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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : meine Katze (Kleine) stirbt


RainingBlood
2011-07-12, 17:10:47
hallo, vor zwei Jahren hatte ich dieses thema aufgemacht:
"Was hat diese Katze durchgemacht (Verletzung)"
http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=404802

Damals hab ich sie dann aufgenommen und Kleine genannt. Nach zwei Monaten ist sie aus dem Fenster gefallen, habe damals mitangesehen wie sie versucht hat sich an der Fensterbank noch festzukrallen. Wohne im ersten Stock, sonst hätte ich ihr nicht erlaubt dort zu sitzen. Nachdem ich überall im Ort Zettel ausgehängt und eine Finderbelohnung ausgeschrieben hatte, bekam ich einen Tipp und fand sie nach 6 Tagen wieder. Sie saß nur einige hundert meter entfernt in einem Busch auf dem Gelände des Wärmeversorgers. Sie freute sich so, als ich sie auf den Arm nahm und wir nach hause gingen. Einige Monate später wurde die Kastration verpfuscht, sie bekam Blut im Bauch. Ich hab sie dann in die Tierklinik nach Neubrandenburg gebracht, hätte ich auf den Tierarzt gehört und einfach abgewartet, dann wäre sie damals schon gestorben. Nach 10 Tagen konnte ich sie aber, wieder aufgepäppelt, abholen. Ironischerweise wäre sie ohne die Kastration aber so oder so gestorben, da ihre Gebärmutter verkrüppelt war und sie zwei verstorbene Föten nicht austragen konnte.
Seit einigen Wochen aß sie immer weniger. Ich vermutete, dass es an der Hitze lag. Getrunken hat sie gut. Weil sie manchmal normal futterte dachte ich mir nichts dabei. Vor zwei Wochen brachte ich sie dann doch zum tierarzt, um das mit Sicherheit abzuklären. Der gab ihr zwei Spritzen und mir eine Nährlösung mit, die ich ihr 3x tgl. ins Maul geben sollte. Das hätte sich bald wieder. Als Kleine dann am Samstag wieder schlecht futterte brachte ich sie Sonntag zum Notdienst. Sie bekam wieder Spritzen und die Nährlösung mit. Letzte Woche Dienstag dann brachte ich sie zur Blutentnahme, weil mir das alles nicht geheuer war. Dort stellte der Arzt fest, dass ihre Schleimhäute sehr gelb seien, ebenso ihr Mundraum. Hepatitis. Die Blutprobe schlug fehl, weil zuwenig davon rauskam.
Sie bekam wieder Spritzen und ich noch mehr Nährlösungen und diesmal noch Nährpaste mit. Heute hätt ich nochmal zur Blutentnahme kommen sollen. Allerdings brachte ich sie stattdessen wieder in die Tierklinik nach Neubrandenburg. Ich fiel wieder aus allen Wolken, als sie sagten, dass Kleine so Gelb sei, dass es auf eine schwere Leberschädigung hinweist. Der Arzt tastete sie ab und fand eine Verhärtung. Ich fuhr nach Hause. Um halb4 kam der Anruf bzgl. der Blutwerte. Die Leberwerte waren einige hundert Prozent über dem üblichen. Ein Wert lag sogar so hoch, dass er nicht gemessen werden konnte (Gerät geht bis 800%!). Ich solle mich darauf vorbereiten, dass es unwahrscheinlich sei sie retten zu können.
Kleine bekommt seitdem tgl. Infusionen. Immerhin frisst sie etwas (noch) vom Löffel. Das Ultraschall ergab keine sichtbaren Gallensteine, worauf ich gehofft hatte, das wäre nämlich operabel. Die Blutwerte sind nicht mehr so schlimm wie am Anfang, aber trotzdem kritisch. Am Montag wurde wieder eine probe ins Labor geschickt, womit es möglich sein könnte zu erfahren, ob Grieselsteine die Galle verstopfen. Das geht aber nicht so schnell zu ermitteln, frühestens morgen oder Donnerstag sind die Ergebnisse da. Ich fahre gleich in die Klinik um ein getragenes T-Shirt für sie abzugeben.

Meine Stimmung ist sehr gedrückt. Sie ist eine wundervolle Person und tapfere Katze. Wenn ich alleine daran denke, was sie alles durchmachte..
Ich hoffe sie findet doch noch irgendwo ein Leben, was sie übersehen hatte, und kommt wieder nach Hause.

