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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wer dachte schon mal darüber nach selbstständig zu werden?


Dadi
2011-07-27, 17:18:22
Hi,

hat jemand darüber mal nachgedacht von euch selbstständig zu werden?

Vorerst mal eine Frage:

Wer simuliert - wer kann einen Betriebsprozess simulieren? (Aufwand - Erträge... wie was wo... Vermögensberater oder wer macht das?

Wer kalkuliert und empfiehlt wieviel Kredit man nehmen soll?

Interessiert mich einfach mal hypothetisch.

Lg,
Dadi

sth
2011-07-27, 17:25:09
Willst du dich einfach nur als einzelne Person selbständig machen oder gleich eine ganze Firma gründen (d.h. mit fest angestellten Mitarbeitern)?

Für ersteres braucht's nicht viel. In erster Linie Durchhaltevermögen und eine ständige Erinnerung, dass das Finanzamt irgendwann kommt und seine Steuern haben will.

Zweiteres ist deutlich aufwändiger.

Roak
2011-07-27, 17:25:38
Ich übersetze dir mal selbstständig - selbst und ständig :wink:

Steuerberater macht sowas, gibt auch unabhängig davon Firmen/selbstständige die Firmengründer beraten.

sth
2011-07-27, 17:39:17
Ich übersetze dir mal selbstständig - selbst und ständig :wink:
100% korrekt.

sei laut
2011-07-27, 18:10:42
Vorerst mal eine Frage:

Wer simuliert - wer kann einen Betriebsprozess simulieren? (Aufwand - Erträge... wie was wo... Vermögensberater oder wer macht das?

Wer kalkuliert und empfiehlt wieviel Kredit man nehmen soll?

Eigentlich sinds 2 Fragen, noch dazu im Widerspruch.

Wenn du Geld hast, kannst du dich gerne beraten lassen. Die Frage nach dem Kredit schließt das aber irgendwo aus. ;D
Du solltest dir selbst erstmal Wissen aneignen. Denn bedenke: Je mehr du nicht kannst, je mehr andere etwas für dich machen, desto mehr Kredit brauchst du und desto härter musst du für den Erfolg arbeiten. Ich hoffe, der Kreislauf wird klar und dass du dir sonst keinen Gefallen tust.

Du solltest dir auch erstmal klar werden, welche Unternehmensform du wählst. Ich kenne die östereichischen nicht, aber auch bei euch wird es Formen mit persöhnlicher Haftung und mit kapitalgedeckter Haftung geben. Das entscheidet dann darüber, ob die Bank dir das Hemd ausziehen kann oder nicht, wenn du zahlungsunfähig wirst - hat alles Vor- und Nachteile. (z.B. dass man mit kapitalgedeckter Haftung schwieriger Kredite bekommt)

Ansonsten, ja, Selbstständigkeit wäre schon fein, aber noch bin ich weit davon entfernt.

Dadi
2011-07-27, 18:12:11
Hypothese:

2 Mann Kreditnehmer.... diese 2 Personen sind auch Gründer.

Dann wird mal Büro gebaut etc.

Und ja "selbst" <- und Ständig ( mit mehrere (über 50std/Woche) wird man schon rechnen müssen. Das ist mir klar.

_DrillSarge]I[
2011-07-27, 18:13:46
ohne hinreichendes konzept für die selbstständigkeit -> kein kredit. bamm! da gehts schon los.

sei laut
2011-07-27, 18:19:03
I[;8855918']ohne hinreichendes konzept für die selbstständigkeit -> kein kredit. bamm! da gehts schon los.
Warum hab ich mich eigentlich angestrengt und die schmerzfreie Tour versucht? ;D

Edit: Achso - was natürlich total super ist, wenn man zumindest soviel Geld auf der hohen Kante hat, dass man einige Monate ohne Gehalt arbeiten kann.

Plutos
2011-07-27, 18:25:38
Ich bin gerade dabei ;) DE und AT sind da aber gewiss unterschiedlich. Die gestellen Fragen sollte aber nicht irgendein Berater, sondern der Gründer selbst eigentlich am besten beantworten können.

Roak
2011-07-27, 18:35:44
Die gestellen Fragen sollte aber nicht irgendein Berater, sondern der Gründer selbst eigentlich am besten beantworten können.

