PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gute Überspannungsschutz-Steckdosenleiste


Cyv
2011-06-25, 20:19:39
Hallo,

aufgrund der aktuell zahlreichen Gewitter und einem Einschlag bei uns zuhause möchte ich dem Hardwareschaden nun mit einer vernünftigen Überspannungsschutzleiste vorbeugen. Leider ist die Auswahl z.B. bei Conrad enorm groß - ebenso wie die Preisunterschiede.

Worauf kommt es denn so bei einer Überspannungsschutz-Steckdosenleiste an? Nur auf den Ableitstrom? Der erstreckt sich von 15kA bis 19kA...

Wichtig wäre mir:
- An/Aus-Kippschalter
- Guter Überspannungsschutz
- auch für mind. 1 RJ-45 Kabel
- nicht zu helle Diode des An/Aus-Schalters

Der Preis ist mir fast egal, solange <100€, allerdings sollte der Preis gerechtfertigt sein. Die Preisspanne bei Conrad variiert zwischen 19-90 €.

Angeschlossen wir daran PC + Monitor + Laptop + Iphone, also grob überschlagen gut 4000€.

Gruß

Joe

Alex31
2011-06-25, 20:59:53
Hi,
die Überspannungssteckdosen usw. bringen dir nur bedingt etwas, wenn nicht auch schon vor der Steckdose etwas gegen Überspannung unternommen wird. Eine solche Steckdosenleiste wird alleine gegen eine Überspannung durch einen Blitz nichts ausrichten können.

Näheres:
http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cberspannungsschutz

LG Alex

Gast123456
2011-06-26, 11:41:40
Wie Alex31 bereits schrieb, die Teile helfen nur, wenn vorher Grob- und Mittelschutz vernünftig umgesetzt wurden. Meine Empfehlung für den Feinschutz ist diese Belkin (http://www.conrad.de/ce/de/product/612407/PROFI-UeBERSPANNUNGSSCHUTZ-BELKIN-7-FACH/0809011&ref=list), gut und günstig. Da kommt jetzt ein neues Modell (http://www.conrad.de/ce/de/product/610594/UeBERSP-SCHUTZ-6FACH-SURGEMASTER2MTELTV/0809011&ref=list), bei dem ich nur die Farbe als Unterschied feststellen kann. Dafür ist die graue Variante im Preis reduziert.

anddill
2011-06-26, 12:13:28
Mehrstufiger Schutz ist natürlich nur sinnvoll umsetzbar, wenn einem das Haus gehört. Oder man muss Vermieter und alle Mieter ins Boot bekommen. Der Grobschutz am Hausanschluss kostet rund 900€, dazu kommt in jeder Verteilung noch ein Mittelschutz für rund 300€. Und alle Telefon- und Antennenleitungen die ins und aus dem Haus gehen müssen auch noch für ca. 80€ pro Leitung oder Aderpaar gesichert werden.

Wenn man das konsequent durchzieht ist man so sicher wie es technisch aktuell möglich ist. Ich hab das gemacht, und schalte hier keinen PC mehr ab, nur weil es gewittert. Bisher ist auch nichts kaputt gegangen. Aber da meine PCs im Keller neben dem Hausanschluss stehen bekomme ich es sogar mit, wenn der Grobschutz anspricht. Dann gibt es ein sehr lautes Knacken. Und das passiert erstaunlich oft.

In einem Mietshaus macht eine Überspannungsschutz-Steckerleiste aber trotzdem Sinn. Zum Glück ist nicht jede Überspannung ein direkter Einschlag. Und dann hat man vor allem in einem Mietshaus meist das Glück, dass sich die Energie im Leitungsnetz verteilt. Hat der Nachbar seine DSL-Box auch am Netz, wird ein Teil der Energie auch dort abfließen. Je nachdem von wo und wie stark die Überspannung ins Hausnetz gelangte.

So eine Steckerleiste kann also schon die Chance, dass die eigenen Geräte ein Gewitter (oder eine Störung im Leitungsnetz) gut überstehen deutlich erhöhen. Abgesehen von dem ganzen Mist, der von irgendwelchen Bohrmaschinen, Staubsaugern, Küchengeräten und und und... ins Netz gelangt. Hab da selber in der Verwandtschaft ein Beispiel, wo eine 5€-Steckerleiste eine lange und teure Defektserie stoppen konnte.

dreamweaver
2011-07-02, 16:45:15
Dazu gibt es gerade einen Test bei der Stiftung Warentest.

Interessant, Brennenstuhl schneidet auch nur mit mangelhaft ab.

Und gerade diese Leiste
Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet die "gute" Steckdosenleiste "APC Surge Protector Essential P5B-GR" für 11,90 Euro mit Überspannungsschutz und integriertem 10-Ampere-Schutzschalter.
hat bei Amazon ziemlich verheerende Kritiken wegen des Schalters.

http://www.zuhause.de/stiftung-warentest-11-von-19-steckdosenleisten-mangelhaft-/id_47431830/index

Tja...

Gast
2011-07-02, 17:57:30
Schäden an der Hardware durch einen 'direkten' Blitzeinschlag im Haus oder in der Nachbarschaft kann man nicht durch eine Blitzschutzleiste verhindern. Ab einer gewissen Feldstärke suchen sich die Ströme ihren eigenen Weg. Den direkten Einschlag bei euch im Haus hättest du mit sowas nicht abmindern können.