Das musste ich mir mal von der Seele schreiben.

atlantic
2011-07-12, 21:01:11
oh man. Das geht mir nahe, weil ich deine Geschichte noch sehr gut in Erinnerung habe. Ich weiß eigentlich garnicht was ich nun sagen soll, vielleicht einfach, das ich euch beiden wünsche, das sich das Blatt nochmal wenden wird. Weil ich glaube, das ihr beide das verdient habt.

Ich drück euch einfach die Daumen. Mein Kater sollte eigentlich auch nicht älter als ein halbes Jahr werden. Die Ärztin riet mir damals zur Spritze. Ich habe um ihn gekämpft, und er ist noch hier.

Ich wünsche euch dasselbe. Ich wünsche euch, das sich das Blatt wenden möge. ;(

Weltraumeule
2011-07-12, 21:10:48
Du hast dich sehr um sie gekümmert und ich hoffe nur das beste für dich, scheinst ein gutes Herz zu haben :(

RainingBlood
2011-07-12, 21:18:17
die Werte sind heute doch noch gekommen, kurz nachdem ich wieder gegangen bin.
Die sehen so schlecht aus, dass die Ärztin empfiehlt sie nach hause zu holen und ihr noch eine schöne Zeit zu machen - bis es nicht mehr geht. Ich hab erstmal geweint, als ich das von meinen Eltern gehört hatte (war zu dem Anrufzeitpunkt noch nicht daheim).
Ich rief dann in der Klinik an und sie erklärte mir das selbst nochmal. Es ist definitiv ein Stau in der Galle. Es gebe noch eine zweite Möglichkeit, und zwar Operation. Da Kleine aber bereits sehr geschwächt ist, riet sie davon ab. Die Chancen für eine erfolgreiche OP stehen schlecht. Wenn eine gemacht werden soll, dann muss es aber schnell geschehen.
Ich habe mich entschieden die Operation durchführen zu lassen. Ich werde morgen Mittag hinfahren und die ganze Zeit dort bleiben.
Ich weiß nicht, ob es selbstsüchtig ist. Ich glaube aber auch nicht, dass Kleine einfach kampflos aufgeben würde. Sie ist eine tapfere Katze und hat schon soviele Kämpfe in ihrem jungen Leben durchgestanden. Ich bin Agnostiker, werde heute und morgen aber für sie beten.

Weltraumeule
2011-07-12, 21:41:56
Selbstsüchtig ist sowas immer zum Teil, aber nicht negativ in dem Sinn :) Und sie würde sicher weiterleben wollen, Hauptsache, dass es danach kein Leben voller Qualen ist! Aber ich denke hier könnte man sich vollständig erholen oder?

atlantic
2011-07-12, 21:47:57
ich denke auch nicht, das deine Katze so einfach aufgibt.
Ich könnte mir aber vorstellen, das es eine nicht unwichtige Rolle spielt, wenn sie spürt, das du da bist. Das reduziert ihren Streß, und das ist wichtig.

meine Güte, ich wünsch euch für morgen einfach mal ganz kurz im wichtigen Moment alles Glück dieser Welt. ;(

RainingBlood
2011-07-12, 21:51:49
ich hab die fixe Idee entwickelt morgen früh anzurufen und zu fragen, ob ich vorbeikommen könnte um noch einige Stunden mit Kleine verbringen zu können. Ich werde das aber nur machen, wenn es keinen zusätzlichen Stress für sie bedeutet. Das möchte ich für sie tun, nicht für mich. Vllt. würde es unterstützend vor der OP wirken. Aber das müssen die Leute im Tierheim entscheiden.