Halte ich für nicht so gut. Der Gründer selbst ist überzeugt von dem was er macht, sonst würde auch nicht die Selbstständigkeit anstehen. Ob der das Objektiv beurteilen kann mag dahingestellt sein. Zudem kommt es auf die Vorbildung an, kaufmännisches Verständnis ist sicher Grundvoraussetzung bis zum gewissen Grad. Aber jemand der wirklich Ahnung hat sieht das aus einer anderen Sichtweise und kennt die Risiken die der Gründer nicht kennt.

sth
2011-07-27, 19:39:12
Da wir immernoch nicht genau wissen um was es überhaupt geht, ist es natürlich ziemlich schwierig genaue Tips zu geben.

Prinzipiell würde ich aber empfehlen:
- Versuche das Ganze mit so wenig Fremdkapital wie möglich aufzuziehen, mit anderen Worten: Im besten Fall gar keines*
- Stelle dich darauf ein, die ersten Monate gar nichts zu verdienen und danach auch erstmal nicht sonderlich viel
- Versuche so wenig Fremdleistungen wie möglich in Anspruch zu nehmen
- Verträge möglichst von einem Anwalt prüfen lassen (kostet Geld, kann am Ende aber viel Ärger und Kosten sparen)
- Denk' daran, immer genug Geld für die Steuer zurückzulegen
- Ein guter Steuerberater ist sein Geld mehr als wert (zumindest in Deutschland)
- Habe einen Plan B in der Hinterhand für den Fall, dass es nichts wird

Und nicht zu vergessen:
- Wenn du irgendwann merkst, dass dein Pferd tot ist: Steig' ab



* Je nach Branche natürlich schwierig, aber gerade im IT-Bereich meistens nicht unmöglich.

Halte ich für nicht so gut. Der Gründer selbst ist überzeugt von dem was er macht, sonst würde auch nicht die Selbstständigkeit anstehen. Ob der das Objektiv beurteilen kann mag dahingestellt sein. Zudem kommt es auf die Vorbildung an, kaufmännisches Verständnis ist sicher Grundvoraussetzung bis zum gewissen Grad. Aber jemand der wirklich Ahnung hat sieht das aus einer anderen Sichtweise und kennt die Risiken die der Gründer nicht kennt.
Jain, meine Erfahrung mit solchen "Beratern" ist folgende:
- Eines haben sie gemeinsam: Sie kosten Geld und das nicht zu knapp
- Viele Berater werden (gerade im IT-Bereich) nichtmal wirklich kapieren was du eigentlich vor hast
- Wirklich kompetent sind nur wenige

GSXR-1000
2011-07-27, 20:25:33
Hypothese:

2 Mann Kreditnehmer.... diese 2 Personen sind auch Gründer.

Dann wird mal Büro gebaut etc.

Und ja "selbst" <- und Ständig ( mit 80Std/Woche) wird man irgendwann schon rechnen müssen. Das ist mir klar.

Du solltest dir erstmal ein grundlegendes Konzeot machen.

1. Frage: Besteht ein Markt für das was ich anbieten möchte und wie gross ist das Marktpotential. Dazu sollte man schon zumindest eine Marktanalyse im kleinen Stil machen. IHKs/HKs helfen da gerne. AUch wichtig ist die Frage der Konkurrenzsituation.


2. Wie hoch sind die Anlaufinvestitionen. Sprich: was muss ich in Anlagevermögen investieren, wie bekomme ich die Räumlichkeiten, was brauche ich an Büromaterial etc.

3. Kalkulation.
Wieviel Umsatz muss ich tätigen, damit ich davon leben kann, Kredite tilgen und Rücklagen für Investitionen bilden kann.
Dabei sind folgende Dinge zu bedenken:
- gibt der Markt diesen Umsatz her?
- wielange muss ich rechnen, das ich diesen UMsatz erzielen kann (Anfangsaufwand)
- Ich muss bei der Kalkulation auch die Einkommenssteuer und Umsatzsteuer bedenken, die den Gewinn schmälern (sobald er Umsatz über 17.500 EUR liegt), klingt blöd, aber das vergessen sehr viele. Stellt sich an dieser Stelle nochmal die Frage, ob der preis den ich am Markt erzielen kann ausreichend ist um den notwendigen Umsatz zu erzielen.