Zum Glück ist nicht jede Überspannung ein direkter Einschlag.
Was bei diesen Leisten imho eigentlich mit 'Blitzschutz' gemeint ist, sind die Folgen eines 'indirekten' Treffers. Das ist dann, wenn im ganzen Haus/Block für eine Sekunde das Licht flackert oder sogar ausgeht. Durch das so verursachte plötzliche Anfahren sämtlicher elektrischer Geräte kann es 'interessante Effekte' im Stromnetz geben.

Wenn das Gewitter unmittelbar über dem Haus ist, macht man die PCs etc. am besten aus. Es sei denn man hat genug Geld sich direkt einen neuen zu holen.

Was ich in letzter Zeit interessant fand zu lesen war, daß es offenbar bei DSL-Kunden während Gewitter vermehrt zu Hardwareschäden an Mobos und Netzwerkkarten kommt. Und das obwohl von einem direkten Blitzeinschlag eigentlich keine Rede sein konnte. Deswegen habe ich hier im Haus den DSL-Anschluß jetzt damit zusätzlich abgesichert:

http://www.reichelt.de/Blitzschutzleisten/SP-ALL-IN-ONE/index.html?;ACTION=3;LA=444;GROUP=D774;GROUPID=3401;ARTICLE=91089

Das Teil kompensiert angeblich einen 4.500A Stromstoß für eine maximale Dauer von 8 µs.

Im Durchschnitt bilden vier bis fünf Hauptentladungen einen Blitz. Die Vorentladungen benötigen zusammengenommen etwa 0,01 Sekunden, die Hauptentladung dauert nur 0,00003 s. Nach einer Erholungspause zwischen 0,03 s und 0,05 s erfolgt eine neue Entladung. Es wurden schon bis zu 42 aufeinander folgende Entladungen beobachtet. Dadurch kommt das Flackern eines Blitzes zustande.

Die Stromstärke einer Hauptentladung beträgt im Durchschnitt etwa 20.000 Ampere.
http://de.wikipedia.org/wiki/Blitz

In keinem vorstellbaren Fall kann sowas durch eine irgendwie geartete Blitzschutzleiste kompensiert werden. Es kann nur um die Folgeerscheinungen von Blitzeinschlägen im Stromnetz gehen. Und dazu scheinen mir die Dinger dann doch wieder brauchbar.

In gewisser Weise kann man diese 'Wahrheit' auch überall zwischen den Zeilen lesen:

Schädliche Überspannungen, wie sie während eines Gewitters oder bei Störungen des öffentlichen Stromversorgungsnetzes auftreten können, gelangen über die Strom- und Datenleitungen zu Ihren elektronischen Geräten und können Beschädigungen sowie Datenverluste verursachen.

http://www.apc.com/products/family/index.cfm?id=176

Von Schutz vor 'direkten' Treffern ist da keinesfalls die Rede. Es wäre von vielen Herstellern ehrlicher die Teile nicht Blitzschutz, sondern Überspannungsschutz zu nennen. Auch wenn Blitze oft die Ursachen für Überspannungen im Stromnetz sind.

Vor Schäden durch einen direkten Treffer schützt (wenn überhaupt) nur das komplette Trennen der Geräte von der Masse. Also Schuko-Stecker komplett rausziehen. Denn gerade das trennen von der Masse passiert zB. nicht durch das Umlegen eines Schalters an einer Mehrfachsteckdose. Da wird nur Phase und Nulleiter getrennt. ;)

Gast123456
2011-07-28, 14:53:21
Wobei die Leisten z.B. bei Conrad auch im Laden immer mit Überspannungsschutz ausgezeichnet werden, da sind sie schon korrekt. Wie sieht es eigentlich mit normalen Schaltsteckdosen leisten aus, wenn sie ausgeschaltet sind? Es gibt z.B. von Ehmann diese einzeln schaltbare Leiste (http://www.conrad.de/ce/de/product/610186/), die aber wahrscheinlich nur einpolig trennen wird. Das gleiche Modell gibt es zusätzlich mit Überspannungsschutz (http://www.conrad.de/ce/de/product/610824/), aber braucht man den überhaupt, wenn die Dosen gar nicht an sind?

Gast
2011-07-28, 21:32:15
Investiert das Geld lieber in eine vernünftige Hausratversicherung mit Blitzschadenschutz.

Gast123456
2011-07-28, 23:54:15
Das beantwortet weder meine Frage, noch hilft es bei Geräten, die nur schwer oder gar nicht zu ersetzen sind. Außerdem habe ich alle für mich sinnvollen Versicherungen, nur so nebenbei.

Gast123456
2011-07-29, 00:00:21
Gerade vergessen, die Ehmann soll laut Angabe zweipolig trennen, bei anderen Geräten wie dem Boos RC5/7 (http://www.conrad.de/ce/de/product/971821/) oder dem Revolt Power Center (http://www.pearl.de/a-PE6831-5452.shtml) steht dazu nichts. Die Geräte haben den Charme, dass man die ganzen Steckernetzteile damit bei Nichtgebrauch ganz vom Netz nehmen kann, aber nicht unter den Schreibtisch krabbeln muss, wenn man sie braucht.