(R)evolutionconcept
2011-07-12, 22:04:59
die Werte sind heute doch noch gekommen, kurz nachdem ich wieder gegangen bin.
Die sehen so schlecht aus, dass die Ärztin empfiehlt sie nach hause zu holen und ihr noch eine schöne Zeit zu machen - bis es nicht mehr geht. Ich hab erstmal geweint, als ich das von meinen Eltern gehört hatte (war zu dem Anrufzeitpunkt noch nicht daheim).
Ich rief dann in der Klinik an und sie erklärte mir das selbst nochmal. Es ist definitiv ein Stau in der Galle. Es gebe noch eine zweite Möglichkeit, und zwar Operation. Da Kleine aber bereits sehr geschwächt ist, riet sie davon ab. Die Chancen für eine erfolgreiche OP stehen schlecht. Wenn eine gemacht werden soll, dann muss es aber schnell geschehen.
Ich habe mich entschieden die Operation durchführen zu lassen. Ich werde morgen Mittag hinfahren und die ganze Zeit dort bleiben.
Ich weiß nicht, ob es selbstsüchtig ist. Ich glaube aber auch nicht, dass Kleine einfach kampflos aufgeben würde. Sie ist eine tapfere Katze und hat schon soviele Kämpfe in ihrem jungen Leben durchgestanden. Ich bin Agnostiker, werde heute und morgen aber für sie beten.


Ich finde es nicht selbstsüchtig. Entweder nimmst du die Kleine wieder zu dir und es wird ihr nach und nach immer schlechter gehen, und sie wird letztendlich sterben, oder du setzt jetzt alles auf eine Karte und sie wird entweder wieder gesund oder stirbt ohne weitere Qualen.

tam tam
2011-07-12, 22:10:46
Jup, fahr hin und versuch dabei zu sein. Haustiere entwickeln einen enormen Überlebenstrieb, um so mehr soziale und gesündere Bindung besonders zu Menschen vorhanden ist. Kennzeichnend dabei ist auch, daß sie dann eine weitaus höhere Lebenserwartung ausweisen als der Durchschnitt.

resistansen
2011-07-13, 01:38:58
ach. mein mitgefühl. ich pflege grade auch kranke katze, die gar nicht wirklich krank ist in relation. nur ein bisschen zu munter für ihre operationsnaht.

sie war furchtbar nervös und unleidig, als wir letzten donnerstag, wegen sich wieder geöffnet habender operationsnaht, hinfuhren.
2 min katze auf dem arm und sinnloses geplapper brachten sie jedoch dazu anschließend komplett still zu halten.

fahr hin :)

DDM_Reaper20
2011-07-13, 09:55:35
Ich drücke Dir und Kleine die Daumen. Kopf hoch! Du hast Dein Möglichstes getan und dem kleinen Wesen Liebe geschenkt. Positiv denken!

Dr. Strange
2011-07-13, 09:58:23
Ich drück euch beiden ebenfalls die Daumen, hoffe die Kleine wird wieder.

Eco
2011-07-13, 10:05:37
Unser Kater hat auch gerade eine Blasenstein-OP hinter sich. Wir hatten angesichts der Symptome auch das schlimmste befürchtet und waren ähnlich down, zumal die erste Behandlung (Diagnose Blasenentzündung, da keine Steine nachgewiesen) nicht angeschlagen hat.
Ich fühle mit Dir und wünsche Dir und der kleinen alles Gute!

3DFORGE.ORG
2011-07-13, 10:17:58
Ich wünsche euch viel Glück für die OP, ist meiner Meinung nach das einzig richtige was du tun kannst.

Der kleine wird so, oder so sterben, nur durch die OP besteht eine kleine Überlebungschance, auch wenn diese sehr gering ist.

Ich weiß, es klingt hart aber ich würde mich bei ihm schon verabschieden und bei ihm/sie für die schöne Zeit bedanken, aber auch versuchen ihn/sie für die OP zu stärken. Ist zwar beides gleichzeitig schwer möglich aber ich denke davon haben beide etwas.

Meiner Meinung nach ist je länger ihr wartet verlorene Zeit und die Chancen werden dadurch wohl auch nur schlechter werden.

Darum würde ich die Katze nicht mit nachhause nehmen sondern lieber bei der OP dabei sein.

Lyka
2011-07-13, 10:21:12
wünsche euch viel Glück und Erfolg mit der OP. Mein Lieblingskater ist leider 2009 von uns gegangen und meine Eltern haben sich nicht davon erholt (werden kein Haustier mehr haben)... hat mich damals und heute noch mehr emotional in eine Grube geworfen als der Tod meiner Großmutter. Tiere sind so oft einem näher als Menschen. Noch einmal: Ich drücke euch die Daumen.

3DFORGE.ORG
2011-07-13, 10:24:26
Tiere sind so oft einem näher als Menschen. Noch einmal: Ich drücke euch die Daumen.

