlich auch eine Strafe zusätzlich für mich bedeuten.
Da habe ich mich wohl richtig in die Scheiße geritten.
Aber meine größte Sorge ist mommentan eigentlich nicht drauf zugehen oder bleibende Schäden zu erleiden.

sandokan
2011-06-21, 22:13:06
Ich kenne auch jemand der keine Krankenversicherung hat, weil er das "ablehnt" da er ja "eh gesund ist"... Freigeist etc...:freak:

Es scheint als schon möglich zu sein

GSXR-1000
2011-06-21, 22:21:24
Kann man denn wirklich aus der gesetzlichen Krankenversicherung rausfliegen? Es besteht doch Versicherungspflicht, außerdem ist es eine Pflichtversicherung.
Man kann schon.
"rausfliegen" in dem Sinne zwar nicht, aber mit vergleichbarem Ergebnis:
Beispielsweise war man vorher Student oder selbstständig. Man ist dann sozusagen "freiwillig pflichtversichert". Sprich: man versichert sich selbst, entweder privat oder gesetzlich mit einem "Mindestbeitrag" (Student) oder einem Tarif für freiwillig versicherte (selbstständig).
Wenn sich dieser Status nun ändert, man beispielsweise durch Ende des Studiums, Abbruch, Ende der Selbstständigkeit etc quasi wieder pflichtversichert wäre (zum Beispiel durch eine Abeitslosenmeldung, Empfang von Lohnersatzleistungen), dies aber nicht anzeigt, sprich wie der TS beschreibt, die entsprechenden Behördengänge nicht tätigt, dann ist man im endeffekt weiter teuer freiwillig versichert. In der Quintessenz kommt die KK für die Kosten auf, wird aber entsprechende Beiträge mit Zuschlägen einfordern.

ROXY
2011-06-21, 22:48:04
Aber meine größte Sorge ist mommentan eigentlich nicht drauf zugehen oder bleibende Schäden zu erleiden.




wenn man nicht krankenversichert ist und man keine leistung bekommt - dann wäre auch erste hilfe nicht verpflichtend.
theoretisch könnte ich dann jemanden in einer notsituation einfach sterben lassen oder?
der ist doch nicht bei mir versichert, warum soll ich ihm helfen? :freak:


ps.: ruf einfach die rettung an die müssen kommen/helfen. und wenn du nicht durchblickst dann sag denen du brauchst einen sozialbetreuer.

BAGZZlash
2011-06-21, 23:09:53
Man kann schon.

Kann man nicht. Eigentlich gibt es nur zwei Spezialfälle, in denen es dazu kommt, dass man die GKV verlässt/verlassen kann. Der erste ist der von Dir skizzierte für Studenten, der zweite ist die freiwillige Nichtversicherung: Wer mindestens drei Jahre ununterbrochen mehr als die Versicherungsfreigrenze (49.950 €) verdient, darf sein Krankenversicherungsrisiko selbst tragen (kann also in die PKV gehen oder wählen, sich nicht zu versichern).
Langfristig stabil hohe Einkommen einerseits und "psychische Probleme", "soziale Phobien" und "starke Depressionen" andererseits passen aber nicht zusammen, so dass, denke ich mal, letzterer Fall hier nicht gegeben ist.

Lediglich 0,2% der Deutschen sind nicht krankenversichert. Die restlichen 99,8% sind es.
Damit gibt es drei Möglichkeiten: Erstens, der Threadsteller ist ein Troll. Zweitens, der Threadsteller ist versichert, ist sich dieser Tatsache aber nicht bewusst. Drittens, der Threadsteller gehört zu den 0,2%. Dann ist die Antwort auch sehr einfach: Pech gehabt, er kann den Krankenhausaufenthalt schön aus eigener Tasche bezahlen. Und das wird richtig, richtig, RICHTIG! teuer.

Zwergi
2011-06-21, 23:13:48
Oder das Sozialamt springt ein. Um sowas kümmern sich Sozialarbeiter in einem Krankenhaus. Ich hoffe, der TS geht in eine Psychiatrie, um sich behandeln zu lassen, damit er nicht mehr in solche Schwulitäten kommt.

derpinguin
2011-06-21, 23:16:55
Krankenhaussozialdienst ist der richtige Ansprechpartner. Gibts in jedem besseren Krankenhaus.