4. Habe ich einen Plan B?
Sprich: zu welchem Grad bin ich bereit meine Existenz an diese Unternehmung zu binden. Gibt es die Möglichkeit bei einem erfolglosen Versuch noch ohne grosse Nachwirkungen auszusteigen oder wäre die nahezu notwendige Konsequenz die Insolvenz? Dafür ist natürlich in erster Linie entscheidend, wie hoch die Anfangsinvestitionen sind und wie hoch das Fremdkapital.
Wie lange kann ich im schlechtesten Fall durchalten wenn es sich negativer entwickelt als gedacht?

5. Wieweit habe ich zukünftige Entwicklungen bedacht? Die Kalkulation für einen Alleinstehenden sieht deutlich anders aus, als die für jemanden mit Familie. Hab ich auch dann noch die Perspektive meinen Lebensunterhalt zu bestreiten?

Ich würde dir empfehlen, bei allen deinen Überlegungen immer das worst case szenario durchrechnen zu lassen. Wenn das ansatzweise beherrschbar ist, hast du gute Karten.
Eine gute Anlaufstelle sind wie gesagt IHKs und Handwerkskammern. Die haben in aller Regel stellen für Existenzgründer die dich gut beraten können, die das ganze auch mit dir analysieren und durchrechnen und die selbst auch gutes statistikmaterial haben. Zudem ist das meist kostenlos oder sehr günstig, und die sind auch neutral, das heisst, die sagen dir normalerweise recht ehrlich wie sie die chancen einschätzen.

pest
2011-07-27, 20:31:32
ich bin selbstständig ... auf gewerbeschein :)

_DrillSarge]I[
2011-07-27, 20:41:06
ich bin selbstständig ... auf gewerbeschein :)
naja...juhuuu. kann ja jeder machen. nur nützt das auch nix, wenn man weiter keinen fundierten plan hat (jetzt mal kleinstgewerbe/nebenjobersatz etc. ausgenommen)

Marscel
2011-07-27, 20:42:32
Weil ich vor ein paar Tagen drauf gestoßen bin: http://www.slideshare.net/dmc500hats/why-not-do-a-startup

pest
2011-07-27, 21:36:38
I[;8856140']naja...juhuuu. kann ja jeder machen.


genau


nur nützt das auch nix, wenn man weiter keinen fundierten plan hat (jetzt mal kleinstgewerbe/nebenjobersatz etc. ausgenommen)

es nützt generell nix wenn man keine auftraggeber hat

bei meinem vater hat es 6 jahre gedauert bis es sich gelohnt hat.

Dadi
2011-07-28, 11:29:50
Tipp:

Es handelt sich nicht um Auftraggeber.... es wird lediglich eine Zielgruppe angesprochen und diese Zielgruppe wird Abos eingehen oder eben Eintritt zahlen müssen. :)

Sven77
2011-07-28, 11:30:39
Hört sich ja sehr seriös an ^^

ux-3
2011-07-28, 11:32:02
Noch ein Sportstudio?

(del)
2011-07-28, 20:01:20
irgendwer muss ihm mit der vorstellung von schneller kohle angefixt haben und jetzt raucht sein kleinhirn...

abos als geschaeftsgrundlage... auweia.

IchoTolot
2011-07-28, 20:33:34
Hab schon mal drüber nachgedacht, Vermögensberater zu werden. Diese Jobs bekommt man ja hinterher geschmissen. Dafür muss man allerdings skrupellos sein und das bin ich nicht. Hab es dann daher nach 2 Vorstellungsgesprächen wieder verworfen.

Acid-Beatz
2011-07-28, 20:42:58
Rein informativ: Was hat man für Voraussetzungen als Vermögensberater, vermutlich was aus dem Bankbereich oder ist das auch was, das man "mal" als Quereinsteiger anfangen kann?!


Greez

IchoTolot
2011-07-28, 20:53:36
Vermögensberater..Ich weiß grad gar nicht, ob das die richtige Bezeichnung ist. Wohl eher Versicherungsfritze. Anforderungen gab es da wenige. Du musstest nur Dollarzeichen in den Augen haben und verkaufen können. Die 1jährige Ausbildung bekommste dann bezahlt. So wurde mir das jedenfalls gesagt bei Wüstenrot und einer anderen Versicherung, wo ich mich drum beworben hatte. Da ich eine Ausbildung als Einzelhandelskaufmann hab, war das schon mal nicht schlecht. Wenn man skrupellos und ehrgeizig ist, kann man da sicher Geld machen. Man dreht Leuten eben Versicherungen an.

tam tam
2011-07-28, 21:16:06
Tipp:

Es handelt sich nicht um Auftraggeber.... es wird lediglich eine Zielgruppe angesprochen und diese Zielgruppe wird Abos eingehen oder eben Eintritt zahlen müssen. :)

Daher.