Liegt halt daran das man mit ihren mehr Zeit verbringt als mit den Großeltern, Cousins u.s.w

Ich denke ein Haustier wie Hund und Katze sind so etwas wie Geschwister oder Eltern mit denen man sich bestens versteht und liebt.

Mein Wolf wurde damals auch erschossen und ich bin auch erst durch einen Unfall darüber hinweg. (Gedächtnisverlust)

Surrogat
2011-07-13, 11:28:35
Meine Güte, manche Wesen haben auch wirklich das Pech gepachtet ;(
Drücke dir die Daumen das alles gut wird, auch wenn die Chancen gering sind

Wir waren letztes WE im lokalen Tierheim um uns nach einer Zweitkatze umzuschauen, da war so ein hübscher Kater, leider mit einer angeborenen Herzschwäche, weshalb er jeden Tag Tabletten braucht.
Wir haben erst überlegt ihn zu adoptieren, aber da wir im Urlaub keinen haben der sich um in kümmern könnte, haben wir es gelassen. Würde dem Tier nicht nützen.

RainingBlood
2011-07-13, 16:24:48
bin heut morgen gegen 3/4 10 in der Klinik gewesen. Da sich die OP erst auf 14 und dann auf 3/4 3 verschob, hatte ich fast genau 5 Stunden, die ich Kleine nicht von der Seite gewichen bin.
Bei der OP stellte sich heraus, dass es ein Tumor ist, der auf die Bauchspeicheldrüse drückt. Er war inoperabel und sehr groß. Die Ärztin meinte, dass sie nur noch wenige Wochen hätte und diese auch nur unter Schmerzen verbringen würde. Ich hab mich von ihr auf dem OP Tisch verabschiedet und sie einschläfern lassen.

..

Morgen beerdige ich Kleine im Garten meiner Schwester.

Vielen Dank für die Anteilnahme.

Lyka
2011-07-13, 16:26:54
du hast unser tiefstes Mitgefühl

Mein Vater hat unseren Kater im Garten vergraben. Ich habe mich dann privat mit einer Flasche Whiskey von ihm verabschiedet :(

Zephyroth
2011-07-13, 16:49:36
Mein Beileid, eine Geschichte ohne Happy End.

Ich weis nicht ob's dir hilft, aber eine Katze lebt im Hier und Jetzt. Ihre Gedächtnisspanne reicht gerade mal 15min in die Vergangenheit und sie denkt nicht über ihre Zukunft nach.

Das heißt, nachdem du sie liebevoll aufgenommen hast, hat sie ihr Leben genossen, als hätte sie keine Vorgeschichte. Und als sie krank wurde hat sie auch nicht ihrem alten Leben nachgetrauert. Auf diese Weise ist eine Katze immer zufrieden und richtig glücklich, wenn sie einen Halter wie dich hat.

Grüße,
Zeph

Weltraumeule
2011-07-13, 17:33:50
Das tut mir leid... :(

Rooter
2011-07-13, 18:56:34
;( Beileid auch von mir. Und mach dir keine Vorwürfe, ich hätte mich wegen OP und Einschläfern genau so entschieden.

Ich weis nicht ob's dir hilft, aber eine Katze lebt im Hier und Jetzt. Ihre Gedächtnisspanne reicht gerade mal 15min in die Vergangenheit und sie denkt nicht über ihre Zukunft nach.

Das heißt, nachdem du sie liebevoll aufgenommen hast, hat sie ihr Leben genossen, als hätte sie keine Vorgeschichte. Und als sie krank wurde hat sie auch nicht ihrem alten Leben nachgetrauert. Auf diese Weise ist eine Katze immer zufrieden und richtig glücklich, wenn sie einen Halter wie dich hat.Wo hast du denn den Quatsch her, Zeph? :rolleyes:

MfG
Rooter

Zephyroth
2011-07-13, 19:40:31
Aus mehreren Büchern über Katzen, zumindest hier herrschte Einigkeit.