Das Krankenhaus hilft dir auch ohne KV, allerdings müssen sie das nur solange, wie eine Gefahr für dein Lebenbesteht. Ist die Gefahr gebannt können sie dich heimschicken.

Gast
2011-06-21, 23:28:59
Erstens, der Threadsteller ist ein Troll..


Nein ich bin kein Troll und für Antworten hier bin ich sehr dankbar und hoffe nun das ich nicht zu den 0,2 Prozent gehöre.
Wenn doch habe ich das natürlich mir selbst zuzurechnen.
Aber vor allem, ist diese Situation für mich ein Weckruff, endlich mein Leben in den Griff zu bekommen, bzw. überhaupt mal zu leben.
Mommentan sind die Schmerzen wieder erträglich, morgen früh fährt mich ein Freund zum Krankenhaus und ich werde mich dort erstmal beim Sozialdienst wenden und versuchen eine Lösung zu finden.

Simon Moon
2011-06-21, 23:46:10
Dann ist die Antwort auch sehr einfach: Pech gehabt, er kann den Krankenhausaufenthalt schön aus eigener Tasche bezahlen. Und das wird richtig, richtig, RICHTIG! teuer.

Naja, mach ihm mal nicht zuviel Angst. Wenn er nicht grad Krebs oder Aids hat, wird er mit 25 - 50'000€ schon durchkommen (i.e. bei mir haben 2 Wochen Spitalaufenthalt + OP ca. 20K CHF gekostet) Das kann man in 5 - 10 Jahren abbezahlen bzw. evtl. in Privatinsolvenz gehen. Ist scheisse, aber nicht der Weltuntergang...

Also bevor der TS wegen der Kosten zuhause bleibt, lieber heute als morgen ins KH, wird nicht billiger auf Dauer...

ROXY
2011-06-21, 23:51:17
Also bevor der TS wegen der Kosten zuhause bleibt, lieber heute als morgen ins KH, wird nicht billiger auf Dauer...

wie soll ein bedürftiger 50.000€ zahlen?

Simon Moon
2011-06-21, 23:55:28
wie soll ein bedürftiger 50.000€ zahlen?

Naja, irgendwie das Geld zusammenkratzen, schaffen in Dtl. ja immerhin rund 100'000 Menschen pro Jahr: http://de.wikipedia.org/wiki/Privatinsolvenz

Klar, scheisse, aber denk mal besser als krepieren, oder nicht?

ShadowXX
2011-06-22, 00:14:46
wie soll ein bedürftiger 50.000€ zahlen?
Da wird eh vorher das Sozialamt einspringen und ihn einfach wieder bei der AOK versichern....alleine schon deshalb weil das billiger für Sie wird.

Das wichtige ist nur das sich der TS an den Krankenhaussozialdienst wendet, dass kann man auch nach der Einweisung machen.
Oftmals kümmert sich in so einem Fall das Krankenhaus sogar von selbst um das Problem.

Simon Moon
2011-06-22, 00:15:53
Das wichtige ist nur das sich der TS an den Krankenhaussozialdienst wendet, dass kann man auch nach der Einweisung machen.

bzw. dass er überhaupt in ein KH geht, zu verlieren hat er eh nichts, ausser seiner Gesundheit.

basti333
2011-06-22, 00:30:27
Ich habe ein riesen Problem, ich bin schon vor längere Zeit aus der Krankenversicherung geflogen, weil ich einige Psychische Probleme habe und mich nicht mehr um Behördengänge gekümmert habe und kein hartz4 bekomme.
Nun muss ich wohl morgen ins Krankenhaus, falls ich es noch so lange aushalte.
Das Krankenhaus wird mich zwar behandeln, aber wie schaut es mit den Kosten aus?
Ich weis das ich unverantwortlich gehandelt habe, aber ich leide schon seit Jahren an einer Sozialen Phobie, dazu kommen starke Depressionen und war deswegen auch schon mal in Behandlung.