Einzugsgebiet, Passantenfrequenz, eventl. Kooperationen, Anteil v. Kuchen, Konkurrenz...

Der Rest ist ersteinmal nebensächlich. Übrigens könnt Ihr viell. bei Eurer Existenzgründung die Kosten beinah auf Null runterrechnen. Dazu einfach mal umher guggn, wo man billig oder beinah geschenkt was abstauben kann(z.B. gebrauchtes Mobilar bei Zwangsversteigerungen). Oder bei Mietverträgen kann man bei Vermieter/Gesellschaften besondere Konditionen aushandeln(Cleverness wird auch belohnt). Und eine Möglichkeit wären viell. auch noch das Abfassen von Zuschüssen, z.B. aus dem EU-Topf(schon alles vorher abchecken und nix auslassen oder unversucht lassen). Und bei Vertragsverhandlungen immer schön normal bleiben, ansonsten läuft Ihr Gefahr, bei zuviel AntiSympathie auf Granit zu beissen.

Gründungs-Vertrag immer! vorher von einem qualifizierten Anwalt überprüfen lassen.


Nachtrag: Die ersten 3 Jahren sind für gewöhnlich die schwierigsten. Jeden eingenommenen Heller investieren oder als Rücklage(die schon jetzt z.B. sämtliche Gehälter für die kommenden 3 Jahre einschließt). Big-Auto und Ähnliches sind Tabu!(eines der Hauptgründe, warum viele Existenzgründer schon nach paar Jahren das Handtuch werfen). Und sobald genug Kohle da ist, frühzeitig expandieren(nat. mit Vernunft und realistisch), ansonsten hockste noch in 10 Jahren auf Deinem kleinen Laden und ärgerst Dich.

LOD
2011-08-04, 12:10:20
Vermögensberater..Ich weiß grad gar nicht, ob das die richtige Bezeichnung ist. Wohl eher Versicherungsfritze. Anforderungen gab es da wenige. Du musstest nur Dollarzeichen in den Augen haben und verkaufen können. Die 1jährige Ausbildung bekommste dann bezahlt. So wurde mir das jedenfalls gesagt bei Wüstenrot und einer anderen Versicherung, wo ich mich drum beworben hatte. Da ich eine Ausbildung als Einzelhandelskaufmann hab, war das schon mal nicht schlecht. Wenn man skrupellos und ehrgeizig ist, kann man da sicher Geld machen. Man dreht Leuten eben Versicherungen an.

Der Versicherungsmarkt ist ziemlich gesättigt...

Schiller
2011-08-04, 14:37:02
Der Versicherungsmarkt ist ziemlich gesättigt...Welcher relativ profitable Markt ist heutzutage nicht gesättigt?

Das Auge
2011-08-04, 18:43:16
Höhö...

Selbstständige Arbeit klingt erstmal gut. Wenn man aber das ganze mal aufdröselt und realistisch betrachtet, dann läuft das auf nichts anderes hinaus als selbst ständig zu arbeiten.

Also wenn du kein Workaholic-Gen in dir trägst (wovon ich - nichts für ungut - bei dir, Dadi, ausgehe): Vergiss es lieber ganz schnell.

Arcanoxer
2011-08-05, 02:13:49
Hi,

hat jemand darüber mal nachgedacht von euch selbstständig zu werden?

Nicht nur nachgedacht, ich mache es.
Anfang September geht es los.


Wer kalkuliert und empfiehlt wieviel Kredit man nehmen soll?

Wer soll dir das denn beantworten können?
Dafür benötigs du erstmal ein gescheites Konzept, besser noch ein Businessplan.

Ein Mikro-Darlehen (um die 10k) ist idR. kein Problem zu bekommen.

Wenn man aber das ganze mal aufdröselt und realistisch betrachtet, dann läuft das auf nichts anderes hinaus als selbst ständig zu arbeiten.
Das ist so nicht ganz richtig, kommt immer darauf an was man vor hat.
Heutzutage lässt sich viel Outsourcen.

Die 4-Stunden-Woche (http://www.amazon.de/Die-4-Stunden-Woche-Mehr-Zeit-Leben/dp/3548372635/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1312502979&sr=8-2) regt zum nachdenken an. ;)