Grüße,
Zeph

drexsack
2011-07-13, 19:51:08
Das ist in der Tat einfach total scheiße. Mein heißgeliebter Siamkater hatte leider auch massives Nierenversagen, nichts mehr gefressen und rapide an Gewicht verloren. Ich hatte beim Tierarzt dann auch die Wahl, ihn beim Tierarzt irgendwie aufpäppeln zu lassen [mit minimalen Chancen auf Erfolg und ich wusste nicht, wie sehr er da leidet oder ob er seine letzte Tage dann beim Tierarzt verbringt] oder halt einschläfern lassen. Ich hab mich dann auch für die Katze entschieden und ihn gewissermaßen "erlöst", auch wenn ich ihn egoistischer weise natürlich lieber irgendwie länger behalten hätte.
Aber wenn ich daran denke, wie ich dann heulend mit dem leeren Katzenkorb wieder beim Tierarzt raus gegangen bin, könnt ich heute, 6-7 Jahre später, immer noch sofort losheulen. Das war einfach mein geiler Kater. So eine Situation ist einfach nur scheiße und ich wünsche sie niemandem.

Mein Beileid.

Super-S
2011-07-13, 23:28:47
Beileid auch von mir... diese Phasen hatte ich auch mit der Katze meiner Mutter. Am Ende musste ich sie auch einschläfern lassen. Nach dem setzen der 2ten Spritze, habe ich noch ca. 1 Std. mit aufgelegter Hand bei ihr verbracht. Am Ende ist mir aber ein Stein vom Herzen gefallen, da ihr Leid nun doch vorbei war, auch wenn wir selbst etwas ganz tolles verloren hatten.

Meinem Kater wiederum hat es ganz plötzlich damals in Form eines Schlaganfall/Herzinfarktes(?) erwischt... morgens um 7, kurz nachdem ich von der Disko kahm und mit vollem Kopf im Bett lag... die ganze Prozedur hat ca. 2-3 Minuten gedauert... war total machtlos in dem Moment, und er ist mir in den armen gestorben ;(. Ist jetzt ca 10 Jahre her.

Du hast alles gegeben und warst glücklicherweise bis zum Schluss dabei....

Ich habe auch für deine Katze geweint...

Gast
2011-07-14, 05:05:47
Es ist besonders schlimm, wenn man ein Wesen verliert, für das man innerlich die Verantwortung übernommen hat. Jetzt hast du einen weiteren Kratzer auf deiner Seele, an den du dich erinnern wirst. Wichtig ist nur, daß du aus deinen Fehlern für die Zukunft das richtige lernst. Vielleicht wirst du selbst irgendwann einmal vom Arzt nach Hause kommen und nur noch die Wahl zwischen einer aussichtslosen Operation oder ein paar schmerzhaften aber friedlichen Wochen haben. Du hast Kleine (und dir) -aus Angst sie zu verlieren- die letzten Tage in ihrer Welt vermutlich zur Hölle gemacht. Dabei hätte (natürlich im Nachhinein betrachtet) kein Mensch auf dieser Welt noch etwas für Kleine tun können.

Die Entscheidung zusammen zu leben bedeutet oft auch zusammen zu sterben. Wenn es soweit ist, dann muß man das richtige tun und darf nicht in Panik verfallen. Du hast nichts 'böses' getan. Aber du hättest es besser machen können. Angst ist ein ganz schlechter Ratgeber. Ich hoffe du arbeitest an dir oder findest irgendwann jemanden, der weniger Angst hat als du und der in der Lage ist dich davon abzuhalten das Unvermeidliche für die Betroffenen (und dich selbst) schlimmer zu machen, als es sein müßte. Sterben müssen wir alle mal. Das scheinen einige manchmal zu vergessen.

Ich wünsche dir, das du für dich in der Lage bist dich von Kleine innerlich würdig zu verabschieden. Etwas für immer loszulassen ist eine bittere Erfahrung, die dir noch oft im Leben begegnen wird und vielleicht auch schon (in anderer Form) begegnet ist. Jeder muß seinen eigenen Weg finden, wie er damit umgeht. Ich hoffe, das du später mal zu denen gehörst, an denen sich andere wieder aufrichten können. Dazu muß man -auch wenn es einem das Herz zerreißt- erstmal lernen das zu akzeptieren, was man um jeden Preis verhindern möchte, sobald es unvermeidlich wird. Man muss begreifen, daß man denen, die einem wirklich am Herzen liegen manchmal am meisten hilft, wenn man sich einem Problem gemeinsam stellt und Dinge so akzeptiert wie sie sind, und nicht auch dann noch versucht wegzulaufen, wenn es eigentlich keinen Sinn mehr hat. Damit macht man alles nur noch schlimmer.