AFAIK ist es so das dich das Krankenhaus behandeln muss, sie können nur sachen ablehnen die deine Gesundheit nicht gefährden (bspw. einen Halux Valgus oder bestimmte Reha-Therapien). Wenn du jetzt Geld hast, wird dich das Krankenhaus wohl auch dafür aufkommen lassen (oder es versuchen), solltest du kein Geld haben wird das Sozialamt dafür aufkommen (Die werden natürlich auch prüfen ob du Ansspruchsberechtigt bist etc.). Aber ob das so automatisch vonstatten geht oder man sich darum kümmern muss weiß ich nicht.

Allgemein wäre man als H4 bezieher auch KV, nur mal so nebenbei.

Alles ohne Gewähr, ich war nämlich zum glück noch nie in der Situation und auch wenn ich im Krankenhaus arbeite habe ich nichts mit der abrechnung zu tun. Wenn man sich geschickt anstellt kann man allerdings durchaus mehrere Wochen vertuschen das men keine KV hat (als Notfall reinkommen, angeben man hat die Karte vergessen etc.). Das schöne ist nämlich das sich das Personal auf der Station selbst kaum dafür interessiert und entsprechende Formulare und anderer Papierkram gerne mal vernachlässigt wird. Alles in allem ist es aber besser wenn man sich vorher kümmert, das erspart viel ärger und evtl. unnötige Kosten. Die Leute beim Sozialamt wollen ja bei sowelchen sachen auch helfen und sind nicht nur auf Kostensparen gedrillt, gleiches gilt für Krankenhäuser.

GastXYZ
2011-06-22, 01:00:36
Wo leben hier einige eigentlich? Ich glaubs net.

Nicht versichert.. wow ist ja echt möglich, WER hätte das gedacht. Junge, Junge.

Ich selber war bis jetzt 2 Jahre net versichert. Ein Kumpel schon 3.5. Ich kannte und kenne genug Leute die nicht versichert sind. Das geht schneller und einfacher als man denkt! Das es "Pflicht" ist juckt die Welt nicht die Bohne.

Gast
2011-06-22, 18:57:34
beantrage UMGEHEND hartz iv, du bist ab antragsdatum versichert! (vorrausgesetzt du hast anspruch auf Hartz)

Gast
2011-06-23, 14:46:55
So, ich war gestern im Krankenhaus und hatte das Glück das die ganze Sache wohl doch nicht so schlimm war wie es zuerst aussah.
Glücklicherweise musste ich nur ambulant behandelt werden und mittlerweile sind auch die Schmerzen weniger geworden.
Die Kosten für die Behandlung und die Blutuntersuchung durch das Labor werde ich tragen müssen.
Ich werde morgen früh erst mal zum Jobcenter gehen und ALG2 beantragen.
Vielleicht war es gar nicht so schlecht das die Sache passiert ist, denn eins ist mir dadurch klar geworden ich will mein Leben wieder in den griff bekommen.
Danke für die rege Beteiligung im Thread.

mfg

PET
2011-06-25, 23:46:24
Naja, irgendwie das Geld zusammenkratzen, schaffen in Dtl. ja immerhin rund 100'000 Menschen pro Jahr: http://de.wikipedia.org/wiki/Privatinsolvenz

Klar, scheisse, aber denk mal besser als krepieren, oder nicht?

Oder für einen einzigen Dollar eine Bank überfallen, vielleicht wird einem ja dann im Knast geholfen... besser als zu krepieren? Mag sein, aber ob das dann noch ein "Leben" sein soll wie man sich das als "Durchschnittsmensch" vorstellt?
Hmm.. wer krank ist ist eben "nichts wert", oder nur dann wertvoll wenn er zahlt.
Schön das nun auch in diesem Bereich der Mammon vor dem Menschenleben steht. Das ist die Perversion eines Systems das dem Menschen dienen soll..

Ja, kranke und Schwache unterliegen der natürlichen Selektion und werden ausgesondert. Aber Systeme die nicht funktionieren ebenso, es sei denn man hält sie bewusst aufrecht, zu welchem Sinn und Zweck auch immer.
Zum Wohle der Menschen ganz bestimmt nicht.