Popeljoe
2011-07-14, 09:18:48
Manche kann man retten, manche nicht.
Zumindest hat die Arme noch ein paar schöne Tage gehabt.
Es gibt allerdings soviel humanes und animalisches Elend da draussen, man kann immer nur ein kleines bischen davon mildern.
Die Nächste steht schon irgendwo hinter der nächsten Ecke und wenn man Glück hat, dann kann man erleben, wie diese Kreatur dann wieder aufblüht und sich ihres Lebens freut.

Dr. Strange
2011-07-14, 10:07:58
Traurig :frown:, aber ich denke du hast die beste Entscheidung für die Kleine getroffen.
Mein Beileid.

Gast
2011-07-14, 11:43:34
Ich hatte selber schon Hunde und Katzen und ich kann gut nachvollziehen, was für eine emotionale Bindung man zu den Tieren aufbaut.
Trotzdem sollte man die Kirche irgendwie im Dorf lassen, es ist "nur" eine Katze. Wenn es jetzt der Tod eines Menschen im Freundes -oder Familienkreis gewesen wäre, könnte ich es nachvollziehn...wobei man da eher mit Menschen von Angesicht zu Angesicht oder Ohr zu Ohr reden sollte anstatt übers Internet.

Wünsche dir trotzdem alles Gute für die Zeit ohne Fellbündel! :)

Gast
2011-07-14, 21:17:24
Mein Beileid!
Abgedroschen aber wahr: der Tod und die Trauer gehören zum Leben dazu.
Es wird deinen Schmerz zwar nicht lindern, aber nachdem, was ich so über deine Kleine gelesen habe, hast du der Katze nicht nur ein liebevolles zuhause gegeben, sondern sie auch mehr als einmal vorm Sensenmann bewahrt. Nur dank dir ist sie erst nach ihrer Zeit abkommandiert worden.

Nochmal abgedroschen:

Das Testament einer Katze

"Wenn Menschen sterben, machen sie ein Testament,
um ihr Heim und alles, was sie haben,
denen zu hinterlassen, die sie lieben.
Ich würde auch solch´ ein Testament machen,
wenn ich schreiben könnte.

Einem armen, sehnsuchtsvollen, einsamen Streuner
würde ich mein glückliches Zuhause hinterlassen,
meinen Napf, mein kuscheliges Bett,
mein weiches Kissen, mein Spielzeug
und den so geliebten Schoß,
die sanft streichelnde Hand,
die liebevolle Stimme,
den Platz, den ich in jemandes Herzen hatte,
die Liebe, die mir zu guter Letzt
zu einem friedlichen und schmerzfreien Ende helfen wird,
gehalten im liebendem Arm.

Wenn ich einmal sterbe, dann sag' bitte nicht:
"Nie wieder werde ich ein Tier haben,
der Verlust tut viel zu weh!"

Such Dir eine einsame, ungeliebte Katze aus
Und gib' ihr meinen Platz.

Das ist mein Erbe.
Die Liebe, die ich zurück lasse, ist alles,
was ich geben kann."

(Margaret Trowton)

Taschentücher bekommst du aber nicht, die brauche ich auch nach Jahren immer selber wenn ich das lese :(. Das erinnert mich an unseren alten Kater mit dem ich aufgewachsen bin und der im hohen Alter von 21 Jahren gestorben ist. Mit 21 ist es halt nicht verwunderlich, das der Körper irgendwann nicht mehr mitmacht. Das half aber trotzdem nicht gegen die Trauer.

RainingBlood
2011-07-14, 21:38:06
Kleine wurde gen Mittag von mir auf dem Anwesen meiner Schwester begraben.
Hab sie heut morgen abgeholt. Sie war "eingetütet" weil Gallenflüssigkeit aus ihr gelaufen war und sie lt. Ärztin sehr stark gerochen hat. Als wir dann bei meiner Schwester waren hab ich sie eingetütet gelassen und erstmal in mein T-Shirt gesteckt, welches sie zuletzt von mir in der Klinik besaß. Auf dem Boden des Kartons legte mein Vati ihr Lieblingskissen, darüber ihre Lieblingsdecke ausgebreitet. Darauf dann schließlich sie und wir umschließen sie mit der Decke. Mit in den Karton kamen noch Leckerlis und 4 ihrer Spielmäusis.
Im Garten legte ich sie in das von meinem Schwager vorbereitete Grab. Ich hab noch einen 2 Kilo Beutel Whiskas Trockenfutter drauf gelegt. Dann haben ich und meine Eltern abschließend wechselnd das Grab zugeschüttet.

Mein Mädchen ruht jetzt.

atlantic
2011-07-14, 21:45:37
sei dankbar dafür, das deine Familie deine Gefühle teilt/respektiert.

Deine kleine hat nun ihren Frieden. Und komischerweise, ich glaube irgendwie dran, das man sich irgendwann wiedersieht.

Du warst es, der ihr Leben lebenswert machte. Ein größeres Geschenk kann man einem Lebewesen nicht machen.

;(

RainingBlood
2011-07-14, 21:48:36
lt. Wetterbricht sollte es heute im Bereich Demmin in Schauern regnen. Es kam den ganzen Tag aber kein Tropfen vom Himmel. Ich nehme das als Zeichen, das meine Kleine angekommen ist. :)

drexsack
2011-07-14, 22:17:50
Das freut mich für dich =)

Cowboy28
2011-07-15, 17:42:12
Haustiere sind was wunderbares, schlimm ist immer der Moment wenn man Abschied nehmen muss, egal wie...

Vor ein paar Monaten musste ich einen meiner Hunde einschläfern lassen, fast jeder sagt sicher das sein Hund der Beste ist, aber das war ein sowas von lieber und intelligenter Hund! Er war sein Leben lang krank, am Ende wurde es zu schlimm, und es ging eben nicht mehr... Wenn man dann mitbekommt, wie das Leben aus einem solch treuen und lieben Tier weicht, das ist ultrahart...

Aber meine Tierärztin hat das wirklich gut gemacht mit dem Einschläfern. Ich war noch eine halbe Stunde mit ihm alleine, und konnte mich so verabschieden. Ich hab aber auch gemerkt das er einfach nicht mehr wollte, schon Tage vorher, ihn am Leben zu lassen wäre grausam gewesen. Bis zum letzten Moment war ich bei ihm, und ich hoffe es hat ihm geholfen bis zum Schluss mein Gesicht vor sich zu haben, und das ich bei ihm war. Da hab ich mich dann auch das erste Mal nicht geschämt öffentlich zu heulen. :frown:

Megamember
2011-07-15, 17:58:47
lt. Wetterbricht sollte es heute im Bereich Demmin in Schauern regnen. Es kam den ganzen Tag aber kein Tropfen vom Himmel. Ich nehme das als Zeichen, das meine Kleine angekommen ist. :)

Man kanns auch übertreiben, ne.:rolleyes:

Weltraumeule
2011-07-15, 18:25:25
Man kanns auch übertreiben, ne.:rolleyes:
Jeder kommt so zurecht, wie er es braucht! Lese es einfach nicht , oder sei nicht so pietätslos Mister Rambo! :mad:

Backfire
2011-07-25, 09:43:21
Meine kleine Maus ist jetzt seit 14 Jahren bei mir. Sei dir versichert, ich fühle mit dir.

G A S T
2011-07-25, 13:19:15
Tut mir leid für dich!

Die Entscheidung für's Einschläfern war richtig. Sie hätte nur umsonst gelitten.

Vor paar Tagen ist ein Fisch meiner Freundin kläglich verendet.
Ich hatte dann die wenige huldvolle Aufgabe, auf das in Zeitungspapier eingewickelte Fischlein zu steigen...

Das Tierchen war schon länger angeschlagen und kränkelnd und hatte Flossenfäule o. ä...
Separates Becken und Salztherapie haben erst ganz gut angschlagen.
Nach dem Rückumsetzen ging es dann auch wieder blendend. Aber kurz darauf lag es dann morgens reglos im Dickicht und hat nur noch die Kiemen bewegt.
Kein schöner Anblick, sah auch so aus, als sei sie von den anderen angegriffen/angefressen worden.

atlantic
2011-08-01, 00:01:48
auf Wunsch des TS geschlossen.

Ich wünsche ihm, das er seiner "Kleinen" immer einen Platz in seinem Herzen freihält.